Text
Durchlauchtiger Hochgebohrner Furst, Gnediger Furst, vnd Herr etc.Eu. Furst. Gnd
. kuße ich vnterthenigk die Hende, Gehorsambst Berichtende das Jch Eu. Furst. Gnd
. gnediges Brifflein, vom 28 Mertz mit vntertheniger Ehrerbittung empfangen, vndt Eu. Furst. Gnd. Furstliches
wolergehen, vndt Gutte gesundtheit mit höchsten Freuden drauß gehorsamb vernohmen habe,
Vndt gleich wie ich mich vor die erzeigete große Gnade, wegen gethaner wurdigung gegen Ew. Furst. Gnd. Vnterthenigk bedanke, Also habe Jch alsofort Eu. Furst. Gnd. gnedigen gruß, wie auch die im Moß eingemachte Gewechße, benebenst bey gefugten
Schachtlein, dem Beliebten
1 zue rechte eingehändtiget, welcher gewiß sich vber derselbten Hoch Furstl. Gnade, von Herzen erfreuet, derselben
so lange ihme die Augen offen stunden, nicht zue vorgeßen, Besondern mit vnterthenigen diensten gewißlich hienwiederumb zuverschulden, Gehorsamb anerbothen. Sagete auch weiln Er ein rechter Liebhaber der Garten, ein geschencke von 1000 Tlen. wehre
Jhme nicht so angenehmbe, alß die vberschickten Gewechße vndt saamen, Jst auch also fort von hier den andern Morgen, aufbrochen, darmit nichts vor abseummet werden möchtte nacher Hauße gezogen vndt soliche gewechß vndt Saamen in die Erde bringen
laßen, ein vntertheniges dancksagungs Brifflein, weiln Er eß von Brandenburgck auf Deßau an Marschalgk Kroßigk
2 geschicket, werden Eu. Furst. Gnad. gnedige erhalten haben, Jzo weiln Er sehr vnpaß, vndt am Schreiben vorhindert worden, kußet Eu. Furst. Gnd. vnterthenigk die hende, Befihlet sich derselben Beharlichen Furstlichen Gnade, vndt wirdtt die
Jmprese vndt Wapen ehestes tages vnterthenigk einschicken, wehre albereit vorlengsten geschehen, so hat Er die darzugehörliche Seyden zue Berlin nicht erlangen, Besondern deßhalben auf Leipzigk schicken, vndt soliche darzue Holen
laßen mußen.
3 Bittet derenthalben Eu. Furst. Gnd. wegen solicher Langen aufhaltung vnterthenig
vmb vorzeihung, die vom Golde gemachte
Jmprese
4 ist vorfertiget, vndt gewiß recht schön gemachet, Er Pranget Gewaltig darmit, Waß Herr
Generalwachtmeister Dehne
5 , wegen seiner
Jmprese an mich gelangen Leßet, haben Eu. Furst. Gnd. auß inliegenden zu ersehen, stehet zue Eu. Furst. Gnd. gnedigem Belieben, Ob Eu. Furst. Gd. dieselbe durch zeigern mihr
anhero gnedig vbersenden wollen, will dinstliche schon an gehörige Orthe zuubersenden wißen, Der Edelknabe Lattorff
6 hat sich noch nicht eingestellet, sein platz ist noch zur zeit offen, daß
dem
Abhelffenden
7 sobaldt abgeholffen, vndt der Allerhöchste ihn vnß nicht lenger gönnen wollen, Beclage Jch von herczen, vndt haben nicht allein die Soldaten, besondern auch daß Ganze Churfurstenthumb gewiß ein großes an ihme verlohren, Furchte das
Furstenthumb Anhaldt [3v] werde soliches auch gewiß empfinden, vndt durffte wie Jch wol vornehme, die Last nicht vermindert, sondern wol vormehret werden, Gott der Allerhöchste Helfe doch daß dießem Vnheil einmahl abgeholffen werden, vndt der Liebste Friede sich
in vnßerm geliebten Vater Lande wiederumb blicken laßen möchtte[.] Banier
8 ist noch ganz stille, vndt stehet drauf daß
General Kliczingk
9 daß volck zue sahmen
ziehen, vndt nicht weith von Stettin ein Lager schlagen möchtte[.] Vnßer Regiment hat auf ein Nothfahl ihn zuehulffe zue kommen beuehl empfangen[.] Obrister Junge
10 ist
Commendant an dem Warth vndt Oderstrom worden, hatt kayß. Maytt. allergnedigsten Beuehl, Landeßbergk vndt GroßGlogau, biß aufs eußerße
[sic]
zuehalten, vndt solten gleich alle Regimenter zue scheitern gehen, Pohlen ist richtig mit dem Turcken vorglichen
11 , wie auch mit der Stadt Danczigk
12 , welche eine gewiße Anzahl geldes herschießen thuet,
der Ritter
Orden13 ist auch wiederumb zuruckgangen. Der herr Landtvoigtt herr von Promniz
14 befihlet sich Eu. Furst. Gnd. gehorsamb, alß Er kundtschaftt von den vberschickten Gewechßen bekam, batte Er den herren Obristen
15 vmb den halben theil, aber Er kam zue Spatte, den der h. Obriste 2 tage zuuor albereith, mit denselben nacher hauße vorreißet, Er wirdt Eu. Furst. Gnd. ein Spanisch buchlein gehorsamb vberschicken, so sehr Lustig zue leßen sein
soll,
16 Jch hatte auch ezliche Neue deuzsche
Poeten so dem opitz
17 nichts nachzugeben vormeinen, zue Dreßden vberkommen, sollen auch Eu. Furst.
Gn. ehestes vnterthenigk vberschicket werden;
Dießes habe ich Eu. Furst. Gd. auß vntertheniger schuldigkeit, gehorsamb zuwißen machen sollen, Befehle dieselbe benebenst deroselben vielgeliebten Furstlichen Gemahlin, welcher ich vnterthenig den Rock kuße, vndt ganzen Furstlichen Hauße, dem Allgewaltigen
Schuz Gottes deß Allerhöchsten zue allem Furstlichen wolergehen vndt erwunschenden Gesundtheit, mich aber deroselben Beharlichen HochFurstlichen Gnaden, bin vndt verbleibe
etc. Eur. Furst. gnad. vntertheniger gehorsamer Diener vndt Knecht
Christian Ernst Knoche
mppria. Guben am 11 Maij
18 ao 1638