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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Juli 1623


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. III, fol. 45v-73v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Juli 1623
Padua
  • Reitunterricht
  • Anwendung des Heilschlamms
  • Spanischer Sprachunterricht
  • Gäste
  • Besuch durch den Medizinprofessor Benedetto Salvatico
  • Nachrichten
02. Juli 1623
Padua
  • Reitunterricht
  • Anwendung des Heilschlamms
  • Besichtigung der Basilica cattedrale di Santa Maria Assunta
  • Besuch bei Salvatico und Beschreibung seines Gartens
03. Juli 1623
Padua
  • Reitübungen
  • Korrespondenz
  • Nachrichten von möglichen Reichsachtaufhebungen für Vater Christian I. und andere Reichsstände
04. Juli 1623
Padua → Stra → Mira Taglio → Oriago di Mira → Lizza Fusina → Venedig
  • Korrespondenz
  • Spaziergang auf der Stadtbefestigung
  • Land- und Schiffsreise nach Venedig
  • Einzug ins Gasthaus "Alla campana"
  • Genuss von Weintrauben
05. Juli 1623
Venedig → Murano → Porto di Lido
  • Spaziergang auf dem Markusplatz
  • Gespräch mit einem Obristen Horneck
  • Besichtigung der Glasbläsereien in Murano
  • Aufbruch zu einer Schifffahrt nach Palmanova
  • Beschreibung der Lagune von Venedig
  • Nachtruhe auf dem Schiff an der Mündung der Piave
  • Seekrankheit
06. Juli 1623
Caorle → Bevazzana
  • Weiterreise mit dem Schiff nach Bevazzana
  • Goldbrassen zum Abendessen im Wirtshaus
07. Juli 1623
Bevazzana → Cervignano del Friuli → Múscoli → Strassoldo → Palmanova
  • Weiterfahrt nach Palmanova
  • Beschreibung der Lage von Palmanova
  • Erlaubnis des venezianischen Generalaufsehers Pietro Foscari zur Besichtigung der Festung am nächsten Tag
08. Juli 1623
Palmanova → Mereto di Capitolo → Santa Maria la Longa → Santo Stefano Udinese → Udine
  • Besichtigung der Festung Palmanova
  • Weiterreise nach Udine
  • Begegnung mit dem Generalkommissar Alfonso Antonini
  • Bewirtung und Unterkunft bei diesem
  • Beschreibung der Landschaft um Udine
09. Juli 1623
Udine → Blessano → Sedegliano → Valvasone → Cordenons → Fontanafredda → Sacile
  • Weiterfahrt nach Sacile
10. Juli 1623
Sacile → San Michele Fratta → Cordignano → Cornegliano → Treviso
  • Weiterreise nach Treviso
  • Versuchung durch eine Prostituierte
  • Beschreibung von Treviso und dessen Umgebung
11. Juli 1623
Scorzè → Noale → Caselle → Noventa → Ponte di Brenta → Padua
  • Weiterfahrt nach Padua
  • Schlechter Gesundheitszustand des Kammerjunkers Hermann Christian Stammer
  • Besuch durch den Arzt Dr. Adriaan van den Spiegel
  • Ungewöhnliche Hitze
12. Juli 1623
Padua
  • Gebet, Bibelstudium und weitere Lektüre
  • Besuch durch Dr. Spiegel
  • Besuch der Comedie
13. Juli 1623
Padua
  • Anhörung einer Festrede an der Medizinischen Fakultät zum Abschied des Paduaer Podestà Giulio Contarini
  • Bekanntschaft mit dem Pfalzgrafen Christian I. von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler
  • Ballspiel
  • Absage an den Tanzmeister Piccot wegen zu großer Hitze
  • Morgengebet und Vorlesen einer Predigt
  • Besuch der Comedie
14. Juli 1623
Padua
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Spanischunterricht durch Morello
  • Lektüre
15. Juli 1623
Padua
  • Katholischer Jakobstag
  • Dr. Spiegel und der Magdeburger Domdechant Christoph von Hünicke als Gäste
  • Nachricht über Unsicherheit auf den Straßen von Rom
  • Korrespondenz
  • Besuch der Comedie
16. Juli 1623
Padua → Brusegana → Tencarola → Praglia, Kloster
  • Korrespondenz
  • Katholischer Annentag
  • Fahrt zum Kloster Praglia
  • Beschreibung der Benediktinerabtei und ihrer Umgebung
  • Essen und Gespräche mit den Mönchen
  • Gebet in der Kirche
  • Übernachtung im Kloster
17. Juli 1623
Praglia, Kloster → Padua
  • Besichtigung von Keller und Vorwerk des Klosters
  • Gespräch mit einem Mönch
  • Abschied und Rückkehr nach Padua
  • Beschreibung der Landschaft
  • Besuch durch Dr. Spiegel
  • Kriegsnachrichten
  • Korrespondenz
  • Verabschiedung von Contarini durch die Deutsche Nation der Juristenfakultät
18. Juli 1623
Padua
  • Spanischunterricht
  • Sprachlehrer Morello als Gast
  • Nachricht von der Wahl eines neuen Papstes
  • Musikant bei der Tafel
  • Korrespondenz
19. Juli 1623
Padua
  • Gäste
  • Besuch der Comedie
20. Juli 1623
Padua
  • Gebet, Gesang und Vorlesen einer Predigt
  • Ballspiel
  • Kontrolle der Wochenrechnung
  • Festliche Verabschiedung von Contarini und Begrüßung des neuen Podestà Ermolao Nani durch die Stadt Padua
  • Besuch durch Dr. Spiegel
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
21. Juli 1623
Padua → Castello del Catajo → Battaglia → Monselice → Arquà → Valsanzibio → Galzignano → Torreglia → Monte Ortone
  • Ausflug aufs Land
  • Besichtigung des Castello del Catajo
  • Informationen über dessen Besitzer Roberto Obizzi
  • Bewirtung durch Ippolita Obizzi
  • Weiterritt nach Battaglia und Monselice
  • Besichtigung von Palast und Garten des venezianischen Prokurators Giovanni Nani
  • Beschreibung der sieben Kirchen und der Villa Duodo
  • Weiterreise nach Arqua Petrarca
  • Besichtigung von Epitaph und Haus des Dichters Francesco Petrarca
  • Weiterritt nach Monte Ortone
  • Beschreibung der dortigen Heilquellen und Wallfahrtskirche
  • Übernachtung im Wirtshaus
22. Juli 1623
Monte Ortone → Monte Venda → Eremo del Monte Rua → Abano → Monte Ortone
  • Weiterreise zum Monte Venda
  • Beschreibung des dortigen Monastero degli Olivetani und der Aussicht vom Berg
  • Gastfreundschaft der Mönche
  • Weiterritt zum Eremo del Monte Rua
  • Besichtigung des Klosters
  • Mittagessen bei den dortigen Olivetanermönchen
  • Weiterreise nach Abano
  • Beschreibung der heißen Quellen von Abano
  • Rückkehr nach Monte Ortone
  • Besonderheiten der italienischen Viehhaltung
23. Juli 1623
Monte Ortone → Santo Martino → Cervarese Santa Croce → Montegalda → Costozza → Vicenza
  • Weiterritt nach Vicenza
  • Beschreibung des örtlichen Weinbaus
  • Unterwegs Besichtigung eines großen Höhlensystems in Costozza
  • Dort Mittagessen in einem gut belüfteten und mit Malereien geschmückten Gemach
  • Rundgang durch Vicenza
  • Eigenschaften der hiesigen Zitronenbäume
24. Juli 1623
Vicenza → Villa la Rotonda → Montegalda → Arlesega → Padua
  • Rückkehr nach Padua
  • Vor Vicenza Beschreibung der Villa la Rotonda und des dazugehörigen Gartens
  • Unterwegs Besichtigung eines Gartens und Lustschlösschens in Arlesega
  • Essen und Reife von Obst
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
25. Juli 1623
Padua
  • Korrespondenz
  • Gründe für eine geplante, aber nicht angetretene Reise ins Reich
  • Denkschrift für den Hofmeister Hans Ernst von Börstel und den Kammerdiener Christoph Riecke
26. Juli 1623
Padua
  • Gründe für Verzicht auf die geplante Heimreise
27. Juli 1623
Padua
  • Korrespondenz
  • Bettruhe wegen Schwindel und Kopfschmerzen
28. Juli 1623
Padua
  • Einnahme von Arznei
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
29. Juli 1623
Padua
  • Bettruhe und Konsultation von Dr. Spiegel wegen Schüttelfrost und Fieber
  • Befürchtung einer möglichen Vergiftung
30. Juli 1623
Padua
  • Aderlass
  • Korrespondenz
  • Zweimaliger Besuch durch Dr. Spiegel
31. Juli 1623
Padua
  • Fieber
  • Zweimaliger Besuch durch Dr. Spiegel
|| [[Handschrift: 45v]]

Dienstag den 1. ⁄ 11. Julij.


Geritten. Den fango gebraucht.


Spannische sprache.


Den Cavallier Spiegel, den bereiter
Jean Simon, vndt den Jüngeren
Hinike zu gast gehabt.

|| [[Handschrift: 46r]]


Es ist der Cavallier Salvatico zu
mir kommen vndt hat mich, wegen der
alten kundtschafft, besucht, auch etwas,
von wegen des Podestà, vndt Capitaneo
angedeütet, <Nota Bene[:] aber mit schlechtem Nachdruck.>


Zeitung daß der Pabst gestorben.

Mittwoch den 2. ⁄ 12. Julij.


Geritten.


Den fango zum letzten mal gebraucht.


Nachmittags den Thumb, il Duomo besich-
tiget, welches die stifftskirchen, ist aber
schlecht, vndt mit Sankt Antonio, oder
Santa Giustina, nicht zu vergleichen.


Von dannen in des Cavallier Salvatico
hauß, welcher mich allda entpfangen,
in seinen garten geführet, das artige
grotten: vndt waßerwerck gezeiget,
vndt allerley mit mir conversiret,
<Wir haben auch selzame> Egyptische schwartz, vndt weiße
hüner, Pharaonis hüner1, genannt, allda
gesehen.

Donnerstag den 3. ⁄ 13. Iulij.


Geritten, vndt wie gewöhnlich, zum
ring, gerennet.

|| [[Handschrift: 46v]]


Schreiben von Johann Löẅen, daß Meines gnädigen herzlieben
hernvatters außöhnung im werck, ent-
pfangen, auß vrsachen: 1. Dieweil alle
Churfürsten Geistliche vndt weltliche
darzu rahten. 2. Jhre Kayßerliche Mayestät
auch selbst die beschehene deprecation
vndt submission, die erfolgte verände-
rung vndt daß außgestandene elendt
zu gemüet geführet. 3. Meines hern-
vattern qualiteten bekandt, vndt viel-
leicht gar auff Jhrer Mayestät seitten zu
bringen. 4. So würde die acht, (welche
von vielen zweifelhaftig gemacht werden
wollen,) durch ertheilung des perdons,
Nota Bene bestetiget. 5. Jhre Mayestät hetten sich dem
<Friderico> selbst zu perdoniren auff gehaltenem
Chur[-] vndt Fürstentage allergnedigst
erkläret, vndt 6. dem Bischoff von
Halberstadt vndt Graffen zu Hohenloe,
dergleichen albereit wiederfahren laßen. perge


Schreiben von Adolff Börsteln, daß der
König in Franckreich, <wie auch Savoye vndt Venedig,> den Manßfelder in be-
stallung genommen, vndt ihme 4 mille Mann zuge-
schickt, entpfangen.


Jtem, von Rustorffen, daß der König, in
Engellandt mit meinen <danck>schreiben wol zu frieden.

|| [[Handschrift: 47r]]

Venedig. Freitag den 4. ⁄ 14. Iulij.


An herrvattern, wie auch Fürst Lud-
wigen, Adolff Börsteln, vndt Ruß-
torffen, wieder geschrieben.


Auff den wall vndt große
pastey, spatziren gegangen.


[Meilen]
Nachmittags zu kutschen mit Börsteln,
Stam Hallweylern vndt Christof Riecken,
von Padua nach Lezafusina
seyndt 20 welscher meilen, in einem
schönen lustigen weg, an dem fluß
Brenta her, wegen vieler adelicher lust-
haüser vndt gärten, so den venedischen
Edelleütten meisten theilß, zuständig,
durch die flecken Stra, la Mira,
vndt Oriago, dahin vorzeiten, das Adria-
tische Meer gegangen, an itzo aber, ist
es 3 welsche meilen biß nach Lu-
cefusin, zurücka gewichen.


4 deutsche
Zu Lucefusin haben wir vnß in ein schiff-
lein gesezt, vndt seindt vollends in die
weitberühmbte, beschriebene vndt be-
schriene wunderstadt Venedig, (allda
ich vorzeiten auch gewesen anno 1613
vndt 1614) in der lagun des Adria-
tischen Meers oder Golfo di Venezia,
gefahren, auf 5 welsche Meilenm. von Lucefusin.







1 deutsche

|| [[Handschrift: 47v]]


Venedig. Wir seyndt alla campana eingezogen
allda wir schon frische weintrauben
gegeßen welches sehr zeitlich im Jahr.
<Man verkaüfft auch albereit zeitige melonen.>

Samstag 5. ⁄ 15. Julij.


Auff den Marxplatz, piazza di Sankt Marco,
spaziren gegangen, seine schöne aufs
neẅe betrachtet, vndt allerhandt Orien-
talische nationen, als Griechen, Türcken,
Armenier, Persianer, Schlav<w>onier,
Albaneser, etcetera gesehen.


Es hat mich der Oberste Horneck angesprochen.


Nachmittags nach Muran spatziret,
die gläser machen sehen <vndt auch selbsten eines geblasen>, welches dann
die allerberühmbtesten in gantz Europa.


Nach verrichtung deßen haben wir eine
barque barca <mit zwey schiffleütten>, naher Palma zu fahren
gedinget, vndt seindt alleß neben den
schiffen her, so in der stadt Venedig in
großer anzahl liegen, vndt auß vielen
königreichen vndt landen Europæ herkommen
biß zur Stadt hinauß gefahren, vndt
auff daß Lido zu, durch den porto dellj
doj castellj hindurch, welches zwey feste
schlößer seyn, die gewaltsame einfahrt
zu verwehren, deren einfahrten hat es sieben,
<I portj, di 1. Brondolo, 2. di Chioza, 3. dj Malamocco, 4. dellj doj castellj[,] 5. dj Sankt Erasmo, 6. il Lido Maggiore, & 7. i tre portj> || [[Handschrift: 48r]]
auß dem Golfo in die Lagun, vndt allezeit
Jnseln, einem Tamme gleich darzwischen,
welcher wieder den gewalt des vnge-
stümmen Meers zu erhaltung der stadt
venedig von Gott zweifels ohne, nicht
ohne wunder der Natur, geordnet.
Auf solchen Jnseln seindt nun vberall
Castell oder feste schlößer zu versicherung
der Schiffart vndt stadt Venedig.


Vndter denen aber ist Malamocco
der führnemste port vndt ein-
fahrt, es liegen auch die größesten
Schiff, so nicht in die Lagun können
allda.


Meilenm.
Nun von Venedig nach Lio, al porto
dellj doj castellj – ist
1 deutsche
seindt fünf welscher. 5 welsche
Von dannen auß der Lagune oder
sumpf ins Adriatische offenbahre
Meer, oder in den Golfo di Venezia,
biß an den ort, da daß waßer
die Piave ins Meer fleüßt




15 welsche <3 deutsche>


Wir seindt bißweilen mit Rudern
bißweilen mit dem Seigel nach gele-
genheit des windes gefahren, vndt haben
allda wegen einfallender Nacht, auff dem
Schiffe das Nachtlager halten müßen.

|| [[Handschrift: 48v]]


Den Tag seindt wir meisten theilß zimlich
kranck worden.


Nota Bene[:] das waßer die Piave ist in dem
Meer, doch so süß gewesen, daß wir es
trincken können.

[Sonntag, 6. Juli]


<welsche: Meilenm:>
Sonntag den 6. ⁄ 16. Julij. Beßern windt alß
gestern gehabt, vndt den von Mittag
dall Ostro. Biß an den ort ge-
seigelt, da der waßerstrom Livenza
ins Meer kömpt




20
Von dannen nacher Cahorle ein
lustiges städtlein, am vfer gelegen,
so seinen eigenen bischoff vndt Podestà2
hat, doch mehrentheils nur von
fischern bewohnet ist




10
Porto Basilica ist 8
der ort da der waßerstrom
Tagliamento ins Meer kömpt.
<Vndt darnach den Tagliamento hinauff zum> Nachtlager darbey<allda auffm> schiff, nach dem
wir im wirzhauß zu Bevazana
<am Tagliamento,> gegeßen, vndt die guten fische Oraj
genennet, gar wolfeil genoßen.

