Text
Meine Gethrewe bereithwillige dienste JederZeit beuohren, wolEdler Gestreng
er
vnd Manhaffter, Großv
erthrauther, werther, villgeliebter herr vnd Bruder,
daß ich den 17. dito alß v
ergangen post daghe nit geschrieben, Jst die vrsachen,
daß mein G. F. v. h.
1 in
Commission
mich
a
v
ersandten haben, Jst zwar nichts
sond
erlichen für gefallen, allein daß den
15. huius Ducq Vendoisme2 mit seinem
Sohn
Ducq de Mercurj deß nach mittagß
von Jhr F. G.
1 mit 20
Carrotzen von
Ryswyck
in den
Haage Conuoÿet eingehollet worden, sein beyde zwischen 40 vnd 50
perschonen starckh, werden auch wie man sagt hier v
erbleiben vnd mit vnß in
das velt, auf einighe Zeit Reisen,
Ducq del Bueff3 ,
solle von dem König
contramandirt
sein worden, doch v
ermueth man er solle gleich woll mit anderen Fürnemen
herrn balt hier sein, die Zeitung so Jch dem selben im vorhergehenten
prieff,
4 wegen Königkhlicher Math.
von Franckhreich geschrieben, daß er solle
erschossen sein worden,
5
Jst Gott Lob nit war, dan den 12. dito auß
Paris alhier
schreibenß sein khumen, weliche den 7.
huius aldar dadirt, v
ermelten daß Jhr
Math. zu Fonteinbleu
6 frisch vnd gesundt sein,
eß hat gleich woll ehe vnd zuuor
die schreiben khumen waren, vnd
er den grössten hier grosse thraurigkheit gemacht,
Gott wolle Jhr Math. Lang gesundt erhalten, sunsten solle vnser
Carten
gantz v
ermischet sein, diser Zeit, Jch habe von seinem
Ambassator7
in der
Carotza
von meinem G. F. v. h.
1 gegen Jhre F. G.
1 hören sagen, daß Jhr Math. den
ohrlog
8
in
Jtalien, so starckh alß zuuor disen Somer wolle
Continuiren, wie woll
er sagt, daß d
erselbe Jhre Math. albereith gekhostet habe
40 Million d’or, welicheß
sein
80 Million Gulden[.] all
a woll will er
b
vnß nun auch senten 15 donnen
Golt, weliche d
er Colonel
Hautteriua9 solle mit bringen, wenn wirß hier sehen,
werden wir zu fridten sein, sunsten schlachten
10 dem
Apostel St. Thomae. ob
sie nun khumen od
er nit, gleich woll machen wir
preparatie
inß velt, mit der
hülff Gotteß balt zuerscheinen, deß von
Neuburgs11
sein
Marchalck von
Weschphening12 ,
hat gleich woll die 2
puncten wegen seineß
Pr. v
ergangenen Montag,
bey den herrn
general staaten vnd dem
Pr.1obtinirt.13
Nemblichen, daß die New gemachten werckhen in
Düsseldorffc
alle in
esse sollen v
erbleiben, vnd wan nun
die spanische
guarnison den Lesten diseß [Monats] solle auß
Düsseldorff abziechen,
daß er alßdan seineß Landtßvolckhß ein
14 400 mahn in seine bestallung
vnd Eytßpflicht möeghe wieder hinein Legen, doch so man spüren werde, daß
die spanischen mehr
faueur alß die vnsern sollen bekhumen, wirdt man alßdan || [
382]
bey vnß auch ein andere
linie ziechen, so Jme villeicht nit gefallen solle, er mueß
nun wegen deß Fürstenthumbß Bergk den abgeortneten herrn
staaten general
Jhren
Commissarien, ehe vnd zuuor die
demolierung vnd d
er auß Zug geschieht,
in Wesel erlegen 36 tausent Reichßth
alerß, vnd haben hier beuohr von dem selben
Fürstenthumb in
Contribution albereith Empfangen 125000 Rdhlerß. die
herrn
staaten haben auch an die andern Fürstenthumben nun auch begerth
250000 Rdhlerß. daruon nun bewilliget 150000 die 100000 müessen sie auf gewissen
termin auch erlegen,
15 das heist vmb
spanische vnd keysserische zu
assistentz,
auf
accordirung diser vorher [57v] geschriebenen 2
puncten, Jst der Marschalckh
weschpfening den 18. darauf mit freudten, nacher
Wessel zue gereist,
vnd ist beydter seitz Stillstandt von wapenen
16 biß den
6. April khunfftig, doch
nur für die Jenigen so außzieh
en müessen, vnd Jeder in sein
guarnison khumen
ist, den alle
demolierung vnd auß ziechen alleß volckhß in der Zeit beschehen
mueß, weiln dan die herrn
general staaten so guetwillig dise 2
Puncten Jhr
Durch. von
Neuburg accordirt haben, v
ermeint er weschpfening, sein
Pr. derffte
woll nun von
Brüssel auß seine Reise hier zue nemen, vnd sich bedanckhen,
auch eine merder
17 Alliance einiger
puncten mit vnß machen;
oder zum wenigsten proponiren;
Dem hochLöblichen
Nährendend dero Gnedigen begheren, sente ich
hier mit deß von Boshausen vnd das ander
wapen[.]
