1 F. Ludwigs (Der Nährende) Brief an Diederich v. dem
Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) vom 13. 1. 1639 ist nicht erhalten. Von den
insgesamt 35 Briefen der Korrespondenz der beiden Briefpartner, F. Ludwig u.
Werder, in den Jahren 1639/40 stammen nur fünf Schreiben vom Fürsten, viele der
Gegenbriefe F. Ludwigs sind nicht ermittelbar. Vgl. auch
DA
Köthen I.4 (Jahre 1637/38); dort sind ebenso nur wenige (vier) Briefe des
Nährenden aus dem Jahre 1638 erhalten, s. 370113 K 0.
Hinsichtlich der erwähnten Beilagen kommen verschiedene zur Korrektur oder
Begutachtung zugesandte Arbeiten in Frage. So etwa F. Ludwigs Lehrdichtung auf den
Psalter, mit deren Korrekturlektüre Werder spätestens seit dem 22. Mai 1638 befaßt
war: Der gantze Psalter | da bey Jedem Psalm | 1) der Jnhalt | 2) der Psalm | 3.
Nützliche Lehren aus denselben | in | Deutzsche Verse gebracht | durch | den
durchl. Fürst
Ludwigen | von Anhalt etc. | Den | Urheber der Fruchtbringenden |
Gesellschafft. Eigenhändiges Werkmanuskript im HM Köthen: V S 673. Im Netz
veröffentlicht in der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek (WDB). Eine zweite Hs.
hat sich erhalten im LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Bernburg C 17 Nr. 202. Vgl.
380522A K 1; 391119 K I 5 u. 401214 K 11.
KL III, 175f.:
„Der eigenhändig geschriebene Band liegt vor; nur sind die ersten 19 Psalmen
verloren gegangen. Einer Anmerkung am Schluß zufolge, war das Werk schon am 10.
Decbr. 1633 beendet; da einzelne Stücke aber noch im Jahre 1638 an Opitz und D. v.
d. Werder übersandt wurden, so hatten die Zeitumstände wohl es jetzt erst erlaubt,
an die nochmalige Durchsicht und den Druck zu denken.“ Ein Druck ließ sich schon
damals nicht nachweisen.
KL III, 176–179, bringt dann
immerhin einige Proben aus dem 25. Psalm. — In derselben Form wie den Psalter
behandelte F. Ludwig auch die „Sprüche Salomonis“ (Luther). F. Ludwigs Bearbeitung
hat sich nur in einem eigenh. Werkmanuskript (ohne Titelbl.) im HM Köthen
erhalten: V S 675, das ebenfalls in der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek (WDB)
veröffentlicht wurde. Möglich, daß Werder in die Korrekturdurchsicht dieser
Bibeldichtung einbezogen wurde. Proben aus der Köthener Hs. in
KL III, 179–183. Vgl. 371110 K 5, 381218 K 9, 391119 K I 6 u. 401214 K
11. — Schließlich kommen als zur Durchsicht an Werder ge-
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129] || [
130] sandte Werke auch Augustus
Buchners (FG 362. 1641) Poetik (vgl. 381130 K 4 u. 390902 K 3) und Christian
Gueintz’ (FG 361. 1641)
Sprachlehre in Frage, die dieser
handschriftlich im November 1638 F. Ludwig zugeleitet hatte und die fortan inner-
und außerhalb der FG zirkulierte (vgl. 390114 K 13). Als engster Mitarbeiter F.
Ludwigs in der FG wurde Werder regelmäßig in sprachlicher und literarischer
Hinsicht konsultiert und zur kritischen Durchsicht eigener Arbeiten des Fürsten
herangezogen. Vgl. 390125, 390712A u. ö. Vgl. auch
Ball:
Diederich von dem Werder. Unter den Beilagen könnte sich auch ein Entwurf
F. Ludwigs zu der gemeinsamen Vorrede des Fürsten und Werders in ihrer Neuausgabe
der Übersetzung
Hübner, Fürst Ludwig, Werder: Die Erste und
Andere Woche (1640) befunden haben,
die eine
Überarbeitung der Saluste-Übersetzung Tobias Hübners (FG 25) darstellt, s. 400000.
Von dieser Vorrede scheint in 390125 die Rede zu sein.