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400714 Fürst Ludwig an Graf Otto V. von Holstein-Schaumburg
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400714

Fürst Ludwig an Graf Otto V. von Holstein-Schaumburg


F. Ludwig antwortet auf einen Brief Gf. Ottos V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198) vom 21. 6. 1639, in dem von unterschiedlichen Beschwernissen und von Kriegslasten an Ottos Aufenhaltsort die Rede war. Otto werde dies als Heimsuchung Gottes mit hoffnungsvoller Geduld hinnehmen und im übrigen durch die nötigen Verordnungen das öffentliche Wesen zu erhalten wissen. F. Ludwig stehe gern mit gutem Rat zur Verfügung. — Der Druck des verdeutschten Du Bartas ist abgeschlossen. Gf. Otto möge mitteilen, wohin die von ihm subskribierten Exemplare gesandt werden sollen.

Beschreibung der Quelle


Q NSTA Bückeburg: Fürstl. Hausarchiv F 3 Nr. 345; 2 Bl. [A: 2v]; 1v u. 2r leer, Schreiberh. mit eigenh. Nachsatz und U.; Empfangsvermerk; Sig.

Anschrift


A Dem Wolgebornen Vnserm freundlichen lieben Vettern Herrn Otten Graven zu Holstein, Schaumburg, vnd Sternberg, Herrn zu Gehmen.
Empfangsvermerk von unbekannter H.: Ps. 30. Julij 1640

Text


Von Gottes gnaden Ludwig, Fürst zu Anhalt Grav zu Ascanien, Herr zu Bernburgk vnd Zerbst etc.
  Vnsern freundlichen grus, auch alles liebs vnd gutes zuuorn, Wolgeborner, freundlicher lieber Vetter etc. Wir haben auß E. Ld. schreiben vom 21. Junij,1 ungerne vernommen, daß neben den vnterschiedlichen beschwerlichen angelegenheiten, die starcke Kriegsbeschwehrungen deren ortes noch immerdar anhalten, vnd E. Ld. unterthanen dardurch mehr und mehr verderbet werden.
  Gleichwie nun dieses alles von dem gerechten Gott, als eine verschuldete Heimbsuchung herrühret, vnd biß zu verhoffendlicher beßerung mit gedult zuvertragen ist, gestalt auch vnsere ganz erschöpfte Länder vnd vnterthanen von so langer Zeit, biß auf die gegenwertige stunde in sothaner Kriegs- vnd Contributionslast noch hoffen. Also werden E. Ld. sonder zweifell, ihrem hochbegabten verstande nach, sich hierunter faßen, Jnmittelst aber wenigera nicht allenthalben sothanen anstalt vnd verordnung thun laßen, damit souiel müglich, daß publicum erhalten, vnd im V̈brigen die notturfft fleißig und wohl beobachtet werde. Können wir dan E. Ld. In einem und dem andern mit gutem Rathe vnd sonsten zustatten kommen, seind wir erböttig, wan an Vnß etwas gelanget, E. Ld. unsereb vnvorgreifliche meinung darauff zueröfnen, auch nach vermögen beförderlich zusein. So wir E. Ld. zur freundlichen antwort vnverhalten wollen, Dero wir zu angenehmen diensten willig.
  Datum Cöthen am 14. Julij, Anno 1640.

  E.c Ld. freundwilliger Vetter
  Ludwig f zu Anhalt

Der deutsche Bartas ist nunmehro gedruckt vnd stellet zu E. L. gefallen zuverordnen, wohin sie die ihr zu kommende stücke haben wollen.2 || [541]

Textapparat und Kommentar


Textapparat
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a Unsichere Lesung.
b Von F. Ludwig eingefügt.
c Von hier ab bis zum Schluß von F. Ludwigs H.

Kommentar
1 Das Schreiben Gf. Ottos V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198) liegt der Akte nicht bei und blieb uns auch sonst unbekannt. Zu Gf. Ottos Tod am 15. 11. 1640 und dem Streit um sein Erbe s. 401204 K 6 u. 7 sowie Beil. I.
2 Die nach den Sepmaines des Guillaume de Saluste sieur Du Bartas von Tobias Hübner (FG 25) verdeutschte und von F. Ludwig und Diederich v. dem Werder (FG 31) revidierte Lehrdichtung Hübner, Fürst Ludwig, Werder: Die Erste und Andere Woche (1640) lag seit Anfang Juni 1640 fertiggedruckt vor. Offenbar hatte sich Gf. Otto an der Finanzierung des Drucks durch Subskription beteiligt. S. 400000 K 3.
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