18 Die Fraw von Dhona
19 Jst
gantz bel auf, also daß sie sich vnd
erthenig entschultig
en Lest, daß sie Jhr F.
G. auf dero Gnedigen schreiben
20 noch nit khan andtwortten[;] das
wapen
21
hat sie zuegesagt, zu senten, so aber noch nit beschehen, Jch erwart stundtlichen
von dem Schönen
22
auf mein schreiben, wie auch von dem Frewelein von
Grunßvelt
23
andtwortt, auch wegen seineß wapenß, vnd ob er das Buech
24 begheren
solle, eß
e
solle mir so balt nit zuekhumen, od
er ich will eß dem herrn
Brudern mit erster post zuesenten, weiln auch die Statt
Luttig25 ,
von Key. Mat.
in die Acht erkhlert ist, so haben dieselben den König von Franckhreich, vmb
assistentie angelangt, vnd Jne begehren zum Schutzherrn, aber hier auf v
ersteht
man noch nit, was für andtwort geben worden, allein das ist für gewislichen,
daß Jhr Bischoff
26
2 mall zu Jnen in die Statt hat begehrt zu khumen, so Jme alzeit
abgeschlagen ist worden, wen sie
27 die herrn
staaten Jhrer wolten annemen,
wie sie eß dan ehe vnd zuuor alß an Franckhreich, ersuechet haben, so Jnen
taliter qualiter abgeschlagen ist, den sie nit allein presentirt
simpliciter vnder Jhrem
Schutz zu sein, sondern darber noch 2
Regementer Walonen zuhalten, vnd Jahr
ein Jahr auß zu bezallen, mit etlicher
Caualerie, man will sich aber nit darein mischen,
28 der Pfaltzgraue von
Neuburg hat bey d
er Jnfanta29 zu
Brüssel so vill erhalten,
daß die 3
Capitains so in wesel mit gelegen sein, nit die Khöpff sein abgeschlagen
worden, wie dem
gouuerneur vnd dem
Maior zu
Antorff vor dem
Castel
geschehen ist worden,
30
doch sein sie noch gefangen behalten in
Brüssel, man
solle Jhr ankhlag noch ein mall durchsehen, befurchte, wen er von
Neuburg hinweckh
wirdt sein, daß Jhnen dise Gnadt wenig helffen wirdt. Die
Princessin von
Vranien
etc. Jst nun widerumben an der bessern h
ant,
31 doch v
ermueth man,
daß sie nit Leichtlichen mehr
&c.32 solle werden, dan die
natur gantz nit zu
Recht ist, der König vnd Königin von
Behemen etc.33 werden in 2 daghen, nach
dem Stifft Vdtrecht, auf dero Newen
Pallatium nach
Rhenen34 zue welicher Jhr || [
383]
Math. bey 60000 dhaller wirdt khosten, ehe er gahr auß gebawett solle werden,
Jst aber sehr statlichen
alla Jtaliana gemacht, vnd Lest Recht neben dem Rein
35
einen schönen garten darbey machen, alß hette er
b nimmer Jm willenß in sein
Churfürstenthumb zum wenigsten zu khumen, auf diß mall nit anderst, den allein
meinen GroßgeEhrthen herrn Brud
ern freundlichen zu bitten, bej dem
hochLöblichen
Nährenden in vnd
erthenigkheit gehorsambst, mich zu
recommandiren,
wie auch dero hochLöblichen Gemählin neben dienst-freundlicher Jne
sambt seiner hertzliebsten
36 Grüessung, vnß samentlichen dem Allerhöchsten in
seine allein Göttliche obacht Empfelichent Jm Grossen Dorff von holland
37 den
21. Martij 1631 st. no.
Meineß hochgeEhrthen herrn Brud
erß
Gethrewer Knecht Der GoltGelbe mpria.