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310311 Johann von Mario an Friedrich von Schilling
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Johann von Mario an Friedrich von Schilling


Mario (FG 100. Der Goldgelbe) konnte der am 7./ 17. 3. abgehenden Post keinen Brief an Schilling (FG 21) mitgeben, da er einen Auftrag F. Friedrich Heinrichs v. Oranien zu erledigen hatte. Dieser hat am 5./ 15. 3. César duc de Vendôme und seinen Sohn, Louis de Vendôme duc de Mercoeur, von Rijswijk nach Den Haag geleitet. Sie wollen am bevorstehenden Kriegszug teilnehmen. Charles II. de Lorraine duc d’Elbeuf wird, obgleich ihm Kg. Ludwig XIII. v. Frankreich einen Gegenbefehl erteilt hat, mit anderen vornehmen Personen hier erwartet. Gottlob hat sich die von Mario in seinem letzten Brief kolportierte Nachricht, der König v. Frankreich sei erschossen worden, als falsch erwiesen; sonst wären die gemeinsamen Pläne hinfällig. Der König will den Krieg in Italien unvermindert fortühren, auch wenn er ihn schon 80 Millionen Gulden gekostet hat. Gleichwohl soll der Oberst Marquis d’Hauterive den Niederländern noch 15 Tonnen Gold (Subsidien) liefern. Diese bleiben skeptisch, rüsten sich aber dennoch zum Feldzug. — Der pfalz-neuburgische Marschall Weschpfenning hat für zwei Zusatzbestimmungen zu den Neutralitätsvereinbarungen der jülich-klevischen Erblande die Zustimmung der Generalstaaten erhalten: Die neuen Festungswerke in Düsseldorf müssen nicht geschleift werden; ein eigenes neuburgisches Truppenkontingent von etwa 400 Mann darf die am 31. März dort abziehenden Spanier ablösen. Sollte Pgf. Wolfgang Wilhelm v. Neuburg diese trotz seiner Neutralität bevorzugen, werde er die Niederländer kennenlernen. Er muß den Generalstaaten vor der Räumung des Ft.s Berg zu den bereits an Kontribution gezahlten 125000 Reichstalern noch 36000 geben. Von den sonstigen Erblanden werden 250000 Reichstaler verlangt, wovon 150000 zugestanden und 100000 noch erwartet werden. Für die Zeit der Demolierung der Festungen und der Räumung der Erblande von fremden Truppen wurde für diese ein bis zum 6. 4. n. St. befristeter Waffenstillstand vereinbart. Der Pfalzgraf werde zum Dank von Brüssel nach Den Haag reisen und weitere Vereinbarungen vorschlagen. — Mario überschickt die vom Nährenden (F. Ludwig) erbetenen Wappen des Nicolaus v. Buschhausen (FG 60) und ein weiteres eines namentlich nicht genannten FG-Mitglieds. Die kranke Burggfn. und Frau (Ursula) zu Dohna (AL 1619, TG 43) hat Fn. Sophia v. Anhalt-Köthen (AL 1629, TG 38) noch nicht antworten und das Wappen (ihres Gemahls Christoph zu Dohna, FG 20) schicken können. Stündlich erwartet Mario auch Antworten Fräulein von Gronsfelds und Magnus Laurwaldts (FG 99. Der Schöne), der sein Wappen senden und ggf. ein [GB 1629/30] bestellen wird. — Der Kaiser hat die Stadt Lüttich in die Acht erklärt, worauf diese sich um Hilfe und Schutz an den König v. Frankreich gewandt hat. Die Antwort ist noch unbekannt. Dem Ebf. (Ferdinand) v. Köln, Bf. v. Lüttich, ist zweimal die Einreise in die Stadt verweigert worden. Die Generalstaaten haben ein früheres Hilfeersuchen der Stadt trotz deren militärischen Angeboten abgelehnt, weil sie sich nicht im Bistum einmischen wollen. — Nachdem bereits der (ehemalige spanische) Gouverneur von Wesel und sein Major in Antwerpen öffentlich hingerichtet worden waren, konnte Pgf. Wolfgang Wilhelm v. Neuburg bei der Infantin in Brüssel eine Prüfung der Todesurteile über drei Weseler Hauptleute erwirken. Fraglich ist, ob die das retten wird. — Der Gesundheitszustand der Fn. (Amalia) v. Oranien hat sich ein wenig gebessert, ihre Fruchtbarkeit wird sie aber wohl nicht wiedergewinnen. — Kg. Friedrich I. v. Böhmen und seine Frau (Elizabeth Stuart) werden in zwei Tagen ins Stift Utrecht aufbrechen und ihren bei Rhenen aufwen- || [381] dig und in italienischer Manier errichteten Neuen Palast besehen. Zum Rhein hin wird ein schöner Garten angelegt. Man könnte meinen, der König trage gar kein Verlangen mehr, in sein Kurfürstentum zurückzukehren. — Grüße insbesondere auch an den Nährenden (F. Ludwig) und dessen Gattin.

