Text

390903 Fürst Ludwig an Johan Banér
[Inhaltsverzeichnis]
|| [236]

390903

Fürst Ludwig an Johan Banér


F. Ludwig sendet Johan Banér (FG 222. Der Haltende) Grüße durch einen der gewöhnlichen Form nach eingerichteten Gesellschaftsbrief, den einer aus der Mitte der Fruchtbringenden Gesellschaft, Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte), überbringen wird. Auch Banér möge sich dieser (unkomplizierten, in der FG üblichen) Verkehrsform nach Gefallen bedienen. Werder werde ihm über die Lage im Anhaltischen berichten und auch ein vor kurzem verdeutschtes Buch mit einem alten berühmten Stoff — Fürst Ludwig: Tamerlan (1639) — überbringen zum Beweis der Verbundenheit des Fürsten angesichts zahlreicher Wohltaten Banérs.

Beschreibung der Quelle


Q HM Köthen: V S 544, Bl. 33rv, v leer; eigenh. Konzept. — D:KE, 40; KL III, 102; gekürzt nach KE in Witkowski, 33. [Handschrift: [Bl. [33r]]BN: Bürger, S. 947 Nr. 6.

Anschrift


A Fehlt.

Text


Dem Haltenden entbeutt der Nehrende seinen gebührenden gruß, freundschafft und dienste.
   Ersuchett ihn darneben es im besten zu vermercken, das ihme dieses gesellschafftbrieffleina durch einen ihres mittels nemlich den Viellgekörnten zukommet, und sich der Nehrende des herkommens hierunter gebrauchett, dessen sich dan der Haltende ins kunftige, wan es ihme gelegen und gefellig, ebenmeßig gebrauchen mag.1 Vorgemeldeterb Vielgekörnter wird berichten in was stande man dieser örter ist,2 und zugleich uberreichen eine alte doch beruhmbte wahrhafftige geschichte, die neulich verdeutschett, und in den druck gegeben worden3 , auch vermuhtlich nicht unangenehm zu lesen sein wird, Alles zu dem ende, das der Haltende ferner vermercke, er aus des Nehrenden immerwehrenden gedechtnüs ihme dem Haltenden zu dienste nicht alleine nicht ausgeschloßen sey, sondern noch bey dem Nehrenden fort und fortt darinnen erhalten werde, mitt dem nochmahligen anerbieten, das er Nehrender nicht vergeßen werde aller gutthaten, die ihme bisher vielfeltig vom Haltenden bezeigett worden, und sich befleißigen solche nach mugligkeitt hinwieder gegen dem Haltenden inc aller freundtschaft zuvergleichen. Er befhielett sich hiermitt in seine fernere gutte angedechtnus, wuntschett ihme und den seinigen alle gedeyligkeitt, und verbleibett Sein

   Des Haltenden freundwilliger gesellschafterd

Cöthen 3. des Herbstmonats im Jhar 1639 || [237]

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T
a gesellschafft am Rand ergänzt.
b Am Rand ergänzt.
c Bis freundtschaft eingefügt.
d Ergänze: Der Nehrende

