Die Transkription

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Land Strass.

Land: oder Kaiser: königliche uhr alte Post Strassen, so von Wien auf Salzburg, auf Innspruck und auf Trient, auch weiter Italien zu get, diese würd alzeit besser: und breider erricht: und gemacht. Ao: 1782 ist diese Strassen von St. Johann gegen Spital nach der Reinachen biß zum Stängl neu gemacht und erhöbt worden. Vorher ist diese Landstrass von St. Johann Eberhärtling und über den Rehrler Bichl biß Stängl gangen. Ehevor ao: 1775 ist zu St. Johann die Post Stätion aufkommen. Daß obrist Post Amt in Tyrol ist zu Innspruck. Ao: 1786 hat daß grosse Gewässer von Bass Strub biß Kundl an der Land Strass, dessen Pruggen und Wöhren Schaden getan bei 1200f.

Land Strass macht Abkauf.

Den 24.ten- April ao: 1697 ist zu Innspruck ein Land Strass Abkauf Brief erricht worden, daß hernach benante Nachbarn, biß hero die Landstraß in ihren Bezirch gemacht und erhalten haben, aber hinfüro von solcher frei sind und hinfiro auf ewig Weltzeit die Landstrass auß den kaiserlichen Landsfürstlichen Comeräl Mitlen gemacht: und erhalten muß werden. Die Nachbarschaft unter Erpfendorf von der Wildsällen an, item Grieslachern, Schredfeldern, Klobenbachern, Weindlbachern und Kappeler Nachbarn, samt wem es hieruter gegen Waidring auf Häfenberbg biß an die Urbars Leith, ist den Hannß Jakob Mohr Urbar Richter zu Kuefstain von obigen Nachbarn 291f. baar bezalt worden. Obbesagten 24. April ao: 1697 kauften sich die Waidringer Urbars Untertanen von bemelter Landstrassen zu machen von Häsenberg biß Bass Strub

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ab um 393f. 40x. mit den Geding und Freiheit, daß sie Urbars Untertan in Baß Strub wie ehe vor von all ihr: und anderen Sachen waß sie füehren Weeg Geld frei sind.falsei

Land March.

Land Märchung zwischen des Erz-Herzog Mäximilian von Oestereich in den Gericht Kitzbichl und den Erz-Pischof Wolf Dietrichen von Salzburg Land Gericht Lofer, wegen viel Jahr her Irungen des Land Gränz March und Bann Wald in der Strub und des Urbar Wald zu Waidring. Erstens von den auf den Scheiblberg aufgesetzten Marchstain gilt die March Scheidung zwischen Tyrol und Salzburg. Von Scheiblberg March Stain gegen der Roden Wand, wo entzwischen ein Marchstain gesetzt, von selben der Höch oder Schneid nach, von der Roden Wand über alle Höch Wend nach hinaus biß an Feld Kopf. Von da hinab zur Landstrass in alten Thurn ligenten Risen Stain, wo eben ein March Stain. Von hie Schadseith hinauf an das Unter Braid Horn in Pärm Schloss ist auch ein Marchstain, dafür ein 12 Zahl langesfalseii eingehaut. Gegeben zu Innspruck den 30. October ao: 1606. Land March zwischen Bairn und Tyrol gegen Waidring. Von obbesagten Scheiblberg Haupt March Stain, wo 3 Länder als Tyrol, Bairn und Salzburg zusamen stessen und gränzen, get das March gerad hinab gegen Awend, auf der Schwarzen Lack. Bei Zaun ist wieder ein Marchstain, als dan einer in Geiger Winckl, welcher verlohren worden. Von da hinauf auf die Ellewand wo abermahl ein March Stain, von danen der Ribl Thal zu.

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Landtag

Ao: 1663 ist zu Innspruck ein Land Tag abgehalten wordden. Ao: 1790 ist wiederum zu Innspruck für daß Land Tyrol ein effentlich grosser Landtag gehalten worden, wo daß Gericht Kitzbichel durch 2 deputierte Männer 3 Schriften eingeben und vorgelegt, die erste enthalt 20 Puncten oder Itemen, die zweite Schrift hat 8 Absätz Puncten und die dritte begreift eben 20 besondere Jtemen. Den 10. August ao: diss 1790 Jahr ist eben ein schenes Memoriäl von Herrn Dechent zu Fing an solchen Landtag von geistlichen Sachen vorgelegt: und eingeben worden.falseiii

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Märkt des Vich.

Offentliche freye Vich Märkt um hiesige Refier, wen: und wo sie des ganzen Jahr gehalten werden. In ganzen deutschen Tyrol sind bei 90 Vich Märkt.

Zu St. Johann ist der Rind: und Klain Vich Markt in langs den 2.ten- Montag vor St. Georgen Tag: oder 3.ten- Montag nach Maria Verkindigung. Und der 2.te- in Hörbst mit solchen Vich ist alda am Montag vor St. Michaeli.

Kitzbichel sind 2 Rind und Klain Vich Märkt, der erste ist am 2.ten- Montag nach Philippi, solcher ist zu erst ao: 1793 aufgebracht wroden. Der 2.te- ist am Mitwoch nach den Rosenkranz Fest.

Spitäl ist Roß, und Rind: auch Klain Vich Markt, am 3.ten- Montag nach Maria Himmelfart Tag.

Fieberprun in Pillersee sind ao: 1796 zwei Rind Vich Markt außgebracht worden und sind hinfiro alle Jahr. Der erter oder Langs Markt am Montag vor St. Geogi, daß ist ento 8 Tag nach St. Johannser Markt. Der zweite: oder Hörbst Markt am Montag nach Galli.

Zu Waidring ist am St. Nikolai Tag als 6.ten- December ein kleiner Roß Markt.

Kössen habens ao: 1792 zwey Roß: und Rind Vich Märkt außgebracht auf alle Jahr. Der 1.te- ist am Montag nach Philippi, der 2.te- am Montag vor Galli.

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Niederndorf ist am Montag nach Martini Rind: und Klain Vich Markt.

Zu Kuefstain ist der Veits Markt den 15. Juny mit Rassen, Rind: und Kläin Vich. In Hörbst ist aldort ein solcher Markt am St. Mathoiß Tag. Ist solches Fest am Sontag, so ist der Martk am Montag zu vor.

Zu Wörgl ist Roß: und Rind Vich Markt am Oster Erchtag. In Hörbst ist solcher Markt aldort am Mitwoch nach Galli.

Zu St. Gertrauti Roß: und Rind Vich Markt würd gehalten den Vor Awend St. Gertrauti als 16. Mörz. Dieser ist unter den beriemtisten einer.falseiv

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Märkt: oder Dult Zeiten.

Märkt oder Dultzeiten: Richtige Verzeichnüss einige Jahr Märkt, wie solche durch das ganze Jahr gehalten werden, nach alphetisch Ordnung.

  • A Amberg ist der 1. zu Pfingsten, in 2.te- an Sontag nach Mathei.
    Augspurg, sind 3 wie vor Folio 423 zu lesen.
  • B. Bamberg, der 1.te- um Johanni, 2.te- um Dionisi.
    Botzen, der 1.te- um Mitte fast, 2. um Egidi und noch 2, jeder tauret 14 Tag.
    Brin in Mährn, der 1. Jovokävit, 2. um Antlas, 3. um Kunigund und der 4.te- um Luci Tag.
  • C. Costänz, der 1. den 6. December, 2. Kanradi.
  • D. Dingel: oder Dinkelspil, der 1. um Georgi, 2. Bärtlme, 3.te- um Ursula Tag.
  • E. Egeden, 1.te- um Antlaß, 2.te- um Martini.
    Elwange, Roß: und Kramer Markt um Hl: 3 Königen.
  • F. Frankfurt am Mayn, 1. Oster Montag, 2. Maria Geburt.
  • G. St. Gallen, 1. in der Kreutzwoch, 2. St. Gallen. Grätz sind 2 lise bein A. Folio 387.
  • H. Hall in Inthal, sind 2 wie Folio 391 vor zu sehen. Hechingen, 1. um Georgi, 2. um Jakobi, 3. um Michaeli. Höchstät, 1. kurz nach Jakobi, 2. um Galli.
  • I. Ingol Stadt, 1. am Hl. Kreutzerfindung, 2. Um Mathei.
  • K. Kempten, 1. den 10. Mey, 2. an St. Peter und Pauli Tag, Kremps, 1. um Jakobi, 2.te- um Simon Judä.
  • L. Landshuet um Bärtlme wie vor Folio 412 findig.
    Leppig 1. ums Neu Jahr, 2. um Jubeläte, 3.te- Michaeli.
    Linz sind 2, wen solche lise vor Folio 385 bein A.
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    M. Memmingen ist ein Markt am Fest Mathei. Minichen sind 2 wie vor bein A. Folio 411 zu lesen.
  • N. Nördlingen, 1. ums Neu Jahr, 2. um Pfingsgen.
    Niernberg 1. um H: 3 Königin, 2. nach Ostern, 3. Egidi.
  • O. Olminz, 1. am Sontag Oßomitti, 2. St. Viti, 3. um Wencelaui.
  • P. Passau, 1. Palm Awend, 2. Estmick, 3. Lorenzi, 4. Martin. Prag in der alten Stadt, 1. Wencelaui, 2. Liechtmessen. Prag in der Neuen, 1. Veitstag, 2. Mitte Fast, 4. Margareten Tag.
  • R. Regenspurg, 1. am Sontag nach Ostern, 2. Sonta: u: Mathei.
  • S. Salzburg, sind 2 wie Folio 396 bein A. findig.
  • T. Tübingen, 1. um Georgi, 2. um Martini.
  • U. Ulm, 1. am Viti Tag, 2. Nikolai Fest.
  • W. Wien in Oestereich sind 2: lise vor Folio 358.
    Wirzburg, 1. Latare, 2. Kilian, 3. Michaeli, 4. Aller Heil:
  • Z. Zürch, 1. um Pfingsgen, 2.te- den 12. September. Zurzach ist das 36.iste- Martk: oder Dult Ort, sind 2 Jahr Märkt, der 1.te- um Pfingsgen und der 2.te- um Egidi Tag.

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Märkt in Bairn, samt andere Ort Benenung

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Maria Thal.

Daß Frauen Kloster Maria Thall in Land Tyrol ligt von Ratenberg entseits des Innfluß in ein Thall, wo geistliche Frauen der Domanikäner Prediger Orten sind. Daselbst ein Kirchl worin ein wundertätig würkendes unser Lieben Frauen Bild ist, samt 2 geistlichen Damanikäner. Ao: 1782 ist dieses Frauen Kloster, gleich viel anderen in kaiserlichen Orten aufgehoben worden, die Einkunfte beziecht der Kaiser, daß Kloster: und dessen Güther sind verkauft worden, und die Frauen werden in Weltstand besoldirt.

Maria Stain.

Maria Stain in der Freyhrrs[]: Crosinz[f.] Schlos Kapellen ein U. L: Fr: Kirch: oder Wohlfart Ort, alwo auch 3 heilige Laiber sind, als Justina, Bonifäctio, und Columbo. Von Boden zum Kirchl is 144 Stiegen Trappen hinauf, oder Staflen. In Kirchl 3 ganz neue Altär, in Turn so vil Gloggen.falsev

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Numerierung der Häuser.

Numerierung der Heuser. Ao. 1767 sind alle Heuser in Tyrol daß erste mahl Neu Numeriert worden, Werchart weiß von Viertl Männern. Und zugleich daß Gericht Numero, so daß höchste in Kitzbichler Gericht bestet in No: 2345. ao: 1785 ist daß neue millitärische Numerierung in Kitzbichler Gericht und anderen Orten in Tyrol von ein Millitär Officir vorgenommen worden, diese No: ist Gegend weiß gemacht worden.falsevi

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Ordens: und andere Geistliche:

Ordens und andere Herrn Geistliche, deren etlich: solche alda beschrieben. In ganzen Europa sind bei 1 Million Geistliche, so aber nicht all, alle Tag Mess lesen, von 3 Uhr frue biß 1 Uhr nachmittag, in 20 halbe Stund: oder Teil geteilt, so trift jede halbe Stund 50.000 Heilige Messen so alle Tag gelesen werden. St. Paulus genant, ist der erste Einsidler gewesen. Er get ao: 280 in die egippische Wiesterey lebet dort heilig 60 Jahr lang. Um selbe Zeit sind viel Tausent Christen in die Wüeste gangen, dort from: und heilig gelebt, also sind nach und nach die Orden der Geistlichen aufkomen, wie zu vernemen.

Karteiser

Der Karteyser Orden, diesen Orden hat eingesetzt der Heilige Bruno Canzler zu Paris in Frankreich, ao: 1080 hat er sein Anfang genomen. Dieser Orden ist schan eine lange Zeit der strengste. Sie derffen daß ganze Jahr keine Fleisch Speisen essen. Dieser Orden ist von römischen Kaiser: und Pabsten den 4. May ao: 1782 aufgehoben worden.

Trinitäner

Der Trinitäner: oder Heiligst Dreyfaltigkeit Orden hat sich angefangen ao: 1207 für die gefangene Christen.

Dominikäner

Orden des Heiligen Domincum, Prediger Orden genant. ao: 1216 hat selber seinen Anfang genomen, von den Heiligen Dominikus, der Italien, Hyspänia und Gallilea zum katolischen Glauben bekert hat. Er stirbt heilig den 4. August ao: 1221, dessen Fest solchen Tag gehalten würd. Es sind viel tausent mahl

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tausten Seelen vermög des heiligen Rosenkranz in Himel geläut worden.

Francisgäner

Orden des Heiligen seräphischen Vater Franciscus finf Wunden, so der demietigste genent würd, solches Fest den 4. October ist. Untern Pabst Honorio der 3. teao: 1228 hat dieser Heilige und seine Ordens Leit über 1000 Millino Seelen von Heidentum zum katolischen Glauben bekert. In der Innsul Kanari haben die Francisgäner allein 1 Million Menschen getauft.

Servitten

Der Servitten Orden ist ao: 1233 aufkomen, untern Pabst Gregori des 9.ten.

Templ Herrn.

Orden der Templ Herrn, so unter den Pabst Gelätio den 2.ten- ao 1118 von 2 heiligen Rittern Huguno, und Gaufredo mit Namen gestift, mit den Weissen Kleid und Roden Kreutz. Dieser Orden ist Viel hundert Jahr in der ganzen Welt in Ruem gestanden. Endlich aber in Cancillium zu Wien in Frankreich, unter Pabst Clement den 5.ten- außgetilgt, daß in einen Tag und Stund in Jahr ao: 1311 alle Ordens Genossen um gebracht und getödt worden, weilen sie zu letzt in ein Abgötterey verfahlen sind.

Brigitiner.

Ao: 1363 hat der Brigitiner Orden seinen Anfang genomen.

Kärmalitter.

Orden des Heiligen Kärmelitter: oder Baar Füesser genannt. Ao: 1686 schreibt Pater Abraham von diesen Orden, denn 16. July ist alle Jahr das Fest Simon Stock, der 33 Jahr lang in einen Aich Stock gewohnet, oder wie andere melden 37 Jahr lang auf der 35 Ellen

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hohen Sälle in Wind, Weder und Sonne gestandten. Er war gebürtig zu Antichio ao: 461. Selber hat von der heiligen Jungfrau Maria ihr Händen die Stäpulier: und Kärmelitter Orden empfangen. Jener Orden hat ao: 1226 den Anfang genomen. In diesn Orden sind ao: 1686 gezölt worden 140.000 Martirer, worunter 3 römische Päbst, 7 Kardinällen, 29 Patariachen und 142 Pischöf.

Benedictiner.

