K Am 21. 7. 1640 hatte Christian Ernst (v.) Knoch (FG 268) F.
Ludwig noch aus Plötzkau geschrieben und den Aufschub seiner beabsichtigten Reise
um eine Woche entschuldigt. LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 94, Bl.
50r–52v. Im August 1640 hielt sich Knoch dann erneut in Braunschweig auf, wohin er
über Magdeburg und Schöningen gelangt war. Die Reise führte ihn im Anschluß weiter
nach Hildesheim und Kassel und sollte ursprünglich auch nach Hanau und ins
Westfälische gehen, was aber aufgrund der Kriegslage aufgegeben werden mußte. S.
Knochs Briefe an F. Ludwig vom 11. 8. (aus Hildesheim), 17. 8. (aus Kassel) und
22. 8. 1640 (aus Kassel). A. a. O., Bl. 54r–55v, 53rv u. 58r–59v. Vgl. Anm. 7 u.
391209 K 5.
1 Der kursächs. Obrist Frh. August Adolf v. Drandorff
(Trandorff), Kommandant in Magdeburg. Vgl. 390807A K 1, 390814 u. 390903 K 2; auch
schon 380608A K 7 u. 381006 K 4. Seine unnachgiebigen Forderungen für die
Magdeburger Garnison waren von den Anhaltinern und ihren Gesandten im Herbst/
Winter 1639/40 als Diktat, sein hochfahrendes, ungeduldiges Wesen mitsamt seinen
„exorbitantien“, „imputationen vnd bedrohungen“ als inakzeptabel befunden worden,
worüber man am 2. 1. 1640 auch bei Kf. Johann Georg I. v. Sachsen und sogar beim
Kaiser Beschwerde führte.
KU IV.2, 26 u. 37, vgl. 24, 28,
30, 37ff. u. ö.
2 Der 8. August 1640 war ein Samstag, demnach wäre Knoch am
Montag, 3. 8. in Magdeburg eingetroffen. Der Gegenstand des Transportunternehmens
konnte nicht ermittelt werden. Vermutlich wurde es in Begleitung eines Boten auf
der Elbe nach Magdeburg verschifft und mußte dann — mühevoll, wie Knoch schildert
— auf dem Landweg nach Braunschweig gebracht werden. Wenn es sich um eine
Büchersendung gehandelt haben sollte (Bücher wurden damals in Fässern
transportiert), dann war sie wohl nicht für Hz. August d. J. v.
Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) bestimmt, da Christian Abel die Sendung
weiterbefördern sollte. Zumindest ist die jüngst erschienene Gesamtausgabe der
revidierten Saluste Du Bartas-Übersetzung
Hübner, Fürst Ludwig,
Werder: Die Erste und An- || [551] dere Woche (1640) Hz. August direkt von Knoch
eingehändigt worden. Knoch spricht von „dem Bartas“, was hier „ein Exemplar“
bedeuten könnte.
3 Person mit Sitz in Magdeburg, nicht bekannt.
4 ggl., d i. Gutegroschen, eine seit Ende des 16. Jhs. v. a.
in Norddeutschland gebräuchliche Silbermünze im Wert von 12 Pfennigen bzw.
1/24 Reichstaler. Vgl. Alte Maße, Münzen und Gewichte aus
dem deutschen Sprachgebiet. Gesammelt u. bearb. v. Fritz Verdenhalven. Neustadt a.
d. Aisch 1968, 26; Heinz Fengler, Gerhard Gierow u. Willy Unger: Lexikon
Numismatik. 4. bearb. Aufl. Berlin 1988, 132 u. 172.
5 Christian Abel konnten wir nicht ermitteln, er scheint aber
ein Kaufmann oder eine Art Faktor in Braunschweig gewesen zu sein. In Knochs Brief
an F. Ludwig vom 17. 8. 1640 aus Kassel der eigenh. Zusatz zur Adresse: „H.
Christian Abeln, Zur eilenden beforderungk nacher Cott
en
vnbeschwert einzuhendig
en”. LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt.
Köthen A 9a Nr. 94, Bl. 53rv.
