Tobias Hübner (FG 25. Der Nutzbare) hinterließ eine Neubearbeitung seiner Übertragung des französischen Schöpfungsgedichts des Guillaume de Saluste sieur
Du Bartas: Die Andere Woche Wilhelms von Saluste Herrn zu Bartas (Cöthen 1619–1622). F. Ludwig und Werder vollendeten die Überarbeitung und veröffentlichten sie 1640. S. 310000 Q (S. 309) u. 380608A K 5.
Der kursächsische Obrist
Hans Bastian v. Zehmen, damals interimsweise Kommandant der kursächsischen Garnison in Magdeburg. Über den Grund seiner Reise oder Rückkehr nach Köthen liegen uns keine Nachrichten vor. Wie so oft in den Jahren 1636–1638 könnten die anhaltischen
Kontributionen an die Garnison in Magdeburg dazu Anlaß gegeben haben. Vgl. dazu 370517 K 5, 371221 K 6, 380122 K 1, 380220 K 3, 380328 K 5 u. 380501 K 7; zu Zehmen s. 380608A K 7.
Ein Träger dieses Namens ließ sich nicht als Patron eines Festtages nachweisen, auch nicht in
Grotefend,
Kalender Herlitz 1646 bzw.
1651, Kalender Zerbst 1654 oder in
Des Abenteurlichen Simplicissimi Ewig-währendem Calender (Nürnberg 1671; Faksdr. mit einem erklärenden Beiheft von Klaus Haberkamm, Konstanz 1967), 116 usw. Hier erscheinen
im fraglichen Zeitraum für den 9. 6. „Regnatius“ (
Herlitz 1646, a. und n. St.) bzw. „Barnimus“ (
Herlitz 1651, a. und n. Stil;
Zerbst 1654, 328f.) und für den 10. 6. „Flavius“ (
Herlitz 1646,
a. und n. St.) bzw. „Onophrius“ (
Herlitz 1651, a. und n. St.;
Zerbst 1654, 330f.). Werder verwechselt vielleicht Carpasius mit Gervasius, nach dessen Jahrestag er allerdings richtig seinen Brief 380619 datiert. Dann hätte er
380609A entgegen seiner Praxis nach dem Gregorianischen Kalender auf den 19. 6. 1638 bezogen. Der wiederum nach dem alten Stil datierte Brief 380619 setzt wegen Werders Durchsicht der Psalmendichtung, die er damals F. Ludwig zurücksandte, einen längeren
Zeitabstand (hier 10 Tage) seit dem Empfang des Manuskripts voraus. — Lediglich die
Legenda Aurea des Jacobus de Voragine nennt an zwei Stellen einen Carpasius, einen Diener des Almachius, Präfekten der Stadt Rom. Der spürte St. Urbanus,
drei Priester und drei Diakone in einem Höhlenversteck auf, wohin sie sich vor der Christenverfolgung zurückgezogen hatten. Nach ihrer Hinrichtung aber nahm Carpasius ein schreckliches Ende. Vgl. Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine. Aus dem Latein. übersetzt
v. Richard Benz, Gerlingen 1993, 393f. (in der Legende „Von Sanct Urbanus“). Ein weiterer Carpasius erscheint als Statthalter des Kaisers Maximilianus, Nachfolger des Diocletianus, in dessen Auftrag er den heiligen Cyriacus foltern und ermorden ließ. A. a. O., 563f. (in der
Legende „Von Sanct Cyriacus und seiner Gesellschaft“). — Wir haben die Datierung „war der IX. Brachmonats“ auf den Brief (den „Carpasiustag“), nicht auf jenen „vorigen tag“ bezogen, womit der Brief am 10. 6. geschrieben worden wäre.
Die Formel, „da man die augen den vorigen tag wohl hette auff thun sollen“ spielt wohl auf die Wetterregel zum Medardustag an, wonach das am Medardustag auftretende Wetter bis zum Monatsende anhalte. S. 380608A K
8. Demnach hat es in Reinsdorf wohl am 9. Juni 1638 wieder heftig geregnet, so daß der von F. Ludwig am Vortag bemerkte (geringe) Niederschlag doch nach der Bauernregel auf den erhofften weiteren Regen vorauswies.