Orden des Heiligen Benedictiner: Von Patariarchen St. Benedictus Abbt, welches Fest den 21. Mörz da er heilig gestorben ao: 543. In diesen Orden öhlet man ao: 1686 über die 200.000 Heilige. Von diesen sind 37.000 Abbteyen, 40.000 Prior, 15.000 Jungfrau Klöster, keines ohne heilige Leib, weiter 50 römische Päbst, 21 Kaiser, 12 Kaiserinen, 46 König, 45 Königin, 180 oder gar 200 Kard-. nällen, 50 Patariarchen, 1564 Erz-Pischöf, bei 3500 gemeine Pischöf. Odili Schreger schreibt ao: 1770 daß dieser Orden von 44 biß 54 tausent Heilige hat, samt der Seeligen aber 300.000. Das Kloster auf den Berg Cässia in Wellisch Land, welches der heilige Benedictus selbst erbaut und bewohnt, zölt allein 5555 Heilige, dieses ist daß reichiste Kloster in der Welt. Vorzeiten zält es 4 Bistumer, 2 Herzogtum, 20 Grafschaften, 36 Städt, 250 Schlösser, 440 Flecken, 336 Höf, 23 Meer Hafen, 33 Innsuln,

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200 Mihlen, 300 Landschaften- oder Gebüeth und 1662 Kirchen. Daß Einkomen betrift jährlich 300.000 Dugaten. In Deutschland ist das ältiste Klo. ster das Benedictiner Kloster zu Weltenburg, auch in solchen Land unter den 7 brächtigisten Kirchen eine. Odili schreibt in solchen Orden sind gekränte Haupter, vorige 50 römische Päbst, 21 Kaiser, 26 Kaiserinen, 48 König, 45 Königin, 251 Margrafen Fürsten, und Herzogen [s.] Zu Lixau ist ein Benedictiner Kloster gewesen, worin bei 800 Religiosen die Gott darin lobten. Ao: 1549 zählet man in der ganzen Welt 225.244 Klöster, unter welchen 52.000 Benedictiner Klöster waren.

Pauliner.

Ao: 1474 ist der Pauliner Orden erricht worden, unter den Pabst Sixtus des 4.ten-

Augustiner.

Orden des Heiligen Augustin Kirchen Lehrer. St. Auggustin ist gebohren von seiner Muter St. Manica zu Tagaste in Äfrika. Er wurde Pischof in der Stadt Hippon. Hat die gröste Lieb zum himlischen Diengen. In 76 Jahr seines Alters ao: 430 ist er heilig gestorben, in der Stadt Päpia in Meyland ligt er begraben, dessen Fest alle Jahr den 28. August gehalten würd. Thamas Leplane von der Sociot Jesu schreibt von Augustinus Orden also: In allen 4. Welt Teilen werden über die 30.000 Augustiner Klöster gezält. Er hat 54 römische Päbst,

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1567 Kärtinällen, Pischöf: und Prelaten ohn zahlbar. In den Cancillio zu Trient ao: 1545 sind 34 Doctores der Heiligen Schrift aus diesen Orten gewese, worunter 5 solche Pischöf, und 1 Cardinal. Die Prob Tycienis bezeigt, daß dieser Orden mit 100.000 Heiligen prange. Diese Ordens Geistliche haben zum ersten die philippinische abgötische Heiden zum katolischen Glauben bekert: in Amerika sind durch dies in einen Jahr 200.000 Heiden zu den Christentum bekert worden.

Sociedet Jesu.

Die Sociedet Jesu hat sich angefangen in Jahr ao: 1534 und ao: 1540 ist sie bestättiget worden, komt her von den Heiligen Ignäty, der in Spänien am Mitterländer Meer die Kriegs Waffen abgelegt, Buess gewürkt, und Geistlicher worden ist. Dessen Fest war den 31. July. Sein Jinger Franciscus Xaveri der gedultigiste dessen Namens Fest den 3. tenDecember. Er ist von ao: 1559 in 10 Jahren über 170.000 Meil gereist. Dieser Heilige Xavery hat in Jopanien und Amerika 66 Kö nigreich, 5000 grosse Städt, den driten Teil in Indien mit seinen Stab von der Abgö tterey zu Gott gefiert. Als die Chineser, Joponeser, Portugenser, Indiäner, Gaaner,

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und Brachmaner, auch andere mehr: Er Franciscus Xaveri allein hat 1.200.000 Heiden getauft, und hat zwar in einen Tag mit seiner eignen Hand 10.000 Menschen getauft, in 10 Jahren 12.0000 solche. Er warffe 4000 Götzen und dero Tempel über den Hauffen. Ja er hat mehr als 1.100.000 Seelen den höllsichen Wolf abgejagt, auch 50 Todte zum Leben erwöcket. Da ao: 1641 die Sociot Jesu Seculum gehalten, hat sie in orienttälischen Indien ain Jahr den anderen zu Hilf 300.000 also in 100 Jahren 30 Million Seelen zu Gott gefiert. Von dero Geselschaft sind 5 römische Päbst gewest. Waß Franciscus Xaveri in Jopänsichen Reich Seelen bekert lüse vor Folio 226. Er stirbet seelig in der Öde Innsul Sanciano genant. Ao: 1775 ist die Sociedet in kaiserlichen Ländern ganz zerstört und aufgehoben worden.

Bamherzige Brüeder.

Die Barmherzige Brüeder von Johannes Dey: oder von Gott genant, diese haben sich angefangen in Jahre ao: 1550. Der Heilige Bernhardus ist Urheber dieses Orden und hat in seinen Leben bei 165 solche Klöster erbaut. Bis ao: 1684 sind in selben Orden 4 rö mische Päbst gewesen, 46 Kartinällen, 800 ErzPischöf und 1500 Gemeine Pischöf, laut Pater Abraham. Um die Zeit ao: 1800 sind in römisch kaiserlich: und bairischen Orthen, fast alle Ordens Genossen

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geistliche Herren und Kloster Frauen abgestölt: un d aufgehoben worden.

Peteriner Herrn.

Die Herrn Cleri: oder Peteriner, das ist die so genante Welt Geistliche, diese haben um hiesige Refier vorzeiten viele bekehret und grossen Seelen Nutzen geschaft.
Nun ist zu mörken, daß die ganze Christenheit biß ao: 1684 bei 11 Million Heilige Martyrer zöhlet.

Aller Seelen Andacht.

Der heilige Abbt Ottilio ist gewest der Stifter: und Urheber der Aller Seelen Tag Andacht.

Oberndorf.

Obern Dorf in Viertl St. Johann von hie 5 Stund gelegen, ein zu Kirchl gehört auf St. Johann, worin 3 Altär und der Heilige Philipp: und Jakobi Kirchen Patron. Ao: 1787 ist auß Anschaffung hoher Stelle, von St. Johannes auf Oberndorf ein geistlicher Herr komen und würd dort der tägliche Gottes Dienst gehalten, ein Freithof aufgericht und eingeweicht, auch daß hochwürdigste Guth eingesetzt. Doch haben die so zu Oberndorf gehören die freie Wahl, zu der Oster Beich: und begraben zu werden, auf Oberndorf, oder auf St. Johann.

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leer
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Pulfer machen.

Daß Pulfer machen hat erfundten Berthold Schwarz ein deutscher Francisgäner ao: 1380. Es würd gebraucht schwarz Oel Koll, Sallitter, nebst anderen Zusatz. Seit ao: 1650 ist die Pulfermacherey in Pillersee, einer Herrschaft zu Innspruck unterworffen.

Papier.

Von Papier machen. Vorzeiten haben die Alten Paln Blöter anstat Papier gehabt, dahero würd es noch Blöter genent. Von Erfindung des Papier machen ist es her 444 Jahr, jeziges Papier würd von alten Lumppen so in Wasser klein zu Prei gestossen gemacht. Die Papier Mihlen sind ein Regäl der Obrigkeiten. Jetzige Zeit würd daß Papier nicht mehr so gut gemacht als wie vor 175 Jahren. Daß Papier solle sein laut Thamas Gorzonius Aussuag stark, rein und weiß.

Pämburg.

Pämburg Kloster nechst Trostsburg in Bairn ist ein wohl erbautes Augustiner Kloster mit schön gemahlen Kirch, worin 11 Altär. Selbe Kirch ist ao: 1740 neu erbaut worden. Dieses Prelaten Kloster hat zu erst ein gotseelige Frau /:nach dem ihr 3 Ehe Herrn gestorben:/ gestift. Ao: 1803 in April ist solches Kloster von bairischen Kurfürsten aufgehoben und lizidirt worden.

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falsevii .

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Rehrer Bichl.

Rehrer Bichl nechst Oberndorf ist ein ganz abgekomenes Berg Knapp Werkt. Vorher war es reich am Ärz. Ein Berg Grueb: oder Loch Sail so 3 an ein ander wiget bei 76 Zenten und solche sind 2 gebraucht worden, eines ab: und daß andere aufwerts.

Reichenhall.

Reichen Hall, ein bairisches Städtl bei der Landstrass von hie 8 Stund, herober Salzburg 4 Stund gelegen. Von Salzgewerk aldort lise hernach Folio 931.

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Sumärische Seelen Beschreibung in folgenten Jahren und Orthen.

Seelen in Pillersee.

ao: 1763 sind in Viertl Pillersee 2126 Seelen, worunter 149 Eisen Handl: und 95 Blei Knappen Leihte sind, ohne 5 geistliche Herren. In selben Jahr sind in Urbar Waidring 424 Seelen. ao: 1769 sind laut Beschreibung in ganzen Pillersee 2153 Seelen, worunter 1059 männlich: und 1094 weibliche auch 121 Pferd, 29 Ochsen, samt 384 Schaf. In Jahr ao: 1773 sind in Pillersee 43 Menschen gebohren und 52ig gestorben. ao: 1776 waren in allen 2588 Sellen in ganzen Pillersee.

Seelen in Viertl Kirchdof.

Ao. 1787 sind in Viertl Kirchdorf 2466 Seelen gewest, worunter Kinder biß 7 Jahren 324. Von 6 biß 21. Jahren 500. Von 20 Jahren biß an das hohe Alter sind 1642 Seelen. ao:1795 sind in solchen Viertl Kirchdorf 2540 Seelen.

Salzgewerk Ober Hall.

Salzgewerker: und Pfannen. Erstens- daß Salzgwerk zu Obern Haal in Tyrol. Von diesen lise an vor Folio 391. ao: 1760 müssen die 3 Gerichter Kitzbichel, Kuefstain und Ratenberg von dieser Pfan das Salz nehmen 150 [tt.] kosten 4f. 41x. W: W:

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Salz zu Reichenhall.

Salz Gewerk zu reichen Hall Lands Bairn. Von da würd der Salzwasser Brun in Rehren nach Traunstain gefiert.

Salz zu Traunstain.

Salzgewerk zu Traunstain eben in Bairn, wo ein kü nstlicher Holz Rechen. Der Salz Brun wie obgemelt würd von Reichenhall alhero gefiert.

Salz zu Schelmberg, Hallein und Pertolsgaden.

Salzgewerk zu Schelmberg, Hallein und Pertols Gaden. Bei ao: 1805 ist bei bairisch Regierung die Salz Pfan: und Gwerk zu Schelmberg aufgehoben worden. In diesen 3 Orten kost der Stock oder Zenten von ao: 1792 bis ao: 1805 48x. biß 1 f. 7x. Aber ao: 1806 kost der Zenten 4f. 10x. R: W:

Salz Äcciß Gelde.

Salz Äcciß. Vor Jahren ist dieser auf die 3 Gerichter Kitzbichel, Kuefstain und Ratenberg pr 3000f. gewesen. Auf selben zalt Kitzbichel 1200f., Kuefstain 1000f. und Ratenberg 800f. Aber anjetzto ao: 1790 müssen diese 3 Gerichter 5000f. W: W: Äccis Geld geben auf 6450 Stöck oder Zenten. Kitzbichel trift 3000 Zenten, Ratenberg 1995 Zent[s.] und Kuefstain 1455 Zenten, ä Zenten 46 ½ x. Betrift Kitzbichl 2325f. und die 2 Gerichter pr 2675f. ao:1794 ist daß Salz: und Äcciß außgeteilt worden als- Jochberg Viertl 428 Zenten 81 Pfund, V. Reit 390 Ztl: 1 [tt.], St. Johann

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435 Ztl: 38 [tt], Kirchdorf Viertl 507 Ztl: 36tt: Pillersee 494. Ztl: 42tt:, Kössen 417 Ztl: 47tt:, Stadt Kitzbichl 170 Ztl: 87tt:, daß Berg Gericht 27 Ztl: 12tt: und Urbar Waidring 74 Zenten 76 Pfund, tut in Gericht Kitzbichel vorige 3000 Zenten.

Salz Tränsite Pfening.

Die 3 Gerichter Kitzbichel, Ratenberg und Kuefstain haben von unerdenklichen Zeiten, von jeden Stock oder Zenten Salz welcher Tränsite über Strub eingebrochen ist, einen Bezug von 1 ¼ x. Wiener Werhung bezohen. ao: 1792 ist selben Jahre von 8292 Stöcken Salzen in Bass Strub eingangen 172f. 45x. Amt Geld.

Ormäl Schul.

Die deutsche Örmäl Schuel ist ao: 1777 empor komen. Um selbe Zeit sind mehrere Schulen auf den Gei erricht worden, und aufkomen, als Hochfilzen, bei der Hütten, zu Hauß, zu Fuxham und Erpfendorf samt mehr Orten. Für Peter Känisi Katikißmus der 213 Jahr gebraucht worden, ist der jetzige erricht und gebraucht. All gemeiner Unterricht des deutschen Schul wesen.

  • 1. Sollen alle Kinder von 6 biß 12 Jahren in die Werch-
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    tag Schul gehen. 2. Und die junge Leith müssen von 12 biß 18 Jahren in die Feurtag nachmittagigen Schul gehen, Knaben und Mädlen in besonderen Tägen. 3. Wo 100 Werchtag Schul Kinder sind, muß ein Schuelmeister gesetzt werden, wo aber Berg oder Flüss auch weniger. 4. Jeder Schullehrer muß daß Schulstuben Haitz Holz von der Gemeinde haben. 5. Wo 160 Kinder sind, sol der Schullehrer ein Gehilfen haben. Wo aber 200 Kinder: sollen 2 Schullehrer sein. 6. Ein Schuellehrer wo die ganze Schuel, daß ist ein ganzes Jahr, hat jährlich 130f., sein Gehilf 70f. Wo eine halbe Schuel, hat der Schuellehrer 40f. auch nach Unterschid der Kinder. Von ao: 1812 an haben die Schullehrer einen mehr: oder gressern Lohn. 7. Sollen innländisch: und keine fremde Büecher gebraucht werden. 8. Solle der Schuel Kreiß Hauptman, oder in jeden Gericht der gesetzte Geistliche Schul Inspeckter, alle Jahr die Schuelen untersuchen. 9. Werden die Schullehrer von Bruderschaft Kapitäl Zinsen bezalt, samt etwaß von der Gerichts Kitzbichl Gemeinde in ihre Schulen. 10. Sind die Eltern bei Straf die Kinder in die Schull zu schicken schuldig, und- 11. Wen vermögliche Leith sterben, so solle bei jeden Erbs Einsatz von 20x. bis 4f. zu den Schlfund bezalt werden.

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Schmölz Gwerker.

Schmölz Gwerken in Tyrol, diese gehören fast allen den römischen Kaiser, alda würd von einigen etwaß gemelt, als das-

Schmölz Gwerk in Pillersee.

Schmölz Gwerk in Pillersee. Diesen Eisen Handl haben biß ao: 1616 die Herrn Rosenberger für ihr Eigenthum in Besitz gehabt. Von da an biß ao: 1730 ist dieser Handl bairisch gewest, damahls ist er kaiserlich worden. Dieser Handl hat ein lobliche Bruderschaft mit Käpitäl Geld zu Unterhalteung der ihrigen Armen, um die Zeit ao: 1790 nimet dieser Handl an Ärz und dergleichen zimlich zu, daß in Pletzer Thal zu Gebrä bei 40: und in Neu Alper Thal in Frueling bei 300 Knappen arweithen. Es würd alle Jahr über 18000 Pen Kol gebraucht. Zu disen Eisenhandl gehöret eine Mihl, Backstat, ein Sag Schnid und ein Würths Hauß. ao:1766 hat selber Handl an der Hütten ein Tradzug Schmidten, samt ein Hauß er-

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baut, aber ao: 1776 daß Tradziehen aufgehört und machen anjetzt dort Stachl. ao:1785 habens bei selben Handl um 96f. Papier, Dienten, und Schreibfedern gebraucht. ao:1786 um Sonwetten hat diesen Handl daß grosse Gewässer bei [7]0.000f. Schaden getan. Eß komet fast jahrlich bei 36.000f. unter die Handl Arweit Leithe. Der Blä Ofen get ohn gefehr 5 Viertl Jahr, darnach feuert er 3 Viertl Jahr. Von Blä Ofen komen viel tausent Flossen Stöck Spitz herauß, wigt einer 340 Pfund, worauß werden 12 grosse Eisen Stangen, wigt eine bei 26tt: tut 312 tt: auß 5 Stangen werd ein Stängl Zäun Eisen Puschen, jeder Eisen Puschen wiget 1 Zenten 25 Pfund. Dieses Gwerk hat ein Verweser, anjetzto heist man Fäctor, zu Walten.

