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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: März 1627


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. IV, fol. 129r-141r (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Besuch der Vorlesung des Harderwijker Mathematik- und Physikprofessors Dr. Johan Isaakszoon Pontanus
  • Dr. Pontanus und Hendrik d. J. van Essen als Essensgäste
  • Einladung durch den Letzteren
02. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Anhörung der Predigt
  • Tod der Hündin Diane als Vorzeichen
  • Gastmahl bei Lucas Willem und Judith van Essen
  • Bekanntschaft mit Alexander van der Capellen
03. März 1627
Harderwijk
  • Spazierfahrt
  • Kastration zweier Pferde
  • Abfertigung des Küchenmeisters Hans Schmidt ins Reich
04. März 1627
Harderwijk
  • Zweimaliger Kirchgang
05. März 1627
Harderwijk
  • Traum
  • Spazierfahrt
06. März 1627
Harderwijk
  • Exekution auf dem Harderwijker Marktplatz
  • Eheleute Capellen und Essen als Mittagsgäste
07. März 1627
Harderwijk
  • Kirchgang
  • Ankunft von Wein aus Amsterdam
  • Einladung durch den Harderwijker Pfarrer Ellardus van Mehen
  • Lektüre
  • Gesuch über Harderwijker Bürgermeister an die Provinzialstände um Befreiung von der Akzise
08. März 1627
Harderwijk
  • Kriegsnachrichten aus Frankreich
  • Besuch bei Mehen
09. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Abschlägige Antwort der Harderwijker Bürgermeister auf das letzte Gesuch
  • Abschickung des Stallmeisters Curt von der Trautenburg und des Lakaien Christian nach Amsterdam
10. März 1627
Harderwijk
  • Wenig aussichtsreiche Weiterleitung des Gesuchs durch die Bürgermeister nach Arnheim
11. März 1627
Harderwijk
  • Zweimaliger Kirchgang
12. März 1627
Harderwijk
  • Inspektion des Haushalts
  • Rückkehr von Trautenburg aus Amsterdam
  • Kriegsnachrichten
  • Schwangerschaft der Gemahlin Eleonora Sophia
13. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Besuch durch den Harderwijker Bürgermeister Coenraad van Dedem
  • Praxis der Akziseerhebung
14. März 1627
Harderwijk
  • Abschied für den Stalljungen Jan Loian
  • Kirchgang
  • Korrespondenz
  • Spazierfahrt
  • Gesuch des Kammerdieners Melchior Örtel um Heiratserlaubnis
15. März 1627
Harderwijk
  • Verweigerung der Zustimmung zu Örtels Heiratsplänen
  • Rückkehr des Edelknaben Hans Ernst von Plato aus Enkhuizen
  • Abschied von dem Leutnant Willem van Rijswijk
  • Einsatz des Harderwijker Bürgermeisters Ernst Brinck für Örtel
16. März 1627
Harderwijk
  • Einsatz des Harderwijker Bürgermeisters Coenraad Dedem für Örtel
  • Besuch durch Nikolaus von Buschhausen
  • Spazierfahrt mit der Gemahlin
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
17. März 1627
Harderwijk
  • Auf Anraten von Mehen erneute Verweigerung der Heiratserlaubnis für Örtel
  • Träume
  • Korrespondenz
  • Sold niederländischer Unteroffiziere und Soldaten
  • Nachricht von der Verhaftung des niederländischen Offiziers Graf Hermann Otto von Limburg-Styrum im vergangenen Herbst
18. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Nachricht von der Ankunft Siamesischer Zwillinge in Den Haag
  • Zweimaliger Kirchgang mit der Gemahlin
19. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Besuch durch den Amsterdamer Kaufmann Charles de Latfeur
  • Spazierfahrt mit Latfeur
20. März 1627
Harderwijk
  • Landtag der gelderländischen Ritterschaft
  • Korrespondenz
  • Bericht von Latfeur über sein besonders ertragreiches Vieh
  • Einsatz des Harderwijker Bürgermeisters Gerhart van Hoeclum für Örtel
21. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Schwangerschaft der Gemahlin
  • Kirchgang
  • Erteilung der Heiratserlaubnis an Örtel wegen wiederholter Fürsprachen
22. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Ausführung eines Wallachen
  • Verabredung des Ehevertrages von Örtel
23. März 1627
Harderwijk
  • Kirchgang mit der Gemahlin
  • Besuch durch den Harderwijker Theologieprofessor Dr. Constantin L'Empereur, der von den Beratungen der Generalstaaten über den Umgang mit den Arminianern berichtet
24. März 1627
Harderwijk
  • Anhörung der Vorbereitungspredigt
25. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
  • Zweimaliger Kirchgang sowie Abendmahlsempfang zum Ostersonntag
  • Dedem und seiner Ehefrau Hendrika als Mittagsgäste
26. März 1627
Harderwijk
  • Zweimaliger Kirchgang zum Ostermontag
  • Spazierfahrt
27. März 1627
Harderwijk
  • Mittagsgäste
  • Problem mit der Amme
28. März 1627
Harderwijk
  • Schießübungen
  • Rückkehr der Magd Katharina aus Amsterdam
29. März 1627
Harderwijk
  • Korrespondenz
30. März 1627
Harderwijk
  • Anwesenheit bei Taufe des Otto van der Hell
  • Anhörung der Predigt
  • Verschiedene Einkäufe
  • Liste der Ausgaben
  • Besoldung des Frauenzimmers
31. März 1627
Harderwijk
  • Lektüre
  • Einladung zum Begräbnis eines alten Herrn de Bruijn
  • Inhalt des Ehevertrages von Örtel
|| [[Handschrift: 129r]]

Donnerstag den 1. Martij.


An herrvattern, an Fürst Ludwigen,
an schwester Sybillen, geschrieben, <an latfeur, an Otto Silm.>


Jn des Iohannis Isaacj Pontanj,
Physicas disputationes gefahren,
vndt ihne beynebens dem Jungen
von Eßen zu gaste gehabt. Dann
er hat mich auff morgenden Tag
geliebts Gott, bey seinen elltern
zu gaste gebehten. Nota bene[:] Pontanus historiogra-
fe du Roy de Dennemarck a dit a table que le Roy
d'aujourd'huy avoit fait baptizer ses enfans,
sans exorcisme1.

|| [[Handschrift: 129v]]

Freitag den 2. Martij.


Brieffe von Son Altesse <vom 30. Januarij>[,] vom latfeur[,]
von bruder Ernsten. et cetera


Jn die kirche, da Elhardus ge-
predigett.


Ma chienne Diane, (une <belle> chienne d'Es-
paigne) est morte hier au soir en tra-
vail d'enfant. Et i'ay fait la plus
grande follie en ma vie, de dire comme
elle se portoit bien encores, qu'on
la devoit bien traitter, car s'il iroit
bien d'elle ce seroit un presage que
ma femme accoucheroit aussy heureusement.
Et ma compaigne l'a sceu, mais elle
n'est point tant addonnèe aux su-
perstitions Dieumercy, Toutesfois
quant a moy, i'ay ie ne scay quelle
arrierepensèe d'avoir ainsy inopinè-
ment dit une chose malseante contre
mon sens. Dieu divertisse tout malbeur.

|| [[Handschrift: 130r]]


Jch habe an Son Altesse geschrieben, heütte dato. Jtem
an Bruder Ernsten.


