Zur Auslieferung und zum Verbleib der 1620 von F. Ludwig zurückgehaltenen Büchersammlung
Wolfgang Ratkes, welche auch von großem quellenmäßigen Interesse für
die Frühgeschichte der FG ist, s. 290614 K 2, 300203, 300406, 311205 u. 510416. F.
Ludwig residierte zur Zeit der Abfassung des vorliegenden von Ratke exzerpierten Briefes
als schwed. Statthalter des Ebst.s Magdeburg und des Bst.s Halberstadt in Halle a. d.
Saale.
Ein Verzeichnis ist der noch heute erhaltene, von Abraham Ulrich niedergeschriebene
Katalog der Ratkeschen Büchersammlung (FB Gotha: Chart. B 1026A), der
910 Bände und 1092 Titel, aber keine Handschriften oder Werke Ratkes aufführt. Vgl. || [
454] Uwe Kordes/ John Brian Walmsley: Eine verschollene Gelehrtenbibliothek. Zum Buchbesitz
Wolfgang Ratkes um 1620. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 20
(1995), 133–171, hier 139f. u. 141;
Conermann: Fürstl. Offizin, 159 Anm. 102; Franz
Hofmann: Das Schulbuchwerk Wolfgang Ratkes zur „Allunterweisung“. Ein „Spicilegium“
mit Proben aus den Schulbuchmanuskripten der „Ratichiana Gothana“. Ratingen
[u. a.] 1974, 49. Dieses Verzeichnis, gewisse von Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt
(TG 1) 1643 an Hz. Ernst I. v. Sachsen-Gotha (FG 19) übergebene Handschriften
Ratkes und die wenigen heute in der FB Gotha nachweisbaren Bücher Ratkes sind
insgesamt unsichere Indikatoren einer tatsächlich erfolgten Übergabe der Bibliothek an
die Gräfin bzw. Ratke. Mit dem vorliegenden Brief bricht u. W. die unmittelbare handschriftliche Überlieferung der Nachrichten über diese Sammlung ab.
Perfektivierende
Präfixbildung zu ,suchen‘, d. h. erlangen.
DW IV.1.2, 4283f.;
Reichmann/ Wegera:
Frühnhd. Grammatik, § M 87, 3 Anm. 2; Walter Henzen: Deutsche Wortbildung. 3.
durchges. u. erg. Aufl. Tübingen 1965, 104.
Ein diesbezüglicher Bericht seines Geheimsekretärs Johann Le Clerq, den F. Ludwig mit der Abwicklung des Büchertransfers
beauftragt hatte, ist nicht bekannt. Vgl. 311205.