K Zur Bestimmung des Briefadressaten vgl. das Schreiben 380410, mit welchem F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) F. Ludwig einen Brief Hans Philipp (v.) Geuders (FG 310. Der Ergänzende) zuschickt. Diesem lagen der für F. Ludwig
bestimmte Brief des Befördernden (s. hier Anm. 3) und wohl auch Geuders Wappen bei.
Hapaxlegomenon zu ,verleiben’, sw. v. sich einverleiben, (z. B. einen Brief)
einschließen.
Schmeller II, 1413;
DW XII.1, 765f.;
Götze, 75. Zur Bildung mit bei- vgl. ,beivermeldet’, part. adj. gleichzeitig angegeben.
Fnhd. Wb. III, 1045.
Zu Hans Philipp (v.) Geuder s. 370517 K 6. Zum Brauch der FG, die Mitgliederwappen in das
GB Kö. einzumalen (nach Möglichkeit ergänzt um eigenhändige Eintragungen der Mitglieder
mit ihren persönlichen Devisen) und in gestickten Wandgobelins für den Köthener Schloßsaal zusammenzuführen vgl. 371220 K 12. Eine Abbildung von Geuders Wappen aus dem 2. Band des
GB Kö. in
Conermann
II, Bilddokumentation, S. [199].
Es sollte Geuder nicht gelingen, eine farbige Zeichnung des Wappens Hans Andreas Kesslers (v. Kessel) (FG 171. Der Befördernde), dessen
Bekanntschaft er schon in Amberg vor etwa 20 Jahren gemacht hatte, zu beschaffen und über F. Christian II. an F. Ludwig weiterzuleiten. Vgl. dazu und zu Kessler 371209 K 6.
GB Kö. zeigt nur eine nichtkolorierte Wappenzeichnung, die
vielleicht von Geuder übermittelt wurde. S.
Conermann I, Nr. 171, vgl.
Conermann III, 172. Das oder die Schreiben Kesslers, die Geuder seinem Brief bzw. Postskriptum beilegte, fehlen im Erzschrein und in der unter
Q angegebenen Akte; sie haben sich anscheinend nicht erhalten.
Im damals zuletzt erschienenen Gesellschaftsbuch
(
GB 1629/30) konnte Geuder zwar wie in einem Pflanzgarten, mit dem die FG späterhin häufig vergleichen wurde, die Gewächse der Mitglieder-Impresen betrachten, die Namen der Träger aber nur durch eine Entschlüsselung der Initialen
ermitteln. Namenlisten aber pflegte F. Ludwig nur zögerlich mitzuteilen. S. 371220. Vgl. Sachregister s. v. Mitgliederlisten FG.
Auflagen.
DW VII, 1109.
Zur mißlichen Lage Geuders, die nach seiner Aussage einen raschen Fortschritt seiner Quevedo-Übersetzung (s. 371224) verhinderte. Vgl. 371224 K 6.
Seltene Intensivbildung zu mutsam, adv. in gehobener Stimmung, frisch, fröhlich usw.
Diefenbach, 771;
DW VI, 2802. Vgl. mhd. muotsam.
Findebuch mhd.
Paronomasie im Wortspiel, das den schon im Vorsatz liegenden Fortschritt (,Fortsatz’) gegenüber „gefastem gutem haubtgrundt“ ironisch zum Ausdruck bringt.
Geuders Paronomasie verknüpft ,verbuttern’, etwa im Sinne von ,zuschmieren’, mit ,verbutten’, „
situ corrumpi, fracescere, mucescere“ (
Stieler, 263), von butt, adj., „
mollis,
fracidus, putridus, musteus, &metaph.
excors, stolidus, stupidus, tardus“, a. a. O., 262. Sinngemäß ist wohl gesagt, der Grund (zu Geuders Vorhaben einer Quevedo-Übersetzung) sei aber gelegt, der gute Vorsatz in seinem vormals
amorphen ritterlichen Geist gefaßt, so daß ein gutes Ende erhofft werden kann. Geuder spielt scherzhaft auf den empfangenen Ritterschlag und auf seine Tätigkeit im Auftrag fränkischer u. a. Ritterschaften an (s. 370517 K 6). Er ist in diesem Text deutlich um einen
höfisch-witzigen Briefstil bemüht, der in den Gesellschaftsschreiben der FG angestrebt war. Siehe
Zum vorliegenden Bande, S.10f.
Vielleicht als Verballhornung des Geuderschen Stammsitzes Heroldsberg eine Anspielung auf Geuders schwierige Lage und seine ihn verschlingenden Gegner. Vgl. Anm. 5. Die zeitgenössische Emblematik
scheint in der Gestalt des Krokodils keine hier unmittelbar in Frage kommende Metapher zu spenden. Vgl. etwa
Emblemata, 667–676.