Jch bin bey dem von Eßen, Rentmeister
in der Velowe, ein Edelmann vndt
seiner Frawen zu gaste gewesen,
allda ein stadtlich p gastgebott
gehalten worden, vndt einer
vom adel, der von Cappelle genandt,
welcher auch vndter den Staden ist,
<ein> wolqualificirter Mann mitt mir
kundtschafft gemacht.


Jch habe an S. A

Samstag den 3. Martij.


Wir seindt hinauß spatziren
gefahren.


<Jch habe meine beste, zwey pferde wallachen laßen.>


Diesen abend, habe ich, Jean, naher
Deütschlandt, abgefertigett.

Sonntag den 4. Martij.


Zweymal in die kirche.

|| [[Handschrift: 130v]]

Harderwyck
Montag den 5. Martij.

<I'ay eu un songe la nuict passèe que ma femme avoit enfantè un fils sans bras.>


Jch bin hinauß spaziren gefahren.

Dienstag den 6. Martij.


Es ist ein armer sünder, alhier
auf dem Marckt geköpfft
worden.


Jch habe den von Cappelle vndt seine
Fraw, den von Eßen, vndt seine
haußfraw zu gaste gehabt zuer
Mittagsmalzeitt. et cetera


Nota Bene[:] Den Cappelle vmb die bewuste
sache angeredet.

Mittwoch den 7. Martij.


Jch bin mitt meiner Freündtlichen hertz-
lieben Gemahlin, in die kirche, gegangen.


Es ist schreib wein von Amsterdam
kommen, vndt kein schreiben von Jean.


Elhardus der Predicant, hat vnß auf
morgen, zur Mittagsmalzeitt, eingeladen.

|| [[Handschrift: 131r]]


Jch habe im Meterano gelesen.


Die Bürgemeister[!], vndt durch ihr mittel,
habe ich die Staden von Gelderlandt, vmb
befreyung der accisen, dieweil es
andere Fürsten, auch haben, an-
sprechen laßen, <durch Einsiedelln.>

Donnerstag den 8. Martij.


Brieffe von Adolf Börstel, daß der krieg, mitt
den Religionsverwandten, in Franckreich
wiedrumb angehen soll, vndt daß Rochelle
blocquirt ist.


Wir seindt beym predicanten Elhardo a
<Meyhen>, zu gaste gewesen, sampt vnsern Edel-
leütten, vndt Jungfern worbey auch Bürgemeister[!]
Brinck, vndt Doctor Backoffen, sich befunden,
sampt der Fraw von Harderwyck, vndt
des Doctor Backoffens, haußfraw.

Freitag den 9. Martij.


Jch habe nach Arnspöeck, Pariß, vndt Hamburg geschrieben.


Die Bürgemeister[!], haben mir so wol vmb die inter-
cession nach Arnheimb, als sonsten <vor sich so viel als> abschlägliche
antwortt gegeben.

|| [[Handschrift: 131v]]


Bayern vndt Kersten seindt nach Amster-
damb geschickt worden, in meynung
das Kersten, nach dem lande zu
Hollstein zu soll.

Samstag den 10. Martij.


Die Bürgemeister[!] alhier zu Harder-
wyck, (welche Fürst Ludwig scoptice, knollen
oder boßen nennet, hoc est rüben, oder
fische <ob rusticitatem plerorumque>) haben sich beßer bedacht, vndt
gestriges tages noch, gen Arnheimb, ge-
schrieben, wiewol mir der von der
Helle schlechten Trost, deßwegen gegeben,
alß welchem bewust, daß die befreyung
der accisen königlichen abgesandten,
dem Graffen von hollach vndt andern auff
dero anhalten abgeschlagen worden.


Es soll sie keiner haben, alß der Gene-
ral vndt der Feldt Marschalck,
id est Printz Henrich, vndt Graf Ernst.

|| [[Handschrift: 132r]]

Sonntag den 11. Martij.


Zweymal in die kirche.

Montag den, 12. Martij.


J'ay regardè, a mon mesnage.


Bayern ist von Amsterdam wiederkommen.


Zeitung daß etliche Stadische wagehälse
eine schanze an der neẅen Spannischen
fahrt zwischen Venlo vndt Bergk
vberrumpelt, vndt daß volck da-
rinnen erschlagen haben.


Jtem: daß Morgan der Oberste mitt
den Englischen Soldaten nach hamburg
fort seyn.


Jtem: daß die beyden Könige Engellandt
vndt Frankreich einander bekriegen
werden.


<Le fruict a commencè a ce soir, a s'esmouvoir au ventre de ma femme.>

Dienstag den 13. Martij:


Brieffe von Tobiaß, hübnern,
hanß Ritzen, vndt dem König von
Böhmen <vom 15. Martij,> bekommen.


Jch habe an Latfeur, geschrieben, an hanß Rizen,
an hübnern.

|| [[Handschrift: 132v]]


Bürgemeister[!] Deden hat mich
besucht, dann ich ihn holen laßen. Nota Bene


<Wann man accißliche sachen kaüfft vnbedingt, gibt der kaüffer vndt verkaüffer ieglich theil die helffte.>

Mittwoch den 14. Martij.


Jch habe meinem Stalliungen
Jan Loian ein westphälinger
seinen abschiedt gegeben.


Jn die kirche gegangen.


Von dem von Pleßen, ein schreiben be-
kommen.


Nachmittags, hinauß spatziren gefahren.


Mein kammerdiener Melchior Örtel hat
mich durch den hoffmeister Einsiedel vmb consens
ansprechen laßen, dieweil er alhier heyrathen
will. J'ay suspendu mon avis, parce
que ceste fille a mauvais bruit, & ay
fait enqueste chèz deux Bourgmaistres
et un ministre.

Donnerstag den 15. Martij.


Apres estre m'enquis aupres des Bourgmaistres
Dedem & Brinck, & auprés du ministre || [[Handschrift: 133r]]
Elhardus, i'ay sceu que la maistresse
de mon valet de chambre estoit un garçe,
voyla pourquoy ie luy ay refusè mon
consentement.


Plate, der edelkrabe<edelknabe> ist von Enck-
huysen, wiederumb anhero kommen, vndt
hat Jeans, verfehlett.


Ryswyck, hat abschiedt, von mir genommen.


Bürgermeister Brinck hat vor Melchior Örtel intercedirt ad consensum.

Freitag den 16den. Martij.


Bürgemeister[!] Dedem, hat auch, vor Melchior Örtel, interce-
dirt.


Jch habe einen Puschhausen bey mir zu
gaste gehabt, welcher vorzeitten
Fürst Ludwigs page gewesen.


Bin mitt Meiner freündtlichen herzlieb(st)en
gemahlin hinauß spaziren gefahren.


Eine antwortt von Dülcken be-
kommen, durch den Soldaten Stoffel
van Lichtenfoorde.

|| [[Handschrift: 133v]]


Nota Bene Zeitung daß der König in Engellandt
sich derer von der Religion in
Franckreich annimbt, vndt
albereit 18 fähnlein Englischer
Soldaten hinein <in Rochelle> geschickt, hat.


Jtem: daß der DeputationsTag, zu
Nürnberg, soll fortgehen primo Junij.


Jtem: daß der krieg wieder den
Türgken soll angehen.

Samstag den 17den. Martij.


Elhardus der Predicant hat
auch vor Melchior Örtel potius incusando
intercedirt, vndt propter honestatem
consensum dissuadirt, inmaßen gestri-
ges morgends Bürgemeister[!] Dedem
auch gethan, also daß ich ihme zum andern
mal meinen consensum habe ab-
schlagen müßen.


