Text

340912 Martin Opitz’ Widmungsgedicht auf Diederich von dem Werder
[Inhaltsverzeichnis]
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340912

Martin Opitz’ Widmungsgedicht auf Diederich von dem Werder


Widmungsgedicht von Martin Opitz v. Boberfeld (FG 200) an Diederich v. dem Werder (FG 31). Vgl. 280000.

Beschreibung der Quelle


Q Martin Opitz: Zehen Psal- | men Davids | Aus dem eigentlichen Ver- | stande der Schrifft/ auff anderer | Psalmen vnd Gesänge gewöhnli- | che Weisen gesetzt | Von | Martin Opitzen. | [Ziervignette] | Leipzig/ | Jn Verlegung David Mül- | lers Buchhändlers in Breß- | law/ Jm Jahr 1634, S. 1–3.
StB Braunschweig: C 1908; vgl. Dünnhaupt: Handbuch, Art. Opitz Nr. 154.

Die Zehen Psalmen Davids wurden im 17. Jahrhundert mehrfach einschließlich des Widmungsgedichts auf Werder nachgedruckt:

E
[I.] Opitz: Geistl. Poemata (1638), S. 197–232. HAB (2 Ex.): Töpfer 297 (3); Lo 5840 [2]. Ndr. Hg. E. Trunz, 21975. Opitz’ Widmungsgedicht „An den Herrn Obristen von 3 dem Werder.“ auf S. 198f.
[II.] Opitz: Poemata (1645–1646) III, S. 144–171. HAB: 189. 5 Poet. Opitz’ Widmungsgedicht „An den Herrn Obristen 3 von dem Werder.“ auf S. 144f. Vgl. unten Nr. VI.
[III.] Opitz: Poemata (1689) III, S. 151–180. HAB: Lo 5837. Opitz’ Widmungsgedicht „An den Herrn Obristen von | dem Werder.“ auf S. 151f. Vgl. unten Nr. VII.
[IV.] Opitz: Poemata (1690) III, S. 151–180. Faber du Faur, Nr. 233 (Film in HAB).
Opitz’ Widmungsgedicht „An den Herrn Obristen von 3 dem Werder.“ auf S. 151f. Vgl. unten Nr. VIII.

Das Gedicht wurde mehrmals nachgedruckt:


F
[V.] Opitz: Weltl. Poemata (1644) II, S. 29f.: „An den Herrn Obristen von | dem Werder: bey Vbersetzung etli-| cher Psalmen.“ HAB (2 Ex.): Töpfer 297 (3); Lo 5840. Ndr. Hg. Trunz, 1975 (s. o.).
[VI.] Opitz: Poemata (1645–1646) II, 25f.: „An den Herrn Obristen von dem Wer- | der; bey Vbersetzung etlicher Psalmen.“ HAB: 189. 5 Poet. Vgl. oben Nr. II.
[VII.] Opitz: Poemata (1689) II, S. 26f.: „An den Herrn Obristen von dem Werder; | bey Ubersetzung etlicher Psalmen.“ HAB: Lo 5837. Vgl. oben Nr. III.
|| [533] [VIII.] Opitz: Poemata (1690) II, S. 26f.: „An den Herrn Obristen von dem Werder; | bey Ubersetzung etlicher Psalmen.“ Faber du Faur, Nr. 233 (Film in HAB). Vgl. oben Nr. IV.

