Georg Scharffenberg, Sohn des aus dem schlesischen Lauban stammenden Buchdruckers, Buchhändlers und Formschneiders Crispin Scharffenberg, ist um 1530 wohl in Görlitz geboren. Dort heiratete er bereits vor 1549 die Tochter des Steinmetz und Baumeisters Wendel Roßkopf, in dessen Testament er Erwähnung fand. Nach Tätigkeiten als Formschneider in Görlitz (1565 schnitt er zusammen mit Georg Metzker einen großen Plan der Stadt Görlitz), lässt sich Scharffenberg 1575 zusammen mit dem Wolfenbütteler Typographen Georg Horn an der Universität von Frankfurt an der Oder nachweisen. Um diese Zeit war Scharffenberg wohl für den Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg wie für Erzherzog Ferdinand von Österreich tätig. Anfang der 1580er Jahre scheint Schaffenberg sich dann in kurfürstlich-sächsischen Diensten befunden zu haben. Mitte 1582 wurde er auf Bitte des Herzogs Heinrich Julius durch Kurfürst August von Sachsen als Formschneider nach Wolfenbüttel gesandt, um die künstlerische Ausführung des Prachtstammbaums zu übernehmen. Von ihm ist außerdem ein Porträtbildnis des Gröninger Kapellmeisters Thomas Mancinus aus dem Jahre 1585 überliefert, das in Mancinus' 'Erstem Buch Newer Lustiger und Höfflicher Weltlicher Lieder' von 1588 veröffentlicht ist. Zu diesem Zeitpunkt muss Scharffenberg schon verwitwet sein, denn Ende des Jahres suchte er bei Herzog Julius um Erlaubnis nach, sich in Wolfenbüttel niederzulassen und sich mit einer Tochter des Oberger Pfarrers Hermann Querenberg, einem Enkelkind des Urbanus Regius, zu verheiraten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Scharffenberg seine zweite Frau durch Franz Algermann kennen gelernt haben, da dieser selber ein Neffe des ehemaligen Lüneburger Superintendenten gewesen ist. Scharffenberg, der sich in der Wolfenbütteler Gildestraße niederließ, wurde in den Folgejahren immer wieder mit Aufträgen vom Wolfenbütteler Hof bedacht, bis er schließlich 1607 oder 1608 verstarb.
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