J'ay songè la nuict passèe du 16me.
|| [[Handschrift: 134r]]
que i'estois assis au haut bout a une
longue table, ou l'Empereur estoit assis
au millieu d'icelle, quj m'auroit contè
ses bienfaits en presence de plusieurs & m'au-
roit reprochè ma longue absence, &
tesmoignè evidemment que je serois tres-
heureux si ie passois de son costè, & in-
fortunè & miserable si ie demeurois ainsy.


Mais ceste nuict icy du 17me. s'en-
tend celle qui precede le jour, (car la
nuict est faite avant le jour non apres)
i'ay songè que j'avois menè ma consorte
en Allemaigne, la òu elle seroit allè en
un carosse, derriere lequel ou les lacquais
ont accoustumè de se tenir de bout ou assis,
il y avoit une image de nostre Dame,
tresbelle & fleurie de visage (ressemblant
a ma femme) vestue d'une robbe de dueil,
& d'une couronne d'or, & d'une ceinture
d'or a pieds nu<d>s. Dieu vueille que cela ne
signifie sa mort, comme elle a presagèe hier au soir.

|| [[Handschrift: 134v]]


Jch habe an den von Plessen, vndt an
Adolf Börstel geschrieben auff Morgen datirt.


Nota Bene[:] Ein Capitain hat hier vndter
den Staden 150 Gulden (florenus)f. ein leütenampt
52 Gulden (florenus)f. ein Fendrich 48 Gulden (florenus)f. ein Monadt,
vndt die gemeinen Soldaten, von 7
biß auf 12 Gulden (florenus)f. verstehe lange Monadt
einen ieglichen Monat gerechnett
zu sechs wochen.


Nota Bene[:] daß der <graf> von Styrumb, vergange-
nen herbst gefangen, vndt geschlagen
worden, wirdt dem Rittmeister
vndt commandeur Stakenbruck zuge-
meßen, dieweil er den feindt gar
leichtlich hette schlagen können, hat
aber nicht fortgewollt, als er schon
mitt drey trouppen, in voller Schlacht-
ordnung gehalten, vndt vorgegeben er
hette keine ordinantz zu treffen.

|| [[Handschrift: 135r]]

Sonntag den 18. Martij.


Vom Obersten leutnant Mario schreiben,
vndt daß Nota Bene eine Mißgeburt im
Hagen ankommen, mitt zwey köpfen,
z vier händen, vndt füßen, auch
einem bauch. Lebet noch. Soll zu
Woerden in hollandt geboren seyn.


Zweymal in die kirche, mitt
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin welche
ohne daß offtermals pfleget
mitt zur predigt zu kommen.

Montag den 19. Martij.


Von Monsieur Cappelle einen brieff
bekommen.


Latfeur ist herkommen.


Nota Bene Je luy ay confiè l'affaire vndt an
Philips Calandrin geschrieben.


Hinauß spaziren gefahren mitt Latfeur.


An den Prinzen von Vranien, vndt
Mario, geschrieben.

|| [[Handschrift: 135v]]

Harder-
wyck.
Dienstag den 20. Martij.


Es seindt etzliche deputirten
von der Ritterschafft anhero
kommen, dieweil landtag ist.


Jch habe an den von Cappelle geschrieben[.]
Er heißt Alexander vander Capellen.


Latfeur hat gestriges Tages vndter
andern erzehlett, daß er einen
ochsen in der Bimster gehabt welcher
830 pfundt gewogen, vndt vber die
100 pfundt schmeer oder Talck ge-
habt, vndt eine kühe, welche noch
mehr fleisch gehabt, vndt 170 pfundt
Talck, welches ein vbergewöhnlich
werck ist.


Der Bürgemeister[!] Höckelumb, ist
zu mir kommen, vndt hat gar starck,
vor Melchiorn intercedirt, damitt ich
meinen consens geben möchte, vndt hat Bürgermeister Dedems
vndt Bürgermeister Brinckens interceßionen repetirt.

|| [[Handschrift: 136r]]

Mittwoch den 21. Martij.


Einen brieff von meiner schwester der
herzogin auß Meckelnburg welches
landt mitt Schwedischem vndt dänischem
volck belegt ist.


Nota Bene[:] dieweil sich die leibesfrucht Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin hat auf der lincken
seytten anfangen zu <rühren vndt zu> regen, so halten
wir darvor es werde gebe gott eine
Tochter seyn, wehre es aber auf der
rechten seytten geschehen, so hetten wir
gemuthmaßet es sollte ein Sohn seyn.
Eventus comprobabit. Gott schicke es
alles zu seinen ehren, vndt zur Sehligkeit.


Wir seindt zur kirchen gefahren.


Dieweil die drey Bürgemeister[!], so
fleißig vor Melchior Örtel gebehten, Alß habe
ich endtlich, daß Jawortt, zum dritten-
mal nicht abschlagen wollen, sondern,
zu seiner heyrath consentirett, doch also || [[Handschrift: 136v]]
daß ich Melchior Örtel nicht schuldig wehre
große hülffe oder assistentz zu
leisten, aber dieweil ich alhier
nicht landesherr wehre, auch selbst
von den Bürgemeistern[!] darumb ange-
sprochen würde, vndt die ehen
im himmel eigentlich, nicht aber
von Menschen gemacht werden,
er der breütigam aber Sie die
braut (ob sie zwar vbel berüchtigett)
müglich würde können zu ehren
bringen, wo sie sich wol verhielte,
vndt er vndt sie, im wiedrigen
fall des abschlags meines consens,
würden zu schimpff vndt spott
gerahten, welches ich doch ihme
Alß der mir vndt meinem
Bruder nunmehr in die Sieben Jahr
lang wol gedienett, nicht gerne gönnen || [[Handschrift: 137r]]
wollte, auch mir fast vom predicanten El-
hardo selbsten gerahten wollen, worden,
ich möchts geschehen laßen, dieweil doch
männiglich mein doppelter abschlag
des consenses bißhero genugsamb bekandt,
Alß habe ichs endtlichen verwilligett,
dieweil ich doch gemerckt, daß Melchior Örtel drüber
wegziehen, oder nach meinem verraysen
fortfahren wollen. Habe darnebens
die Bürgemeister[!] gebehten meine fürstliche
reputation zu erhalten, vndt ihne vor
schmach zu schützen, habe ihme auch
durch den hoffmeister Einsiedel einen
guten filß geben laßen, daß er sich
ohne mein vorwißen, mitt dem
Menschen so weitt eingelaßen, perge
vndt also ezlicher maßen, wie fast
verlautten, er aber nicht gestehen
will, die erbarkeit lædirt haben soll,
welches billich nicht alleine mich, sondern auch Meine
freundliche herzlieb(st)e gemahlin, vndt vnser Tugendtsames
Frawenzimmer, zum höchsten offendiret hatt.

|| [[Handschrift: 137v]]

Donnerstag den 22. Martij.


Brieffe von Adolf Börstel daß Nota Bene daß vnwesen
im Feltlin vndt Grawpündten
gantz gestillet ist, vndt daß
die schanzen vndt allda geschleifft
seyn, auch daß volck der
Könige auß Spannien vndt
Franckreich, wie auch des Pabsts,
auß abgeführet seye. Tragicomedia.


An den König in Böhmen vndt
an Adolf Börstel geschrieben.


