Einleitung

[Inhaltsverzeichnis]

Die Edition

Die vorliegende Edition entstand im Rahmen der Dissertation Die Weltbeschreibung des Leonhard Millinger. Ein Schlüssel zum Weltbild eines Bauern um 1800. Eine ausführliche Beschreibung der Handschrift, der konkreten Forschungsfragen sowie den darauf abgestimmten Editionsrichtlinien kann der im Herbst 2015 an der Universität Innsbruck verteidigten Dissertation entnommen werden.

Transkritption

Mit der Aktualisierung vom 5. November 2013 liegt nun der gesamte Text der Weltbeschreibung in transkribierter Form vor. Diese Transkription basiert auf jener Transkription, die im Auftrag des Heimatpflegevereins Kirchdorf im Leukental erstellt wurde. In gedruckter Form und ergänzt um eine Einleitung zur Quelle und zur Person des Autors Leonhard Millinger, ist diese seit dem Frühjahr 2011 im Heimatmuseum Metzgerhaus in Kirchdorf in Tirol sowie im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (TLMF) einsehbar. Ziel dieser im Kontext des Gedenkjahr 2009 der 200-Jahr-Feier der Tiroler Erhebung von 1809 begonnen Arbeit war es, den Text der Weltbeschreibung für ein breites und insbesondere nicht wissenschaftliches Publikum zugänglich und lesbar zu machen. Dieses Ziel spiegelt sich auch in den verfolgten Transkriptionsrichtlinien wider. Gemäß diesen wurde der Text zwar buchstabengetreu übertragen (Ausnahme u/v und i/j, wie zum Beispiel anietzto → anjetzto), die von Millinger praktizierte völlig unregelmäßige Groß- und Kleinschreibung wurde hingegen heutigen Standards angenähert. Selbiges gilt auch für die Getrennt- und Zusammenschreibung einzelner Wörter, sowie für die Interpunktion. Dass es sich bei all diesen Eingriffen in den ursprünglichen Text bereits um eine Interpretation desselben handelt, ist offenkundig, konnte aber aufgrund der wenig einheitlichen Schreibweise Millingers wie auch der knappen finanziellen Ressourcen, mit denen dieses Projekt vorangetrieben wird, nicht vermieden werden. Die Veröffentlichung der Faksimiles der gesamten Weltbeschreibung erlaubt aber jederzeit eine Überprüfung und Korrektur des hier präsentierten Lesevorschlages der Weltbeschreibung. Denn nur als solches soll die Transkription verstanden werden.

Teilung und Hierarchisierung des Textes

Um angesichts der großen Datenmenge die Ladezeiten möglichst kurz halten zu können, war es notwendig, die dieser Edition zugrunde liegende xml-Datei (tei-transcript-mwb) in mehrere, dafür aber kleinere Dateien zu überführen. Eine solche Trennung des gesamten Textes in die Teile 1 bis 6 sowie in den als letzten Teil geführten „Index“ ist so im Original der Weltbeschreibung nicht zu finden. Allerdings wurden die Teilungen an größeren thematisch-inhaltlichen Zäsuren vorgenommen, wobei etwa die Teile 2 und 3 die eigentliche Weltbeschreibung, die Beschreibung der Erde und der Kontinente Asien (Teil 2), Europa, Afrika und Amerika (Teil 3) umfassen oder Teil 5 die Kriegsbeschreibungen Millingers.

Die Überschriften in der Transkription, die den Text in mehrere hundert Abschnitte bzw. Artikel aufsplittern, entsprechen den Seitenglossen aus der Handschrift. Aus diesen Überschriften bzw. Seitenglossen setzten sich auch die Inhaltsverzeichnisse zusammen, die am Beginn der Teile 1-6 aufklappbar sind und worin die jeweiligen Abschnitte auch direkt angesteuert werden können. Zur einfacheren Orientierung wurden für die Einträge im Inhaltsverzeichnis normalisierte Schreibweisen der Seitenglossen verwendet. Sofern noch keine solche normalisierte Schreibweise definiert ist, ist diese mit ??? markiert. Ebenfalls zur besseren Navigierung durch den Text wurden vereinzelt zusätzliche Überschriften eingeführt. Die in diesen Inhaltsverzeichnissen vorgenommen Hierarchisierung der Abschnitte, erkennbar an deren Nummerierung, ist hingegen nicht aus dem Original übernommen. Diese Hierarchisierung ist vielmehr das Ergebnis der Bemühungen, die von Millinger implizit verfolgte Textstruktur sichtbar zu machen. Aber auch wenn dieses Ergebnis mit der von Millinger mittels der Formatierung des Textes explizit gemachten Textstruktur weitgehend übereinstimmt, so handelt es sich dabei neuerlich nur um eine Interpretation der Weltbeschreibung.

