Text

380828 Fürst Ludwig an Martin Opitz
[Inhaltsverzeichnis]
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380828

Fürst Ludwig an Martin Opitz


Beantwortet in 381116. — F. Ludwig (Der Nährende) schickt Martin Opitz v. Boberfeld (FG 200. Der Gekrönte) die „Erinnerungen” der Fruchtbringenden Gesellschaft zu dessen zuerst 1637 in Danzig erschienenem Psalter. Opitz habe seine Bereitschaft erklärt, die Kritik anzuhören, welche sich u. a. auf Druckfehler, Verstöße gegen den (in Anhalt) herrschenden Sprachgebrauch und die mehrfach erwähnten, besonders in den Zäsuren unzulässigen Daktylen in Opitz’ Versen beziehen. — Hinsichtlich der anderen „Erinnerungen” werde man gern Opitz’ Stellungnahme erfahren, damit endlich das Vaterland das stattliche Werk um so vollkommener besitze. Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) übersende Opitz die Kritik. — Der im 60. Lebensjahr stehende F. Ludwig benachrichtigt Opitz von der Geburt seines Sohnes Wilhelm Ludwig (FG 358. 1641). Ludwig erwarte Opitz‘ Lied auf dessen Prosahomilie Vber das Leiden vnd Sterben Vnseres Heilandes.
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Beschreibung der Quelle


Q HM Köthen: V S 544, Bl. 289rv; eigenh. Konzept. — [Handschrift: [Bl. 289r]] Veröffentlicht in KE, 130f.; KL III, 109. Bibliographisch verzeichnet in Szyrocki: Opitz (1956), 205; Opitz-Brieferepertorium, Nr. 249; Bürger, S. 952 Nr. 96.

Anschrift


A Fehlt.

Text


Dem Gekrönten werden hiermit zugeschicket die Jehnigen erinnerungen uber seinen am ersten in Dantzig gedruckten Psalter,1 von deme ihme fur diesem andeutung geschehen, und er solche zu sehen sich guttwillig erkleret,:a 2 darunter werden seinb die meisten druckfehler, andere bestehenc in der gebrauchlichsten artt zureden und zuschreiben dieser örter, und dan was mehrmalen wegen der auff lateinisch also genanten Dactilorum gegen ihme erwehnet worden,3 welche da sie sonderlich in den Abschnitt4 fallen, desto weiniger zulessig:
   Was sonst über dieses noch died anderen erinnerungen betrifft, so will man des Gekrönten gedancken unde weitere erklerung gerne daruber vernehmen, alles zu dem ende angesehen, das ein so hohes stattliches wercke desto volkommener dena liebema Vatterlande hinterbleiben möge, So ihme gekrönten hiermitt nicht verhalten werden sollen, demef der Viellgekörnte5 die erinnerungen ubermachen wirdt. Esg bleibett
des Gekrönten gantz williger

  Der Nehrende
  Cöthen 28. Augstmonats 1638.

  [Handschrift: [289v]] Es hatt der Almechtige hochgelobte Gott den dritten dieses Monats dem Nehrenden imh sechtzigsten Jhar seines alters einen reichen Ehsegen eines jungen Söhnleins bescheret,6 dafur ihm billich hochgedancketi und seine almachtt angeruffen wirdt, ihme lange lebensfristung zu verleihen. Dieser freude hatt der Gekrönte hiemitt ausj guttem vertrauen theilhafftig gemacht werden wollen.
  Und wird der Nehrende ins kunftige des liedes über das leiden und sterben unsers eintzigen erlösers und Heilands7 gewertig sein.

I

„Erinnerungen“ Fürst Ludwigs und anderer Mitglieder der Frucht-
bringenden Gesellschaft zu Opitz’ Psalter

Beschreibung der Quelle


Q HM Köthen: V S 544.
Sigle A: Bl. 311r–312v, jüngste erhaltene eigenh. Fassung F. Ludwigs, „Erinnerungen
  bey den Psalmen Davids gesangsweise gedruckt zu Dantzig im Jahr 1637. in 8°.“ Zu
  Ps. 1–2, 4–10, 12–23, 25–26, 28–51, 53–62, 64–66, 68–81, 83–84, 86–94, 97, 99–
  100, 102–107, 109–110, 112, 116, 118–119, 124, 128–129, 132, 138–141, 143–144 u.
  148–149.

Sigle A1: Bl. 313r–314v, korrigierte Abschrift, Schreiberh., „Erinnerungen bey den Psal-
  men Dauidts gesangsweise gedruckt zu Dantzig im Jahr 1637, in 8º.“ Zu Ps. 1–2, 4–
|| [617]

  10, 12–23, 25–26, 28–51, 53–62, 64–66, 68–81, 83–84, 86–94, 97, 99–100, 102–107,
  109–110, 112, 116, 118–119, 124, 128–129, 132, 138–141, 143–144 u. 148–149. Die
  Abschrift enthält einzelne Abweichungen von A, die auf den Schreiber (z. B. Ps. 12,
  v. 7, l. 2), aber vermutlich auch auf F. Ludwig zurückgehen (vgl. z. B. Ps. 2, v. 5, l. 5
  u. Ps. 12, v. 7, l. 2).

Sigle B: Bl. 315r–316r (316v leer), älteste erhaltene eigenh. Fassung F. Ludwigs, „Erinne-
  rungen bey M. Opitzen Psalter“. Zu Ps. 1–2, 4, 7, 8–10, 12, 16, 18, 20–22, 26–27,
  30–46, 48–51, 53–62, 64–66, 68–77, 83–84, 87–94, 97, 99, 102–107, 109–110, 112,
  116 u. 25.

Sigle C: Bl. 317 u. 320, mittlere erhaltene eigenh. Fassung F. Ludwigs, „Erinnerungen
  bey den Psalmen.“ Zur zeitlichen Einordnung der Handschrift vgl. z. B. Ps. 9, v. 15.
  l. 4 u. 12, v. 7., l. 2. Zu Ps. 1–2, 5, 7–8, 10, 12–15, 17–20, 28–35, 37–46, 48–51, 53–
  62, 64–65, [Bl. 320] 66, 68–72, 74–81, 83, 86–94, 97, 99–100, 102–107, 109–110,
  112, 116–119, 124, 138–144, 148–150, 128, 125, 132 u. 144.

Sigle D: Bl. 319 (Folio); Anmerkungen von ders. unbekannten H. E. Die Stellenan-
  gabe des Unbekannten auf Bl. 319 erfolgte im Unterschied zu den anderen Quellen
  durch Hinweis auf die Seite und die Seitenzeile der gedruckten Vorlage. Bl. 319 wird
  F. Ludwig erst nach dem Abschluß von B erreicht haben, da er die Kritik des Unbe-
  kannten nur in C und A berücksichtigte. Vgl. z. B. unten T I 6a und 6b bzw. 1c und
  9c.

Sigle E: Bl. 318r (Quart); Anmerkungen von ders. unbekannten H. wie D. Text auf dem
  Bl. 318v „Admodum Reverendis et“. Bl. 318 wird F. Ludwig erst nach dem Abschluß
  von B und C erreicht haben. Vgl. T I 5a u. K I 9 zu Ps. 18 v. 15. l. 4.

380402 u. 380625. Verbesserungen in Opitz’ Briefen.

380411 I Verbesserungen in F. Ludwigs Brief.

PS 1637
[Frontispiz „Cornelis van Dalm. sculpsit.“]: Die | Psalmen Davids. | Nach den Frantzösi-
  schen | Weisen gesetzt. Durch. | Martin Opitzen | Dantzigk | Gedruckt vnd verlegt. |
  durch Andream | Hünefeldt.
[Drucktitel im Holzschn.-Rahmen]: Die | Psalmen Davids | Nach den Frantzösi- | schen
  Weisen gesetzt. | Durch | Martin Opitzen. | Cum gratia & privilegio S. R. M. | [Signet] |
  Dantzigk/ | Gedruckt vnd verlegt durch | Andream Hünefeldt/ | Buchhändler/ 1637.
  8°; mit Noten; im Gegensatz zu den späteren von uns benutzen Ausgaben ohne Stro-
  phenzählung. HAB: 600.7 Theol. — Mit Melodien. Widmung an Herzog Johann
  Christian in Schlesien zu Brieg und Herzog Georg Rudolph in Schlesien zu Liegnitz
  (FG 58) v. 16. 11. 1637; Vorrede an den Leser. —Ndr. hg. E. Grunewald u. H. P. Jür-
  gens. Hildesheim u. a. 2004.

Zitate aus späteren Ausgaben des Psalters (Dantzig 1638 und 1639, Basel 1640, Lüne-
  burg 1641) werden erwähnt und hinzugesetzt, wenn sie inhaltliche, prosodisch-me-
  trische oder sonstige, sprachlich bemerkenswerte Veränderungen des Dichters, Re-
  daktors bzw. Setzers darstellen.

PS 1638
[Kupfertitel]: Die | Psalmen Davids | Nach den Frantzösi- | schen Weisen gesetzt. |
  Dürch | Martin Opitzen. | Jetzo auffs new ubersehen | vnd verbessert. | Mit Kön. M.
  begnad. vnd Freyheit | Dantzigk | Gedruckt vnd verlegt/ Durch | Andream Hüne-
  feldt.
|| [618]

[Drucktitel]: Die | Psalmen Davids | Nach den Frantzösi- | schen Weisen gesetzt. | Durch
  | Martin Opitzen. | Jetzo auffs new übersehen | vnd verbessert. | [Vignette] | Mit Kön.
  M. begnad. vnd Freyheit. | Dantzigk/ | Gedrückt vnd verlegt durch | Andream Hüne-
  feldt/ | Buchhändler/ 1638. — 12°; mit Melodien, Widmung und Vorrede. Mikro-
  film Yale UL (Faber du Faur II, Nr. 223a).
Angebunden mit eigenem Titelbl.:
Die Episteln | Der Sontage vnd fürnemsten Feste des gan- | tzen Jahrs/ | Auff die Weisen
  der Fran- | tzösischen Psalmen in Lieder | gefasset/ | Von | Martin Opitzen. | [Vi-
  gnette] | Dantzigk/ | Gedruckt vnnd Verlegt durch | Andream Hünefeldt/ Buchhänd-
  | ler/ im Jahr 1639.

PS 1639
Die | Psalmen Davids | vnd | Episteln | Der Sontage vnd Fürnemb- | sten Feste deß gant-
  zen | Jahres/ | Beydes auff vnd nach den | Frantzösischen Psalmen-weisen | gesetzt
  vnd verfast | Durch | Martin Opitzen. | Jetzo alles aufs New vbersehen | verbessert/
  vnd Erstmals in die- | sem Format herauß gegeben/ | theiles anfangs | Gedruckt zu
  Dantzigk | ANNO | [Linie] | M. DC. XXXIX. 12°, Titel rot-schwarz. Mit Melodien,
  Widmung u. Vorrede. Die Vorbemerkung „An den Leser.“ hinter dem Gesamttitel
  stammt nicht (mehr) von Opitz. HAB: Tl 221.

Angehängt:
Martin Opitz | Vber das leiden | vnd Sterben | Vnseres Heylandes. | Hiebevor durch Jhn
  Lateinisch | herauß gegeben/ vnd | anfänglich | Gedruckt zum Brieg/ | [Linie] | M.
  DC. XXXIX. — 12°.


PS 1640
[Holzschnitt-Rahmen]: Die | Psalmen | Davids. | Nach den Frantzösi- | schen Weisen ge-
  setzt. | Durch | Martin Opitzen. | Jetzo auffs newe über- | sehen vnd ver- | bessert. |
  [Zierstück] | Getruckt zu Basel / bey | Martin Wagner/ | in verlag | Ludwig Königs/
  1640. 12°. Mit Melodien, Widmung u. Vorrede. HAB: Tl 222; Expl. Hz. Ferdinand
  Albrechts I. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 842. 1673).

PS 1641
Die | Psalmen | Davids/ Nach | den Frantzösischen Weisen gesetzt. | Durch | Martin
  Opitzen. | Jetzo auffs new übersehen | vnd verbessert. | [Signet der Gebrüder Stern] |
  Lüneburg/ | Gedruckt vnd verlegt/ bey Johann | vnd Heinrich Stern/ Buchhändlern |
  daselbst. | [Linie] | ANNO M. DC. XLI. 12°. Mit Melodien, Widmung und Vorrede.
  Hinter dem Blatt des Drucktitels eine Widmung Johann u. Heinrich Sterns d. d. Lü-
  neburg 18. 5. 1641 an Johann Brzetislaw Mislick Frh. v. Hirßhoff eingefügt. HAB:
  1332.11 Theol.; Expl. aus dem Besitz Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüt-
  tel (FG 227) u. Lo 5841.

Text


***

Erinnerungen bey den Psalmen Davids gesangsweise gedruckt zu Dantzig im Jhar 1637. in 8°.a
Erster Psalmb
AC v. 1. l. 4 Und sitzet nicht bey spöttern sondern gehet,I1
PS 1637 Vnd sitzet nicht bey spötterc ; sondern gehet
PS 1640 Vnd sitzet nicht bey spöttern: sondern gehet
|| [619]
ACd v. 3. l. 4 Sie werden fur gericht nie recht bekommen
PS 1637 Sie werden nie für Rechte recht bekom̄en;
PS 1640 Sie werden nie vor Rechte recht bekomen:

ABC v. 4. l. 1 Dan alle die, so der gerechtigkeite
B Diejehnige so nach der gerechtigkeitt
PS 1637 Diejenigen so der gerechtigkeit

AC v. 4. l. 6 Ein schwerer fall
PS 1637 Auch schwerer fall

Ander Psalmf
ABC v. 1. l. 5 Es rotten sich die Konigg auff der erden.
PS 1637 Es rotten sich die Könige der erden/

A v. 3. l. 5 Wie das Jr doch ihr König euch viell zeihet.h
BC Wie das ihr viel ihr Konig’ euch doch zeihet.
PS 1637 Wie daß jhr euch/ jhr Könige/ viel zeihet?
PS 1638–1641 Wie daß jr euch/ jhr König’/ jetzt viel zeihet?

A v. 3. l. 8 Auff meinem berg und heiligthumi Zion.
B Auff meinem berg’ und heiligthumbj Zion
PS 1637 Auff meinem berg’ vnd heiligen Zion.

A v. 5. l. 5 So lasset nun ihr König euch einstk lehren
A1 So laßet nun ihr König euch auch lehren
B So lasset euch ihr König’ auch einst lehrenl
C So lasset euch ihr König’ auch nunm lehren
PS 1637 So laßet euch/ jhr Könige/ nun lehren;
PS 1638–1641 So lasset euch/ jhr König’/ jetzund lehren;n

Vierdte Psalmo .
ABC v. 4. l. 2 Es machen satt mitt grosser lust
PS 1637 Es sättigen mit großer lust/

Funfte Psalmp
A v. 3. l. 2 Wirstu zum hören wachsamq sein.
PS 1637 Wirst du zum hören wacheI2 sein.

C v. 6. l. 1 Wer leugt, und andre worte giebetr .
PS 1637 Wer leugt vnd anders worte giebet

Sechste Psalms
A v. 3. l. 6 Wie bin so schwach doch ich.
Schwachheit kan nicht gott zugeschrieben werden.
PS 1637 Jst ert auch schwach wie ich?
|| [620]
Siebende Psalmu
ABC v. 4. l. 8 Durch dein endurtheill und bescheidt
PS 1637 Durch deinen endlichen bescheid.

ABC v. 8. l. 4 Wird über seinen scheitell stehn.
PS 1637 Wird über seiner scheytelI3 stehn.

Achte Psalmv .
ABC v. 4. l. 2 Den so da stirbt?
PS 1637 l. 1f. Herr/ fang’ ich an/ wie dz du so bedenckest
Denw sterblichē?

Neundte Psalmx .
ABC v. 2. l. 1f. Jch meine lust bey dir allein
Will holen und recht frölich sein.
PS 1637 Jch wil mich über dir allein
Erlustigen vnd frölich seyn/

A v. 13. l. 1 Dan ich dein gantzes lob und preissy
PS 1637 l. 1f. Daß ich dein gantzes lob vnd preiß
Mit frewden zu erzehlen weißz

AC v. 14. l. 4 Jm garen4 das sie mir gestelletaa .
PS 1637 Jm garne das sie mir gestellet.

ABC v. 17. l. 3f. Dem der ist dürftig nach dem quehlen
Die Rechnung ewig nicht wird fhelenab
PS 1637 Den dürfftigen wird nach dem quelen
Die rechnung ewiglich nicht fehlen.

Zehende Psalmac
A v. 3. l. 2f. Auch dencket er das vom gerichte frey
Und er noch weit von seinen augen ist
Der reim kan nicht anders gehn.ad
PS 1637 Auch dencket er daß sein Gerichte weit
Von jhm noch stets vnd seinen augen ist.

ABC v. 9. l. 2 Die niedrig seindae
PS 1637 Die niedrigen
PS 1638–1641 Die niedrig sind

A v. 9. l. 5 Bedrängten volcks
PS 1637 Bedrängtes volckaf vnd waisen nim dich an/
PS 1638–1641 Bedrängter Leut vnd waisen nim dich an/
|| [621]
Zwölffte Psalmag
ABC v. 6. l. 4 Bis das den strich nach rechterah fein’ es helt
PS 1637 Bis daß es strichI5 nach rechter feine helt.

AC v. 7. l. 2 _________ Sey ja von keinem weit
PS 1637 l. 1f. Beschütze sie durch deine starcke Rechte/
Hab’ jhrer acht/ sey ja vom keinem weit/
PS 1638–1641 l. 2 Hab’ jhrer acht/ sey ja von keinem weit/

Dreizehende Psalmai
AC v. 1. l. 1 Wie lang’ ach gott
PS 1637 WJelange/ Gott

AC v. 2. l. 4 Wie soll mein feind noch mit mir schertzen
PS 1637 Wie lange sol mein feind mich schertzen/aj

AC v. 4. l. 3 Die rach’ ich habe können suchen
PS 1637 Jch habe rache können suchen:

AC v. 5. l. 5 Dan er mirs woll vergolten hatt
PS 1637 Dann Er mich wol vergolten hat.