Blei.

Daß Blei Schmölz Gwerk in Pillersee hat der gestrenge Herr Prugger für ihm selbst Eigenthum. Bei ao: 1790 ist es in abnemen wegen magl des Ärz. Bei ao: 1800 ist solches Blei Schmölz Gwerk gar abkommen.

Schmölzgwerk Litzfelden.

Schmölz Gwerk zu Litzlfelden nechts Kirchdorf. Auf Litzlfelden würd von Kitzichl und Jochberg Silber: und Kupfer Ärz gefiert. Das Kupffer Ärz würd

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7 und 8 mahl in Kolfeur abgetriben, daß selbe würd etwaß, doch nicht recht außgeleidert auf Kessen und Britzlegg gefiert, zu Pritzlegg unter das ungarische Kupffer geworffen und außgemacht. Daß Silber würd auch auf Pritzlegg gebracht und dort recht auß geleutert. ao: 1813 ist solches Schmölzgwerk zu Litzfelden von Bairischen gar ein gestölt und liget noch heuer ao: 1815 Ede.

Schm:Gw: Kitzbichl.

Zu Kitzbichel ist zwar kein Schmölzgwerk, wohl aber Ärz Berg. Dort werd daß Ärz abgelegt, etwaß gebuchert, der Herr Verweser alda hat über dieses, Lizlfelden und Jochberg zu schaffen wo nun ein Huetman ist.

Schm:Gw: Jochberg.

Von Jochberg würd auch Ärz auf Kössen gefiert, in Jochberg ist merist Kupffer und ein wenig Silber Schmölzgwerk.

Schm:Gw: Kessen .

Zu Kessen würd Kupffer und Schwebl außgemacht. Ist ein gestzter Herr Verweseer, anjetzto heist man Fäctor, gesetzt.

Schm:Gw: Kiefer.

An der Kiefer unter halb Kuefstain enters Innfluß ist ein kaiserliches Eisen Schmölz Gwerk und stet auf bairischen Boden, dafür könen die bairische

|| [937]
Schmid eine gewisse Quäntum Eisen alle Jahr kauffen, alwo ein Herr Verweser gesetzt. Die 16 Salzburgische Schmölz Gwerker sind vor bein A. Folio 397 mit Namen benent.

Schweblofen.

In Pillersee nechst Baimgrueben hat der gestrenge Herr Karl Prugger ao: 1725 um 126f. einen Grund kauft und ao: 1727 einen Schwebl Ofen darauf gebaut. Aber dieses Jahr in December ist er auß Anstiftung der Gemein bei der Nacht von Buenern ein geschlagen worden, die weil der Schwebl Rauch den umligenden Bau Grindten geschadet. Auf dieses war ein Porces und die Gemeinde hat Straf, oder mehrers Teil Umkösten /:doch ohne Prugers Schaden so er selber biessen müssen:/ bezalt der Siberer Würth 1500f. der Viertl Beistand 900f. der Viertheiller 500f. der Hofmarch Porbst eben 500f. und der Wäldte zu Wald 300f. zusammen 3700f.

Schwebl Öel.

Bein Hüttschlag in Pinzger innerhalb Gross Arl hat ao: 1776 daß Salzburger Viertl Schwebl Oel gekost pr. 1f. 36x. R: W: alhie kost 1 Lot 3x.

Schintlen.

Schar Tach Schintlen die Lerchern sollen von 15 biß 20 Zahl lang sein, in ainen Ort oder seit der Puschen 21 Legen haben, oder 109 Schinteln, kost der Geschärte aber ohn gefuegte Puschen ao: 1790 pr 32x.

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S. und St. würd auf 1 Klafter Tach 3 Puschen Schinteln verbraucht, solle einer in einen Tag 1 Klafter glattes Schar Tach döcken, daß hundert Schar Nägl kost 7x. Die feichtern Hauß Tach Schintlen sollen 27 oder 28 Zahl lang sein, ain Kasten ist 82 legen ins Kreutz kost um die Zeit ao: 1790 pr 2f. Ein Kasten hat bei 350 Schintlen. Mit 150 Schintlen decket man 1 Klafter Tach, wen ein hauß 100 Schuch lang und 60 praid, so werden 71 Kästen Schintlen oder 25.000 verpraucht

Schieß Städt.

Kaiserlich: Königlich fürstliche Schieß Städt in Tyrol, wo in Innspruck 1733 ein getruckte Verordnung herauß gangen mit 75 Puncten. Ins Tyrol ist jährlich auf alle Schieß Städt 1058f 3x geben worden. In das Kitzbichler Gericht auf die 6 Schieß Städt 42f. Jede Schieß Stadt 6f. außgenomen Kitzbichl und Kirchdorf hat 9f. ao:1793 langet Urbar Waidring um 3 f. Vortl Gaben an, von Kirchdorf auf Waidring zu bringen.

Steur Knecht.

Steur Sachen
ao: 1507 bestehen die Steur Knecht in Tyrol in 5000 Knechten, Steuren 180.000f. Die Prelaten, Ritterschaft und Adl hat 800 Steur Knecht und Puster-

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thal 500 Steur Knecht, so komt auf die 3 Gerichter Ratenberg, Kuefstain und Kitzbichel 300 Steur Knecht. In Gericht Kitzbichel sind 120 Steur Knecht, wo bei die Stadt mit 12 Knecht. Von den 6 Viertlen jedes 17 ½ Knecht. Kloster Rott von der Hofmarch Pillersee 2 Knecht und die Pfarrerey Pillersee 1 Knecht, tut obige 120 Steur Knecht. Ein Steur Knecht gibt daß Jahr 36f. ao:1573 ist die Steur höcher gestigen und biß ao: 1784 also gebliben. In Viertl Kirchdorf sind 6 Wercharten, jede Werchart hat 12 Güether gehabt, trift in Viertl Kirchdorf 72 Güether. Viertl Kirchdorf muß ein Steur Zeit Steur zahlen 472f. 30x. und seit ao: 1784 zalt Viertl Kirchdorf 603f. 49x. 2 d. Ein Steurzeit, vor den Jochberger Beitrag., alle 6 Viertl 3037f. 27x. Die Stadt 154f. 27x. 3d. Urbar Waidring 82f. 40x. Vor ao: 1784 hat Urbar Waidring keine Steur geben, nur den 33. Kreitzer in die Gerichts Wuestung zu zahlen gehabt. Die Adl Steur ist in Gericht Kitzbichl 1250f. 55x. alle Jahr. Die Adl Pätent in Viertl Kirchdorf mit 163f. 32x. zu zahlen. In Gericht Kitzbichel sind seit ao: 1784 pr 138 Steur Knecht, wobei der Adl 23: und die Gleba 115 Steur Knecht hat. ao:1748 biß ao: 1752 ist zu einer neuen Steur bereit gearweit worden, ist aber nicht zuständten komen. Ist vorfindeig gewest 19.928 Tagbau, 9739 Tagmad, 14.454 Gröser, Ver-
|| [940]
bleibt reiner Steur Tax 745.490f.

Neuen Ster bereit.

ao:1775 in Frueling ist zu der neuen Steur bereit die Felder zu messen angefangen worden und fort gearweit worden biß ao: 1784. Diese andre Steur ist die erste gewest, nach dieser neuen Bereittung mit 3117f. 7 ½ x. ao:1785 ist auf Gericht Kitzbichl von Kuefstain ein Steur Zuschlag komen, auf jeden Gulden Steur Tax 9 1/3x. Trift in unsern Gericht 167.645f. 54x. auf diesen Tax die jährliche Steur 2010f. Also der Steur Tax in Gericht Kitzbichel 1.248.875f. hievon übernimt der Adl 208.487f. 57x. 4d. und die Gleba 1.040.387f. 2 1/4x. Diese beide die jährliche Steur 7493f. 15x.

|| [941]

Teur: und Wert Breiß

Teure: und Wert Breiß des Vich, Getraub und andere Sachen, vor Jahren: und jetzige Zeiten.

ao: 1603.

Ist in alten Schriften findig, das in Monat Jenner in Pillersee 30 Gaiss auf 45f. angeschlagen worden.

ao: 1613.

Zu Lindau in besagten Pillersee am Hörbst bei der Inventur das Vich angeschlagen, als 6 Kie aine 8f. 30x., 5 Gald Rindl ains 4f. 30x., ain Füllel 5f.

ao: 1626.

Kauft der Pillerseer Probst 16 Rinder aines pr 11f.

ao: 1628.

Haben die Herrn Rosenberger den Bichler bei der Hütten in Pillersee Güether und Vich auf Bestand veralssen und um den St. Ulrichs Tag angeschlagen worden 48 allerley Kie aine 10f., ain 4 jährigen Oxen 15f., ain 3 jährigen 12f. ain 2 jährigen 10f., 6 heurige Zigl Kalber aines 1f. 30x., 12. Schaf aines 48x., 2 sehr grosse: und 2 mittere Schwein zusamen 18f., 4 heurige Schweindl aines 48x., zwey 2 jährige Schweitzer Ochsen ainen 15f. Auf 3 Tag Bau ist 36 Stär Waitz gesäet worden, auf 1 Tag Bau 17 Stär Haaber gesäet worden.

ao: 1634.

Kost eine schene Kalber Küe 9f. Damahls war wenig Gelde.

ao: 1654.

Bei Inventur Geisler zu Schwent ist jede Kue auf 9f. angeschlagen worden, die Gaiss aine 1f.

ao: 1665.

In Februäry, ain 3 jährige Stuetten 26f., ein Kue 10f., ain 2 jähriges Kalbel 5f., zwei 1 jä hrige deti beede 7f., ain Zigl Stierl 2f., ain 3. Wochen altes Kälbl 1 f. 6x., ain 1 jähriges Schweindl 1f. 12x., 3 Schäfl eines 48x.

|| [942]

ao: 1767.

In Hörbst Markt zu St. Johann die peste Kälber Kue, samt Kalb um 36f. feil boten worden, ist stehen bliben, also das Vich in geringen Wert.

ao: 1768.

Kost alhie der Salzburger Löhn Laib so 4tt: in Gewicht pr 8x.

ao: 1771.

Gilt ein gute nutzen Kue 50f. in Lengs 1 Gaiß 9f., zu Pertolsgaden kost 1 tt: gesotnes Schmalz 24x.

ao: 1772.

Kost 1 tt: Tubagg 16x. Der Lohn Laib alda 20x.

ao: 1780.

Ist das Pfund Schaf Wohl 17x. 1. Gläßl Weinprandwein 3x. deti Bier Brandwein 2 ½ x.

ao: 1782.

Der Jahr Kauf für 14 Tag alte Kälbl 2f. 24x.

ao: 1784.

Ist Mass Pier 5x., deti Merzen Pier 5 ½ x.

ao: 1786.

Ist das Vich um 1/3tel teurer worden, waß vor 2 und 3 Jahren 20f. golten, ist jetzt 30f., mitere 14 Tag alte Kälbl aines 4f.

ao: 1787.

Ein Spötl 36x. 1tt: wohl 30x. 1 Kändl Wein 10x.

ao: 1791.

In Spithäller Markt ein mitteres Roß Fillel 40f.

ao: 1792.

Kost in Höbst eine gute Kue ohne Kalb bei 70f.

ao: 1796.

Eine Mass Pier 6x., ein Mass Wein 28x., ein Gläßl Wein Prandwein 5x.

ao: 1799.

Ein Mass Pier 7x., ein Mass Wein 32x., ein Mass Hönig 2f., ein Stär Klotzen 2f. 40x.

ao: 1801.

Daß Vich teur ein mittern Hörst Kue kost in Somer bei 62f. 1 Baar mittere Bäck um Lorenzi 14f. ein Bockhaut 3f. 30x. 1 Mass Wein 44x., ein Gläßl Weinprandwein 8x., deti Pierprandwein 5x., ein Stär Klotzen 4f.

ao: 1804.

Ein Mass Wein 24x., ein Mass Pier 8x., ein El Loden 2f. 12x.

|| [943]

ao: 1805.

Kost 1 Mass Hönig 4f., ein Mass Pier 10x., ein Pfund Tuwagg 18x., weil Bängo Zetlen so ist als teuer.

ao: 1807.

Sind keine Bängo Zetlen mehr und wenig Geld, also alles um ein Dritl wohlfeailler, ein Mass Pier 6x., ain Zenten Käß 7f.

ao: 1809.

Ein Mass Pier 8x. ain Ztl. Käß 8f. 1tt., Tuwagg 24x. 1 Mass Wein 36x.

ao: 1814.

Ein Gläßl Wein Prandwein 9x. ain Mass Wein 48x. 1tt. Tubag 20x. 1 tt. Schmer 24x. 1 tt. Leinöel kost eben 24x.

ao: 1817.

Einefalseviii so sehr grosse Theurung des [insgesamt noch 5 Zeilen.]

Traid, Schmalz und Fleisch Preiß.

Traid, Schmalz und Fleisch Preiße. Waß vorzeiten und biß däto solches gekost, von älteren Jahren hab ich es genomen auß alten Schriften und waß vor da beschribnen Jahren dieses gekost, ist etwaß hernach Folio 995 zu lesen. Pater Abraham schreibt in der Innsul Hyspania, waxet daß Getreid so gros, daß ein Korn Echer die dicke eines Manns Arme hat, waß in Februäri gesäet, kann in Mörze Außgang schan geschnieden werden. folgende Tabelle bis Seite 948 Jahre / das Stär Getreid (Weitz., Korn, Haber, Gerst.) / Das Pfund Schmalz / Das Pfund Fleisch.

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Traunstain.

Traun Stain ein Städl in Unter Bairn alwo ein Pfleg Gericht, von hie 10 Stund. In der grossen Kirch aldort sind 9 Altär, bein Pater Capuciner 4 Altär. Daß Salzgwerk alda lise an vor Folio 931 bein S.

Trostburg.

Trostburg ist eben ein Städtl in Unter Bairn, von hie 14 Stund. In der grossen Kirch 5 Altär, 2 Heilige Leiber, in Turn 4 Gloggen.

Täuren Berg.

Täuren Berg, diese sind fast alle Winter und Sommer mit Schne bedecket, ist ein langes, hoches, doch nicht gar breites stainiges Gebürg. Der Krimlinger Taurn in Ober Pinzger ist der höchste auf welchen man übi gehen kann. Der Felwiser Taurn ist der längiste. Der Rauriser Taurn, der Fuscher Taurn, der Heilig Blueter Taurn ist der nä hendiste. Nechst an der Gastein ist der Masfelner und Hager Taurn. Und der Radstater Taurn ist der letzt: und nidriste alwo man fahren kann. Von gemelten Radstat biß Prenner in Tyrol kann man über dieses Gebürg nirgents fahren.

|| [949]

6 Viertl.

In Gericht Kitzbichel sind 6 Viertl und die Stadt Kitzbichel samt Urbar Waidring. Denen 6 Vierteln ist von den ao: 1786 und ao: 1787 erlitenen Wasser Schäden auf 10 Jahr die Steur zurug bezalt worden mit 3478f. 29x. 3d.

Jochberg.

Viertl Jochberg ist daß erste.

Reith.

Viertl Reith ist daß zweite.

Viertl St. Johann ist daß drite, ao: 1786 und 1787 hat dieses Viertl bei 20.000 f. Wasser Schaden erliten, beziecht Wasser Schaden Geld 926f, die Steur auf 10 Jahre von Beschädigten. ao: 1795 ist daß Gericht Ärchif zu St. Johann in Kirche Thurn nach der Ordnung ein Gericht worden.

Kirchdorf.