6 Jenes an Hz. August d. J. ausgehändigte „brieflein“ ist
400731. Beim „Bartas“ handelt es sich um die nach den
Sepmaines des Guillaume de Saluste sieur Du Bartas von Tobias Hübner (FG
25) verdeutschte und von F. Ludwig und Diederich v. dem Werder (FG 31) revidierte
Lehrdichtung
Hübner, Fürst Ludwig, Werder: Die Erste und Andere
Woche (1640). Die revidierte Gesamtausgabe der „zwei Wochen“ lag seit
Anfang Juni 1640 fertiggedruckt vor. S. 400000 K 3.
7 Im März 1640 hatte sich die schwed. Hauptarmee unter Johan
Banér (FG 222) aus Böhmen zurückgezogen und nach Norden abgesetzt, gefolgt von der
ksl. Armee unter Ehz. Leopold Wilhelm und Piccolomini (FG 356. 1641), die mit
bayer. Verstärkung Anfang Mai bei Saalfeld in einem großen und günstig
verschanzten Lager stand. Im Anschluß an die große „Conjunction“ der schwed.
Hauptarmee mit den französ.-weimar. (unter Longueville), hessen-kasselschen (unter
Melander, der bald darauf seines hess. Oberkommandos entlassen wurde) und
lüneburg. Truppen (unter Klitzing) am 6./16. 5. vor Erfurt zog die alliierte
Streitmacht am 7. 5. dem Gegner nach Saalfeld entgegen, um sich zur Schlacht zu
stellen — die größte Armee, die je unter Banér im Feld stand. Jedoch entzog sich
Piccolomini der offenen Feldschlacht, so daß sich beide Armeen, von Hunger und
Krankheit geplagt, vier Wochen lang gegenüberlagen, ohne daß es zu einer
Entscheidung kam. Im Laufe des Juni zogen beide Armeen ab, verteilten sich in
Thüringen, Franken, Hessen, bis sie sich im August erneut gegenüberlagen: die
Kaiserlichen bei Fritzlar, die Schweden bei Wildungen. Vgl. 390630 K 0. Wieder kam
es nur zu Scharmützeln, Rochaden und taktischen Geplänkeln, bis sich die Armeen im
September weiter nach Norddeutschland, an den Niederrhein, ins Westfälische und
Niedersächsische zogen. Im Oktober wollten die Herzöge v. Braunschweig u. Lüneburg
die zw. Weser und Leine liegenden schwed. Truppen rasch wieder loswerden. Banérs
Aufbruch im November zum Winterfeldzug vor die Tore Regensburgs und dann in die
Oberpfalz und den Böhmerwald verschaffte die gewünschte Entlastung. Vgl. 390909 K
10 u. 401212 K I 2;
Englund, 206ff. u. 234ff.;
Langenbeck, 73ff.;
Pufendorf:
Kriegs-Geschichte, 12. Buch, 536–549;
Ritter: Deutsche
Geschichte, 607f.;
Theatrum europaeum, Tl. 4
(1643), 276f., 381, 387ff. u. 394ff. Vgl. auch Knochs Brief aus Hildesheim, 11. 8.
1640: „[...] nachdem H feldmarschalgk Baner erfahr
en daß
die keyß. bey fritzlar mit dem ganz
en Corps ankomm
en vndt vn
retranchirt gestand
en, Er
sich mitt der ganzen Armee die
baguage zurügk lassendt erhob
en drunder sich auch Gen. leut Klitzingk befindet vndt reitet auff
fritzlar. Vergang
enen Sontag avanciret[,] resolviret die
Kays zue attaquir
en [...]. Da es entweder wieder zum
rechten lager, zur
retraicte oder aber bataille kommen muß wirdt man bald
erfahr
en.“ Ebd., Nachschrift: „Gleich izo kombt
nachricht daß sich die kays. retranchirt
en vndt der
feldmarschalgk eine meil weges von ihn
en stundt.“ LHA
Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 94, Bl. 54r–55v. Knochs Brief vom 17. 8.
