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390906 Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig
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390906

Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig


Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) schickt F. Ludwig (Der Nährende) eine Sendung (wahrscheinlich Abrisse von Impresengemälden, vielleicht auch das Manuskript zu D. v. dem Werder: Friedensrede), die ein von F. Ludwig eigens vorgesehener Bote nach Weimar bringen soll. Die Reise zu F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46. Der Sieghafte) sei auf den heutigen Freitag gelegt worden. Da er noch nicht absehen könne, ob er schon am morgigen Samstag wieder in Reinsdorf sei, bittet er um Mitteilung eines neuen (späteren) Termins, zu dem F. Ludwig ihn dort abholen lassen könne.

Beschreibung der Quelle


Q HM Köthen: V S 544, Bl. 416r–417v [A und Empfangsvermerk: 417v], 416v u. 417r leer; eigenh., Sig. [Handschrift: [Bl. [416r]] || [276]

Anschrift


A Dem Nehrenden zu Handen. Cöthen
Eigenh. Empfangsvermerk von F. Ludwig: 6. Aug. [sic] 1639.

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Dieweil des Nehrenden schreiben so viel andeutung gethan, das ein eigener botte auf Weymar lauffen solte, als habe ich, inligendes1 mit fortzuschicken, dienstlichst zubieten.
   Demnach ich auch erst heute freytags gegen abendt vom Sieghaften2 nacha Plötzka erfordert bin, als weis ich nicht, ob ich morgen abendt wieder komme, derowegen, stelle ich zu des Nehrenden beliebung, welchen tag er nach meiner wiederkunft, mich abhohlen zu lassen, beliebung tragen wirdt.
   Habe dieses zur nachricht nicht verhalten sollen vndt verbleibet

   Des Nehrenden allezeit dienstfertigster
   Der Vielgekörndte.

Reinsdorf den 6. HerbstM. am tage des Grossen.3 1639.

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T
a Eingefügt nach Plötzka

Kommentar
1 Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) sendet über F. Ludwig (Der Nährende) wohl Abrisse von Impresengemälden an Friedrich Hortleder (FG 343. 1639), die dieser nach seiner Aufnahme in die FG erbeten hatte. Dabei könnte es sich um Visierungen der Impresen Hortleders und der anderen im August 1639 bei einem Besuch Werders in Weimar aufgenommenen Neumitglieder (s. 390826) gehandelt haben. Die Bestätigung Hortleders in 390910, „die F. Anhaltischen Conterfect“ erhalten zu haben, dürfte also nicht auf gewünschte fl. Porträts hinweisen. Vgl. dazu auch 390902 u. 390907. Da Werder in 390907 Hortleder Änderungen zu seiner Friedensrede sendet, könnte er das Manuskript der Rede schon mit 390906 an F. Ludwig zur Beförderung nach Weimar geschickt haben.
2 F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46. Der Sieghafte). Diese Reise nach Plötzkau dürfte sich erneut auf den mecklenburg. Erbschaftsstreit (s. 390908 u. ö.), vielleicht auch auf die Frage des territorialen Erbes des am 8. 7. 1639 verstorbenen jüngsten der Weimarer Brüder, Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30), beziehen. Vgl. 390807A K 1.
3 Der Hl. Magnus, Ordensheiliger der Benediktiner, verstarb am 6. 9. 772. Vgl. Grotefend II. 2, 133 u. Kalender Herlitz 1646 (HAB: Xb 6222).
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