Vierzehende Psalmak
AC v. 3. l. 2 ___________ zum stanck und greuell worden
PS 1637 Zurück gekehrt/ sind stāck vn grewel wordē

Funfzehende Psalmal
AC v. 2. l. 3 Der das was gut und erbar heisst
PS 1637 Der diß was gut vnd ehrbar heißt

A v. 3. l. 3. Sagt nicht dem NachtbarnI6 böses nach
C sagt nit dem Nachbarn böses nacham
A1 Sagt nicht dem Nachbarn böses nach
PS 1637 Sagt nicht dem nachbar böses nach/

Sechzehende Psalman
ABC v. 2. l. 1f. Was heilig istao von Menschen seh’ ich an
Will michap an die so herrlich sind ergetzen.
PS 1637 Die heiligen der erden seh’ ich an/
An herrlichen ist gäntzlich mein ergetzen

A v. 4. l. 2 Mein hertz in mir hatt wolln grundlich fhurenaq .
A1 Mein hertz in mir hat wollen gründlich führen
PS 1637 l. 1 f. Den HErren wil ich loben/ dessen rath
Den meinigen hat wollē gründlich führē:
|| [622]

ABC v. 4. l. 4 Mich gleichesfals erschrecken meine nieren
PS 1637 So züchtigē mich gleichfals meine nieren.

AC v. 5. l. ______________ mein fleisch wird ruhear kriegenas
PS 1637 Von ehr vnd lust; mein fleisch wird ruh wol kriegen:

AC v. 5. l. 5f. ______________ das in dem schoss der erden
Dein frommer mag zu staub und asche werden.
B Wirst nit gestehn das in der gruft der erden
Dein frommer mag zu staub und asche werden
PS 1637 Wirst nichtat gestehn dz in der schoßI7 der erdē
Dein heiliger mag staub vn̄ asche werden.

Siebenzehende Psalmau
A v. 4. l. 5f. Wie vor den augenapffell sorgen
Zu tragen, sey stets uber mirav
C Das schwartz’ im auge zu vmsorgen
Das dein ist herr seyaw über mir
PS 1637 Wie vor den augenapffel sorgen
Zu tragen sind haltax über mir:

Achtzehende Psalmay
AC v. 3. l. 1. Jn höchster angst weiss ich zu gott zufliehen.
B Jn höchster angst zu gott ich weiss zufliehen
PS 1637 Jn höchster angst weiß ich Gott an zu flihē/

ABC v. 4. l. 1 ___________Gieng auff von seiner nasen
PS 1637 Ein schwartzer dampff giengaz von seiner nasen
PS 1638–1641 Ein schwartzer dampff gieng auff von seiner nasen/

ABC v. 5. l. 2 ___________ das götlich antlitz decken
PS 1637 Mit trüber nacht dz göttlich’ antzlitz deckē:
PS 1638–1641 Mit trüber nacht das göttlich’ antlitz deckē:

ABC v. 5. l. 7 Der schlus zersprang ______________
PS 1637 Der schloßI8 zersprang/ die kohlen wordenba kalt

ABC v. 6. l. 2 Sich weder glutt noch wetter durfte ruhrenbb
PS 1637 Da durfftē sich noch glut noch wetter rührē:
PS 1640 Da dorfften sich noch glüt noch wetter rühren:

ABC v. 6. l. 6 Der tieffe grund der erden aus gerecket
PS 1637 Der tieffe grund der erden gantz entblecket:

AC v. 9. l. 7 Wer aber nichts als schlim zu thun begehrt
|| [623]
PS 1637 Wer aber nichts schlim̄ als zu thū begehrt/
PS 1638–1641 Wer aber nichts als schlim̄ zu thun begehrt/

AC v. 11. l. 1f Die wort des Herren seind so klar und reine
Nichts ihnen gleichtbc _________________
PS 1637 Des HErren wort ist also klar vnd reine
Dz nichts jhm gleicht an leuterūg vn̄ feine:

ABC v. 12. l. 1 . Die fussebd macht er mir als hirschen schnelle
PS 1637 Er machet mir die füß’ als hirschē schnelle

C v.12. l. 5 Die stählern seind mitt meinen knien zwingen
PS 1637 Die stählern sind mit meinē armenI28 zwingē.

AC v. 12. l. 8 Die gütte gab mir kräftebe mit bestandt,
PS 1637 Die güte gab mir kräfften vnd bestandt.

A v. 15. l. 4 So hab ich sie zerstreut und weggerafft
E So hab Jch sie zerstreut vnd weggerafft.bf
D aus hab ich sie gekehrt
BC So hab ich sie geböhrt und auffgerafftbg
PS 1637 l. 1–4 Wie etwā wind den leichtē staub kann fassē
Wie vnflat wird genom̄en von der gassen/
So hab’ ich auch zerknirschet jhre krafft/
So hab’ ich sie gebeertI9 vnd auffgerafft.
PS 1638 So hab’ ich sie geleêrt vnd auffgerafft
PS 1640.1641 So hab’ ich sie gelärtbh vnd auffgerafft.

AC v. 16. l. 5f. Es lebe Got mein fels gebenedeyet
Jm herren sey ______________
PS 1637 Es lebe Gott/ mein felß sey benedeyet/
Dem HErren preiß der mir diß heil verleihet:

Neunzehende psalmbi
AC v. 3. l. 6 Hin zum wetlauffen steht
B Nach dem wettlauffen steht.
PS 1637 Nach wettelauffen steht.

AC v. 3. l. 12 Von ihrerI10 hitz’ entwende
PS 1637 Von seiner hitz’ entwende.

AC v. 4. l. 11 Und pflegt durch inren schein
PS 1637 l. 10 ff. Ja sein gebot ist rein/
Vnd pflegt durch grossen scheinbj
Den augen liecht zu geben.
|| [624]
ABC v. 5. l. 12 Kein HonigseimIbk auff erden.
PS 1637 Kein honig treiffI11 auff erden.

Zwanzigste Psalmbl
ABC v. 2. l. 7 Und dein bedenckenbm und beginnen
PS 1637 Und dein dencken vnd beginnenbn
PS 1638–1641 Und dein gedencken vnd beginnen

AC v. 3. l. 4 Die fahnen und panier.
PS 1637 l. 3f. Jn Gottes Namen höher schwingen
Die fahnen mit panier.
PS 1638–1641 l. 4 Die fahnen vnd panier.

Ein und zwanzigste Psalmbo
ABC v. 10. l. 6 Aus meines gots gemein.
PS 1637 Auß menschlicher gemein.

Zwey und zwanzigste Psalmbp
ABC v. 6. l. 3 Dan niemand ist _________________
A1 Undbq niemand ist; _______________
PS 1637 Es ist niemand der außer dir allein

ABC v. 8. l. 4 Da ich dan schwundeI12
PS 1637 l. 3f. Jn todes staub hast du mich eingethan/
Daß ich geschwunde:

AC v. 9. l. 5 Vergleichen sich _______________
PS 1637 Sie gleichen sich vnd theilen nach behagen

ABC v. 10. l. 6 _____________ die einsam’ ist zu schutzen
PS 1637 l. 5f. Errrette mir die seele von der spitzen
Des schwerdtes doch; die einsame zu schützen

AC v. 12. l. 5f. Des armen nott kein grauen ihm erwecken
Nit kont, er wolt __________________
B Des armen nott kein grawen nit erwecken
PS 1637 Des armen noth köndt’ jhn nicht graw erwecken;
Vor jhm wolt’ er sein antlitz nicht versteckē/
PS 1638–1640 l. 5 Des armē not kont’ jhm nicht graw erweckē;
PS 1641 l. 5 Des armen noth köndt’ jhn nicht gram̄ erwecken;

ABC v. 15. l. 8 Mitt notturfft weiss.
PS 1637 l. 7f. Wer seine seel im leben nicht zu hegen
Vnd halten weiß.
|| [625]
Drey und zwanzigste Psalmbr
A v. 2. l. 5 Du herrlich vor mir tregest die gerichte
BC Du herlich mir vortregest die gerichte
PS 1637 l. 5f. Du trägest mir die herrlichsten gerichte
Zur taffel auff den feinden im gesichte.

Funf und zwanzigste Psalmbs
AC v. 2. l. 8 Deiner wart’ ich wan es taget.
PS 1637 Deiner wart’ ich alle tagebt

AC v. 4. l. 1 Got ist richtig in gerichten.
von wegen des worts pflichtenbu so den underthanen zum gehorsam und nicht
dem oberherren zu stehett.
B Gott beruht auff seinen pflichten.

Das wortt pflichten stehet den underthanen zu, wie wir gotte pflichten schuldig
seindt. Er aber ist nimande weder etwas schuldig noch in pflichten gegen die
obrigkeit Were also dieser reim und gestalter sachen nach das gantze gesetz zu
milteren und vorgeschlagen.
Gott ist richtigbv in gerichten
gnedig
PS 1637 l. 1–4 Gott beruht auff seinen pflichten/
Er ist gut vnd bleibt bestehn/
Drumb wil er auch die berichten
Die auff falschen wegen gehn.

Sechs und zwanzigste Psalm.bw
ABC v. 4. l. 5 Jm hertzen falschheit tragen
PS 1637 Vnd schlimm im hertzen tragen/

ABC v. 6. l. 6 Und halte mich zum rauchbx altar
PS 1637 Vnd halte mich vmb dein Altar.

ABC v. 10. l. 2 Betrugslist im verstandt.
PS 1637 Betrüglicher verstand/

Acht und zwanzigste Psalm.by
ABC v. 1. l. 5 Nicht möge denen gleich noch sein.
PS 1637 Nicht möge denen gleiche seyn

A v. 2. l. 5f. Hienauff zu deinem thronpallast
Da du dein haus und wohnung hast.bz
B l. 5 Hienauff zu deinem wohnpallast.
C l. 5 Hienauff zu deines throns pallast.
PS 1637 Hinauff zum heiligen Pallast
Jn dem du deine wohnung hast.
|| [626]
Neun und zwantzigste Psalmca
AC v. 5. l. 8 Segen und in ruh zu leben.
PS 1637 Segen vnd in rhue zu leben.
PS 1638–1641 Segen vnd in ruh zu leben.

30. Psalm.cb
ABC v. 3. l. 5 Jch sprach gar ruhig in gedancken.
PS 1637 l. 5f. Jch sprach bey ruhigen gedancken:
Jch werd’ in ewigkeit nicht wancken.

ABC v. 5. l. 6 Herr sey ein’ hulffecc mir dem armen.
PS 1637 HERR/ sey gehülffe mir dem armen.

31. Psalm.cd
ABC v. 1. l. 6 Und stercken mein gemüte.
PS 1637 l. 5f. Mit deiner grossen güte
Vnd billichem gemüte.

ABC v. 3. l. 2 Und mache herr mich loss
PS 1637 Vnd bringe/ HERR/ mich loß;

ABC v. 3. l. 4 Reiss mich vom garen das sie legen
PS 1637 Reiß mich vom garne das sie legen/

A v. 4. l. 1f. Zu deinen händen ich befhele
Herr, meinen geist,I13 du Gott
PS 1637 Zu deinen Händen überlasse
Jch meinen geist: du/ Gott/

A v. 4. l. 4 Mitt hasse mich umb die ich quehle
PS 1637 l. 4f. Jch fliehe die mit rechtem hasse
Die eitel sind von leben;I14

ABC v. 5. l. 3f. Weill du hast meine pein
Gesehn, erkant was mein gemute.
PS 1637 Weil du gesehn mein pein/
Weil du erkandt was mein gemüte
PS 1638–1641 l. 3 Weil du gesehn die pein/

ABC v. 6. l. 2 Jn dessen grimmig’ hand.
PS 1637 Jn dessen grimme handt

AC v. 7. l. 5 Das antlitz und gesichte
PS 1637 l. 4ff. Vor vnmuth sind mir außgefressen
Die seel’ vnd das gesichte/
Der bauch wird mir zu nichte.I15
|| [627]
AC v. 9. l. 6 Mitt scheuen aus der weite.ce
PS 1637 l. 5f. Die freunde sehn mich auff der gassen
Mit schew an auß der weite/

ABC v. 14. l. 4 Die sie mitt pralen in gebehrden
PS 1637 Die sie mit prächtigen gebehrden

AC v. 16. l. 5 Jn deiner hütteI16 bleiben
B Jn deiner hut herr bleiben.
PS 1637 l. 4f. Sie können wol vor dem bedecket
Jn deiner hütecf bleiben
PS 1640 Jn deiner hütte bleiben

AC v. 17. l. 3 Mitt seiner guttcg und macht.
PS 1637 Mit seiner güte macht/

A v. 20. l. 4 Er wird euch trost und kräfte geben.
PS 1637 Er wird euch trost vnd kräfften geben/

32 Psalmch
ABC v. 2. l. 5f. Dan deine hand mitt ihrer hartenI17 plage
lag fest und schwer _________________
380411 I Dan deine hand mitt ihrer harten plage
  das wortt grimmen plage ist so gemein nicht
  soll grimmig heissen, ist aber in den vers hier
  nichtt gesetzt
Lag fest und schwer
PS 1637 Dann deine Hand mit jhrer grim̄en plage
Lag fest vn̄ hart auf mir bey nacht vn̄ tage:

ABC v. 2. l. 8 Wie sommerszeit durch heissen sonnenschein
380411 I Wie sommerszeit durch heissen sonnenschein
Harter sonnenschein ist zwar schön aber
ist gemein und eigentlich nicht
PS 1637 Wie som̄ers zeit durch harten son̄enschein.

AC v. 5. l. 5f. Denci muss der zaum den kopff zu rechte bringen.
Und das gebisscj das harte maull bezwingen
B Das nasenband muss seinen kopff rein zwingen
Und das gebiss das maull zu rechte bringen.ck
380411 I Dem muss der zaum den Kopf zu rechte bringen,
Und das gebiss das harte maul bezwingen.
PS 1637 Dem muß der zaum das harte maul bezwingen
Vnd das gebiß den kopff zu rechte bringen/18
|| [628]
ABC v. 6. l. 5 Jhr seine leut’ ihr sollet nun nicht schweigen.cl
380411 I Ihrcm seine leuttcn ihr sollet drumb nit schweigenco
PS 1637 So sollet nun jhr seinigen nicht schweigen

33. Psalm.cp
ABC v. 3. l. 8 Senckt die tieffe nieder.
PS 1637 Senckt die teuffe nieder

34. Psalm.cq
ABC v. 6. l. 4 Wie gott zu furchten sey.19
PS 1637 Was Gottes furchtecr sey.

B v. 7. l. 1 Die zunge schliess woll ein.
PS 1637 Die zunge schleuß wol ein/
Laß jhr zum bösen keinen raum:
35. Psalm.cs
ABC v. 4. l. 5 Er sturtze plötzlich unten hin
PS 1637 Er stürtze plötzlich vnter hin/ct

ABC v. 5. l. 2f. O herr wer mag dir gleich doch sein
Der du von starcken heers gewalten20
PS 1637 l. 2ff. O HERR/ wer mag dir gleiche seyn/
Der du vor stärckeren gewalten
Den armen gütig wilt erhalten/

AC v. 6. l. 5 Das haupt betrübt zum schoss geneigt
PS 1637 Das haupt betrübt zur schoß21 geneigt/

ABC v. 8. l. 7 Die Einsam ist ________________
PS 1637 Der einsamen/ steh’ jhr doch bey/

A v. 10. l. 5 Sie wieder mich thuncu angell weit
PS 1637 l. 5f. Wider mich sperrn22 sie angelweit
Das maul auff/ vnd ein jeder schreyt:
PS 1638–1641 Sie sperren zu mir angelweit

36. Psalm.cv
AB v. 3. l. 11 Die sterblich sindcw ____________________
PS 1637 l. 11f. Die sterblichen/ sich in gefahr
An deine flügel schmiegen.

AB v. 4. l. 8 Des lebens quell der furcx und fur.
PS 1637 Des lebens quell das23 für vnd für

37. Psalm.cy
ABC v. 2. l. 1 Vertrau auf gott thucz alles guts beginnen24
PS 1637 Vertraw auf Gott/ treib ehrliches beginnen/
|| [629]
ABC v. 6. l. 3 Soll da mit lust in allem frieden schweben
PS 1637 Soll da mit lust in allem friede25 schweben.

ABC v. 8. l. 2 _____________ zu tausend stucken gehn
PS 1637 Jhr bogen muß auff tausent stückeda gehn:26

AC v. 9. l. 1 Die arme bricht das volck zuletztdb mitt karmen.27
PS 1637 Es bricht diß volck zu letzte doch die armē28

ABC v. 9. l. 3 Erhelt der Herr, sich ihrer will erbarmen.
PS 1637 l. 2f. Jhr stoltz zergeht; die aber recht gethan
Erhält der HERR mit gütigem erbarmen.

ABC v. 19. l. 3 ________________ laufft woll ohn angst und flehen.dc
PS 1637 Sein gantzes werck lauft wil ohn angst vn flehen.
PS 1638–1641 Sein gantzes werck laufft wol ohn angst vnd flehen.

38. Psalm.dd
ABC v. 6. l. 3 Jch kan nicht gerade stehn.
PS 1637 Kan vnd mag nicht grade stehn:

ABC v. 9. l. 6 Und der seuftzen29 grosse zahl
PS 1637 Vnd der seufftzer große zahl.

AC v. 19. l. 3 Sich der hauffe der mir feind.
PS 1637 Sich der hauffen der mir feind/

39. Psalm.de
AE v. 2. l. 5 Die glut herausdf _____________
PS 1637 l. 4f. Mein hertz erhitzte sich in mir
Daß glut herauß in den gedancken brach/

AC v. 5. l. 3 Mach mich dochdg loss ____________
PS 1637 Hilff ja mir loß von aller missethat

AC v. 5. l. 6 Der Schalckesnarrendh ferner sey.
B Der eitlen schalckesnarren sey.
PS 1637–38.1640–41 Der schalckesnarren sey.di
380402 Der Schalcksnarren ferner seydj
PS 1639 Der schalckesnarrn vnd thoren sey.

AC v. 7. l. 6 Gewiss der mensch ist eitelkeit.
PS 1637.1639–1641 Gewiß vnd war; der mensch ist eitelkeit.
PS 1638 Gewiß vnd zwar; der mensch ist eitelkeit.
380402 Gewiß; der mensch ist eitelkeit,dk
|| [630]
40. Psalm.dl
ABC v. 4. l. 4. ____________ dein buch das sagt von mir
PS 1637 Jch weis die schrifft/ dein buch das besagt von mir.
PS 1638.1639.1641 Jch weiß die schrift/ dein buch besagt vō mir.
PS 1640 Jch weiß dein schrifft/ dein buch besagt von mir.