Unverändert übernommen wurde hingegen der von Millinger angelegte alphabetisch geordnete Index der Seitenglossen/Überschriften. Aufgrund der vorgenommen Verlinkung der Seitenzahlen können die darin verzeichneten Artikel auch von hier aus angesteuert werden.

Register

Aufgrund des Umfanges der Handschrift und den beschränkten (finanziellen) Ressourcen konnten keine vollständigen Personen- und Ortsregister erstellt werden. Eine Ausnahme stellt das Ortsregister des 5. Teiles dar, welches von Ivana Dobcheva erarbeitet wurde. .

Sofern zu den ausgezeichneten Personen ein Eintrag in der Gemeinsamen Normdatendatei (GND) vorliegt, wird im Register darauf verwiesen. Alternativ oder auch ergänzend werden auch andere Online-Ressourcen wie wikipedia oder NEB/ADB verlinkt. Im Ortsregister werden die Einträge mit den Datenbanken GeoNames und Getty Thesaurus of Geographic Names verknüpft.

Die Registereinträge werden auch mit jenen Textpassagen der Weltbeschreibung verlinkt, in denen diese genannt werden.

Bibliographie

Die Bibliographie ist zweigeteilt. Der erste Teil „Millingers Quellen“ nennt jene Titel, die von Millinger in der Weltbeschreibung genannt werden. Die Reihenfolge entspricht dabei jener in der Weltbeschreibung. Wie auch die Sekundärliteratur im zweiten Teil der Bibliographie, werden auch die Titel des ersten Teils mit ihren jeweiligen Einträgen in den einschlägigen Bibliothekskatalogen verlinkt.

Auszeichnung inhaltlicher Übernahmen

Über weite Strecken hat Millinger die Inhalte seiner Weltbeschreibung aus anderen Büchern übernommen. Eines der Hauptziele dieser Edition ist die Auszeichnung und der Nachweis all jener Passagen, die Millinger aus den von ihm verwendeten Büchern übernommen hatte. Wie am Beispiel Portugal zu sehen, wird dafür diesen 20 verschiedenen Titeln jeweils eine bestimmte Farbe zugewiesen umso die identifizierten Paraphrasen optisch zu markieren. Der genaue Quellennachweis erfolgt mittels Fußnote. Sofern das zitierte Buch online zugänglich ist, wird innerhalb der Fußnote direkt auf die entsprechende Seite verlinkt. In einer späteren Ausgabe der Edition soll die Anzeige der Farbmarkierung optional und nur bei Bedarf aktivierbar sein.

Suche

Die Suchfunktion ist derzeit noch deaktiviert. Neben einer registergeleiteten Suche soll auch eine freie Suche über den gesamten Textkorpus implementiert werden.

Standort der Quelle

Die Weltbeschreibung des Leonhard Millingers ist im Besitz der Gemeinde Kirchdorf in Tirol und wird im Heimatmuseum Metzgerhaus ausgestellt.

Leonhard Millinger und die Weltbeschreibung

Bezeichnung „Weltbeschreibung“

Bei der dieser digitalen Edition zugrunde liegenden Quelle handelt es sich um ein „Außschreibungsbuch“, so zumindest die von Millinger verwendete Bezeichnung. In der Anthologie bäuerlicher Selbstzeugnisse Pflug und Gänsekiel unterscheidet Jan Peters diese grundlegend in zwei Kategorien. Während „Wirtschaftsbücher“ vornehmliche „Beobachtungen aus dem Arbeitsleben“ enthielten, würden „Schreibbücher“ vermehrt narrativ, reflektierende Passagen beinhalten.false1 Im Falle des „Außschreibungsbuches“ handelt es sich dieser Klassifizierung folgend eher um ein Schreib- denn um ein Wirtschaftsbuch. Aufgrund der inhaltlichen Schwerpunktsetzung dieses „Ausschreibungsbuches“ auf die Beschreibung der Welt (Seite 138 bis 651) wurde für diese Quelle der Titel „Weltbeschreibung“ gewählt. Dies scheint auch deshalb legitim zu sein, da Millinger selbst diesen Begriff zweimal verwendet hatte.

