Text
Meine jederzeit gantz gethrewe willige vnd geflissene Diensten beuohrn. Woll-Edler
Gestrenger vnd manhaffter villgeliebter werther herr Bruder vnd freundt,
eß ist sider meinem Lesten den 4.
dito
2
alhier nichtß besonderß für gefallen, allein
daß d
er feindt Rohrort nit mehr dan 3 St. behalten, dan so balt d
er obrist
Rochelle Jm Fenster im
Castel geschossen worden, haben
sie
3
meiste Soldaten in die Khellerß v
ersteckhet, vnd nur 20 dem feindt mit Schiessen widerstandt gethan,
die auch mit dem Feindt den
accord gemacht, vnd mit Brennenden Lunden
sackh vnd Backh, neben denen die sie
3 v
ersteckht hatten, nacher
Dusburg zu
Gr. wilhelm in
guarnison khumen
sein
4 ,
diesen anschlage hat d
er gouuerneur von
orsoy5
neben dem Rittmr. so bej Jme in
guarnison Ligt gemacht, haben aber nit
vill
profit darmit geschafft, den sie 2
Capt. 2 Leut. vnd 1 Fendrich, neben 27 Soltaten
darfür Todt gelassen, ohne die beschedigten, so auch v̈ber 30 sein, der
vnseren sein nur 22 sambt dem obr
isten Todt gebliben vnd 7 beschedigt, eß ist
wider Gr. wilhelm
guarnison darJnnen, vnd befestigen eß
besser,
6
d
er Prinz7
hat
den
viscalgeneral8
hinauf gesanden möchte woll deren v
erstëckhten Soldaten einigen
den halß khosten, vorgestern hat d
er Pr.
von
a
Zweybruckhen schreiben
bekhumen, von dem von
Neuburg9
, darJnen er sie3 sehr bekhlagen thuet, daß
Hertzog Hans10
Jhr. Durch. wegen dero Frewelein dochter
Catharina Charlota
gentzlichen den
khorbe gegeben, vnd ist mit grossem vnmueth von dar nacher
Neuburg, vnd denn Zum Keyser auf
Regenspurg11
Zue paßirt, sein
Marschalck
deß Furstenthumbß Berghß
Weschphennig12
Jst den 9. dito, nach deme er in die
3.
te woche hier gewest[,] mit nit ghar gueter
expedition von den
General staaten13
nacher
Düsseldorff
14
v
erreisset, Jhr. F. G. von vranien
7 haben vnd
erschietliche
auisen, daß der feindt etlicheß volckh nacher Flanderen gesanden, auch sein
deß feindtß
chaloppen bey 30 albereith an vnd
erschietlichen platzen Jm wasser,
daß die
opinie in Flanderen alß im
Landt Cassant
15
er woll einen einfahl derffte
vorhaben,
16
darumben Ihr.
Exc.ce50 Compagnien zu fueß, vnd etliche zu pferth
patenten gesanden, nach Flanderen vnd Seelandt auf eine Zeit
guarnison zuhal- || [
291] ten, selbst willenß den 13.
dito nacher
Zeelant
vnd Flanderen zufahren, daß ich
auch mit solle Reißen, wilß Gott, doch erleben woll nit und
erlassen werde, Jn
deme aldar einighe
occasion sie
3 wurde zuetragen, den herrn Brudern, auß Seelandt
od
er Flanderen zu
auisiren, vnd
herrn
latfoeur17
die schreiben zuesenden,
interim wolle gleich woll der herr Bruder nit und
erlassen, mir
ordinarj
zu schreiben,
vnd die schreiben mir auf der v̈berschrifft setzen, Jm haage in der papenstrat,
bej
Andreas Palmart18
seiner behausung zubestellen, ob ich noch in Zellandt
[sic] were, sollen mir mit erster gelegenheit woll zuegesanden werden, die
Princessin19
wirdt biß auf allerheylligen Zue
Achen im warmen bath v
erbleiben,
vnd denn Jhre Reiß nacher Cöllen nemen, also mit deß
Pr. Jacht den Rein herab
fahren, sie bringt gleiche woll Jhre herrn vnd Edelleuth nit alle wider mit sich,
denn Graue wilhelm Reinhart von
Hannau etc. 20
in
Achen Todeß v
erschiethen,
ein wackher Junger vnd v
erstendig
er herr gewest, den d
er Pr. woll Lieb gehabt
hat.
