K
F. Ludwig (Der Nährende) hatte Diederich v. dem
Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) als Beilage zu 380608A das 3. Stück einer Abschrift seiner Lehrdichtung über die Psalmen zur kritischen Durchsicht zugeschickt. Mit 380609A hatte Werder den Empfang dieser Sendung bestätigt. Vgl. zu Ludwigs Psalterdichtung
380522A K 1.
In 380608A hatte F. Ludwig Werder eine mündliche Unterredung vorgeschlagen, um sich mit ihm über eine Korrekturdurchsicht von Tobias Hübners (FG 25) Du-Bartas-Übertragung der
Anderen
Woche zu beraten, welche teilweise von Hübner noch selbst überarbeitet worden war, nun aber von F. Ludwig und Werder für einen erneuten Druck abschließend korrigiert werden sollte. Zur
Anderen Woche und ihren Ausgaben vgl.
380608A K 5. Da der kursächsische Obrist Hans Bastian v. Zehmen (s. 380608A K 7) damals in Köthen erwartet wurde, sollte die Besprechung bei dessen Rückkehr in Köthen stattfinden, weil Werder, explizit nach Aussage des vorliegenden Briefes, auch an einem
Zusammentreffen mit Zehmen gelegen war. Vgl. 380609A.
Gemeint ist die Konjunktion des Mondes mit Saturn.
Zum Namenstag des Gervasius (und Protasius, den um das Jahr 300 gestorbenen ersten Märtyrern Mailands) am 19. Juni vgl.
Kalender
Herlitz 1646 und
1651 (gleichermaßen im alten u. neuen Kalender);
Grotefend II.2, 109;
Ökumenisches Heiligenlexikon;
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Zum
Namenstag-Brauch des „Anbindens“ kleiner Glückwünsche, Geld- oder anderer Gaben insbesondere als Patengeschenke bei Kindern vgl. 270810 K 11. Zur Datierung vgl. auch 380609A K 4.
Als Schwend- oder verworfene Tage galten, ähnlich den „dies atri“ der römischen Antike, im Jahresablauf bestimmte Unglückstage, an denen man keine neuen Arbeiten oder Reisen beginnen sollte. Im Hundertjährigen
Kalender war der 19. Juni aber ein Lostag, d. h. einer der Merktage im Jahresablauf, aus deren Wetterverhältnissen Schlüsse auf das nachfolgende Wetter, die Ernte u. a. gezogen wurden. Auch in
Des Abenteurlichen Simplicissimi Ewig-währendem Calender
(Nürnberg 1671; Faksdr. mit einem erklärenden Beiheft von Klaus Haberkamm, Konstanz 1967), 122, findet sich keinerlei Hinweis auf einen „dies ater“. Vgl. Bernhard Michels: Der immerwährende, ganzheitliche Natur- und Wetter-Kalender. München (u. a.) 1998, 92 u. 147;
Grotefend I, 36 (s. v. „Dies egyptiaci“);
Stieler, 2246: „Unglücklicher Tag/
dies ater“.
Vielleicht ist die Bildung aus der Steuersprache genommen (lat. calendae Zahlungstermin, mlat. calendarium Schuldbuch).
Dt. Fremdwb. (1913), 319. Vgl. Zesen: Jahrrechnung. Hugo Harbrecht:
Verzeichnis der von Zesen verdeutschten Lehn- oder Fremdwörter. In: Zs. f. dt. Wortforschung 14 (1912), 71–81, hier 75. Das Wort „jahrsatz“ bezeichnet hier den Kalender, Zeitplan, Termin. Vgl. 380522A K 7 „tagesatzung“. Möglicherweise ist aber auch der gute Vorsatz für das
Jahr gemeint, wie sonst zu Neujahr gebräuchlich.