Text

An den Herrn
Obristen von dem
Werder.a

Das schöne Buch/ das Richtscheidb 1 guter Sitten/
Die starcke Krafft den Himmel zuec erbitten/
Desd Lebens Trost der Muthe zum Sterben giebtf
Was der Held sang den Gott grundausg geliebt/2
Wird durch den Saal der gantzen Welt gesungēh /
Vnd reget sich in aller Christen Zungen:
Es schärffeti sich daran auch allermeist
Ein weiser Sinn vnd Gaben-reicherj Geist/
Dem Oben-ab der gute Fug verliehen
Deß HErren Lob in Reimen hoch zuec ziehen;
(S.2) Als wie auch du gethan3 mit solcher Ziehrk /
O ziehrl der Zeit/ daß die Gemütherm dir/
Wie deiner Hand der Feind/ gewonnen geben/
Der Freyheit Feind/ dem du zuec widerstreben
Für GOtt vnd sie das Ritterschwerd gefaßt/4
Vnd diß Lob auch zuec dem gefüget hast/
So dir gefolgt mit wolverdientemn Segen
Von Kindheit an/ der edlen Tugend wegen
Die höher noch dich zu den Wolcken hebt/
Als hoch dir Sin̄h vn̄h Faust im Schreibeno schwebt/p
Doch dir zu thun nach deinem Wolbehagen/
Dem die Natur selbselbst nichts abgeschlagen/
Auch diß bey mir zue nehmenq mehr in achtr /
Was Layen Klags vnd Sünder selig macht/
Habt ich den Grund zuec diesem legen sollen/
Was ich vielleicht zuec Ende bringen wollen/
Wo nicht gethan mein liebes Vaterlandu /
Von welchem ich anjetzt bin weggesand/
Nicht würdig zwar/ doch Nächtlich vnd zuec Morgen5
(Du weißest es) voll aller trewen Sorgen.v
Nun dieser GOtt den David hier erhebt/
Der jederzeit ob seiner Kirchew schwebt/
Der jetzund auch zur Rettung Mittel giebet/
Wo6 Deutschlandx nur sein Bestes selber liebet/
Vnd sich durch Neiday vnd Argwohn nicht verzehrt/
Wird schenckenz dißaa was vnser Sinn begehrt/ [S. 3]
Der Seelen gut vnd nöthigab ist dem Leben:
|| [534]
Denac hilff/ad O Held/ als wie du thust/ad erheben/
Vnd stimme hier desae Königs2 Seitenaf an/
Mit denen man den Himmel beugen kan/
Wo Hertz vn̄h Mund auff Gottesfurchtag befließēah /
Die Gottes Geist wird gnädig in vns gießen.

Leutmeritz
den 12. Herbstmonats
1634ai

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T
Wir geben nur die Varianten der zu Lebzeiten Opitz’ erschienenen Drucke wieder, einschließlich der von ihm selbst noch bearbeiteten Neuausgabe der Weltl. Poëmata (1644) II, wobei hier die im Vergleich zu den Geistl. Poëmata (1638) geringere Sorgfalt in der Textredigierung auffällt, die sich wohl daraus erklärt, daß Opitz sie nicht mehr bis zum Ende persönlich ausführen und den Druck überwachen konnte (vgl. etwa Anm. k, v, z, bb u. a.). In den frühen, von Opitz betreuten Sammelausgaben Opitz: Poemata (1625) und Opitz: Poemata (1629) sowie in den nicht autorisierten Sammelausgaben Opitz: Poemata (1637), Opitz: Poemata (1640) und Opitz: Poemata (1641) ist das Gedicht nicht enthalten. Siglen wie in Q angegeben. Differenzen in der Groß- und Kleinschreibung wurden in T nicht berücksichtigtWir geben nur die Varianten der zu Lebzeiten Opitz’ erschienenen Drucke wieder, einschließlich der von ihm selbst noch bearbeiteten Neuausgabe der Weltl. Poëmata (1644) II, wobei hier die im Vergleich zu den Geistl. Poëmata (1638) geringere Sorgfalt in der Textredigierung auffällt, die sich wohl daraus erklärt, daß Opitz sie nicht mehr bis zum Ende persönlich ausführen und den Druck überwachen konnte (vgl. etwa Anm. k, v, z, bb u. a.). In den frühen, von Opitz betreuten Sammelausgaben Opitz: Poemata (1625) und Opitz: Poemata (1629) sowie in den nicht autorisierten Sammelausgaben Opitz: Poemata (1637), Opitz: Poemata (1640) und Opitz: Poemata (1641) ist das Gedicht nicht enthalten. Siglen wie in Q angegeben. Differenzen in der Groß- und Kleinschreibung wurden in T nicht berücksichtigt
a Die Varianten in der Überschrift sind in Q angegeben.
b E Richtscheit
c E, F zu
d E, F Deß
e E Muht
f F gibt
g E Grundauß F grundauß
h E, F ausgeschrieben
i F schärpffet
j E Gabenreicher
k E, F Zier
l E Zier
m E Gemühter
n F Druckfehler: wolverdintem
o E  Druckfehler: Schreibe
p E schwebt.
q E, F zunehmen
r E acht
s Druckfehler, auch in F. Korrekt in  E Klug
t E Hab’
u E, F Vatterland
v F Sorgen/
w F Kirchen
x E, F Teutschland
y F Neyd
z F Druckfehler: Wirds chencken
aa E diß/
ab E nöhtig
ac Den (d.i. der Gott Davids) richtig auch in E;  F sinnentstellend: Dann
ad F  Virgel fehlt.
ae E, F deß
af E Seyten F Saiten
ag F Gottes Forcht
ah E befliessen F beflissen
ai Orts- und Datumsangabe fehlt in F.