7


Nota: diese drey ströme La Piave, la Livenza & il Tagliamento, || [[Handschrift: 49r]]
Friulj
oder
Friaul.
kommen auß dem Friaulischen gebirge
herab.

Montag 7. ⁄ 17. Iulij.


Als der Tag angebrochen, fortgerudert
vndt bißweilen geseigelt, biß wiederumb
außm canal ins Meer, allda wir
die festung Maran in Friaul zur
lincken handt am Meer gesehen.


welsche Meilenm.
Vom Tagliamento biß nach Porto
Legnan seyndt

5
Die<en> weitberühmte<n> st ort Aquile-
gia <wegen seines alters, patriarchats, vndt zerstörung Attilæ>, an izo nur ein dorff, dem
Reich gehörig zur seytten liegen laßen.
Deßgleichen daß Friaulische
gebirge zur lincken, die berge
auß Histria Istria zur rechten.
Von dar auß, den porto Sankt Andrea
zur lincken, die stadt Grado zur
rechten.
Porto Buso
<Jm Meer gebadet.>
5
Bocca della Fiumara di Cervignan. 3
Cervignan villa dell'Imperio
alles in einem canal.
16
Muscolj, ist venezianisch
allda wir vnsern Schiffleütten abgedanckt, || [[Handschrift: 49v]]
Palma in
Friul.
vndt seindt zu lande auf einem karren
mit einem heßlichen alten weibe vndt
einem pferde darfür in vollem trab
naher Palma zu lande gefahren.
2


welsche Meilenm.
Erstlich auf einen flecken Strasoldo
genannt zukommen

1
Von dannen nach Palma 3


Diese soll die schönste real
festung in der Christenheitt
seyn. Ligt in einem schönen ebenen
lande des Friauls nella patria del
Friulj. Jst nirgends vberhöhet,
Hat die<as> gebirge nur von weitem.
Rings herumb ezlicher maßen Sumpf,
vndt das Meer auf der nähe. An
sich selbst ist es ein Sandiger bodem[!].


Wir haben den Proveditor General
della patria del Friulj, Pietro
Foscarij vmb erlaübnüß die festung
zu besichtigen ansprechen laßen, welcher
es auff Morgen zu verstatten bewilliget.

[Dienstag, 8. Juli]


Dienstag den 8. ⁄ 18. Julij. Hat man vnß einen
Soldaten zu fortsezung vnsers beginnens || [[Handschrift: 50r]]
zugegeben, mit welchem wir erstlich,
auf den platz kommen, so recht Mitten
in der festung vndt einen dreyfachen
zugbrunnen <in der Mitte stehen> hat, von deme man auf
alle 9<sieben> gerade straßen <nach den bollwercken zu>vndt bollwer-
cke
sehen kan, daß also dieser
brunnen wol mag das centrum oder
Mittelpunct der Festung genennet
werden, von dannen haben wir den
halben diameter innerhalb der
festung gefunden unserer schritt 700.


welsche Meilenm.
Der vmbkreiß oder circumferentz
der festung ist drey welsche meilen
vndt ist Sie wol recht in die
runde gebauet, dieweil der Dia-
meter vberall gleich, hat
9 schöne bollwerck, von erden
auffgeschüttet eines wie das ander,
vndt vnten gegen dem graben zu
mit steinen gefüttert, deßgleichen

3


[Schritt]
Wir haben die Cortina au
gemeßen auff 2
vnserer Schritt.

265
die flancquen auff 29
die Spalla 75
die faccia 163

|| [[Handschrift: 50v]]


Friul. Die stücke stehen auff den flancquen
in casematten, auf ieglicher seytte
des bollwercks drey.


Vnten im graben an den Spalle der
bollwerck hat es vermauerte
verborgene Thüren, eine falsche vndt
eine gute welche man im Nohtfall,
volck einzulaßen, kan aufbrechen.


Der wall mag ohngefehr ein 60 schritt
hoch seyn.


Der graben – – – – – ein 40 [Schritt]
breitt, ist trucken, vndt hat
sein waßer gräblein oder cunette
in der Mitten. Er soll aber
noch tieffer außgeführet werden.


An Jeglicher cortine hat es
zwey cavallier oder katzen,
in einem langlichten viereck ge-
bauet
aufgeschüttet. Es sollen
sechs stücke auf ieglichen Cavallier
kommen, an itzo aber haben wir nur
eineß gesehen.


Die Festung hat drey Thor, la Porta
d'Vdene, la Porta di Cividal, la
porta della Marina. Bey || [[Handschrift: 51r]]
der porta d'Vdene hat es einen
aquæductum waßer in die festung
zu leytten, wiewol ein bach mitten
durchrinnet, vndt es sonst hin vndt
wieder brunnen darinnen hat,
doch nicht allzu köstlich waßer.


Es liegen 9 fähnlein zu fuß, vndt
2 fahnen cappellettj an izo in
Palma, haben ihren gubernator
in der festung, welcher noch vnter
des Generals Foscarj, gebieth
ist. Sonst hat es noch zur zeitt
wenig andere Jnnwohner, als
Soldaten, welche bequemlich ein-
quartieret seindt.


Die festung ist nicht allenthalben voll-
kömlich noch außgebauet, doch seyndt
die streichwehren meistentheilß ver-
fertigett.


Die Thor stehen mitten in der cortine
seyndt doppelt, mit gehörigen zug-
brücken, gattern, vndt oben auf stehenden
Stücken, perge wol verwahret.


Daß zeüghauß in Palma haben wir || [[Handschrift: 51v]]
nicht können zu sehen bekommen, aber alleine
hat man vnß die rüstkammer gezeiget,
so da in ein par bödem[!] außgetheilet,
vndt zu außrüstung der besazung
genueg mag haben.


Die vrsach daß der graben mit steinen
gefüttert, soll seyn, dieweil das
erdreich an den bollwercken sandicht
vndt sonsten heraberschießen möchte.


Es ist sonsten auf den kazen ein
schöner prospect inß Friaul, auff
die Städte vndt Festungen, Gradisca,
<Goritia oder> Görtz, (Kayserische)[,] Vdene vndt Civi-
dal venezianische, vndt auch aufs Meer.


Anno 1594 ist diese Festung
wieder den Türcken zu des herzogs
Pascalj Cigognæ zeiten angefangen,
vndt anno 1611 vnterm herzog Leonardo
Donato zu völliger defens, außge-
führet worden.


Es hat keinen eintzigen Turn[!] in Palma.


Herumb hat es weinwachs[,] wiesen[,]
puschwerck, gesümpffe.

|| [[Handschrift: 52r]]

welsche Meilenm.
Frjoul.
Forum Iulij
lateinisch.
Nachmittags seindt wir nach Vdene
die haüptstadt in Friul in der
venediger gebiet auf einem karren
gefahren seindt von Palma
auff Meret, Santa Maria Longa,
vndt Sankt Stefano, zukommen, allda
wir vberall, die fede von Venedig
auß, welche auch an vielen orten vn-
terschrieben vndt besehen worden
(von wegen der einreißenden pest
zu Gradisca, Görz, vndt Wien)
zeigen vndt vnterzeichnen laßen müßen.



10


Vdene ist eine feine große Stadt
anzusehen vndt hat ein hüpsch Schloß
auf einem berge. Als wir nun
vermeinet außzugehen vndt etwas
zu besichtigen, ist vnß der Signor Al-
fonso Antoninj allda wohnhaft,
<an izo commissario general della cavalleria veneziana>
vndt der mich in dem Böhmischen kriege
kennen lernen, ohngefehr vnversehens
begegnet, vndt hat mich gekennet, also
daß ich nicht länger vnbekandt seyn können,
sondern in sein hauß, mich einquartiert,
mit ihme gegeßen[,] den stadtlichen Rosacer || [[Handschrift: 52v]]
Friaul versucht, in seinen garten gegangen, vndt
viel gutes dinges mit ihme gespracht,
beynebens einer stadtlichen tractation
vndt gutem losament.


Daß landt herumb ist schön eben, hat
das gebirge nur von ferrne, schöne
wiesen, getreyde, holtz vndt weinwachs.

Mittwoch den 9. ⁄ 19. Julij.


welsche Meilenm.
Nach genommenem abschiedt vom
Antoninj zu wagen <mit 2 pferden> nach
Bessan


5
Pantienin 3
Cedean
flecken, vndt fede besichtigungen.
3
Schön eben feldt biß an den Tagliamento
seindt
allda haben wir in einer fähre
vbergesezt vndt die fede zaigen müßen.

2
Valvason
Mittagsfutter.
2
Cordonoß 7
Fontana fredda 7
Sacil, Nachtlager <herrlich waßer.>
ein lustiges Städtlein. Zu Sacil seindt || [[Handschrift: 53r]]
Marca
Trevisana.
wir im hinauß fahren zur vorstadt, vber
die Livenza brücke kommen, welcher
strom, daß Friul von der Marca
Trevisana vndterscheidet.
3

Donnerstag den 10. ⁄ 20. Iulij.


welsche Meilenm.
Frata 2
Fordignan
Cognan stadt au von Frata
lustiger schöner ort. <Allda gefüttert.>
8
Von dannen zu dem strom Piave
nach dem wir das schloß Sankt Sal-
vador zur rechten handt liegen laßen.
Jn einer fähre vber die Piave, <gesetzt.>
Von dannen nach der
stadt Treviso
vberall scharf nach der fede
inquirirt worden.


7


<Nota Bene[:] Tentazione per conto d'una puttana, che cj fù offerta, da altrj Cavaglierj, mà Jddio ce ne salvò, nonostante la sua impudenza. Ed jo seppj dapoj, ch'ella era piena del mal Franzese.>


Treviso ist eine lustige stadt in
einem schönen ebenen fruchtbaren,
wein[-] vndt kornreichen lande gele-
gen, hat einen wall mit baümen
besezt, rundel, vndt porticus in der stadt,
wie Padua, ist aber bey weitem nicht
so groß. Es gehet die landstraße auß || [[Handschrift: 53v]]
Padua. Deütschlandt gar haüffig dadurch.

Freitag den 11. ⁄ 21. Julij.


welsche Meilenm.
Scorzè
<gefrüstückt beym deutschenb wirth.>
9
Noval
gefüttert.
3<4>
Casellj, perge <vndt andere ville, als Noventa vndt Ponte di Brenta>
PADOUA
allda ich Stammern in schlechtem
zustandt gefunden.
12


Doctor Spiegel, zu mir kommen. perge


Es ist eine vbergewöhnliche grimmige
hitze ein tag etzliche hero, daß sich
die Jtaliäner selbsten darüber
verwundern.

Samstag den 12. ⁄ 22. Julij.


Nach verrichtetem gebeht, vndt lection
in der Bibel, das Mellificium Historicum
zu lesen continuiret.


Den Doctor Spiegel zu gaste gehabt, vndt
mich ihme zu erkennen gegeben.


Mit ihme viel conversiret vndt
gegen 20 vhr in die Comedie gegangen.

|| [[Handschrift: 54r]]

Sonntag den 13. ⁄ 23. Iulij.


Einer oration zugehöret, so die Medica
facultas, durch einen auß ihrem
Mittel dem podestà, Iulio Contarinj,
zu ehren vndt lob, wegen seines vorste-
henden abzugs, al Santo3 gehalten,
da<bey> er dann in der person beynebens
dem Capitaneo vndt andern Rähten
vndt vornehmen leütten sich befunden.


Mit dem Pfalzgrafen von Bir-
ckenfelß4 kundtschafft gemacht, <welcher aber sich gantz nicht wollen zu erkennen geben.>


Jm ballhauß gespielet.


Dem Tantzmeister Piccot das Tantzen
vndt Mandorespiel, wegen meiner<s>
vberdrußes in dieser grimmigen
hitze dergleichen vorzunehmen, (nach
beschehener völlig Monatlichen bezah-
lung, vor iegliches zwey Zecchin,)
absagen laßen.


Nach gewöhnlichem Morgengebeht, in der
postille des Scultetj, eine Predigt
verlesen.


Jn die Comedie Nachmittags gegangen. perge

|| [[Handschrift: 54v]]

Padua. Montag den 14. ⁄ 24. Julij.


Weil der bereiter nicht zur stelle,
in zeitungen gelesen, die bringen
mit sich, daß bey ein 22 Cardinäle
vermeinen, ein ieglicher Pabst zu
werden, vndt weil der verstorbene
Gregorius XV. neẅe ordnungen
wegen der Pabsts wahl gemacht,
dörffte es noch wol lange anstehen.
<Es seindt in die 55 Cardinäle schon beysammen vndt müßen 38 stimmen zur Pabstswahl haben.>


Jtem, daß 8 galleren von Biserta
biß an Napolj hinan streiffen, Sper-
longa geplündert, vndt gar
auf den procaccio zwischen Rom
vndt Napolj <hinauff streiffende> gelauret, also daß der
Pabst ihrentwegen beynebens den
Spannischen in forchten stehen, <vndt volck annehmen.>


Jtem: daß der primo vezier zu Constantino-
pel wieder angenommen worden.


Daß die Holländer, mit der Stadt Embden,
tractiren, sich derselbigen zu versichern.


Daß der Graff von Berg, Möers belägert.

|| [[Handschrift: 55r]]


Jtem: daß der König in Polen zu Dantzig
mit 20 mille Mann ankommen, den König in
Schweden zu bekriegen vndt ihme Lifflandt
wieder abzunehmen.


Daß es mit dem Feltlin noch eine lang-
weilige tractation werden wirdt,
sonderlich die weil der Pabst gestorben.


Daß man in Engellandt Päbstische kirchen,
vor die zukommende Jnfantin aufbauet,
vndt wirdt keinem von<auß> den räthen icht-
was von dieser heyrahtstractation
zu wißen gethan, sondern es gehet nur
durch des Königes handt alleine.


Daß 13 kriegsschiff auß Hollandt vermuht-
lich naher WestJndien abgeseigelt.


Daß Bethlem Gabor seine Vngern abgedanckt.


Daß herzog Christian 32 mille Mann starck, der
iunge Graff von Turn sein General leütenampt,
haben dem Tilly zu schlagen angebotten. Er aber
hat sich endtschuldiget, er könne solches nicht
annehmen biß ihme mehr volcks zukäme.
Landgraf Moriz stoße auch zu ihme mit 10 mille Mann.
Jtem der von Manßfeldt, sey auch deßwegen
aufgebrochen.


Daß es zu Paris in Franckreich stirbet.

|| [[Handschrift: 55v]]


Padua. Mit dem Morell, die Spannische
sprache gevbet, <welcher mit mir gegeßen.>


Jm Mellificio Historico vndt gewöhnlichem
Cæsare5 gelesen.

Dienstag den 15. ⁄ 25. Julij.


Weil heütte der Päbstler Jacobj
fest, haben wir nichts vorgenommen.


Doctor Spiegel, vndt der älteste Hinicke
seyndt bey mir zu gaste gewesen,
ein herr von Frauberg aber, welcher
zur vnzeit, vorgestern zu mir kommen
wollen, vndt ich ihme mit vnpaßlichkeit
abgewiesen, hat mir heütte als ich
ihne zu gaste bitten laßen, ebenmeßige
antwortt gegeben. <Es ist aber <sein> ernst gewesen.>


Zeitung daß es zu Rom treflich vnsicher,
vndt Täglichen Mordt vndt schläge-
reyen, nach des Pabsts todt vngestrafft
vorgehen.


Jch hab ein schreiben, vom Wendelino,
von Zerbst, entpfangen.

|| [[Handschrift: 56r]]


Jn die Comedie mit Doctor Spiegeln,
Hinike, vndt meinen leütten. et cetera

Mittwoch den 16. ⁄ 26. Julij.


An den Signor Antoninj, vndt Pöb-
litzen geschrieben.


Wegen der Papisten Sankt Annæ fest
nichts vorgenommen, in der Spannischen sprache.


Nachmittags mit Doctor Spiegeln, Hallweylern,
vndt Stammern<Börsteln>, nach dem kloster Praglia,
ins gemein Praja genandt – – – 7 welsche Meilenm.
zugefahren. Jst gar ein lustiger
weg in dem korn vndt weinreichen
ebenem lande, immer, zwischen den
baümen hin, welche am weege ge-
pflantzet stehen. Erstlich auf
daß forwerck Brusegana den
Mönchen zuständig, zukommen, allda den
viehhof besehen, welcher gar fein.


