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Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) hat durch
Cuno Ordomar v. Bodenhausen (FG 69. Der Bequeme) erfahren, daß F. Ludwig (Der
Nährende) und seine Gemahlin Fn. Sophia v. Anhalt-Köthen (Die Nährende. AL 1629.
TG 38) ihn am folgenden Tag besuchen wollen (s. Beil. I). Er heißt das fürstliche
Paar willkommen und lädt es auch zur Besichtigung eines neu angelegten Gärtchens
ein.
F. Ludwigs zweite Gemahlin, Fn. Sophia, geb. Gräfin zur
Lippe (s. Anm. 1), die damals mit dem am 3. 8. 1638 geborenen Prinzen Wilhelm
Ludwig (FG 358. 1641) schwanger ging. Vgl. 380507 u. ö.;
Beckmann V, 493ff.;
EST I, T. 73. Zur Praxis
innerhalb der FG, den Frauen die Gesellschaftsnamen der Ehemänner beizulegen, vgl.
371110 K 8.
Werders zweite Gattin Juliana Ursula v. Peblis, verw. v.
Krosigk (Die Vielgekörnte. PA) († 1655), s. 310800 K 3.
Für das Jahr 1637 benutzte Werder nachweislich einen
Herlitz-Kalender (s. 371110); für das Jahr 1638 ist dies ebenfalls zu vermuten
(vgl. etwa 380405). Die uns verfügbaren
Kalender Herlitz
1646 und
Kalender Herlitz 1651 weisen ebenfalls
Schwarz-Rot-Druck auf. In ersterem erscheint der 23. 4. n. St. als Festtag des hl.
„Georgius“ (rotgedruckt), der 23. 4. a. St. ebenso als Festtag des hl. Georg
(schwarzgedruckt); analog der
Kalender Herlitz 1651. Der
hl. Georg, der Drachentöter, wurde allgemein im katholischen und evangelischen
Bereich am 23. April verehrt. Vgl.
Grotefend I, 73;
Kalender Zerbst 1654, 224f. Zu „Almanach“ als aus dem
Arabischen stammende Bezeichnung für Calendarium vgl. 280122 K I 9.
K I Cuno Ordomar v. Bodenhausen (FG 69. Der Bequeme)
benachrichtigt Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte), daß ihn F.
Ludwig (Der Nährende) in wichtigen Angelegenheiten der FG und Martin Opitz’ v.
Boberfeld (FG 200) zu sprechen und ihn daher mit seiner Frau Fn. Sophia v.
Anhalt-Köthen (AL 1629. TG 38; in der FG ,Die Nährende´ genannt) am morgigen Tag
in Reinsdorf zu besuchen wünscht. Bodenhausen lebte unmittelbar in der Nähe
Reinsdorfs auf seinem Gut Görzig und war Werder auch über seine Tätigkeit als
Vertreter der anhaltischen Landstände in deren geschäftsführenden „Engeren
Ausschuß“ in Kollegialität und Freundschaft eng verbunden. Vgl. 380000 K. Zur
Praxis innerhalb der FG, den Frauen die Gesellschaftsnamen der Ehemänner
beizulegen, vgl. 371110 K 8.
1 Da Werder F. Ludwig kurz zuvor ein Antwortschreiben von
Opitz zur Kenntnis gebracht und dabei auch eines von zwei jüngst eingetroffenen
Exemplaren der verbesserten Ausgabe von Opitz’
Psalmen
Davids (Danzig: Andreas Hünefeld 1638) gesandt hatte, wird in der
avisierten Reinsdorfer Zusammenkunft darüber und über fruchtbringerische
Korrekturarbeiten beraten worden sein. Vgl. 380321, 380321A u. 380405. Vgl. ferner
das Schreiben 380402 von Opitz an F. Ludwig und dessen Briefe 380411 und 380504 an
Opitz.
2 Fn. Sophia v. Anhalt-Köthen (s. oben Anm. 0).
3 Werders Gutsbesitz in Anhalt, südlich von Köthen gelegen.