A v. 4. l. 6 Dir halt’ ich gerne stille.
PS 1637 Dir halt’ ich gern auch stille/

41 Psalm.dm
A v. 3. l. 1 ____________ spring mir mit gnaden bey
C Jch sagte Herr spring mir mit gnaden bey.
PS 1637 Jch sagte; HErr/ spring mir mit gnade bey

AC v. 4. l. 5–7 Es blasen ein die mir gehässig seindt
Einander, die mir feind
Gedencken stets darnach __________
B Es blasen die so mir gehässig seind
Einander und mir feind
Gedencken stets darnach nur bloss zu stehn
PS 1637 Es blasen die so mir gehässig seyn
Einander von mir ein:
Sie denckē stets darnach nur bloß zu stehn
PS 1638–1641 Es bläset volck das mir pflegt feindt zu seyn

ABC v. 6. l. 1 Steh’ aber du mir Herr genedig bey
PS 1637 Steh aber du mir/ HErr/ gnädig bey/
PS 1638–1641 Steh aber du mir/ HErr/ genädig bey/

42. Psalm.dn
AC v. 1. l. 2 Frischen quell wuntscht in der flucht.
B Frisch den quell wuntscht in der flucht.
PS 1637 Frisches quell 30 wüntscht in der flucht/

AE v. 5. l. 6 Und für wunderdo am Jordan.
BC Bey dem wunder im Jordan.
PS 1637 Bey dem trächtigen Jordan/

43. Psalm.dp
ABC v. 4. l. 1. Da soll mein höchstes wolldq behagen.
PS 1637 Da sol mein eusserstes behagen

44. Psalm.dr
AC v. 4. l. 5 So wollen wir der tage zeitt
A1 So wollen wir die tagezeit
|| [631]
B So wollen wir des tages zeitt
PS 1637 l. 5f. So wollen wir die tages zeit
Mit deinem lobe gantz verbringen/

AC v. 5. l. 5f. Mitt schimpfe vor der Feinde schar
Hastu uns fluchtigds werden lassen.
Jst im drucke versetzt.
PS 1637 Du hast vns flüchtig werden lassen
Mit schimpffe vor der Feinde schar;
PS 1638–1641 Mit schimpffe vor der Feinde schar
Hast du vns flüchtig werden lassen;

ABC v. 6. l. 8 Gewin darvon nurt einzuheben.
PS 1637 Nur einigen gewinn zuheben.

A v. 8. l. 7 Und der aus harter feindschaft sich
PS 1637 Vnd der auß grimmer feindschafft sich


AC [v. 11.] Der 11.v. ist gantz versetzet solte nachfolgender massen stehen31
Solt er es lassen ungespuret
Kent was sein grund im schilde fhuret
Kan gott wohl dis unmuglich sein
Er sieht ja in mein hertz hienein
Doch deinetwegen mussen wir
Als schaffe die man täglich schlachtet
Getödtet werden fur und fur
Sinddt mehr und höher nicht geachtet.
PS 1637 Kan Gott wol diß vnmöglich seyn?
Solt’ er es lassen vngespüret?
Er sieht ja in mein hertz hinein/
Kennt was sein grund im schilde führet:
Doch deinentwegen müssen wir
Getödtet werden für vnd für/
Sind mehr vnd höher nicht geachtet
Als schafe die man täglich schlachtet.
380625 Soll Gott es laßen ungespüret,
Der sieht was man im schilde führet,
Dem eigentlich bewußt vndt kundt
Des hertzen bahn undt tieffster grundt?
PS 1638–1641 l. 5–832
Doch deinetwegendu würget man
Vnd schlegt vns tag vor tag zur erden/
Man sihet vns nicht höher an
Als schaffe die geschlachtet werden.
|| [632]
AC v. 12. l. 4–7 Jst auch versetzet am ende
Uns armen von dir immerdar
Den viellgewuntschten augenschein
Wiedv wiltu lenger uns verdecken
Soll unser zwang vergessen sein
Ach siehstu nicht wie sehr wir stecken
PS 1637 Vns arme von dir immerdar:
Was wiltu lenger vns verdecken
Den vielgewüntschten augenschein?
Ach! siehst nicht wie sehr wir stecken?
Sol vnser zwang vergessen seyn?
PS 1638–1641 Vns arme von dir immerdar:
Was wiltu deinen augenschein
Den vielgewüntschten schein verdecken?
Sol vnser zwang vergessen seyn?
Ach! siehst du nicht wie sehr wir stecken?

45. Psalm.dw
ABC v. 1. l. 4 Recht lauffig sein ________________
PS 1637 l. 3f. Die zunge sol geschärffet durch verstand
Geläuffig seyn wie eines schreibers hand:

ABC v. 4. l. 1f. Nach Cassiadx _______________33
Mitt aloe und mirrhe __________
PS 1637 Nach Casiady pflegt dir dein kleid zu riechē/
Mit alöe vnd amber ists bestriechen/

AC v. 6. l. 1ff. Auch Tirus soll die schöne stadt auf erden
Mitt ihrem volck dir selbsten dienstbar werden
Soll bringen noch als ihrer pflichte pfandt
B v. 6. l. 2f. Jhrdz reiches volck ____________________
Soll bringen noch als ihrer pflichte pfandt
PS 1637 l. 1–4 Der Tyrus volck der schönen stadt auff erden/
Das reiche volck sol selbst dir dienstbar werden/
Sol bringē noch als jhrer pflichten pfand
Jm hertzen trew vnd gaben in der hand:

ABC v. 7. l. 2 Mit welcher sie ans Konigss hoffe kommen
PS 1637 l. 1f. An diesem wird nunea frewd’ vnd trost vernommen
Mit welcher sie zum königshofe kommen:

46. Psalm.eb
AC v. 1. l. 8. Versüncken in das tieffe meer.
PS 1637 l. 5–8 Wir wolten nicht erschrecket werden
Verrückte schon der baw der erden/
|| [633]
Vnd alle klippen hin vnd her
Versincken in das tieffe meer.34

A v. 2. l. 1 Solt auch die hohe see gleich brausen
B Solt auch die gröste see schon brausen
C Solt auch die gröste see gleich brausen
PS 1637 Solt auch die grimme see gleich brausen

ABC v. 4. l. 3 Er Jacobs gott ist unser trutz
A l. 4. Und macht ein thurn und hoher schutz
BCA1 l. 4. Und macht, ein thurn und hoher schutz,
PS 1637–1640 l. 3f. Er Jacobs Gott ist vns vor trutz
Vnd macht ein thurn vnd hoher schutz.35
PS 1641 Er Jacobs Gott ist vns vor Trutz
Vnd Macht ein Thurn vnd hoher Schutz.

47. Psalm.ec
AE v. 3. l. 12 Jhm zu singen rein.
man singet gott nicht ein wie ein kindt
PS 1637 l. 11f. Stimmet groß vnd klein
Jhm zu singen ein.

48. Psalm.ed
ABC 6. l. 1 Lasst euer augen recht umb gehn
PS 1637 Laßt sich die augen recht ergehn/

49. Psalm.ee
BC v. 3. l. 3f. Es könte doch ohn sunde nitt geschehen
Jch wurde sie stracks auff der fersen sehenef
Druckfehler.
PS 1637 Es köndte doch ohn sünde nicht geschehen/
Jch würde sie stracks auff der fersen sehen.
PS 1638–1641 Es köndte doch ohn sünde nicht geschehn/
Jch würde sie stracks auff der fersen sehn.

ABC v. 5. l. 2 Die rechnung machteg er sich wolleh ewiglich
PS 1637 l. 1–4 Es gehet nicht wan einer gleich bey sich
Die rechnung macht er woll’ jhn36 ewiglich
Von sterbensnoth allhier zurücke ziehn/
Damit er stets die grube möge fliehn.

A v. 10.ei l. 7 An unvernunft dem vieh’ ist gleich und eben
BC Und ist dem vieh’ an unvernunft gantz eben
PS 1637 Vn̄ ist dem vieh an klugheit gleich vn̄ eben/
|| [634]

50. Psalm.ej
A v. 3. l. 2 Die fromm’ek im grund ___________________
BC Die fromm im grund’el ______________
PS 1637 l. 1f. Versamlet mir (so wird die rede gehn)
Die hertzensfrom̄ auf meiner seiteem stehn/

ABC v. 9. l. 3 Wer Ehbruchen auch durch schnöde lust begeht
PS 1637 Wer ehebruch durch falsche lust begeht

51. Psalm.eo
ABC v. 1 l. 4 Vertilge doch den irthum gnediglich
PS 1637 Vertilge doch mein jrrthumb37 gnädiglich:

AC v. 6. l. 7 Nim deinen geist den gutten geist doch nicht
B ––––––––––––––– den heilgen geist –––––––
PS 1637 l. 7f. Nim deinē geist/ dē heil’gen38 geist/ doch nicht
Vō mir hinweg/ nicht laß jn vor mir fliehē.

ABC v. 7. l. 1 Ach! richte mir ________________ep
PS 1637 Ach! stelle mir die frewde wieder ein/39

ABC v. 7. l. 6 Auffrecht zu gehn _______________
PS 1637 l. 5f. So wil ich dann auch deine rechte bahn
Gerichts40 zu gehn die übelthäter lehren;

ABC v. 10. l. 8 Auff dem Altar,
PS 1637 l. 7f. Dann wird man dir die feisten farren auch
Auff dein41 altar nach deiner lust gewehren.

53 Psalmeq
ABC v. 1. l. 3 Jn grund verderbt _______________
PS 1637 Jn grund verterbt [...]
PS 1638–1641 Jn grund verderbt [...]

54. Psalm.er
ABC v. 2. l. 1 Dan sieh’ ein volck von frembdenes her
PS 1637 Dann/ siehe/ volck von frembdes her42

55. Psalm.et
ABC v. 8. l. 4f. Der mir recht isteu nach meinem sinn
Mit dem ich in gesellschafft bin
PS 1637 Mein halbes ichev vnd gantzer sinn/43
Sampt demew ich in gesellschafft bin

ABC v. 10. l. 3 Und was ich sehnlich bitt’ erhören
PS 1637 Vnd sehnliches gebeteex hören/
|| [635]
56. Psalm.ey
ABC v. 5. l. 8 Mit grosser feindsez beghir
PS 1637 l. 7f. Wz schew’ ich auch? wer sol mich doch verletzē
Mit feindlicherfa begier?

57. Psalmfb
AC v. 5. l. 5 Die seiten auch, das lob sey ausgebreitetfc
B Die seiten aus, das lob aus sey gebreitet
PS 1637 l. 4f. Jch wil die stimm’ in alle höhe ziehn/
Die seiten auch; daß lob muß seyn gebreitetfd .

58. Psalm.fe
ABC v. 4. l. 4 Wan sie der Zaubrer auff will fangen.
PS 1637 Wann sie der zauberer wil fangen/

A v. 6. l. 6 Zu ahren werden umbgewandt.
PS 1637 Zu ähern44 werden vmbgewandt.

ABC v. 7. l. 2 Derff schnecken45 welche bald verdirbt.
PS 1637 Der schnecke welche bald vertirbt/
PS 1640.1641 Der schnecke welche bald verdirbt/

59. Psalm.fg
ABC v. 1. l. 8 Und nach eins andern blute stehn.
PS 1637 Vnd nach des andern blute stehn.

ABC v. 8. l. 2 Von deiner gutigkeit fru singen
PS 1637 Wil früh die gütigkeit besingen;

60. Psalm.fh
ABC v. 3. l. 8 Und das thal Succothfi theilen ihnen
PS 1637 Vnd das thal Succoth theilen können.fj

61. Psalm.fk
ABC v. 3. l. 2 deine hutte.
PS 1637 l. 2f. Deine hütefl
Stets bewohnen nach der zeit:
PS 1640 Deine hütte
Stäts bewohnen nach der zeit:

62. Psalm.fm
AC v. 4. l. 5fn Auff Gott besteht mein trost und tru[tz]fo
PS 1637 Auff GOtt besteht mein ruhm vnd trutz/

ABC v. 7. l. 5 Das er nicht gantz sein hertz’fp und muttfq
|| [636]
PS 1637 Daß er nicht gantz sein hertz’ muth
PS 1638–1641 Daß er nicht gantz sein hertz’ vnd muth

ABC v. 8. l. 6 Herrfr iedem doch nach seinem werckefs
PS 1637 HERR/ jeglichem nach seinem wercke.

64. Psalm.ft
ABC v. 3. l. 3 Jhr wort ist mehr46 vergifft allein.
PS 1637 l. 3f. Jhr wort ist gifftiger allein
Dann alle pfeile sind zu schätzen

65. Psalm.fu
ABC v. 6. l. 4 Der klare Monde zeigt
PS 1637 Der klare Monden zeigt.

A v. 7. l. 2 Der ihren schoss bezwingt
PS 1637 Der jhre schoß bezwingt/

A v. 8. l. 3 Es trieffen deiner wolcken gleisse.
B Es trieffet deine wolcken gleisse
C Es trieffet deiner wolcken gleisse.
PS 1637 l. 3f. Es trieffen deine wolcken-gleisse47
Von süsser fettigkeit:
PS 1638–1641 Es trieffen deine bahn vnd gleisse

A v. 8. l. 5f. Sie trieffenfv in der hirtenfw hütte
Jn dicker wüsteney.
PS 1637–1639.1641 Sie trieffen in der hirten hüte/fx
Jn dicke wüsteney:

66. Psalm.fy
ABC v. 4. l. 1 Die nicht gedencken nach der erden
PS 1637 Die nicht gedencken auff die erden/

AC v. 8. l. 2 Soll heilig fullen den altar
B So heilig fullen den Altar.
PS 1637 Sol heilig füllen dein Altar;

68. Psalm.fz
ABC v. 6. l. 7 Die König’ hin entflohen fort.
PS 1637 Die Könige die flohen fort/

ABC v. 7. l. 9 Der König’ einst wird schmeissen.
PS 1637 l. 8f. Wann Gottes allmacht hier die schar
Der Könige wird schmeissen/
|| [637]

AC v. 13. l. 2 Zwart klein iedennoch gross vorhin
PS 1637 Zwar kleine/ dennoch groß vorhin

A v. 13. l. 4 Drauff sahe man in voller pracht.
E Drauf sah man bald in voller
PS 1637 Drauff sah man in voller prachtga
PS 1638–1641 Drauff sahe man in voller pracht

B v. 13. l. 9 So von Nephtali kommetgb
C So von Nafthali kommen
PS 1637 So von Neftali kommen.

ABC v. 14. l. 10 Die Kälber die so wildgc her gehn.
PS 1637 Die kälber die so wilde gehn/

ABC v. 16. l. 11 Der seinem volcke Kräfte gibtt.
PS 1637 Der seinem volcke kräfften giebt;

69. Psalm.gd
ABC v. 1. l. 5f. Die ströme gehn mit sturm und mitt gewalt
Sie thun bis in denge grund mich runter schleiffen.
PS 1637 Die ströme gehn mit stürmender gewalt/
Vnd reissen mich hinunter in die teuffen48 ;

ABC v. 4. l. 3 ———————— allein von deinetwegen
PS 1637 Vnd diß geschicht allein vō deinentwegen49 ;

ABC v. 5. l. 8 Als eine mährgf es in den wind geschlagen
PS 1637 Vn̄ als ein mähr es in den wind geschlagē.

A v. 9. l. 6 Ob einer will aus jammer mit mir flehen
PS 1637 Ob einer mich auß jammer wil beflehen;
ABC v. 11. l. 2f. ——————— dein harter Zorn so feste
Das ihnen leer dan werden die Paläste.
PS 1637 Es greiffe sie dein grimmer zorn so feste/
Mach’ jhnen leer die prächtigen palläste/

70. Psalm.gg
A v. 2. l. 7 Den leuten die zu iederZeidt.
BC Den leutengh die da iederZeidt
PS 1637 Denselbigen die jederzeit/

71. Psalm.gi
AC v. 4. l. 1 Du bist weill ich zur welt bin kommen.
PS 1637 Du bist/ seit ich zur welt bin kommen/
|| [638]
AC v. 6. l. 4 Wan mir gestalt und Kräfte schwinden
PS 1637 Wann mir gestalt vnd kräfften schwinden

ABC v. 17. l. 1 Jsraels heil und trost, die seiten
PS 1637 l. 1f. Jsraels Heiliger/ die seiten
Der Harffe sollen dir

ABC v. 18. l. 2 Zu rühmen tag vor tag
PS 1637 Zu rühmen tag vnd tag

72. Psalm.gj
ABC v. 4. l. 8 Wird stehn des Monden schein
PS 1637 Wird stehn der Mondenschein.

A v. 10. l. 3 Wie grass wächst aus den schos der erden.
BC Wie grass wächst aus dem schosgk der erden
PS 1637 Wie graß wächst auß der schoß der erden/

73. Psalm.gl
ABC v. 3. l. 6 Gleich einer guldnen Ketten an
PS 1637 Wie eine güldne ketten an;

74. Psalm.gm
AC v. 6. l. 2 ——————— und deines nahmens hutte.
ABC v. 6. l. 3 ——————— hochpralend im gemute.
PS 1637 l. 1–3 Dein heiligthumb das haben sie gesteckt
Jn liechten brand/ vn̄ deines Namens hüte
Den schönen baw mit tobendem gemüte

ABC v. 10. l. 4 ———————— aus deinem schos herfur
PS 1637 Ach! bringe sie auß deiner schoß herfür.

AB v. 14. l. 1 Du hast aus stein ein frischen quelgn gefhurt.
C Du hast aus stein ein frischen quell gemacht.
PS 1637 Du hast auß stein’ ein frisches quell geführt/

ABC v. 17. l. 4 Bey ihm nurt ist dein nahme schimpf und spot
PS 1637 Dein Namen ist bey jhm nur schimpff vnd spott.

AC v. 20. l. 1 Stoss den ja nichtgo der durfftig ist hindan
B Stoss ja nicht den der durftig ist hindan.
PS 1637 Stoß ja nicht mehr dē dürfftigē hindan/

75. Psalm.gp
B v. 3. l. 6 Fest machen mitt sehr weiser hand.gq
PS 1637 Gründen mit sehr weiser hand.
|| [639]
ABC v. 6. l. 2 Starcken weins in seiner hand
PS 1637 Starcken wein in seiner handt;

76. Psalm.gr
ABC v. 1. l. 5 Zu Salem hatt er seine hütte
PS 1637 Zu Salem hat er seine hüte/
PS 1640 Zu Salem hat er seine hütte/

BC v. 2. l. 5 Der Rauber berge mussten sehen
PS 1637 Die rauberberge mußten sehen

ABC v. 6. l. 1 Wo auch was zorns noch ubrig bleibt.
PS 1637 Wo auch was zorn noch übrig bleibt/

ABC v. 7. l. 6 Von allen Fursten dieser erden.
PS 1637 Von allen Königen der erden.

