1 Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte)
verfaßte die beiden, vier Jahre später in
Sachse:
Einhelligkeit III veröffentlichten Sonette „Uber den Sündlichen Menschen“
und „Uber den Wiedergeborenen Menschen“, s. 400310 I.
3 Rudolf v. Dieskau (FG 155. Der Niedrige). S. 400506, worin
F. Ludwig vom „Niedrigen“ spricht, der jedoch offensichtlich nicht der Autor der
„ECLOGA“ war. Dieskau hatte eine Prosaekloge u. d. T.
Frühlings-Gedichte (Altenburgk 1637: Otto Michael 1637, u. ö.) verfaßt
(s. 380220 u. ö.), weshalb er hier als Verfasser eines ebenfalls
zeitkritisch-satirischen Hirtengedichts vermutet wird.
4 Martin Rinckart (1586–1649), der im sächs. Eilenburg
zunächst als Kantor, dann als Diakon und schließlich als Archidiakon (ab 1637)
wirkte,
ADB XXX, 74–76. Das Kirchenbuch von 1639, in dem
die Taufe seiner Tochter Regina angezeigt wird, bestätigt den Titel eines
Archidiakons. Vgl. Martin Rinkarts geistliche Lieder nebst
einer in Verbindung mit Heinrich Rembe aus Eisleben nach den Quellen bearbeiteten
Darstellung des Lebens und der Werke des Dichters. Hg. Johannes Linke. Gotha 1886,
130f.; ferner
Dünnhaupt: Handbuch, 3350–3373;
Literatur-Lexikon2 IX, 473f.;
NDB
XXI, 626f.; Adolf Brüssau: Martin Rinckart (1586–1649) und sein Lied ‚Nun danket
alle Gott’. Leipzig, Hamburg [1936] (Welt des Gesangbuchs, 10), 47; Wilhelm
Büchting, Siegmar Keil: Martin Rinckart. Leben und Werk. Spröda 1996. — Zur
Michaelismesse 1639 war ein Werk avisiert, das F. Ludwigs Interesse geweckt haben
dürfte: „M. Martin Rinckarts Discurs von viererley teutschen ReimArten/ der 1.
Jambischen. 2. Trocheischen. 3. Anapæstischen vnd 4. Dactylischen. Item; desselben
viererley Gesang-Ringe: Jn dero 1. hundert Schrifft-Lieder. Jn der 2. hundert
Christ-Lieder. Jn der 3. hundert Hertz-Psälmlein. Jn der 4. hundert Klag- vnd
Frewden-Lieder. Bey Thomas Schürers Erben zu finden“ (s. in www.olms-online.de).
Allerdings ist kein einziges Exemplar nachgewiesen, und auch in der Bibliothek F.
Ludwigs (
IP, Bl. 335v) fand sich einzig die Ausgabe von
1645: M. Martinj Rinckarts Summarischer Discurs undt durchzug in 8vo. 1645
Leipzig.
Dünnhaupt: Handbuch, Art. Rinckart Nr. F 5,
behandelt diesen Titel daher als Fehlattribution bzw. als bloße Vorankündigung der
kleinen Poetik „Summarischer Discurs“, auf den er verweist (Nr. 68). Als von
Werder empfangene Rinckart-Werke können mit größerer Sicherheit bestimmt werden:
Die Meissnische Thränen-Saat, Leipzig [1637] und
Des Irrdischen vnd Himlischen SALOMONS Hoch-weiser Prediger,
[Leipzig 1637] (
Dünnhaupt: Handbuch, Art. Rinckart, Nr.
42.II resp. 43). Letzteres befand sich auch in der Bibliothek F. Ludwigs, s.
IP, Bl. 332r. Das von Werder dem Fürsten versprochene Werk
war aus Zeitgründen wohl nicht eine Rede, die Rinckart erst am 24. Juni 1640 in
Leipzig anläßlich des 200jährigen Jubiläums der Buchdruckerkunst hielt. Vgl.
Dünnhaupt: Handbuch, Art. Martin Rinckart, Nr. 53.1–3. Im
Kontext der zu vermutenden Beziehung Diederichs v. dem Werder zu Rinckart verdient
dessen Lied ‚Nun danket alle Gott’ mit Werders Liedern „Wohlan so kommet hehr ihr
frommen“ (371222 K 7 u. I) und „Gott lob“ (371226A I) verglichen zu werden.