Von dannen auf den lustigen flecken
Tenkaruola, welchen<r> auf halbem
wege zwischen Praja vndt Padua ligt.


Der fluß Bachiglione fleüßt dadurch. || [[Handschrift: 56v]]
Kömpt sonsten von Vicenza her, vndt
zu Padua in die Brenta.


Praglia. Zwischen Weiter hinauß haben wir
ein lustiges schlößlein Montecchio
genandt, dem Capo di Lista del
Cavallo zuständig, liege<zur> rechten handt,
liegen laßen. Nahe bey Praja
den roten berg Monte rosso zur lincken
handt gesehen, allda die besten Schlangen
der wipern zum venedischen Tyriack
gefangen werden.


Daß kloster Praja, ist an sich selbsten,
eines von den schönesten klöstern in
der Lombardia, hat drey höffe,
oder cortilj, alle in die vierung ge-
bauet, der eine mit roten Marmelseülen
die andern mit andern schönen seülen ver-
stehe in den gängen. Oben auff in den
creützgängen, seindt sie trefflich schön,
lang vndt lufftig. Es hat auch feine
gärten, schönen viehhof, ölbaüme herumb,
sonderlich an einem lustigen berge daran.


Es seindt in die 40 Mönch Benedictiner
ordens, vndt speisen in allem ordinarie
in die 300 personen. Haben bey die || [[Handschrift: 57r]]
30 mille Ducatj Venezianj einkommen.
Hin vndt wieder viel güter vndt
höf, auch zu Tenkaruola etliche Mülen.


Der Prior hat vnß gar höfflich ent-
pfangen, selbsten rümb geführet, vndt
auch andere Mönch zugeben. Wenn
die anderen Mönch im anfang dem
Prior Reverentz gethan seyndt Sie
auff die knie niedergefallen.


Die kirche ist gar ein fein gebeüde,
nicht vbrig groß, aber zierlich.


Sie dörffen zwar innerhalb des klosters
kein fleisch <eßen> Sie haben vnß aber zum
Nachteßen, mit köstlichen fischen, Salat,
zugemüse, Torten, Eyerkuchen welche
Sie frittate nennen, so niedlich
tractiret, die speisen köstlich
zugerichtet, vndt so herrliche <Melonen, Julep vndt> weine
darbey gehabt, daß wir des fleisch-
eßens gar leichtlich vergeßen können.


Jn der kirche hat vnß der prior daß
weyhewaßer auß höflichkeit selbsten ge-
geben, vndt wir haben, ein wenig ein
vatter vnser darinnen gebehtet.

|| [[Handschrift: 57v]]


Praglia. Außerhalb haben wir auch die kirche
vndt kirchhoff besichtigett, welches einer
platteform ähnlich siehet, vndt muß
man auf schönen treppen da hinauff
steigen.


Beym abendeßen, haben vnß drey
Patres aufgewartet, deren einer ge-
sagt: die Cardinäle fiengen des
Pabsts wahl ins Teüfels nahmen an
(dieweil sie vneins sein sollen) vndt
möchtens im nahmen des Heiligen Geistes, enden.
Derselbige ist geseßen, die andern
beyde seindt gestanden vndt haben
vnß bey Tisch gedienet. Wir haben
auß ihren reden gemuhtmaßet es
möchten wol ihrer etliche darunter
seyn, so die warheit erkennen theten,
daß also die kirche Gottes nicht alle-
zeit sichtbar ist.


Wir seyndt trefflich wol, ein ieglicher,
in einem absonderlichen schönen zimmer,
losieret gewesen.


Nicht weyt von Praja liegen die warmen
bäder zu Abano, vndt das heylsame waßer
zu Montorton.

|| [[Handschrift: 58r]]

Donnerstag den 17. ⁄ 27. Iulij.


Padua. Nach dem wir wol außgeschlaffen,
vndt die Patres gesehen, daß wir ihrer
Meß wie sie vermeinet, nicht beywoh-
nen wollen, haben Sie vnß wiederumb
einen Mönch, biß Doctor Spiegel seine
Cur absolviert zugegeben. Derselbe
hat vns in den <schönen> keller den sie haben
geführet. Darnach aufs Fohrwerck
allda wir mit einem ganzen hauffen
pferden dreschen sehen. Jtem die
weinpreße. Sonsten auch auff
vndt ab spaziret vndt mit ihme von
vielen Politischen sachen, auch der Cardi-
näle seltzamen leben conversiret.


Darnach nach genommenem abschiedt vom
Prior vndt vielen Mönchen wieder
gen Padua zum Mittageßen gefahren.


Vndterwegens wächst auch vber gemeltes
getreyd vndt weyn, viel Schorgel, eine
frucht dem Röhricht gleich, davon die pau-
ren brot backen. Wir haben auch Melo-
nen gewächs im felde gesehen.


Man siehet vor Praja das gebirge, das sie Montes
Euganeos nennen, so vor alters vndt noch bekandt.

|| [[Handschrift: 58v]]


Padua. Den Doctor Spiegel zu gaste gehabt.


Es haben die zeitungen mit sich gebracht, daß
herzog Christian dem Tilly in einem
treffen 1500 Mann in einem andern
4 mille vndt noch in einem andern etzlich hun-
dert, soll abgeschlagen haben.


Dem Wendelino nach Zerbst, vndt
dem Cavallier Salvatico alhier, welcher
das zipperlein hat, <auch Fürst Ludwigen nach Cöthen,> geschrieben.


Die obengedachten zeitungen haben auch mit
sich ob gebracht, es hette der König in
Dennemarck 20 mille Mann beysammen[.]


Der Vicen Consulier Herbst (in abwesen
des Ranzow deütschen Consuliers) hat
beynebens vielen auß der Nation
dem Podestà zu seinem abzuge auch
glück gewüntschet.

Freitag den 18. ⁄ 28. Julij.


Jn der Spanischen sprachen mich geübet.


Den Morell zu gaste gehabt.


Zeitung daß schon ein neẅer Pabst worden.

|| [[Handschrift: 59r]]


Bey meiner Taffel hat sich ein Musicant
hören laßen, welcher ein Frantzoß gewe-
sen, vndt auf einer<m> sonderlichen Jnstrument,
wie eine Sackpfeiffe gemacht, gar lieb-
lich gespielet, er hat aber nicht dareyn
gepfiffen, sondern nur, mit den armen,
ein druck gegeben.


Der Cavallier Salvatico so kranck, hat
mir auf mein gestriges schreiben, wiedrumb
geantwortett.

Samstag den 19. ⁄ 29. Julij.


Den Creütz, den heßler, den Eysen, perge vndt
Morell zu gaste gehabt.


Jn die Comedien, <da sich Lavinio wol gehalten.>

Sonntag den 20. ⁄ 30. Julij.


Nach gehaltenem gebeht, gesang, vndt verle-
sener predigt, ins ballhauß gegangen.


Die gewöhnliche wochenrechnung vbersehen.


Es haben die Paduaner dem wegraysenden
Podestà Julio Contarinj, diese woche vber vndt
heütte viel freüdenfeẅer, vndt fest, wegen
seines wolverhaltens, vndt <vbergewöhnlichen> barmherzigkeit,
gegen den armen, gehalten. Der gemeine pöbel sonderlich || [[Handschrift: 59v]]
mit Ehrenporten, feẅer vndt dergleichen mehr
als in 20 Jahren, keinem Podestà wiederfahren.
Der alte hat den neẅen Foscarinj<Podestà Nany,> am
waßer heraußsteigende entpfangen vndt
ist viel gedrengs gewesen, wiewol ich
mich nicht in der person bey solchem Specta-
kel finden laßen.


Doctor Spiegel hat mich besucht, vndt zeitung von Genff
gewiesen daß sich die guten leütte alda, sehr
vor dem Savoyer förchten, dieweil der-
selbe auff der nähe etlich volck vnter
dem Printzen Tomaso haben soll.


Zeitung daß der Cardinal Capponj vndt Cardinal
Borghese miteinander vber der Pabstswahl
vneins worden, vndt im conclavj mit Maul-
taschen, einander gegrüßet.

Montag den 21. ⁄ 31. Julij.


Hinauß aufs landt spatziren geritten,
vndt erstlich das schöne hauß Cattajo
dem Signor Roberto Obicj zuständig be-
sichtiget. Es liegt auf einem hügell, hat
einen Thiergarten, auf ein 4 welsche Meilenm. in die
runde, vndt sonsten ein lustiges gärtlein
am hause. Die Brenta fleüßt darunter || [[Handschrift: 60r]]
<wegk,> vndt ist der flecken Battaglia auff eine
halbe welsche meile darvon entlegen.


Daß hauß an sich selbsten ist inn[-] vndt auß-
wendig mit Mahlwerck gezieret,
hat in die 40 gemächer, vielerley emble-
mata, conterfect der städte, vndt deren
vom hauß Obicj, vndter andern auch den Stamm-
baum dieses geschlechts, aufm Saal. Man
kan zu Roß biß auf den eßSaal der doch
zimlich hoch, kommen. Es hat auch Tische da-
rinnen von Marmel vndt probirstein,
feine Tapezereyen vndt bette, wie in den
welschen pallatiis braüchlich. Man rechnet
von Padua biß hieher – 7 welsche Meilenm.


Gedachter <Marchese> Roberto Obicj ein
berühmbter Ritterßmann sonsten
von Ferrara bürtig, <vndt an itzo des Großhertzogs zu Florentz hofmeister,> soll von dem
hauß vndt herrschaften in die 60 mille ducaten,
verstehe Ducatj Venezianj einkommens haben.


Von Catajo, nach dem vnß die anwesende
patronin des Signor Roberto haußfraw
einen frischen trunck reichen laßen,
seindt wir nach Battaglia geritten ½ welsche Meilem.


Jst ein lustiger flecken an der Brenta,
allda wir eine papiermüle besichtiget.

|| [[Handschrift: 60v]]

welsche Meilenm.
Von dannen nach Moncelese
ein <alt> schloß auf einem berge gelegen, daran
es vnten ein städtlein hat. Jst berühmbt
wegen seiner antiquitet, vndt einer
schlacht die alda vor Jahren zwischen
dem Ezzelino di Romans, vndt dem
Marggrafen von Este, soll vorgangen
seyn, darüber der Marggraf Moncelese
soll verloren haben.
3


Nach dem wir die Mittagsmalzeit zu Monce-
lese in der vorstadt gehalten seyndt wir in
die stadt gangen, des Procurator Nanj
(eines vornehmsten venedischen edelmanns,
als welcher in verschickungen viel gebraucht
worden, vndt wegen seiner Jahre verstands
vndt ansehens <auch vornehmen ampts als procurators di Sankt Marco,> zum herzogthumb6 einsmals zu
gelangen, würdig geschäzet wirdt) sein palla-
tium vndt lustgarten zu besehen.


Dieser garten nun, ist an vnten an einem hügel
oder abhang des berges, darauf das schloß
Moncelese ligt, gebauet, nicht vbrig groß,
aber so prächtig, mit schönen Staffeln, im
eingang zur perspectif, vndt Cypreßen-
baümen auf den seytten, daß er wol vndter
die ansehnlichsten gärten in dieser gegendt zu
rechnen. Es hat citronen[,] pomerantzen- || [[Handschrift: 61r]]
baüme, vndt andere schöne garten gewächse zur
genüge darinnen, sonderlich auch der lieblichen
wolriechenden Jensominblümlein, darauß
man auch wolriechende handtschuch zubereitet,
die izigerzeit noch in den gärten stehen, da
sonsten andere blumen meistentheils abgefal-
len. Dieser blümlein, hat es in allen gär-
ten in dieser Reffier, die fülle.


Der gemeldte procurator leßet noch, an der
grotten vndt waßerwerck arbeiten, deß-
gleichen an der kirchen.


Daß hauß an sich selbsten ligt auch gar lustig,
so auf einem hügel, vndt ist mit Tapezereyen,
schönen gemälden, sonderlich aber Türggischen
Persianischen Teppichen vndt bettgewandt,
reichlich gezieret.


<Nota Bene[:] Wir haben auch durchsichtige leichte vorhänge an einem bette, gar hüpsch gearbeitet, vndt doch also subtil verfertiget gesehen, daß die mucken oder Schnacken im Sommer nicht dadurch kommen können.>


Jm keller haben wir köstlichen wein getrun-
cken vndt herrlich frisch obs in der hize
gegeßen.


Von dar auß zu den 7 kirchen, welches 7
kapellen lieber zu nennen wehren, dann sie
klein, vndt eine fast wie die ander, doch ist
seindt etliche oben rundt die andern vierechickt.
Es ist auf ein 10 oder 12 schritt eine von der andern,
vndt hat sie ein venedischer Edelmann Duodo genannt,
nach dem Muster deren zu Rom <welche aber gar große Sieben kirchen sein,> bauen laßen. So hat || [[Handschrift: 61v]]
ihnen der Pabst eben die indulgentzen vndt frey-
heiten gegeben wie denen zu Rom. Sie liegen
sonst fein prächtig auf der höhe auch an dem hang
des großen berges darauf das schloß Moncelese
gegründet ist. Der berg ist mit wein be-
bauet, vndt gehet die ringmauer, mitten
durch von oben herab, daß sie die stadt, darinnen
auch ein Podestà ist, mitt einschließen kan.
Sonst gibts auch viel ölbaüme <vndt feigenbaüme, der nußbaüme zu geschweigen, als welche nicht so seltzam,> darauf,
deßgleichen in der ganzen Revier.


Zu ende der sieben kirchen le sette
chiese genandt haben des Duodo erben
ein Pallatium. Dieweil sie aber <zu> nichts
anders als den wollüsten ergeben seyndt,
achten sie sich der civilitet, garten gebeü,
vndt zierung des Pallasts gar wenig.


Wir seindt so hoch hinaufgestiegen, als der
fischweyher auffm berge ist, <allda man sich schön kan vmbsehen.> Die grimmige
hize hat vnß auf das alte Schloß zu klettern
verbotten.


Die Mauer an dem fundament der sieben kir-
chen, ist mit kappernstauden bepflanzet,
daran die kappern nach aller lust aufwachsen.

welsche Meilenm.
Von dannen nach Arqua || [[Handschrift: 62r]]
auf einem lustigen wege, so da g meistentheilß
mit granaten baümen bewachsen, dann der
feigen vndt nußbaüme als welche gar zu
gemein, wil ich alhier geschweigen.
2


Es hat hin vndt wieder schlößer, oder pallatia,
flecken vndt dörffer, mit weinwachs
vndt getreyde, wie in der gantzen provintz,
Marca Trevisana.


Zur lincken handt die kalchgruben gesehen,
darauß sie den meisten kalck zu den
venezianischen, Paduanischen vndt vicentinischen
gebeüden zu nehmen pflegen.


Vmb Arqua herumb, ist es zimlich steinicht.


Arqua ist eine Stadt, die da wegen des
Petrarca eines hochberühmbten welschen
Poeten, nahmh so allda gewohnet, nahm-
hafft geworden, sonsten an sich selbsten schlecht
vndt altvätterisch.


Sein Epitaphium ist vor der kirchen, an einem
Roten Marmelsteinern sarck zu sehen, darauf
ein Metallen haüpt, mit dieser vnterschrifft:
Francisco Petrarchae Paulus Valdezucus Patavinus Poematum
eius admirator Ædis Agrique possessor, hanc
effigiem Posuit Anno M. D. L<X>LVII. Jdibus Septembris
Manfredino comite Vicario.

|| [[Handschrift: 62v]]


Hierunter stehet an dem Marmel:
Viro Insignj Francisco Petrarcae Laureato Franciscolus
de Broßsano mediolanensis gener individua
conversatione amore propinquitate
& successione memoria.


Darnach:
Frigida Franciscj lapis hic tegit ossa Petrarcæ[.]
Suscipe Virgo parens animam sate virgine <parce,>
Fessaque iam terris coelj requiescat in arce.
M. CCC. LXXIV. XIX. Julij.


Darnach haben wir des Petrarcha hauß be-
sichtiget, stehet an itzo dem Marc Antonio Ga-
brielj zu welcher es ein wenig anrichtet. Sonsten
ists an sich selbsten schlecht. Man hat vnß sein stu-
dierstüblein darinnen gezeiget, Jtem seinen Saal
darinnen allerhandt sonnettj angeschrieben stehen.
Vndt die gebeine seiner kaze mit diesen versen:
Etruscus gemino vates exarsit amore,
Maximus ignis ego, laura secundus erat.
Quid rides? divinæ illam si gratia formæ,
Me dignam eximio fecit amore fides.
Si numeros geniumque sacris dedit illa libellis,
Causa ego, ne sævis muribus esca forent.
Arcebam sacro vivens a limine mures,
Ne Dominj exitio scripta diserta darent, || [[Handschrift: 63r]]
Jncutio trepidis eadem defuncta pavorem,
Et viget exanimj in corpore prisca fides.