Beschreibung der Quelle


Q LA Oranienbaum: Abt. Köthen A 9a Nr. 87, Bl. 57r–58v [A: 58v], 58r leer; eigenh.; Sig.

Anschrift


A Dem WollEdlen Gestrengen vnd Manhafften herrn Friderick von Schilling etc. Fürst. Anhalt. Cöthnischer Geheimer Rath, vnd hoffmeister etc. Meinem Jnsonderß Großverthrauthen vill geLiebten hochgeEhrten hern Schwagern, Brudern vnd werthem freundt zu behentigen p.
Port. Cöthen.

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Meine Gethrewe bereithwillige dienste JederZeit beuohren, wolEdler Gestrenger vnd Manhaffter, Großverthrauther, werther, villgeliebter herr vnd Bruder, daß ich den 17. dito alß vergangen post daghe nit geschrieben, Jst die vrsachen, daß mein G. F. v. h.1 in Commission micha versandten haben, Jst zwar nichts sonderlichen für gefallen, allein daß den 15. huius Ducq Vendoisme2 mit seinem Sohn Ducq de Mercurj deß nach mittagß von Jhr F. G.1 mit 20 Carrotzen von Ryswyck in den Haage Conuoÿet eingehollet worden, sein beyde zwischen 40 vnd 50 perschonen starckh, werden auch wie man sagt hier verbleiben vnd mit vnß in das velt, auf einighe Zeit Reisen, Ducq del Bueff3 , solle von dem König contramandirt sein worden, doch vermueth man er solle gleich woll mit anderen Fürnemen herrn balt hier sein, die Zeitung so Jch dem selben im vorhergehenten prieff,4 wegen Königkhlicher Math. von Franckhreich geschrieben, daß er solle erschossen sein worden,5 Jst Gott Lob nit war, dan den 12. dito auß Paris alhier schreibenß sein khumen, weliche den 7. huius aldar dadirt, vermelten daß Jhr Math. zu Fonteinbleu 6 frisch vnd gesundt sein, eß hat gleich woll ehe vnd zuuor die schreiben khumen waren, vnder den grössten hier grosse thraurigkheit gemacht, Gott wolle Jhr Math. Lang gesundt erhalten, sunsten solle vnser Carten gantz vermischet sein, diser Zeit, Jch habe von seinem Ambassator7 in der Carotza von meinem G. F. v. h.1 gegen Jhre F. G.1 hören sagen, daß Jhr Math. den ohrlog8 in Jtalien, so starckh alß zuuor disen Somer wolle Continuiren, wie woll er sagt, daß derselbe Jhre Math. albereith gekhostet habe 40 Million d’or, welicheß sein 80 Million Gulden[.] alla woll will erb vnß nun auch senten 15 donnen Golt, weliche der Colonel Hautteriua9 solle mit bringen, wenn wirß hier sehen, werden wir zu fridten sein, sunsten schlachten10 dem Apostel St. Thomae. ob sie nun khumen oder nit, gleich woll machen wir preparatie inß velt, mit der hülff Gotteß balt zuerscheinen, deß von Neuburgs11 sein Marchalck von Weschphening12 , hat gleich woll die 2 puncten wegen seineß Pr. vergangenen Montag, bey den herrn general staaten vnd dem Pr.1obtinirt.13 Nemblichen, daß die New gemachten werckhen in Düsseldorffc alle in esse sollen verbleiben, vnd wan nun die spanische guarnison den Lesten diseß [Monats] solle auß Düsseldorff abziechen, daß er alßdan seineß Landtßvolckhß ein14 400 mahn in seine bestallung vnd Eytßpflicht möeghe wieder hinein Legen, doch so man spüren werde, daß die spanischen mehr faueur alß die vnsern sollen bekhumen, wirdt man alßdan || [382] bey vnß auch ein andere linie ziechen, so Jme villeicht nit gefallen solle, er mueß nun wegen deß Fürstenthumbß Bergk den abgeortneten herrn staaten general Jhren Commissarien, ehe vnd zuuor die demolierung vnd der auß Zug geschieht, in Wesel erlegen 36 tausent Reichßthalerß, vnd haben hier beuohr von dem selben Fürstenthumb in Contribution albereith Empfangen 125000 Rdhlerß. die herrn staaten haben auch an die andern Fürstenthumben nun auch begerth 250000 Rdhlerß. daruon nun bewilliget 150000 die 100000 müessen sie auf gewissen termin auch erlegen,15 das heist vmb spanische vnd keysserische zu assistentz, auf accordirung diser vorher [57v] geschriebenen 2 puncten, Jst der Marschalckh weschpfening den 18. darauf mit