Hortzog [sic] Hans von
Holstein21 ,
so nun wid
er einighe Monat alhier dem
Pr.
aufgewarth, ist den 8.
dito nach Frankhreich zue v
erreist. Der
venetianische
Ambassator22
hat dem
Pr. gestern ein wunderliche Zeittung so Jme geschriben, vnd
in
Milan khurtzlichen geschehen soll sein, erzellet wie daß ein Frembter herr,
mit einem sehr ansehentlichen
Comitat aldar einige dage
b v
erbliben were, Niemant
wuste woher er khumen thet, auch was für geschlecht, allein seine diener
nenten Jne
Principe Mammon, were auch darnach mit allem seinem
Comitat v
erschwunden, daß man nit wissen khan, woher od
er wohin er khumen ist,
die
Hestoria23
werden ohne Zweiffel Jhr. F. G. mit mehrerm bericht albereith auß
Jtalien
geschriben sein worden, dan ich sie in d
er Eyll nit alleß v
ernemen khünen,
wie eß Recht zuegangen sej, allein der
Pr.[,]
König vnd Konigin
24 v
erwundern
sie
3 über die massen, Jtem soll eß gewiß sein, daß
Spinola
noch Jm Leben,
25
vnd
wie mir d
er Marschalck weschepfening, selbsten den prieff hat lesen lassen, [so]
Jme von
Brüssel den 3.
dito geschriben worden, daß er in khurtzer Zeit aldar erwarttet
solle werden, denn die
Jnfante26
mit dem
Marquis de le Gannesse27
nit [32v] Zum besten in dero
gratie stehen solle. einige Schiffen so nach
varnabouco28
gehn sollen, sein mit dem ersten gewessenen ost-windt außgefahren, aber
die
Dhünkhiercker
29
haben sie wider in
Zeelant eingeJacht, die samentlichen
Holantischen 18. stëtte, khünen noch nit, sider
der Lesten Schierung
30
vnd Gottlosen
disputation Secta Arminiani, [sich] zu einer Newen v
ersamblung, od
er
Landtagß verstehn, bleiben etwan hartneckhig gegen ein ander, so nit vill gueteß
im gantzen Landt
anrichtet.
31
hiermit will ich meinen villgeliebten herrn
Brudern, sambt desselben hertzLiebsten, dero
bona grace, dienst-freundlicher
Grüessung, vnß samentlich
en dem allein allerhöchsten in seine Göttliche obacht vnd Segenß Empfelichent
Haage den 11. 8briß
1630. st. no.
Meineß villgeliebten herrn Bruderß Gethrewer Khnecht. Der Goltgelbe
MPria.
p. s. Jch bitte dienstlichen, in underthenigheit meine wenige
perschon
32
dem
Nährenden33 ,
vnd
Sieghafften34 ,
in optima forma recommatieren, vnd ob etwan der
|| [
292]
selbe bey Stam
mher
35
den khumen werde, deß Goltgelben seine willige dienste
zuv
ermelten, vnd daß
Jne
Gregiers36
so deß
Sieghafften Stalmeister gewest, nun
bej Gr. wilhelm
37
guete daghen, vnd vonn d
er contribution 38
etwas zusamen sparen thuet, welicher Jne freundlichen Gruessen Lest, wie jmgleichen ich Jne vnd
seine Liebeste von hertzen thue, mochte von hertzen gehrn ein mall v
ernemen,
wie eß doch dem gesunden
39 ,
sambt allen den seinigen ergehn thuet, wuntsche
daß ich nur 3 oder 4 daghe bej Jme in
Conuersation möchte sein, welichen der
herr Bruder vnbeschwert, sambt allem
familie hertzlichen Gruessen wolle, &
vale.
herr
Commissaris general Albin40
Lest den herrn Brudern dienst-freundtlichen
grüessen, geht nun auch mit dem
Pr. alß
Commanterent vber alle Schiffe,
ein aufRechter Ehrlicher mahn, vnd gethrewer patriot deß vatterlandtß.