Viertl Kirchdorf ist das vierte. ao: 1679 kauft solches Viertl das Abdöcker Heusl in der Au, welches den 12. Mey ao: 1809 die bairische Saldaten neben mehr abgeprent. ao: 1786 und ao: 1787 hat solches Viertl an den Wasser Schäden auf 58.000f. Schaden erliten. Beziecht 752 f. zehen jährige Vergietung. ao: 1792 ist laut obrigkeitlich geförtigten Brief daß Viertl Kirchdorf zu Mach: und Erhaltung des Pillerseer Weeg in Winkl hinfüro frei, solcher Brief ligt in Viertl Ärchif zu Kirchdorf bei den Weegsach Schriften Nr. 5. Ist ao: 1809 verprunen. ao:1796 ist daß Viertl Ärchif zu Kirchdorf nach der Ordnung eingericht worden. Die Bair

|| [950]
haben durch daß Feur in Ärchif die Unordnung gemacht. ao:1783 hat solches Viertl Steur Tax ohne Zuschlag bekomen 208.393f. 14x. Zu Martini ao: 1796 ist für Joseph Feldman Schul Lehrer Orgonist und Viertl Schreiber der Peter Aufhammer am Zechenthof durch Einstimigkeit zu einen Viertl Schreiber erwöhlet worden.

Pillersee.

Viertl Pillersee ist daß 5.te- nach der Ordnung.

Viertl Kessen ist das letzte- oder 6.te-. ao: 1720 ist zu Kaltenhausen nechst Kessen ein neues Wacht Hauß erbaut: und von den 6. Viertlen bezalt worden.

St.Ulrich.

St. Ulrich in der Hofmarch Pillersee, schan ao: 1073 war aldort ein Schloß Kappellen, samt einen Herrn Geistlichen Benedictiner Stift Capulan von Kloster Rott, auß den alten Schloß ist ao: 1717 jetziger Pfarr Hof erbaut worden, in jetzigen Pfarr Kirch sind wegen Gürthl Bruderschaft 7 Altäre, 3 geistliche Benedictiner. ao:1787 ist auf St. Jakob zu Hauß ein geistlicher Herr komen, also zu St. Ulrich 2. Und von ao: 1812 nur 1 Geistlicher, weil die Pfarr nach Fieberprun komen ist. falsexiii

|| [952]

Waidring

Waidring daß St. Viti: und Nikoläi Vikäriät Gots Hauß, mit 2 Geistlichen. ao:1758 ist dieses Gotshauß ganz neu erbaut worden, inwendig 95 Schuch lang und 40 deti braid. Das Mallerey Werk hat Herr Joseph Aufschnaitter bezalt ao: 1761. Sind in allen 569 Kirchen Ständ wobei 173 leß Ständ, die Gemeinde hat zum Kirch Gebäu 4752 Schichten gemacht ohne Bezahlung. ao: 1790 hat solche Kirch 8616f in Vermögen. ao: 1794 ist der Kirch Thurn neu erricht: und baut worden, auß einen Spitz- der jetzige Kopl Thurn, hat kost bei 500f., so Kloster St. Zenno zahlen müssen. Die Gemeinde hat zu diesen Thurn 965 Scharwerck Schichten gemacht. Eben selbes Jahr hat besagte Gemeinde von Rast Wald nechst

|| [953]
Innspruck eine Uhr um 260f. gekauft. Und ao: 1804 hat bemelte Gemeinde von Reichen Hall eine Kirchen Orgl kauft um 135f. ao: 1742 ist alda zu Waidring die Heilig Sieben Zuflucht Bruderschaft eingesetzt worden. Daß Herrn Vikäri Hauß alda muß die Gemeinde aufbauen, und mit Prenn Holz alle Jahr versehen, erhalten muß das Herrn Hauß die Kirche, samt Garten. In der Gemeinde Waidring sind in 111 Heusern 794 Seelen.

Wohlfarten

Wohlfarten, ich hab ein Buch in Händen gehabt, worin über 1200 Mariänische Wohlfart Ort gezält, es gibt viel solche in denen christlichen Landschaften. Die beriemtiste sind zu Loreta in Italien siehe vor Folio 338. Zu Serato in Spänien. Zu Cornati in Frankreich. Zu Heiling Bergen in Böhm. Zu Maria Ainsidl in der Schweitz lise Folio 277. Zu Maria Zehl in Steurmarkt wie Folio 387 zu sehen. Zu Alt Eting in Bairn ist Folio 414 zu lesen. Zu Lungau in Kärnten. Zu Grinthal in Brawant. Zu Wien in Oestereich. Zu Mihlen in Schwaben. Zu Milberg in Franken. Und zu Kirchenthal in Salzburgischen sich Folio 400 vor.

|| [954]

Weegweiser von ein zur anderen Haupt Stadt

  • Weegweiser von einer Haupt Stadt zur anderen in ganzen Deutschland, und etwaß Italien, als-
  • Von Augspurg gegen Minichen ist es 9 Meil.
  • Von Minichen auf Salzburg 17 Me:
  • Salzburg auf Gratz 42 M:
  • Augspurg gen Regenspurg 18 M:
  • Regenspurg gegen Prag 28 M:
  • Augspurg auf Freysing 7 M:
  • Freising auf Landshuet 5 M.
  • Landshuet auf Bassau 13 ½ M:
  • Bassau auf Linz 11 M:
  • Linz auf Wien 26 M:
  • Augspurg auf Innspruck 17 M:
  • Innspruck auf Potzen 16 ½ M:
  • Potzen auf Trient 7 M:
  • Trient auf Venedig 90 wellische: daß ist bei 18 deutsche Me:
  • Venedig auf Florenz 160 wellisch: macht 32 deutsche M:
  • Florenz auf Rom 149 wellisch: tut 29 ½ deutsche Meil.
  • NB: Von Augspurg über Venedig auf Rom ist es 127 deutsche Meil, daß ist 635 welische Meil.
  • Von Augspurg auf Nördling 9 Meil
  • der Stadt Nördling auf die Stadt Frankfurt am Meyn ist es 26 ½ Meil
  • NB: Es wer zwar ein anderer Weeg von Augspurg auf Frankfurt, durch 23 Dörffer, 6 Städt und 1 Markt zu gehen, ist aber um 1 ½ deutsche Meil weider.
  • Von Frankfurt auf Chöln 22 ½ Meil
  • Chöln auf Amstertam 31 M:
  • Augspurg über Ulm auf Namur Stadt 78 Meill.
  • Namur auf Bisel 10 M:
  • Arndorf auf die Stadt Mostrich 14 Meil.
  • || [955]
    Von Mostrich auf Coblenz Stadt is 22 Meill.
  • Von Coblenz auf Mainz 12 Me:
  • Mainz auf Frankfurt am Mayn 6 Meil
  • Augspurg auf Ulm 9 M:
  • Ulm auf Stutgard 9 M:
  • Stutgard auf Strassburg 34 M.
  • Strassburg auf die Stadt Nänciiß 17 Meil.
  • Nänciiß auf Pariß 60 Meil.
  • Augspurg auf Memingen 10 M:
  • Meming auf Costänz über den Bodensee 11 Meil:
  • Costänz auf Basel 16 M:
  • Augspurg auf St: Gallen 22 M: auf Lucern 32 ½ M: auf
  • Schafhausen 25 ½ Meil: auf Ingol Stadt 9 M: auf
  • Weissenburg 11 Meil: auf Schwäwisch Gmind 11 Me:
  • Von Schafenhausen auf Brin in der Schweitz 13 ½ Meil.
  • Brin auf Gens Stadt 17 Meil.
  • Ingel Stadt auf Amberg 21. M:
  • Amberg auf Egger Stadt 11 ½ M:
  • Weissenburg auf Niernberg 7. M:
  • Schwäwisch Gmind auf Heilbrun 9. M:
  • Würzburg auf Augspurg 24 Meil.
  • Arnspach auf Stadt Barey 20 ½ Meil.
  • Barey auf Culmbach 21 ½ M:
  • Basel gen Zürch 12 Meil.
  • Breslau auf Perlin Stadt 43 M:
  • Perlin auf Treßten 22 M:
  • Egger nach Treßten 21 M:
  • Würtenberg nach Tresßten 14 M:
  • Treßten auf Prag 17 Meil.
  • Von Erfurth auf Braunschweig 49 ½ M:
  • Erfurth gegen Madeburg Stadt 16 Meil.
  • || [956]
    Von Frankfurt am Mayn nach Prag 65 Meil durch 19 Städt.
  • Frankfurt gegen Heidelburg 10 Meil.
  • Heidelburg auf Stugard 10 ½ M:
  • Kemppen nach Augspurg 10 ½ M.
  • Kemppen nach Innspruck 15 M:
  • Kemmpen nach Costänz 13 M:
  • Innspruck nach Basel 39 M.
  • Innspruck nach Salzburg 15 ½ M. wer 18 deti
  • . Leipzig gegen Bresslau 43 M:
  • Leipzig gen Frankfurt am Mayn 30 M:
  • Leipzig gen Prag 28 M:
  • Leipzig nach Regenspurg 37 ½ M:
  • Landshuet auf Regenpsurg 10. M:
  • Linz auf Salzburg 16 M:
  • Linz auf Niernberg 40 M:
  • Niernberg auf Minichen 24 Meil.
  • Nierberg auf Landshuet 18 M:
  • Landshuet auf Salzburg 15 M:
  • Niernberg auf Regenspurg 12 M:
  • Niernberg auf Prag 32 M:
  • Prag auf Bresslau 34 M:
  • Niernberg auf Leibzüg 34 M:
  • Niernberg auf Tresten 37 M:
  • Niernberg nach Erfurt 26 M:
  • Niernberg gegen Cössel in Hessen 34 M:
  • Niernberg auf Frankfurt am Mayn 28 Meil.
  • || [957]
    Von Niernberg nach Stadt Worms 29 Meil.
  • Niernberg auf Stutgard 21 Me:
  • Stutgard auf Straßburg 20 M:
  • Straßburg auf Niupelgart 24 ½ M:
  • Straßburg nach Metz 19 M:
  • Freyburg in Brißgau auf Straßburg 13 M:
  • Strassburg auf Frankfurt am Mayn 27 M:
  • Strassburg auf Mainz 27 M:
  • Trier auf Stadt Mainz 16 ½ M:
  • Coblenz auf Cöln am Rhein 11 M:
  • Cöln auf Mastricht 16 Me:
  • Mastricht auf Antorf 12. M:
  • Trient auf Ulm 49 Meil.
  • Ulm auf Tübingen 7 M:
  • Ulm auf Niernberg 18 M:
  • Crems gegen Brün in Mähren 18 ½ M:
  • Grätz auf Linz iss 27 Meil.
  • Grätz auf Wien 16 Meil.
  • Wien auf Prag 35 M:
  • Wien auf Presslau 43 M:
  • Wien auf Venedig 58 Meil und-
  • Von Wien auf Pressburg ist es 10 deutsche Meill.

Weegweiser.

Weegweiseer von hier: oder Waidring auf unterschiedliche Orth hindan, als-

Auf Minichen.

Auf Minichen, von hie auf Kessen 4 Stund, auf Walchsee 2 Stund, auf Niederndorf 2 Stund, übern Inn Fluß in daß Reisach 1 Stund, gegen unter Audorf auf Fischbach 2 Stund, da weck zu den Gmain

|| [958]
Würth, auf Kirchdorf, als dan über Aibling Moß biß Aibling 5 Stund, auf Feld Kirchen 3 Stund, auf Peist 2 Stund, auf Hecher Kirchen eben 2 Stund, von da über Räumers Dorf biß Minichen 4 Stund, zusammen 27 Stund oder 13 ½ Meilln.

Auf Alt-Eting

Auf Alt-Eting von hie auf Ruepling oder Niesenbach übers Bürg 7 Stund, auf Siexdorf 2 Stund, biß Traunstain 1 Stund, durch den Wald auf Mäzing 2 Stund, auf St. Georgen 2 Stund, auf Trossburg 1 Stund, auf Ächätin 1 Stund, auf die Gstötten oder Täching 2 Stund, auf Neu Kirchen 1 Stund, auf Alt-Eting 2 Stund, macht 20 Stund. Oder man kann gehen daß Land hin in ReitterWinkl 4 Stund, auf Marquätstain 3 Stund, biß Gram Stödt Schen Eggert 3 Stund, von Gram Stödt biß Trossburg 4 Stund. Oder von Traunstain auf Kamer, auf Kirchstöt, auf Pohlen, auf Feichten und auf die Gstötten übers Wasser iss 7 ½ Stund.

Auf Innspruck.

Auf Innspruck, von Innsnpruck lise vor Folio 389. Von hie auf St. Johann 3 ½ Stund auf Going 2 Stund, in die Elmau ¼ Stund, biß Söll 2 Stund, auf Wörgl 2 Stund, biß Kundl 1 ½ Stund, biß St. Loenhard ¼ Stund, biß Radfeln 1 Stund, biß Ratenberg ¼ Stund, auf Pritschlegg ½ Stund, auf Matz 1 ½ Stund, auf St. Gertraut ½ Stund, auf Strass 1 Stund, auf St. Marten 1 Stund, auf Puech Rodholzen ½, auf Mar-

|| [959]
garethen ½ Stund, auf Schwatz 1 Stund, auf Gwer 2 Stund, Volters biß Haal 1 Stund und auf Innspruck 2 Stund, zusam 24 Stund.

Zillertall

Nicht weit neben vorbemelten Strass, get daß Zillertall an so mehrist Salzburgisch. Rechter Hand wen man ins Zillertall get, ligen zu nerst die 2 geliche Schlitter Kirchen, welche neben ein ander stehen, so 2 zwiträchtige Schwestern waren. Eine solche hat die letzere Kirch auf ihren Kösten bauen lassen, ist kaiserlich. Den 14. May 1809 von bairisch Millitär eine Kirch und mehrere Heuser abgeprent worden. Von Schlitter ¾ Stund auf Fing, so eben kaiserlich. Von Fing lise an vor Folio 403. Auf zu Danß: oder Hudan, auch Ried. Auf Zitbach. Von da auf Dux, so zu inerist liget, als dan die Wilde Dux wo Stain Böck sind. Lingger hat inst Zillerthal ligtErstens die Vikäriät Harscht. Als dan Stum, Zell: oder Kropfsperg, selbes lise vor Folio 404. Mayrhof und Gerloß.

Auf die Wiß

Von hinunt auß den nähmdnen Weeg auf die Wiß, als- biß auf die Überfuehr nechst Reisach sihe den Weeg Weiser vor Folio 957. Zwischen Unter: und Ober Audorf beim Lederer zum Audorfferberg. Über Audorffer Berg auf Bairisch Zell 3 Stund, auf Neu Heusl 2 Stund, auf Schließ 1 Stund, gegen Schuß auf Mund 1 Stund, Reichbeirn Greiling Stund, auf Dölz 2 Stund, auf Fieber: oder Hellenbrun 1 Stund, auf die Schen Mihl 1 Stund, auf Häbä 2 Stund, auf Scheffau 3 Stund, auf Mundau

|| [960]
auf Kollgrub [leefeld] Stund,von Scheffau auf Aichöspach 2 Stund und auf die Wiß 1 Stund macht [leefeld] Stund. Von hie oben auß den weiteren Weeg auf die Wiß. Auf Innspruck sich nechst vor, von Innspruck auf Zierler 4 Stund, biß Kloster Seefelden 2 Stund, biß Schärnitz ein Bass zum Bairn 2 Stund, auf Mitterwald 2 Stund, biß Bader Krichen 4 Stund, biß Etal 3 Stund, auf Ober Amering, auf Unter Amering, [leefeld] und auf die Wiß [leerfeld] Stund, zusamen 44 Stund.