Erfahren daß der gute Mann
Pierre d'Erondelle ein vornehmer
predicant zu Roan in Normandy,
(welcher in verfolgungen der Reli-
gion, am meisten standthafftigkeitt
erwiesen) todes verfahren,
welches ich billich, dieweil er mein guter
bekandter gewesen, alhier zur gedächtnüß
auffschreiben wollen.


<Nota Bene[:] J'ay fait mener a l'entour mon bay, cl appellè der Altenawer, & il a estè fait hongre, il y a 20 jours, cependant ceiourd'huy il crie comme un cheval entier apres les juments. C'est un espece de prodige[.]>

|| [[Handschrift: 138r]]


Harderwyck.
Freitag den 23. Martij. Charfreytag.
Bürgemeister[!] Dedem hat beynebens
meinem hoffmeister Einsiedell die
werbung bey meines kammerdieners
brautt vatter, in seinem nahmen,
gethan, vndt guten bescheidt er-
langett, also das die eheberedung
dahin gerichtett wirdt, daß der
breütigam nach absterben der braut,
soll die helffte ihrer güter genießen,
Jm wiedrigen fall aber daß der
braütigam ehender mitt todt ab-
gienge alß die Braut, so soll die
Braut vollkömlich des braütigams
gut, <auch> waß er erworben vndt genutzet
mitteinander haben. Sie bringt
ihme izunder 1000 Gulden (florenus)f. oder 400 Reichstahler
zu, wann aber der vatter welcher ein
alter Mann ist, verfallen sollte,
meinet mann daß sie von 3[000] biß in
4000 Gulden (florenus)f. vor ihr antheil erben würde,
dann Sie hat noch geschwistert2. et cetera

|| [[Handschrift: 138v]]

Freitag den 23. Martij. Charfreytag.


Jn die kirche avec Madame.


Doctor L'Empereur von Leyden wiederkommen,
hat mich besucht, vndt angedeütett daß
den Deputirten der herren Staden ein
vorschlag in gegenwartt des Prinzen von
Vranien geschehen, Nota Bene daß man den Armi-
nianern die freyheit ihrer offentlichen
Religionsvbung zulaßen sollte, deme aber
ezliche städte in hollandt, ohne deren be-
willigung es nicht geschehen kan, sich oppo-
nirt haben, vndt es hat sich gedachter
Prinz zu der wahren Religion <zwar> bekennet
vndt Nota Bene <rundt> erkläret, daß man aber ad mitiora
consilia, id est ad concedendum exerciti-
um Arminianismj, gehen sollte, damitt
kein inheimischer krieg endtstehen, vndt
er an seinem feldzuge verhindert werden
möchte, gerahten. Tempus progressum
demonstrabit.

|| [[Handschrift: 139r]]

Samstag den 24. Martij.


Jch bin in die vorbereitungspredigt ge-
gangen, welche Johannes Rhodius, Nach-
mittags gehalten.

Sonntag den 25. Martij. heiliger Ostertag.


Brieffe vom latfeur.


Zweymal in die kirche vndt
daß heilige abendtmal gebraucht.


Bürgermeister Dedem vndt seine haußfraw haben
mitt vnß gegeßen, zue Mittage:

Montag den 26. Martij. OsterMontag.


Wir seindt zweymal in die kirche ge-
gangen, vndt darnach spazieren gefahren.

Dienstag den 27. Martij.


Der predicant Hettern, Doctor Backofen
vndt seine haußfraw, haben mitt
mir zue Mittage gegeßen.


<Mutinerie, wegen der Ammen, ihres kindes.>

Mittwoch den 28. Martij.


Jch habe mich im schießen gevbet.


Trine hat von Amsterdam, die bestellte
sachen, mittgebracht.

|| [[Handschrift: 139v]]

Harderwyck.
Donnerstag den 29. Martij.


Brieffe an Son Altesse an Fürst August vndt an schwester Eleonora Maria
geschrieben durch des Speisemeisters3
des Gymnasij zu Zerbst seinen Sohn4.

Freitag den 30. Martij.


Jn der kirche gewesen, vndt deß von
der helle kindt, zu ende, der predigt,
tauffen sehen. Jn der predigt ist
vndter andern gedacht worden, es
wehre die manier nicht, den krancken
das Nachtmal inß hauß zu tragen. Sie
solltens in der gemeine brauchen wenn
Sie es brauchen köndten, damitt nicht
daheime eine malzeitt darauß würde,
vndt also kein viaticum oder opus
operatum darauß machen, wie
die Papisten. Non privatio, sed
contemptus Sacramentorum damnat.5
Drümb heiße es auch eine Communion
alß welche in gemeinschafft der hey-
ligen, nicht aber einzelich soll gebraucht werden.

|| [[Handschrift: 140r]]


Der versilberte degen hat Georg Haubold von Einsiedel
gekostett 20 Gulden (florenus)f.
Der schwarze 6 Gulden (florenus)f.
Der eine federpusch 25 Gulden (florenus)f. <schwartz vnd weiß.>
Der ander federpusch, braun, vndt weiß 30 Gulden (florenus)f.
Die kupferstücke iegliches einen holländischen Tahler.
Die städte, iegliche 2 Gulden (florenus)f.
Die kleinen bilderlein, iegliches sechs stüber,
Die große runde stadt, Amsterdam, 6 Gulden (florenus)f.
Der hagen, 4 Gulden (florenus)f.


80 Reichstahler vors hauß.
50 per un cavallo.
150 dem latfeur schuldig.
25 Jean Schmidt.
30 a la cuisiniere.
12 schatzung.
20 vor Bücher.
40 les imposts restèz & a donner.
100 Nos pourtraits.

<Summa>

487
<500>


<Extraordinem ohne, die rayse in den hagen[,] ohne die kindtaüffe, ohne die Michelis besoldung, ohne die rayse in Deütschlandt.>

|| [[Handschrift: 140v]]


a Designation Meines frawzimmers
besoldung Jahrlich,


Den beiden Jungfrawen, Jeder An geldt – – – 20 ReichstalerRtt
vndt einen Jeden ein täglichen wöllen rock, auch
alle drei Jahr an statt des täglichen Ein seiden Rockt


Der Cammerfraw 12 ReichstalerR tt
Die Cammer Magdt 10 ReichstalerR tt
Noch 2 megtgen einer Jeden 8 ReichstalerR tt


Summa – – – 78 ReichstalerR ttb

|| [[Handschrift: 141r]]

cSamstag den 31. Martij.


Jm Nicolao Hemmingio, Theologica,
vndt im Meterano historica gelesen.


Jch bin auf Morgen gebe gott zu einem be-
gräbnüß des alten von Breüne gebehten
worden.


Melchior Örtels heyrahts verschrei-
bung ist richtig worden, also das
ihm seine braut 1000 Gulden (florenus)f. zubrin-
get, welche er nach ihrem absterben,
gantz genießen soll, wo ferrne
sie keine kinder haben, auf solchen
fall aber halb, wo die fraw
aber Melchior Örtel vberlebet soll er
ihr 100 Reichs tahler hinterlaßen.


Textapparat
a Schreiberwechsel zu unbekannt.
b Auf der unteren Blatthälfte hat Christian II. den Aufriss eines Hauses gezeichnet und mit Maßangaben versehen sowie einige nicht inhaltlich einzuordnende Rechnungen vorgenommen.
c Schreiberwechsel zu Christian II.