77. Psalm.gs
ABC v. 6. l. 6 Auff dein guttes heupt beginnen.
PS 1637 Auff dein göttliches beginnen/

ABC v. 10. l. 3 Deiner scharffen pfeile macht
PS 1637 Deiner grimmen pfeile macht

AC v. 10. l. 6gt Blitzgu man sah in tieffen Kluften.
PS 1637 Plitz durchgieng die tieffen klüfften/

78. Psalm.gv
AC v. 2. l. 3 Es wollen wir —————————
PS 1637 Wir wollen es vorgw jhre kinder bringē/

AC v. 3. l. 6 Und bringen fort es so auf Kindeskind.
PS 1637 Vnd bringen es so fort auff kindeskind.

A v. 9. l. 3 Jn dem sie mit dem hochsten durften schertzen
C Jm dem sie mitt den höchsten durften schertzen.
PS 1637 Jn dem sie da den höchsten durfftēgx schertzē/

AC v. 12. l. 5 ——————— nitt wusten von beschwer
A1 ——————— nit wusten von beschwer’
PS 1637 Damit sie ja nicht wißten von beschwer/
PS 1641 Damit sie ja nicht wüsten von beschwer/

AC v. 13. l. 2 Das ieder woll ———————————
PS 1637 Das jeglicher darvon erhielt sein leben/
|| [640]
AC v. 16. l. 4 ——————— Sie sunde thaten wieder
PS 1637 Auch diß halff nicht; sie sündigten doch wieder/

AC v. 21. l. 6 ——————— aus ihres feindts gefahr.
PS 1637 Der sie gebracht auß feindlicher gefahr.

C v. 27. l. 5 Die heilig sind bey diesem buch’ und land
PS 1637 l. 4ff. Er brachte sie an solches ort vnd stellen
Die heilig sind/ bey diesen berg vnd land
Den er erhielt mit seiner rechten Hand.

AC v. 33. l. 3 —————— dem wein die Kräfte mehret
PS 1637 Wie einer thut dem wein die kräftē mehret/

AC v. 34. l. 1 ——————— verliess er Josephs hutte.
PS 1637 Doch endlich noch verließ er Josephs hüte/

AC v. 36. l. 1 Von Lämmern er ihn hatte lassen holen.
PS 1637 Von seuglingen50 hatt er jhn lassen holen/

79. Psalm.gy
AC v. 1. l. 4 ——————— den andern zum exempel
PS 1637 O Gott/ befleckt mit schädlichem exempel:

AC v. 3. l. 2 ——————— genug uns an soll legen
PS 1637 Wz sie für schmach genung vns an sol legē/
PS 1640 Was sie für schmach genug vns an soll legē/

AC v. 5. l. 4 Dieweil wir nun ———————————
PS 1637 Dieweil wir nur gar sehr schon abgenommen.

80. Psalm.gz
AC v. 5. l. 3 Fur ihn die heiden gantz erlegt.
PS 1637 Die heyden wegen sein erlegt/

81. Psalm.ha
AC v. 2. l. 3 Wie ist euer will:
PS 1637 l. 2f. Laßt die seiten klingen
Wie es mag vnd wil:

AC v. 9. l. 3 Jemals ausser mir.
PS 1637 l. 1ff. Kein Gott sol bey dir
Nicht gefunden werden
Außer einig mir:
|| [641]
83. Psalm.hb
ABC v. 1. l. 5 Wie sie an statt das sie dich loben
PS 1637 l. 5f. Wie sie/ an stat das sich dich loben/
Dir fluchen vnd den kopff erheben.

ABC v. 3. l. 4 Das grimmig’ heer ————————
PS 1637 Das grimme heer der Ammoniten.

84. Psalm.hc
ABC v. 1. l. 2f. Gott Zebaoth ist ieder zeidt
Die wohnung herr in deiner hüttehd
PS 1637 GOtt Zebaoth/ sind jederzeit
Die wohnungen in deiner hüte/
PS 1640 Die wohnungen in deiner hüte/

ABC v. 1. l. 6 Gerad inwendig im gemütehe
PS 1637 Jn meinem innersten gemüthe.

ABC v. 2. l. 4 Jch, lieber Herr wuntsch immerdar.
PS 1637 Jch/ Zebaoth/ wündsch’ immerdar/

86. Psalm.hf
ABC v. 5. l. 6 Nach meins hertzen woll behagen
PS 1637 Gantz mit hertzlichem behagen,

ABC v. 8.hg l. 4 Und zu guttem mir geschehn.
PS 1637 Vnd von wegen mein geschehn/

87. Psalm.hh
ABC v. 5. l. 2ff. ————— der steigt in mir empor
Er giebet sich ——————————
——————— o Herr von deinetwegen
PS 1637.1638 Mein hertzensquell dz steigt in mir empor/
Es giebet sich vor grosser lust hervor/
Vn̄ springet gantz o HErr/ von deinentwegen.
PS 1639–1641 Vnd springet gantz/ o HErr/ von deinet wegen.

88. Psalm.hi
ABC v. 4. l. 4 Wo tieffen sind —————————
PS 1637 Wo teuffen sind gantz vmb vnd an.

ABC v. 7. l. 2 Auch auf und danckt dir im gemüte.
PS 1637 l. 1f. Steht jemand der gestorben ist
Auch auff mit danckbarem gemüte?
|| [642]
89. Psalm.hj
ABC v. 4.hk l. 3 ——————————— wo sein Raht heilig gehet
PS 1637 Der HERR zeigt majestet wo heilig raht ergehet;

AC v. 5. l. 6 ——————— durch Krafft in seinen armen
B Als etwan staub und wind durch kraft in seinen Armen
A1 ——————— durch Krafft außhl seinen armen
PS 1637 Als etwan staub vnd wind/ durch kräffte deiner Armen.

ABC v. 9. l. 6 —————————— Und Kräffte sich erheben
PS 1637 Wird lassen vnser horn vnd kräfften sich erheben.

ABC v. 13. l. 6 ——————— Bey grossen flussen stellen
PS 1637 l. 5f. Jch wil jhm diese hand bis an des meeres wellen/
Vnd seine rechte faust bey grosse flüsse stellen.

ABC v. 15. l. 1 Sein reicher sahme soll ———————
PS 1637 Sein reicher samen soll von zeit zu zeit bestehn/

ABC v. 16. l. 4 ——————— Und glaube nithm erliegen
PS 1637 Jngleichen meine trew vnd glauben nicht erliegen:

AC v. 18. l. 6 Und seine feste plätz’ einschleiffen ———
B Und seinen festen ort ——————
PS 1637 Vn̄ seine festungē gantz schleiffen vn̄ zerschmeißē.

AC v. 20. l. 3 Jhm seinen glantz verdeck ———————————
B Jhm seinen glantz verderbt
PS 1637 Jhm seinen glantz verterbthn / dē ehrenstul gestürtzet/

ABC v. 23. l. 4 ————————— nach Christi ankunftho sehen.
PS 1637 Daß wir so lange zeit nach Christus51 ankunft sehen.

90. Psalm.hp
ABC v. 2. l. 1 Den der da stirbt ——————————
PS 1637 Den sterblichen zermalmest du vn sagest:

ABC v. 3. l. 2 ———————— der kommethq und vergehet
PS 1637 Sie sind ein trawm der kömpt vnd auch vergehet;

ABC v. 5. l. 2 ———————— Und scharffes strafgesetze
PS 1637 Durch seine macht vnd grimmiges gesetze:

ABC v. 5. l. 4 ———————— wie fluchtig ein geschwetze.
PS 1637 Behende durch wie nichtiges geschwätze.
|| [643]
91. Psalm.hr
BC v. 2. l. 5 Der flugel seiner liebe braust.
PS 1637 Der flügel seiner liebesbrunst

ABC v. 3. l. 7 Und harte sucht sich spurenhs lesst
PS 1637 Vnd grimme sucht sich spüren lest

92. Psalm.ht
ABC v. 5. l. 2 Sich in verderb und nott.
PS 1637 Sich in verterb vnd noth:
PS 1640.1641 Sich in verderb vnd noht:

93. Psalm.hu
ABC v. 1. l. 4 Die Kräfte sindt ————————
PS 1637 Die kräfften sind der gürtel den er tregt.

94. Psalm.hv
ABC v. 5. l. 2 Der euchhw die ohren wollhx gesetzet
PS 1637 Der euch die ohren angesetzet?

ABC v. 12. l. 1 Nun gott der ist mein wall im wercke.
PS 1637 Nun GOTT der ist mein wall vnd wercke/

97. Psalm.hy
ABC v. 2. l. 5 Sein blitz durchscheint
PS 1637 Sein plitz durchscheint das feldt

ABC v. 3. l. 4 Der erden weit und ferren
PS 1637 Der erde weit vnd ferren.

ABC v. 6. l. 4 Und alle sunden hassen.
PS 1637 Vnd alle sünde hassen.

ABA1 v. 7. l. 2 Verleschet nimmer mehr.
C Verleschet nimmer nichthz :
PS 1637 Verlischet nimmer nicht:
PS 1640 Verlöschet nimmer nicht:

99. Psalm.ia
ABC v. 4. l. 4 Zu dem schemmel hin.
PS 1637 Zu dem schemel hin
PS 1640 Zu dem schämel hin

A v. 7. l. 4 Der geduldt gezeugt.
BC Der du geduldt gezeugt.ib
PS 1637 l. 1–4 Nun du hast/ HERR GOTT/
|| [644]
Sie erhört in noth;
Hast dich den erzeigt
Der gedult gezweigt/
PS 1638–1641 l. 3 Vnd dich den erzeigt

100. Psalm.ic
A v. 2. l. 4 Und seiner weide Kost gewehrt.
PS 1637 Und seiner weiden kost gewehrt.
PS 1638–1641 Und seiner weide kost gewehrt.

102. Psalm.id
ABC v. 3. l. 4 Wie muss die rohrdummel52 sein
PS 1637 l. 3–8 Bin verlassen vnd allein
Wie die löffelgans muß seyn/
Wie die nachteul’ in der wüsten
Still vnd traurig pflegt zu nisten:
Wie ein sperling auff dem dache
Bin ich einsam stets vnd wacheie .

ABC v. 10. l. 2 Her gesehn nach diesen Kluften
PS 1637 l. 1f. Weil er von den himmelslüfften
Hergesehn in diese klüfften/

ABC v. 14. l. 7 Und ihr same wird auff erden.
PS 1637 Vnd ihr samen wird auff erden.

103. Psalmif
ABC v. 4. l. 1 —————— dem Mose seinem Knechte.
PS 1637 Er hat gesagt dem Moses seinem knechte

104. Psalm.ig
ABC v. 5. l. 5 Du machst den schoss ————————
PS 1637 Du machst die schoß der tieffen thäler auff/

A BC v. 6. l. 3 —————— das volck inih himmels luften
PS 1637 Hier helt sich auf dz volck der him̄elslüfftē/

ABC v. 7. l. 7 Als kaum es kan vom öhle sonst gewinnen
PS 1637 l. 5–7 Sieii treget wein der lust im hertzen macht/
Vnd dem gesicht auch bringt des glantzes pracht
Dergleichen kaum das öhle kan gewin̄en;

ABC 9. l. 1–4 Es steigt der gemss —————————
Und sucht daselbst begierig seine ruh
Die reiche zhal und menge der Caninen
Ein klufte nimtij —————————
|| [645]
PS 1637 Die gemse steigt auff hohe hügel zu/
Vnd sucht daselbst begierig jhre ruh:
Die reiche zahl der flüchtigen kaninen
Nimpt klüfften ein die sicherlich jhr dienen.


A A1 v. 11 Jn mitten des gesetzes53 mangelt ein versickell im text als der 23. v.
im text: So gehet dan der mensch aus an seine arbeit und an sein ackerwerck bis
an den abendt[.] Da wird woll ein gantz gesetz von achtt reimen mussen einge-
rucket werden.

PS 1637 Wan̄ dan̄ die Son̄ auß jhrer ruh erwacht/
Vn̄ wald vn̄ feld mit jhr auch munter macht
So finden sieik die spur nach hause wieder/
Vnd legen sich in jhre hölen nieder.
Sind deine werck’/ o HERR/ nicht treflich groß!
Wer ist es doch der sie nur nenne bloß?
Diß hat gemacht dein göttliches gemüte:
Das erdreichil ist erfült von deiner güte.
PS 1638–1641 l. 4 Vnd legen sich in jhre höle nieder.

ABC v. 11. l. 7 ——————— o herre dein gemüte.

ABC v. 14. l. 7 ——————— kan frische Kräfte fassen.
PS 1637.1640.1641 Wird jung vn̄ new/ kan frische kräftē fassē/
PS 1638.1639 Wird jung vñ new kan frische kräffte fassen

105. Psalm.im
ABC v. 3. l. 3 Und fleht alzeit ————————
PS 1637 Vnd flieht allzeit sein antlitz an/

ABC v. 6. l. 2 Den er dem Jsac abgeleget.
PS 1637 l. 1f. Deß eides krafft wird stets geheget
Den er dem Jsaâc abgeleget;
ABC v. 8. l. 5f. Den furstenin die sie sehr gekrenckt.
PS 1637 Den Königen die sie gekrenckt

ABC v. 12. l. 5 Die alten Räht’ an ihm allein.
PS 1637 l. 5f. Die Eltesten von jhm allein
Recht lernen klug vnd weise seyn.
ABC v. 15. l. 1 Für sie er Mosen her liess gehen.io
PS 1637 Er ließ den Moses für sie gehen

ABC v. 19. l. 5 Es wurden gantz hinweg gerafft.
PS 1637 Es worden gantz hinweg gerafft
|| [646]
PS 1638. 1639.1641 Es worden auch hinweg gerafft
PS 1640 Es wurden auch hinweg gerafft

106. Psalm.ip
ABC v. 8. l. 5 Das sie mitt ihren tollen lusteniq
PS 1637 Daß jhr versuchendes gelüstenir

ABC v. 13. l. 6 ——————— nicht gantz verderbt.
PS 1637–1639 So daß er sie nicht gantz verterbt.
PS 1640.1641 So daß er sie nicht gantz verderbt.

ABC v. 21. l. 1 Durch solchen jammer, marter, todt.
PS 1637 Durch solchen jämmerlichen tod
ABC v. 22. l. 6 Jhr hasser must ihr herscher sein.
PS 1637 l. 4ff. Er übergab sie in gemein
Der frembden heydenschafft auff erden/
Jhr hasser muß jhr herrscher seyn.

107. Psalm.is
ABC v. 3. l. 4it Da woll zu wohnen sey.
PS 1637 Da fug zu wohnen sey:

ABC v. 13. l. 7 Erschrecklich in gestalt
PS 1637 Erschrecklicher gestalt
PS 1640 Erschröcklicher gestalt

ABC v. 17. l. 6 Wo ströme sonst geflossen.
PS 1637 l. 5f. Es heisset wüsten seyn
Wo ströme nicht geflossen/
PS 1638–1641 Wö ströme sind geflossen/

109. Psalm.iu
ABC v. 7. l. 2 Gantz untergehen und verderben
PS 1637–1639 Gantz vntergehen vnd verterben;
PS 1640 Gantz vndergehen vnd verderben:
PS 1641 Gantz vntergehen vnd verderben;

ABC v. 9. l. 3f. Den der vor elend wariv versehret
Das leid dem ohne trost vermehret
PS 1637 l. 2ff. So sehr verfolget hat den armen/
Den vor elenden auch versehret/
Dem trawrigen sein leid vermehret/

ABC v. 12. l. 3 Die hass zu meiner sehlen tragen
PS 1637 Die haß zu meiner seele tragen/
|| [647]

ABC v. 12. l. 5 Du aber Herr sey gnädig mir
PS 1637 Du aber/ HERR/ genade mir

A v. 14. l. 3 Mir seind die Knie wie zerschlagen.
BC Mir seind die Knie als wie zerschlagen
PS 1637 Mir sind die knie als wie zerschlagen
PS 1638–1641 Mir sind die knie als gantz zerschlagen

ABC v. 15. l. 6 Nach deiner gütteiw rette mich.
PS 1637 l. 5f. Hilff mir/ o GOTT/ erbarme dich
Nach deiner güt’ vnd rette mich.

110. Psalm.ix
ABC v. 1. l. 1f. Zu meinem Hern der herr auff solche wege
Gered hatt, Sitz zu meiner rechten handt.
PS 1637 ZV meinem HERRN hat der HERR solcher wege
Geredt: Sitz’ hin zu meiner rechten Hand/

ABC v. 5. l. 2 Die König’ in so grosser grimmigkeit
PS 1637 Die Könige mit grosser grimmigkeit

112. Psalm.iy
ABC v. 1. l. 4 Die seinen alle fruchtbar werden
PS 1637 Die seinigen sehr fruchtbar werden:

116. Psalm.iz
A v. 6. l. 3 Doch sprach ich auch in solchen meinem zagen.54
B Doch sprach ich auch in solchen meinen zagen.
CA1 Doch sprach ich auch in solchem meinen zagen
PS 1637 Doch sprach ich auch in solchem meinem zagen/
PS 1641 Doch sprach ich auch in solchem meinen zagē/

ABC v. 7. l. 4 Und predigt thun ——————————
PS 1637 Vnd predigen von seines Namens macht.

118. Psalm.ja
AC v. 1. l. 1 Erhebt den sinn und das gemütejb
PS 1637 ERhebet sinnen vnd gemüte

AC v. 6. l. 2 Doch wurden sie hinweg gerafft
PS 1637 Doch worden sie hinweg gerafft
PS 1640 Doch wurden sie hinweg gerafft

AC v. 10. l. 2 Auff der man zu dem herren kumt55
PS 1637 Auff der man zu dem HERREN kömpt/
|| [648]
AC v. 12. l. 8 Und schick’ uns deinen segen zu.
PS 1637 Vnd schicke deinen segen zu.

AC v. 13. l. 3 Wir segnen euch von Arons sahmen
PS 1637 Euch segnen wir der Priester samen

AC v. 14. l. 5 Erhebt die sinn’ und das gemütejc .
PS 1637 Erhebet sinnen vnd gemüte/

119. Psalm.jd
AC v. 3. l. 6 ——————— mein eintzigs wolbehagen
PS 1637 Mein rechtes ziehl vnd eusserstes behagen.

AC v. 6. l. 1 ——————— an gottes unterricht
PS 1637 Es denckt mein hertz an göttlichē bericht

AC v. 8. l. 3 Dan die gesetz ———————————
PS 1637 Die satzungen so du vns vorgestellt

AC v. 11. l. 6 ——————— wie gross war mein verlangen.
PS 1637 Vnd wol bewahrt mit eusserstem verlangen.

AC v. 12. l. 4 ——————— mein sehnlichs wolbehagen.
PS 1637 Dein zeugniß ist mein sehnliches behagen

AC v. 15. l. 2 ——————— dein heiligs grund gesetze56
PS 1637 Vergönne mir dein heiliges gesetze.