freudten, nacher Wessel zue gereist, vnd ist beydter seitz Stillstandt von wapenen16 biß den 6. April khunfftig, doch nur für die Jenigen so außziehen müessen, vnd Jeder in sein guarnison khumen ist, den alle demolierung vnd auß ziechen alleß volckhß in der Zeit beschehen mueß, weiln dan die herrn general staaten so guetwillig dise 2 Puncten Jhr Durch. von Neuburg accordirt haben, vermeint er weschpfening, sein Pr. derffte woll nun von Brüssel auß seine Reise hier zue nemen, vnd sich bedanckhen, auch eine merder17 Alliance einiger puncten mit vnß machen; oder zum wenigsten proponiren; Dem hochLöblichen Nährendend dero Gnedigen begheren, sente ich hier mit deß von Boshausen vnd das ander wapen[.]18 Die Fraw von Dhona19 Jst gantz bel auf, also daß sie sich vnderthenig entschultigen Lest, daß sie Jhr F. G. auf dero Gnedigen schreiben 20 noch nit khan andtwortten[;] das wapen21 hat sie zuegesagt, zu senten, so aber noch nit beschehen, Jch erwart stundtlichen von dem Schönen22 auf mein schreiben, wie auch von dem Frewelein von Grunßvelt23 andtwortt, auch wegen seineß wapenß, vnd ob er das Buech24 begheren solle, eße solle mir so balt nit zuekhumen, oder ich will eß dem herrn Brudern mit erster post zuesenten, weiln auch die Statt Luttig25 , von Key. Mat. in die Acht erkhlert ist, so haben dieselben den König von Franckhreich, vmb assistentie angelangt, vnd Jne begehren zum Schutzherrn, aber hier auf versteht man noch nit, was für andtwort geben worden, allein das ist für gewislichen, daß Jhr Bischoff26 2 mall zu Jnen in die Statt hat begehrt zu khumen, so Jme alzeit abgeschlagen ist worden, wen sie27 die herrn staaten Jhrer wolten annemen, wie sie eß dan ehe vnd zuuor alß an Franckhreich, ersuechet haben, so Jnen taliter qualiter abgeschlagen ist, den sie nit allein presentirt simpliciter vnder Jhrem Schutz zu sein, sondern darber noch 2 Regementer Walonen zuhalten, vnd Jahr ein Jahr auß zu bezallen, mit etlicher Caualerie, man will sich aber nit darein mischen, 28 der Pfaltzgraue von Neuburg hat bey der Jnfanta29 zu Brüssel so vill erhalten, daß die 3 Capitains so in wesel mit gelegen sein, nit die Khöpff sein abgeschlagen worden, wie dem gouuerneur vnd dem Maior zu Antorff vor dem Castel geschehen ist worden,30 doch sein sie noch gefangen behalten in Brüssel, man solle Jhr ankhlag noch ein mall durchsehen, befurchte, wen er von Neuburg hinweckh wirdt sein, daß Jhnen dise Gnadt wenig helffen wirdt. Die Princessin von Vranien etc. Jst nun widerumben an der bessern hant,31 doch vermueth man, daß sie nit Leichtlichen mehr &c.32 solle werden, dan die natur gantz nit zu Recht ist, der König vnd Königin von Behemen etc.33 werden in 2 daghen, nach dem Stifft Vdtrecht, auf dero Newen Pallatium nach Rhenen34 zue welicher Jhr || [383] Math. bey 60000 dhaller wirdt khosten, ehe er gahr auß gebawett solle werden, Jst aber sehr statlichen alla Jtaliana gemacht, vnd Lest Recht neben dem Rein35 einen schönen garten darbey machen, alß hette erb nimmer Jm willenß in sein Churfürstenthumb zum wenigsten zu khumen, auf diß mall nit anderst, den allein meinen GroßgeEhrthen herrn Brudern freundlichen zu bitten, bej dem hochLöblichen Nährenden in vnderthenigkheit gehorsambst, mich zu recommandiren, wie auch dero hochLöblichen Gemählin neben dienst-freundlicher Jne sambt seiner hertzliebsten36 Grüessung, vnß samentlichen dem Allerhöchsten in seine allein Göttliche obacht Empfelichent Jm Grossen Dorff von holland 37 den 21. Martij 1631 st. no.

Meineß hochgeEhrthen herrn Bruderß
Gethrewer Knecht Der GoltGelbe mpria.

Textapparat
a Folgt 〈vber〉.
b Eingefügt.
c in Düsseldorff am Rand ergänzt.
d Am Rand ergänzt.
e Lies: Es (das Wappen) will ich, sobald es zu mir kommt, mit der ersten Post dem Herrn Bruder zusenden.

