Text
Des Nehrenden gnädige zwey schreiben
1 seindt
a dem Gekrönten nach seiner Zurueckkunfft von der Königlichen Polnischen hoffstat
2 wol worden, vndt bedanckt sich dieser mitt gehöriger ehrerbietung so wol für das vnverschuldete lob als für die demütige erinnerung des
einem
b vndt dem
b andern. Die Psalmen
3 belangendt, wirdt er nicht allein dasjenige weßen der Nehrende allbereits
c
erwehnet in acht nemen; (wiewol dem hochdeutschen beydes ein grimmer vndt grimmiger
d 4 mensch etc. gemein
ist, vndt vieleicht sowol, ein harter sonnenschein, als eine harte kälte kan gesagt werden,) sondern es ihm auch für eine sonderbare gnade zue schätzen wißen, doferren
b er das urtheil von anderen mehr orten, vndt dem gantzen wercke nach undt
nach erhalten wirdt. Das so in kleinerer gestalt dem Hocherlauchten Durchdringenden
5 vndt dem edlen Vielgekörnten
6 vnlängst zuekommen,
7 möchte an vielen stellen gebeßert sein;
ohn daß im 11. stollen des 44. Psalmes zue lesen ist:
Soll Gott es laßen ungespüret,
Der sieht was man im schilde führet,
Dem eigentlich bewußt vndt kundt
Des hertzen bahn undt tieffster grundt?
Doch sindt
e auch der druckfehler, wie zue geschehen pflegt, nicht wenig noch vorhanden. Die Arcadie
8 ist auß meiner
Durchsehung. Meine getichte aber hat ein Lübecker buchhandler von den vorigen hinter meinem wißen nachgedruckt
9 : vndt sollen die neweren
10 , wie ich auß Franckfurt am Main vertröstet werde, auff dem Michaelsmarckt
hervorkommen. Des liedes von dem leiden vnseres Erlösers
11 wirdt Jhm dem höchsten zue danck vndt dem Nehrendem zue gehorsamben willen der Gekrönte ehist nach vermögen im druck sein; welcher seine zeit auch beßer nicht zue bestaten weiß, sintemal es ihm an fug vndt befreyung von anderen sorgen anietzo
nicht mangelt. Der Vorkommende
12 , mitt dem ich mich zum öfftern ersehe, hatt wegen der begehrten wappen [286v] zwar noch nichts erhalten: er
verhofft sie aber ehist zue erlangen vndt ein zue schicken; befiehlt sich indeßen zue beharrlichster gnädigster zueneigung, als ich in demut auch thue, dem Allmächtigen beynebenst hertzlich bittendt
f , den Nährenden mitt gesundtheit, langem leben vnd allen
b Fürstlichen wolstande reichlich zue besegenen. Vndt ich verbleibe
E. Fürstl. Gn. trewlich gehorsamber knecht
der unwürdig Gekrönete.
Danzig, den 25. des Brachmonats, im 1638. Jhar.
Darunter Präsentationsvermerk v. F. Ludwigs H.: Eingeben den 12. Heumonats 1638.