Kommentar
1 Das vorliegende Schreiben ist der erste und letzte „Gesellschaftsbrief“, den F. Ludwig an den schwed. Generalfeldmarschall Johan Banér (FG 222. Der Haltende) sandte, zumindest das einzige erhaltene derartige Stück aus einer Gesamtkorrespondenz zwischen beiden, die gewiß am wenigsten genuin fruchtbringerische Themen behandelte. Gesellschaftsbriefe verzichteten auf pompöse Titular- und Kurialien. Der Schreiber benutzte für sich und den Empfänger Gesellschaftsnamen der FG und sprach von sich selbst wie auch über den anderen in der dritten Person. Schon der Aufnahme Banérs im Jahre 1633 dürfte politisches Kalkül zugrunde gelegen haben: Es galt, sich der Gewogenheit eines führenden, vorrangig in Mitteldeutschland operierenden und damals auf seinen erzstift-magdeburg. Gütern (Egeln) niedergelassenen Militärs der Großmacht Schweden zu versichern. S. 320313 K 0 u. K 2. Auch seine FG-Imprese erinnerte den Haltenden an die Verpflichtung, „Gut Regiment im Krieg“ zu führen. Zur Zeit des vorliegenden Briefes hatte Banér nicht nur durch seine oberste Position im schwed. Heer (seit 1634) und die Rückkehr des schwed. Reichskanzlers Friherre Axel Oxenstiernas (FG 232) nach Schweden im Juni 1636 an Statur und Macht auf dem deutschen Kriegsschauplatz gewonnen. Er war auch militärisch so erfolgreich in der Offensive wie seit langem nicht mehr, auch wenn sich die schwed. Position zum Jahreswechsel 1639/40 aufgrund der Verbindung von Piccolominis bedeutsamer Streitmacht mit den Resten von Gallas’ Heer und mit Hatzfelds Armee im sächs.-böhm. Grenzraum wieder verschlechtern sollte. Vgl. 390504 K 3 u. K 4; ferner AOSB SA VI, 673ff., 689, 698 u. 710; Pufendorf: Kriegs-Geschichte, 12. Buch, 535ff. Mit seinem ständigen Agieren zwischen Elbe und Moldau blieb die starke Abhängigkeit der Anhaltiner vom Wohlwollen Banérs bestehen. Schwed. Abteilungen gab es auch in Schlesien (Generalmajor Torsten Stålhandske, FG 254. S. AOSB SA VI, 657, 677, 683 u. ö.), Westfalen und an der Weser (Generalkommissar Carl Gregersson; Oberst Gf. Hans Christoph v. Königsmarck, ab 25. 3. 1640 Generalmajor, FG 515. 1648. S. AOSB SA VI, 655, 671, 684, 689ff., 709 u. ö.), in der Garnison Erfurt (Oberst Christoph Heinrich v. der Goltz, dann Oberst Casper Ermes von 1640–48. S. Pufendorf: Kriegs-Geschichte, 12. Buch, 539; zu Ermes vgl. Carl Beyer u. Johannes Biereye: Geschichte der Stadt Erfurt von der ältesten bis auf die neueste Zeit. Bd. 1: Bis zum Jahre 1664. Erfurt 1935, 544 [Porträt], 559, 565 u. 575), und in Norddeutschland (Artillerie-General Lennart Torstensson/ Oberst Thuro Bielke, s. AOSB SA VI, 598, 688ff., 714 u. ö.). Die schwed. Rückzugsbasis war Pommern (Gouverneur u. Generalmajor Johan Lilliehöök, Generalmajor Axel Lillie. S. 390929 K 11; AOSB SA VI, 656f., 680, 684 u. ö.). In einem Schreiben Diederichs v. dem Werder (FG 31) wurde Banér gar als „Vater“ der „gesambten gnädigen Fürsten und Herren“ Anhalts apostrophiert (Werder an F. Ludwig, 21. 12. 1639, KU IV.2, 25), sicher auch wegen des für Anhalt günstigen Kontributionsabkommens vom März 1639. S. 390504 K 4, vgl. auch Anm. 3.