Kommentar
1 Friedrich Heinrich v. Oranien (1584–1647) aus dem Grafenhaus Nassau-Dillenburg, Nachfolger seines Stiefbruders F. Moritz v. Oranien (1567–1625) als Statthalter mehrerer Provinzen der Vereinigten Niederlande und Oberkommandierender der Truppen der Generalstaaten von 1625 bis zu seinem Tod. S. 300410 K 4. Er besaß mit dem 1630–1636 ausgebauten Huis ter Nieuborch bei Rijswijk ein großes Landhaus. S. 300924 K 19. Vgl. zusätzlich Princely Display. The Court of Frederik Hendrik of Orange and Amalia van Solms [s. ebd.], 133–142; F. A. J. Vermeulen: Handboek tot de Geschiedenis der Nederlandsche Bouwkunst. 3. Tl.: Barok en Klassicisme. 2 Bde. ’s-Gravenhage 1941. Bd. 1: Tekst, 63, 206; Bd. 2: Platen, Nr. 735.
2 César duc de Vendôme (1594–1665), bis Anfang des Jahres 1631 in Haft aufgrund seiner Teilnahme an der gegen den König gerichteten Verschwörung von Chalais, s. 310224 K 37. 1609 Heirat mit Françoise de Lorraine duchesse de Mercoeur et d’Etampes (1592–1669), mit der er zwei Söhne und eine Tochter hatte: Louis de Vendôme (1612–1669), bis zum Tod seines Vaters als duc de Mercoeur bekannt, François de Vendôme duc de Beaufort (1616–1669), Elisabeth (1614–1664), 1645 vermählt mit Hz. Carlo Amadeo v. Savoyen. ABF I 70, 59–88; 731, 238–246; 1064, 246–250. Am 9. 4. n. St. war Mario (FG 100) beim Duc de Vendôme zu Gast geladen. S. Marios Brief an Friedrich v. Schilling (FG 21) vom 10. 4. 1631 n. St. (a. a. O., Bl. 61r–62v).
3 Charles II. de Lorraine duc d’Elbeuf (1596–1657), vermählt mit der Schwester des César de Vendôme, Catherine Henriette, s. 310224 K 37. Gehörte 1630/31 mit Gaston duc d’Orléans, Halbbruder Kg. Ludwigs XIII., zur Partei der Kgn.-Mutter Maria de’ Medici, Witwe Kg. Heinrichs IV. v. Frankreich, gegen den König und vor allem gegen Richelieu. Im Januar 1631 wurde Gaston d’Orléans vom Königshof verbannt, Maria de’ Medici in Compiègne bzw. in Moulins festgesetzt. Im Juli 1631 floh sie in die span. Niederlande, kurz darauf, im August 1631, schloß sich ihr Gaston d’Orléans an. Auch Charles II. de Lorraine floh in die Niederlande. Im Oktober 1631 wurde er aller Würden entkleidet, im Januar 1631 vom Gerichtshof in Dijon zum Tode verurteilt. Er lebte von einer span. Pension in Brüssel. Nach dem Tode Richelieus und Kg. Ludwigs XIII. kehrte er 1643 nach Frankreich und in angesehene Staatsämter zurück. Vgl. DBF XII, 1184ff.; Theatrum europaeum, Tl. 2, 3. Aufl. (1646), 380ff., 450f. (HAB: Ge 4° 54); Pierre Grillon: Les Papiers de Richelieu. Section politique intérieure. Correspondance et Papiers d’État. VI (1631), Paris 1985, 47, 51, 62ff., 72f., 78, 101ff., || [384] 127, 154f., 173 u. ö.; A. Lloyd Moote: Louis XIII, the Just. Berkeley/LA u. London 1989, 199ff.; J. Russell Major: From Renaissance Monarchy to Absolute Monarchy. French Kings, Nobles, & Estates. Baltimore/ London 1994, 261ff.; Michel Le Vassor: Histoire de Louis XIII, Roi de France et de Navarre. Nouv. Ed. Tome 3, Amsterdam 1757, 547ff. — Mario berichtete Schilling bereits in seinem Brief vom 11. 3. 1631 n. St. (a. a. O., Bl. 22r–23v), „daß der König auß Paris seine Fraw Mutter, sambt seinem herrn Brudern Ducq de Orliens bey Sonenschein commandirt auß Paris zuuertrekhen, dem Ducq d’Orliens mit 700 Reutterß nach Orliens, nit allein zur confoy, sondern auch zu bewachen mit geben, vnd daß sie sollen achtung auf Jne haben, daß er von dar nit entfliehen thue, welicher wie er aldar khumen, also balt den Senato, sambt allen andern hohen officiren zu sich entboden, sie abfragent, ob sie Jme wolten gethrew sein, darauf sie sollen geandtwortt haben, Gott vnd Jhrem König