Zur Datierung s. Anm. 3.
Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) wünscht
Glück zur Geburt des von F. Ludwig (Der Nährende) und dessen zweiter Gemahlin Fn.
Sophia (Die Nährende. AL 1629. TG 38) ersehnten Erben, Pz. Wilhelm Ludwig v.
Anhalt-Köthen (FG 358. 1641). Zu einer poetischen Anspielung F. Ludwigs auf die
Geburt des Kindes s. 381007 K 7.
Christian: Tageb. XV, 3v
(Eintrag vom 3. 8. 1638): „NB. NB. NB. Aviß daß herr vetters Fürst Ludwigs
gemahlin diesen Morgen früh, ihrer weiblichen bürden endtladen, vndt mitt genesung
eines Jungen Sohnes, zu Cöhten erfreẅet worden. Gott stärcke
Mut-
ter vndt Kindt, vndt laße alles zu seinen h. ehren gereichen, vndt wol gedeyen.
C’est une espece de miracle, que ce’ viel Prince, sur lequel paraventure aucuns
fondoyent leurs esperances pour l’heriter, (mais je ne’l ay jamais fait) ait eu en
sa vieillesse, ceste benediction. Dieu donne a chaucun sa portion, & la scait
benir.“ Die Leichenpredigt auf F. Wilhelm Ludwig und
Beckmann V, 495 teilen nur den Tag, nicht die Stunde der Geburt mit. S.
Christ-Fürstliches Ehren-Gedächtnüs Des Weyland Durchleuchtigsten Hochgebornen
Fürsten und Herrn HERREN/ Hrn. Wilhelm Ludwigs/ Fürsten zu Anhalt ... Nachdem S.
Hochsel. Fürstl. Durchl. den 13. April des 1665. Jahres in dero Fürstlichen
Residentz Cöthen ... sanfft und seliglich entschlaffen/ Und darauff den 20. Junij/
in dero Fürstlichen Erb-Begräbnüs in der StadtKirchen daselbst ... beygesetzet
worden. Auffgerichtet von Daniel Sachsen. (Cöthen 1665: Michael Röelen), Bl. F
[i]r – I iij v (Personalia). HAB:
LP Stolberg, 5438. Vgl.
zur Geburt Pz. Wilhelm Ludwigs auch 380423A, 380507, 380810, 380828, 380904,
381006 u. 381116 u. 381218, ferner LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 1 Nr. 2c.
Darin drei Glückwünschungsschreiben von Hz. Albrecht v. Sachsen-Eisenach (FG 17)
vom 7. 8. 1638, von Hz. Friedrich v. Braunschweig-Calenberg (1574–1648) vom 20. 8.
1638 und von Gf. Christian Günther I. v. Schwarzburg-Arnstadt (oder seinem
gleichnamigen Sohn, Christian Günther II. [FG 546. 1651]?) vom 30. 8. 1638.
Ludwigs Neffe Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) gratulierte am 11. 8. 1638.
S. seinen fragmentarisch erhaltenen Brief an das Elternpaar vom 11. 8. 1638 in UB
Uppsala: E 381. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) wurde am 10. 8. zum
Taufpaten gebeten; Taufe und Tauffeierlichkeiten wurden am 23. (u. 24.) 9. in
Köthen begangen. Vgl.
Christian: Tageb. XV, 8r u. 32rff.;
381006 K I 1.
Fn. Sophia v. Anhalt-Köthen (AL 1629. TG 38), die Gattin F.
Ludwigs, wird, wie auch sonst bei Frauen in der FG gelegentlich praktiziert, mit
dem Gesellschaftsnamen ihres Gatten benannt: Die Nährende. Vgl. 371110 K 8.
Da Pz. Wilhelm Ludwig am 3. 8. 1638 a. St. in der Frühe
geboren (s. Anm. 1) und der vorliegende Brief von F. Ludwig noch am selben Tag
entgegengenommen wurde, kann kein Zweifel bestehen, daß der Brief an diesem Tage
geschrieben worden ist. Vermutlich hat F. Ludwig Werder umgehend über einen Boten
von der Geburt informiert; diesem hat Werder seinen „in eyll“ aufgesetzten
Glückwunsch zur Zustellung nach Köthen gleich wieder mitgegeben. Vgl. zur
Datierung und Beförderung der Werder-F. Ludwig-Korrespondenz 380405 K 6. Zwar
bezeichnet Heumonat meistens den Juli —
Faber/ Buchner,
495: „Julius mensis Quinctilis, der Hewmonat/ a fœnisectione“; vgl. auch Karl
Weinhold: Die deutschen Monatnamen. Halle 1869, wonach der „Heumonat“ im
gemeindeutschen Sprachgebrauch den Juli bezeichnet (S. 8ff., 43f.) —, jedoch dient
das namengebende Heuschneiden gelegentlich auch zur Benennung des Augusts. S.
Diefenbach: Glossarium, 60. — Das Tagesdatum kann nur als
„6“ oder „S“ gelesen werden, wahrscheinlich — wegen der darübergezogenen Linie —
nicht als Buchstabe, sondern als Ziffer. Wir können nur vermuten, daß sich der
Vielgekörndte in der Eile im Tagesdatum geirrt hat. Auch mag er aus Versehen noch
den Namen des vorhergehenden Monats benutzt haben.