Beschreibung der Quelle
Q HM Köthen: V S 545, Bl. 82r–83v [A u. Empfangsvermerk: 83v],
83r leer; eigenh. mit Empfangsvermerk von F. Ludwigs H.; Sig.
[Handschrift: [Bl. [82r]]D:
KE, 232f.;
KL
III, 146f.; auszugsweise in
Barthold, 305f.; teilw. abgedruckt
in
Opitz: BW 400113
rel u. Ernst
Hellgart: Die Rezeption des Annoliedes bei Martin Opitz. In: Mittelalter-Rezeption.
Hg. Peter Wapnewski. Stuttgart 1986 (Germanistische-Symposien-Berichtsbände 6), S.
60–79, hier S. 77 Anm. 28.
BN:
Bürger, S. 179 Nr. 10/11.
Text
Durchlauchtiger Hochgeborner Fürst, Gnadiger Herr,
E. F. Gnaden gnedigen befehl nach überschicke derselben in unterthenigkeit ich
hierbey die gnedig begehrte
Bibliographiam Politicam Gab. Naudæj, doch nur
geschrieben, weill daß gedruckte exemplar dieses orts nicht zubekommen, und mihr nur
so lange von Einem guthen freunde, der es selbst mit auß Italien gebracht, so lange
vergünstiget, das ich es durchlesen, und nachmalß mein diener abschreiben können.
1 Jch
trage sorg, es werde E. F. Gn. die Schrifft kaum nicht zumalen verdrießlich sein.
Einmal weill Sie für sich nicht die beste, Und dann daß die Druckfehler nicht allein,
deren ich eine guthe noturfft im Italienischen exemplar angemerckt, ohn allen
zweiffel behalten, Sondern mit andern Schreibfehlern auch werden vermehret und
angeheufft worden sein, Dann ich es noch zur zeit nicht anderweit habe durchlesen und
endern können, Welches E. F. Gn. mihr gnedig verzeihen werden. Sonst habe ich etliche
Deutsche Gedichte hinzu gethan, die mihr von Breslaw zukommen,
2 Ob vieleicht E. F.
Gn. gnedig belie-
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ben wolte Sie etwa bey müßigen Stunden zu durchschauen. Mit verlangen
erwarte ich unserer Buchführer rückunfft von Leipzig, ob Sie daß alte Deutsche
Lobgedichte, einem Bischoff zu Cölln etwa gefertiget, So herr Opitius Sehl. mit
Erklerungen raußgeben,
3 mitbringen möchten. Dann solches zu lesen ich nicht wenig
begierig binn. Die Deutsche Sprachlehre
4 hethe ich verhofft bey dieser gelegenheit in
unterthenigkeit einzuschicken, Es ist mihr aber mit dem außschreiben zu lang worden,
und diese gelegenheit geschwinder gefallen, allß ich es mich anfangs vermuthet. Wird
demnach E. Fürstl. [82v] Gnd. gnedig geruhen, derselben bey erstfolgender sich gewiß
zu versehen. Schließlichen wüntsche E. Fürstl. Gd. ich ein glücksehliges neues iahr,
sambt allem Fürstlichen steten wolergehen, daß dero hocherleuchte tugend verdienet.
Der Höheste halte Sie neben dero ganzen fürstl. hause in gnadenreicher huth, und Sie
Sey meiner wenigkeit mit beharrlichen Gnaden beygethan, der ich iederzeit erfunden
werden will,
Gnediger Herr, E. Fürstl. Gnad
en Untertheniger, Gehorsamer Diener,
Augustus Buchner
mpriaWithenbergk den
13 Januarij Ao 1640.