standhafftig zuuerbleiben, vnd in allem nach zu khumen, worber er erschrockhen, vnd sagent eß ist woll [wohl], müessen nacht vnd dage 50 Reutterß mit Ihren Arequebusien Rohrß, in seinem pallast vnd Camer Jhn verwahren, der Königin als seiner Fraw Muttern haben Jhre Math. die wahl an 3 vnderschiedlichen platzen geben Lassen, wo sie am Liebsten wolle verbleiben, vnd wie in dem schreiben vermeltet, habe sie ein orth so zwischen Paris vnd Leon [Lyon] Ligt, De Molines genant erwellet, hat sie also auch mit 800 pferth zu bewehrung dahin gesandten, die Princessin la Conte [Bourbon Princesse de Condé] hat auch auß Paris mit einer starckhen wacht, auf Jhre Güetter muessen verreissen, sambt noch 4 anderen Fürnemen Frawen, so alle auf einen dage muesten verziechen. Der Marschalck Bassanpier [sieur François de Bassompierre, Maréchal de France], ist in die Bastilion [La Bastille] gefenckhlichen gesetzt mit noch 1 Princen, vnd etliche andere Fürneme herrn, seinen Beichtvatter so ein Jesuit, ist auch abgeschafft worden, vnd sambt dero Frawen Mutter Jhrem, die gleicheßfalß Paris Reumen muesten, dem spanischen Ambassatorn Jst der hoff verbotten, man vermeint er werde gahr hinweckhreißen, also daß eß ein wunderlicheß ansehen hat, dan gesagt wirdt, daß ein grosse Conspiration gegen den König sey vorhandten gewest, vnd sollen noch vill mehr hochfürneme perschonen Franckhreich müessen verlassen, weliche wir alhier zu Landt erwartten sollen“ (Bl. 22r). In seinem Brief vom 4. 4. 1631 n. St. (a. a. O., Bl. 59r–60v) klagte Mario über die Zerrüttung im frz. Königshaus und berichtete über die Flucht Gastons nach Burgund. — Das folgends genannte „contramandirt“ stammt von frz. contremander, Gegenbefehl erteilen; vgl. Nicot, 148 „Renuntiare“.
4 Marios Brief vom 14. 3. 1631 n. St. (a. a. O., Bl. 55r–56v).
5 A. a. O., Bl. 55r: „[...] Jst (Leydter) den 13 huius eine thraurige Zeittung, Jedoch nur auß Khauffleuthß schreiben alhier auß Franckhreich khumen, alß daß der König mit einem pistol solle durchschossen sein worden, ob eß zwar der Ambassator [Sieur Nicolas de Baugy, s. Anm. 7] wie er sagt khein schreiben daruon noch hette Empfangen, bekhenen will, Jedoch geben einighe vmbstente solicheß etwaß zuuermuetten, dan er in 4 dagen 3 mall bey dem Pr. [F. Friedrich Heinrich v. Oranien] Jedermall bey 2 Stunden gewessen, vnd in seinem hauß sich alleß betruebt anstellen thuet, daß die opinion etwas grosseß sich aldar begeben hat, Gott wolle geben, daß eß nit wahr sey, dan eß gantz vnd gahr nun der Zeit vnsern genumenen desein zu nichten machen solle, daran dem gemeinem wesen vill gelegen“.
6 Fontainebleau, frz. Königsschloß (Dep. Seine-et-Marne).
7 Sieur Nicolas de Baugy, frz. Botschafter in Den Haag 1628–1634, s. 310113 K 34 u. K 36 u. 360703 K 29. Vgl. Schutte, 7.
8 Nl. oorlog, Krieg. S. 300921 K 5. Im Streit um die Erbfolge im Hzt. Mantua unternommene Invasion, s. 300410 K 18 u. K 55, 300921 K 23, 301001 K 25, 310113.
9 François de L’Aubespine, Marquis d’Hauterive (Haulterive). S. 310113 K 34. Im Frühjahr 1631 offenbar außerordentlicher Unterhändler zwischen dem König v. Frankreich und den Generalstaaten hinsichtlich der lt. Allianzvertrag zwischen Frankreich und den Vereinigten Niederlanden fälligen frz. Subsidien. S. 310113 K 36.
10 (Dem hl. Thomas, dem Zweifler) nacharten, gleichkommen; DW IX, 240f. S. 310113 K 37.
11 Pgf. Wolfgang Wilhelm v. Neuburg, Hz. v. Jülich-Berg. S. 300410 K 16.
12 || [385] Johann Bertram v. Scheidt gen. Weschpfenning (1580–1661), Geheimer Rat, Kämmerer und Landmarschall des Ft.s Berg, enger Berater Pgf. Wolfgang Wilhelms S. 300410 K 20.
