Q HM Köthen: V S 544, Bl. 336rv;
[Handschrift: [Bl. 336r]] Abschrift von Werders H. Ohne Noten. Aufgrund der
größeren orthographischen Nähe wohl nach dieser Hs. veröffentlicht in
KE, 150f.,
Krause: Werder, 46 u.
KL III, 122f.
Druckveröffentlichungen:Christliche Leichpredigt | Auß den Sprüchen Salom. am 18. vers. 10. | Als [...] |
Fraw Sophia Juliana landgrävin | zu Hessen [...] | Des [...] | Herrn Herman
Landgravens zu Hes- | sen [...] Gemahlin/ | zu Cassel Fürstlich ist beygesetzt |
worden. | Gehalten |
Zu Eschwege an der Wehrra/ Jm Jahr 1638. | am 6. tag Aprilis/ |
Von | M: JOANNE Hütterodt der Altenstadt | Pfarherrn daselbst. — In folgendem
Sammelband mit fortlaufender Seitenbezifferung und Bogensignatur (SUB Göttingen:
Conc. fun. II 207 Nr. 26) als Nr. 2, S. 67–94, mit Diederichs v. dem Werder Gedicht
(S. 95f., ohne Noten; zit. als
CL), einem lateinischen Trostgedicht für Lgf. Hermann
von M. Martinus Rudolphus, welches auf seine astronomischen Interessen anspielt (S.
97f.), und einem dt. Epicedium von Christoph Kegel, inc.: „SOphia Julian hier
schlafft gar sanfft...“ (S. 99). — Der o. g. Leichenpredigt auf die Landgräfin gehen
in dem Sammelband voran: 1. [Holzschnittrahmen] Christliche Leichpredigt/ Als Deß ...
Herrn Hermans/ Landgraven zu Hessen ... Hochgeliebten Gemahlin/ Der ... Frawen SOPHIÆ
JULIANÆ, Landgrävin zu Hessen/ gebornen Grävin zu Waldeck vnd Piermont ...
verblichener Fürstlicher Leichnam/ in dero Ruhestette ... nieder gesetzt worden/ in
der Stifftskirche zu Cassel ... am 6. April dieses Jahrs gehalten/ vnd auff begehren
an den Tag gegeben Durch THEOPHILUM Newberger/ Fürstl. Hessen-Casselischen
Superintendenten vnd Hoffprediger (Cassel 1638: Jacob Gentsch). — 2. Christliche
Leichpredigt zu Ziegenhain gehalten Als ... Fraw Sophia Juliana Landgrävin zu Hessen
... zu jhrer Fürstlichen Ruhestätt nach Cassel weggeführet worden. Durch M.
VALENTINUM SCHONERUM Pfarhern vnd Metropolitanum daselbst. (S. 47–66).
Erweiterte Neufassung von Werders Gedicht als „Neunzehendes Lied. Auf Weyland Frauen/
Frauen Sophien/ Landgräfin zu Hessen/ gebornen Gräfin zu Waldeck/ allerletzte Todes
Worte: GOtt lob.“ In: [D. v. dem Werder:] Vier und zwantzig | Freuden-reiche
Trost-Lieder/ | oder | Trost-reiche | Freuden-Gesänge/ | Auff die Stunde des Todes/
oder tödt- | licher Schmertzen/ | Vermittelst gewisser Sprüche Göttlicher Schrifft/ |
nach schönen und sehr beweglichen Melodeyen beqvemet | und eingerichtet. | Nur mit
einer Stimme/ | Jedoch von einem gar stil-lautendem Säitenspiel | begleitet/ ein- und
vorzusingen. [...] | [Zierleiste] | Leipzig/ | Jn Verlegung
Tobiæ Riesens | Jm Jahr
1653. (Druck: Timotheus Ritzsch in Leipzig), Bl. [H]v – H ij r; mit Noten.
1 HAB: 2. 7
Musica. Das Lied verzeichnet in
Dünnhaupt, 4258 (Art. Werder, Nr. 12). Die starken
formalen und textlichen Abweichungen — Einziehung auf 6 Verse pro Strophe,
Erweiterung der Strophenanzahl auf 8 — würden im Textapparat nicht mehr adäquat
anzuzeigen sein, s. daher die Abb. auf S. 394-395.
Text
Gott lob
Einer
a Glorwürdigen vndt Christseligsten
Fürstin letzte todeswort.
1.
Gott lob, das ich in allen tritten
Nuhr Gottes lob gesuchet hab’
Vndt nie, Gott lob, bis in mein grab
Von Gottes lob bin abgeschritten.
Lobt Gott, der mich nach seiner gnadt
Zu Gottes lob erwehlet hatt,
Eh Gottes lob noch liessen klingen,
Zu loben Gott, die Seraphim,
Das ich, Gott lob, mit meiner stimm’
In Gottes lob auch solte singen.
2.
Sein lob, Gott lob, Gott wolt’ erweisen,
Als ich, Gott lob, wurd’
b in die welt
Zum lobe Gottes dargestelt,
Gott, deine lieb vndt lob zupreisen.
Gottlobendt lobt ich Gott im standt
Darein, Gott lob, mich Gottes handt
Zum lobe Gottes hatt’ erhöhet,
Dem Fürsten, Gott lob, beygesetzt,
Der sich in Gottes lob’ ergetzt,
2 Vndt stetig Gott zu loben stehet.
[Handschrift: [Bl. 336v]]3.
Dein lob, Gott lob, war iede stunde,
wan sich dein lob, Gott, im gebett
Zu loben Gott erregen thett,
Bey vns, Gott lob, in beyder munde.
Gelobt wardt Gott in vnsrer eh,
Gott lobten wir stets mit gefleh’
Vndt lobten Gott in vnsrer liebe,
Wir lobten Gott auff vnserm bett’,
Als Gottes lieb- vndt lobestett
Dran Gott vns, Gott zu loben, triebe.
4.
Gott hatt, Gott lob, mich wollen heben
zum lobe Gottes zu Gott hin,
das ich, Gott lob, mit seel’ vndt sinn
Nuhn gantz soll Gott zu lobe leben.
Gott lobt ich, den gelobten Gott,
ich lobte Gott in nott vndt todt,
Gottlobendt
c c Gott zu loben droben.
Gelobt sey Gott mein Gott vndt hort,
Gott sey gelobt, mein letztes wortt
Gott lob, war Gott lob, Gott zu loben.
d