Martin Opitz v. Boberfeld (FG 200. Der Gekrönte).
Diederichs v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) Antwort liegt dem Brief an F.
Ludwig nicht mehr bei und fehlt (als Abschrift) auch im gesamten Köthener
Erzschrein und anderen fruchtbringerischen Akten (wie etwa LHA Sa.-Anh./ Dessau:
Abt. Köthen A 9a Nr. 167). Vielleicht begleitete sie 380504 (Konzept), F. Ludwigs
eigenes Schreiben an Opitz, sofern dieses erst einige Tage später, nicht vor dem
9. 5. 1639, in reinschriftlicher Ausfertigung an Opitz abgesandt wurde. Nach
dessen Tod 1639 sind dann beide Briefe verloren gegangen.
In 380507 hatte Werder F. Ludwig, seine Gemahlin Sophia
(AL 1629. TG 38) und das noch ungeborene Kind (Pz. Wilhelm Ludwig [FG 358. 1641],
am 3. 8. 1638 geboren, vgl. 380803) mit guten Wünschen zum Wohlergehen bedacht. In
seiner (verlorenen) Antwort auf 380507 scheint F. Ludwig Werder seinen
überschwenglichen Gruß aus Demut vor Gottes Vorsehung verwiesen zu haben, welchen
Werder hier jedoch spielerisch erneuert und bekräftigt. Vgl. 380522B K 6.
Da das vorliegende Briefdatum nicht mit der Ermordung des
Herzogs v. Friedland, Albrecht Wenzel Eusebius v. Wallenstein
(Eger 25. 2. 1634), übereinstimmt, kann Werders Hinweis nur durch den Namen des am
9. 5. gefeierten Heiligen entschlüsselt werden. Unter den Verschwörern jener
Mordnacht in Eger befand sich der Festungskommandant Oberstleutnant John Gordon,
der sich in das Komplott hineinziehen ließ. Im christlichen Festkalender begegnet
der 9. Mai (orthodoxe Kirche) bzw. der 10. Mai (röm.-kathol.) als Festtag des
Märtyrers Gordianus (4. Jh.). Vgl.
Grotefendt II.2, 110;
Ökumenisches Heiligenlexikon. —
Hauptakteure des Anschlags waren der Ire Walter Butler, Obrist eines ksl.
Dragonerregiments, und die Schotten Walter Leslie, jüngerer Bruder Alexander
Leslies (s. 370722 K 4), Obristwachtmeister u. stellvertretender Kommandant in
Eger, und Butlers Vorgesetzter, der oben genannte John Gordon. Die eigentliche
Exekution übertrug Butler drei Offizieren seines Regiments: MacDaniel, Geraldin
und Butlers Adjutant, Hauptmann Walter Deveroux/Devereux, der den tödlichen
Hellebarden-Stoß in Wallensteins Schlafgemach führte. Vgl.
Theatrum europaeum III (1644), 182f.;
Krieg und Frieden
I, 377; Friedemann Bedürftig: Taschenlexikon Dreißigjähriger Krieg.
München, Zürich
21999, 238; Heinrich Bücheler: Von Pappenheim zu Piccolomini.
Sechs Gestalten aus Wallensteins Lager. Sigmaringen 1994, 66ff.; Golo
Mann:
Wallenstein. Frankfurt a. M. 1971, 1114ff.; Josef Polisenský u. Josef Kollmann:
Wallenstein. Feldherr des 30j. Krieges. Köln usw. 1997, 248ff. Hatte Giovanni
Francesco Loredano (1606–1661) die Ermordung Wallensteins in seiner
Dianea (ital. Erstausg. Venezia 1635), von Werder übersetzt
und als
DIANEA Oder Rähtselgedicht 1644 in Nürnberg
erschienen (Ndr. hg, Gerhard Dünnhaupt, Bern usw. 1984), verschlüsselt
eingearbeitet, so spielte hier in der Tat der „Hauptmann“ des Zufluchtsortes des
„Herzogs von Lastevin“ (d. i. Wallenstein) die Hauptrolle in der Verschwörung. Das
wäre in der Tat Gordon. Vermutlich lag Loredanos höfischer Roman Werder schon im
Mai 1638 vor; vielleicht übte er sich damals gar schon an seiner deutschen
Übersetzung. Die genannte Episode steht auf S. 136ff., d. i. im 2. Buch, Abschnitt
21ff. Wir möchten an einer anderen Stelle der vorliegenden Edition auf diesen
Komplex ausführlicher zurückkommen. Vgl. auch 371110 K 7.
Cuno Ordomar v. Bodenhausen (FG 69. Der Bequeme)) sollte
vier Wappen von Mitgliedern der FG beschaffen. Vgl. die Notiz F. Ludwigs in 380507
und seine Anordnung in 380522, ferner 380522A. Darunter befand sich auch das
Peterswaldische Wappen (s. Anm. 6). Zur FG-Gepflogenheit, die Wappen der
Mitglieder zu sammeln, im
GB Kö. abzubilden und in
gestickten Gobelins der Mitgliederimpresen und –wappen zusammenzustellen vgl.
371220 K 12.