Leonhard Millinger2

Diese „Weltbeschreibung“ wurde von dem 1753 in Waidring geborenen Leonhard Millinger zwischen 1790 und 1815 geschrieben. 1785 hatte Millinger den in Waidring gelegenen Pobmerhof von seinem Vater übernommen und 1809 an Stefan Millinger, den ältesten Sohn seiner zwölf Kinder übergeben. Gemeinsam mit seiner Frau Katharina (geborene Prantner) lebte Millinger noch bis zu seinem Tod im Jahr 1834 auf dem heute noch existierenden Hof. Millinger, der sich selbst als „Bauers Mann“ bezeichnet hatte, war auch Viertelschreiber der Waidringer Nachbarsgemeinde Kirchdorf.

Über die Ausbildung Millingers ist wenig bekannt, wie auch aufgrund der institutionellen Rahmenbedingungen nur wenige Rückschlüsse dazu möglich sind. Von der 1774 in Österreich eingeführten allgemeinen Schulpflicht war Millinger, der zu diesem Zeitpunkt bereits über zwanzig Jahre alt war, nicht mehr betroffen. Ob es zu diesem oder gar zu einem früheren Zeitpunkt in Waidring schon eine Schule gegeben hatte, ist unklar. Die Möglichkeit zum Schulbesuch außerhalb Waidrings wäre jedoch in den Nachbargemeinden Kirchdorf und Fieberbrunn gegeben gewesen. Millinger selbst geht darauf aber nicht ein. Dafür vermerkt er im Vorwort zur ersten Fassung seiner Weltbeschreibung (Vgl. Abschnitt XC), dass er im Alter von zwölf Jahren zu seinem Onkel Simon Millinger nach Fieberbrunn gekommen wäre. Dieser war nicht nur Krämer und Bauer und Mesner, sondern auch der erste Schulmeister in diesem von Waidring rund vier Stunden entfernt gelegenen Ort. Darüber hinaus war Simon Millinger auch Hofmarkschreiber. Des Weiteren betrieb er auch den Bau einer Kapelle in Fieberbrunn. Dabei benützte er die Räumlichkeiten dieser 1760 vollendeten Johanneskapelle auch als eine Art Gemeindearchiv. Es liegt nahe, dass Leonhard Millinger sein Interesse für das Schreiberhandwerk wie auch für die Konservierung und Tradierung von Wissen von diesem Onkel übernommen hatte. War Millinger, wie er am Titelblatt einer von ihm angelegten Mitschrift von selbst gehörten Predigten notiert hatte, 1773 beim Fieberbrunner Hofmarkschreiber, Mesner und Schulmeister im Dienst gewesen.

Wann Millinger wieder zurück an den elterlichen Hof nach Waidring gekommen war, kann nicht klar bestimmt werden. Die Rückkehr muss aber spätestens um 1784/85 erfolgt sein, übernahm Millinger 1785 nicht nur den Pommerhof, sondern heiratete in Waidring auch die aus Mühlau bzw. St. Jakob in Haus stammende Katharina Prantner.

In Waidring war Millinger auch Teil der lokalen Schützen- und Landsturmkompagnie, wo er ebenfalls das Amt des Schreibers ausübte. Wie Millinger in seinem Ausschreibungsbuch detailliert dokumentiert hatte, mussten sowohl Schützen als auch Landsturmkompagnien im Zuge der napoleonischen Kriege mehrmals zum Zwecke der Landesverteidigung an Tirols südliche und nördliche Grenzen ausrücken. Nachdem die bayerische Regierung in Innsbruck im April 1809 von aufständischen Tirolern und mit Unterstützung regulärer österreichischer Truppen vertrieben worden waren – Tirol war seit dem Frieden von Preßburg ein Teil Bayerns - rückten im Mai 1809 verstärkte bayerische Verbände gegenTirolvor. Dabei kam es am 11. und 12. des Monats an dem unmittelbar vor Waidring gelegenen zu mehren Gefechten. Beim Vormarsch der Bayern nach Innsbruck kam es dabei mehrmals zu Plünderungen und Brandlegungen, wovon auch Waidring und Kirchdorf betroffen waren, und worüber Millinger in seinem Ausschreibungsbuch ebenfalls berichtete.