Kommentar
1 Während die meisten lutherischen Theologen am Taufexorzismus festhielten als eine Erinnerung daran, dass die Kraft des Heiligen Geistes das Kind durch das Sakrament der Taufe aus der Gewalt des Satans befreie, lehnten die Calvinisten den Exorzismus entschieden ab, weil für sie die Taufzeremonie lediglich feierlich bestätigte, dass die getaufte Person bereits zuvor allein durch die Gnade Gottes in den Kreis der Gläubigen aufgenommen worden sei [vgl. Theologische Realenzyklopädie 10 (1982), S. 753f.]. In Anhalt hatte die 1589/90 durch das nunmehr reformierte Fürstenhaus angeordnete Abschaffung des Taufexorzismus deshalb zum heftigen Widerspruch der überwiegend das orthodoxe Luthertum verteidigenden Geistlichkeit geführt [vgl. Werner Freitag: Konflikte im Prozeß der reformierten Konfessionalisierung im Fürstentum Anhalt am Ende des 16. Jahrhunderts, in: Ders. / Klaus Erich Pollmann / Matthias Puhle (Hg.), Politische, soziale und kulturelle Konflikte in der Geschichte von Sachsen-Anhalt. Beiträge des landesgeschichtlichen Kolloquiums am 4./5. September 1998 in Vockerode, Halle/Saale 1999, S. 104-110].
2 Nicht ermittelt.
3 Person nicht ermittelt.
4 Person nicht ermittelt.
5 Auf Aug. bapt. 4,22,29 (ed. Petschenig 1908, S. 257f.) zurückgehender theologischer Grundsatz.
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Arminianer (Remonstranten)
Anhänger der Lehren des reformierten Theologen Jacobus Arminius (1560–1609), der die strenge Prädestinationslehre Calvins ablehnte und stattdessen den freien Willen des Menschen propagierte
dissuadiren
abraten, ausreden
Eheberedung
Ehevertrag
Fähnlein
kleinste Gliederungseinheit beim Fußvolk (Kompanie)
Fahrt
Kanal, Wasserweg, Fahrwasser
Filß
Verweis
Gastgebot
Gastmahl
Heiratsverschreibung
Urkunde über den Ehevertrag
Intercession
Fürsprache, Vermittlung
Michaelistag
Gedenktag für den Erzengel Michael (29. September)
Nachtmahl
Heiliges Abendmahl
offendiren
beleidigen, kränken
Ordinanz
Befehl, Anordnung
Todes verfahren
sterben
Volk
Truppen
wallachen
einen Hengst kastrieren
Zeitung
Nachricht
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

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Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Sophia Dorothea von der Asseburg
Geburtsname: Sophia Dorothea von Lützow

geb. ca. 1615
gest. 1641
Anm.: Tochter des Joachim (2) von Lützow; ab ca. 1626 Kammerjungfer der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); seit 1635 Ehe mit Johann August von der Asseburg (1611-1660).
N. N. Backofen (1)

Anm.: Um 1626/27 Ehefrau des Arztes Dr. Bartholomäus Backofen.
Bartholomäus Backofen

Anm.: Geboren in Susteren (Herzogtum Jülich); ab 1611 Medizinstudium in Franeker; Promotion zum Dr. med.; seit 1619 praktizierender Arzt in Harderwijk; 1626/27 Hausarzt des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; vgl. Klaus Conermann (Hg.): Briefe der Fruchtbringenden Gesellschaft und Beilagen: Die Zeit Fürst Ludwigs von Anhalt-Köthen 1617-1650, Reihe I, Abt. A: Köthen, Bd. 2, Tübingen 1998, S. 103f.
Adolf von Börstel

geb. 1591
gest. 1656
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmannes Curt von Börstel (1549-1618); königlicher Kammerjunker in Paris; langjähriger Agent der Fürsten von Anhalt und anderer protestantischer deutscher Reichsfürsten am französischen Königshof; seit 1646 Herr von Rieux (Oise).
Ernst Brinck

geb. 1581
gest. 1649
Anm.: Sohn des Harderwijker Bürgermeisters Alphert Brinck (gest. 1617); Studium in Paris (1602) und Leiden (1604/05); Reisen nach Deutschland, die Schweiz und England (1607); 1612/13 Sekretär des niederländischen Gesandten in Konstantinopel; ab 1618 Rentmeister und seit 1619 mehrfach Bürgermeister von Harderwijk; ab 1648 erster Bibliothekar der Universität in Harderwijk.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. de Bruijn

gest. 1627
Anm.: Vermutlich Harderwijker Adliger.
Nikolaus von Buschhausen
Nicolaes van Boschhuysen

gest. vor 1632
Anm.: Niederländischer Adliger; zunächst Page und später Hofjunker des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach niederländischer Hauptmann; seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft (Der Heilsamste).

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Filippo Calandrini

geb. 1587
gest. 1649
Anm.: Sohn des reformierten Bankiers und Seidenhändlers Giovanni Calandrini (1544-1623), der 1567 aus Lucca emigriert war; Kaufmann in Amsterdam; um 1626 Tätigkeit für die Fürsten von Anhalt; zuletzt Leben in Batavia (Jakarta).

Weiterführende Informationen in der GND
Alexander van der Capellen

geb. ca. 1590/1600
gest. 1656
Anm.: Sohn des Gerlach van der Capellen (1543-1625); Herr von Boedelhof, Mervelt und Aartsbergen; 1624 Aufnahme in die Ritterschaft der Grafschaft Zutphen; danach Richter in Stadt und Amt Doesburg, Abgeordneter der Rechnungskammer und Mitglied der Generalstaaten; seit 1635 enger Berater des Statthalters Fürst Friedrich Heinrich von Oranien (1584-1647); 1621-1654 Verfasser umfangreicher Memoiren.

Weiterführende Informationen in der GND
Emilia van der Capellen
Geburtsname: Emilia van Zuijlen van Nieveld

geb. 1600
gest. 1677
Anm.: Tochter des Frederik van Zuijlen van Nieveld (1572-1646); 1626-1656 Ehe mit Alexander van der Capellen (ca. 1590/1600-1656).
Christian N. N.

Anm.: Geboren in Dänemark; ca. 1626-1629 Lakai, Silberknecht und Tafeldecker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg.
Rudolf Cornelisen

Anm.: Um 1627 Tuchhändler in Harderwijk.
Prinz Christian von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian von Schleswig-Holstein

geb. 1603
gest. 1647
Anm.: Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); Erbprinz von Dänemark und Norwegen.

Weiterführende Informationen in der GND
König Christian IV. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian IV. von Schleswig-Holstein

geb. 1577
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); ab 1588 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein (bis 1593 unter Vormundschaft); seit 1603 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Prinz Friedrich von Dänemark und Norwegen
Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein

geb. 1599
gest. 1599
Anm.: Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648).
König Friedrich III. von Dänemark und Norwegen
Herzog Friedrich II. von Schleswig-Holstein
Administrator Friedrich II. von Bremen
Administrator Friedrich II. von Verden
Graf Friedrich I. von Oldenburg und Delmenhorst

geb. 1609
gest. 1670
Anm.: Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); 1623-1629 und 1634-1644 Administrator des Hochstifts Verden; 1634-1648 Administrator des Erzstifts Bremen; 1647 Statthalter der Herzogtümer Schleswig und Holstein; ab 1648 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein; seit 1667 zudem regierender Graf von Oldenburg und Delmenhorst.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Prinzessin Sophia von Dänemark und Norwegen
Herzogin Sophia von Schleswig-Holstein

geb. 1605
gest. 1605
Anm.: Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648).
Coenraad van Dedem