2 Verschiedene Reisen Diederichs v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) richteten sich nach Abschluß der Vorbereitungen (Absprachen zwischen Köthen, Plötzkau und Dessau) im August u. September 1639 zunächst nach Weimar. Ein Rückkehrdatum Werders, nämlich der 29. 8. 1639, ist in Christian: Tageb. XV, Bl. 200v (30. 8. 1639) belegt. Eine Reise nach Plötzkau läßt sich im September feststellen (s. 390826 K, 390910, 390904 K 2, 390921). Ende September schließlich brach Werder von seinem Adelssitz Reinsdorf zu einer Gesandtschaftsreise zum sächs. Kurfürsten auf, nachdem ihm der anhalt-dessauische Secretarius und spätere Kammerrat Bernhard Gese am 12. 9. in Dessau Instruktion und Kreditiv ausgehändigt hatte (vgl. 390921 u. KU IV.2, 2f.). Zunächst erneut in Weimar, bestellte Werder Gese vermutlich von dort am 28. 9. nach Leipzig, um die Reise nach Dresden gemeinsam fortzusetzen. Gese und Werder erreichten getrennt Leipzig am 1. 10. Am 4. 10. nahmen sie Quartier in Dresden. „Der Oberste Werder“, so notierte der kaisertreue || [238] F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) in sein Tagebuch (XV, Bl. 219v, vgl. 221r) am 17. 10., „vnser abgesandter, (combien que le ne m’ait rien communiqué de sa commission) ist zu Dresen [Dresden, d. Hg.] wol gehalten worden. Soll nachm Banner, vndt Wien [letzteres wurde anscheinend aufgegeben, d. Hg.]. Es scheinet, das Contribuiren, will noch nichtt aufhören.“ Werder erhielt am 2. 10. eine Audienz, bei der er „sein anbringen in der Weymarischen sache abgeleget“ (KU IV.2, 3), während Gese bei den kursächs. Räten die „Anhältische sache“ vertrat, die Werder am 6. 10. nochmals gegenüber dem Kurfürsten vorbrachte (ebd., 4). Auch mit dem Generalleutnant Hans Georg v. Arnim (FG 255), der der schwed. Gefangenschaft entronnen und mit Kriegsplänen gegen die Schweden befaßt war, führte Werder mehrere vertrauliche Unterredungen (vgl. Geses Bericht vom 10. 10. 1639 in KU IV.2, 4f.). Arnim hielt sich vom 11. 5. bis 26. 10. 1639 in Dresden auf. Vgl. Irmer, 352ff.; Theatrum europaeum, Tl. 4 (1643), 98, 107 u. 129; Hermann Gf. v. Arnim: Märkischer Adel. 2., erw. Aufl. Berlin 1989, 47. Aus Anlaß seines Todes 1641 sollte Werder Arnim ein Sonett widmen, vgl. Conermann III, 282. Gegenstand der anhalt. Mission war die Kontribution für die kursächs. Garnison in Magdeburg unter dem unnachgiebigen Obristen Frh. August Adolf v. Drandorff (tatsächlich nicht sein Namensvetter Christoph, s. KU IV.2, 23, vgl. 381006 K 4), eine vom Kaiser begehrte Truppen-Einquartierung in Anhalt und die vom Fürstentum verlangten Römerzugquoten bzw. deren Verrechnung. Vgl. dazu den Brief der anhalt. Fürsten an Kf. Johann Georg I. v. Sachsen, 20. 10. 1639, s. KU IV.2, 7f., ferner Christian: Tageb. XV, Bl. 217r. Da auch Drandorff in Dresden auftauchte, kam es sogar zu direkten, leider „vnanmuthigen“ (Gese) Gesprächen zwischen Gese und ihm. Vgl. KU IV.2, 5 u. 6 (Zitat); Christian: Tageb. XV, Bl. 219v. Anscheinend stand auch der Streit um die verwitwete Hzn. Eleonora Maria v. Mecklenburg-Güstrow (AL 1617. TG 17) und ihren unmündigen Sohn Gustav Adolph (FG 511. 1648) — vgl. dazu 371009 K 0 u. 390908 K 1 — auf der Tagesordnung, denn ein Gesandter der Witwe, der Obristleutnant Bernhard Meyer (FG 347. 1639), nahm ebenfalls an der Legation nach Dresden teil und folgte Werder im Anschluß nach Leitmeritz ins Quartier Banérs. S. 390914, vgl. auch 390908. Meyer war schon am 8. 9. in Bernburg mit Briefschaften Hzn. Eleonora Marias eingetroffen. Christian: Tageb. XV, Bl. 204v. Bereits am 9. 10. 