Rezeption der Weltbeschreibung

Der Tiroler Landesgeschichtsschreibung ist Millingers Weltbeschreibung vornehmlich im Kontext der Tiroler Erhebung von 1809 bekannt und wurde als „Millinger-Chronik“ zuletzt in Arbeiten zitiert, die anlässlich der 200-Jahr-Gedenkfeier zu „Anno Neun“ 2009 publiziert wurden.false3

Darüber hinaus diente die Weltbeschreibung bisher auch als Quelle zur Lokal- und Kirchengeschichte, etwa für die Dorfbücher Fieberbrunn und Kirchdorf in Tirol,false4 wie auch Matthias Mayers mehrbändiges Werk über den Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg,false5 wobei letzterer die Bezeichnung „Memorabilien-Buch“ verwendet hatte. Dass es sich dabei um die Weltbeschreibung handelt, kann dadurch gezeigt werden, dass sämtliche von Mayer angeführten Informationen und Zitate in der Weltschreibung wortgleich anzutreffen sind. Auf ein „‚Memorabilienbuch‘ des Leonhard Millinger“ beziehen sich auch Ulrich Krauss und Waltraud Krassnig in ihrer 2003 erschienen Studie zu benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich.false6

Der älteste bekannte Beitrag zu Leonhard Millinger und seinem Schreiben stammt aus dem Jahr 1907. Dabei handel es sich um ein im Selbstverlag veröffentlichtes „Erinnerungsblatt“ mit dem Titel „Die Waidringer Freiheitskämpfer von 1796 bis 1814“.false7 Der k.k. Bezirksrichter Adolf Pergler von Lofer, das auf der Salzburger Seite des Pass Strubs und nur zehn Kilometer von Waidring entfernt liegt, stellt Millinger darin als „[e]ine originelle Persönlichkeit aus der damaligen Zeit“ vor.false8 Pergler zitiert in diesem Beitrag sowohl die Vorrede wie auch das Register eines von Millinger geschriebenem „interessanten Werke“ mit dem Titel: „Die Zeit guet Vertreib“.false9

Die zwei Versionen der Weltbeschreibung (1790 und 1815)

Wie der Vergleich zwischen den von Pergler zitierten Passagen mit der Weltbeschreibung zeigt, stammt die von Pergler zitierte Vorrede aus einer ähnlichen aber früheren Version der Weltbeschreibung.false10 Dabei dürfte es sich mit aller Wahrscheinlichkeit um jenes Buch gehandelt haben, das Millinger in der Vorrede zur Weltbeschreibung erwähnt. Jenes Buch, dass er 1790 verfasst hatte und das er 1815 „in mein Millinger 63 jährigen Alter“ abschreiben und verbessern sollte. Der Aufenthaltsort dieser früheren Version aus dem Jahr 1790 ist leider unbekannt.

Weitere Autographen Millingers

Kriegsbeschreibungsbuch

Unbekannt ist auch der Aufenthaltsort eines ebenfalls von Pergler erwähnten, rund 300 Seiten umfassenden „Kriegsbeschreibungsbuch über die Tiroler Freiheitskämpfe“.false11 Dieses diente wohl als Vorlage zum Abschnitt „Kriegs Beschreibung“ (MWB, Teil 5, Seite 692 bis 906) in der Weltbeschreibung.

Predigtsammlung

Noch heute am Pommerhof befindet sich hingegen eine von ehemals mehreren Niederschriften von Predigten. In dieser rund 40 Seiten starken Handschrift hatte Millinger den Inhalt von 16 Predigten zusammengefasst, die er selbst zwischen Juni und November im Jahr 1773 im Raum Fieberbrunn, St. Ulrich am Pillersee, Hochfilzen und St. Jakob in Haus gehört hatte. Unmittelbar darauf, in den Nacht- und frühen Morgenstunden, hatte sich Millinger dazu jeweils Notizen gemacht, die er aber erst in meinen älteren Jahren alhero geschriben hätte. Wann dies allerdings genau gewesen war, bleibt unbenannt. Die Transkription und die Faksimiles dieser Predigtsammlung werden in den nächsten Monaten im Rahmen der digitalen Edition der Weltbeschreibung des Leonhard Millinger hier zugänglich gemacht.