1640 an F. Ludwig, aus einem von Flüchtlingen überschwemmten, von Freund und Feind
auf allen Seiten umlagerten Kassel: Die Kaiserlichen liegen bei Fritzlar, die
Schweden bei Wildungen. Obwohl die Gegner einander in || [
552] nächster Nähe
gegenüberliegen, ist „auf beyden theil
en [...] nichts
Haubtsechliches vorgang
en“ und eine „haupt
occasion“ auch
nicht zu erwarten, denn beide Armeen haben sich tief verschanzt. Streifpartien
machen alles unsicher, jeder legt nur alles darauf an, sich in Gelände- und
Versorgungsvorteile zu setzen und den Gegner von Unterhaltsmitteln abzuschneiden.
„Weil nun die krigende partheyn so nahe an einander, die streiffend
en partheyn sich nicht vermindern besondern tegklich
vermehr
en und zue mehrern insolentien ie großer die nott
wird angetrieben werd
en. Alß wirdt vor dißmal die
westph[älische] so wol auch Hanauische Reyse wie woll mitt großen wiederwill
en in den brun Verfall
en[,] den in
solcher zeitt ich solche schwere verantwortungk nicht auf mir nehm
en werde. Alß derftten wir wol ehst
en
von hier wieder aufbrech
en vndt unser Vatterlandt suchen[,]
da doch noch ein wenigk beßrer Schuz alß hierob
en. [...]
Der fangende der Stadliche vndt Treibende seindt noch in guttem Zuestandt. Haben
des Nehrend
en gesundtheitt nicht allein treuhertzigk
getrunck
en, besondern auch fr. dienst- vnd gehorsambst
zue grüßen gn. v. fr. ersuchet.“ LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 94,
Bl. 53rv. Gemeint sind Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231. Der Fangende),
Lgf. Johann v. Hessen-Braubach (FG 326. Der Stattliche) und Friedrich Schenk v.
Winterstedt (FG 325. Der Treibende). Bei der Reise nach Hanau und ins Westfälische
ging es vielleicht um „der F. Hanawischen als auch der Bentheimischen Fraw Witwen“
Angelegenheiten, von denen Werder in einem Brief an Heinrich v. Börstel (FG 78),
d. d. Reinsdorff 1. 7. 1640, sprach (BJ Kraków: Ehem. Autographensammlung der
Preuß. STB Berlin: acc. ms. 1937. 51; nicht foliiert). Gemeint sind vermutlich die
verw. Gfn. Anna Elisabeth v. Bentheim-Steinfurt, geb. Fn. v. Anhalt-Dessau, einst
vermählt mit Gf. Wilhelm Heinrich v. B.-St. (FG 11), sowie die verw. Gfn. Sibylla
Christina v. Hanau-Münzenberg, geb. Fn. v. Anhalt-Dessau, einst vermählt mit Gf.
Philipp Moritz v. H.-M. (FG 144). Die unsichere und unübersichtliche militärische
und politisch-diplomatische Lage sollte sich vorerst nicht ändern, s. Knochs Brief
vom 22. 8. 1640 aus Kassel, da die wieder über Braunschweig führende Heimreise
„vnverrichteter sach
en“ bevorsteht (a. a. O., Bl. 58r–59v).
Die Rückreise muß sich nach seiner Aussage strapaziös gestaltet haben, denn er
hatte Fn. Agnesa v. Anhalt-Dessau, geb. Lgfn. v. Hessen-Kassel (TG 25) mit den
Dessauer Prinzessinnen Eva Catharina u. Susanna Margaretha und Pz. Johann Georg
II. v. Anhalt-Dessau (FG 322) samt ihrer Begleitung über Köthen nachhause
begleiten müssen. Köthen hoffte er am 9. 9. 1640 gegen Mittag zu erreichen. S.
seinen Brief an F. Ludwig, o. O. 8. 9. 1640 (LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A
9a Nr. 94, Bl. 60r–63v). Von einer Station in Braunschweig auf dieser Heimreise
erfahren wir nichts, ebensowenig, ob er die am 11. 10. 1640 aus Schöningen
angekündigte (Weiter-)Reise nach Braunschweig antreten konnte; ihm selbst erschien
dies wg. der unsicheren Lage im Lande als sehr zweifelhaft. In diesem Brief heißt
es u. a.: „Jfgn. herzogk August
us seindt in schlecht
em zuestandt, Jhre in Helmstedt gelegne Volgker seindt auch
fort zue den Schwedisch
en gang
en
vndt lest der
Commandandt in Wolfenbuttel alles todtschieß
en was Braunschweiges vndt confisiren was vor rent
en vndt einkunften Jfgn. auß deroselben handt hab
en[,] wirdt also schlecht bestellet sein.“ A. a. O., Bl. 64r–65v. Am 27.