geb. 1574
gest. 1638
Anm.: Sohn des Zwoller Adligen Gijsbert van Dedem (gest. 1606); Herr auf Bürwinkel und Kalvelo; seit 1605 Schöffe in Harderwijk und mehrfach Bürgermeister; 1618 Aufnahme in die Ritterschaft der Region Veluwe in Gelderland.
Hendrika van Dedem
Geburtsname: Hendrika van Voorst

geb. 1577
gest. 1641
Anm.: Tochter des niederländischen Adligen Alexander van Voorst (1547-1601); 1609-1638 Ehe mit Coenraad van Dedem (1574-1638).
Matthijs van Dulcken

gest. 1634
Anm.: Sohn des Roermunder Patriziers Goswinus van Dulcken; 1610, 1616 und 1629 Bürgermeister von Roermond; ca. 1623-1627 spanischer Gouverneur von Groenlo und Lizentmeister von Obergeldern; nach 1629 Schöffe in Roermond.
Georg Haubold von Einsiedel

geb. 1587
gest. 1642
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; in seiner Jugend für acht Jahre zur See, u. a. in Ostindien; ca. 1625-1628 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; 1628-1634 fürstlicher Fräulein-Hofmeister in Bernburg; danach weiterhin in anhaltisch-bernburgischen Diensten; zuletzt Rat und Hofmeister der verwitweten Gräfin Sibylla Christina von Hanau-Münzenberg (1603-1686); seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Übertreffende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
Pierre Erondelle

gest. 1627
Anm.: Reformierter Pastor in Rouen; 1626 Deputierter auf der Synode von Castres.
Hendrick d. J. van Essen

geb. 1608
gest. 1681
Anm.: Sohn des Harderwijker Adligen Lucas (Willem) van Essen (1577-1632); 1633 Aufnahme in die Ritterschaft von Veluwe; 1634 und 1647 Deputierter im niederländischen Staatsrat; 1635-1644 Schöffe in Harderwijk; ab 1643 Rechenmeister von Gelderland; seit 1650 Mitglied der Generalstaaten; Bürgermeister von Elburg; 1650-1680 Landdrost von Veluwe.
Judith van Essen
Jungfrau van Essen
Geburtsname: Judith van der Capellen

geb. 1581
gest. 1648
Anm.: Tochter des Gerlach van der Capellen (1543-1625); 1606-1632 Ehe mit Lucas (Willem) van Essen (1577-1632).
Lucas (Willem) van Essen

geb. 1577
gest. 1632
Anm.: Sohn des Harderwijker Adligen Hendrik van Essen (1539-1599); 1599 Aufnahme in die Ritterschaft von Veluwe; seit 1599 Rentmeister der geistlichen Güter der Veluwe; Befehlshaber der Vereinigten Ostindischen Compagnie.
König Ludwig XIII. von Frankreich
König Ludwig II. von Navarra

geb. 1601
gest. 1643
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); seit 1610 König von Frankreich und Navarra (bis 1617 unter Regentschaft seiner Mutter Maria).

Weiterführende Informationen in der GND
Christian Ulrik Gyldenløve

geb. 1611
gest. 1640
Anm.: Unehelicher Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); ab 1616 nomineller Präsident der Dänischen Ostindien-Kompanie; 1634-1636 königlicher Hofjunker; seit 1636 Hofmarschall; mehrfach dänischer Abgesandter nach Kurbrandenburg (1638), Schweden (1638) und Brüssel (1639); 1640 Tod in spanischen Kriegsdiensten.

Weiterführende Informationen in der GND
Dorothea Elisabeth Gyldenløve

geb. 1613
gest. 1615
Anm.: Uneheliche Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648).
Hans Ulrik Gyldenløve

geb. 1615
gest. 1645
Anm.: Unehelicher Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); seit 1641 Kommandant von Kronborg.
N. N. van Harderwijk (2)

Anm.: Um 1627 Gemahlin des Harderwijker Adligen N. N. van Harderwijk (1).
Johan van der Hell

geb. 1587
gest. 1649
Anm.: Sohn des Harderwijker Ratsherrn (Schöffen) und Bürgermeisters Casijn van der Hell (1557-1601); 1622 Aufnahme in die Ritterschaft von Veluwe; seit 1634 Schöffe und mehrfach Bürgermeister von Harderwijk; vgl. W. J. Baron d'Ablaing van Giessenburg: De Ridderschap van Veluwe of Geschiedenis der Veluwsche Jonkers, 'sGravenhage 1859, S. 254.
Otto van der Hell

geb. 1627
gest. 1663
Anm.: Sohn des Harderwijker Adligen Johan van der Hell (1587-1649); bis 1661 niederländischer Leutnant; 1662 Aufnahme in die Ritterschaft von Veluwe; vgl. W. J. Baron d'Ablaing van Giessenburg: De Ridderschap van Veluwe of Geschiedenis der Veluwsche Jonkers, 'sGravenhage 1859, S. 320.
Otto van Heteren

gest. 1655
Anm.: 1612-1614 Pfarrer in Velp (Gelderland) und seit 1614 Pfarrer in Harderwijk.
Gerhart van Hoeclum

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Willem van Hoeclum (1545-1595); um 1626 Bürgermeister von Harderwijk; danach Kommissar an der Admiralität von Amsterdam.
Graf Georg Friedrich von Hohenlohe-Weikersheim

geb. 1569
gest. 1645
Anm.: Sohn des Grafen Wolfgang von Hohenlohe-Neuenstein (1546-1610); Obrist der fränkischen Kreistruppen (1595-1597); kaiserlicher Obrist (1598-1600 und 1604-1607) und Generalwachtmeister (1604); ab 1610 regierender Graf von Hohenlohe in Weikersheim; Generalobristleutnant (1618-1620) und Obrist (1619/20) der böhmischen Konföderierten; 1621-1623 Reichsacht; 1632 schwedischer Generalstatthalter im Schwäbischen Reichskreis; 1633 schwedischer Statthalter von Augsburg; daraufhin bis 1637 erneut geächtet; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Getreue").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Tobias (2) Hübner

geb. 1578
gest. 1636
Anm.: Sohn des anhaltisch-dessauischen Kanzlers Tobias Hübner (d. Ä.); Erbherr auf Storkau; 1608-1610 Hofmeister des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt-Dessau (1592-1615); 1610-1613 Hofmann des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach (1583-1625); noch 1614 Rat des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); nach 1614 Geheimer Rat und Hofmeister in Dessau; nach 1618 Kammer- und Justizienrat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1620 immer wieder Angehöriger des Engeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nutzbare").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Katharina (1) N. N.

Anm.: Um 1627/28 Magd des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg.
Constantin L'Empereur van Oppyck

geb. 1591
gest. 1648
Anm.: Sohn des aus Brabant geflüchteten Antonius Cäsar; ab 1607 Artesstudium in Leiden; seit 1614 Studium in Franeker; 1617 Promotion zum Dr. theol.; ab 1619 Professor der Theologie und hebräischen Sprache sowie Bibliothekar am Gymnasium Harderwijk; Professor für Hebräisch und Chaldäisch (1627-1646) sowie für Theologie (seit 1646) an der Universität Leiden; 1639 Rat des Grafen Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Charles de Latfeur

geb. ca. 1572
gest. 1650
Anm.: Sohn von Jean de Latfeur (gest. 1597) aus Antwerpen; Kaufmann und Bankier in Amsterdam; um 1626 Tätigkeit für die Fürsten von Anhalt.
Christoph van Lichtenvoorde

Anm.: Um 1627 spanischer Soldat.
Graf Hermann Otto von Limburg-Styrum und Bronckhorst

geb. 1592
gest. 1644
Anm.: Sohn des Grafen Jobst von Limburg-Styrum (1560-1621); ab 1621 regierender Graf von Bronckhorst sowie Herr von Borculo, Gemen, Lichtenvoorde und Styrum; zunächst Offizier unter Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632) und Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); 1623 Obrist unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); danach in niederländischen Kriegsdiensten; seit 1640 Vogt des Klosters Vreden.