Wiß

Von Ursprung: und Beschreibung unsers lieben Herrn des Gegeißleten auf der Wiß in Ober Bairn Staingadischm Pfarr. Daß Haupt dieser Bildnuß ist auß Holz unter den Sacristei Tach zwischen unterschiedlichen Staub voller Geräfl ao: 1720 gefundten worden, der Bildnuss Christi sihet es nicht recht gleich. ao:1732 auß Mitleiden geistlichen Eyfer gegen den Leiden Christi hat der Prelat von Etal Hiazintus genant eine Karfreitag Procession in seiner Hofmarch angestölt, den Volk daß Leiden Christi vorgestölt: und vorzustellen. Da in Vorstelung des Leiden Christi der gegeislete Heyland manglet, suchten und funden sie in gleichsam verworffenen Sachen ein schlecht hin auß gearweiteten Leib von Holz, setzten obiges Haupt auf den Leib, überzohen im mit Leinwat, daß Haupt mit Haaren und mit Hilf eines Mahlers gabens ihm die Gestalt des gegeisleten Heyland und wurde 3 Jahr am

|| [961]
heiligen Karfreitag gebraucht zum Procession umtragen, nach diese ist diese Bildnuss wieder wegen schlechten an: und aussehen weiderum in die alten Sachen auf behalten worden. Endlich den Kloster Würth in Etal geschenkt. Der Würth hat es 2 Jahr alng behalten in Mäinung er wollte ihr die Gestalt in der Ruhe geben, hats aber nie ins Werk Getan, die Kinder zohen diese Bilnuss umer, daß dieses Bild nur einen Arm hat. Eine Beirin in der Wiß ersuecht den Würth um die Bildnuss und biettet darum, der Würth gab ihrs. Sie stelt es in ihr Kämer, bettet mit ihren Kindern täglich darbei Frue und Awend und verehrte es aufrichtig. Endlüch in Somer ao: 1740 da sie in der Frue bein Bilnuss bettet sahe sie mit ihren Haußgenossen, wie heiffige Zäher auß den Augen: und über die Bildnunss herabrunen, daß sie /:wen sie sich getraut häte:/ 2 Löfl vol wollte aufgefangen haben, den anderen Tag sahen andere noch eine Zäher unter den Augen, die Zäher in Abtrücken sind etwaß öellig und hinter lassen in Tüechl nasser. Damit die Sach nach: und nach untersucht würd, so haben die Haußgenossen nicht viel außsagen derffen. Neben den Baurn Hauß ist eine Feld Kappellen auf bauet worden, auß Befehle des Prelaten von Etal die Bildnuss ohne viel Zermanien darin gesetzt: diese Kapel: oder vielmehr die Bilnduss wurde von den Volk besuecht, viel Menschen erlangten augenscheinlich Hilf.
|| [962]
Der zu Lauf des Volk: wie auch die Hilf Gnaden wurden mehr und grösser, daß hernach alda eine schene grosse Kirch erbaut worden und komen viele Kirch: oder Wohlfarter von fehrn: und weiten Ländern. Dieses Gnaden Bild ist 5 Schuch hoch, in Angesicht etwas forchtsam und schröckbar, in längern Betrachtung aber lieblich und mitleidig. Dieses ist die geringe Beschreibung des Ursprung so ao: 1744 den 12 Ferbruari verfertiget worden.

Von Wiß auf Schweitz

Von der Wiß gegen Schweitz gehet man erstens
Auf Lech Pruggfalsexiv auf den Nestlwagen auf Weedafalsexv auf Rederbergfalsexvi zu einer Stadtfalsexvii auf die Berg Stadt auf Schidro nechst Bodenseefalsexviii auf Lindau abi auf Rospach so schweitzerisch istfalsexix auf Wilden Durschfalsexx auf Peters Zell.

Weegweise in zerschiedene Ort.

Weegweiser von hie auf unterschiedliche Ort hindan und zwar auf solche die in diesen Buech nicht beschriben sind. Stund von hie

A

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B

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Wald Fisch.

Die grosse Wald Fisch wo die meiste 30 Klafter lang, 1500 f. in Wert, werden in August und September gefangen, die meiste auf den See: oder Meer bei Norwegen und Innsul Grönland. Werden mit Saillern und Eisen Häggen gefangen, alle Jahr über 4000 solche Fisch.

|| [969]

Grosse Wasser Flüss.

Grosse Haupt: und schefreiche Wsser Flüß in hernach benanten Welt Teilen und Ländern, auch deren etlich ihren Fort Lauf, als-
Erstens die 4 grosse Haupt Flüss, welche von den irdischen Baradiß entspringen, alwo hie Adam übersetzt worden, selbe Flüß haben seit der Sindfluß ihren Lauf verändert.

Ganges.

Der 1.te- Haupt Fluß heist Ganges, hat den Ursprung in Äsien, flüest oder lauft durch Inndien, von Norden gegen Sitten und flüest in Ost-Indein bei den Mogelreich in Königreich Bengala in das Indiänische Meer.

Nilus.

Der 2.te- Niluß, dieser entspringt in Afrikä. Von Äsien rinet er unter der Erden ins Afrikä, dort bei Mandus Berg komt er wieder in das Tagliecht und lauffet 7000 Meiln fort. Er flüest durch Mohren: und Egippen Land, von Sitten gegen Norden. Zu Allexander und Doninäto fallet er durch 3 Haupt Arm in daß Mitterländer Meer.

Tigris.

Der 3.te- Tigris hat den Urspurng aus Äsien, rinet durch Äsirien und Armerien, von Norden gegen Sitten und flüest in hernach beschribnen Euphrätus Fluß.

Euphrätes.

Der 4.te- Haupt Fluß mit Namen Euphrätes flüest eben von Welt Teil Äsien durch wandert Armenia, Medien und Preisen. Er rinet von Norden gegen Sitten und flüest samt den Tigris den er bei sich hat in daß Wendel: Arrwisch: oder Auch Todte Meer.

|| [970]

Fluß Laurenzi.

Der grosse Fluß St. Laurenzio in Canada, in Welt Teil Amerika, von seinen Ursprung biß er in daß Meer fahlet rinent über 2000 andere kleine Flüss zu sich. Er ist 8 biß 10 Meille braid. seine Tieffe 200 Klafter.

Ebran.

In den heiligen Land ist der grosse Wasser Fluss Ebran genant.

Partolers.

In Lydiä war ein vornemer Fluß Partolens.

Jordan.

In Palästina Welt Teil Äsien ist der Fluß Jordan.

Koappes.

In Persien der Koappes Fluß.

Oppi.

Der Fluß Oppi scheidet Äsien und Europa und flüest ins Tartar Meer.

Inndus.

Indus Fluß flüest in Persien in der Landschaft Sendt in daß Arawische Meer.

Köstlich Zenno.

In der Neuen Welt oder Amerika nechst der Innsul Kartagena ist der Fluß Zenno, dieser hat mehr Gold als Fisch, es werden öfter in ein Netz etliche zwainzig Stuck Gold in der Gresse eines Henner Ayer heraus gezohen.

Künstlich Wasser.

In Ober Ungarn flüest ein Wasser, wen man ein Eisen hinein wirft, in etliche Stundten würd es in schensten Kupffer verändert.

Nocker.

Die Necker erflüest nechst Donnasching, rinet durch Würtenberg, flüest bei Monheim in Fluß Rhein.

Mayn.

Der Mayn Fluß entspringt in Franken und fahlet bei Mainz in Rhein.

Mosel.

Der Fluß Mosel in Niederland erhöbt sich an in Elische Gränz, und komet zu Colenz in Rhein.

Rhein.

In römischen Reich der Rhein Fluß nechst Mainz dieser entspringt auf den St. Gotharts Berg in Graubindten, flüest durch Schweitz [s.]

|| [971]

Elbe.

In Saxen der Fluß Elb genant enstpringt in Pö mischen Gränzen, flüest durch Böhm und Saxen und komt in Nordsee.

Pädus.

In Wellischland ein grosser Fluß Pädus.

Tay und Allmund.

In Schottland der Fluß Tay und Allmund.

Weichel.

Der Fluß Weichel entspring in Schlesien, flüest durch Pohlen und Preisen, rihnet von der Stadt Toran biß nach Däzing und als dan komt er biß an das Meer.

Sollo.

In Pohlen der Fluß Sollo Namens.

Tyber.

Zu Rom in Italien der Fluß Tyber.

Wesser.

In Herzogtum Braunschweig der Fluß Wesser, entspringt in Hennenberg Grafschaft, falt bei Dex in Nordsee.

Inn.

Von Innfluß, dieser flüest auß zweien Quellen oder Armen von Berg Bernina in der graubinderischen Alpen Gebürg nebst Schweitz. Er flüest mitten durchs Tyrol, als Innspruck, Hall, Schwatz, Ratenberg, und Kuefstain. In Bairn aber Rosenheim, Wasserburg, Trosspurg, Mildorf, Neu Etting, Braunau, Obernberg, Schärding, und Vorberg. Er nimt ober Braunau den Salzach Fluß in sich /:welches Wasser eben schefreich ist, so von Pinzgerischen Gebürg entspringt:/ und fallet unter Passau an der Stadt Mauer in die Donnau, von Bilgerschaft Buch.

Iser.

Iser Fluß entspringt in Tyrollischen Scharnitz Bass, und rinet auf Minichen, Freysing, Moß spurg, Landshuet, Dinglfing, Landau und unter Deckendorf rient selbe in die Donau.

|| [972]

Lech.

Lech entspringt in Tyrol, falt zu Neuburg in die Donau.

Trau.

Der Fluß Trau erhebt sich in der Alpner des Salzburger Land gegen Tyrol, flüest durch Kannten, Steurmarkt und Ungarn, bei Eseck Stadtlein rint er in die Donau.

Donau.

In Deutschland ist der beriemte Fluß Donnau. Pater Abraham schreibt, daß dieser Fluß von Domasching in Schwaben Land entspringt und flüest auf Milla, auf Fridringen, auf Simeringen, auf Riedlingen, auf Ulm. Da würd es schefreich, als dan auf Schwalen, Launing, Hechstöt, Dillingen, Danewert, Neuburg, auf Ingol Stadt, noch weiter: und alzeit breiter, nach Passau, wo der Fluß Iser schan bei der Donnau ist, weil er unter Deckendorf darin rinet, unter Passau flüest auch der Innstram, mit samt der Salzach in selbe Donnau. Weiter von Passau auf Linz, Krembs, Wien /:in unter Oestereich naent bei Linz, hat es der gefä hrlichen Kössel, einen Schlund: wen einer in das Oestereich will fahren, so muß er alda vorbei fahren:/ am Markt Grein, alwo der Strodl ist, weiter in Fluß ist ein grosser Stein, worauf ein Crucifix Bild, alwo die schifende Leith bethen: und 200 Schrid untern Strod. ist der gefährliche Wirffel. Von obig Wein rint die Donnau nacher Ungarn

|| [973]
Press-Burg, auf Raab, auf Ofen [s.] endlich nach lang: und breider fort lauffen, rinet diese Donnau in Ungarn bei Servien in die Sau, und verliehret den Namen Donau. Selbe Donnau rinet 400 Meil fort, nimt] 60 Flüsse zu sich und flüest gegen Morgen.

Sau.

Die Sau, auf lateinisch Säväs, ist ein vornemer Fluß in Sclavanien, entspringt 6 Stund vor Villach gegen ober Karnten. Wo er entspringt ist er so klein eine halbe Span tief und etliche Spanen breid. Dieser Fluß lauft durch Sclavanien, Croä tien, Servien bei Belgräd falt die Donau wie obgemelt darin, als dan auf Basinen und flüst endlich mit 6 Armen in daß Schwarze Meer.

Moldau.

In Böhm ist der schefreiche Fluß Moldau mit Namen, entspringt in Nider Bairischen Gränzen, flüest durch Böhm und zu Melnick rinnt es in vorbeschribnen Elbe Fluß.

Hafel.

Der Hafel Fluß entspringt in Mellenburg und flüest endlich in besagte Elbe.

Egger.

Der Egger entpsringt bei Heidels auf den Fiechtelberg, flüest durch Böhm, zu Lauinaritz flüest er in oft besagte Elbe.

Salbe.

Die Salbe entspringt auß Fiechtelberg, flüest durch Saxen, zu Tyrnig rient es in obig Elbe.

Meise.

Die Neise entspring in der Grafschaft Glanz in Böhm, lauffet durch Schlesien und zu Prieg fahlet es in den Otter Flus.

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Alla.

Die Alla entspringt in Minsterberg zu Schlesien, bei Preslau fallet sie in den Fluß Otter.

Lober.

Der Lober Fluß entspringt eben in Schlesien und fahlet zu Crosen in beschriben Otter.

Otter.

Der Fluß Otter entspringt bei Freidberg in Mä risch: und Schlessischen Gränzen und falt bei Pomern in Ost-See.

Po.

Der Fluß Po, ist der gröste in Italien.

Etsch.

Der Etsch Fluß hat den Ursrpung auf den Prener in Tyrol, durch flüeß daß Tritendinisch: und veranische Gebüet, er komet in Fluß Särco zu Veröngen würd er schifreich biß den Fluß Po und komet zu Venedig in daß Meer.

Weder Widerung.

Weder Wiederung, als mit Schauer, Reuste, Schne, Regen, Gewässer Schaden, taug: und ohn taugliche Widerungen, auch Feur: und spate Jahre, vil sich Folio 988.

ao: 1685.

Hat es der Nachwinter, viel: und harten Schne gehabt, daß man in Mörz mit Roß und Ladung auf den Harsch über Zäune fahren hat könen, in April ist gar wenig gebaut worden.

ao: 1689.

War ein sehr tieffer Winter, haben die Schne Lähn viel Schaden getan. Um Liechtmessen zu Filzen nechst Hauß in Pillersee bei der Nacht ein Lähn straif 3 Heuser abweck getragen, alle Leit darin umkomen biß 3 Persohnen, wobei 2 Kind in der Wiegen den 3.ten- Tag frisch und gesund gefundten worden.

|| [975]
Um selbe Zeit zu Hauß in Pillersee, ein Schne Lähn die Kirch biß Thurn hinfür zusamen geshcoben und eingangen, hinter Widman ein Heisl weck getragen.

ao: 1760 bis 1769.

In diesen 9 jahren hat es viel: und grosse Schadhafte Wasser Güss geben.

ao: 1770.

Ist ein zimlich tieffer Schne Winter gewesen.

ao: 1771.

Auch tieffen Schnee und ein gar spater Langs und Somer, eß sind alle Langs Bau mit Erden besähet worden, hat dannoch zu Waidring keiner wegen alten Schne in Monat April bauen mögen. Um Philippi bein Land, wo nicht bsät worden der Schne 5 Schuch tief, auf den Alpmer bsät worden, dannoch vor Sonwenten nicht auffahren können. Nach Bärtlmä daß Korn eingefiert.

ao: 1772.

Ein ganz spater Langs, doch an Getraid und Hey ein guter Somer.

ao: 1773.

Ein mitl mässiges Jahr mit der Widerung.

ao: 1774.

Ist ein frueer und guter Somer gewest. Um Lorenzi Waitz geschniden.

ao: 1775.

Diesen Somer waren viel scharffe Risl Weder mit Wasser Giss, bevor der 27. und 28. July, Kitzbichl, Sonberg, Aurach, Übers Bürg gegen Pillersee, daß es 3 Mihlen verschwemt, 4 Persohnen ertrunken sind. Den 20. August zu Pischof Hof in Pinzger als dortigen Kirchweich Fest war bein Würth ein Danz, daß Wasser hat solches Hauß zerissen, samt andern 3 Heuser, da sind 17 Persohnen ertrunken. Den 25. August ein Rißlweder von Aurach biß Salfelden, dort und da Traid abmähen müssen.

ao: 1776.

Den 1. April zum öftern frisch hel gedonert und geplitzt.

|| [976]

ao: 1777.

War ein truckner Langsmit [Sefd] Schaden, ein grober nasser Somer, von Lorenzi biß spaten Hörbst fast alzeit schen Weder, in Advent sehr viel Schne geschniben.

ao: 1778.

Den 17. Juny Traid und Graß nider geschniben, ein schener Somer, heifig Kerschen, in Weichnacht Quatember Mitwoch zue geschniben und ums Neu Jahr geschniebn, sonst den ganzen Winter ein Zahl tief geschniben.

ao: 1779.

Ein truckner fruer Langs, den 7. April Kerschen Blie: und Buech Lab gesehen, um Georgi die erste Korn Öcher.

ao: 1780.

In Februaäri viel Schne, in Somer waxet viel Graß.

ao: 1781.