10. weilte Knoch bereits wieder in Plötzkau (a. a. O., Bl. 66r–67v). Mitte
November finden wir Knoch erneut auf der Reise nach Hamburg, hinter Salzwedel
(Schnega?), s. seinen Brief vom 18. 11. 1640 an F. Ludwig (a. a. O., Bl. 70rv). Am
23. u. 25. [11.] berichtet er aus Hamburg (a. a. O., Bl. 71rv u. 63rv).
8 Mitte Juni hatte eine starke französ. Streitmacht mit der
Belagerung Arras im Artois/ span. Niederlande begonnen. Die span. Besatzung war
schwächer als vermutet und auch die durch den ksl. Abzug Piccolominis auf den
mitteldt. Kriegsschauplatz geschwächten Truppen des Kardinalinfanten Ferdinand
vermochten den Belagerungsring nicht zu sprengen. Nachdem ein letzter
Entsatzversuch gescheitert war, ergab sich die Stadt am 9. 8. 1640. Arras war, so
Henri Pirenne, „nur die erste jener vielen reichen Provinzen Belgiens, die binnen
kurzem, Stück für Stück, dem Allerchristlichsten König als Beute zufallen sollte.“
H. P.: Geschichte Belgiens. Dt. Übers. v. Fritz Arnheim. 4. Bd.: Von der An- || [
553] kunft
des Herzogs von Alba (1567) bis zum Frieden von Münster (1648). Gotha 1913, 384.
Der Erfolg Frankreichs gilt als Wendepunkt in der Geschichte des französ.-span.
Krieges. Vgl. Les articles de la reduction d’Arras à l’obéissance du Roy. La Haye
1640 (HAB: Gk 2192 [23]);
Documenta Bohemica VI, Nr. 985,
1052 u. 1058;
Krieg und Frieden I, Nr. 1112 (Kupferstich:
Ansicht der Belagerung von Arras);
Theatrum europaeum Tl. 4
(1643), 198ff. und den Grundriß der Belagerung zw. S. 204 u. 205. In Knochs Brief
an F. Ludwig vom 11. 8. 1640 aus Hildesheim heißt es: „Arras ist den 10 dito
vbergang
en vndt seindt nicht mehr alß 600 man
ausgezog
en.“ LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr.
94, Bl. 54r–55v.
9 Frh. Johann v. Rauschenberg, ksl. Kommandant der Festung
Wolfenbüttel bis zu ihrer Übergabe und Räumung 1642/43. S.
Documenta Bohemica VI, Nr. 1214;
Londorp (HAB:
2.5.2. Pol. 2°), 967ff. Vgl. 391005 I.
10 Nach seiner Gesandtschaft zu Kf. Johann Georg I. v.
Sachsen und Johan Banér von Ende September bis Dezember 1639 (s. 390903 K 2) wurde
Diederich v. dem Werder im Juli 1640 von den Anhaltinern erneut zu Verhandlungen
mit dem schwed. General-Feldmarschall Banér abgesandt. Mit dem Rückzug der
Schweden und dem Vorstoß der Kaiserlichen nach Norden war für Anhalt nämlich
„pericula in mora“ (
KU IV.2, 49), wuchs die Sorge, daß „wir
den gantzen schwall in diese Lande herein“ bekämen (ebd., 43) — zunächst (seit
Juni 1640) in Gestalt höherer Kontributionsforderungen des schwed.
Generalkommissars Carl Gregersson in Halberstadt. Vgl.
KU
IV.2, 46ff. Werder verstand es, Banérs bisherige Schonung des Fts. Anhalt zu
verlängern und die im März 1639 festgesetzte, vergleichsweise moderate monatl.
Kontributionsquote von 600 Rtlern. (s. 390504 K 4) zu bestätigen. S. die
Vereinbarungen und Banérs Schutzbrief für das Ft. Anhalt, d. d. schwed.