Diese kaze hat Franciscus Petrarcha gar lieb
vndt werth, wegen ihrer Treüe gehalten.


Sein des Petrarchæ <conterfect vndt> bildnüß haben wir
auch gesehen, deßgleichen seiner allerliebsten
der Madonna Laura. Jtem der
Lucretiæ vndt Cleopatræ ihre bildnüß gar
schön in stein gehauen. Es ist auch ein alter
gang in dem hause, da er hat pflegen auf vndt
ab zu spaziren vndt zu meditiren.

welsche Meilenm.
Von Arqua (allda herumb auch guten
wiewol steinichter wein vin sassoso wächßt)
nach Monttortone,
vndterwegens auf die flecken Val Sankt Gigljo,
Galsignan, vndt Torreggio zukommen.
das kloster Sankt Daniel auf der seytte liegen
laßen.


7


Zu Montorton ist eine trefliche walfahrt der
Papisten, wegen des heylsamen waßers so
vndter der erden neben der kirchen, darin-
nen ein Marienbildt, welches das waßer so
heylsam gemacht haben soll, mag sein gefunden worden. || [[Handschrift: 63v]]
Dieses waßer ist hell vndt lauter wie
ein ander waßer. Alleine hat es die eigent-
schafft, daß es etliche kranckheiten curiert, son-
derlich die verstopfung der Vrin, dann es also-
baldt, wie ein Sawerbrunn durchgehet,
ist aber am geschmack so süß wie eine Milch.
Vor den stein helt mans auch treflich gut,
vndt soll man 30 tage lang nacheinander
davon trincken <aber ein zwey drey tage zuvor wol purgieren.>, den ersten tag ein Ängster
voll, den andern zwey, den dritten drey,
(verstehe nicht in einem trunck sondern in
kelchgläsern) vndt darbey bleiben, biß die
zweit vmb ist, so soll es gar wol helfen.


Jtem: vor andere welsche kranckheiten soll
es auch gar gut seyn.


Jch halte dafür, weil die warmen waßer
von Abano nur auf 1 welsche meile
darvon, mag auch wol das waßer dannenhero
kommen, dann es schmeckt auch gar warm
oder lawlicht, <doch auf eine andere art als das zu Abano.>


Jn der kirche hat es viel gemälde von miracu-
lis welche diese Madonna soll gethan
haben, vndt seyndt die Münche Benedictiner
ordens, doch mit weißen kutten, vber schwarz,
dahergegen die Benedictiner von Praja schwartze
kleider vber weiß tragen.

|| [[Handschrift: 64r]]


Man hat vnß in dieser kirche zu Montorton
viel reliquien vndt gözen heyligthumb gezeiget,
vndter andern eine schöne arbeit von einem
silbern creütz, welches zwey Niederländer
<gar künstlich> vmbsonst gemacht. Man kan es alles zerlegen,
vndt bewegen sich alle figuren daran.
Es hat 366 stück <silbers> (der Mönche außage
nach) daran, wigt ohngefehr ein 50 oder
60 pfundt. Sonst war auch noch
ein klein hölzernen creüzlein, gar hüpsch
gearbeitet, vndt mit figuren künstlich auß-
geschnitten. Hinter dem altar
wiese man vnß auch der Madonna
ihren stecken, den sie gleich einem Scepter
in der handt getragen, vndt mußten wir die
augen darmit reiben. Soll klar gesicht
machen. Das obgedachte bildt vnserer
lieben frawen mit dem kindlein <so in dem heylbrunnen soll gefunden worden sein>, hat man
vnß auch an dem alltar sehen laßen. Meines
bedünckens aber ist es den alt andern
conterfecten der Mutter Gottes nicht ähnlich.


Alhier zu Monttorton, welches wie gedacht
ein kloster vndt wallfahrt ist, sonst aber
einen flecken darneben hat, seindt wir in
einem guten wirzhauß vber nacht gelegen.

|| [[Handschrift: 64v]]

Dienstag den 22. Julij ⁄ 1. Augustj.


welsche Meilenm.
Von Mont Tortone nach Monte Venda
Dieses ist der höchste vndter den montibus
Euganeis, die da herumb liegen, vndt
von alten Scribenten sonderlich dem Livio
berühmbt seyen.
8


Es ist auch ein Benedictiner kloster der
weißen Mönche, welches wann man es
gegen anderr[!] klöster ansehen will, schei-
net es gar schlecht zu seyn, wann manns
aber wegen der höhe des berges, vndt wie
viel mühe vndt arbeit, es gekostet so
viel steine hinauf zu führen, dergleichen funda-
ment vndt keller zu aufzuführen<zu bawen> <betrachten will>, wirdt
es der vnkosten vndt lagerstadt halben, nicht
schlecht seyn.


Der schöne prospect allda jst das führnemste,
dann man siehet gar bescheidentlich, die
städte Ferrara, Padoua, Verona, Vicentz,
<Rovigo,> auch wol Boloigna, Venedig, perge ia gar biß in
Istriam hineyn, wenns klar wetter ist, aber
heütte wie wir mit mühe hinauff komen, hat
sich eine wolcke vmbzogen vndt alles vertunckelt,
doch anno 1614 hab ich ihn in hellem wetter, be- || [[Handschrift: 65r]]
schauet, allda man eine sehr schöne landtschafft,
sonderlich mit den perspicilgläsern, welche ich da-
mals bey mir gehabt, endtdecken können.


Jtzundt haben vnß die Mönche daselbst alle
freündtschafft vndt ehrerbietung erwiesen,
das kloster sehen laßen, Jn der kirche, zellen,
höffen vndt keller herumb geführet, vndt vnß
ein angenehmes frühestück, von guten frittaten
oder Eyerkuchen, ieglichem einen, vber die maßen
stadtlichen schaffkäß, darinnen wir vnß wol
angefüllet, vndt guten Weinen, zugerichtet.


Darauf wir vnsern abschiedt genommen, vndt
hinunter, darnach wieder einen andern berg
hinauff nach dem kloster Rua zu geritten.


(Nota Bene[:] zu Venda auf der höhe droben, haben sie
einen ziehbrunnen, vndt innerhalb des klosters
eine Cisterne.)


Vndterwegens viel weinwachs, ejchstauden,
haselnüße, feigen. perge


Der Mönche seyndt 10 vndt z 2 <gemeine> diener,
vndter den 10 München aber müßen auch zwey
dienen. Auf dem einen hügel nicht weit
vom kloster hat man vnß ein creütz gezeiget,
daran die stange von dem wetter mitten
voneinander gespalten worden, <vndt das † gantz blieben.>


welsche Meilenm.
Von Venda nach Rua 2

|| [[Handschrift: 65v]]


Dieser berg ist bey weittem so hoch nicht als
Monte Venda aber das kloster ist ansehlicher
vndt vmb ein guts schöner gebauet als Venda.
Die Mönche allda seyndt auch weiße Bene-
dictiner vndt also eines ordens mit denen
zu Venda <wiewol andere sie vor ordens Sankt Hieronymi hallten[,]> haben aber andere strengere sazungen,
vndt seyndt eigentlich Einsiedler. Die zu
Venda seyndt reich vndt wolhabendt, die zu Rua
blutarm, leben nur von Allmosen, inmaßen
das kloster von vielen treüherzigen leütten, vmb
Gottes willen erbawet ist. Die zu Venda
mögen mit den leütten kecklich conversiren
die zu Rua vndtereinander selbst nicht, vndt
nur zu gewißen tagen, nach erlangter dispenß.


Nun diese arme leütte zu Rua haben vnß nach
ihrer armuth williglich aufgenommen vndt allen
guten willen erwiesen. Erstlich durch zwey
vornehme Münch, deren einer ein Barozzj nobi-
le Veneziano herumb führen laßen, allda
wir zum denckwürdigsten gesehen daß alle
zellen sonderliche haüßlein zimlicher größe vndt
bey einer ieglichen ein gärtlein. Dieser
zellen seindt 20 wiewol der Mönche mehr seyndt,
Sie wohnen nicht aber alle auf die art wie
die 20 absonderlich. Der ein Cypreßen || [[Handschrift: 66r]]
baüme seyndt allda in großer anzahl vndt
machen dem ganzen kloster eine zierde.


Die kirche ist kleiner als die zu Venda,
aber mit schöneren altaren gezieret. Die
gemälde darinnen paßiren auch, was die
kunst anlanget, wie in allen Päbstischen kirchen.


Nach vollbrachter besichtigung, haben sie vnß
wolzugerichte frittaten, Sardellen, Sallat,
käse perge denn sie kein fleisch speisen dörffen,
nebens guten geringen weinen nach ihrem
vermögen, zur Mittagsmalzeit gegeben.


Der eine Mönch so aufgewartet bekandte,
er hette müßen 17 Jahr, (durch auferlegte
buß) ein Einsiedler seyn vndt mit niemandt
reden. <Vier hatten sich selbst vermawern laßen, vndt kondten nur durch ein klein gelassenes loch speise vnd tranck haben.>


welsche Meilenm.
Als wir zu Rua nach eingenommener Mittags-
malzeit, auch einen guten Mittagsschlaff ge-
halten <vndt den Mönchen ein Allmosen, das die zu Venda nit nehmen wollen, mittgetheilet>, seyndt wir herunter vndt nach Aba-
no geritten, die warmen bäder daselbst
herumb zu besichtigen, ist von Rua





4


Diß seyndt nun warme bäder vor aller-
handt gebrechlichkeiten, wie die in Deütschlandt,
wiewol man sie vor beßer vndt kräftiger helt.


Es hat zwey heiße quellen daselbst, so baldt
man ein hun hineyn thut, ists gerupft, vndt wirdt || [[Handschrift: 66v]]
ein Ey, auf der Stundt darinnen gesotten. So
baldt ein Mensch hinein fellet muß er sterben.


Es hat ein offentlich groß badt, darinnen
männiglich vmbsonst kan baden, darnach
auch gar feine wolzugerichtete absonder-
liche kämmerlein. Dieses warme
waßer treibet auch eine gantze müle,
vndt haben wir vnß verwundert daß es
die müle nicht anstecket.


welsche Meilenm.
Von diesen bädern de' bagnj d'Abano, (welcher
flecken, auf eine halbe welsche meilen
darvon entlegen, wie wol es bey den
bädern herbergen hat,) nach dem gestrigen
Nachtläger wiederumb Montortone




1


Jn dieser gegendt haben wir viel schweine
an ketten vndt stricken vor den haüsern
wie die kettenhunde liegen sehen. Die
Schweine in diesem lande seindt mehren-
theilß Schwarz, vndt größer vndt schöner
als ins gemein bey vnß. So hat es auch
treflich schön Rindtvieh vndt Ochsen in diesem
lande, doch nicht in der menge dann Sie
viel auß Deütschlandt holen laßen.

|| [[Handschrift: 67r]]

Mittwoch den 23. Julij ⁄ 2. Augustj.


welsche Meilenm.
Auf Sankt Martin flecken vndt alter
Turn[!], auch zu Ezzelinj des Tyrannen zeiten
verwüstet


7
Der fluß Bachiglion kompt von
vicenz herundter vndt rinnet dadurch.
Von dannen durch die örter Salvarese,
vndt Montegalda auff den flecken
Costoza zu


7


Vndterwegens vber die gewöhnlichen landt-
früchte der Marca Trevigiana, viel
Mißpel, vndt Pfirschbaüme.


Sonsten wirdt der wein nicht gepflantzet
wie bey vnß, sondern wirdt vmb die nuß:
oder andre baüme herumb gewunden, vndt
aneinander mit den reben gehenget,
alles auf einer Reye, vndt das korn dar-
zwischen, daß es also einem großen schönen
waldt von weitem ähnlich siehet.


Alhier zu Costoza ist eines von den denck-
würdigsten stücken in gantz Jtalien
zu sehen, nemlich der windtfang.


Derselbige kömpt auß einer grotten || [[Handschrift: 67v]]
herauß, vndt wirdt durch hölen in ezliche
haüser geleitet die den Signori Trentj von
Vicentz zustehen. Jn dem vornembsten, stehet
vber der Thür, Æolus hic clauso,
ventorum carcere regnat.7 Darunter:
Æolia.


Es ist heütte, eine greüliche hitze gewesen, so
baldt wir aber, in die grotte darinnen
der windt gefangen, vndt von vnten auff,
durch steinerne gitter, in die obern gemach
(in deren einem wir taffel gehalten,) geleitet
wirdt, gekommen, ist vnß eine kalte lufft,
entgegen gegangen. Das Cobolo,
welches das kleinere genennet wirdt, dan-
nenhero, dieser lufftfang, herrühret,
ist von Natur also eine große runde
höle wie ein sehr groß gewölbe,
vndt hat vndterschiedliche keller darin-
nen, ist auch sehr kalt.


Daß große cobolo aber etwas weitter
davon gelegen, ist nicht von Natur sondern
von Menschen händen, in einen großen berg
durch steinfelsen gleich einer festung gear-
beitet, daß vber die 100 mille Menschen da-
rinnen wohnen können, Jnmaßen vorzeiten || [[Handschrift: 68r]]
beschehen, wir seyndt mit Strohwischen er-
leüchtet, zimlich weitt hineyn gegangen.
Sonsten ists ein 10 welsche Meilenm. auf einer straßen
vndt 10 auf der andern lang. Man siehet noch
darinnen <rudera> des Capitains behausung, vieler
kammern, Jtem das gefängnüß, den backofen,
karngleiße, zwey tieffe waßer vndt
fischlein darinnen, viel vndterschiedliche
wege, vndt præcipitia daß man ohne liecht,
darinnen verderben müste, Sie haben auch
mülen darinnen gehabt. Es hat viel Salpe-
ter drinnen. Eines menschen todtenbein
hat man vnß gezeiget, welcher sich verirret
mag haben. Jm eingang hat es ein rundt
loch einer porten gleich vndt noch schieß-
löcher zwischen den felsen, deßgleichen schieß-
löcher in des Capitäns behausung, vndt nur
den einzigen ein[-] vndt außgang, muß also
eine vnüberwindtliche festung, da sie provian-
tiret vor allters gewesen seyn. Wegen
der großen weite, hat man sie auch mit
rauch nicht außdämpfen können, wiewol
es soll versuchet seyn worden. An vie-
len orten ist es gar niedrig, daß man gebücket || [[Handschrift: 68v]]
gehen muß, an etlichen hoch, nach dem die
handwercksleütte fleißig den felsen
außgearbeitet vndt gehauen, inmaßen
dieses vielen zur straffe auferlegt worden.
Das kleine cobolo ist <viel> höher als das
große, vndt von Natur gemacht, mag
etwan eine welsche meile lang sein,

doch wegen des windfangs <der da herauß kömpt,> ist es sehr
denckwürdig. Es ist kälter als das große.


Der Signori Trentj gärten vndt waßer-
werck haben wir nicht können zu sehen
bekommen.


Das gemach darinnen wir gegeßen ist
vber der vorgedachten grotte da Æolia
drüber stehet, vndt entpfähet den windt
von vnten auff durch steinerne gitter.


Jst ein hüpsch hoch gemach, hat <innwarts> vber der
<einen> Thür zur vberschrifft Jn æstu tem-
peries8 vndter einem schlaffenden
Nackenden bildt. Vber der an-
dern Thür sub imagine Prudentiæ,
folgende wortt, Incognita Priscis,
sonst allerley figuren, vndter andern
wie der Kayser dem Pabst die füße || [[Handschrift: 69r]]
küßet, vndt von ihme die kron entpfähet.


Jtem der Actæon mit den Nymphen etcetera.
Oben auff an der decke, welche rundt ist
das gemach aber viereckicht, Haydnische Götter.


Sonst ist das gemach nicht rings herumb voll-
kommen außgemacht.


Vicenza.
welsche Meilenm.
Nach dem eßen vndt Mittagesruhe, von
Costoza nach Vincentz, Vicenza
Jst eine alte stadt, nicht vbrig groß,
auch der herrschafft Venedig zuständig.

6


Hat bloß schlechte mawren, dieweil
sie fast mitten im lande gelegen, vndt kei-
ner gefahr sich besorget.


