3 Triumph.
DW X.1, 329.
DW XVI, 929: ,Siegespracht’; vgl. a. a. O., 946:
,Siegpracht’.
Stieler, 1475: ,Siegespracht, pompa
triumphalis, ovatio’; vgl.
Campe Wb. IV, 434. Den ältesten
Beleg für beide Formen fand
DW bei Johannes Turmair gen.
Aventinus, dessen
Chronica („auf eim sigwagen und mit
sigsprach, [‚triumphus’ im latein genant]“) in der Ausgabe von 1622 F. Ludwig und
wohl auch Werder häufiger sprachlich inspirierte. S. 230819, 240109 K 12, 260619
u.
DA Köthen I.1, 15. In
D. v. dem
Werder: Roland I
, 75 (3. Gesang, 26. Strophe)
finden sich die folgenden beiden Verse: „Den grossen Capitain/ Albertum/
|| [
179]
hier
betrachte/ | Der sich offt zieren wird/ mit manchem Siegesprachte/“. In der
italien. Vorlage heißt es: „Vedi qui Alberto, invitto capitano | ch’ornerà di
trofei tanti delubri“ (delubri = templi, lat.), s. Ludovico Ariosto: Orlando
furioso e cinque canti. A cura di Remo Ceserani e Sergio Zatti. Vol. 1. Torino
1997 (Classici Italiani), 145.
Die hier verwendete Formulierung des „im Siegspracht“ auftretenden Friedens
weist vielleicht auf ein nicht mehr nachweisbares früheres Reimgesetz des
Friedfertigen hin, das jedoch nicht zum Abdruck gekommen ist. Tatsächlich
erscheint in keinem der Gesellschaftsbücher (
GB 1629/30, GB
1641,
GB 1641/44,
GB 1646) der Friede „im
Siegspracht“, auch nicht als „Verjagter“, eine Formulierung die aber auf die für
Werders
Friedensrede (s. 390904 I u. K I 0) zur Vorlage
gewählte
Querela pacis zurückgehen könnte, deren Anfang
lautet: „Wenn sich die sterblichen Menschen von mir, obwohl ich es zwar nicht
verdiene, abwendeten, mich verstießen und niederschlügen“. S. Erasmus von
Rotterdam: Die Klage des Friedens. Übertragen u. hg. v. Kurt Steinmann. Frankfurt
a. M., Leipzig 2001, 13; „Si me, licet immerentem, suo tamen commodo, sic
aversarentur, ejicerent profligarentque mortales”. Vgl. auch ders.: Ein Klag des
Frydens. Leo Juds Übersetzung der
Querela Pacis von 1521
zusammen mit dem lateinischen Original. Hg. Alois M. Haas u. Urs Herzog. Zürich
1969, 15. Im
GB Kö. lauten die hier in Rede stehenden Verse
3f.: „Vom Frieden wurd ich auch Zureden außerwehlt, | Vnd wie der gülden ist,
gekrönet, dargestelt“. Im
GB 1641 heißen die Verse 5f.: „Er
bringt der Christenheit und aller welt gewin/ | Gekrönet billich seind drumb seine
wehrte thaten“, wobei die von Diederich v. dem Werder vorgeschlagenen Änderungen
aufgenommen wurden, die sich jedoch nicht auf die hier in Rede stehende Diskussion
bezogen: „3. Vom Frieden redt’ ich wohl vndt nicht schlecht oben hin 4. des
güldnen Friedens wort ging mir gar wohl von Statten 5. Er bringt der Christenheit
vndt aller welt gewinn“ (s. 401215 Beil. I). In
GB 1646
kehren diese Formulierungen wieder. Zu den Reimgesetzen der FG und den
Verbesserungen Werders, Milagius’ u. F. Ludwigs vgl. 401223 K 6,
Conermann II, 68–88, insbesondere S. 69 Anm. 69 u.
Conermann III, 386–388, hier S. 388 Anm. 4, die auf den vorliegenden
Brief verweist. Zur Verwendung des Begriffs ‚Siegesprachten’ vgl. F. Ludwigs
Nachdichtung von Francesco Petrarcas
ITrionfi: FRANCISCI PETRARCHÆ, | Des vornemen alten
Florentinischen | Poeten/ | Sechs Triumphi oder | Siegesprachten/ | I. Der Liebe/
II. Der Keüschheit/ III. Des Todes/ IV. Des Gerüchtes/ V. Der Zeit/ und VI. Der
Ewigkeit/ | Aus den Jtalianischen Eilfsylbigen | Jn | Deütsche zwölf und
dreytzehensylbige Reime der Hel- | den art vor jahren übergesetzet: | Samt der
erzelung seiner Krönung zum Poeten/ | seines lebens/ und sonderbaren erklerungen
vieler | Nahmen und Geschichte: | Mit angehefteter eigentlicher Reimweise
gefertigter kurtzer | Beschreibung des erdichteten Gottes der Liebe Cupidinis/ |
und einem nützlichen verzeichnüs der vornemesten sachen in | diesem Wercklein
begrieffen. | Von neüem übersehen/ mit beliebung und gutheissen der Frucht- |
bringenden Geselschaft/ ietzo erst an den tag gegeben | und gedruckt | Zu Cöthen
im Fürstentume Anhalt/ | [Linie] | Jm Jahre 1643.