13 Hintergrund bilden die Vereinbarungen, die zwischen Pfalz-Neuburg, Kurbrandenburg, Spanien, den Vereinigten Niederlanden, Kaiser und Reich betr. Neutralität der jülich-klevischen Erblande 1629–1631 getroffen worden waren und die einen Abzug aller fremden Truppen und die Schleifung neuer Festungswerke vorsahen. Vgl. 310113 K 18. Zu den „2 Puncten“ s. auch 310224. Noch im Januar 1631 hatte es nicht danach ausgesehen, daß dem Neuburger die Einlegung einer Garnison in Düsseldorf gestattet werden würde. Weschpfenning in einem Brief an Pgf. Wolfgang Wilhelm vom 17. 1. 1631 [n. St.]: „Der printz [F. Friedrich Heinrich v. Oranien] sagt es mueß guardia vnnd alles volck aus Dußeldorff ziehen, wan solches nit Just der erklerung gemeeß geschehe, so wurde das volck zu Dußburg [staat. Garnison in Duisburg] auch nicht ausziehen. Die guardia vor ihrer Durchl. persohn ist ein absonderlich werck, die sein vor Schein garnison zuhalten [...]“ (HSTA Düsseldorf: Jülich-Berg II 3060, Bl. 147vf.). Am 22. 1. 1631 [n. St.] verpflichtete Pgf. Wolfgang Wilhelm Weschpfenning, die neuburg. Position, wonach Düsseldorf nicht zu „demanteliren“ und mit Fug und Recht mit einer eigenen „Guardia zue Roß oder fueß“ zu belegen sei, weiter zu vertreten (HSTA Düsseldorf: Jülich-Berg II, 3056, Bl. 63v.). Am 28. 1. 1631 [n. St.] berichtete Weschpfenning seinem Dienstherrn, welche Einwände F. Friedrich Heinrich v. Oranien gegen die neuburg. Leibgarde und Besatzung in der Residenz Düsseldorf vorgebracht hatte: Eine Besatzung mit 70 Reitern und 500 Fußsoldaten nebst Geschütz sei keine Leibgarde mehr, sondern „ein klein läger“; Kurbrandenburg könnte sich herausgefordert fühlen, solches für Hamm, Goch oder andernorts auch zu verlangen. Neue Händel zwischen den Soldaten als Vorlage für Wappenmalereien im GB Kö. seien vorauszusehen. Eine kleine Garde von 50–60 Reitern und etwa 100 Fußsoldaten, die aber keineswegs in Eid und Besoldung des span. Königs stehen dürfte, sei akzeptabel. (A. a. O.: Jülich-Berg II 3069, Bl. 17r). Dennoch bestätigt Wolfgang Wilhelm am 29. 1. 1631 [n. St.] den Auftrag an Weschpfenning zu weiterem Insistieren (ebd.: Bl. 15rv), das offenbar Erfolg hatte.
14 Ungefähr. S. 310224 K 41.
15 Die von den Niederländern geforderten Zahlungsleistungen für die Truppen Gf. Wilhelms v. Nassau-Siegen (vgl. 300410 K 21, 300924 K 17) in Kleve und Berg und Walravens van Gent (vgl. 310113 [K 13]) in den westfäl. Gft.en Mark und Ravensberg waren Gegenstand harter Auseinandersetzungen, die die Verhandlungen um Truppenabzug, Demolierung neuer Festungsanlagen und überhaupt um Neutralität der jülich-klevischen Erblande überschatteten. Vgl. dazu die Akten HSTA Düsseldorf: Jülich-Berg II, 3056 und 3069, etwa den Brief Pgf. Wolfgang Wilhelms v. Neuburg an seinen Marschall Weschpfenning vom 1. 2. 1631 [n. St.], ebd., Bl. 1r–2r, in dem dieser beauftragt wird, „vmb moderation der geforderter starcken gelt Summen“ bei den staatischen Verhandlungspartnern anzuhalten. (Bl. 1r).
16 Nl. wapen, hier: Waffe.
17 Nl. meerder, mehr, mehrfach, größer, höher, ansehnlicher, belangreicher. Kramer (1719) I, 193; WNT IX, 400ff.
18 Visierungen oder Abrisse der Wappen von Nicolaus v. Buschhausen (FG 60) und eines anderen Gesellschaftsmitglieds, die als Vorlage für Wappenmalereien im GB Kö. und für einen Wappenteppich im Köthener Schloßsaal dienten. Da Burggf. u. Herr Christoph zu Dohna (FG 20) und Magnus Laurwaldt (FG 99) noch eigens erwähnt werden (s. u.), dürfte keiner von ihnen bei der Rede vom ,anderen Wappen‘ gemeint sein. Vgl. 310224. Das GB Kö. weist Buschhausens und Laurwaldts Wappen, aber keinen eigenh. Eintrag von ihnen auf.
19 Die Kindbetterin Burggfn. u. Frau Ursula zu Dohna (AL 1619, TG 43), s. 310224.
20 Briefe Fn. Sophias v. Anhalt-Köthen (AL 1629, TG 38), F. Ludwigs zweiter Gemahlin. S. 310224.
21 Das Wappen des Burggf.en und Herren Christoph zu Dohna, das Mario wenig später einem verschollenen Brief (vom 28. 3. 1631) beilegen wird. Seine Nachricht darüber findet sich im Brief vom 4. 4. 1631 [n. St.], a. a. O., Bl. 59r–60v, 59r. Das Wappen Dohnas hatte F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) einholen sollen, ebenso das Wappen Marios. Vgl. die entsprechende Liste 271209 I, in || [386] der die Namen Buschhausen und Laurwaldt allerdings fehlen. Zu Dohnas Wappen s. auch 280412 K I 3.