1639 brachen Werder und Meyer von Dresden zu Banér auf, bei dem Werder hohes Ansehen genoß und den er in Aussig (bei Leitmeritz) vermutete. Eine erwogene Weiterreise nach Prag zu Ehz. Leopold Wilhelm oder gar nach Wien zum Kaiser erschien aufgrund der angespannten Lage dort wenig angeraten. Vgl. KU IV.2, 5. Aus F. Christians II. Brief an Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5), d. d. Bernburg [?] im Oktober 1639, erfahren wir lediglich, Christian zweifele nicht, „der Ob. Werder, werde seiner commission ein genügen gethan, vndt es (vielleicht) beßer ausgerichtett, als ich es nicht selber würde haben machen können.“ (ThHSTA Weimar: Fl. Haus A 205, Bl. 215). Am 11./ 12. 12. finden wir Werder und Meyer, von Banér mit „schlechter resolution“ in der mecklenburg. Sache zurückgekehrt, wieder im Anhaltischen, s. Christian: Tageb. XV, Bl. 238rf., vgl. 241r. Tatsächlich hatte Banér den Gesandten der mecklenburg-güstrowischen Witwe, den „Oberstlieutenant Meyer“, der mit Werder eingetroffen war, wohl nur formal, ad referendum „expedijren lassenn“. AOSB SA VI, 680, Bericht Banérs an Oxenstierna, 1. 12. 1639. Vgl. 390807A K 3 u. 410102 K 6. Nach Aussig hatte Banér zwar im September seine Truppen verlegt, um Hatzfeld den Weg zu verlegen und dessen Agieren zu beobachten; Banér selbst aber verblieb mit Unterbrechungen (Feldlager vor Prag, Mitte Okt. 1639) bis März 1640 in Leitmeritz. Vgl. AOSB SA VI, 652ff. Gese setzte die am Ende mit „schlechten Contento“ (Gese, KU IV.2, 19) geführten Verhandlungen in Dresden fort (vgl. KU IV.2, 8ff.), bis er gemeinsam mit dem in Friedensvermittlungen von Wien nach Dresden zurückgekehrten kgl.-dän. Gesandten Bernd v. Hagen gen. Geist (FG 236) am 19. 11. die Rückreise über Leipzig antrat. Hagen hatte offenbar den Auftrag, den Unmut des Kaisers und Kursachsens über die auch vom dän. König als ksl. Friedensvermittler ungern gesehene Abgrenzungspolitik Hz. Georgs v. Braunschweig-Calenberg (FG 231) und des nie- || [239] dersächs. Kreises zu mildern und die Scherben zu kitten (s. u.). Auch sollte er Sondierungen im Vorfeld des Nürnberger Kurfürstentages vornehmen (vgl. zu Hagen auch 391005 u. 391209 K 10). Tatsächlich aber hatte sich Hz. Georg mit der Lgfn. Amalia Elisabeth v. Hessen-Kassel am 5. 4. und 30. 10. 1639 a. St. zu einer Defensiv-Allianz verbunden. Vgl. Brockhaus, 29; KU IV.2, 18f.; Londorp (HAB: 2.5.2. Pol. 2°), 709ff.; Pufendorf: Kriegs-Geschichte, 11. Buch, 502; Theatrum europaeum, Tl. 4 (1643), 73f., 97 u. 129; Christian: Tageb. XV, Bl. 221r, 233v u. 234r. Im Dezember 1639 traf Gese in Magdeburg wieder direkt mit Drandorff zusammen, den er „hart vnd widrig“ in Verlangung der anhalt. Römerzugsquoten (als Kontribution für die Garnison) fand. Entsprechend wenig Entgegenkommen zeigte der am 28. 12. 1639 aufgesetzte Vergleich zwischen den anhalt. Fürsten und Drandorff, gegen dessen respektloses Verhalten sie förmlich Protest beim Kaiser und beim sächs. Kurfürsten einlegten. Drandorff selbst rechtfertigte seine Forderungen mit der „eußersten noht, die kein gesetz hat“. Die Konflikte zogen sich durch das ganze folgende Jahr 1640 fort. Vgl. KU IV.2, 22ff. (Zitate 22 u. 24), u. 28–39; Christian: Tageb. XV, Bl. 239v, 240r, 241v, 242v, 248v u. ö. Von Gese wissen wir, daß sich Werder Anfang November noch in Leitmeritz aufhielt. Von dort zog Banér zum Entsatz nach dem von den Schweden mühsam gegen kursächs. Truppen behaupteten Bautzen, wo er am 16. 11. eintraf, vermutlich in Begleitung Werders. Vgl. AOSB SA VI, 665f.; KU IV.2, 14f. u. 19; Rebitsch, 201. Die sich bei Banér kreuzenden Gesandtschaften des kgl.-dän. Emissärs Hagen gen. Geist (vgl. auch Christian: Tageb. XV, Bl. 212v, 214v: Hagen übernachtet am 1. 