Kommentar

Zur Datierung des Widmungsgedichts: Leitmeritz im Böhmischen, Verhandlungsort zw. kaiserlichen und kursächs. Abgesandten vom 15. Juni bis zum 16. Juli 1634, danach aufgrund des Herannahens schwed. Truppen unter dem Feldmarschall Johan Banér (FG 222), der am 21. 7. die Stadt einnehmen und damit die Friedensverhandlungen stören konnte, Verhandlungen fortgesetzt in Pirna, abgeschlossen mit dem Prager Frieden vom 20./ 30. Mai 1635. Nach dem Elbe-Übergang der Schweden bei Melnik hatten sich sodann am 26. Juli 1634, unter währenden ksl.-kursächs. Verhandlungen, die Heere Banérs und Hans Georg v. Arnims (FG 255) vor dem ksl. besetzten Prag vereinigt, nachdem es Arnim gelungen war, die militärische und politische Expansion der im Mai heranziehenden Schweden in Schlesien taktisch klug zu verhindern (vgl. 331223 K). Im Gegensatz zu den schwed. Absichten wichen die kursächs. Truppen unter Arnim zu dieser Zeit in Rücksichtnahme auf die Friedensverhandlungen entscheidenden Operationen in Böhmen aus; wegen strategischer Unterlegenheit und aus Proviant-Knappheit wurde die Stellung vor Prag bereits nach drei Tagen wieder aufgegeben. Arnim bezog bei Melnik eine starke Stellung; Banér richtete sein Hauptquartier in Leitmeritz ein, von wo aus in wochenlanger Untätigkeit das westliche Böhmen geplündert wurde, während sich im Südwesten des Reiches die für Schweden und seine Verbündeten katastrophale Schlacht bei Nördlingen vorbereitete. Damals hielt sich auch F. Friedrich v. Anhalt-Harzgerode (FG 62) als Offizier in Banérs Armee auf. S. Christian: Tageb. XIV, Bl. 11v; Eintrag vom 5. 12. 1635. Nach dem Erhalt der Nachricht von dieser entscheidenden Wendung der mi- || [535] litär. und polit. Lage brach Banér am 22. 9. von Leitmeritz nach Weimar auf, um sich dort mit dem Korps Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) zu vereinigen und feste Quartiere in Thüringen zu beziehen. Arnim selbst, überzeugter Lutheraner und durchaus reichspatriotisch friedensgesinnt, hatte vor einem kursächs. Separatfrieden mit dem Kaiser (etwa in seinem Gutachten vom September 1634) gewarnt und wollte nicht nur alle Reichsstände sowie Schweden und Frankreich einbegriffen, sondern in spezie auch die Anhänger des reformierten Bekenntnisses nicht dem Kaiser preisgegeben sehen. Schon die Pirnaer Friedenspräliminarien mit ihrem Ausschluß der ,böhmischen und pfälzischen Händel‘ von der Amnestie stießen auf seine Mißbilligung und ließen ihn um Entlassung aus seiner kurächs. Stellung als Generalleutnant nachsuchen. Der Bruch erfolgte vollends mit dem Prager Frieden, an dessen Abschluß Arnim nicht mitgewirkt hatte. Die Pfalz, das evangelische Süddeutschland und nicht zuletzt Schlesien, das seit dem Dresdener Akkord von 1621 und der „schlesischen Conjunktion“ vom August 1633 (vgl. 331223 K 2) doch dem Schutz Kursachsens oblag, wurden faktisch dem Kaiser ausgespielt. Dies und die unausweichliche Kriegsfortsetzung als Folge des einseitigen Friedensschlusses vor Augen, verließ Arnim unverzüglich Sachsen und bat von Brandenburg aus um sofortige Entlassung, die ihm am 29. 