22 Magnus Laurwaldt. S. 310224.
23 Gfn. v. Gronsfeld. S.310224.
24 Vermutlich GB 1629/30. Schilling hatte Mario über dieses erweiterte GB unterrichtet. S. 310224.
25 Zum Streit der Stadt Lüttich mit ihrem Landesherrn, dem Bischof von Lüttich und Erzbischof und Kurfürsten v. Köln, vgl. 310113 (K 41 u. 45).
26 Hz. Ferdinand v. Bayern, Ebf. v. Köln, Bf. v. Hildesheim, Lüttich, Münster u. Paderborn.
27 Lies: sich. Vgl. 300410 K 36 u. ö.
28 Die Neutralität zwischen den Vereinigten Niederlanden und dem übrigen Reich ist beiderseits eifersüchtig gewahrt worden. Da das Hochstift Lüttich nicht der Infantin (s. Anm. 29), sondern direkt dem Kaiser unterstand und den Ebf. v. Köln zum Bischof hatte, hüteten sich die Generalstaaten vor direktem Eingreifen. Vgl. etwa BA II.5, 438, 447, 476, 481 u. ö.; Friedrich v. Hurter: Geschichte Kaiser Ferdinands II. Bd. 3. Schaffhausen 1861, 268f.
29 Ehzn. Isabella (I. Clara Eugenia, 1566–1633), Tochter Kg. Philipps II. v. Spanien, Infantin v. Spanien, Gattin Ehz. Albrechts v. Österreich, nach dessen Tod 1621 Landvögtin der südlichen Niederlande.
30 Die im Handstreich gelungene spektakuläre Einnahme der 1614 von Spinola eroberten wichtigen Nachschubbasis Wesel (Hzt. Kleve) durch ndl. Truppen unter Otto van Gent (s. 300924 K 23) am 19. 8. 1629 hatten der span. Gouverneur der Stadt, Don Francisco de Lozano, und sein Sergeant-Major mit dem Leben zu büßen. Sie wurden mit den anderen gefangenen Offizieren zunächst nach Arnheim gebracht, nach Auszahlung eines vereinbarten Lösegelds nach Antwerpen überstellt und auf dem dortigen Kastell enthauptet: „[...] peu de temps apres ils [die gefangenen span. Offiziere] furent delivrés & conduits à Anvers [Antwerpen], ou le Gouverneur Lorano [Druckfehler für sonst Lozano] & le sergeant Major eurent la teste tranchée.“ I. Commelyn: Histoire de La Vie & Actes memorables de Frederic Henry de Nassau Prince d’Orange [s. 300410 K 4] (Amsterdam 1656) I, 81, vgl. 78ff. Vgl. auch Het Staatsche Leger IV, 38; ferner Eberhard Wassenberg: Der Ernewerder Teutsche, FLORVS WASSENBERG ... verbessert; der Warheit restituirt, vnd biß Ao 1647 Continuirt. Franckfurt [a. M.] Bey Anthoni Hummē [1647], 164f. (HAB: Gl 5144); Memoires de Frederic Henri Prince d’Orange [s. 300410 K 4] (Amsterdam 1733), 105ff.; J. F. Knapp: Regenten- und Volksgeschichte der Länder Cleve, Mark, Jülich, Berg und Ravensberg [s. 301001 K 5]. Crefeld 1836– 1846, III, 221; P. Th. A. Gantesweiler: Chronik der Stadt Wesel. Wesel 1881, 342ff., 434ff.; Volkmar Braun: Geschichtliches Wesel. Bd. 1: Stiche zu Ereignissen im 16., 17. u. 18. Jahrhundert. Köln/ Bonn 1976, XIIf., 42–93 (auf S. 51 ein zeitgenöss. dt. Flugblatt mit einer Namenliste der gefangenen span. Herren und Offiziere); Herbert Kipp: Wesel unter niederländischer Besatzung (1629–1672). In: Geschichte der Stadt Wesel. 2 Bde. Hg. Jutta Prieur. Düsseldorf 1991, I, 213–250, 213ff. Zu den zeitgenöss. Flugblättern anläßlich der Einnahme Wesels 1629 s. Bibliotheek van Nederlandsche Pamfletten. Eerste Afdeeling. Verzameling van Frederik Muller. Beschreven door P. A. Tiele. 1. Deel. 1500–1648. Amsterdam 1858, Nrn. 2270–2273, 2287–2295, 2347f.; Paul Hohenemser: Flugschriftensammlung „Discursus politici“ des Johann Maximilian Zum Jungen. Hildesheim/ New York 1977, S. 108, 114; Willem P. C. Knuttel: Catalogus van de Pamfletten- Verzameling berustende in de Koninklijke Bibliotheek. (8 Tle. in 10 Bdn.; Tl. 8 Supplement)’s-Gravenhage 1890–1920, Ndr. Utrecht 1978, 1. Tl., 2. St.: 1621–1648, Nr. 3872–78, 3888, 3896, 3901, 3904, 3990 ; J. K. van der Wulp: Catalogus van de Tractaten, Pamfletten over de Geschiedenis van Nederland, aanwezig in de Bibliotheek van Isaac Meulman. 1. Tl. 1500–1648. Amsterdam 1866, Nr. 2062, 2073–76, 2081. — Mario in seinem Brief vom 3. 5. 1630 n. St. (a. a. O., Bl. 53r–54v) an Schilling: „Eß ist auch für gewiß daß dem gewessenen Gouuerneur von wesel Luhsanno genandt, der khopff zu den Füessen ist gelegt worden, man hat auch wie Gr. wilhelm [v. Nassau-Siegen, s. 300410 K 21] berichtet, auß Reinberg, den Cap. so die grosse fort zu defendiren gehabt, neben dem gewessenen Admiral, vnd den Sargant von der khleinen fort auf einem waghen geschmith [geschmiedet], den 22. April von Reinberg nacher Brüssel gefürth[,] ist böseß || [387] anzeigen“. (Bl. 54r). Mit Ausnahme der hohen Offiziere war allen gefangenen span. Soldaten freier Abzug von Wesel in die benachbarte span. Garnison Rheinberg gewährt worden.