Ein frurer Langs, in Außgang May gereift, daß Junge Läb erfrert, in Juny falt daß Läb ab, und um Lorenzi biß Bärtlme schalgt es auß, die St. Thamas noch aber schen warm, Beuch Läb gerechnet, den 31. December zue geschniben.

ao: 1782.

Ein guter Winter und Somer.

ao: 1783.

Ein sehr kahiger Somer, sind sehr vielle Wechsen gewest die haben die Kerschen gefressen, in Vorwinter wenig Schne.

ao: 1784.

Biß Liechtmessen wenig Schne und bei Manns Gedenken der kältiste Winter. In Mörz hat das Wasser und Rog Eiß, bei grossen Wasser Flüssen als Inn, Iser, Salzach, Donnau und Moldau grosse Schäden getan, wegen zusam Schwemung der gebrochnen grossen Eiß Schollen.

ao: 1785.

Ein spater Frueling, daß Traid jeden und Apfel Blie tauret biß St. Peters Tag, 8 Tag nach Jakobi die meiste Egerten eingeheigt, nach Bärtlme Korn eingefiert. Die Kerschen haben in Baumen 8 Tag nach Michaeli getaurt um St. Ursula Tag die meiste eingeheigt wegen schlechten Weder.

|| [977]

ao: 1786.

Wenig Schne, trucken, kalt biß Sonwenten viel Hei, den 24. Juny angefangt grob zu regnen 40 Stund lang und wurd ein so grosses und schadhaftes Gewässer, daß bei Mans Gedenken nie gewesen. Biß Michaeli, hat es noch mehrere Gewässer geben, in December starke Wind hat vielle Baum umgerissen.

ao: 1787.

Keine Kerschen und Obst, um Simon Judi hat es in Bergen Schne weck geregnet und ist ein grosses schadhaftes Gewässer worden.

ao: 1788.

In Außgang März gebaut, den 5. Juny hat der Wind viel Täx Bäm Wüftl abgerissen, weil dieß Jahr jeder vol Tanzepffer war, truckner Somer Wasser Not, den 21. July von Ratenberg biß Pillersee ein Rislweder in St. Johann Winkl sind Rißlen wie Feuste gewesen, zu Weichnachten Schne so vil, daß 4 Täg kein Roß bei der Strass gehen könte, darauf sehr kalt.

ao: 1789.

Sind viele Häbeck, daß sind Hei Hupffer gewest, die haben um hiesige Refier an Traid, bevor in Waitz vil Schaden getan, in manichen Orten die Helfte Kernl gefressen da nicht die Sone scheinte.

ao: 1790.

Schener Somer, eben viel Heischrecken und fliegende May Keffern die in Obst Baumen daß Laub samt Frichten fressen.

ao: 1791.

Den 13. Juny daß Korn nider geschniben, darauf gereift und den Korn geschadet.

ao: 1792.

Tauret der Schlidweeg, von Neu Jahr biß Sebastiani als dan frueer Langs.

ao: 1793.

Vor St. Peters Tag in Gericht Kitzbichl nicht geheigt worden.

|| [978]

ao: 1794.

Den 19. Jenner zu geschniben um Mahteus äber worden, frueer Langs, 13. April war schan Kerschen Blie hervor und 29. April Korn Echer, den 6. Mey die erste Bremen, in Außgang Mey daß Korn nider geschniben, fruer Somer, viel Kerschen und Obst.

ao: 1795.

Daß Korn einigeschniben, nasser Somer, wenig Obst.

ao: 1796.

In Außgang Jenner die Baln Katzen, Roden Hairn und Blaue Feigel gesehen worden, also warm, ein spater Langs, in Juny und July haben 3 Rißl Weder Schaden getan, wo den 31. July zu Waidring Rislen ei. nige so gros wie Henen Ayr.

ao: 1797.

In Winter wenig Schne, an Somer Frichten mitl mässig.

ao: 1798.

Den 9. November zum öfter mahl hel geplitzt und laut donert.

ao: 1799.

Kieller Mey, nasser Somer, viele Kerschen.

ao: 1800.

Wenig Schne, ein Schuch tief geschniben, es war bei Manns gedenken kein so flausser Winter, biß Liechtmessen Schlitweeg, den 30. Juny schan Kerschen zeitig.

ao: 1801.

Um Georgi in Bächen Rog Eiß gerunnen, in Mey der Langs Waitz in viel Orthen verlohren worden, blosse Ort bekomen, den 15. Juny der Schne bein Land Knie tief auf den Alpmer Girtl tief, der Reif geschadt.

ao: 1802.

War in Frieling Hei Not, kost 1 Klafter 15f. den 16. tenJuly hat noch der Gugg geschien.

ao: 1803.

Vor St. Peter nicht geheigt worden.

ao: 1804.

Mehrere Doner Weder, wobei den 3. July auf den Gasteig, Kirchdorf, Weeg und Erpffendrof als in Boden hinein geschlagen, daß kaum etwaß zu mähen gewest, wobei auch starker Wind, Risslen und Regen.

|| [979]

ao: 1805.

Ist in July 17 Täg Hei in der Preß gelegen, den 24. Juny Korn nider geschniben, wegen Reif ist samentlich gerächt worden, in October Waitz und Haber eingefiert in spätern Orten.

ao: 1806.

In Ausgang April 29 Zahl tiefffer Schne, in December noch äber.

ao: 1807.

Waxet vil Graß, in Außgang 7bter- grosser Wind.

ao: 1808.

In Anfang Mörz 5 Schuch tieffer Schne, den 21. April die erste gebaut.

ao: 1809.

In Ende Jenner sind die Leit auf den Harscht gangen, ein spater Frueling.

ao: 1810.

Ein guter Somer, besonders in Traid.

ao: 1811.

Frueer Langs und Somer, meistens schen Weder, den 12. Juny sind schan Waitz Öcher hervor gewesen, vor den Peters Tag in viel Orthen die Egerten eingeheigt worden, den 15. July das Korn abgeschniden, vor Jakobi die Gersten eingefiert, vor den 15. August der meiste Langs Traid eingebracht worden, vor den letztern Frautag Maria Geburt die meiste eingeheigt, doch wegen Tricken nicht viel Waid gewachsen.

ao: 1812.

Ein nasser grober Somer, den 17. September sind noch vielle Premen gewesen.

ao: 1813.

Den 30. Juny auf die Nacht ein Weder mit starken Wind so in Reichenhall, Salzburg, Minichen und anderen Orthen viel Schaden getan, in Anfang Juli in Bergen Schne, bein Land Reif aber ohne Schaden, den 10. September in Alpmer Girtl tief: bein Land Knie tieffen Schne, viel Waitz nider geschniben, sehr vielle Obst, Kersch, und Achent Baum zertaucht, hindan Wasser geschadt,

|| [980]
Die Iser Pruggen zu Minichen zerrissen, worauf 174 Persohnen, die ertrunken sind, alda sind ville Schne Lähnen abgangen, als dan sind die Meistn das 3.te mahl heurigen Somer auf die Alpen gefahren.

ao: 1814.

Den 27. Jenner Awend um halbe 8 Uhr ist der so genante Liecht Feur Tracht, von Mittag gegen Mitte Nacht in ein halben Vater unser lang gefahren, der seit ao: 1773 in Monat August eben um halb 8 Uhr Awend alhie eingesehen worden, also seit 41 Jahren. Anfang Frueer Langs, nach Georgi schneib: kaltes Weder, daß den 12: und 13. Mey Tag und Nacht Eis Zepffen in Tächern hangen. Den 13. Juliy hat der Donerstreich in Widmos Alp Hitt auf Durch-Käser 4 Kie tod erschlagen. Den 6. August ein schadhaftes Doner Weder auf Brixenthal, Reith, Kitzbichl, Aurach, Ellmau, Gaing, Oberndorf, Pillersee, und Leogang komen, in viel Orthen Traid abmähen müssen. In Anfang September 10 Tag in Bergen geschniben, daß Alp Vich hat 15 Täg zu Hauß sein müssen. Guter Hörbst den 21. December zu geschniben.

ao: 1815.

Ein Frueer Langs, den 12. April Kerschen Blie hervor gewesen, Außgang April kalt. Den 5. July die erste Kirschen alhie zeitig worden. Den 30. Juny und 11. July sind 2 schadhafte Gewässer gewesen, letzters war so gros das seit ao: 1787 also in 28 Jahren kein solches gewest. Es war ein nasser grober Somer mit mehr Gewässern, den 8. August alhie zum Land geschniben, all Hörbst: und langs Traid nider geschniben, in Mohrer Thal die Schne Lähnen 4 Gald Rindl abgertragen, wo 2 tod sind.

|| [981]

ao: 1816.

Ware ein tieffer Schne, ein kalter langer Winter, den 9. Apirl die erste Gebaut, um Bärtlme angefangen Korn zu schneiden, um diese Zeit hat noch der Langs Waitz gebliet, nach Michaeli wurd der Waitz und Haber geschniden. Drei Wochen nach St. Michaeli haben die meistn eingeheigt, diesen spat Somer hat es oft halbe Berg herab geschuben.

ao: 1817.

In Nach Winter viel: und tieffer Schne gefahlen, besonders in April, daß den 26. April in Feldern 7 Wiener oder Tyroller Schuch tief war, daß ist 84 Zahl. Den 23. April ist bei der Land Straß der Schne Pflueg mit 9 Pferdten durch gefiert worden, den 9. Mey alhie in Feldern die erste gebaut wo es besät worden, den 16. Mey stehen in niedern Bergen die grien Buechen und Lerchen in alten Schne, von 16. bis 23. May ist es schen warm Weder gewesen, alsa hat das Schne Wasser und Kirchdorf Achen mehrere Wöhr Brich gemacht und viel Schaden verursachtet, den 28. May ist der alte Schne in höchern Alpen noch 9 Wiener Schuch tief gewesen, den 30. May ist in Schadseit Feldern der alte Schne weck gangen, nach Sonwenten sind die Alpfart mit Vich geschehen, kein alter Mann gedenkt kein so spaten Frueling, es ist doch viel Graß gewaxen, also ist daß alte Sprich Wort war wordentieffe Schne, tieffe Gröser.

ao: 1818.

Fruer truckner Frueling, den 3. 7ber ein Schadhaftes Rißl Weder mit starken Wind von Elmau bis Unken entstanden.

|| [982]

Weib.

Ein rechtschafens Weib sagt einer muß 9 und haben, Ein roden Mund,falsexxi die nit bellet wie ein Hund Hipsch gesund, die einen Mann als gut vergund, gehorsam zu aller Stund die fein hurtig und rund, Gold und Geld nach den Pfund, daß man kein besser nit fund. die nit würd ungedultig: so mans auch schund.

anno 1881.xxii

Ist ein sehr kalter Winter gewesen wenig Schnee und sehr gefroren [2 bis]falsexxiii

|| [983]

4. Z.

Gleich wie 4 F. den Menschen das Leben verlängern, als- 1. Fried, 2. Freid, 3. Fromheit und 4. Freiheit, also verkürzen 4 Z. den Menschen daß Leben, nemlich- 1. Zank, 2. Zorn, 3. Zechen und 4. Zwang. v. Odili Schreger.

Ziegl

Ziegl und Ziegl Öfen, zum Mauren und Pflastern. In Pillersee nechst Puecher ist ein Ziegl Ofen, wo vor 25 Jahren 1 Pflaster Ziegl 2x. und 1 Maur Ziegl 3 Pfening gekost. ao: 1781 ist zu Prämer in Pillersee ein Ziegl Ofen neu erbaut worden. Zu Kitzbichel ist eben ein Ziegl Hütt- und Ofen. Zu Lofer einer.
ao: 1758 habens zu Waidring nechst Rettenmoß Ziegl prennen wohlen, hat aber nicht gut getan.

St. Zenno.

Das Kloster St. Reichenhall Lands Bairn, von hie 8 Stund gelegen, alwo ein Augustiner Prelaten Kloster, eine lange Kirch worin 10 Altär, in wendig die Jahrzahl ao: 1518. Den 24. Jenner ao: 1789 ist dieses Kloster, samt außwendig die Kirch zusamen geprunen, in Brey Hauß ist die Prunst entstanden. Jetzt ist dieses Kloster ganz aufgehoben.

|| [984]

Zeit Einteillung.

Zeit Rechnung und Einteilung. Juliänus Cässar der letzte Burger Meister zu Rom hat kurz vor Christi Zeiten die Kalender oder Zeit Rechnung ein gefiert. Aber hernach hat solchen der Pabst Georgi der 13.te- ao: 1582 durch Beihilf der Jesuwitter verpessert. AlsEin gemeines Jahr hat 365 Täg, 5 Stund, 48 Minuten, weniger 37 Secundten. Die Stund und Minuten machen in 4 Jahren 23 Stund, 14 Minuten und 28 Secunden aus, also würd das 4.te- Jahr ein Schalttag eingeteilt, und zwar den 24. Feburäri und diß würd ein Schalt Jahr genent mit 366 Tägen. Weilen aber um 25 Minuten und 32 Secunden zu vil eingeschalt, so macht es in ain hundert Jahren 18. Stund 58 Minuten und 20 Secunden aus und würd all ain hundert Jahr ein Schalt Jahr ausgelassen, außgenomen in 3 hundert Jahren einmahl wieder auch ganz gehalten, welches alle ain hundert Jahr wieder ersetzt. So gut und neth ist die Zeit ein gericht. Wie viel ein Jahr, Quatember, Monat, Wochen, Täg, Stund, Minuten, Secunden und Tertias ein geteilt ist.
6 Tertias ist 1 Secunde. 60 Secunden ist 1 Minuten.
60 Minuten ist 1 Stund. 24 Stund ist 1 Tag und Nacht.
7 Tag ist 1 Wochen. 13 Wochen ist 1 Quatember.
52 Wochen ist 1 Jahr. 12 Monat ist auch 1 Jahr.
4 Quatember ist eben 1 Jahr. 365 Täg ist ein gemeines Jahr
Ein Schalt Jahr hat 366 Täge. 100 Jahr ist 1 Secolum.

|| [985]
Über 25 Jahr würd die Römers Zins Zahl verändert. Über 28 Jahr komen die alte Sontag Buchstaben, wie vor Folio 685 bein K zu sehen. Über 19 Jahr die goldene Zahl, und über 100 Jahr ein Secolo. Zeit der Quatember, als-

4. Qutaember.

  • 1. Neminisccie, den 20. Februäry, ist 13 Wochen lang.
  • 2. Trinitatis, den 22. May, ist 17 Wochen lang.
  • 3. Oracis, den 18. Sebtember, ist 13 Wochen lang.
  • 4. Lucia, den 17. December, ist 9 Wochen lang.

12 Monat.

Wie die 12 Monat heissen und wo ihr Namen herkomt, auch wie viele jedes Tage hat. Die erstn 8 Monat haben ihre Nämen bekomen ungefehr 750 Jahr vor Geburt Christi Zeit, biß kurz vor Christi Zeiten des Kaiser August.

Jenner.

Jenner heist in der Heiligen Schrift oder Bibel Sebat, von den heidnisch: fridsamen Regenten Janus Zeit, der gelebt vor Geburt Christi 1300 Jahr, ist das Jahr in 10 Monat ein geteilt, nach den Tod Janus wurd das Jahr in 12 Monat eingeteilt und wurde daß erste Monat von Janus /:den die Heiden hinach für einen Gott gehalten:/ Januärius genent, hat 31 Täg. Kaiser Karl der grosse gibt den 12 Monaten die deutsche Nämen nach der Zeit, Jenner heist er Eismonat.

Feburäry.

Februäriy heist in der Bibel, Ader, hat den Namen her von Fabricius de Roma, der 350 Jahr nach den Sind Fluß gestorben. Hat 28 Täg, in Schalt Jahr 29 Täg. Auf detusch: Reinigung Tau Monat: auch Hornung genent.

|| [986]

Märtius.

Märtius heist in der Bibel Nisan, hat den Namen von Marte des Sohn Numa und war biß Römers Zeit biß daß Jahr in 12 Monat abgeteilt, daß erste Monat. Von Märs den Römers Kriegs Gott ihres ersten König Vaters Romulus, hat 31 Täg, nach der Zeit Lenz Monat.

April.

April heist in der Bibel Sif, komt her von der Göttin Venus, auf lateinisch Aperira, daß ist eröfnen, weil sich in diesen Monat die Erden aufduet, hat 30 Tag, Zeit nach Graß Monat.