Hauptquartier Wildungen, 1. bzw. 3. 9. 1640 (
KU IV.2,
61ff.). Vgl. 401212 K 4 u. K I 2 sowie Knochs Briefe an F. Ludwig vom 11. 8. 1640
aus Hildesheim: „Werder steht in tractat
us“ (LHA Sa.-Anh./
Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 94, Bl. 54r–55v) und vom 22. 8. 1640 aus Kassel: „Ob.
Werder geht morgen auch mit fortt
etc.“ (a. a. O., Bl.
58r–59v).
11 Mit dem lange hinausgezögerten Entschluß vom 1. 5. 1640
(„Peiner Rezeß“), den militär. Anschluß an Banérs Streitmacht (im Mai 1640 vor
Erfurt, s. Anm. 7) zu suchen, hatte sich die riskantere Strategie Hz. Georgs
innerhalb der Welfen durchgesetzt: seit dem Frühjahr 1640 hatte „die kriegerische
Stimmung“ bei ihm allmählich die Oberhand gewonnen.
Langenbeck, 53. Hz. August d. J. hatte eine neutrale, auf Verhandlungen
orientierende Haltung bevorzugt und knüpfte auch jetzt noch das Zusammengehen mit
den Schweden an Bedingungen und Vorbehalte — vgl.
Theatrum
europaeum, Tl. 4 (1643), 264;
Langenbeck, 224ff. —
jedoch bewog ihn die Aussicht auf eine gemeinsame Vertreibung der ksl. Besatzung
aus Wolfenbüttel, dem Peiner Rezeß zuzustimmen. In ihrer Apologie dieser
„
Conjunction“ (die einen offenen Bruch des Prager Friedens darstellte) an das in
Nürnberg versammelte Kurfürsten-Kollegium bzw. die kfl. Abgeordneten vom 12. 6.
1640 rechtfertigten sich die Herzöge Friedrich v. Braunschweig-Celle (1574–1648),
Georg und August d. J. mit ihrer Notwehrsituation und der Notwendigkeit eines
Universalfriedens. Zwar widerstrebte August der offene Anschluß
Braunschweig-Lüneburgs an Schweden, jedoch ließen seine beiden Briefe vom 8. u.
16. 10. 1640 an den Kaiser wachsende Erbitterung über die Vorenthaltung der
Festung Wolfenbüttel und die Rücksichtslosigkeit der ksl. Garnison erkennen. S.
391005 I. Im Juli 1640 trafen sich die schwed. Generale mit Hz. Georg in
Göttingen, wo dieser seine Armee konzentrierte; am 3./13. u. 4./14. 8. war auch
Banér persönlich zu Verhandlungen in Göttingen anwesend. Vgl.
Langenbeck, 58ff. u. 101;
Pufendorf:
Kriegs-Geschichte, 12. Buch, 545;
Theatrum
europaeum, Tl. 4 (1643), 393; auch
Decken: Georg
IV, 60ff. Zur Unterredung Banérs und Hz. Georgs in Göttingen s. auch Knochs Briefe
vom 21. 7. 1640 (s. Anm. 0) u. vom 11. 8. 1640 aus Hildesheim: „Zue Braunschweigk
wil man gutt kays. hier aber neutral seyn. [...] Jfggn. Herzogk George seindt izo
zue Minden vndt ist vor der marche der feldtm. Baner bey Jflgn. geweßen.“ LHA
Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 94, Bl. 54r–55v. Anfang Dezember 1640 || [
554] wurde
mit der Abschnürung und Belagerung der Festung Wolfenbüttel begonnen.
Theatrum europaeum, Tl. 4 (1643), 268.
12 Der Entwurf zu einer dt. Grammatik von Christian Gueintz
(FG 361. 1641). Seine Sprachlehre wurde zwecks Begutachtung auch nach Braunschweig
gesandt, wo sie Hz. August d. J., Justus Georg Schottelius (FG 397. 1642) und wohl
auch Balthasar Walther in Augenschein nahmen. S. 390114 K 13, ferner 400323,
400528 u. I, 400605, 400731, 401109, 410208 u. 410714.
13 F. Ludwig erwartete eine Bestätigung der früheren Zusage
Hz. Augusts d. J., sich finanziell an einer aktualisierten illustrierten
Neuauflage des FG-Gesellschaftsbuches zu beteiligen. S. 391203 u. I u. K I 0.