1 Gf. Wolrad IV. v. Waldeck-Eisenberg (FG 114) hatte F. Ludwig (Der Nährende) ei- || [
505] nen alten frz.
Alexandre geliehen, den der Fürst übersetzte. Vgl. zum Alexanderroman und der Rezeption in der FG 390701 K 2; zu zwei Episoden aus dem Alexanderroman s. 391200 K 4 u. 5.
2 Es handelt sich wohl um eine eigene Poetik von Christian
Gueintz (FG 361. 1641) und nicht um seine Anmerkungen zu F. Ludwigs (Der Nährende)
gereimter Poetik
Kurtze Anleitung Zur Deutschen Poesi (1640). S. 400314 K 3.
3 [Christian Gueintz:]
ECLOGA oder Gespräch zweyer Hirten/ nemlichen des Damons vnd Coridons/ Vom Krieg vnd Friede. Gehalten zwischen etlichen Eichen im Jahr 1639. Vgl. 400314 K 4.
4 Gueintz hatte seiner „Poesi“
ein
erklärendes (nicht erhaltenes) Schreiben beigelegt, das F. Ludwig Werder in 400506
mitschickte.
5 Der bereits 1637 verstorbene Lgf. Wilhelm V. v.
Hessen-Kassel (FG 65) übersetzte das Werk des Franzosen Puget de La Serre
„L’entretien des bons esprits sur les vanités du monde“ (1629), das 1635 in Kassel
erschien. Vgl. 370422 I Q u. K I 2. Eine zweite, vom Hofprediger des Landgrafen,
Theophilus Neuberger, vorbereitete und kaum modifizierte Ausgabe erschien 1641 in
Kassel, vgl. 370422 III Q. Die Vorrede ist von Neuberger gezeichnet und stammt vom
23. Juni 1640. Wir können annehmen, daß es sich bei dem genannten Werk um die alte
Ausgabe von 1635 und die damit verbundene Diskussion einer Neuauflage der
„Betrachtung der Eytelkeit der Welt“ handelte, die der ehemalige Hofprediger u.
Superintendent Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65) dann verwirklichte. — In
Frage käme aufgrund des Titels auch die Übersetzung der Schwester F. Christians
II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), Hzn. Eleonora Marias v. Mecklenburg-Güstrow (AL
1617. TG 17), die in jungen Jahren die Übertragung einer Erbauungsschrift Pierre
du Moulins d. Ä. verfertigte: Heraclitus Oder Betrachtung der Eitelkeit und Elend
des Menschlichen Lebens ([Köthen] 1623). HAB: 584 Quod. (3). Da diese Schrift
jedoch fast zwanzig Jahre vorher veröffentlicht wurde, dürfte Diederich v. dem
Werder (FG 31) die erstgenannte Übersetzung an F. Ludwig übermittelt haben, auch
wenn zumindest deren Umfang von rund 550 Seiten im Quartformat wohl nicht mehr als
„klein“ gelten kann.
6 Zu denken ist wohl an Justus Georg Schottelius’ (FG 397.
1642)
LAMENTATIO GERMANIÆ EXSPIRANTIS Der numehr hinsterbenden
Nymphen GERMANIÆ elendeste Todesklage (Braunschweig 1640), für deren
Übersendung sich F. Ludwig in 400218 bei Hz. August d. J. v.
Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) bedankte und zugleich, falls es gefällig sei,
kritische Anmerkungen zu Sprache und Vers anbot. Dies würde zusätzlich erklären,
daß er Werder Schottelius’ frühe Dichtung zugeleitet hat und nun zurückerhält.
Vgl. dazu 400218 K 5. Wenig wahrscheinlich ist, daß es sich um die
Friedensrede Diederichs (und Paris’) v. dem Werder
handelte, möglicherweise die Weimarer Ausgabe von 1640. S. 390904 I u. K I 0.