6. 1635 endlich bewilligt wurde. Mit gelegentlichen diplomatischen Aufgaben, etwa für Kurbrandenburg, betraut, lebte Arnim die nächsten Monate überwiegend als Privatmann auf seinen Gütern bei Wittstock und in Boitzenburg/ Uckermark. In diese Zeit des Jahres 1635 fällt auch seine Aufnahme in die FG, über die keine Einzelheiten bekannt sind, der er sich aber gewiß mit seiner gesamtprotestantisch- reichspatriotischen Haltung empfohlen hatte. Vgl. AOSB FA XII, 207f., 260f., 263ff., 295f., 299f., 350ff., 377ff., 406ff., 449f., 629ff., 782; Conermann III, 281f.; Ritter: Deutsche Geschichte, 579f.; Gustaf Björlin: Johan Banér. 1. Tl. Stockholm 1908, 475ff.; Georg Irmer: Hans Georg von Arnim. Lebensbild eines protestant. Feldherrn u. Staatsmannes aus der Zeit des 30j. Krieges. Leipzig 1894, 283f., 291ff., 307ff., 375f. — Vom September 1634 liegt uns kein Brief von oder an Martin Opitz vor. Opitz war damals (seit dem Mai 1634) Abgesandter seiner Dienstherren, der schlesischen Piastenherzöge Johann Christian und Georg Rudolph (FG 58) zu Liegnitz und Brieg beim schwed. Feldmarschall Banér, dem er offenbar auch nach Leitmeritz folgte. Von hier aus wurde er von dem argwöhnischen Banér regelmäßig mit Aufträgen nach Dresden geschickt; auch im Oktober finden wir Opitz im Auftrag Banérs als Beobachter der Friedensverhandlungen zw. Kursachsen und dem Kaiser am Dresdener Hof. Vgl. Opitz’ Briefe an Hz. Georg Rudolph vom 24. 5./ 3. 6. 1634 (Reifferscheid, 671f.; Opitz-Brieferepertorium, Nr. 205) und an Axel Oxenstierna (FG 232) vom Oktober 1634 (Reifferscheid, 541; Opitz-Brieferepertorium, Nr. 209); Szyrocki (1956), 105; Szyrocki (1974), 99f.; Björlin, a. a. O., 475ff.; Irmer, a. a. O., 302f.
1 Nach der urspr. Bedeutung von recht („etwas Krummes gerade machen“) Bezeichnung bestimmter Geräte wie Richteisen, -hammer,-stock; insbesondere solcher zur Bestimmung von Geradheit: „Richtscheit und Richtschnur“. Paul: Wörterbuch, 695 (s. v. „richten“). Vgl. DW VIII, 901f., „Richtscheit“: „ein langer, schmaler, genau abgezogener stab, wonach man die geradlinigkeit eines gegenstandes prüft oder eine gerade linie abnimmt; auch übertragen, canon, gnomon, regula“, d. h. „der kanon oder maszstab, nach welchem etwas beurtheilt wird“. Heute gewöhnlich Lineal. Vgl. Baufeld, 193.
2 Kg. David.