AC v. 19. l. 6 ——————— in deiner furcht herr leben.
PS 1637 Vnd einig wil in deiner furchteje leben.

A v. 23. l. 5 Vor König’ und vor fursten ihrer pracht
PS 1637 Vor Königen vnd aller jhrer pracht/

AC v. 24. l. 5 Dein grundgesetz, das heilig,jf mich bericht.
PS 1637 Die satzungen/ dein heiliger bericht/

AC v. 35. l. 2 ———————— ihr nichtigs faul geschwetze.
PS 1637 Vō mir war stets jhr nichtiges geschwätze:
PS 1638–1641 Von mir war bloß jhr nichtiges geschwätze:

AC v. 50. l. 5 Jtztjg besser ist mir worden mein verstandt.
PS 1637 Jetzt wohnt in mir viel besserer verstand/

AC v. 52. l. 5 ———————— dein wahrer unterricht.
PS 1637 HERR/ dein befehl/ dein heiliger bericht:
|| [649]
AC v. 62. l. 4 Von hertzen hab’ erwartet mit verlangen.
PS 1637 Erwartet hab’ auß hertzlichem verlangen.

AC v. 66. l. 2 Und innerlich gekeuchet aus belieben
PS 1637 Vnd gantz gekeucht auß innigem belieben

AC v. 70. l. 4 Mitt deinem wort mein feind hatt durffen schertzen
PS 1637 Mein gegētheil dein wort hat dürffējh schertzen:

AC v. 78. l. 3f. Da dein gesetz ist nurt ihr spott und hohn.
Vom himmel Herr, sehr gross ist dein erbarmen.
PS 1637 Die satzungen sind nur jhr spott vnd hohn.
Sehr groß ist/ HERR/ dein him̄lisches erbarmen:

AC v. 86. l. 2 Herr dein gesetzji
PS 1637 Die satzungen/ so wird dein lob auch quellē

124. Psalm.jj
A v. 4. l. 4 So woll das werck der schönen erden hier.
C Und auch das werck der schönen erden h[ier.]jk
PS 1637 Vnd auch das werck der schönen erde hier

128. Psalm.jl
A v. 3. l. 2 Wer Gott in demutt liebt.
C Wer gott gotsfürchtig liebt
PS 1637 Wer Gott in furchtenjm liebt:

129. Psalm.jn
AC v. 5. l. 3 ——————— was etwanjo in dem schoss.
PS 1637 Kein armvoll bleibt wz etwan in der schoß

132. Psalm.jp
AC v. 7. l. 3 Zu endern nimmermehr versucht
PS 1637 l. 1–3 Der HERR hat einen eid gethan
Dem David den bey der zeiten fluchtjq
Zu endern nimmer vntersucht:jr

AC v. 7. l. 5 Noch mehr von deiner leibes frucht
PS 1637 l. 4f. Auff deinen stul setz’ ich fortan
Noch einenjs deiner leibesfrucht.

138. Psalm.jt
AC v. 2. l. 7f. Bey Königs erben deine ziehr.
Wirdt gelten hier,
PS 1637 Bey Königen wird deine ziehr
Viel gelten hier
|| [650]
AC v. 4. l. 1 Mitt harter faust ———————
PS 1637 Mitt grimmer faust wirst du forthin

139. Psalm.ju
AC v. 2. l. 1 Bey allen tritten stelst du dich
PS 1637 Bey alle tritte stellst du dich/

A v. 8. l. 5f. Da ich in meines lebens grabe
Gekriegt der glieder stickwerckjv habe
PS 1637 Da ich im lebendigen grabe
Der glieder stickwerck57 krieget habe.

140. Psalm.jw
AC v. 3. l. 3 Und unterjx ihren zähnen sitzen
PS 1637 l. 3f. Vnd vnter jhren lippen58 sitzen
Der nattern schaum vnd kaltes gifft.

A v. 4. l. 3 Sey wachsamjy diese weg zu wenden
PS 1637 Sey wachejz diese weg zu wenden

AC v. 8. l. 3 Schlag’ aus was sundlichs sie begehren
PS 1637 Schlag auß sein sündliches begehren:

141. Psalm.ka
AC v. 11. l. 1 Sein garn mag einen ieden fangen
PS 1637 Sein garn mag einen jedern fangen

143. Psalm.kb
AC v. 3. l. 5 Erblicken tag und sonnenschein
PS 1637.1638.1640 Erblicken tag und sonneschein
PS 1639.1641 Erblicken tag und sonnenschein

AC v. 5. l. 1 Jch bitte mitt erhabnen59 henden
PS 1637 Jch bitte mit gesenckten händen/

A v. 8. l. 3 Mir zeig’ herr deinen willen an
C Zeig herr mir deinen willen an
PS 1637 GOTT/ zeige mir dein wollen an:
PS 1638–1641 GOtt/ zeige mir dein wollen an:

144. Psalm.kc
AC v. 5. l. 3 Dem König’ ist der sieg von dir gewehrt
PS 1637 Den Königen wird sieg von dir gewehrt/

AC v. 6. l. 4 Wie hier und dar der ecken schönster steinkd
PS 1637 Wie hier vnd dar ein schöner eckesteinke /
|| [651]
148. Psalm.kf
A v. 3. l. 2 Lobt ihn, lobt ihn, die tieff’ und meer
C Lobt ihn, lob’ ihn, die tieff’ im mee[r]kg
PS 1637 Lobt jhn/ lob’ jhn die teuff’ vnd meer:

AC v. 4. l. 7 Wer jünglingkh ehr’ ihn 60 der gestalt.
PS 1637 l. 7f. Wer Jüngling/ ebener gestalt
Wer Jungfraw ist/ ja jung vnd alt.

149. Psalm.ki
AC v. 4. l. 2 Die Konig’ und die Kronen tragen
PS 1637 Die Könige so kronen tragen/

150. Psalm.kj
C v. 1. l. 3 Durch dein’ himmell weit und breit
ist gutt —kk
PS 1637 l. 1–4 BRingt des Herren ruhm hefür/
Laßt erklingen seine ziehr
Jn der stat der heiligkeit/
Durch dein himmel weit vnd breit:

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T
a
Sic.
b
Gebessert aus seind
c
Gebessert aus bestehende
d
Eingefügt.
e
Eingefügt bis erklerung
f
Eingefügt bis wirdt
g
Davor <und>
h
Eingefügt bis alters
i
Folgt <wirdt>
j
Bis vertrauen eingefügt.

T II
a
A.
b
Psalmentitel stets nach A zitiert. Die Vers- und Zeilenbezeichnungen der Handschriften werden von uns vereinheitlicht.
c
D Spötter.] weil es pluralis numeri, quæritur ob es nicht solle Spöttern heißen Der Vers fehlt noch in B.
d
Version C aus Sie werden nie fur Recht, was recht bekommen.
e
B Unter diesem Vers steht in B der wie in C und A verbesserte Vers, darunter in einem Dactilus
f
Ps. 2: 6 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig.
g
B König’ C Konig’ A1 könig
h
Versbezeichnung 4 irrtümlich statt 5. Wortfolge im Vers durch Ziffern über den Wörtern umgestellt aus BC. Vgl. A1 Wie das ihr doch ihr König euch viel zeihet
i
A1 heyligthumb
j
C heiligthume
k
Gebessert aus So lasset euch ihr König <auch> nun lehren
l
Letztes Wort durch Tintenklecks fast verdeckt.
m
Über einst
n
PS 1640 König/ jetzund lehren: PS 1641 König/ jetzund lehren;
o
Ps. 4: 4 Str., jamb., 4hebig.
p
Ps. 5: 12 Str. zu 5 V., jamb., 4 4hebige V. u. 1 2hebiger; l. 1 in C unter Ps. 4 verzeichnet. E Jst zum Vierten gesatzt, gehört zum fünften. Fehlt in B.
q
A1 wachsamb D wache.] das adiectivum heist wach: aber das substantivum, custodia, wache. vide pag. 167. lin. 2. et 397. lin. 8. D verweist auf PS 1637, S. 167, Z. 2 (Ps. 63 v. 3. l. 8) Vnd treibe diß die gantze wache bzw. S. 397, Z. 8 (Ps. 141 v. 3. l. 2) So stelle da die wache für: F. Ludwig ging in seinen Erinnerungen auf keine dieser beiden Stellen ein, ignorierte auch Ps. 102 v. 3. l. 10 und verbesserte nur noch Ps. 140 v. 4. l. 3. Vgl. K I Anm. 2.
r
Vers fehlt in A, A1 u. B.
s
Ps. 6: 9 Str. zu 6 V., jamb., 3hebig. Nicht gebessert in B u. C. Zu PS 1637, S. 22, Z. 12 böseswircker vermerkt D Böses wircker
t
Bezogen auf HERR ... dein rhat Vgl. D Jst er auch schwach wie Jch. Jst hart geendett. stehet auch nicht im Text.
u
Ps. 7: 8 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
v
Ps. 8: 8 Str. zu 4 V., jamb., abwechselnd 6- u. 5hebig.
w
PS 1639.1641 Der
x
Ps. 9: 20 Str. zu 4 V., jamb., 4hebig.
y
Fehlt in B u. C.
z
D Weis] Jm vorhergehender[!] Vers ist das wörtlein, Das, als eine Coniunctio causalis, ut, vnd nimbt den Coniunctivum zu sich, wiße. F. Ludwig notierte hier als seine Lösung des Problems das Wort Dan
|| [652]
(keine Änderung des Reimworts weiß).
aa
Fehlt in B.
ab
Vers in A umgestellt aus Die Rechnung ewig wird nicht fhelen So wird die ursprüngliche Wortstellung in B und C wiederhergestellt.
ac
Ps. 10: 9 Str. zu 7 V., jamb., 5hebig. Reimstellung ababbdd.
ad
Bemerkung F. Ludwigs. Die Verse fehlen in B u. C. Die ersten vier Reimwörter bei Opitz: erkiest | weit | ist | bey.
ae
B sindt
af
Nicht verbessert in B und C, s. aber D bedrengtes volck] Jst der genetivus, Volcks. F. Ludwig korrigierte in D bedrengten volcks
ag
Ps. 12: 8 Str. zu 4 V., jamb., 5hebig.
ah
BC seiner
ai
Ps. 13: 5 Str. zu 5 V., jamb., 4hebig.
aj
D mich schertzen] quæsitur an actiuè dicatur: Einen schertzen. Kömbt offt wieder, als pag. 50.14. pag. 114. lin. ult. p. 219. l. 15. Vgl. PS 1637, Ps. 22 Str. 3 V. 7 Mich schertzt das volck Ps. 42 Str. 9 V. 8 Wann ich dich muß lassen schertzen. Ps. 78Str. 9 V. 3 Jn dem sie da den Höchsten durfftē schertzē, Ps. 119 Str. 70. V. 4 In A und PS 1638.1639.1640.1641 bleiben die zusätzlich angeführten Stellen unverändert außer Ps. 78 Str. 9 V. 3 in A u. C.
ak
Ps. 14: 7 Str. zu 5 V., jamb., 4 5hebige u. 1 2hebiger V.
al
Ps. 15: 5 Str. zu 5 V., jamb., 4hebig.
am
Umgestellt mit korrigiertem <Nachtbarn> aus dem Nachbarn nit sagt böses nach.
an
Ps. 16: 6 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig.
ao
In B als 2. Fassung Die frommen all Dahinter <wissen den> seh’ ich an
ap
In B aus <An dem der herrlich ist——>. BC Mich will E Will mich an die. vel den, so herrlich sind.
aq
BC Mein hertz’ in mir hat wollen grundlich fhuren
ar
A1 rühe
as
B Von ehr’ und lust mein fleisch wird ruhe kriegen.
at
PS 1639.1641 nit
au
Ps. 17: 7 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
av
l. 5f. fast wie E, wo jedoch dem augenapfell steht. E bietet als Variante Das schwartz im aug als zuversorgen, | Man pflegt, so 1 halt 2 sey herr vber mir
aw
C herr sey über <du hast>.
ax
D moniert ohne Korrekturvorschlag sind halt
ay
Ps. 18: 17 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig.
az
Zum fehlenden Wort (auff) bemerkt F. Ludwig in B druckfehler Vgl. D Mangelt eine Syllabe. Kan ein druckversehen sein.
ba
PS 1640.1641 wurden
bb
A1rühren
bc
Vers hinzugefügt in C u. A.
bd
A1füße
be
Vgl. Ps. 32 v. 20. l. 4; 69 v. 16. l. 11; 71 v. 6. l. 4; 78 v. 33. l. 3; s. K I 45.
bf
E begründet confer. 2. Sam. 22. v. 43.
bg
In B unter einem gestrichenen unleserlichen V. Vgl. K I9.
bh
PS 1641 gelehrt
bi
Ps. 19: 7 Str. zu 12 V., jamb., 3hebig.
bj
A1NB für Nota bene.
bk
C auch honigbrott
bl
Ps. 20: 5 Str. zu 8 V., jamb., abwechselnd 4- u. 3hebig.
bm
C auch gedencken
bn
D fehlt eine Syllabe.
bo
Ps. 21: 13 Str. zu 6 V., jamb., 3hebig außer l. 1 u. 4.
bp
Ps. 22: 16 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig außer V. 4 u. 8 (2hebig).
bq
F. Ludwigs eigenh. Korrektur von <Dan>.
br
3 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig.
bs
Ps. 25: 10 Str. zu 8 V., troch., 4hebig.
bt
Unreiner Reim auf behaget
bu
D Pflichten] Pflichte bringen mit sich eine schuldigkeit, vnd zwar gegen den der höher ist: also leisten die Vntern Pflichten Jhrem obern: aber nicht vice versa.
bv
Über <gnedig>, das F. Ludwig jedoch unter dem Verse wiederholt.
bw
Ps. 26: 12 Str. zu 6 V., jamb., 3hebig, V. 3 u. 6 6hebig.
bx
Darunter haupt
by
Ps. 28: 6 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
bz
l. 6 auch E.
ca
Ps. 29: 5 Str. zu 8 V., troch., 8hebig.
cb
Ps. 30: 6 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
cc
A1
cd
Ps. 31: 20 Str. zu 6 V., jamb., 3hebig, V. 1 u. 3 4hebig.
ce
In C folgt NB.
cf
Vgl. Ps. 61 v. 3. l. 2; Ps. 65 v. 8. l. 5; Ps. 74 v. 6. l. 2; Ps. 76 v. 1. l. 5; Ps. 78 v. 34. l. 1 u. ö.
cg
C gütt’
ch
Ps. 32: 6 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig.
ci
C Dem
cj
B <das Nasenband ______________>
ck
Nachtrag B aus <Sein> nasenband <den> kopff Folgt <herum muss> Dafür eingefügt rein zwingen über <den> Eingefügt muss seinen | Und <sein> gebiss <sein> maull zu rechte bringen
cl
B hat So sollet nun ihr seine leut nit schweigen schon zu ihr seine leut jhr sollet nun nit schweigen verbessert. C ersetzt darin nun durch drum E schlägt die von A gewählte Form nun nicht schweigen vor.
cm
Vers eingefügt für <So sollet nun ihr seine leut nitt schweigen>.
cn
Folgt <nun drumb>
co
Folgt <Seinige>
cp
Ps. 33: 10 Str. zu 10 V., 4 jamb. u. 6 troch. V.
cq
Ps. 34: 11 Str. zu 8 V., jamb., 2., 3., 6. u. 7 V. 4hebig, sonst 3hebig.
cr
PS 1640 forchte PS 1641 Furcht
cs
Ps. 35: 13 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
ct
PS 1638.1639 vnterhin/ PS 1640 vnderhin/ PS 1641 vnter hin/
cu
B spern C thun über spern
|| [653]
cv
Ps. 36: 12 Str. zu 12 V., jamb., 4hebig außer V. 3, 6, 9 u. 12 (3hebig).
cw
B Die sterblich sind, sich in gefhar
cx
EA1für und für
cy
PS 37: 20 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig.
cz
A1thu’
da
PS 1641 stücken
db
B <Die arme bricht zulet>, es folgen wenige unleserliche Buchstaben.
dc
B nur bis laufft woll Vers wegen des zu offensichtlichen Druckfehlers wil für wol in A1 gestrichen.
dd
Ps. 38: 22 Str. zu 6 V., troch., 4hebig außer in V. 2 und 5 (2hebig).
de
Ps. 39: 8 Str. zu 6 V., jamb., abwechselnd 5- u. 4hebig.
df
Die Stelle dieses Verses ist in B markiert, blieb aber ohne Eintragung einer Verbesserung.
dg
B Mach mich ja loss von aller missethat.
dh
A1 Schalcksnarren fehlerhafte Abschrift.
di
Zu kurzer Vers.
dj
Opitz’ eigene Korrektur.
dk
Opitz’ eigene Korrektur.
dl
Ps. 40: 8 Str. zu 10 V., jamb., V. 1 u. 4 5hebig, V. 2–3 4hebig, V. 5–10 3hebig.
dm
Ps. 41: 7 Str. zu 8 V., jamb., abwechselnd 5- u. 3hebig.
dn
Ps. 42: 10 Str. zu 8 V., troch., 4hebig.
do
E wunder,
dp
Ps. 43: 5 Str. zu 6 V., jamb., V. 1–5 4hebig, letzter V. 3hebig.
dq
A1wohl
dr
Ps. 44: 13 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig. Reimschema A/w, A/w, B/m, B/m, C/m, D/w, C/m, D/w.
ds
C Durch Ziffern aus Du hast uns umgestellt. E flüchtig
dt
C Seind
du
PS 1639.1640.1641 deinentwegen
dv
C Was
dw
Ps. 45: 7 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig. Seine Umstellung von MEin hertz wallt auff (PS 1637) in B v. 1. l. 1 Auff walt mein hertz übernahm Ludwig nicht in C und A.
dx
Vgl. K I33. Unter dem Strich folgt nach dem text in A1; <nach dem text> nach dem text in A; nach dem drucke in C.
dy
Unverändert in PS 1638.1639.1640. In PS 1641 Druckfehler Cosia
dz
Aus <Das>
ea
PS 1638.1639.1640.1641 nun wird
eb
Ps. 46: 6 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
ec
Ps. 47: 5 Str. zu 12 V., troch., 3hebig.
ed
Ps. 48: 6 Str. zu 10 V., 4hebig, V. 1–4 jamb., V. 5–10 troch.
ee
Ps. 49: 10 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig.
ef
Die Verse fehlen in A und A1.
eg
B mach
eh
BC woll’ A1 wohl
ei
ABCA1 falsch 11.
ej
Ps. 50: 11 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig.
ek
Apostrophierung richtig.
el
Apostrophierung richtig.
em
PS 1641 seiten
en
In B bis schnöde statt <hurerey nach eitler>. In C nach über durch und deshalb r an schnöde
eo
Ps. 51: 10 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig.
ep
In B über frewde ein unlesbares Wort zur Auswahl: Ach richte mir die frewde wieder ein
eq
Ps. 53: 6 Str. zu 5 V., jamb., V. 1–4 5hebig, V. 5 2hebig.
er
Ps. 54: 4 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
es
D moniert von frembdes her.
et
PS 55: 14 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
eu
BC war
ev
D Mein halbes Jch. obscurum.
ew
PS 1641 den
ex
PS 1640 gebätte
ey
PS 56: 6 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig, nur V. 4 u. 8 3hebig.
ez
C feindts A folgt <Beghir>.
fa
Hierzu B Doch hat der Dactilus in so weit bzw. C Doch hatt der dactilus in dem sechs silbigen reim nicht zu bedeuten
fb
Ps. 57: 7 Str. zu 5 V., jamb., 5hebig.
fc
C ausgebreite[t] [Falz].
fd
PS 1641 bereitet
fe
Ps. 58: 10 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
ff
C Der schnecken,
fg
Ps. 59: 8 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
fh
Ps. 60: 6 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
fi
B Suchott C Suchot
fj
Reim auf gewinnen
fk
Ps. 61: 7 Str. zu 6 V., troch., 4hebig außer V. 2 u. 5 (2hebig).
fl
D hüte, pro, hütte. Kombt gar offt. p. 206. lin. 20. PS 1637 Ps. 74 v. 6. l. 2. Vgl. 31c u. K I 16.
fm
Ps. 62: 8 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
fn
AC fälschlich 4
fo
A Buchstaben durch Blattriß zerstört, C Endbuchstaben unleserlich im Falz.
fp
BCA1 hertz
fq
C mu[tt] [Falz].
fr
C Herr,
fs
C werck[e] [Falz].
ft
Ps. 64: 10 Str. zu 5 V., jamb., 4hebig, nur V. 5 2hebig. In C v. 2. l. 3. fälschlich dieselben Worte wie in PS 1637 Vor derer augen schar die sich
fu
Ps. 65: 9 Str. zu 8 V., jamb., abwechselnd 4hebig/ 3hebig.
fv
C trieffet
fw
AA1 Gebessert aus hurten
fx
PS 1640 hütte/
fy
Ps. 66: 10 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
fz
Ps. 68: 16 Str. zu 12 V., jamb., 4hebig bis auf den 3., 6., 9. u. 12. V. Nicht berücksichtigt hat F. Ludwig die Anmerkung zu PS 1637 v. 2. l. 9 Der auff dem Himmel reitet: In D Der auf dem himmell reitett. item. p. 185. l. 5. Vgl. PS 1637 Ps. 68 v. 15. l. 9 Des höchsten Himmels reitet. Zum 68. Ps. vgl. 380504.
ga
B Strophe fälschlich als 15 bezeichnet D Mangelt eine Syllabe.
gb
Vers fehlt in A u. A1.
gc
BC wild’
gd
Ps. 69: 15 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig.
ge
B folgt statt grund unleserliche Streichung.
gf
B mähr’ es in dem
gg
Ps. 70: 3 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
gh
B darüber Variante frommen
gi
Ps. 71: 18 Str. zu 6 V.,
|| [654]
jamb., 3hebig außer V. 1 u. 4.
gj
Ps. 72: 12 Str. zu 8 V., jamb., abwechselnd 4hebig/ 3hebig.
gk
C schoss
gl
Ps. 73: 14 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
gm
Ps. 74: 22 Str. zu 4 V., jamb., 5hebig.
gn
B quell
go
C nicht,
gp
Ps. 75: 7 Str. zu 6 V., troch., 4hebig.
gq
In C gestrichen. Vers fehlt in A u. A1. E notiert fest machen &c. Syllabe reduntat.
gr
Ps. 76: 7 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
gs
Ps. 77: 11 Str. zu 8 V., troch., 4hebig.
gt
Fälschlich 5.
gu
C Plitz
gv
Ps. 78: 36 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig. Ps. 78–82 fehlen in B.
gw
PS 1640 für
gx
PS 1640 dorfften
gy
Ps. 79: 7 Str. zu 10 V., jamb., V. 1–4 5hebig, V. 5–10 3hebig.
gz
Ps. 80: 10 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
ha
Ps. 81: 16 Str. zu 6 V., troch., 3hebig.
hb
Ps. 83: 8 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
hc
Ps. 84: 6 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
hd
BC hutte A1 hütte
he
B gemute A1 gemüte
hf
Ps. 86: 8 Str. zu 8 V., troch., 4hebig.
hg
ABC falsch 9.
hh
Ps. 87: 5 Str. zu 4 V., jamb., 5hebig.
hi
Ps. 88: 11 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
hj
Ps. 89: 23 Str. zu 6 V., jamb., 6hebig. In den Drucken Text nicht versmäßig abgesetzt, sondern fortlaufend.
hk
PS 1637 überspringt in der Zählung v. 2, bezeichnet hier also 4 fälschlich mit 3; ABC u. die späteren Ausgaben des Opitz-Psalters berichtigen 4 und zählen korrekt weiter. Danach richten sich unsere Angaben der Strophenzählung.
hl
Aus <in>.
hm
B nicht
hn
PS 1640.1641 verderbt
ho
E Christus ankunfft. moses seinem knechte C[onfer] psal. 103. [v. 4. l. 1] Vgl. unten.
hp
Ps. 90: 9 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig.
hq
BC kömmet
hr
Ps. 91: 8 Str. zu 8 V., jamb., abwechseld 4hebig/ 3hebig.
hs
A1spüren
ht
Ps. 92: 8 Str. zu 8 V., jamb., 3hebig.
hu
Ps. 93: 6 Str. zu 4 V., jamb., 5hebig.
hv
Ps. 94: 12 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
hw
A1 Lesefehler auch
hx
A1 darüber hatt
hy
Ps. 97: 7 Str. zu 9 V., jamb., 3hebig.
hz
Aus Reimgründen richtig korrigiert in C nimmer<mehr> nicht:
ia
Ps. 99: 8 Str. zu 8 V., troch., 3hebig.
ib
Irrtümlich jambisches Metrum, daher in A korrigiert.
ic
Ps. 100: 4 Str. zu 4 V., jamb., 4hebig.
id
Ps. 102: 14 Str. zu 8 V., troch., 4hebig.
ie
A1 wachsamb D wache.] das adiectivum heist wach: aber das substantivum, custodia, wache. vide pag. 167. lin. 2. et 397. lin. 8. D verweist auf PS 1637, S. 167, Z. 2 (Ps. 63 v. 3. l. 8) Vnd treibe diß die gantze wache bzw. S. 397, Z. 8 (Ps. 141 v. 3. l. 2) So stelle da die wache für: F. Ludwig ging in seinen Erinnerungen auf keine dieser beiden Stellen ein, ignorierte auch Ps. 102 v. 3. l. 10 und verbesserte nur noch Ps. 140 v. 4. l. 3. Vgl. K I Anm. 2.
if
Ps. 103: 11 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig.
ig
Ps. 104: 16 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig.
ih
Alternativen in B und C von bzw. aus
ii
D. i. die Erde.
ij
zur Auswahl hinzugefügt Nimt holen ein ———————
ik
D. i. die junge zucht der löwen
il
PS 1640 erdrich
im
Ps. 105: 24 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
in
Darunter zur Auswahl Den hohen
io
Zusätzliche Vorschläge in B Er liess den Mosen für sie gehen bzw. C Für sie den Mosen er liess gehen.
ip
Ps. 106: 26 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
iq
A1lüsten
ir
PS 1637 wie B v. 19. l. 4., daher in B gestrichen <Es kniete ——————>
is
Ps. 107: 22 Str. zu 8 V., jamb., 3hebig.
it
Fälschlich 3.
iu
Ps. 109: 18 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
iv
C war,
iw
BC gutte
ix
110: 7 Str. zu 4 V., jamb., 5hebig.
iy
Ps. 112: 6 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
iz
11 Str. zu 4 V., jamb., 5hebig. B verzeichnet keine Verbesserungen zu Opitz’ Gedichten auf Ps. 117–150.
ja
Ps. 118: 14 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
jb
C gemute
jc
C gemute
jd
Ps. 119: 88 Str. zu 6 V., jamb., 5hebig.
je
PS 1640 forchte
jf
C heilig
jg
A1 Jetzt
jh
PS 1640 dörffen
ji
C auch Die Satzung Herr ————— —
jj
Ps. 124: 4 Str. zu 5 V., jamb., 5hebig.
jk
Wortrest im Falz.
jl
Ps. 128: 3 Str. zu 8 V., jamb., 3hebig.
jm
PS 1640 forchten
jn
Ps. 129: 6 Str. zu 4 V., jamb., 5hebig.
jo
A1etwa
jp
Ps. 132: 12 Str. zu 5 V., jamb., 4hebig.
jq
D den der zeiten fluchtt. obscurum.F. Ludwig schrieb dahinter den korrigierten V. 3.
jr
PS 1640 vndersucht:
js
Dahinter in D der inhaltliche Hinweis Mutter. u. F. Ludwigs V. Noch mehr von deiner leibsfrucht
jt
Ps. 138: 4 Str. zu 12 V., jamb., 1., 4., 7. u. 10. V. 4hebig, sonst 2hebig.
ju
Ps. 139: 13 Str. zu 6 V., jamb., 4hebig.
jv
C Stigwerck
jw
Ps. 140: 13 Str. zu 4 V., jamb., 4hebig.
jx
C auch zwischen
jy
E wachsamb
jz
A1 wachsamb D wache.] das adiectivum heist wach: aber das substantivum, custodia, wache. vide pag. 167. lin. 2. et 397. lin. 8. D verweist auf PS 1637, S. 167, Z. 2 (Ps. 63 v. 3. l. 8) Vnd treibe diß die gantze wache bzw. S. 397, Z. 8 (Ps. 141 v. 3. l. 2) So stelle da die wache für: F. Ludwig ging in seinen Erinnerungen auf keine dieser beiden Stellen ein, ignorierte auch Ps. 102 v. 3. l. 10 und verbesserte nur noch Ps. 140 v. 4. l. 3. Vgl. K I Anm. 2.
ka
Ps. 141: 11 Str. zu 4 V., jamb., 4hebig.
kb
Ps. 143: 10 Str. zu 5 V., jamb., 4hebig.
kc
Ps. 144: 7 Str. zu 8 V., jamb., 5hebig.
kd
C st[ein] [Falz].
ke
D eckestein. ecken stein.
kf
Ps. 148: 5 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig.
kg
Falz.
kh
C jungling’
ki
Ps. 149: 4 Str. zu 8 V., jamb., 4hebig, V. 4 u. 8 3hebig.
kj
Ps. 150: 3 Str. zu 8 V., troch., 4 hebig.
kk
Kein Versbeginn, sondern Bemerkung F. Ludwigs.
|| [655]