Mayus.

Mayus hat den Namen von den Mayotibus als ein Heiden Gott: nach Zeugniß Wüdü, hat 31 Täg, nach derzeit Wonnen Monat genant.

Junyus.

Junyus hat sein Benehmung Cautobig Ovüdü Aussag, von Juny Oribus als Heiden Göttin, hat 30 Täg, nach derzeit Somer Monat.

July.

July würd biß zu July Käsäris Zeit, daß ist 45 Jahr. Vor Geburt Christi, Quintilis, von Mörz an daß finfte Monat genent, von gedachten July Regenten an heist diß Monat July, hat 31. Täg, nach der Zeit Hei Monat mit Namen.

August.

August, heiß in der Bibel Sextilliß, Sessto, wurd zu Ehren Kaiser Augusti kurz vor Christi Zeiten Augusti getauft, hat 31 Täg, Erndte Zeit Monat.

September.

Sebtember würd in der Bibel Tischri genent, heist Sebtem, hat 30 Täg, Zeit nach Hörbst Monat.

October.

Ocotber, Ocot heist 8.te- hat 31 Täg, Wein Monat.

|| [987]

November.

November, Novem ist 9, hat 30 Täg, Zeit nach Wind Monat.

December.

December, decemo daß ist 10en, hat 31 Täg, Zeit nach auf deutsch von Kaiser Karl her Winter Monat.

Zeit: und Wunder.

Zeit und Wunder Biechl. Waß sich in ein und anderen Begebenheiten auf folgente Jahr hat zu getragen. Ich Millinger hab dieses ao: 1813 genomen auß einen geschribenen Buech, welches der Hannß Prugger [Gotsch] zu Sperten ao: 1725 geschriebn, der es aus eine getruckten alte Kranick und alten Schriften herauß genomen, auch hat sein Vater Andre Biechl Schreiber bei den Herrn Pfleger zu Hopfgarten viele Begebenheiten von ao: 1458 an darin geschriebn, als von Feurschaden, Überschwemung, Ungewitter, Erdbö den, Kalte Winter, Schne, Fünsternüsse, auch von Krieg, Teurung, Hunger und Pest [s.].

ao: 194.

Jahr nach Chrisit Geburt, ist zu Rom ein grosse Feursprunst aufkomen, die hat den Palast, samt viel andern Häuser biß auf den Grund abgeprent.

ao: 335.

Sind auß Geboth des Kaiser Constäntinus alle Heiden Tempel zerstört worden.

|| [988]

ao: 369.

Sind durch die Welt Erd Böden gangen, auch ist in Sicillien und andern Meer Innsuln daß Meer aufgeloffen und hat ein unzahlbares Volk ertränkt.

ao: 371.

Sind zu Constäntinopl in ein Ungewiter so grosse Hagl Stäin gefahlen, daß viel Menschen darvon erschlgen sind worden.

ao: 398.

Ist ein Erdböden gewesen etliche Täg nach ein ander und hat der Himmel auß gesehen, als wen er ganz feurig wäre.

ao: 452.

Hat St. Manetus Pischof zu Wien in Frankreich die 3 Bettäg, welche vor Christi Himelfart pflegen gehalten zu werden, eingefiert und verordnet.

ao: 468.

Ist in Frankreich in der Stadt Viena ein so grosses Erdböden gewesen, daß es Kirchen und Häuser um geworffen, wegen solcher Not wurde die Lytaney /:so vor den Auffarttag gesungen würd:/ verordnet.

ao: 499.

Sind die Francosen zu den christlichen Glauben komen, da ihr König Clodaneus wider die unglaubign Deutschen Krieg gefiert, sagte er, wen er Sieg erhalt, so will er: un die seinige christ-katolisch werden, wie geschehen.

ao: 539.

Ist durch ganz Italien ein so grosser Hunger gewesen, das grosser Not Halber die Menschen an ein ander selbst geessen haben.

ao: 541.

Sind Bluts Tropffen auf die Leid Kleider gefahlen, hat bedeit grosse Krankheiten, die hernach komen sind.

ao: 554.

Ist ein raucher kalter Winter gewesen, das man die Vögel: und wilde Thier mit Händen hat fangen könen.

ao: 1094.

Ist in Etschland ein grosser Hunger uns sterb gewesen.

|| [989]

ao: 1098.

Sind die Früchten übel geraten und ist ein grosser Hunger in Land gewesen.

ao: 1099.

Haben die Christen das 5.te- mahl wider die Saracener gestriten und die Stadt Jerusalem eingenomen. Nach diesen komet der saracenische König mit 100 tausent Mann zu Pferd und Fueß: Diese haben mit 5000 Christen zu Pferd und 15.000 Fueß Volk gestriten und mit Hilf Gottes haben die Christen die 100 tausent Saracener erschlagen: und ertränkt.

ao: 1105.

Haben die Christen ein grosse Menig Saracener in Krieg umgebracht.

ao: 1106.

Sind in Hornung die Stern bei den Tag als wie bei der Nacht gesehen worden.

ao: 1112.

Sind vielle grosse Feurs Prunsten allenthalben entstanden. Auch ist in May ein grosser dicker Schne gefahlen, der fille baum zertruckt: und zerprochen.

ao: 1114.

Hat es in Wellischland Blut geregnet.

ao: 1115.

Hat sich zu Äntiochia in Winter Monat bei der Nacht die Erden aufgetan und 3 Häuser samt den Leithen darin verschlunten.

ao: 1118.

War ein grosse Erd Böden, hat viel Städt und Kirchen nieder gemacht.

ao: 1124.

Ist der christliche Köngi von Jerusalem, von Saracenern gefangen worden, die Saracener sind des Willens alle Christen auß Juden Land zu vertilgen, Sracener waren 40.000 und Christen nur 300 doch haben die Christen obsiget.

ao: 1125.

Ist ein gar kalter Winter gewesen, und hat

|| [990]
viel Schne geschniben, das viel armes Volk auf den Weeg erfrohren ist, nach dem Winter sind die Menschen Körper und erfrohren Thür stinkent worden, als dan ein grosser Sterb enstandten.

ao: 1126.

Ist aber ein kalter Winter gewest, und eine teure Zeit, wo viele Leit gestorben sind.

ao: 1127.

Haben die Christen 2 Mahl mit den Saracener in Syrien gestriten, in 1.ten- Streit sind 2500 Saracener umkomen, Christen nur 15 Mann. In 2.ten- Streit haben eben die Christen obsieget und haben viel tausent Saracener erschlagen, es sind auch viele Christen umkomen.

ao: 1135.

Ist in December ein grosser Wind gangen, der vile Thurn: und grosse Gebäude umgeworffen hat.

ao: 1136.

Ist das Meer Gähling auf aufgeloffen, hat etliche Flecken und Felder, samt den Inwohnern ertränkt.

ao: 1137.

Ist in Somer ein so grosse Hitz: und Trucken gewest, daß in Frankreich die Prünen und Bäch aufgetrucknet sind.

ao: 1143.

In Februäri ist ein so grosser Wind gangen, der viel Häuser und Klöster nieder geworffen hat, auch viele Baum umgeworffen.

ao: 1146.

Ist in Galia ein grosser Hunger gewesen.

ao: 1147.

Ist Kaiser Kanrad mit Kriegs Ärme übers Meer komen, gegen der Saracener, aber wegen Profiantmangl hat er zuruck ziehen müssen.

ao: 1157.

Hat der Tüber Fluß bei Rom groß Schaden getan.

ao: 1170.

Ist eine Stadt in Sycillien von Erdböden zerfallen, und hat viel Menschen ertruckt.

|| [991]

ao: 1179.

Ist ein kalter Winter gewesen, hat viel Schne in Jenner, als dan ein grosses Gewasser worden, es hat viel Pruggen und Mihlen zerrissen, samt mehrer Menschen ertrunken.

ao: 1180.

Haben die Christen Jerusalem verlohren.

ao: 1186.

Haben die Christen wiederum Jerusalem bekomen.

ao: 1236.

Ist ein grosser Hunger in Galien gewesen.

ao: 1240.

Zu Areman in Kloster des Heiligen Gabriel sind die Riß len mit einen Kreutz gewest, worauf das Angesicht: und der Namen Jesu, von diesen Wasser ist ein Blinder sehend worden.

ao: 1244.

Hat der Pabst Innocentius der 4.te- den römischen Kaiser Friderich der 2te- abgesetzt: und verpant.

ao: 1252.

War ein Sonn Finsternuss, daß man beim Tag die Sterne sahe.

ao: 1264.

Ist ein Kamet Stern 3 Monat lang erschinen.

ao: 1314.

Ist Herzog Ludwig von Minichen zum römischen König erwölt worden und Herzog Friderich von Oestereich. Diese 2 haben 9 Jahr gegen ein ander Krieg gefiert.

ao: 1322.

Ist besagter Herzog Friderich gefangen worden zwischen Ampfing und Mildorf in Bayrn, wie vor Folio 694 zu sehen.

ao: 1338.

Sind viele Hey Schrecken gewesen, die in Deutschland das Traid verderbeten.

ao: 1384.

Ist zu Florenz ein Sterb gewesen.

ao: 1390.

War ein gnadenreiches Jahr zu Rom, das dauret ein ganzes Jahr. Da zohen so viel Christen Menschen zu, daß man von Christi Geburt her nie so viel funde. Es wurden viele Leith ertröt: und ertruckt, bevor

|| [992]
auf der Tyber Pruggen wegen Menge Volk wurd es teuer.

ao: 1401.

Sind zu Florenz in Sterb 30.000 Menschen gestorben.

ao: 1403.

Ist der allertreflichiste Fürst Tämerlan gestorben. Er war von schlecht Geburt und Herkomen und hat doch unter sein Hör 1 Million und 200.000 wohl geriste Mann. Dieser hat den türgischen Kaiser Baiazetas genant gefangen, wie vor Folio 511 zu lesen.

ao: 1405.

Hat es in Deutschland in mehr Orten Rißlen geworffen wie Gäns Ayr.

ao: 1415.

Ist daß Kirchen Cancilium zu Costänz, da würd der Huß wegen seiner falschen ketzerischen Lehr verprent. Er hat gelehret es seye kein Fegfeuer, die Geistliche Orden sind von Teufel erfunden und die Ohren Beicht sein umsonst, et mehr dergleichen. Von disen Huß lese mehr in diesen Buch Folio 323 und Folio 336 an vor.

ao: 1418.

Wurden zu Pariß in Frankreich von Stadt Volk 2400 Studenten und Pfaffen erschlagen. Dies Jahr sind zu Florenz bei 16.000 Menschen

ao: 1440.

Ist die Buch Truckerey zu Strassburg und Menz erfundten worden.

ao: 1441.

Ist die Buch Truckerey zu Strassburg und Menz erfundten worden.

ao: 1442.

War ein kalter Winter, daß kein Mensch solchen kalten gedenkt hat.

|| [993]

ao: 1443.

Verprunen zu Störzing in Tyrol 40 Häuser, zu Prixen bei 154 Heuser und zu Potzen in der Burg /:Stadt:/ 1035 Häuser.

ao: 1444.

Am St. Martin Abend komen die Türggen in das Ungarn. Der Pollant Knöig hat derzeit Ungarn in Besitz. Er: und die ungarische Christen sind wider den Türgen, die Christen obsigten und von beeden Teilen wurden 80.000 Persohnen erschlagen, wovon 2 Teil Tü rggen und 1 Teil Christen.

ao: 1446.

Den 14. December komen die Haiden mit Krieg in das Grichen Land und erschlagen 22.000 Griechen.

ao: 1448.

Kamen die Ungarn in die Türgey bei 60.000 Mann wovon 1000 tod bliben und Türggen sind 8000 tod worden, in allen sind gewesen 140.000 Mann.

ao: 1449.

Hat ein grausame Pest in Wellischland regiert.

ao: 1453.

Den 19. May name der trügische Kaiser die Stadt Kanstäntinopl ein, wie an vor Folio 508 und Folio 513 zu lesen ist.

ao: 1456.

Sind starke Wind gewesen, die haben zu Florenz Dörffer und Häuser zerissen.
Selbes Jahr war ein grosse Erdböden, daß hat viele Städt und Häuser nieder geschitlet.

ao: 1458.

Ist in Land iner den Lueg in Pinzger ein Aufstand worden, wegen Cla Steur von Vich, so ihr Pischof begehrt, das Land Volk hat sich zu Werffen versamlet sich zu wöhren. Es wurde von Herren mit guten Beschaid abgestölt. Es wurd Ruhe und die Steuer ist vergessen worden.

ao: 1478.

In Fastnacht hat Georg von Stall, ein Feind des Stift Salzburg, bei 1000 verwegne Buben zusamen gebracht.

|| [994]
Er ist mit diesen über Taurn in die Rauriß zohen. Er hat plindert und prent, die Prinzger wurden aufgefordert auf diese Loß zu gehen. Der Hauptmann Georg Stal flohe mit den seinigen in die Gastein. Es war wenig Schne. Es komen 7000 Pinzger Baurn. Der Stall: und seine Leit wurden gefangen und etwas getödt.

ao: 1508.

Sind bei 800 Mann Saldaten von Reich auf Salzburg komen, als dan zohen sie auf Werffen, Radstadt, und übere Taurn auf Villach, weil Frid war zohen sie zerschiedene Strassen ab. Warum sie in das Land komen sind, weis man nicht.
In diesen Jahr war um St. Magdalena Tag, um Lorenzi und Rupert Tag 3 grosse Wasser Güss mit viel Schaden, bevor zu Hallein und Salzburg.

ao: 1517.

War ein tieffer langer Winter, da war der Schne in Fasching 18 Spann tief, doch geraten gute Frichten darauf.

ao: 1521.

Ist um Jakobi zu Salzburg ein grosser Sterb gewesen, da sind biß Ostern ao: 1522 bei 6000 Menschen gestorben.

ao: 1524.

Ist zu Schwatz ein grosser Sterb gewesen, wo 7000 Persohnen gestorben sind, in Pongei [s.] 900 gestorben.

ao: 1525.

War zwischen der Pinzgau Gemein und Salzburger Fürsten ein Kreigs Aufstand, wie vor Folio 695 zu lesen.

ao: 1526.

War wieder ein Krieg Aufstand zwischen 7 Pinzger Gerichtern und ihren Fürsten, wie eben Folio 695 zu sehen.

|| [995]

ao: 1527.

War ein kalter langer Winter, also ein spater Frueling.

ao: 1528.

Hat sich die Teurung angehöbt, bevor in Wellischland, wo viele Leit erhungert sind, wo viele Jahr hernach das Pfund Fleisch 6 Pfening gekost, 1 [tt] Schmalz 3 ½ x., Käß: und Ziger 1 [tt.] 6 Pfening, es will halt nit zurugg komen auf den alten wohlfailen Breiß.
In solchen Jahr war in der Gastein ein sterb, alwo von Michaeli biß Weichnachten 350 Leit gestorben sind.

ao: 1530.

Hat es zu Dorf: unf Hof in Pinzger Rißlen geworfen wie Gäns Ayr.
In selben Jahr hat sich in Niederland ein grosses Gewässer erhöbt, dadurch Seeland ist untergangen und Holland hat grossen Schaden geliten.

ao: 1537.

Hat es zu Aller Heiling 4 Täg: und Nächt lang ohne Absatz stark geregnet, also ein gross Gewässer.

ao: 1540.

Ist ein haisser, truckner Somer biß Lorenzi gewesen, hat viel Traid und Graß verprent.
In solchen Jahr ist um St. Michaeli zu Kitzbichel in der Reinachen gegen St. Johannes ein neues Bergwerk erfundten worden, etwo in die 300 Grueben eingangen. Ligt ein Teil in einen Moß, auf der Eben. Die Fund Gruebe ist zu erst um 900f. verkauft worden. Die schätzt man jetzt 1 [gtl.] um 1000f. Ist Silber Reich, ain Ztl. Ärz daselsbt wohl 4 Mark Silber stehen.

ao: 1557.

Verpran zu Pernstöten bei der Nacht ein grosses Baurn Hauß eilenz zusam.

ao: 1558.

