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381130 Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig
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381130

Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig


Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) kann F. Ludwig (Der Nährende) nicht über zwei Bewerber für eine Dienststelle bei dem Fürsten informieren, zumal er denjenigen, den er aufgrund der Fürsprache des Vaters empfohlen hatte, wegen Abwesenheit nicht gesehen hat. Sobald sich das Wetter etwas gebessert habe, verspricht Werder, sich durch einen Boten die Unterlagen des Kandidaten bringen zu lassen und F. Ludwig darüber zu berichten. — Am folgenden Tag hoffe er, dem Fürsten einige der noch ausstehenden Korrekturarbeiten für die Fruchtbringende Gesellschaft einschicken zu können. Er habe Augustus Buchners (FG 362. 1641) Poetik durchgesehen, wolle sie, weil sie es verdiene, vor ihrer Rücksendung jedoch nochmals mit größerer Konzentration lesen und dazu Anmerkungen aufsetzen.

Beschreibung der Quelle


Q HM Köthen: V S 544, Bl. 383r–384v [A: 384v], 383v u. 384r leer; eigenh.; Sig. [Handschrift: [383r]]

Anschrift


A Dem Nehrenden Cöthen zuhanden.

Text


Dem Nehrenden kan der Vielgekörnte keine nachricht geben weder von einem noch andern der angegebenen diener;1 Sintemahl ich den, der sich durch mich, vndt zwar vermittelst seines vattern, angeben lassen nicht gesehen, weil er eben über feldt gewesen: jch wil mich aber, so baldt das wetter ein wenig von seiner vnfreundtlikeit nachläst, durch einen eignen botten, seiner begehrten beygaben2 erkundigen, vndt dem Nehrenden richtigen bericht darvon erstatten. Morgen geliebts gott hoffe ich etwas von geselschafters sachen3 einzuschicken. Buchners poeterey4 habe ich einmahl durchlesen, möchte sie aber, wan es sein kan, ümb ihrer würdikeit willen, vndt wan ich Zeit darzu nehmen dürfte noch einmahl mit gutem bedacht, vndta mit aufsetzung etzlicher weniger meiner anmerckungen durchsehen. Gott mit uns. Des Nehrenden gantz dienstwilligster

  Der Vielgekörndte
  Reinsdorf den 30. WinterMonats 1638.b
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I

Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig

Beschreibung der Quelle


Q HM Köthen: V S 544, Bl. 393r–394v [A: 394v], 393v u. 394r leer; eigenh.; Sig.[Handschrift: [393r]]

Anschrift


A Dem Nehrenden Cöthen Zuhanden

Text


Dem Nehrenden1 wirdt hiermit nachrichtlich zuwissen gethan, das der begehrte diener sich, wegen fortsetzung seines lernens, den angetragenen Dienst anzunehmen, demütigst endtschüldigt.
   Vnter dessen hatt sich ein ander junger Mensch angegeben, dessen Handtschrift2 hierin lieget. Stehet alles zu des Nehrenden schlus vndt beliebung zu dessen beharlicher zuneigung sich empfohlen hatt als
  ein trewwilliger geselschafter
  Der Vielgekörnte
  Reinsdorf den 30. WinterMonats 1638.

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T
a
Eingefügt.
b
Am Rand vermerkt.

Kommentar

K
1
Über die Rolle Diederichs v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) bei der Beschaffung eines Dieners für F. Ludwig (Der Nährende) und über die übrigen Umstände dieser Bestallungssache ist nicht mehr als das hier und im Anhang Mitgeteilte bekannt. Auf eine Nachricht über den Diener vertröstet Werder den Fürsten in 381204, wobei ein eingelegter Zettel möglicherweise den Namen eines Bewerbers preisgibt. S. 381204 K 5.
2
Wahrscheinlich Beigaben allgemein im Sinne von lat. additamenta (DW I, 1371), hier ,Bewerbungsunterlagen’. S. K I 2.
3
Werder war von F. Ludwig in den zurückliegenden Wochen und Monaten mit mancherlei Korrektur- oder Gutachter-Arbeit beauftragt worden. Neben etlichen Lieferungen aus F. Ludwigs Psalterdichtung (vgl. 380522A K 1) waren ihm auch abschriftlich die Sprachlehre des Christian Gueintz (FG 361. 1642; vgl. 381116A K 5) und ebenfalls im Manuskript Augustus Buchners (FG 362. 1641) Poetik (vgl. 381116A K 3) u. a. m. (vgl. etwa 381006) zugegangen. Hier ist wohl ein Stück aus F. Ludwigs Psalterdichtung gemeint, das Werder auf Wunsch des Fürsten durchgesehen hatte. S. zuletzt 381123.
4
Nicht erhaltene Abschrift einer erst postum in zwei Fassungen veröffentlichten Poetik des Wittenberger Rhetorik- und Poesieprofessors Augustus Buchner (s. Anm. 3). S. 381116A u. 381123. Werder legte das Manuskript vielleicht dem Brief 381204 an den Fürsten bei.


K I
1
Diese Nachricht Diederichs v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) für F. Ludwig (Der Nährende) wird nur wegen ihres engen inhaltlichen Bezugs auf das oben mitgeteilte Schreiben angeführt. Zur Sache vgl. K 1.
2
Die Bewerbungsunterlagen (s. K 2) liegen nicht mehr bei.
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