Briefe

Geplant ist auch eine Veröffentlichung jenes Briefwechsels zwischen Leonhard Millinger mit seiner Frau aus dem Jahr 1797, der im Tiroler Landesarchiv (TLA) aufbewahrt wird. Dabei handelt es sich um zwei Briefe Millingers, datiert mit Bozen, 21. Februar bzw. Campodenno 28. Februar und einem Antwortschreiben Katharina Millingers aus Waidring vom 4. März.

Die Quellen der Weltbeschreibung

Wie Millinger in der Vorrede zu seinem Ausschreibungsbuch betonte, hatte er die darin verarbeiteten Inhalte nicht selber erdacht: oder erdicht sondern genommen auß unterschiedlichen Büchern. 16 der insgesamt 20 genannten Titel konnten zweifelsfrei identifiziert werden.

Bei dem an sechster Stelle genannten Titel Von Mathemäticus Erhard Weigelius könnte es sich um den 1665 in Jena erschienenen Erd-Spiegel handeln. Dafür spräche neben der thematischen Nähe zur Weltbeschreibung auch die aus dem Erd-Spiegel übernommene Information, dass auf der Welt eine Milliarde Menschen leben würden.false12 Gegen den Erd-Spiegel spricht allerdings, dass andere darin enthaltene Informationen nicht Aufnahme in Millingers Weltbeschreibung gefunden haben bzw. dass sich Weltbeschreibung und Erd-Spiegel an manchen Stellen widersprechen. Außerdem passt der 1665 erschienene Erd-Spiegel nicht in die ansonsten chronologisch erfolgte Auflistung von Millingers Quellen.

Ob es sich bei dem an siebter Stelle genannten Aus dem Buch des Natur-Lichts, oder eröfneten Palasts sechsten Teil auch tatsächlich um den sechsten Teil Stanislaus Reinhards Acxtelmeiers Natur-Licht handelt, muss ebenfalls mit einem Fragezeichen versehen werden. Denn während Erscheinungsort, -jahr und Anzahl der Bände übereinstimmen, so fehlt im Titel des Natur-Lichts die Bezeichnung „Palast“. „Pallast“ prangt dafür aber im Titel des ebenfalls von Acxtelmeier stammenden Des Natur-Liechts Weit Eröffneter Pallast“. Ein Werk, das zwar in Augsburg, jedoch nur in drei und nicht in sechs Teilen und auch erst 1706/7 und nicht bereits 1702 erschienen ist. Eine etwaige frühere Ausgabe konnte nicht gefunden werden.

Bis heute aber noch völlig unklar ist, welche Bücher mit den Zitaten Von Lehrern, Scribenten, Teologien, und Welt Weisern, auch etwas von Georgilis Bericht und Von der Wohlfart Buch, so ein gewisser Pater Geistlicher in diesen achtzehen hunderten Secolo, von Haupt Stadt Minichen, durchs Tyrol, in das Itälien, und einen anderen Weeg zurück auf Minichen gereist, und beschreibet die Merkwürdigkeiten gemeint sein könnten. Hinweise dazu werden mit Freude angenommen.

Projektfinanzierung

Das Projekt der Erstellung einer digitalen Edition der Weltbeschreibung des Leonhard Millinger, wie auch das eng damit in Verbindung stehende Dissertationsvorhaben „Die Weltbeschreibung des Leonhard Millinger. Ein Schlüssel zum Weltbild eines Bauern um 1800“ wurde bisher finanziert durch


1Vgl. Peters, Pflug, S. 310
2Zu den Belegstellen zu Millingers biographischen Eckdaten vgl. Andorfer, Millinger.
3Vgl. Schennach, Revolte, Haisjackl, Wintersteller oder Steiner, Freiheitskampf.
4Vgl. Dorfbuch Kirchdorf oder Dorfbuch Fieberbrunn.
5Mayer, Tiroler Anteil.
6Faust/Krassnig, Klöster.
7Vgl. Pergler, Waidringer Freiheitskämpfer
8Pergler, Waidringer Freiheitskämpfer, S. 39.
9Pergler, Waidringer Freiheitskämpfer, S. 39.
10Vgl.Pergler, Waidringer Freiheitskämpfer, S. 39-42.
11Pergler, Waidringer Freiheitskämpfer, S. 39.
12Weigel, Erd-Spiegel, S. 116.

XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000223/tei-introduction.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000223/tei-introduction.xsl