Kommentar

K
1
Die Psalmen Davids (1637) von Martin Opitz v. Boberfeld (FG 200. Der Gekrönte). S. 371030 K 4. Zu den „Erinnerungen” F. Ludwigs (Der Nährende) s. Beil. I. Zur Kritik der FG und F. Ludwigs s. 371126, 380402, 380411, 380504, 380625, 381116 u. 381218. Zur Überschickung der „Erinnerungen” durch Diederich v. dem Werder (FG 31) und zum Verdacht des Verlusts der Sendung s. 381006 bzw. 381116A. Vgl. Jörg Ulrich Fechner: Martin Opitz und der Genfer Psalter. In: Der Genfer Psalter und seine Rezeption in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. 16.–18. Jahrhundert. Hg. E. Grunewald u. a. Tübingen 2004, 295–316 (mit Lit.).
2
S. 380402 u. 380625. Die in Beilage I und in 380411 veröffentlichten „Erinnerungen” des Fürsten konnten — wie auch Opitz’ eigene Korrekturen in den Briefen 380402 und 380625 — in den ab 1639 erschienenen Ausgaben des Psalters offenbar nicht mehr berücksichtigt werden, da der Dichter schon im August 1639 starb. Dennoch gibt es einzelne Verbesserungsvorschläge F. Ludwigs, die in späteren Auflagen Entsprechungen zu zeitigen scheinen. Vgl. Beil. I, Ps. 1 „spöttern“, Ps. 9 „niedrig seind“ bzw. „sind” und „Bedrängten volcks“, Ps. 16 „nit“ (T I 16g), Ps. 18 Str. 15, Ps. 20 Str. 3, V. 4, Ps. 104 Str. 14 V. 7 u. ö. Dabei wird es sich aber nicht um Korrekturen nach den „Erinnerungen” F. Ludwigs, sondern um unabhängige, nach Opitz’ Tod vorgenommene redaktionelle Eingriffe handeln. Vgl. auch die beseitigten Druckfehler in Ps. 18, Ps. 20 Str. 2 u. Ps. 37 Str. 19. Nur im zweiten und dritten Fall ist noch die Berücksichtigung einer Korrektur des Dichters — etwa in einem Psalter-Exemplar von 1637 oder 1638 — durch den Danziger Verleger Andreas Hünefeldt vorstellbar, jedoch in diesen und den seltenen anderen Fällen ganz unwahrscheinlich.
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Vgl. die Diskussion dieser für die stilistische Entwicklung zum Barock wichtigen Frage in 381116 u. 381218. F. Ludwig äußert sich über den Daktylus u. a. im Briefwechsel mit Opitz, Buchner, Harsdörffer, Schottelius u. anderen, vgl. KE, 130, 133, 218f., 220 (Anleitung, Str. 3), 228, 231, 305, 325, 327, 328, 329 u. 334. Ludwig lehnt in der Anleitung Zu der Deutschen Reimekunst, die er vor allem aufgrund seiner Erfahrungen mit Opitz‘ Psalter als Verslehre für alle dichtenden Fruchtbringer verfaßt zu haben scheint, den Daktylus ab: „Jambi. Die Silben kurtz und lang gleich auff einander lauffen, | Dactili. Die kurtzen Zwiefach sich Zusammen nimmer hauffen, | Sonst wird der falsche thon gebehren nur Verdruß.“ (KE, 220). Er verzichtet dort auf Beispiele, erlaubt aber dann im Briefwechsel den Gebrauch dieses Versfußes für Vertonungen und besondere Gedichtformen. Vor allem will Ludwig keine Daktylen oder Anapäste in jambischen (oder trochäischen) Versen mit Zäsuren. Er tritt also für ein streng alternierendes Metrum ein. Vgl. noch F. Ludwigs Zusammenfassung seiner Position in seiner Kritk an Alexandrinerversen Johann Rists, 490320 I: „Also seind die langgekurtzten Dactyli auch in diese Heldenart gar nicht zu rucken, sonsten mögen die Dactyli in ihrer eigenen art fuglich wol gebraucht werden [...].“ Interessanterweise schließt er damit nicht nur unausgesprochen vor allem die genaue Nachahmung des Hexameters oder elegischen Distichons im Deutschen aus, sondern verschärft damit vor allem auch die von Opitz (in seinem Buch von der Deutschen Poeterey, 1624) durchgesetzte Alternation auf der Grundlage der natürlichen Wortbetonung. Vgl. dagegen frühere ,Welschverse’ und auch die vielen, metrische Lizenz verlangenden Betonungen bestimmter zusammengesetzter Wörter in Ludwigs, Hübners und Werders Dichtungen; vgl. auch die von Opitz schon in seiner Poetik für den Daktylus vorgesehenen Ausnahmen. Ludwig kritisiert das Argument, in der deutschen Prosa und Aussprache kämen ,natürliche‘, nach dem Gehör bemessene Daktylen vor. Das von Opitz z. B. angeführte Wort „Augapffel” (381116) ist für Ludwig kein Daktylus, da es den Nebenton auf ap- offenbar allgemein zuläßt, also nicht nur für die heute so bezeichnete metrische Drückung oder Brechung. Vgl. auch das Wort augenapffel im jambisch metrisierten Vers 5 der 4. Strophe in Opitz’ Die Psalmen Davids (1637), 33. F. Ludwig ließ das Wort in seiner Korrektur unangetastet (HM Köthen: V S 544, Bl. 311r), paßte in seinen „Erinnerungen” auch scheinbare Daktylen wie „gerechtigkeit” in
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alternierend zu betonende Verse ein (vgl. z. B. Ps. 1, V. 4, l. 1). Die Kriterien der Aussprache und der Alternation werden bei Ludwig durch das ethische Argument unterstützt, daß Daktylen der dt. Sprache nicht anständig seien. Vgl. zum tänzerischen Wesen des Daktylus Ferdinand van Ingen: Der Daktylus zwischen Lyrik und Lied. In: Germanistik. Publications du centre universitaire de Luxembourg 3 (1991), 31–46 (Festschrift f. Albert Schneider).
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Zäsur im Verse.
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Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte). Er bestätigte dem Fürsten die Übersendung der „Erinnerungen” an Opitz in 381006.
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Geburt Pz. Wilhelm Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 358. 1641. Der Erlangende) am 3. 8. 1638. Vgl. 380803 K 1 u. 381116.
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F. Ludwig hatte Opitz in 380504 um Zusammenfassung der Prosahomilie Martin Opitz Vber das Leiden vnd Sterben Vnseres Heilandes (1628) in Form eines ,Liedes’ gebeten, und dieser hatte das in 380625 zugesagt. Ein solches Lied ist unbekannt und wurde vielleicht nie geschrieben.

