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300216 Wilhelm von Kalcheim gen. Lohausen widmet Herzog August d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel seine Sallust-Übertragung
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Wilhelm von Kalcheim gen. Lohausen widmet Herzog August d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel seine Sallust-Übertragung


Wilhelm v. Kalcheim gen. Lohausen (FG 172) übersendet Hz. August d. J. v. Braunschweig- Wolfenbüttel (FG 227) ein Exemplar seiner Sallust-Verdeutschung Von Catilinischer rottierung vnd Jugurthischem Krieg (1629) mit einer handschriftlichen Widmung.

Beschreibung der Quelle


Q [Kupfertitel:] C. CRISP. SAL. | Von Catilinischer | rottierung vnd Jugurthi | schem Krieg verteutscht: | Sambt | Etlichen Anmerckungen | Vnd | Angehengten Kriegs Discour- | sen | Durch | Wilhelm von Cal- | chūm gñt Lohausē , | Obristen | Bremen im iahr. | 1629. [Kolophon, Bl.(Eeee 4)r:] Gedrucket zu Bremen | Bei Berthold de Villiers, im Jahr | M DC XXIX. (HAB 162.1 Hist.). Handschriftl. Widmung auf Vorsatzbl. Vgl. „Zu den Abbildungen“, S. 97f.

Text


[digitales Faksimile: (Eeee 4)r:]
Jhrer Furstlichen Gnaden

Jhrer Furstlichen Gnaden herren Augusto Dem Jüngern hertzogen zu Braunschweig vnd Luneburg, seinem Gnädigen Fursten vnd herren, vberschickt diß Büchlein in Vnterthaniger Dienerpietunga

Auß Bremen den 16. Febr: 1630

Wilhelm von Lohausen mp.

Textapparat
T
a Neologismus oder Schreibfehler (statt Diensterbietung)
Kommentar
K Ein Begleitbrief Wilhelms v. Kalcheim gen. Lohausen (FG 172) an Hz. August d. J. v. Braunschweig und Lüneburg (FG 227) [wegen seiner späteren Erbschaft des Teilft. Wolfenbüttel (1635): August d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel] zu dieser Buchsendung hat sich in der HAB nicht erhalten. S. 300215 K 1. Vgl. auch 291009. — Zur literarischen Produktion während seiner Kriegsgefangenschaft in Bockenem 1626/27 s. 291009, 291222, 300215. Seine Sallust-Übertragung verzichtete auf eine Widmung, gibt aber in der undatierten „Vorrede zum Leser“ (Bl. *2r–**1r) in der Fiktion, Sallust habe den Übersetzer gebeten, daß „jhme der Röhmische lange rock [i. e. Toga, Hg.] auß- und an dessen statt ein alter Teutscher mutzen [kurzes Kleidungsstück, Wams. Vgl. Stieler, 1315 (s. v. der Motzen); DW VI, 2603 (s. v. der Motz), 2837f. (s. v. der Mutz, Mutzen)] angezogen werden möchte“ (Bl. *2v), einen programmatischen Hinweis auf Kalcheims Übersetzungs-Anspruch: „Das alte Teutsche tuch belangend/ gestehe ich auch gantz frei/ daß darinnen nach meinem vorsatz der rein unvermengt Teutsch zuschreiben gefasset/ mir selbst nicht habe genung thun können: inmassen des außländischen einschlags/ der gantz gebräuchlich/ und/ wie man sagt/ Teutsch stadtrecht erlangt hat/ unvermerckt so viel mit unterlauft/ daß die fruchten des Babylonischen thurns/ nemblich der sprachen verwirrung/ handgreiflich darinn zu spüren. Sintemahln/ wie von gelehrten berichtet wird/ unsere Teutsche ein sehr grosse gemeinschaft mit den Griechisch und La- teinischen sprachen hat: daß/ wo nicht aller/ doch des meistentheils worte ursprung und abfluß dannenhero zu erweisen. Muß derowegen biß daran/ daß von denen der hochlöblichen fruchtbringenden gesellschaft/ was für frembde worte/ obangeregtes Teutsches burgerrecht erlangt haben/ oder nicht/ belehret seie/ es auch dieses orts bei dem versuch bewenden lassen.“ (Bl. *3vf.) Vgl. dazu auch die Darstellung Kalcheims auf dem Kupfertitel (S. 147; s. „Zu den Abbildungen“, S. 97f.). Der Sallust-Übersetzung folgen „Etzliche über vorhergehenden Geschichtschreiber zusammengetragene kriegs-Discoursen“, die das Muster der von François de La Noue (1531–1591; Militärführer der Hugenotten, 1580 in span. Gefangenschaft geraten) ebenfalls in Gefangenschaft verfaßten Discours politiques et militaires (1585) verraten (vgl. E. v. Schaumburg: General Wilhelm von Calckum genannt Lohausen, ein Bergischer Kriegsmann. In: Zs. des Bergischen Geschichtsvereins 3 [1866], 1–223, 76). Die Kapitelüberschriften weisen u. a. auf folgende Themen hin: „Von kriegs rechtmessigen endursachen“, „Von kriegsübungen“, „Von Wafen und gewehr“. Gleichzeitig beschäftigte sich Kalcheim während seiner Gefangenschaft mit dem Festungsbau. S. 300215 K II 3.
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