Wir haben den gewöhnlichen lustigen
fruchtbaren ebenen weg, mit schönen
häusern hin vndt wieder zu schawen, gehabt.


Zu Vicenz das Theatrum besichtiget,
welches sehwürdig, vndt gar ansehlich,
zun comedien vndt schau<freüden>spielen, erbauet,
mit schönen seülen vndt statuen. Es können
ein 3 mille personen darinnen sitzen. Anno
1584 ist es von der Academia auf-
gerichtet worden.

|| [[Handschrift: 69v]]


Von dannen, zu des Conte di Valmarana
schönen garten, durch das pallatium, da-
rinnen vornehmlich ein lustiger <langer> gang, auf
der lincken seytten mit großen Citronen,
<stauden,> die sie Cedrj nennen, auf der rechten
mit pomeranzen, baü bepflanzet.


Sonsten im garten hat es allerley blumen
vndt gewächse zu seiner zeitt, viel anseh-
liche Cypreßen. Vndt einen Jrrgarten
von sehr hohem buchsbaum in meiner höhe,
<hin vndt wieder zu gehen,> einer welschen Meilem. groß. Neben diesem
schönen vndt großen garten hat es ein
groß feldt, Campus Martius ge-
nandt alda die Musterungen vorzugehen
pflegen. Die fraw die den schlüßel
zu obgedachtem garten gehabt ist kranck
gewesen, also daß man vnß nicht alles so
eigentlich gezeiget. Es hat auch gut
waßer, vndt eine hüpsche kleine grotte
darinnen.


Nota Bene[:] Waß wir Citronen nennen, heißen
sie Limonien die seyndt in diesem lande
schon fürüber. Nun aber kommen die selzam-
sten vndt größesten, die auch an wenig orten<nicht vberall>
in Jtalien wachsen, nemlich die großen || [[Handschrift: 70r]]
Citronen<at>, welche viel dickere haut schalen, vndt
weniger safft haben, aber lieblicher zu eßen als die
andern seyen, die werden im September recht
reiff vndt werden Cedrj genennet. Es
seindt etlich wenig vndter diesen vielen, schon
reiff gewesen deren wir auch genoßen.


Von dannen al Palazzo della Signoria
welches gar ein prächtig gebeü, mit kupfer
gedeckt, vndt ansehlich inn[-] vndt außwendig.
Der izige Podestà ist di casa Longo, deßen
conterfect vndt vielerley bildnüß vndt
mahlwerck wir in seinen zimmern gesehen.
Vorm pallast stehet eine hohe weiße
Seüle darauf der Marxlöẅ, venedisches wapen.

Donnerstag den 24. Iulij ⁄ 3. Augustj.


Des Conte Cavra pallast <draußen> vor der stadt
besehen. Er gehört 5 brüdern, deren einer
der Conte Martio vnß gar höflich ent-
pfangen, vndt herumb geführet. Dieser Pallast
ist stadtlich anzusehen, wirdt sonst la ritonda
genannt, dieweil er innwendig einen runden
<hohen> saal, mit einem fenster oben auff, dem Pantheon
zu Rom gleich, hat, mit vielen gemälden, || [[Handschrift: 70v]]
vndt schönen gemächern, rings herumb, deren
zimmer in die 24 seyn sollen. Der Pallast
hat 4 facciate daran vor einer ieglichen
ein altan mit 4 großen weißen Jonischen
seülen, gebauet, vndt weil es<r> auf einem
hügel gelegen ein schön außehen hat.


Jm garten hat es auch Cedern, in einem
lustigen gängelein, vndt Adamsäpfel,
deren ich zuvor nie keine gesehen, vndt
wirdt noch der Adamsbiß darinnen
gezeiget. der Jensomin blümlein,
hat es mehr als zuviel wie iziger
zeitt in allen gärten, <auch feigen vndt granaten[,] lorbeerbaüm, etcetera[.]>


Jn dem stall hat der graff 3 schöne pferde
gehabt, ist auch vor diesem in Deütsch-
landt gewesen.


Vndter andern selzamkeiten haben wir
auch im garten einen Tannenbaum, mit
großem fleiß gepflantzet gesehen, ist wol
der mühe wert gewesen? <Quod rarum carum.>


Der keller ist hüpsch groß vndt frisch.


Der prospect auf die berge vndt
weinpüsche, wie oben erkläret, vndt
lustige haüser vndt gärten, ist allda
nicht vnanmuhtig.

|| [[Handschrift: 71r]]


welsche Meilenm.
Nachdem wir von diesem höflichen Grafen abschiedt
genommen, seyndt wir fortgezogen, vndt auf
Montegalda, allda auch ein schönes hauß
vndt garten, zukommen. Ligt von Vicenz
Gehöret au einem Contarinj9 zu, wir
habens aber nicht beschawet.



10
Nach Arlesega einem flecken
zum Mittagsmahl.
3


Alhier hat es einen schönen garten,
welchen ich anno 1613 jn flore gesehen,
an izo aber ist das schöne waßer[-] vndt grotten-
werck durch nachläßigkeit vndt träg-
heit der erben des<eines> Contarinj deme es zu-
gestanden, alles zugrunde gegangen. <Sonst ist der garten noch fein vndt das lusthaüselein, <vndt kirchlein.>>


Wir haben heütte zu Arlesega, die ersten
pfirschen gegeßen.


Sonsten werden die Cedern, Pfirschen, feigen,
granaten, auf den herbst erst reiff,
vndt die Mißpeln zum allerletzten.


Wir haben auch heütte wie auch zu Vicentz,
der gar großen Melonen, so man Peponj
von Chioza nennet, gegeßen.


welsche Meilenm.
Von Arlesega, nach Padua wiederumb
allda ich schreiben, von FrauMuttern, herr- || [[Handschrift: 71v]]
vetter Fürst Ludwigen, Heinrich Börsteln, Johann Löben,
Obrist Verdugo entpfangen.
7


Herzog Christian hat 20 mille zu fuß vndt
6 mille pferdt. Nachdem er in vnsern ämp-
tern Ballenstedt, Gernrode vndt Alßleben,
auf die 80 mille Reichsthaler schaden gethan, ist
er auf Nordheim zu, gezogen.


Der König in Dennemarck ist gar vbel
zu frieden, daß sich der Tilly ins landt
zu Braunschweig, einquartieret.


Der Churfürst von Saxen, helt gar gute corres-
pondentz mit vnsern fürsten von Anhaltt,
schreibt ihnen offt gar freündlich, vndt hat
Graf Georg Frizen von Hollach auch bey sich.


Mein gnädiger herzlieber herrvatter, ligt gar starck, am
podagra darnieder.


<Mein vetter Fürst Casimir hat seine heyrath mit Heßen Caßel, vollzogen.>


Mein kleiner bruder Friz soll wieder
gesundt seyn, wie auch bruder Ernst.


Meines hernvattern perdon ist noch nicht
im Kayßerlichen geheimen Raht erlediget, <doch hoft man in kurtzem.>


Herzog Christian, hat daß Sächsische Lawenbburgische Regi-
ment geschlagen, vndt des herzogs bagage be-
kommen. Der Churfürst von Saxen, hat ihme den
<Kayßerlichen> perdon angedeüttet, vndt zugeschicket, || [[Handschrift: 72r]]
nicht allein vor sich sondern auch alle Böhmische
Padua. herren, die ihme anhangen. Man weiß nicht
ob ers noch annehmen wirdt.


Der Tag von Franckfurt ist auf den 6. ⁄ 16.
Augustj nach Cölln verleget.


Es seindt 6 mille Cosacken auf der Brandenburgischen
gränze.


<Der herr Kurtz ist Kayßerlicher abgesandter an Türckischen hoff mit vngewöhnlichen stadtlichen præsentes.>

Freitag den 25. Iulij. ⁄ 4. Augustj.


Adolff Börsteln, dem Antoninj, perge geschrieben,


Nota Bene[:] Alles
vmbsonst.
Mich auf die rayse naher Deütschlandt auß
dreyen vrsachen begeben, 1. wegen Meines gnädigen herzlieben hern-
vattern leibesschwachheit[,] 2. wegen einer
vertrauten intention oder vocation welche
mir vom <Cavallier Salvatico,> Doctor Spiegel anvertrauet worden,
3. weil ich beförchte, man möchte mir alhier,
als da ich sehr bekandt ehre vndt andere
dinge zumuhten darzu ich nicht staffiret.


Jtem an Heinrich Börsteln vndt den Cavalier Salvatico
geschrieben, <auch an Verdugo.>


Memorial für meinen hofmeister Hanß
Ernst von Börsteln, vndt Christoff Riecken
gemacht.

|| [[Handschrift: 72v]]

Padua.
Samstag den 26. Iulij ⁄ 5. Augustj.


Ob ich zwar meine rayse fortzustellen ver-
meinet, so ist mir doch so eine vngewöhnliche
haüpt[-] vndt leibesschwachheit, vndt reißen im
gantzen leibe zugestoßen, daß ich solche einstellen
müßen. Darzu dann auch noch andere vrsachen
gestoßen, als 1. dieweil Gott lob Meines gnädigen herzlieben hernvaters
schwachheit nicht Tödtlich vndt Seine Gnaden mich nicht erfordert.
2. Jch alhier noch in generalibus versire vndt
keine gewißheit meinem herrenvatter würde bringen
können. 3. Auch der abschiedt also genommen,
daß ich mich biß auf Michaelis alhier aufzuhaltende,
meines brudern Fürst Ernsten, Adolf Börstels, vndt
vielleicht Pöblitzs denen ich zugeschrieben erwarten-
de. 4. Was die bezaigungen anlangett
stehen dieselben zu gewarten, vndt kan ich allezeit,
mich absentiren in diesen gegenden.

Sonntag den 27. Julij: ⁄ 6. August


Vom Antoninj ein nachdencklich,
schreiben entpfangen.


Den ganzen tag wegen großen Schwindels,
vndt haüptwehes zu bett gelegen.

|| [[Handschrift: 73r]]

Montag den 28. Iulij ⁄ 7. August


Wiedrumb etwas eingenommen.


Zeitung daß sie sich der Pabsts wahl halben
zu Rom nicht vergleichen können.


Daß die Holländer Spinola geschlagen,
vndt die Jnsel Terçera, ein vor-
theilhaftiger ort, zur OstJndianischen
flotte, eingenommen.


Daß der Prinz auß Engellandt sich gestellet
als wolte er aufm Meer spaziren
fahren, vndt sey also auß Spannien
darvon gewischt nach Engellandt zu.

Dienstag den, 29. Iulij: ⁄ 8. August


Ob ich zwar vermeinet meine schwach-
heit mit gewallt zu vberstehen, so ist
mir doch vmb Mittageszeit ein solcher
frost ankommen, daß mir die zähne geklap-
pert, vndt der ganze leib gezittert,
ich auch zu bette mich legen müßen, vndt
dem Doctor andeütt holen laßen müßen. <Forse, che ho havuto qualche veleno!>


Eine halbe stunde hat das kalte gewehret,
darnach die hitze fast vnaufhörlich biß || [[Handschrift: 73v]]
das sich die Natur ein wenig selber
resolvirt vndt ich zu schweißen vndt auch
zu schwizen angefangen.


Nach Mitternacht hat die hize nachgelaßen.

Mittwoch den 30. Juljj: ⁄ 9. August


Zur ader gelaßen.


Brieffe geschrieben an Frau Muttern,
Henrich Börsteln, Fürst Ludwigen, Giovan
Maria Bissinj.


Der Doctor d<S>piegel hat mich gestern dreymal,
heütte zweymal besucht. et cetera

Donnerstag den 31. Iulij. ⁄ 9. August


Mein fieber als welches eine tertiana
ist, vmb 15 vhr, (vorgestern aber vmb 16 vhr)
bekommen, aber viel gelinder doch langwieri-
ger als das nähere mal.


Doctor Spiegel kömpt alle Tage in wehrender
meiner kranckheit zweymal zu mir.


Textapparat
a Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
b Auflösung unsicher.

Kommentar
1 Ägyptische Dandarawi-Hühner.
2 Person nicht ermittelt.
3 Gemeint ist die Basilica di Sant'Antonio, die in Padua oft nur "Il Santo" genannt wird.
4 Identifizierung unsicher.
5 Identifizierung unsicher.
6 Gemeint ist das Dogenamt.
7 Zitat nach Verg. Aen. 1,141 (ed. Binder 2008, S. 16f.).
8 Zitat aus der Pfingstsequenz "Veni Sancte Spiritus", in: Graduale de Tempore (1614), S. 383.
9 Hier dürfte Christian II. die Besitzverhältnisse während seines ersten Italienaufenthalts (1613/14) wiedergeben: Das Castello Grimani-Sorlini in Montegalda gelangte 1614 durch Heirat an die Familie Donato; vgl. Antonio Canova / Giovanni Mantese: I Castelli Medioevali des Vicentino, Vicenza 1979, S. 87f.
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abseigeln
wegsegeln
Adamsapfel
Paradiesapfel (pomeranzenartige Frucht, Zitronatzitrone)
Adamsbiss
natürliche Einkerbung in der Schale der Zitronatzitrone (Adamsapfel), die einem Biss ähnelt
Angster
Flasche bzw. Trinkgefäß mit engem Hals aus drei bis fünf Röhren und zwiebelförmigem Bauch
Annentag
Gedenktag für die Heilige Anna (26. Juli)
Antiquitet
Alter
Antiquitet
alter Überrest
artig
kunstvoll, meisterhaft
artig
fruchtbar
Ballhaus
für das Ballspiel errichtetes Gebäude
besorgen
befürchten, fürchten
Capitän
Hauptmann (Kommandeur einer Kompanie bei Infanterie- und Dragonereinheiten)
Circumferenz
Umkreis
Citronat
Frucht einer Zitronenbaumart
Civilitet
anständiges Betragen
Consulier (Consigliere)
Vorsitzender (wörtlich "Ratgeber") einer akademischen Nation an italienischen Universitäten
Conterfect
Bildnis
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
Defens
Verteidigung
Deprecation
Abbitte
dingen
mieten
dingen
verhandeln
ein
ungefähr
Fähnlein
kleinste Gliederungseinheit beim Fußvolk (Kompanie)
Fahne
kleinste Gliederungseinheit einer Armee (Kompanie)
Fede
Bürgschaft, Pass, Schutzbrief
Frittate
Eierkuchen
füttern
mit Steinen verkleiden
Gesicht
Sehkraft, Sehvermögen
Gesicht
Anblick, Erscheinung, Trugbild, Vision
Gesicht
eingekerbtes Metallstück am Gewehr, wodurch man beim Zielen das Korn sieht
Gesicht
Blickfeld, Sicht
Granat
Granatapfel
Gubernator
Gouverneur
Gubernator
Befehlshaber
ichtwas
(irgend)etwas
Iensomin
Jasmin
Jakobstag
Gedenktag für Sankt Jakobus den Älteren (25. Juli)
Julep
erfrischendes wohlschmeckendes Getränk, das aus Wasser, Sirup und Säften oder Spirituosen gemischt wird
Katze
auf einem Wall oder einer Bastion errichtete, erhöhte Schanze für Geschütze
Kavalier
auf einem Wall oder einer Bastion errichtete, erhöhte Schanze für Geschütze
laulicht
ein wenig lau
Lection
Verlesung, Vorlesen
Losament
Unterkunft, Wohnraum
losiren
jemanden unterbringen, mit Unterkunft versehen
losiren
Quartier haben, wohnen
losiren
einquartieren
lustig
vergnüglich, anmutig, ergötzlich, von angenehmer Erscheinung
lustig
(etwas) begehrend, verlangend, gierig (auf), geneigt (zu)
lustig
rührig, munter
Mandore
kleine Laute (Vorläuferin der Mandoline)
Maultasche
Ohrfeige
Memorial
Denkschrift und Information über noch zu erledigende Aufgaben, Bittschrift
Memorial
Erinnerungsschrift
Michaelistag
Gedenktag für den Erzengel Michael (29. September)
mitteilen
(einen Anteil von etwas) abgeben
mitteilen
etwas (z. B. Schutz, Frieden, Gerechtigkeit, Gnade, ein Recht) gewähren
Obs
Obst
passiren
gelten lassen
perdoniren (pardoniren)
begnadigen
Perspicilgläser
Fernglas, Fernrohr
Pfirschbaum
Pfirsichbaum
Pfirsche
Pfirsich
Probirstein
schwarzer Marmor
Prospect
Aussicht
Realfestung
besonders stark befestigte Festung oder Stadt
resolviren
entschließen, beschließen
resolviren
auflösen
zum Ring rennen
Turnierritt, um mit der Lanze oder dem Wurfpfeil einen Ring zu berühren
Rosacer
Weinsorte, die im Friaul wuchs
Schorgel
schilf- oder rohrkolbenartige Pflanze
Seigel
Segel
seigeln
segeln
Staffel
Stufe
Streichwehr
Festungsbauwerk (oder Bastion), von dem die umliegende Gegend zur Abwehr feindlicher Angriffe mit Geschützen beschossen ("bestrichen") werden kann
Strohwisch
ein Bündel von leicht zusammen gebundenem Stroh (auch als Zeichen z. B. für verbotene Beweidungen oder Wege)
Stück
Geschütz
Submission
Unterwerfung, Demütigung
Tapezerei
Wandteppich, mehrere zusammengehörige Tapeten verschiedener Art, Gobelin
Theriak
Mixtur, der heilende Wirkung zugeschrieben wurde; Gegenmittel gegen allerlei Vergiftungen; (angebliches) Universal- bzw. Wundermittel
Thum(b)
Dom
Tractation
Bewirtung, Verpflegung
Tractation
Behandlung
Tractation
Verhandlung
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
Treffen
Schlacht
Treffen
zu einer gemeinsamen Linie zusammengestellte Truppenverbände innerhalb einer Schlachtaufstellung
versiren
sich bewegen, sich befinden, schweben
versiren
sich mit etwas beschäftigen, mit etwas umgehen
Viceconsulier (Viceconsigliere)
stellvertretender Vorsitzender (wörtlich "Vizeratgeber") einer akademischen Nation an italienischen Universitäten
Volk
Truppen
wischen
eilig gehen
zeitlich
rechtzeitig
zeitlich
früh, zeitig
zeitlich
vorzeitig
Zeitung
Nachricht
Zugemüse
zum Fleisch hinzugegebene Speisen
Actaeon
Aktaion

Anm.: Antike mythische Gestalt, die nach Ovid auf der Jagd Diana und ihre Nymphen beim Bad überraschte, deshalb von ihr in einen Hirsch verwandelt und von den eigenen Hunden zerfleischt wurde.