10. auf der Durchreise in Bernburg; 219v.) und einer Abordnung des niedersächs. Kreises in Fragen der beanspruchten Kreis-Neutralität verhinderten eine zügige Behandlung des Werderschen Anliegens. Vgl. AOSB SA VI, 659f., 665, 666ff. u. 678f.; KU IV.2, 5, 7, 15 u. 19. In einem Schreiben an F. Ludwig vom 21. 12. 1639, schon wieder aus dem heimischen Reinsdorf, rät Werder, den Drandorffschen Forderungen nachzukommen, dieser Leistung Priorität einzuräumen, dabei „für die Plagen des andern tages künftig [zu] sorgen“ in der Hoffnung, Banér könne auf die vertraglich vereinbarte monatliche Kontributionsquote aus Anhalt (vgl. 390504 K 4) vorerst verzichten (KU IV.2, 25). Da Werder erst auf seiner Rückreise nach Dresden erfahren habe, er solle Banér um Erlaß der monatlichen Zahlung bitten und dieses Ersuchen daher nur schriftlich und mit Bitte vertraulicher Behandlung einreichen konnte, sei die Reaktion Banérs noch ungewiß (vgl. ebd.). Halten wir fest: Bei Werders Gesandtschaft zu Banér waren sachsen-weimar. Interessen vorrangig, da er nicht nur den vorliegenden Brief F. Ludwigs nebst dessen literarischer Beilage, sondern auch Schreiben Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (s. 390907 u. 390910) zu überreichen hatte. Offensichtlich bildete die reichspolitisch heikle Frage nach der Hinterlassenschaft, besonders des Heeres des im Juli 1639 verstorbenen Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30; s. 390800 u. 390807A u. I) den Hauptpunkt in Werders Gesandtschaftsauftrag. Banér unterrichtete am 1. 12. 1639 (aus Leitmeritz) Reichskanzler Oxenstierna über Werders Mission, deren Anliegen politische Absicherung und Entscheidungen von höherer Stelle nötig machten: „E. Excell. soll ich hiermit auch dienstlich communiciren, dass eben in dieser zeit [...] der Oberster Weder [sic], als ein abgeschickter der sämbtlichen Hertzogen zu Waymar bei mir gewesen und seine proposition in der masse, wie die copien (sub lit. E.) Ihr Königl. May:tt beivorwahrt, besagen, eingegeben. Weil denn inn diesem werck ich mich eben so wenig als in andern, indeme Ihr Königl. May:tt allergnädigster wille und disposition über die armée, so Hertzog Berndts höchsäl. gedechtnus F. G. geführet, verborgen, ichtwas gewisses zu resolviren unterfangen können, habe ich es gleichergestaldt ad referendum angenommen und den gesandten mit der resolution, (sub lit. F.) Ihr Königl. May:tt beigeschlossen, abgefertiget“. AOSB SA VI, 679. (Keine der von Banér hier genannten Briefbeilagen ist im zitierten Band abgedruckt, zitiert oder erwähnt worden.) Zu Werders Reisen und Stationen s. 390807A u. I, 390826, 390904, 390906, 390910, 390914 u. 390921, zu Hz. Wilhelms Interesse am Erbe Hz. Bernhards s. 390909 K 17, zu einer weiteren Gesandtschaftsreise Werders zu Banér im Juli/ August 1640 s. 400810 K 10. || [240]
3 Das Werk Fürst Ludwig: Tamerlan (1639), das jüngst erschienen, jedenfalls schon im August von F. Ludwig versendet worden war (s. 390814). Das von Du Bec-Crespin und danach von dessen deutschen Übersetzern in der FG (Johann Joachim v. Wartensleben [FG 108] und F. Ludwig) positiv gezeichnete Bild des mongolisch-tartarischen Herrschers Timur Lenk/ Tamerlan als eines weisen, tugendhaften und den Künsten und Wissenschaften aufgeschlossenen Fürsten und Feldherren sollte Banér gewiß als Vorbild dienen. Vgl. 370902 K 11 u. 12, 380405 K I 1 u. 390901 K 4.
Seite drucken

XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000218/briefe/390903.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000218/tei-transcript.xsl