31 Nl.: (gesundheitlich) auf dem Wege der Besserung sein, voran-, aufwärtsgehen. „Aan de betere, de winnende hand zijn“, d. i. „van een zieke [Kranken] aan de zijde van den vooruitgang, van de beterschap zijn; beteren, herstellen, vooruitgaan [...] De zieke is aan de betere hand, begint te herstellen“. WNT V, 1772.
32 Ergänze: fruchtbar/ schwanger. Zum Gesundheitszustand der Fn. Amalia v. Oranien und der Sorge um ihre künftige Fruchtbarkeit vgl. 300921 K 18 u. 301001.
33 Der geächtete und im ndl. Exil lebende ehemalige Kf. Friedrich V. v. der Pfalz, als Friedrich I. kurzzeitig Kg. v. Böhmen („Winterkönig“), und seine Frau Elisabeth (geb. Stuart).
34 Rhenen, altes Städtchen in der Prov. Utrecht. 1630–1631 ließ der Winterkönig durch den Maler und Baumeister Bartholomeus van Bassen (um 1590–1652) ein Palais entwerfen und errichten, das 1812 vollständig niedergerissen wurde und von dem sich nur einige Zeichnungen erhalten haben. Die Lage des Schlosses mit Blick auf den Rhein und am Fuß des Utrechter Moränenrückens galt als ausgesprochen schön. S. 300924 K 19. Vgl. Oranje Boom I, 134f.; Nicolette Mout: Der Winterkönig im Exil. Friedrich V. von der Pfalz und die niederländischen Generalstaaten 1621–1632. In: Zs. f. histor. Forschung 15 (1988), 257–272, 265; Princely Display. The Court of Frederik Hendrik of Orange and Amalia van Solms. Comp. and ed. by Maria Keblusek and Jori Zijlmans. The Hague/ Zwolle 1997, 54; F. A. J. Vermeulen: Handboek tot de Geschiedenis der Nederlandsche Bouwkunst. 3. Tl.: Barok en Klassicisme (s. Anm. 1), Bd. 1: Tekst, 60f., 107–109, 204; Bd. 2: Platen, Nr. 724; F. H. Schubert: Die pfälz. Exilregierung im Dreißigjährigen Krieg. Ein Beitrag zur Geschichte des politischen Protestantismus. In: Zs. f. die Geschichte des Oberrheins. Bd. 102 (NF 63), Karlsruhe 1954, 575–680, 664.
35 Rhein.
36 Anna Maria v. Schilling, geb. v. Peblis (1589–1631), vgl. 300410 K 3, 310108 K II 25 u. 310800.
37 Den Haag oder ’s-Gravenhage. Versammlungsort der Generalstaaten und Hauptresidenz F. Friedrich Heinrichs v. Oranien als Statthalter Hollands etc., im 14. Jahrhundert als Ansiedlung um die Burg der Grafen von Holland entstanden. Da das Städtchen keine Stadtrechte besaß, keine Stadtmauern kannte und bis zur Stadterhebung durch Napoleon 1811 „Dorp“ blieb, galt es den Niederländern und den europäischen Zeitgenossen als „het grootste Dorp van gantsch Europa“. Marcus Zuerius Boxhornius: Tonneel, ofte Beschrijvinghe des Landts, ende Steden van Hollandt ende West-Vrieslandt. Leiden 1634, 341 (HAB: Gp 63). S. auch Merian: Topographia Germaniae-Inferioris Vel Circuli Burgundici, 136. Vgl. Nijhoffs, 231f.
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