Weiterführende Informationen in der GND
Königin Kleopatra VII. Philopator von Ägypten

geb. 69 v. Chr.
gest. 30 v. Chr.
Anm.: Tochter des Ptolemaios XII. Neos Dionysos (gest. 51 v. Chr.); 51-47 v. Chr. gemeinsame Regentschaft mit ihrem Bruder Prolemaios XIII. (61-47 v. Chr.); seit 47 v. Chr. faktische Alleinherrscherin in römischer Abhänigkeit; Selbstmord nach endgültiger Niederlage gegen Octavian (63 v. Chr.-14 n. Chr.).

Weiterführende Informationen in der GND
Aeolus
Aiolos

Anm.: Griechisch-römischer Gott und Beherrscher der Winde.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Gräfin Anna von Bentheim, Steinfurt und Tecklenburg

geb. 1579
gest. 1624
Anm.: Tochter des Grafen Arnold IV. von Bentheim, Steinfurt und Tecklenburg (1554-1606); ab 1595 Ehe mit Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Mutter Christians II.; 1617 Gründerin und Patronin der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Enthaltende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Agnes von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Landgräfin Agnes von Hessen-Kassel

geb. 1606
gest. 1650
Anm.: Tochter des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1623 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Eiferige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

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Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Alfonso Antonini

geb. 1584
gest. 1657
Anm.: Sohn des Girolamo Antonini; seit 1616 in venezianischen Kriegsdiensten, um 1623 als Generalkommissar der Kavallerie in Dalmatien; außerdem Astronom und Mathematiker, der bei Galileo Galilei (1564-1642) studierte.
Alessandro Badoèr

Anm.: Venezianischer Patrizier; 1622/23 Podestà (Amtmann) von Monselice.
N. N. Barozzi

Anm.: Venezianischer Patrizier; um 1623 Olivetanermönch im Eremo del Monte Rua.
Herzog Ferdinand (2) von Bayern
Erzbischof und Kurfürst Ferdinand von Köln
Bischof Ferdinand von Lüttich
Bischof Ferdinand von Hildesheim
Bischof Ferdinand von Münster
Bischof Ferdinand von Paderborn

geb. 1577
gest. 1650
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1612 Erzbischof und Kurfürst von Köln sowie Bischof von Lüttich, Hildesheim und Münster; seit 1618 auch Bischof von Paderborn.

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Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Benedetto Benedetti
Bischof Benedetto von Caorle

geb. ca. 1556
gest. 1629
Anm.: Venezianischer Patrizier; seit 1610 Bischof von Caorle.
Graf Hendrik van den Bergh
Markgraf Hendrik von Bergen op Zoom

geb. 1573
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Willem IV. van den Bergh (1537-1586); spanischer General und Statthalter von Obergeldern (Opper-Gelre); in den 1630er Jahren Anführer einer antispanischen Bewegung in den südlichen katholischen Niederlanden; seit 1632 niederländischer Obrist.

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Gabriel Bethlen
Bethlen Gábor
Fürst Gabriel von Siebenbürgen

geb. 1580
gest. 1629
Anm.: Sohn des ungarischen Reitergenerals Wolfgang (Farkas) Bethlen de Iktár (gest. 1590); seit 1613 Fürst von Siebenbürgen; 1619-1626 Anführer eines antihabsburgischen Aufstandes im königlichen Ungarn; 1620/21 gewählter König von Ungarn.

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Giovanmaria Bissini

Anm.: Bis 1612 anhaltisch-köthnischer Kammermeister; danach bis mindestens in die 1620er Jahre Sekretär und Florentiner Agent des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); um 1638 vermutlich im Dienst des venezianischen Gesandten Giovanni Grimani (1595-1653) in Wien.
Adolf von Börstel

geb. 1591
gest. 1656
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmannes Curt von Börstel (1549-1618); königlicher Kammerjunker in Paris; langjähriger Agent der Fürsten von Anhalt und anderer protestantischer deutscher Reichsfürsten am französischen Königshof; seit 1646 Herr von Rieux (Oise).
Hans Ernst von Börstel

geb. ca. 1585/90
gest. 1654
Anm.: Sohn des anhaltischen Rats Ernst von Börstel (ca. 1560-1623?); Erbherr auf Westeregeln; zunächst hessisch-kasselischer Rat; 1622 Hofjunker und 1623/24 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, danach auch für dessen Bruder Ernst (1608-1632); ab 1633 anhaltisch-bernburgischer Rat und Amtshauptmann von Harzgerode (noch 1649); seit 1634 zudem Hofmeister des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); später Hauptmann von Schloss und Amt Hoym (bis 1654); seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bittere").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Scipione Borghese
Scipione Caffarelli
Erzbischof Scipione von Bologna
Bischof Scipione von Sabina

geb. 1576
gest. 1633
Anm.: Sohn des Francisco Caffarelli und der Ortensia Borghese; 1605 Adoption durch seinen Onkel Papst Paul V. (1552-1621); 1605–1621 dessen Kardinalnepot; 1609–1618 Bibliothekar der Römischen Kirche; 1610-1612 Erzbischof von Bologna; ab 1610 Großpönitentiar sowie Kardinalprotektor für die Deutsche Nation; 1629–1633 Bischof von Sabina.

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

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Herzog Christian (d. J.) von Braunschweig-Wolfenbüttel
Administrator Christian von Halberstadt
Der tolle Halberstädter

geb. 1599
gest. 1626
Anm.: Sohn des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564-1613); 1616-1623 Administrator des Bistums Halberstadt; ab 1621 Söldnerführer in kurpfälzischen und niederländischen, zuletzt in dänischen Diensten; seit 1624 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Francescuolo da Brossano

gest. 1405
Anm.: Sohn des Amizolo da Brossano aus Mailand; Amtsträger in der Verwaltung unter den Visconti in Mailand; ab 1361 Ehe mit Francesca (1343-1384), der unehelichen Erbtochter von Francesco Petrarca (1304-1374); seit 1385 im Dienst der Familie Carrara.
N. N. Capodilista

Anm.: Paduanischer Patrizier; um 1623 Besitzer der Villa Emo Capodilista.
Luigi Capponi
Erzbischof Luigi von Ravenna

geb. 1583
gest. 1659
Anm.: Sohn des Florentiner Adligen Francesco Capponi (1540-1613); 1605-1608 Tesoriere generale della Camera Apostolica; ab 1608 Kardinal; 1614-1619 päpstlicher Legat in Bologna; 1621-1645 Erzbischof von Ravenna; 1645-1652 Prefetto della Congregazione dei Riti; seit 1649 Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche.

Weiterführende Informationen in der GND
Conte Camillo Capra

Anm.: Sohn des Conte Odorico Capra (gest. 1612) aus Vicenza; Dr. jur.; vgl. Claudio Povolo: La Primogenitura di Mario Capra (Vicenza, 1619-1626), Vicenza 1990.
Conte Gabriele Capra

Anm.: Sohn des Conte Odorico Capra (gest. 1612) aus Vicenza; Kanoniker in Padua; vgl. Claudio Povolo: La Primogenitura di Mario Capra (Vicenza, 1619-1626), Vicenza 1990.
Conte Lelio Capra

Anm.: Sohn des Conte Odorico Capra (gest. 1612) aus Vicenza; vgl. Claudio Povolo: La Primogenitura di Mario Capra (Vicenza, 1619-1626), Vicenza 1990.
Conte Mario Capra

geb. ca. 1545/46
gest. 1631
Anm.: Sohn des Conte Gabriele Capra aus Vicenza; seit 1591 gemeinsam mit seinem Bruder Odorico (gest. 1612) Besitzer der Villa Rotonda bei Vicenza; vgl. Claudio Povolo: La Primogenitura di Mario Capra (Vicenza, 1619-1626), Vicenza 1990.
Conte Marzio Capra

Anm.: Sohn des Conte Odorico Capra (gest. 1612) aus Vicenza; vgl. Claudio Povolo: La Primogenitura di Mario Capra (Vicenza, 1619-1626), Vicenza 1990.
Conte Onorio Capra

Anm.: Sohn des Conte Odorico Capra (gest. 1612) aus Vicenza; 1619 von Venedig zum Banditen erklärt; vgl. Claudio Povolo: La Primogenitura di Mario Capra (Vicenza, 1619-1626), Vicenza 1990.
Pasquale Cicogna

geb. 1509
gest. 1595
Anm.: Sohn des venezianischen Patriziers Gabriele Cicogna; 1534-1536 Schatzmeister des Patria del Friuli; Festungskommandant von Korfu (1539-1541) und Hvar (1542-1544); 1544-1546 Kommandant von Rocca d'Anfo; danach Inhaber verschiedener Ämter in Venedig; 1567-1574 venezianischer Befehlshaber auf Kreta; 1576/77 Podestà (Amtmann) von Padua; ab 1583 Prokurator von San Marco; seit 1584 Aufseher über das Arsenal; ab 1585 Doge der Republik Venedig.
N. N. Contarini (3)

Anm.: Venezianischer Patrizier, der bis 1614 das Castello Grimani-Sorlini in Montegalda besaß.
N. N. Contarini (4)

Anm.: Venezianischer Patrizier, der um 1613/14 ein Lustschlösschen mit Garten in Arlesega besaß.
Contarini, Familie

Anm.: Venezianisches Patriziergeschlecht.

Weiterführende Informationen in der GND
Giulio Contarini

Anm.: Venezianischer Patrizier; 1622/23 Podestà (Amtmann) von Padua.
Manfredino Conti

Anm.: Italienischer Adliger, der 1547/48 als Vikar von Arquà Petrarca fungierte.
Achaz von Creytzen
Achaz von Kreutz

geb. 1602
gest. 1648/49
Anm.: Preußischer Adliger; Erbherr auf Schmodensen, Wiesenberg, Ponarien etc.; Kammerjunker und Reisehofmeister (1631) des Prinzen Władysław von Polen (1595-1648); seit 1632 polnischer Obrist; 1635 kurbrandenburgischer Obrist.
Johann Schweikhard von Cronberg
Erzbischof und Kurfürst Johann Schweikhard von Mainz

geb. 1553
gest. 1626
Anm.: Sohn des Hartmut von Cronberg (1517-1591); Domizellar in Mainz (1564) und Würzburg (1575); 1577 Domherr, 1582 Domscholaster, 1584 Generalvikar, 1595 Domdekan und 1599 Kämmerer des weltlichen Gerichtes in Mainz; ab 1604 Erzbischof und Kurfürst von Mainz.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
König Christian IV. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian IV. von Schleswig-Holstein

geb. 1577
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); ab 1588 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein (bis 1593 unter Vormundschaft); seit 1603 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Donato, Familie
Donà, Familie

Anm.: Venezianische Patrizierfamilie.
Leonardo Donato
Leonardo Donà

geb. 1536
gest. 1612
Anm.: Sohn des venezianischen Patriziers Giambattista Donato; 1569-1573 venezianischer Botschafter in Spanien; 1578 Podestà (Amtmann) von Brescia; 1580 venezianischer Botschafter in Rom; 1591-1605 Prokurator von San Marco; 1595 venezianischer Gesandter in Konstantinopel; 1601-1606 Provveditore General (Generalaufseher) der Terra Ferma; seit 1606 Doge der Republik Venedig.

Weiterführende Informationen in der GND
Duodo, Familie

Anm.: Venezianische Patrizierfamilie.
Pietro Duodo

geb. 1554
gest. 1610
Anm.: Sohn des venezianischen Patriziers Francesco Duodo (1518-1592); 1579 und 1584 Savio agli Ordini in Venedig; 1584-1606 mehrfach außerordentlicher Gesandter Venedigs in Savoyen, Polen, England, Rom und am Kaiserhof; 1592 Savio di Terraferma; 1594-1598 ordentlicher venezianischer Gesandter in Frankreich; 1600 und 1605 Savio del Consiglio; 1607-1609 Capitano (Stadthauptmann) von Padua; 1602 Ernennung zum Hofpfalzgrafen.

Weiterführende Informationen in der GND
Johannes Eichsen

Anm.: Geboren in Bremen; seit 1622 Studium in Padua; Prokurator (1622) und Syndikus (1623/24) der deutschen Nation an der Juristenfakultät in Padua.
König Jakob I. von England
König Jakob I. von Irland
König Jakob VI. von Schottland

geb. 1566
gest. 1625
Anm.: Sohn der Königin Maria I. von Schottland (1542-1587); ab 1567 König von Schottland (bis 1583 unter verschiedenen Regenten); seit 1603 auch König von England und Irland; ab 1590 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
Azzo VII d' Este
Marchese Azzo Novello di Ferrara

geb. ca. 1205
gest. 1264
Anm.: Sohn des Azzo VI d'Este (1170-1212); 1215-1222 und seit 1240 Marchese di Ferrara; Anführer der antikaiserlichen Guelfenpartei in der Mark von Ancona.

Weiterführende Informationen in der GND
Pietro Foscari

geb. 1582
gest. 1629
Anm.: Sohn des venezianischen Patriziers Alvise Foscari (1521-1600); 1616-1618 Kommissar (commissario in campo) bei den venezianischen Truppen im Friauler Krieg zwischen Venedig und den Habsburgern (1615-1617); 1617-1624 Savio di Terraferma und Provveditore General (Generalaufseher) des Patria del Friuli; 1625/26 Savio del Consiglio; 1628 Provveditore (Aufseher) in Bergamo.
König Ludwig XIII. von Frankreich
König Ludwig II. von Navarra

geb. 1601
gest. 1643
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); seit 1610 König von Frankreich und Navarra (bis 1617 unter Regentschaft seiner Mutter Maria).