3 Das vorliegende Lobgedicht bezieht sich auf Diederichs v. dem Werder (FG 31) eigene Versübersetzung ausgewählter Buß-Psalmen: Die BuszPsalmen/| in Poesie gesetzt. | Sampt angehengtem TrawerLied vber die | klägliche Zerstörung der Löblichen vnd Vhr- | alten Stadt Magdeburg. Leipzig 1632. HAB: 65. 6 Poetica (4); Dünnhaupt: Handbuch, Art. Diederich v. dem Werder Nr. 4. Vgl. auch 310800. Ebenso beehrte Opitz Werder mit einem Widmungsgedicht in seiner Schrift Vber das Leiden vnd Sterben Vnseres Heilandes (Breslau: David Müller, Brieg 1628, s. 280000), einer Widmungsvorrede im zweiten Teil seiner Weltlichen Poëmata, Frankfurt a. M. 1644 (Ndr. Hg. Erich Trunz, 21975), S. 3f. (s. 371121). Umgekehrt hat || [536] Werder auf Opitz’ geplante Hochzeit ein dt. Sonett verfaßt, welches er später aus Anlaß seines Todes zu einem Epicedium umarbeitete, s. Hille, 199f.; Schottelius, 1174f.; erneut in Neumark: Palmbaum, 460f. S. KL III, 129 (Auszug); Dünnhaupt: Handbuch, Art. Werder Nr. 17. 1 u. 2. Vgl. 371226A (u. 371208 I), ferner 280000 K 1. Zu Opitz’ hier wiedergegebenem Widmungsgedicht und zur sonstigen Wertschätzung Werders in den zeitgenössischen Gelehrtenkreisen vgl. Achim Aurnhammer: Torquato Tasso im deutschen Barock. Tübingen 1994, 229ff.
4 Den Zeitgenossen galt Diederich v. dem Werder als Musterbeispiel der Verbindung von „ars“ und „Mars“, von Feder und Schwert, Rittertum und Poesie. Er stand zu dieser Zeit (1631–1635) als Oberst in schwed. Diensten. Vgl. Dieter Merzbacher: „O seltner Held/ Dem Mars und Febus frönt“ — Diederich v. dem Werder, der hochrangige ,Reimmeister‘ der Fruchtbringenden Gesellschaft. In: MVAL 3 (1994), 47–77. Der Titel greift ein Zitat von Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) über Werder auf. Zum Topos vgl. auch August Buck: „Arma et litterae“ — „Waffen und Bildung“. Zur Geschichte eines Topos. Stuttgart 1992.
5 Der Schlesier Opitz war im April 1633 in den Dienst der piastischen Herzöge Johann Christian und Georg Rudolph (s. Anm. 0) getreten, die mit Wallensteins Kriegserfolg in Schlesien von Oktober 1633 bis Mai 1634 ins kgl.-poln. Thorn exiliert waren. Dorthin (nach Norden: „Nächtlich“) war auch Opitz im Februar 1634 nachgefolgt, um Bericht über seine im Herbst 1633 angetretene Gesandtschaft zu Oxenstierna in Frankfurt a. M. und zum Kurfürsten von Brandenburg zu erstatten. Im Mai 1634 wurde er von seinen Dienstherren zum schwed. Feldmarschall Banér abgeordnet, in dessen Auftrag er wiederholt nach Dresden reiste (nach Osten: „zue Morgen“), um die Lage zu sondieren. Vgl. Anm. 0 und Opitz-Brieferepertorium, S. 102ff.; Szyrocki (1974), 97ff.
6 Wo als Adverb des Ortes: ubi, „item nonnunquam est conj. condit. si, quando, sin.“ (Stieler, 2571f.). Aus dem relativischen Gebrauch des Adverbs ergab sich nicht nur dessen Stellvertreterfunktion für das Relativpronomen, sondern auch die Verwendung als Konjunktion, vorab in lokalem und zeitlichen Sinn („wo“, „als“), aber auch als Konjunktion der Bedingung (wenn, falls, sofern), wie im vorliegenden Dokument. Vgl. DW XIV.2, 916ff., mit fnhd. Nachweisen.
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