Weiterführende Informationen in der GND
Elisabeth Augusta Lindenov
Geburtsname: Gräfin Elisabeth Augusta von Schleswig-Holstein

geb. 1623
gest. 1677
Anm.: Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); 1639-1659 Ehe mit Hans Hansen Lindenov (1616-1659).
Jan Loian

Anm.: Geboren in Westfalen; um 1627 Stalljunge des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg.
Maria Heilige

Anm.: Mutter von Jesus Christus, weshalb sie als "Muttergottes" bzw. "Gottesgebärerin" verehrt wird.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann von Mario zu Gammerslewe
Johan van Mario

geb. ca. 1574
gest. nach 1650
Anm.: Ab 1598 in den Niederlanden lebender Italiener; 1619/20 Obristleutnant unter Graf Georg Friedrich von Hohenlohe-Weikersheim (1569-1645) bzw. Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 im Dienst der Fürsten von Oranien, zuletzt als Obrist (um 1629/30); 1624/25 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; ab 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Goldgelbe").
Herzogin Eleonora Maria von Mecklenburg-Güstrow
Geburtsname: Fürstin Eleonora Maria von Anhalt-Bernburg

geb. 1600
gest. 1657
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und älteste Schwester Christians II.; 1626-1636 Ehe mit Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636); seit 1637 Witwensitz in Strelitz; ab 1617 Angehörige und seit 1627 Patronin der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tapfere").

Weiterführende Informationen in der GND
Ellardus van Mehen

geb. 1570
gest. 1639
Anm.: Sohn des Gerrit van Mehen aus Harderwijk; 1594/95 Studium in Leiden; ab 1598 Pfarrer in Harderwijk; 1600/01 Professor für Theologie und Hebräisch am Harderwijker Gymnasium Illustre; 1618/19 Delegierter von Gelderland auf der Synode von Dordrecht; zeitweise Aushilfspfarrer in Utrecht (1619) und Amsterdam (1620); seit 1637 erneut Professor am Gymnasium illustre in Harderwijk.

Weiterführende Informationen in der GND
Charles Morgan

geb. ca. 1575/76
gest. 1643
Anm.: Sohn des Edward Morgan of Monmouthshire; 1596-1603 in niederländischen Kriegsdiensten; 1603 Rückkehr nach England und Ritterschlag; ab 1604 Friedensrichter in Monmouthshire; seit 1607 erneut in den Niederlanden, dort u. a. Befehlshaber der englischen Truppen während der Belagerung von Bergen op Zoom (1622); 1626-1629 Kommandeur einer englischen Expedition zur Unterstützung des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); danach wieder in niederländischen Diensten; ab 1637 Gouverneur von Bergen op Zoom.
Johann von Münster

Anm.: Kammerjunker (1625-1627) sowie Stall- und Hofmeister (1628) des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft (Der Arzneiende).
Graf Ernst Kasimir von Nassau-Diez

geb. 1573
gest. 1632
Anm.: Sohn des Grafen Johann VI. von Nassau-Dillenburg (1536-1606); ab 1594 in niederländischen Kriegsdiensten als Obrist (1599-1631) und Feldmarschall (1607); seit 1620 Statthalter von Friesland, ab 1625 auch von Groningen und Drenthe; seit 1607 regierender Graf von Nassau-Diez.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Graf Friedrich Heinrich von Nassau-Dillenburg
Fürst Friedrich Heinrich von Oranien

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des Fürsten Wilhelm I. von Oranien (1533-1584); ab 1625 Fürst von Oranien und Statthalter der Vereinigten Niederlande; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
N. N. Örtel
Geburtsname: N. N. Cornelisen

Anm.: Tochter des Harderwijker Tuchhändlers Rudolf Cornelisen; seit 1627 Ehe mit Melchior Örtel.
Melchior Örtel

Anm.: Ca. 1620-1627 Kammerdiener der Prinzen Christian d. J. und Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); um 1626 in Harderwijk; um 1646 in Den Haag in niederländischen Diensten.
Papst Urban VIII.
Erzbischof Maffeo von Nazareth
Bischof Maffeo von Spoleto
Maffeo Barberini

geb. 1568
gest. 1644
Anm.: Sohn des Antonio Barberini (gest. 1571); 1604-1606 Apostolischer Nuntius in Frankreich; 1604-1608 Erzbischof von Nazareth; ab 1606 Kardinal; 1608-1617 Bischof von Spoleto; 1610-1623 Präfekt der Apostolischen Signatur; seit 1623 Papst.

Weiterführende Informationen in der GND
Gräfin Sophia Elisabeth (von) Pentz
Geburtsname: Gräfin Sophia Elisabeth von Schleswig-Holstein

geb. 1619
gest. 1657
Anm.: Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); 1634-1651 Ehe mit Graf Christian von Pentz (1600-1651).
Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz
König Friedrich I. von Böhmen

geb. 1596
gest. 1632
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); 1610-1623 Kurfürst von der Pfalz (bis 1614 unter Vormundschaft); 1619/20 ebenso König von Böhmen ("Winterkönig"); ab 1620 Exil in den Vereinigten Niederlanden; 1623 Übertragung der pfälzischen Kurwürde auf Herzog Maximilian I. von Bayern (1573-1651) durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); seit 1612 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Hans Ernst von Plato

geb. 1608
gest. 1653
Anm.: Sohn des Parum von Plato (1568-1627); Erbherr auf Grabow im Wendland; ca. 1615-1622 Edelknabe der Gräfin Sophia von Ostfriesland (1574-1630); ca. 1622-1627 zunächst Page bei Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630), dann Kammerpage bei Christian d. J.; 1628-1631 in kaiserlichen Kriegsdiensten unter Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); 1632 kursächsischer Kornett; danach Leben als Gutsherr; vgl. Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke, Bd. 2, Boppard/Rhein 1961, S. 270f., R 1496.

Weiterführende Informationen in der GND
Volrad von Plessen

geb. 1560
gest. 1631
Anm.: Sohn des Daniel von Plessen (ca. 1530-1598); vermutlich in Heidelberg Konversion zum reformierten Glauben; 1591-1596 kurpfälzischer Kammerjunker; 1592 Oberrat; 1592, 1603 und 1607 kurpfälzischer Gesandter am französischen Königshof; ab 1620 Exil mit Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632) in den Niederlanden; seit 1623 Hofmeister von dessen Söhnen an der Universität Leiden; vgl. Matthias Asche: Volrad von Plessen. Ein Konvertit zwischen Gelehrsamkeit und Diplomatie, in: Christian von Plessen (Hg.), Maueranker und Stier. Plesse|Plessen. Tausend Jahre eines norddeutschen Adelsgeschlechts, Bd. I, Schwerin 2015, S. 329-336.