Weiterführende Informationen in der GND
Rudolf Eusebius von Froberg
Rodolfe-Eusèbe de Montjoye
Rodolfe-Eusèbe de Thuillières

geb. 1601
gest. 1629
Anm.: Sohn des Johann Claudius von Froberg (1554-1604); Erbherr auf Gliers, Moron und Heimersdorf; 1623/24 Consigliere der deutschen Nation an der Juristenfakultät in Padua; Kämmerer des Erzherzogs Leopold von Österreich (1586-1632) und des Salzburger Domkapitels.
Marcantonio Gabrieli

Anm.: Paduanischer Adliger, der um 1623 das Haus von Francesco Petrarca (1304-1374) in Arquà Petrarca besaß.
Hartmann von Hallwyl

gest. 1654
Anm.: Sohn des Berner Adligen Hans Friedrich von Hallwyl‏‎ (1570-1638); Herr auf Schaffisheim; 1620 Teilnahme an der Schlacht am Weißen Berg unter Prinz Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; um 1621/22 Kammerjunker und seit 1622 Stallmeister desselben; um 1631 in Berner Diensten.
Georg Herbst

Anm.: Geboren in der Markgrafschaft Meißen; 1623 Vize-Consigliere der Deutschen Nation an der Paduaer Juristenfakultät.
Landgraf Moritz (1) von Hessen-Kassel

geb. 1572
gest. 1632
Anm.: Sohn des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel (1532-1592); 1592-1627 regierender Landgraf von Hessen-Kassel, Abdankung auf Drängen der hessischen Landstände zugunsten seines Sohnes Wilhelm V. (1602-1637); seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgenannte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Hessische Biographie, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Georg Rudolf von Heßler

geb. 1604
gest. 1654
Anm.: Sohn des Hans Heinrich von Heßler (gest. 1634); 1622/23 Consigliere der Deutschen und Böhmischen Juristennation an der Universität Padua; 1623/24 Consigliere der Deutschen Nation an der Universität Siena; ab 1628 verschiedene Funktionen in sächsisch-altenburgischen Diensten; seit 1629 Verwaltung der väterlichen Güter Schlöben, Rabis und Möckern; 1648-1650 Amtshauptmann von Dornburg; vgl. Joachim Wollütz: Christliche Leich- und Trauer-Predigt über den Spruch des XC. Psalms [...], Jena 1655, o. S.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Georg Friedrich von Hohenlohe-Weikersheim

geb. 1569
gest. 1645
Anm.: Sohn des Grafen Wolfgang von Hohenlohe-Neuenstein (1546-1610); Obrist der fränkischen Kreistruppen (1595-1597); kaiserlicher Obrist (1598-1600 und 1604-1607) und Generalwachtmeister (1604); ab 1610 regierender Graf von Hohenlohe in Weikersheim; Generalobristleutnant (1618-1620) und Obrist (1619/20) der böhmischen Konföderierten; 1621-1623 Reichsacht; 1632 schwedischer Generalstatthalter im Schwäbischen Reichskreis; 1633 schwedischer Statthalter von Augsburg; daraufhin bis 1637 erneut geächtet; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Getreue").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. von Horneck

Anm.: Um 1623 Obrist, der sich in Venedig aufhielt.
Christoph von Hünicke

gest. nach 1638
Anm.: Sohn des Melchior von Hünicke; Erbherr auf Satzka und Schkopau; bereits um 1596 Domherr und spätestens seit 1619 Domdechant in Magdeburg.
Christoph Georg von Hünicke

geb. 1603
gest. 1679
Anm.: Sohn des Magdeburger Domherrn Christoph von Hünicke; Erbherr auf Schkopau; 1623-1652 Dompropst in Havelberg; ebenso Direktor der Stiftsstände in Merseburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

Weiterführende Informationen in der GND
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Maria Anna
Königin Maria Anna von Böhmen
Königin Maria Anna von Ungarn
Erzherzogin Maria Anna von Österreich
Geburtsname: Infantin Maria Anna von Spanien

geb. 1606
gest. 1646
Anm.: Tochter des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); seit 1631 Ehe mit Kaiser Ferdinand III. (1608-1657).

Weiterführende Informationen in der GND
König (Hunnenreich) Attila

gest. 453
Anm.: Sohn des hunnischen Stammesführers Mundzuk; ab 434 mit seinem Bruder Bleda und seit 444/45 allein herrschender König der Hunnen.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann Jakob Kurtz von Senftenau

geb. 1583
gest. 1645
Anm.: Sohn des Jakob Kurtz von Senftenau (1553-1594); kaiserlicher Kämmerer (1618) sowie Gesandter am französischen, polnischen und osmanischen Hof (1623); 1624 Eintritt in den Jesuitenorden.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Laura N. N.

Anm.: Frau, die Petrarca zu seinen Liebesgedichten inspirierte - möglicherweise identisch mit Laura de Noves (1310-1348), der Gemahlin des Conte Hugues II de Sade (gest. nach 1364).
Lavinio

Anm.: Um 1623 in Padua aktiver Schauspieler, der unter dem Künstlernamen "Lavinio" auftrat oder eine entsprechende Rolle verkörperte.
Titus Livius

geb. ca. 59 v. Chr.
gest. ca. 17 n. Chr.
Anm.: Geboren in Patavium (Padua); römischer Geschichtsschreiber.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann Löw d. Ä.

geb. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Eisenach; Hofadvokat und 1604-1645 anhaltischer Agent beim Reichshofrat in Wien; Tätigkeit in derselben Funktion für weitere lutherische und reformierte Reichsfürsten und -grafen (u. a. Braunschweig und Lüneburg, Pfalz-Sulzbach, Hanau-Münzenberg bzw. -Lichtenberg, Hohenlohe-Neuenstein, Castell, Bentheim-Tecklenburg, Nassau-Dillenburg, Erzstift Bremen) sowie für den König von Dänemark; 1614 Nobilitierung.
Antonio Longo

Anm.: Venezianischer Patrizier; 1623/24 Podestà (Amtmann) von Vicenza; um 1627 Podestà und Capitano (Stadthauptmann) von Crema; vgl. Nicolò Francesco Mulinello: Glorie dell'illustrissimo Sig. Antonio Longo meritissimo Podesta, & Capitanio di Crema, Lodi 1627, Bl. D1v.
Longo, Familie

Anm.: Venezianisches Patriziergeschlecht.
Lucretia

gest. 509/10 v. Chr.
Anm.: Nach dem Gründungsmythos der römischen Republik Tochter eines Patriziers im 6. Jahrhundert v. Chr., die von einem Sohn des letzten römischen Königs Tarquinius Superbus vergewaltigt wurde und darauf Selbstmord beging, um ihre Ehre wiederherzustellen.
Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort

geb. 1580
gest. 1626
Anm.: Unehelicher Sohn des Grafen Peter Ernst I. von Mansfeld-Vorderort (1517-1604); 1594/95 und 1603 Teilnahme am Langen Türkenkrieg; 1604-1606 spanischer Offizier in den Niederlanden; 1609 in kaiserlichen Kriegsdiensten; 1610 Übertritt zur Protestantischen Union; 1617-1620 General der böhmischen Ständearmee; danach Heerführer des geächteten Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632) und einer der bedeutendsten Condottiere gegen die Habsburger und deren Verbündete.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Maria Heilige

Anm.: Mutter von Jesus Christus, weshalb sie als "Muttergottes" bzw. "Gottesgebärerin" verehrt wird.

Weiterführende Informationen in der GND
Ferdinando II de' Medici
Granduca Ferdinando II di Toscana

geb. 1610
gest. 1670
Anm.: Sohn des Cosimo II de' Medici, Granduca di Toscana (1590-1621); seit 1621 Granduca di Toscana (bis 1628 unter Vormundschaft).

Weiterführende Informationen in der GND
Mere Hüseyin Pascha

gest. 1624
Anm.: Mitglied der albanischen Familie Begolli; 1620-1622 osmanischer Statthalter in Ägypten und Wesir; Juni/Juli 1622 und Februar-August 1623 Großwesir des Osmanischen Reiches; 1624 hingerichtet.
Lothar von Metternich
Erzbischof und Kurfürst Lothar von Trier

geb. 1551
gest. 1623
Anm.: Sohn des Johann von Metternich (gest. 1571); Domizellar (1570), Domkapitular (1575) und Domscholaster (1590) in Trier; seit 1599 Erzbischof und Kurfürst von Trier.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
N. N. Morell(o)

Anm.: Um 1623 Lehrer für die spanische Sprache in Padua.
Ermolao Nani

gest. 1633
Anm.: Venezianischer Patrizier; 1617 venezianischer Gesandter in Konstantinopel; 1623/24 Podestà (Amtmann) in Padua.
Giovanni Nani

Anm.: Venezianischer Patrizier; um 1623 Prokurator von San Marco.
Obizzi, Familie

Anm.: Norditalienische Adelsfamilie aus Ferrara.

Weiterführende Informationen in der GND
Ippolita Obizzi
Marchesa Ippolita d' Orciano
Geburtsname: Ippolita Torelli

Anm.: Tochter des Bonifacio Torelli; Gemahlin des Roberto Obizzi (1566-1647).
Roberto Obizzi
Marchese Roberto d' Orciano

geb. 1566
gest. 1647
Anm.: Unehelicher, später legitimierter Sohn des in venezianischen stehenden Militärs Pio Enea Obizzi (1525-1589) aus Ferrara; zunächst in venezianischen Kriegsdiensten; toskanischer Capitano delle lance (1601) und Cavallerizzo maggiore (nach 1608); um 1623 Hofmeister des Granduca Ferdinando II di Toscana (1610-1670); seit 1630 Marchese di Orciano.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Papst Gregor XV.
Erzbischof Alessandro von Bologna
Alessandro Ludovisi

geb. 1554
gest. 1623
Anm.: Sohn des Pompeo Ludovisi (gest. 1565); 1599-1612 Auditor der Römischen Rota; 1612-1621 Erzbischof von Bologna; ab 1616 Kardinal; seit 1621 Papst.

Weiterführende Informationen in der GND
Papst Paul V.
Bischof Camillo von Jesi
Camillo Borghese

geb. 1552
gest. 1621
Anm.: Sohn des Marcantonio Borghese (1504-1574); 1597-1599 Bischof von Jesi; 1603-1605 Kardinalvikar von Rom; seit 1605 Papst.

Weiterführende Informationen in der GND
Papst Urban VIII.
Erzbischof Maffeo von Nazareth
Bischof Maffeo von Spoleto
Maffeo Barberini

geb. 1568
gest. 1644
Anm.: Sohn des Antonio Barberini (gest. 1571); 1604-1606 Apostolischer Nuntius in Frankreich; 1604-1608 Erzbischof von Nazareth; ab 1606 Kardinal; 1608-1617 Bischof von Spoleto; 1610-1623 Präfekt der Apostolischen Signatur; seit 1623 Papst.

Weiterführende Informationen in der GND
Georg Hans von Peblis

geb. 1577/78
gest. 1650
Anm.: Sohn des Wilhelm von Peblis (gest. 1623) aus schottischer Adelsfamilie (Peebles); 1604 badisch-durlachischer Kammerjunker; 1610 Obristleutnant im Unionsheer; 1612 im Dienst der englischen Prinzessin Elisabeth Stuart (1596-1662); 1613 im Gefolge des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); kurpfälzischer Obristleutnant unter Prinz Christian d. J. von Anhalt-Bernburg (1620) und Obrist (1621); 1621/22 Obrist unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); 1622 in Züricher Kriegsdiensten; 1626 dänischer Kriegskommissar; ab 1626 im Dienst von George Villiers, Duke of Buckingham (1592-1628); 1629-1631 Militärberater und Obrist der Republik Zürich; danach schwedischer Obrist; ca. 1633/34 Angehöriger des Consilium formatum (Heilbronner Bund); 1639 erneut in Zürcher Diensten; 1641 kurpfälzischer Gesandter auf dem Regensburger Reichstag; seit 1625 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sanfte").

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Francesco Petrarca

geb. 1304
gest. 1374
Anm.: Sohn des Arezzoer Notars Pietro di Parenzo, genannt Petracco/Patraca; italienischer Dichter und Mitbegründer des Renaissance-Humanismus; abgebrochenes Jurastudium in Montpellier (1316-1320) und Bologna (1320-1323); seit 1326 Leben in Avignon, Fontaine-de-Vaucluse, Mailand, Venedig und Arquà; 1341 Krönung zum poeta laureatus auf dem Kapitol in Rom.

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Pfalzgraf Christian I. von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler

geb. 1598
gest. 1654
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Karl I. von Pfalz-Birkenfeld (1560-1600); 1619 kurpfälzischer Rittmeister; 1622 Obrist unter Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1573-1638); 1623 Reiterobrist unter Herzog Johann Ernst I. von Sachsen-Weimar (1594-1626) in Ungarn; ca. 1626/27 vermutlich dänischer Obrist; ab 1630 regierender Pfalzgraf von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler; schwedischer Obrist (1631-1635) und Kavalleriegeneral (1632-1634); seit 1632 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schnabelnde").

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Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz
König Friedrich I. von Böhmen

geb. 1596
gest. 1632
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); 1610-1623 Kurfürst von der Pfalz (bis 1614 unter Vormundschaft); 1619/20 ebenso König von Böhmen ("Winterkönig"); ab 1620 Exil in den Vereinigten Niederlanden; 1623 Übertragung der pfälzischen Kurwürde auf Herzog Maximilian I. von Bayern (1573-1651) durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); seit 1612 Ritter des Hosenbandordens.

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N. N. Pic(c)ot

Anm.: Um 1623 Tanzmeister in Padua.
König Sigismund III. von Polen
König Sigismund von Schweden
Großfürst Sigismund IV. von Litauen

geb. 1566
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Johann III. von Schweden (1537-1592); ab 1587 König von Polen und Großfürst von Litauen; 1592-1599 König von Schweden (Absetzung durch den schwedischen Reichstag); seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Heinrich (3) von Rantzau

geb. 1599
gest. 1674
Anm.: Sohn des Franz von Rantzau (1555-1612); Erbherr auf Schönweide; 1622/23 Consigliere der Deutschen Nation an der Paduaer Juristenfakultät; 1623 Reise in den Orient (Griechenland, Zypern, Jerusalem, Ägypten, Konstantinopel); ab 1649 dänischer Reichsrat; 1657 Leitung der Verteidigung Jütlands im Zweiten (Kleinen) Nordischen Krieg (1655-1660); spätestens seit 1660 Mitglied des Kriegsrats; ab 1671 Geheimer Rat; ebenso Assessor am Staatskollegium und Højesteret (Oberstes Gericht); Stiftsamtmann über Aarhus; Amtmann von Havreballegard, Kalø und Stjernholms.

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Christoph Rieck(e)

geb. ca. 1573
gest. 1640
Anm.: Geboren in Schwäbisch Gmünd; 1614 Bekanntschaft mit dem Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, dem er vor allem auf dessen Reisen diente, u. a. 1622/23 als Kammerdiener und 1633 als Kammermeister; um 1630 Bernburger Hofmaler; später Maler der Fruchtbringenden Gesellschaft.
Ezzelino III da Romano

geb. 1198
gest. 1259
Anm.: Sohn des Ezzelino II da Romano (gest. 1235); Parteigänger der kaisertreuen Ghibellinen; ab 1236 Herrschaft über Verona; bald darauf auch Signore von Vicenza; bis 1241 Erlangung auch der Herrschaft ebenso über Padua, Belluno, Feltre, Trient und die Mark Treviso; 1248 Kirchenbann; seit 1254 Ziel eines antighibellinischen Kreuzzuges von Papst Innozenz IV. (ca. 1195-1254); 1259 Gefangennahme und Tod nach der Schlacht von Cassano d'Adda und Tod.

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Johann Joachim von Rusdorf

geb. 1589
gest. 1640
Anm.: Sohn des niederbayerischen Adligen Georg von Rusdorf, der als Protestant nach Pfalz-Zweibrücken ausgewandert war; 1616-1621 kurpfälzischer Hofgerichtsrat mit wiederholten diplomatischen Missionen; 1621/22 Berater des englischen Gesandten John Digby (1580-1653) in Wien; 1622-1627 kurpfälzischer Gesandter in London; seit 1627 Leiter der kurpfälzischen Exilregierung im Haag; 1630 kurpfälzischer Gesandter auf dem Regensburger Kurfürstentag.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg

geb. 1598
gest. 1642
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); 1618-1620 in Kriegsdiensten der böhmischen Konföderierten; kaiserlicher Obristleutnant (1621), Obrist (1625-1632) und Generalfeldwachtmeister (1631); 1633-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1634/35 kaiserlicher Kriegsgefangener; ab 1641 kaiserlicher Feldmarschall; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weiße").

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Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

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Zaccaria Sagredo

Anm.: Sohn des venezianischen Patriziers Nicolò Sagredo; März 1622-August 1623 Capitano (Stadthauptmann) von Padua; 1629 Befehlshaber der venezianischen Truppen in der Terraferma; 1630 Verurteilung zu zehnjähriger Kerkerhaft und Verlust des militärischen Ranges wegen Unfähigkeit und Feigheit.
Benedetto Salvatico

geb. 1574
gest. 1658
Anm.: Sohn des Paduaer Juristen Bartolomaeo Salvatico (1533-1603); bis 1597 Medizinstudium in Padua; ab 1603 außerordentlicher Lektor der theoretischen Medizin; seit 1607 außerordentlicher und ab 1618 ordentlicher Professor der praktischen Medizin; 1632 Professor Primarius und Protektor der deutschen Nation an der Universität Padua; Leiter der Accademia dei Ricovrati (gegr. 1599) in Padua; Leibarzt des Königs Władysław IV. von Polen (1559-1648); vgl. Maurizio Rippa Bonatti: Benedetto Selvatico „Publicus Primarius Professor Patavinus“, in: Padova e il suo territorio, Heft 116 (2005), S. 17f.