K I
1
Die folgende Quellenzusammenstellung beabsichtigt, einen bemerkenswerten Komplex von Dokumenten einer frühen, detaillierten Literaturkritik zu erschließen. Volkssprachige Grammatik, Stilistik, Prosodie und Metrik stehen darin im Vordergrund — sie sind recht eigentlich Belange der Fruchtbringenden Gesellschaft —, während inhaltliche Korrekturen unklarer oder theologisch anstößiger Stellen nur beiläufig vorkommen. S. z. B. Ps. 50 v. 3. l. 2, bloße Herzensfrömmigkeit statt einer aus der Rechtfertigung im Glauben, dem Bund mit Gott und der Prädestination erwachsenden Gerechtigkeit auch im Leben: „fromm’ im grund“. Vgl. auch Ps. 55 v. 8. l. 4. Inhaltlich ergab sich also wegen des weitgehenden Verzichts auf versifizierte Exegese bzw. wegen der Bindung an die biblische Vorlage kaum ein Dissens zwischen Opitz und F. Ludwig. Wenn die deutschsprachige Psalmendichtung auch an sich für die auf eine christliche Nationalkultur zielende Akademie ein besonders wichtiges Betätigungsfeld bildete, unterwarf F. Ludwig, Oberhaupt der FG und damals selbst mit der Durchsicht seiner eigenen deutschen Psalmdichtung mit Hilfe Diederichs v. dem Werder (FG 31) beschäftigt (s. 380522A K 1), die Psalmendichtung des bedeutendsten deutschen Poeten der Zeit der Kritik zuförderst zum Zwecke sprachlicher Kultivierung und poetischer Qualifizierung der christlichen Volksdichtung. Hätte Opitz sich mit dieser Kritik in einer generellen Überarbeitung seiner Psalmen auseinandergesetzt oder noch vor seinem baldigen Lebensende auseinandersetzen können, wäre F. Ludwigs formal orientierter Korrektur, die sich für die Entwicklung eines neuartigen literarischen Usus und der ihn tragenden Sprache einsetzt, ein hervorragender Erfolg beschieden gewesen. — Zur Benutzung: Der „Erste Psalm“ zählt in Opitz’ Nachdichtung vier Strophen (v. = versus) zu sechs jambisch fünfhebigen und paarreimigen Versen (l. = linea, Zeile). Die Siglen A, B, C, D und E bzw. die Datierungsnummern der (anderen) Briefe bezeichnen die Quelle der jeweiligen Erinnerung, die gemäß ihrer Zugehörigkeit je nach Psalm, Strophe und Vers in den Editionstext bzw. in den Textapparat eingeordnet wird. Im folgenden steht die jeweilige Erinnerung (hier zuerst aus der Hs. A) des Fürsten Ludwig über dem Opitz-Text der Vorlage (PS 1637). Bieten die Fassungen B oder C oder die erwähnten Briefe von A abweichende Korrekturvorschläge oder zusätzliche Anmerkungen, so werden sie im Editionstext berücksichtigt, obgleich der Fürst sie später fallen ließ und Opitz wahrscheinlich nicht mitteilte. Siglenhäufung (z. B. ABC u. AC) zeigt an, daß die älteren Fassungen wortgleich wie A lauten. Fehlende Angabe von A, B und C oder auch der übrigen Fassungen (D, E u. Einzelbriefe) bedeutet, daß diese Handschriften zur angegebenen Stelle keine Erinnerung liefern. Eine Lesart der Abschrift A1 wird nur im Falle inhaltlich oder sprachlich signifikanter Abweichungen von A erwähnt; es wird also deshalb auch die in
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F. Ludwigs Hand meistens fehlende, aber in A1 meist ausgeschriebene Umlautbezeichnung nur gelegentlich vermerkt. Zum Vergleich zitiert der Editionstext nach dem Wortlaut der ersten Auflage von Opitz’ Psalter (PS 1637) immer den vollständigen Vers und gelegentlich, zum genauen Verständnis, auch vorhergehende oder folgende Verse an der von F. Ludwig kritisierten Stelle. Die berücksichtigten späteren Psalterausgaben PS 1638, PS 1639, PS 1640 und PS 1641 werden nur dann zitiert, wenn sie in dem vom Fürsten kritisierten Text lautlich von dem der Erstauflage abweichen. Nur im Text der berücksichtigten Drucke erscheinende Varianten werden, abgesehen von Orthographie, Zeichensetzung und alemannischer Lautung (PS 1640), regelmäßig angemerkt. In K I findet der Leser Zitate aus dem Hugenottenpsalter und Lobwassers Nachdichtung, wenn diese inhaltlich oder lexikalisch Opitz’ Gedichte oder die Kritik F. Ludwigs erhellen. — F. Ludwigs Verbesserungen streben semantische Präzision, stilistische Glättung und idiomatische Geläufigkeit an. In der schlesischen Mundart verwendete Formen, die der Fürst „dieser örter“ (bezeichnet wohl Anhalt bzw. den Bereich des Mittelelbischen und der Luthersprache) nicht als rein und gebräuchlich ansah, stießen auf Ablehnung. Vgl. K I 7, 23, 29, 30, 40, 41 bzw. einige Hinweise auf Gueintz: Rechtschreibung (v. F. Ludwig verbessertes Werk). Bestimmte Anlautverhärtungen korrigierte der Fürst: vertirbt > verdirbt, verterb > verderb, verterben > verderben, vgl. Ps. 54 v. 1. l. 3, Ps. 58 v. 7. l. 2, Ps. 89 v. 20. l. 3 u. Ps. 92 v. 5. l. 2, Ps. 106 v. 13. l. 6, Ps. 109 v. 7. l. 2 u. ö.; s. auch Plitz > Blitz Ps. 77 v. 10. l. 6, Ps. 97 v. 2. l. 5 [Fnhd. Wb. IV, 627f. (häufig plitz)]. Auch bei der Korrektur von Flexionsformen (vgl. Ps. 97 v. 7. 2, 3. P. Sg. Ind. Präs. verlischet > verleschet; Ps. 18 v. 5. l. 7, Ps. 105 v. 19. l. 5 u. Ps. 118 v. 6. l. 2 Prät. worden > wurden; zum Wechsel von starker und schwacher Flexion vgl. K I 45) trifft Ludwigs Sprache häufiger als die von Opitz mit der in der Entwicklung akzeptierten schriftsprachlichen Norm zusammen. In der Wortwahl und bei den Redewendungen würden wir aus heutigem Sprachgebrauch wohl den meisten Verbesserungsvorschlägen des Fürsten (bzw. seiner Zulieferer) zustimmen, wenn sich auch durchaus unbegründete Vorliebe bzw. Aversion bemerkbar macht, z. B. in der Kritik an Opitz’ Gebrauch des Adjektivs ,grimm’ (vgl. Ps. 91 v. 3. l. 7; Ps. 138 v. 4. 1). Prosodisch-metrisch auffällig in den Erinnerungen des Fürsten ist die Einfügung von Wörtern oder die Elision von Silben, die Opitz’ Akzentuierung von Nebensilben oder unbetonten Silben zu umgehen helfen, z. B. PS 1637, Ps. 2 v. 5. l. 5 jhr Königè/ nun lehren > B ihr König’ auch einst lehren. F. Ludwig, der ursprünglich — wie einige andere Mitglieder der FG (besonders Tobias Hübner, FG 25, u. Diederich v. dem Werder) — Welschverse schrieb und sich nach 1624 erst allmählich nach der Betonungsregel von Opitz zu richten begann, welche die natürliche Wortbetonung zur Bemessungsgrundlage des deutschen Verses erhob, ging in den vorliegenden Verbesserungen insofern über Opitz hinaus, als er die strenge Alternation von natürlich betonten (oder der nach der prosodischen Konvention betonbaren) Silben und von nichtbetonten Silben verlangte. Vgl. Ps. 55, v. 10. l. 3. Das schloß die Akzentuierung unbetonter und nebentoniger Silben bzw. Endungen aus und engte dadurch die poetische Ausdrucksfreiheit ein. So änderte Ludwig z. B. „Diejénigén“ zu „Dan álle díe“ (Ps. 1 v. 4. l. 1), „Auss ménschlichér gemeín.“ zu „Aus meínes góts gemeín.“ (Ps. 21 v. 10. l. 6). Opitz las „Diejénigén“ gewiß alternierend in Jamben; F. Ludwig bemerkte darin aber ebenso einen Daktylus wie in Opitz’ „feindlicher“ (Ps. 56 v. 5. l. 8). Ludwig schloß den Daktylus im deutschen Vers (nahezu) aus (s. den vorliegenden Brief) und widerstrebte der zeitgenössischen Tendenz zu Auflockerung und Belebung des alternierenden Versmaßes durch tänzerische Rhythmen. Wie sich an anderer Stelle zeigt, sind in dieser strengen Disziplinierung des Verses auch moralische Vorbehalte wirksam. Hätte sich F. Ludwigs Auffassung und nicht die von Opitz im deutschsprachigen Vers durchgesetzt, wäre die Möglichkeit eingeschränkt, je nach Bedarf eigentlich nebentonige oder unbetonte Silben zu metrisch vollgültigen Betonungsträgern zu erheben oder solche Silben in die Senkungsstellen des Verses zu rücken. Metrisch ambivalente Silben hätten sich in nennenswerter Zahl nur
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noch unter den einsilbigen Wörtern gefunden, und in allen Zusammensetzungen, in denen einsilbige Bestimmungswörter heute den Hauptakzent tragen (z. B. Róhrdòmmel), müßten diese metrisch gedrückt werden. Vgl. auch Opitz‘ jambischen Vers „Vnd mein felß jederzeit/” (PS 1637, S. 265, d. i. Ps. 91 v. 8 l. 7), der übrigens — wie bei so mancher anderen metrischen Drückung — vom Fürsten doch nicht umgeschrieben wurde. In unseren metrischen Hinweisen zu jedem Psalmgedicht (T I) gehen wir von der heutigen, auf Opitz’ Gebrauch beruhenden Wertung der Versfüße ungeachtet der Auffassung des Fürsten aus. Deren metrische Kritik hebt sich dann um so schärfer von Opitz’ Auffassung ab.
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Ein von F. Ludwig als Metaplasmus nicht geduldeter Verstoß gegen Etymologie, Autorität und Gewohnheit. Wie seine Verbesserung „wachsam“ zeigt, bestand in seinen Augen kein prosodischer Zwang für Opitz’ Wortbildung. Opitz selbst hatte ähnliches schon 1624 in seiner Poetik zurückgewiesen: „Ferner soll auch das e denen wörtern zue welchen es nicht gehöret vnangehencket bleiben; als in casu nominatiuo: Der Venus Sohne. Jtem wie Melißus sagt: Ein wolerfahrener helde.“ Opitz: Buch von der Deutschen Poeterey (1624), Bl. G Ir, in: Opitz II.1, 390.
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Scheitel, f. auch in Stieler, 1749; Steinbach II, 396; DW VIII, 2476 u. Faber/ Buchner (1664) 1081.2 m. u. f. Dagegen m. in Schottelius, 1396.
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Vgl. DW IV.1.1, 11362 fnhd. garen neben garn. Vgl. Fnhd. Wb. VI, 119.
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Der Ausdruck bezieht hier seine Bedeutung aus der Münzprobe, s. DW X.3, 1546: ,strich halten’, den Metallgehalt erweisen. Dieselbe Redensart bezeichnet andernorts: die Richtung (fest u. genau) einhalten; a. a. O., 1534. Vgl. auch das Epicedium von Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) auf F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51. Der Unveränderliche): „[...] Wenn alles wolt’ in drümmern gehen/ | So hieltest du allein den Strich/ | Und bliebest Unveränderlich“. Zit. in Herz: Tagebücher F. Christians II., 1035.
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Stieler, 104 assoziert richtig „Nachbauer/ der. Dicitur vulgò Nachbar [...] vicinus vocatur.“ In A vielleicht kein Schreibfehler, da ,Nachtbauer’ fnhd. vorkommt: DW VII, 22.
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DW IX, 1983 kennt als Geschlecht neben m. veraltetes f. u. n.; Faber/ Buchner, 437.1, Stieler, 1912 m. u. f. Vgl. Steinbach II, 496: „Schoß (der, Silesiis die)”. Noch mundartl. schles. schoß, f. Mitzka III, 1245. Vgl. bei Opitz unten auch Ps. 35 v. 6. l. 5, Ps. 104 v. 5. l. 5, Ps. 129 v. 5. l. 3 u. ö. Dagegen m. in Schottelius, 1408. Vgl. Gueintz: Rechtschreibung, 128: „Schoß männliches geschlechtes der schoß mit dem langen o nnd[und!] zwey ß.“
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Vgl. DW IX, 773 über ahd. m. slôz, mnd. sloet im Sinne von Schluß, conclusio, inlatio, confectio, complexio. Wahrscheinlich handelt es sich bei Opitz aber nicht um eine mundartlich fortbestehende Lautform, sondern um einen Druckfehler.
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Schles. bären, ,umwerfen‘. Mitzka, 92. Kaum Druckfehler für ,gelehrt’ oder ,begehrt‘. D und E suchen, wie danach A, nach einem sinnvollen Ersatz, E mit dem Hinweis „confer. 2. Sam. 22. v. 43“. Vgl. Vulgata lat., a. a. O.: Delebo eos ut pulverem terrae: Quasi lutum platearum comminuam eos atque confringam.; Biblia (Luther 1545), a. a. O.: Jch wil sie zustossen wie Staub auff der erden/ Wie Kot auff der gassen wil ich sie versteuben vnd zustrewen.
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Opitz bezog das Possessivpronomen auf einen Bräutigam, F. Ludwig auf die damit verglichene Sonne. Vgl. PSALMEN DAVIDS. Nach Frantzosischer melodey, in Teutsche reimen gebracht, durch D. AMBR. LOBVVASSER. Zu Leyden/ Bey IACOB MARCI, 1636. S. 12 „Vnd jhr hitz flihen mage.“ [Kupferstichrahmen]: LES | PSEAVMES | DE DAVID, | MIS EN RIME FRAN- | çoise, par CL. Marot, & | TH. de Beze, ET en Ale- | mand par AMBROSIVS | Lobwasser. | Auec mesme chant & Oraisons: | Le tout vis à vis l’vn | de l’autre. | [Zierstück] | PAR IACOB STOER. | [Linie] | M. DC. XIII. HAB: Tl 195; Expl. Hz. Ferdinand Albrechts v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 842.
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1673). Im übrigen wirkte Lobwassers Psalmenübertragung und deren französische Vorlage, der Genfer Psalter, mittels der Vertonung auch sprachlich auf Opitz’ Psalter, obgleich der Nachdichter sich so weit wie möglich von seiner Vorlage zu lösen bemühte. Beides gilt auch für den Korrektor F. Ludwig und seine Beiträger. Um so auffälliger sind darum aber bei beiden Rückgriffe auf Lobwasser und das französische Original. Im vorliegenden Fall muß allerdings keine Beeinflussung vermutet werden. Vgl. aber die späterhin angemerkten Fälle.
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Honigseim DW IV.2, 1792. Wenn bei Opitz nicht ,Trauf‘ gemeint ist — s. DW XI.1.1, 1399f. droiff, träuff — und kein Druckfehler für gleichbedeutendes, aber nur in ,Dachtrief‘ belegtes Trief (m. u. n.) vorliegt (DW XI.1.2, 465), ist „treiff“ als mundartlich entrundete Form zu verstehen, welche zur umgelauteten Variante von Traufe zu stellen ist. DW XI.1.1, 1404 („entrundung zu ei selten: treiffe Caspar v. d. Rhön Laurin 280“). Das Kompositum „honig treiff“ und verwandte Bildungen fehlen in DW. Nach DW XI.1.2, 465 sind „Traufe“ u. „Triefe“ noch im 17. Jh. gängige Parallelbildungen, vgl. triefen zu mhd. triefen/trouf, st. V. Kl. 2a.
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Konj. Prät., heute ,schwände‘. Vgl. mhd. swinden, st. V. Kl. 3a.
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Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 31: „Mon ame en tes mains ie vien rendre“/ „Mein Geist befehl ich in dein hende/“. F. Ludwig schließt hier an die durch Lobwasser geläufige Formulierung an.
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Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 31: „Von diesen ich mein Hertz abwende | die auff eytelkeit bawen/“ Opitz und F. Ludwig formulieren hier ganz anders als die Vorlage.
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Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 31: „I’en ay la veuë toute morte, | Mon ventre s’en retire, | Mon ame en est martire.“/ „Für leid ist mein gestalt verfallen/ | Mein Seel kein krafft mehr findet/ | Mein bauch mir gar verschwindet/“. Opitz folgt deutlich Lobwasser, ergänzt dessen Aussage aber nach dem französischen Psalter (seel’, gesichte, bauch), während der Fürst in dem verbesserten Vers die dogmatisch anstößige Vernichtung der Seele in Opitz‘ Übertragung vermeidend seel‘ durch antlitz ersetzt.
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A und C verdeutlichen mit hütte (vgl. T I 61b) wohl nur die Rechtschreibung hüte in PS 1637.1639.1641, jedoch stellt Lobwassers Übertragung mit dem überflüssigen Wortspiel Hut/ Hütte — der französische Psalter weist nur auf den Tempel Gottes hin — eine Anregung für F. Ludwig und PS 1640 dar, in der Auffassung der Opitz-Stelle zu schwanken. Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 31: „Deuant toy en ton habitacle | Maintenir tu les veux | Contre tous orgueilleux. | Tu les tiens en ton Tabernacle | [...].“/ „Bey dir du heimlich sie versteckest | Vnd hast sie stets in hut | Für jedermans hochmut. | Jn deiner hütten sie verdeckest/ [...].“
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PSEAVMES DE DAVID, Ps. 32: „Car iour & nuict ta main dure ay sentie | Par mon peché sur moy appesantie:“/ „Dann deine hand auff mir schwer nacht vnd Tage | Von wegen meiner grossen sünden lag/“
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PSEAVMES DE DAVID, Ps. 32 über Pferde und Maulesel: „Pour les garder de mordre, tu refreins | Leur dents & gueule auecques mords & freins.“/ „Denn man jhns maul einlegt zaum vnd mundstück/ | Das man sie damit lenck/ vnd halt zurück.” Inhaltliche bzw. semantische Verbesserungen oder Verdeutlichungen kommen in den Erinnerungen des Fürsten auch an anderen Stellen vor. Vgl. Anm. 19 u. ö.
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PSEAVMES DE DAVID, Ps. 34: „Car le moyen de craindre Dieu | Apprendre ie vous veux.”/ „Euch eine Lehr ich geben thu/ | Recht Gottsförchtig zu sein.“ Verdeutlichung im Einklang mit dem französischen Text.
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PSEAVMES DE DAVID, Ps. 35: „Seigneur, qui est pareil à toy, | Gardant du foible l’impuissance | Contre le fort & sa puissance:“/ „Wer ist der/ der dir gleich mag sein? | Der du zuretten pflegst den schwachen/ | Vnd von den starcken frey zumachen.”
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S. Anm. 7.
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Mitzka, 1299: ,sperren‘ „Tür schließen“, ,aufsperren‘ „aufschließen“; Steinbach II, 623: „Das Maul auf sperren, rictum distendere [...] hietare“; Gueintz: Rechtschreibung,
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136: „Sperren heisst verschliessen.“ Vgl. Götze, 204: ,sperren‘ schließen; Stieler, 2073: ,Aufsperren‘, „Das Maul aufsperren/ patefacere, dilatare ora, dentes nudare, hietare.“
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Gueintz: Rechtschreibung, 110: „Quell männliches geschlechtes der quell/ wird auch weibliches geschlechtes gesaget und geschrieben die quelle [,] aber nimmer das quell mit dem schlechten e/ und doppelten ll [;] ist ein selb springendes wasser [...].“ DW VII, 2338: „schles. im 17. jh. auch das quell“. Faber/ Buchner (1664), 396.I: „Eine Quelle vnd Vrsprung [...].“ Vgl. Anm. 30, auch Ps. 36 v. 4. l. 8; Ps. 74 v. 14. l. 1; Ps. 87 v. 5. l. 2.
24
PSEAVMES DE DAVID, Ps. 37: „En Dieu te fie, bien faire labeure:“/ „Thu guts/ vnd vest vertraw Gott deinem Herren/“. Hier kommt F. Ludwig wohl auch der gewohnte Text Lobwassers in den Sinn.
25
Alle benutzte Druckfassungen ziehen die starke Beugung der schwachen vor. Vgl. Anm. 45.
26
PSEAVMES DE DAVID, Ps. 37: „Verront aussi leur arc rompre & abbattre.“/ „Sein bogen wirt zubrechen/ vnd nichts enden/“.
27
jammern, (be)klagen; nd. Ursprungs. DW V, 218f. (u. a. Belege aus Werken des Anhalters Philipp v. Zesen, FG 520); Fnhd. Wb. VIII, 635; Mittelelb. Wb. II, 410 (karmen, kermen). Auch noch schles. lt. Mitzka, 620: kärman, -eln, -ern.
28
PSEAVMES DE DAVID, Ps. 37: „Car du meschant le bras & la puissance | Seront rompus: [...]“/ „Dann der gottlosen arm sie nicht verfechten | Jhr macht vnd sterck sie nicht beschützen soll“. Opitz meint, daß die Arme dieses Volks brechen werden. Er braucht das schwach flektierte Armen für den Reim auf „erbarmen“. Vgl. PS 1637 Ps. 89 v. 5 l. 6.
29
Zu seufz, m., Götze, 200; DW X.1, 700. Steinbach II, 585 kennt nur: der Seuftzer, das Seuftzen, die Seuftzung.
30
Vgl. Anm. 23.
31
F. Ludwig stellt Verse der Strophen 11 und 12 in PS 1637 um, damit sie die Reim- und Kadenzordnung (bzw. Silbenzahl) der meisten übrigen Strophen einhalten: A/w, A/w, B/m, B/m, C/m, D/w, C/m, D/w.
32
Opitz korrigiert den Verstoß gegen die Reim- und Kadenzordnung (bzw. Silbenzahl), behebt den Fehler aber nicht wie F. Ludwig nur durch Umstellung, sondern auch durch Neuformulierung. Die Abweichung in der 5. Strophe kann er durch Umstellung zweier Verse berichtigen.
33
Zu F. Ludwigs gestrichener Anmerkung (s. T I 45b) vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 45: „De tes habits les plis ne sentent qu’ambre, | Et musc, & myrrhe, [...].“/ „Dein kleidung reuht noch eytel Mirr vnd Amber/ | Vnd Aloes/ [...].“
34
PSEAVMES DE DAVID, Ps. 46: „Donc plus n’aurons crainte ne doute, Et deust trembler la terre toute, Et les montaignes a-bysmer Au milieu de la haute mer./“ „Drumb wir in forcht nicht sollen stehen/ Solt gleich die Welt gar vndergehen/ Oder die Berg von vngestümb Jns Meer gestürtzet wurdē vm̄.“ F. Ludwig benutzt in seiner Verbesserung (lies Versüncken, d. i. versänken) die Form des Konj. Prät. Vgl. mhd. versinken, st. V. Kl. 3a.
35
Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 46: „ Le Dieu de Iacob c’est vn fort | Pour nous encontre tout effort.“/ „Vnser zuflucht ist Jacobs Gott/ | Der rechte Kriegsfürst Zebaoth.“
36
Es scheint, als ob nach heutigem Gebrauch sich gemeint ist, da das vorhergehende er sich nicht etwa auf Gott, sondern allgemein auf den sterblichen Reichen bezieht, der sich vom Tode loskaufen möchte. S. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 49: „Car le rachet de leur ame est trop cher, | Pour en finer: quoy qu’on vueille tascher | De viure ici perpetuellement, | Sans iamais voir fosse ne monument./“ „Dann die rantzon [lies rantion, Lösegeld] der Seelen thewer ist/ | Sein leben niemand durch ablösung frist/ | Das er dem Todt entgieng/ vnd in das Grab | Entlich ein mal nicht steigen must hinab.“ Opitz durfte
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er allerdings auch nicht auf Gott, sondern auf den Reichen und ihn auf dessen Bruder bezogen haben, von denen in den beiden unmittelbar vorhergehenden Versen des Hugenottenpsalters die Rede ist: „Mais nul n’en peut faire son frere viure, | N’offrir à Dieu rançon qui le deliure.“/ „Doch kan niemand wan er schon gelt wolt geben/ | Bey Got erretten seines Bruders leben.“ Vgl. PS 1637 v. 4 l. 1f. „Jedennoch ist gar keiner vmb vnd an | So der gestalt den bruder retten kan:“.
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Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 51: „pour effacer mon fait pernicieux:“/ „Tilg auß mein boßheit/[...].“
38
PSEAVMES DE DAVID, Ps. 51: „Ton sainct Esprit de mon cœur ne retire,“/ „Von mir nicht deinen heiligen Geist abwende/“.
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PSEAVMES DE DAVID, Ps. 51: „Redonne moy la liesse [...]“/ „Jn meinem Hertzen fröligkeit erweck/“.
40
Adv., direkt; schles. lt. Mitzka, 403. Vgl. außerdem PSEAVMES DE DAVID, Ps. 51: „Lors seulement ne suiuray tes sentiers, | Mais les feray aux iniques apprendre:“/ „Dann will ich andern ein Exempel sein/ | Vnd deinen weg die vbertretter lehren/“.
41
Nichtflektierte Form, vgl. auch die Ekthlipsis bzw. die flexionslose Form beim Adjektiv. Reichmann/ Wegera:Frühnhd. Grammatik, § M 35 Anm. 2, § M 46 Anm. 1 u. § M 65. S. auch PSEAVMES DE DAVID, Ps. 51: „Sur ton autel seront mis & posez.“/ „Farren wirt man auff deinen Altar legen.“ Falls Opitz ,Altar‘ im Akkusativ verwendete, vgl. die Angabe des Schlesiers Steinbach I, 17: „Altar (das raro: der, plur. Altare) altare, ara. Ein Altar aufrichten, aram statuere [...] er richtet Gott zu Ehren einen Altar auf, aram Deo publice facit“.
42
Heer, vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 54: „[...] la trouppe ennemie“/ „[...] mein feind [...].“
43
Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 55: „Mais toy, iadis second moy-mesme, | [...] qui allions | Au temple sainct tous d’vne bande.“/ „Dich aber ich mir gleich thet halten/ [...] | Jn Tempel du mir an der seit | Als in Gesellschafft gehen thetest.“
44
Zu Ähre, f.; DW (Neubearb.) II, 95: Zwingli äher, Luther ehrn, ehern, ähren; Diefenbach, 479 (äher); Götze, 7 (aher); Henisch, 25 (Aeher, aher, äher, eer, eher); Faber/ Buchner(1664), 91.2 (Aaer, ahr) u. 405.1 (d. pl. Aehren); Stieler, 23 (Aer); Steinbach, 33 (Aehre).
45
Im Mhd. meistens swm., g. sg. snecken; fnhd. g. sg. f. schnecke/ schnecken. Auf dem Wege zum Nhd. verloren alle Feminina im Singular ihre Kasusflexive, so daß Ludwigs -n hier eine ältere Endung darstellt. Reichmann/ Wegera:Frühnhd. Grammatik, § M 15. Flexionsendungen korrigierte F. Ludwig häufig. Vgl. z. B. Anm. 25. Zu Ps. 97 v. 3. l. 4 u. Ps. 124 v. 4. l. 4 vgl. fnhd. erden (F. Ludwig)/ erde (Opitz) g. sg. f., mhd. erden, gemischt stswf., DW (Neubearb.) VIII, 1648. Ludwigs Form Monde und Opitz’ Monden, n. sg. m. (Ps. 65 v. 6. l. 4), die wohl aus mhd. stswm. mân(e)/môn(e) und mônot/mânot entstanden, weisen aus prosodischen Gründen für den alternierenden Vers in ihrer Zeit überflüssiges -e bzw. -en auf, vgl. Götze, 161 (môn, monat), Faber/ Buchner(1664), 543 (Mond) u. Stieler, 1289 (Mon, Mond, Monden). Vgl. im übrigen glaube/ glauben in Ps. 89 v. 16. l. 4; Kräfte/ kräfften in Ps. 18 v. 12. l. 8; Ps. 70 v. 6. l. 4; Ps. 78 v. 33. l. 3; Ps. 93. v. 1. l. 4 u. ö.; (Kette)/ ketten Ps. 73 v. 3. l. 6; nahme/ Namen PS 74. 17. l. 4; sahme/ samen Ps. 89 v. 15. l. 1; Ps. 102 v. 14. l. 7.
46
F. Ludwigs Korrektur hat allein metrische Gründe, da er im alternierenden Schema die Hebung nicht auf die Silbe -er legen will.
47
Wolkenglanz, DW IV.1.4, 8294.
48
Tiefen, DW XI.1.1, 265. Vgl. Ps. 88 v. 4. l. 4.
49
deinetwegen; deinen(t)wegen lt. DW (Neubearb.) VI, 570 „bis ins 17. jh. ausschließlich“. Vgl. aber Ps. 44 v. 11 u. Ps. 87 v. 5. l. 4.
50
Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 78: „Là il le print pres son bestail champestre,“/ „Er hat jhn von den seugling lasen holen/“.
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51
Vgl. Opitz: Buch der Deutschen Poeterey, Bl. E 1v (Opitz II.1, 393): „Was aber die nomina propria oder eigentlichen namen der Götter/ Männer vnd Weiber vnd dergleichen betrifft/ dürffen wir nach art der Lateiner vnd Griechen jhre casus nicht in acht nehmen/ sondern sollen sie so viel möglich auff vnsere endung bringen. Als/ ich mag künlich nach der Deutschen gebrauche sagen: Der schnelle plitz/ des Jupiters geschoß/ vnd nicht/ des Jouis. Jtem/ der Venus pfeile/ nicht veneris.“ Es fällt auf, daß Opitz in diesem Zusammenhang nicht biblische Namen wie Moses und Christus (vgl. Ps. 103 v. 4. l. 1 u. Ps. 105 v. 15. l. 1) erwähnte, welche F. Ludwig in seinen Korrekturen deklinierte.
52
Rohrdommel. DW VIII, 1126; Faber/ Buchner(1664), 87 (buteo, ardea palustris vel arundinum, Rohrdummel; 148.1 Rohrdrummel); Stieler, 133 Rohrdummel (ardea stellaris), vgl. Rordommel 325, 775, 1046 u. 1379. Vgl. DW VI, 1124: Löffelgans, von Conrad Gesner zusammen mit der Rohrdommel unter die Reiher gestellt. GESNERI Redivivi, aucti & emendati TOMUS II. Oder Vollkommenes Vogel-Buch ... Vormahls durch ... D. CONRADUM GESNERUM ... Anjetzo aber/ nach dem Lateinischen Drucke/ von neuem übersehen/ ... verbessert ... und vermehret/ Durch GEORGIUM HORSTIUM (Franckfurt am Mäyn: Wilhelm Serlin 1659), I, 338 (Löffelgans) u. II, 33ff., bes. 44ff. (Moß-Reiger/ oder Vrrind, Ardea stellaris minor, Botaurus, auch Rohrtrumm, Rohrdumb, Rohrreiger usw.). Vgl. 381116 u. 381218 für dieses von Opitz zum natürlichen Daktylus erklärte Beispielwort. Für F. Ludwig steht es dagegen im trochäisch alternierenden Vers. S. seine Antwort 381218. Er muß die „rohrdummel“ aus inhaltlichen Gründen für eine geeignetere Vogelart als die „löffelgans“ gehalten haben. Der Hugenottenpsalter und die Verdeutschung Lobwassers bieten keinen Anlaß für eine Korrektur, vielmehr scheint F. Ludwig Opitz’ Amplifikationsabsicht willig aufzugreifen. Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 102: „Ie suis au butor semblable | Du desert inhabitable: | Ie suis comme la chouëtte, | Qui fait au bois sa retraitte. || Comme durant son veufage | Le passereau [...].“/ „Jn den grossen wüsteneyen/ | Durch mein stet vnd kleglich schreyen: | Bin ich worden gleich den Eulen/ | Welche in der Einöd heulen. || Für vnruh ich jmmer wache/ | Wie ein Sperling [...].“ Die von F. Ludwig und Opitz eingeführten Vogelbeispiele benutzte auch Georg Rodolf Weckherlin in seiner Nachdichtung auf den 102. Psalm in: Gaistliche und Weltliche Gedichte (1648), 205: „Ich alß ein Löffelganß, Rohrdommel oder Eul | In nächtlicher einöd thät andrer ruh verhindern.“ Zit. nach: Georg Rudolf Weckherlins Gedichte. Hg. Hermann Fischer. 3 Bde. Reprograf. Nachdr. d. Ausg. Tübingen 1894–1907. Darmstadt 1968. II, 141.
53
Strophe. S. 371222 K 3. Nach V. 4 hat Opitz die Wiedergabe des 23. Versikels des Hugenottenpsalters ausgespart. Die folgenden Ausgaben haben den Mangel auch nicht behoben. Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 104:
Adonques sort l’homme sans nul danger,
S’en va tout droit à son œuure ranger,
Et au labeur, soit de champs, soit de pree,
Soit de iardins, iusques à la vespree.