War ein gutes fruchtbares Jahr, war alle Profiant zimlich wohlfail. Daß Stär Korn Kitzbichler Maß golte 19x.

|| [996]

ao: 1560.

Ware aber ein gutes fruchtbares Jahr. Ist das Stär Waitz 27x. und das Stär Roggen 24x. In solchen Jahr ist ein gross Gewässer worden.

ao: 1562.

Ist wieder ein sehr fruchtbares Jahr, daß Stär Waitz 25: oder 26x. und daß Stär Korn 22: oder 23x.

ao: 1563.

Sind zu Schwatz sehr viele Leit des Gähen Tod gestorben.

ao: 1564.

Ware zu Kitzbichl eine Pest, wo öfter in 1 Tag 16 bis 17 Persohnen gestorben, von Jakobi biß Martini. Es sind viele in Feldern und Auen begraben worden.

ao: 1565.

Sind zu Kitzbichel in der Hader Gassen zu Nach um Jakobi 61 Häuser abgeprunnen. In selben Jahr war den 8. November ein grosse Manns Finsternuss.
Eben diess Jahr schickt der Fürst von Salzburg viel Kriegs Leit ins Pinzgau wegen Lutertum wie vor Folio 698 zu lesen ist.

ao: 1566.

Da fiel in Anfang Jenner gar ein tieffer Schne, auf der Hochfilz in Pillersee ist er 13 gute Spanen tief. Er truckt viel Tächer ein. Vielle haben abgeschoret, der Schne get doch zu rechter Zeit dahin. In solchen Jahr den 27. July schine die Sonne in haitern Himel rod: und bluet färbig. Um selbe Zeit komen die Türggen in das Ungarn Land. Es komen viele Volker dahin, als Itäliäner, Mohren, Deutsche und Spänier, alles wieder den Christen Feind den Türggen. Aber der Türgg hat sehr viele erschlagen, der Türg ist halt ein Gaisl der Welt.

ao: 1567.

War den 9.ten- April um Mittag ein 2 Stund lange Sonn Finsternuss.

|| [997]

ao: 1567.

In selben Jahr war ein kalter truckner Winter, in Jenner iss es noch alzeit äber, weil es zu Liechtmessen zu gesschniben hat.
Dies Jahr der Traid teuer. Um den Veitstag ist daß Stär Korn 1f. 2x. Kitzbichler Maß. Ein Stär Waitz 1 f. 10x., zu Kuefstain ist das Stär Korn 1f. 15x. Es falt aber Gott Lob bald wieder herab. In solchen Jahr um Sonwenten falt ein tieffer Schne, bevor in Bürgen die Schne Lähnen duet den Vich grossen Schaden, bevor den Schafen. Beschreiber diess sagte, er hat es selber gesehen, wie zu Schwarzer in Gebürg die Schne Lähnen viele Schaf abgetragen hat.
Eben in solchen Jahr war um Jakobi ein gar sehr grosses Gewässer, daß kein alter Mann, kein so grosses nicht denket. Es hat viele Heuser, Mihlen und Pruggen, auch Gründte verrissen. Es hat 2 Nächt und 33 Täg ohne aufhören geregnet.
Auch in diesen Jahr haben auf den 11. September alle Manns Bilder so über 16 Jahr alt sind von ganzzen Kitzbichler Gericht auf Kitzbichl gehen: oder reithen mü ssen. Dort war der Herr Regent von Innspruck. Da hat jeder 2 Finger aufrecken müssen auf Befehle und Gehorsam, und ist den Leithen verheissen worden, bei alten herkomen Recht: und Gebiehr zu verbleiben, auch Hand zehaben.

ao: 1568.

Hat es erst in Februäry um Paul Bekehr zue geschnieben und hat ein tieffen Schne gemacht. Um die Pfings Feurtag ist wieder ein tieffer Schne gefahlen, den Traid niedergeschnieben, daß Vich von Alpmer haim müssen. Es sind

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viele Schaf erhungert, auch in Pinzger haben die Lähn viel Schaf: und 2 Hüetter abgetragen und zu Tod verlähnet.

ao: 1568.

In solchen Jahr gilt um den Veits Tag daß Stär Korn 3 [tt.] Perner/: nach mein Millinger Erachten ist 1 Pfund Prener 12x.
Eben dies Jahr am 24. July sind zu Alpendorf nechst St. Johann um 12 Uhr Mittag 6 grosse Baurn Häuser eilenz verprunen.

ao: 1569.

Um St. Veits Tag ist in Markt Gastein ein grosser Wolken Bruch geschehen, hat viele Häuser und Leit versandt und ertränkt.
In diesen Jahr war ein nasser Somer und sehr grob biß Bä rtlme.
Den 3. September diß Jahr hat es um 3 Uhr Nachmittag ain Viertl Stund stark gerislet, groß wie Hasl Nussen, es ist tief wie Schne worden. In vordern Pillersee /:das ist die Gegend Reitham:/ ist es zum ärgisten gewesen, es hat den Langs Traid geschadt, das die Baurn kaum den Som bekomen haben.
In solchen Jahr in Hörbst sind viel Mäner nach Innspruck eingeschaft worden, aldort ist ihnen vorgetragen worden, wen sie von der luterischen Sect nit wohlen abstehen, so müssen sie das Land von diesen Sect raumen, ihr zeitliche Güether verkauffen und darnach flux weck ziehen. Aber es ist keiner abgestanden, sie haben ihre Güther verkauft und sind mit Weib und Kindern darvon zohen.
Eben in selben Jahr haben alle ihre Büecher und Schriften zur Obrigkeit bringen müssen, solche zu durchsuchen wegen lutterisch Heldahupen.

ao: 1570.

Ware ein grosse Teurung und Hunger. Kost der Kitz-

|| [999]

bichler Metzen Waitz 7 [tt.] Perner oder 1f. 24.x. und das Stär Roggen 1f. 20x., daß Pfund Schwein Fleisch 4x. 2d. Alhie bei uns ist es doch nicht zum teuristen, als wie in anderen Orthen, als in Pinzger, entern Taurn, Kärnten, Windisch Land, Kränland, in Steurmarkt, zu Grätz, Laffer Thal, und Niederland. In solchen Orthen hat man fast um daß baare Geld nicht mehr Essen Speiß und Traid bekomen. Es sind viele Leit erhungert. Sie haben Baum Ringgen, Haar Pohlen und Kränwit Böhr gemahlen und daraus Brod gebachen. Sie haben daß Kie Mehl teuer gekauft, zu anderen Zeiten sind besser Mehl den Hennern und Schweinen geben worden, die Leith haben hart gewartet biß das Graß bei den Zäunen gewaxen ist, als dan haben sie solches gesoten und geessen. Wer noch waß gehabt hat, den ist es gestohlen und berauppt worden. Es sind auch so gar Mordatten geschehen,. Vorher ist man grob mit den Speisen gewest. Um Jakobi ist es in etwaß besser worden.

ao: 1570.

Dieß Jahr war wieder ein sehr nasser Somer, wie vor ein Jahr. In Winter haben die böse Leith: und Tieb /:welche damahls viel sind:/ vieles Vich auß den Ställen und Höfen gestohlen.
In solchen Jahr ist den 20. Februäry Awend bei der Mann Finsternüss der Monn Schin ganz und gar verfinstert worden.

ao: 1571.

Sind in Somer sehr viele Kraut Würmer gewsen, die daß Kraut gefressen haben.

|| [1000]

ao: 1571.

Geschach in Fasching Sontag ein Wunder Zeichen zu Kirchdorf alhie in Gericht Kitzbichel, auf den Kirchhof, weil die Leith zu Kirchen sind. Da brach ein Loch auf den Freithof auf von im selber. Da hat man besorgt es mecht ein Sterb bedeiten. In Langs darauf ist wohl ein greuliche Krankheit darum gefahren /:die Schwarz Prein genant:/. Viel Leit sind daran gestorben, da sind vil Arme Witwen und Waisen worden, welche Kranke darvon komen sind, die sind lang krank gelegen. Oft in einen Hauß sind 4 oder 5 Persohnen krank gelegen, wovon 2 oder 3 gestorben sind und mehr darnach. Zu Sonwethen hebt sich die greiliche Pestilenz recht an und dauret biß Höbrst. Jeh nähender zum Hörbst wie gröber ist die Krankheit. Um Bärtlme fuehr ein Krankheit darneben herum, die Rode Rueh genant, die tödt gar viele Leith, besonders junge Kinder. Diese Ruehe hat gelanget weid: und braid deß gleichen. Die Pestilenz hat in viel Orten regiert, als zu Lauffen, Salzburg, Reichenhall, Lofer, Waidring, Kirchdorf, St. Johann, Pillersee, Kitzbichl, in Prixenthal, Zillertal, in der Elmau und Pinzger, auch Laffenthal, samt anderen Gegenden und Flecken viel. Es wer mir zu viel alle Ort zu erzehlen. Fast jedes Dorf hat eigen Todten Graber gehabt. Auch hat es sich oftmahls begebendaß mann die Körper in die Möser und Auen eingraben hat. Eben dieses Jahr in Somer ist das Stär Korn um 8 ½ und 9 [tt.] Perner verkauft worden, und das Stär Waitz 2f. 24x. und 2f. 40x. Haaber das

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Stär um 3 Perner, die Gersten ä Stär um 7 Perner und 1 Mass Prein um 7x.

ao: 1572.

Der 7. July war alhie ein greulich grosses Gewässer, daß in 107 Jahren kein so grosses gewesen. Es ist wahr ein jedes Jahr hat sein Blag. Aber Gott will durch die Blagen die Leit besser und fromer haben. Dieses Wasser hat an Gründten, Heusern und mit Bloncken ausreithen viel: und grosse Schäden getan. Zu St. Johann hat man mit Zihlen von ein Hauß zum andern fahrehn müssen. Sonst wer ein gutes Traid Jahr gewesen, da gilt das Stär, da gilt das Stär Roggen 3 [tt.] Perner und ist hernach auf 30x. herbakomen.

ao: 1573.

Am Sambstag vor Bärtlme falt ein ungewöhnlicher Schne zu Land.

ao: 1574.

Hannß Prugger schreibt, am Oster Grien Donerstag ist zu St. Johann ein so starker Wind gangen, der hat in Tächern und Baumen Schaden getan, trueg den Krämern von der Kirchgass die Pinten, Schlaier, Papier und solchen geringen Zeüg hinweck neben den Kirch Turn auß, dass viel Sachen nicht mehr bekommen haben.

ao: 1575.

War ein gutes fruchtbares Jahr, und ist wohlfailler worden: dan es sind schan seit ao: 1565 zehen teure Jahr gewesen.

ao: 1576.

Ist daß Stär Rueben um 2 ½ x. verkauft worden.

ao: 1576.

Sind vielle gute frische Kerschen 9 Wochen lang gewesen.
In diesen Jahr am 12. December ist ein Comnet Stern 6 Wochen lang all haitern Nächt gesehen wor-

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den. Er hat ein langen grossen Straim, gleich einen Besen gegen Aufgang gehabt.

ao: 1578.

Den 21. Februäry starb der Dechent alhie zu St. Johann, Herr Johann Bärtlme Glöggl genant.
In solchen Jahr war ein spater Langs, vor Georgi nicht Feld bauen mögen. Nach Georgi so warm woden, daß es ein Gewässer geben.
In diesen Jahr haben die Kraut Würmer weit um daß Kraut und Rueb Läb gefressen.
Auch sind in selben Jahr die Vögl Bör geraten und sind den ganzen Winter in Stauden rod hangent bliben.
Um Weichnachten gilt daß Stär Korn 32x., der Waitz 52x., und daß Pfund Schwein Fleisch 2x.

ao: 1579.

Ist ein fruer warmer Langs, doch hat es um Georgi einen Schne geschniben. War ein gutes Traid Jahr, kost das Stär Korn 24x.

ao: 1580.

Den 18.ten- Jenner muß sich ein jeder Bauer in Kitzbichler Gericht samt sein Gwöhr bei Obrigkeit schreiben lassen, laut Befehle von Innsprucker Herzog [s.] wegen Besorgung der Engediener: oder Schweitzer, also würde die Klausen besetzt /:wie vor Jahren:/
Dieses Jahr hat es den 25. Jenner zuegschniben. Den 16. July gereift und geschadt, als dan die meiste Zeit grob Weder, daß viel Traid in groben Weder geschniden werden müssen. Kost das Stär Waitz 52x., das Korn 44x., zu Rosenham kost 1 Stär schene Wein Biern 15x.
In selben Jahr haben die Lieth weit: und breid Kopf schmerzen.

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ao: 1580.

Eben in solchen Jahr ist in all Orthen von der Geistlichkeit verkindet worden, da um 12 Uhr Mittag die grosse Glogg geleith würd, solle jeder Mensch bethen und wer das Leithen nicht höret, der solle eben um diese Zeit bethen.
Eine Woch vor Jakobi in solchen Jahr ist zu Kuefstain ein Zauberin zum Tod gericht: und mit Feur ausgedilt worden.
In diesen Jahr war ein truckner Hörbst, sind viel Brin: und Bäch aufgetrucknet, war schen Weder biß Weichnachten.

ao: 1581.

Nach mein Millingers Erachten, ist Verfasser und Schreiber dieser Begebenheiten, in den 16.ten- Secolo, der um die Gegend St. Johann in Gericht Kitzbichel unfehlber gewesen ist, etwa bei ao: 1581 gestorben. Weil weiter hin von 1580 keine Meldung von solchen bei ihm zu finden sind. Die Wunder und Zeit Begebenheiten in den 16.ten- Secolo von ao: 1580 an, als in den 17.ten-, 18.ten und jetzig 19.ten- Secolo sind schan vielle vor in diesen Buch von mir beschriben. A ls von Krieg, Hunger und Pest, auch von Erdböden, Feuer Schäden, Wiederungen und dergleichen, in den Ländern und Städten wo solche /:leider Gott:/ eingefahlen sind.
Besonders von Feur Brunstschäden sihe vor Folio 666.

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von Kriegs Sache eben vor Folio 693, besonders von den bei mein Lebzeiten von ao: 1791 biß ao: 1815, erschröcklich 24 Jahr lang, darunter Francosen Krieg Folio 713. Zum Tod gerichte Malefitz Persohenen lise Folio 689. Teurung des Traid, Schmalz und Fleisch Folio 944. Viech Breiß Wert vor Folio 941. Von Weder Wiederung sihe vor Folio 974.
falsexxiv Im Jahr 1816 ist auf St. Ulrich ein k.k. Landgericht gesetzt worden und in Jahr 1819 in Monat Oktober widerum aufgehoben worden.
Im Jahr 1818 war der Fasching so kurz das den 4ten- Febr. der Aschermitwoch war wie es ebenfalls vor 186 Jahren ao: 1603 gewesen ist.

ao: 1818.xxv

Ist im Gericht Kitzbüchl widerum die vorhero erloschene Arme Einquatierung ganz von neu eingerichtet worden und aller Bettel aufgehoben worden. Gott gebe es, das diese Löbl. Sache niemals wieder erlöschen werden.


i Drei Kreise mit Initialien eingeschrieben, darunter die Namen: Johann Franz von Ernt:., Jak: Ferdo: v. Stockbergt:, Joh. Chr: von Fachn und darunter noch Jakob Poglf:]
iiIm Original ein Kreuz gemalt
iiiIm Original restliche Seite leer
iv Im Original restliche Seite leer.
vRestliche Seite leer
viIm Original restliche Seite leer.
viiIm Original ist die Seite leer
viiiAndere Hand
ixTabelle noch nicht eingefügt
xTabelle noch nicht eingefügt
xiTabelle noch nicht eingefügt
xiiTabelle noch nicht eingefügt
xiiiMillinger springt hier von Seite 950 auf Seite 952.
xivIm Original eine Leerstelle
xvIm Original eine Leerstelle
xviIm Original eine Leerstelle
xviiIm Original eine Leerstelle
xviiiIm Original eine Leerstelle
xixIm Original eine Leerstelle
xxIm Original eine Leerstelle
xxiIm Original zweispaltig
xxiiAndere Hand
xxiiiIm Original noch zwei weitere Zeilen mit anderer Hand geschrieben
xxiv Anderer Schreiber.
xxvAnderer Schreiber

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