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Tommaso Francesco di Savoia-Carignano
Principe Tommaso Francesco di Carignano
Comte Thomas-François de Soissons
Comte Thomas-François de Dreux

geb. 1596
gest. 1656
Anm.: Sohn des Duca Carlo Emanuele I di Savoia (1562-1630); ab 1620 Principe di Carignano; spätenstens seit 1634 spanischer General; ab 1641 de iure uxoris Comte de Soissons et de Dreux; seit 1642 Generalissimus der Armeen Frankreichs und Savoyens in Italien; ab 1654 Grand maître de France.

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Duca Carlo Emanuele I di Savoia

geb. 1562
gest. 1630
Anm.: Sohn des Duca Emanuele Filiberto di Savoia (1528-1580); ab 1580 Duca di Savoia; seit 1585 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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König Gustav II. Adolf von Schweden

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Karl IX. von Schweden (1550-1611); ab 1611 König von Schweden; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

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Jean Simon

Anm.: Geboren in Neapel; 1623 Bereiter und Reitlehrer des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg in Padua.
Adriaan van den Spiegel

geb. 1578
gest. 1625
Anm.: Sohn des Brüsseler Adligen und Chirurgen Adriaan von den Spiegel (gest. 1600); Studium in Löwen, Leiden und in Padua (ab 1601); um 1603 Promotion zum Dr. med.; seit 1606 Arzt für die Studenten der deutschen Nation sowie Assistent des Arztes und Medizinprofessors Girolamo Fabrici d'Acquapendente (1537-1619) an der Universität Padua; nach 1612 Medicus primarius in Böhmen und Mähren; ab 1616 Professor für Chirurgie und Anatomie in Padua.

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Ambrogio Spinola
Duca Ambrogio di Sesto
Marqués Ambrosio de Los Balbales

geb. 1569
gest. 1630
Anm.: Sohn des Filippo Spinola, Marchese di Sesto e Venafro; ab 1599 in spanischen Kriegsdiensten als Condottiere sowie Generalleutnant und Oberkommandant der Armee Spaniens in den Niederlanden (1604-1628); 1629/30 Gouverneur des Herzogtums Mailand; seit 1612 Duca di Sesto; ab 1621 Marqués de Los Balbases (Spanischer Grande); seit 1605 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Hermann Christian (von) Stammer

geb. 1603
gest. 1636
Anm.: Sohn des Arndt (von) Stammer (gest. 1611) auf Ballenstedt; 1622/23 Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; Kammerjunker (1623-1625) und Stallmeister (ab 1629) des Prinzen Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); seit 1635 Hof- und Stallmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erweckende"); vgl. Daniel Sachse: Christliche LeichPredigt/ Uber Den Tödtlichen Abgang Deß weyland WohlEdlen [...] Herman Christian Stammers/ [...], Zerbst 1636, Bl. Eiij r-Fiv r.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Jean T'Serclaes de Tilly
Graf Johann von Tilly

geb. 1559
gest. 1632
Anm.: Sohn des Martin T'Serclaes de Tilly (gest. 1597); zunächst in spanischen und lothringischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obristleutnant (1600), Generalfeldwachtmeister (1601), Obrist (1602), Feldzeugmeister (1602-1604) und Feldmarschall (1605) in Ungarn; ab 1610 Generalleutnant der Katholischen Liga; seit 1630 auch kaiserlicher Generalleutnant; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

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Johann Thuille

geb. 1590
gest. 1630
Anm.: Geboren in Tirol; Studium in Freiburg im Breisgau; seit 1625 Professor der schönen Künste in Padua, der auch medizinische und mathematische Studien betrieb.

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Graf Franz Bernhard von Thurn
Graf František Bernard z Thurnu

geb. 1595
gest. 1628
Anm.: Sohn des Grafen Heinrich Matthias von Thurn (1567-1640); 1618-1620 Obrist der böhmischen Konföderierten; 1621-1623 Obrist unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); schwedischer Generalmajor (seit 1623) und Obrist (1624-1627).

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Trenti, Familie

Anm.: Adelsgeschlecht aus Vicenza.
Pietro Paolo Valdezocco

Anm.: Paduanischer Adliger, der 1546 das Haus und Grundstück Petrarcas in Arquà Petrarca erwarb und dort bis 1556 wohnte; 1547 Auftraggeber eines Bronzebildnisses mit Inschrift auf Petrarcas Grab.
Conte Ascanio Valmarana

geb. 1576
gest. 1623
Anm.: Sohn des Conte Leonardo Valmarana (1548-1613) aus Vicenza; bereits vor 1606 Kämmerer bzw. Mundschenk und Rat des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637) in Graz; 1610-1623 Hauptmann (Capitanio) von Triest; kaiserlicher Rat; vgl. Katrin Keller: Hofdamen. Amtsträgerinnen im Wiener Hofstaat des 17. Jahrhunderts, Wien 2005, S. 335.

Weiterführende Informationen in VIAF
Graf Guillermo Verdugo

geb. 1578
gest. 1629
Anm.: Sohn des Francisco Verdugo (1537-1595); spanischer und kaiserlicher Obrist; ab 1612 Kriegsrat in Brüssel und Gubernator von Geldern; 1620 Gefangennahme des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg in der Schlacht am Weißen Berg; seit 1621 kaiserlicher Kämmerer; ab 1623 Generalgouverneur der eroberten Unterpfalz (Rheinpfalz); 1628 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Marcus Friedrich (1) Wendelin

geb. 1584
gest. 1652
Anm.: Sohn des Predigers Friedrich Wendelin (gest. 1594) in Sandhausen bei Heidelberg; Studium in Heidelberg (1607 Mag.); ab 1609 Erzieher und Hofmeister der Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg sowie Friedrich Moritz (1600-1610) und Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1612 Rektor am Zerbster Gymnasium Illustre; vgl. Gustav Früh / Hans Goedeke / Hans Jürgen von Wilckens: Die Leichenpredigten des Stadtarchivs Braunschweig, Bd. 9, Hannover 1985, S. 4386f.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Abano (Abano Terme)
weiterführende Informationen
Adriatisches Meer
weiterführende Informationen
Aeolia (Aiolia)
Anm.: In der griechisch-römischen Mythologie Insel des Windgottes Aeolus.
Alpen, Gebirge
weiterführende Informationen
Alsleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Erzstifts Magdeburg.
Aquileia
weiterführende Informationen
Aquileia, Patriarchat
Arlesega
weiterführende Informationen
Arquà (Arquà Petrarca)
weiterführende Informationen
Bacchiglione, Fluss
weiterführende Informationen
Ballenstedt(-Hoym), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Battaglia (Battaglia Terme)
weiterführende Informationen
Bevazzana
weiterführende Informationen
Bizerta (Binzart)
weiterführende Informationen
Blessano
weiterführende Informationen
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Bologna
weiterführende Informationen
Brandenburg, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Braunschweig-Wolfenbüttel, Fürstentum
weiterführende Informationen

Anm.: Teilfürstentum des Herzogtums Braunschweig und Lüneburg.
Brenta, Fluss
weiterführende Informationen
Brusegana
Anm.: Heute Stadtteil von Padua.
Caorle
weiterführende Informationen
Caselle
weiterführende Informationen
Castello del Catajo
weiterführende Informationen
Castello San Salvatore
weiterführende Informationen
Cervarese Santa Croce
weiterführende Informationen
Cervignano del Friuli
weiterführende Informationen
Chioggia
weiterführende Informationen
Cividale del Friuli
weiterführende Informationen
Colli Euganei
weiterführende Informationen
Cordenons
weiterführende Informationen
Cordignano
weiterführende Informationen
Cornegliano
weiterführende Informationen
Costozza
Anm.: Heute Ortsteil von Longare an den Colli Berici südwestlich von Vicenza.
Danzig (Gdańsk)
weiterführende Informationen
Emden
weiterführende Informationen
England, Königreich
weiterführende Informationen
Eremo del Monte Rua
weiterführende Informationen
Europa
weiterführende Informationen
Ferrara
weiterführende Informationen
Fontanafredda
weiterführende Informationen
Frankfurt (Main)
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Friaul (Friuli)
weiterführende Informationen
Galzignano
weiterführende Informationen
Genf (Genève)
weiterführende Informationen
Gernrode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Görz (Gorizia)
weiterführende Informationen
Golf von Venedig (Golfo di Venezia)
weiterführende Informationen
Gradisca d'Isonzo
weiterführende Informationen
Grado
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Istrien
weiterführende Informationen
Italien
weiterführende Informationen
Karnische Alpen
weiterführende Informationen
Köln
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Konstantinopel (İstanbul)
weiterführende Informationen
Lagune von Venedig (Laguna di Venezia, Laguna veneta)
weiterführende Informationen
Lido di Venezia, Insel
weiterführende Informationen
Livenza, Fluss
weiterführende Informationen
Livland, Herzogtum
weiterführende Informationen
Lizza Fusina (Fusina)
weiterführende Informationen
Lombardei (Lombardia)
weiterführende Informationen
Malamocco
weiterführende Informationen
Marano Lagunare
weiterführende Informationen
Mereto di Capitolo
weiterführende Informationen
Mira Taglio
weiterführende Informationen
Moers
weiterführende Informationen
Monastero degli Olivetani
Anm.: Heute verfallenes Kloster der Olivetanermönche auf dem Monte Venda.
Monselice
weiterführende Informationen
Monte Ortone
weiterführende Informationen
Monte Rosso
Anm.: Bewaldeter Berg zwischen La Croce und Feriole westlich von Padua.
Monte Rua
weiterführende Informationen
Monte Venda
weiterführende Informationen
Montegalda
weiterführende Informationen
Murano
weiterführende Informationen
Múscoli
weiterführende Informationen
Neapel (Napoli)
weiterführende Informationen
Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Noale
weiterführende Informationen
Northeim
weiterführende Informationen
Noventa
weiterführende Informationen
Oriago Di Mira
weiterführende Informationen
Osmanisches Reich
weiterführende Informationen
Padua (Padova)
weiterführende Informationen
Palmanova
weiterführende Informationen
Pantianicco
weiterführende Informationen
Paris
weiterführende Informationen
Patria del Friuli
Anm.: Ursprünglich das Gebiet unter der weltlichen Herrschaft des Patriarchen von Aquileia; seit 1420 Verwaltungseinheit der Republik Venedig.
Piave, Fluss
weiterführende Informationen
Ponte di Brenta
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Porto Buso
weiterführende Informationen
Porto di Baseleghe
weiterführende Informationen
Porto di Brondolo
weiterführende Informationen
Porto di Chioggia
weiterführende Informationen
Porto di Lido (Porto di San Nicolò)
weiterführende Informationen

Anm.: Im 17. Jahrhundert auch Porto degli due castelli genannt wegen der Festungen Sant' Andrea und San Nicholò, welche die Durchfahrt bewachten.
Porto di Lio Maggiore
Anm.: Heute nicht mehr existierende Durchfahrt von der Adria in die Lagune von Venedig.
Porto di Malamocco
weiterführende Informationen
Porto di Sant'Andrea
weiterführende Informationen
Porto (Canale) di Sant' Erasmo
weiterführende Informationen

Anm.: Ehemalige Durchfahrt von der Adria in die Lagune von Venedig.
Porto (Canale) di Treporti
weiterführende Informationen

Anm.: Ehemalige Durchfahrt von der Adria in die Lagune von Venedig.
Porto Lignano
weiterführende Informationen
Praglia, Kloster (Abbazia di Praglia)
weiterführende Informationen
Rom (Roma)
weiterführende Informationen
Rovigo
weiterführende Informationen
Sacile
weiterführende Informationen
San Daniele, Kloster (Monastero San Daniele)
weiterführende Informationen
San Michele Fratta
weiterführende Informationen
Santa Maria la Longa
weiterführende Informationen
Santo Martino
weiterführende Informationen
Santo Stefano Udinese
weiterführende Informationen
Savoyen, Herzogtum
weiterführende Informationen
Scorzè
weiterführende Informationen
Sedegliano
weiterführende Informationen
Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Sperlonga
weiterführende Informationen
Stra
weiterführende Informationen
Strassoldo
weiterführende Informationen
Tagliamento, Fluss
weiterführende Informationen
Tencarola
weiterführende Informationen
Terceira, Insel
weiterführende Informationen
Torreglia
weiterführende Informationen
Treviso
weiterführende Informationen
Treviso, Markgrafschaft (Marca Trevigiana)
weiterführende Informationen
Udine
weiterführende Informationen
Ungarn, Königreich
weiterführende Informationen
Valsanzibio
weiterführende Informationen
Valvasone
weiterführende Informationen
Veltlin (Valtellina)
weiterführende Informationen
Venedig (Venezia)
weiterführende Informationen
Venedig, Republik (Repùblica de Venessia)
weiterführende Informationen
Verona
weiterführende Informationen
Vicenza
weiterführende Informationen
Villa Emo Capodilista
weiterführende Informationen
Villa la Rotonda
weiterführende Informationen
Westindien
weiterführende Informationen

Anm.: Karibische Inseln, im weiteren Sinne Mittel- und Südamerika.
Wien
weiterführende Informationen
Zerbst
weiterführende Informationen
Accademia Olimpica Vicenza
weiterführende Informationen
Anm.: Im Jahr 1555 gegründete Akademie, die sich allen Künsten und Wissenschaften widmete sowie 1580-1584 das Teatro Olimpico errichten ließ.
Benediktiner (Ordo Sancti Benedicti)
weiterführende Informationen
Confoederatio Bohemica (Böhmische Konföderation)
Anm.: 1619/20 bestehende Union der protestantischen Stände von Böhmen, Schlesien, Mähren, Ober- und Niederlausitz.
Hieronymiten (Ordo Sancti Hieronymi)
weiterführende Informationen
Niederländische Ostindien-Kompanie (Verenigde Oostindische Compagnie)
weiterführende Informationen
Anm.: Im Jahr 1602 gegründete Handelskompanie für Ostasien (Indonesien).
Österreich, Geheimer Rat
weiterführende Informationen
Olivetaner (Congregatio Sanctae Mariae montis Oliveti)
weiterführende Informationen
Anm.: 1319 gegründete Kongregation des Benediktinerordens mit weißem Habit.
Orden der Ritter von San Marco (Ordine di Cavalieri di San Marco)
Anm.: Seit dem 15. Jahrhundert bestehender Ritterorden der Republik Venedig.
Universität Padua (Università di Padova), Deutsche Nation der Juristenfakultät
weiterführende Informationen
Universität Padua, Medizinische Fakultät
Gaius Iulius Caesar: Der gallische Krieg = De bello Gallico. Lateinisch-deutsch, hg. von Otto Schönberger, Berlin: 2013. [Nachweis im GVK]
Graduale de Tempore iuxta Ritum Sacrosanctae Romanae Ecclesiae. Editio Princeps (1614). Edizione anastatica, Introduzione e Appendice, hg. von Giulio Cattin, Vatikanstadt: 2001. [Nachweis im GVK]
Christoph Pezel: Mellificium Historicum. Complectens Historiam trium Monarchiarum: Chaldaicae sive Assyriacae, Persicae, Graecae: Inprimisque Rerum [...] sub Persica Monarchia à Graecis gestarum: et eorum, quae mortem Alexandri Magni secuta sunt [...], 3 Teile, Marburg: Paul Egenolff, 1610/11. [Nachweis im GVK]
Abraham Scultetus: Außlegung Der Sontäglichen Evangelischen Texten, Glogau/Zerbst: Stephan Buchner/Zacharias Dörffer, 1612. [Nachweis im GVK]
Johann Thuille: Oratio illustrissimo viro Iulio Contareno cum praetura, Patauii summa cum sua laude, et vniuersorum ordinum applausibus administrata, abiret. Nomine celeberrimae Vniuers. Patauinae d.d.d. theologorum, philosophorum, & medicorum dicta. Anno reparatae Salutis 1623. mense Iulio, Padua: Laurentius Pasquatus, 1623.
Publius Vergilius Maro: Aeneis. Lateinisch-deutsch, hg. von Edith und Gerhard Binder, Stuttgart: 2008. [Nachweis im GVK]