Der Mensch dann früh von seiner ruh auffsteht/
Vnd seim beruff nach an die arbeit geht/
Es sey auff Acker/ wiesen oder garten
Thut er biß in die nacht der arbeit warten.
54
Wie diese und und die folgenden Varianten zeigen, ist die nach dem Kasus bestimmte oder unbestimmte maskuline Singular-Endung von solch- vor dem (determinierten oder indeterminierten) Possessivpronomen im Fnhd. auf dem Wege zum Nhd. nicht länger festgelegt. Vgl. Reichmann/ Wegera:Frühnhd. Grammatik, § M 45 (betr. Adjektiv nach solch-).
55
Paßt nicht zu Opitz’ Reimwort „vnternimpt“.
56
Vgl. die Zusammenschreibung „grundgesetz“ in v. 24. l. 5, auch in C und der Ab-
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schrift A1. Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 119 Str. [15]: „Du chemin tors, Seigneur, vien me tirer, | Et par pitié ta saincte Loy m’envoye, | Qui du danger me vienne retirer.“/ „Von falsschem bösen weg mich Herr ableit/ | Auff rechter bahn deines gesetz mich führe/ | Darauff man wandelt ohn gefehrligkeit/“; Str. [24]: „Lors de bon cœur ie me delecteray | En ceste Loy que nous as addressee,“/ „Jch hab ein lust zu den gesetzen dein/ | Vnd die gebot die du vns hast gegeben“. Für ein theologisch-moralisches Verständnis der Zusammensetzung ,Grundgesetz´, etwa im Sinne des in Gott gegrundeten Naturgesetzes, bietet DW IV.I.6, 817ff., keinen Beleg. (Vgl. auch lex aeterna, ewiges Gesetz.) Das Wort scheint um dieselbe Zeit (1645) auch im staatsrechtlichen Sinne aufgekommen und schon im 17. Jahrhundert lexikographisch verfestigt worden zu zu sein (lat. pl. leges fundamentales bei Stieler, 2043 „Grundgesetze“). Vgl. Deutsches Rechtswörterbuch. (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache). Hg. Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Bd. 4 (Weimar 1939–51), Sp. 1188. Nach Gerhard Oestreich sprach schon 1591/92 der kurbrandenburgische Kanzler Friedrich Pruckmann in Anlehnung an frz. „lois fondamentales“ von der Salischen Erbfolge als „lex fundamentalis“ des Frankenreichs. Ders.: Vom Herrschaftsvertrag zur Verfassungsurkunde. In: Herrschaftsverträge, Wahlkapitulationen, Fundamentalgesetze. Hg. R. Vierhaus. Göttingen 1977 (Veröff.n d. M.-Planck-Inst.s f. Gesch., 56), 61. Heinz Mohnhaupt: Konstitution, Status, Leges fundamentales von der Antike bis zur Aufklärung. In: Ders. u. Dieter Grimm: Verfassung. ... Zwei Studien. Berlin 1995, 61-63 (setzt hinzu, daß die Reichspublizistik seit Beginn des 18. Jahrhunderts die leges fundamentales des Reichs und der Territorien auch als „Grundgesetze“ bezeichnet).
57
Ob Opitz den Menschen mit einem künstlichen, reichen Stickwerk vergleicht oder Stückwerk (Stick- teilweise in schlesischer Aussprache, Mitzka, 1349) meint, ist kaum zu entscheiden. Das Gedicht betont, daß Gott den sich im Mutterleib formenden Leib des Ungeborenen erschafft und daher inwendig kennt. Opitz versteht den (von Lobwasser verfehlten) Sinn des französischen Psalters im Grunde richtig. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 139: „La vigueur que ie puis auoir | Ne t’est cachee ne secrete, | Car en lieu secret tu l’as faite.“/ „Bewust dir war auch mein Gebein/ | Da du mich gantz verborgen nemlich | Vnder der Erd gesteckt hast heimlich.“ Vgl. Stieler, 2556: „Flick- & Lappenwerk/ it. Stückwerk/ fragmentum, imperfectio, segmenta, recifamenta, it. manca, & mutila.“ u. DW X.4, 252ff. bzw. Stieler, 2557: „Nadelwerk/ it. Stickwerk/ opus acu pictum, dicitur qvoqve Steppwerk“ u. DW X.2.2, 2754f.
58
PSEAVMES DE DAVID, Ps. 140: „Et sous leurs leures venimeuses | Venin de viperes s’épand.“/ „[...] andre zuuerletzen | Vergifft sein jhre lippen fein.“
59
Erhobenen. Vgl. DW (Neubearb.) VIII, 1806. Vgl. PSEAVMES DE DAVID, Ps. 143: „Là dedans à toy ie souspire, | A toy ie tends mes mains, ô Sire,“/ „Zu dir ich meine Hand O Herre | Mit seuffzen außstreck vnd auffsperre/“.
60
F. Ludwigs Änderung des 7. Verses verdeutlicht an dieser Stelle die schon zuvor ausgedrückte Aufforderung des Lieds zum Gotteslob.

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