Weiterführende Informationen in der GND
Johan Isaakszoon Pontanus

geb. 1571
gest. 1639
Anm.: Sohn des niederländischen Diplomaten Isaac Pieterszoon (gest. 1614/15) in Dänemark; Historiker, Astronom und Mediziner; 1578 Rückkehr der Familie nach Amsterdam; Medizinstudium in Franeker (ab 1589) und Leiden (1592/93); 1593 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Leiden; danach Aufenthalt bei dem Astronomen Tycho Brahe (1546-1601), Reisen nach England und in andere Länder; 1601 Promotion zum Dr. med. in Basel; seit 1604 Professor für Physik und Mathematik am Gymnasium Illustre Harderwijck; Ernennung zum Historiographen des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1618) sowie der Provinzialstände von Geldern (1621).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Anna Katharina von Rantzau
Geburtsname: Gräfin Anna Katharina von Schleswig-Holstein

geb. 1618
gest. 1633
Anm.: Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); seit 1627 Ehe mit Frantz von Rantzau (1604-1632).
Johannes Rhodius

geb. 1583
gest. 1647
Anm.: Vermutlich Sohn des Amsterdamer Kaufmanns Hans Rohde (1552-1623); 1602-1604 Pfarrer in Scherpenzeel (Gelderland); seit 1604 Pfarrer in Harderwijk.
Willem van Rijswijk

geb. ca. 1586
gest. vor 1660
Anm.: Sohn des Zwoller Kommandanten Johan van Rijswijk (1560-1640); niederländischer Leutnant (1625) und Hauptmann (1640).
Johann Ritz

geb. 1579
gest. 1633
Anm.: Sohn des reichsstift-thornischen Statthalters Simon Ritz (gest. 1628) in Ubach over Worms; 1595-1599 Erziehung bei seinem Onkel Adolf Ritz in Dessau; 1599-1609 Dienst beim Leipziger Händler Simon Ritz (1564-1628); ab 1609 Leipziger Bürger und Angehöriger der Kramerinnung; später Kramermeister und Mitglied im Ausschuss der Bürgerschaft bei Verhandlungen mit feindlichen Truppen; seit ca. 1613 Beauftragter für Geld- und Handelsangelegenheiten der Herzöge von Schlesien, Fürsten von Anhalt und Grafen zu Solms; vgl. Christian Lange: Christliche Leichenpredigt Vber den Trostreichen Spruch Pauli 2 Tim 4 [...], Leipzig 1633, Bl. C4v-E1v.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Friedrich Christian von Schleswig-Holstein

geb. 1625
gest. 1627
Anm.: Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648).
Herzog Ulrich (2) von Schleswig-Holstein
Administrator Ulrich III. von Schwerin

geb. 1611
gest. 1633
Anm.: Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); 1624-1629 Administrator des Hochstifts Schwerin; 1628/29 in schwedischen Kriegsdiensten; seit 1631 kursächsischer Obrist, kurz darauf General der Kavallerie.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Waldemar Christian von Schleswig-Holstein

geb. 1622
gest. 1656
Anm.: Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); kaiserlicher Obrist (1647-1650) und Feldmarschallleutnant (1649); ab 1649 kaiserlicher Kämmerer und Reichshofrat; seit 1655 schwedischer Obrist.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans (1) Schmidt
Jean Schmidt

Anm.: Geboren in Bern; bis 1628 Küchenmeister und Sattelknecht des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; fürstlicher Gutsverwalter in Hoym (1628-1632) und Zepzig (1632-1637); seit 1637 Hausbesitzer in Baalberge.
Christiane Sehested
Geburtsname: Gräfin Christiane von Schleswig-Holstein

geb. 1626
gest. 1670
Anm.: Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); 1642-1666 Ehe mit Hannibal Sehested (1609-1666).
Otto (1) Sillem

geb. 1558
gest. 1635
Anm.: Sohn des Hamburger Kaufmanns Hinrich Sillem; ab 1589 Kämmereibürger und Jurat (St. Petri), seit 1605 Oberalter und ab 1611 Präses der Oberalten der Stadt Hamburg; vgl. Friedrich Georg Buek: Die hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien, Hamburg 1857, S. 48.

Weiterführende Informationen in der GND
König Philipp IV. von Spanien
König Philipp III. von Portugal
König Philipp III. von Neapel-Sizilien
König Philipp III. von Sardinien

geb. 1605
gest. 1665
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1621 König von Spanien, Portugal (bis 1640), Neapel-Sizilien und Sardinien; seit 1613 Ritter und ab 1621 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Thomas van Stakenbroek

geb. ca. 1580
gest. 1644
Anm.: Sohn des Roeloff van Stakenbroek (1535-1585); Herr von Croy und Naland; militärische Karriere vom niederländischen Rittmeister (1591) zum Generalleutnant (1626); Gouverneur von Grave.
Curt von der Trautenburg
Curt von Beyern

gest. 1639
Anm.: Sohn des Heinrich von der Trautenburg, genannt von Beyern; Erbherr auf Hornhausen, Derneburg und Ottleben; ca. 1626-1628 Stallmeister und Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; später Leben auf Pachtgut in Schleswig-Holstein; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufhelfende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Sophia von der Trautenburg
Sophia von Beyern
Geburtsname: Sophia von Ahlefeld

gest. vor 1676
Anm.: Tochter des Gottschalk von Ahlefeld (gest. 1644); bis 1630 Kammerjungfer der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); seit 1630 Ehe mit Curt von der Trautenburg, genannt von Beyern (gest. 1639).
Ahrensbök
weiterführende Informationen
Amsterdam
weiterführende Informationen
Arnheim (Arnhem)
weiterführende Informationen
Beemster
weiterführende Informationen
Dänemark, Königreich
weiterführende Informationen
Den Haag ('s-Gravenhage)
weiterführende Informationen
England, Königreich
weiterführende Informationen
Enkhuizen
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Graubünden (Freistaat der Drei Bünde)
weiterführende Informationen
Hamburg
weiterführende Informationen
Harderwijk
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Holland, Provinz (Grafschaft)
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
weiterführende Informationen
La Rochelle
weiterführende Informationen
Leiden
weiterführende Informationen
Mecklenburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Normandie
weiterführende Informationen
Nürnberg
weiterführende Informationen
Osmanisches Reich
weiterführende Informationen
Paris
weiterführende Informationen
Rheinberg
weiterführende Informationen
Rouen
weiterführende Informationen
Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Veltlin (Valtellina)
weiterführende Informationen
Veluwe
weiterführende Informationen
Venlo
weiterführende Informationen
Woerden
weiterführende Informationen
Gelderland, Provinzialstände
Gelderland, Ritterschaft der Provinz
Anm.: Gesamtheit der gelderländischen Ritterschaft, bestehend aus den Ritterquartieren Veluwe, Nijmegen, Roermond und Zutphen.
Gymnasium Illustre Zerbst
Anm.: Im Jahr 1582 gegründete höhere Landesschule für das gesamte Fürstentum Anhalt.
Harderwijk, Rat der Stadt
Niederlande, Generalstaaten
weiterführende Informationen
Aurelius Augustinus: De Baptismo Libri VII, in: Sancti Aurelii Augustini Scripta contra Donatistas, hg. von Michael Petschenig, Wien/Leipzig: 1908, S. 143-176. ( Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum 51 ) [Nachweis im GVK]
Niels Hemmingsen: Opuscula Theologica, Genf: Vignon, 1586. [Nachweis im GVK]
Emmanuel van Meteren: Historia, Unnd Abcontrafeytungh, fürnemlich der Niderlendischer geschichten, und Kriegß hendelen, o. O.: 1593. [Nachweis im GVK]