7 Wohl nicht das ähnlich betitelte Werk
Fürst Christian II.: Von der Beharligkeit der Außerwehlten
(1641), das F. Ludwig und Werder etwa im März 1640 durchzusehen begonnen
hatten. Das Werk wurde allerdings erst im Dezember 1640 ausgeliefert, so daß
Werder hier erst ein korrigiertes Manuskript zurückgesandt haben könnte. S. 400312
(K 1). In 401215 spricht Werder bei der Erwähnung des Werkes von der „beharrlikeit
der Heyligen“. Dies geschieht durchaus in Übereinstimmung mit der reformierten
Glaubenslehre, die von einer Identität der von Gott zum ewigen Heil „Auserwählten“
(im vorliegenden Brief „gläubigen“, s. dazu 401215 II, 2. Widmungsgedicht) mit den
„Heiligen“ ausgeht. S. Evangelisches Kirchenlexikon. Hg. Erwin Fahlbusch et al.
Göttingen 1992, III, Sp. 1506. — Zieht man 400619 hinzu und die dortige Frage F.
Ludwigs, wie Werder „das Niederländische buchlein von der auserwehlten
beharligkeit“ gefallen habe und wie er die Möglichkeit einer Verdeutschung
einschätze, so ist auch in 400514 eher an das nl. Erbauungswerk des Ellardus van
Mehen (1570–1639) zu denken: Den ancker der ziele: Dat is Vande Perseverantie ofte
Volherdinghe der Heyligen gegrondet op de eewighe ende onveranderlijcke
Verkiesinge Gods: als ooc op de crachtige Beroepinge der Heyligen tot de || [
506] salige
ghemeynschap Gods in Christo Jesu (Harderwijk 1611: T. Hendrickzoon). Nach A.
Wittop Koning: Harderwijker Boekdrukkers. Nieuwkoop 1985 (Bibliotheca
Bibliographica Neerrlandica, 19), 319 (Unikat in: Verzameling Wittop Koning,
Amsterdam). Im Katalog der nachgelassenen Bibliothek F. Ludwigs (
IP, 331r) erfaßt als: „Der Seelen Ancker Holländisch. Harderw. 1611“.
Alle Angaben nach
Conermann: Ludwig und Christian II. v.
Anhalt, 438f. Der Verfasser war Prediger zu Harderwijk und Teilnehmer an
der Synode zu Dordrecht 1618/19, hatte zur Leichenpredigt auf Pzn. Loysa Amoena v.
Anhalt-Köthen 1625 seinen Beitrag beigesteuert.
LP
Stolberg, 5457; vgl. 250413 II–IV; ferner
BAB 455/
177–180;
BWN V, 163 u.
NNBW III,
841f. Der
ancker der ziele wurde von Diederich v. dem
Werder in Kooperation mit F. Ludwig übersetzt und erschien 1641 in Köthen unter
folgendem Titel im Druck, der dem Wortlaut in 400514 besser entspricht als die
Übersetzung F. Christians II.: Der Seelen | Ancker/| Das ist/| Von der
Beharligkeit oder Besten- | digkeit der Heiligen/| Gegründet | Auf die
unverenderliche erwehlung | Gottes/ | Als auch | Auf die kräftige beruffung der
Heili- | gen zu der seligen gemeinschaft | Gottes in Christo Jesu. | Vor etzlichen
Jahren in Niederländischer | Sprache beschrieben/| An ietzo aber | Jn Hoch-Deutsch
allen frommen glau- | bigen Christen zu troste | übergesetzet. | [Linie] |
Gedrucket zu Cöthen im Fürstenthume | Anhalt/ Jm Jahre 1641. HAB 1293.11 Theol.
(2), VD17; vgl.
IP, 331v, 332v u. 334v;
Kat. Dessau BB, Nr. 3380. Im HM Köthen hat sich das von Schreiberh.
aufgesetzte und von F. Ludwig korrigierte Druckms. erhalten: V S 671. Vgl. schon
270115 K 5, wo wir allerdings irrig von F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG
51) als Übersetzer ausgingen, ferner 400620, 401215 K II 0 u. 410203;
Conermann: Ludwig und Christian II. von Anhalt, 438–440.
8 „Gott mit uns“, regelmäßige Grußformel Werders in seinen
Briefen an F. Ludwig, war übrigens die Losung der Schweden und ihrer Alliierten in
den Schlachten bei Breitenfeld und Lützen 1631 u. 1632. Vgl. etwa
Barudio, 378 u. 414.