Jn die Stadtkirchen zur com h. com alhier,
in dem flecken, oder städtlein Ballenstedt,
der Predigt, vndt Heiligen communion bey-
gewohnett.
Neẅe Jahr außgetheilett.
Observavj in concione: daß Gregorius X.
der Pabst, am ersten befohlen habe, man
solle die knie beügen, vndt den hut abziehen,
wenn man den nahmen Jesu nennett. Dero-
wegen wir es gemeiniglich vndterlaßen,
des Pabsts superstition zu vermeyden. Sonsten
seye es ein Mittelding, adjaphorum, man
kan es thun oder laßen. Der Spruch an die
Philipper et cetera[:] Jm nahmen Jesu sollen sich beügen
alle knie, die im himmel, vndt auf erden
vndt vndter der erden seindt1, ist ge<von> der
geistlichen andacht vndt demuth des hertzens
zu verstehen, sintemahl die im himmel vndt
vndter der erden seindt, keine knie haben,
oder biegen werden können. Vber dießes
|| [[Handschrift: 53v]]
so seye es darumb aberglaübisch, die-
weil mancher vnbesonnener weyse, ohne
andacht, offt vnvorsehens den hut abzeücht,
wann man Jesus Syrach sagett, vndt
hergegen wann man Gott den vatter,
Gott den Sohn, Gott den heiligen geist, oder
die ganze Heilige Dreyfaltigkeitt nennett,
so zeücht niemands den hut ab, oder auch
wenn man Christus sagett. Darümb
stehet keine verborgene aberglaübische
krafft in den Syllaben Jesus, vndt obgedachter
spruch <ad
Philippenses capitulum
2 versus 10>2 ist von der geistlichen andacht zu
verstehen wie der alte kirchenlehrer
Origenes bezeügett. Sonst so<a>gte eben-
meßig der pfarrer Sutorius er wollte
sich ganz auf die erden, mitt seinem
antlitz legen, vndt tag vndt Nacht den
herren Jesum darauff anbehten, wann
er wüste das Jhme damitt gedienett
wehre.
Nachmittags wiederumb in die kirche.
Jch habe meine pferde besehen, sonderlich
den verwundeten wallachen, vndt
befunden, daß ihn vbel wirdt zu helffen
seyn, daß er so wol ziehen möge, alß
zuvorn.
J'ay apprins de Iean Qu'il faut pour
une brasserie, eine brawe de haußbier,
un wispel de gersten, et demy wispel
de hopfen, En une brasserie auf ein
braw, viennent huict tonneaux,
le tonneau tient 5 eymer, 16 maß
(un aymer fait 64 maß)[.] Vn tonneau
de haußbier icy est estimè a 2½ Dalers.
et un tonneau de Brühan, a Quedlin-
burg et Halberstadt, qui sont ordi-
nairement 6 aymer, coustent 4½
iusqu'a 5 Dalers.
Les tonneaux de la biere de Zerbst ne tiennent
que 4½ iusqu'a 5 eymer. La jeune bjere est
majntenant bonne l'hyver, & l'autre legerbier,
se brasse apres <et dedans> le moins de Mars, Merzbier, est bonne l'estè.
Jch habe die vergangenen vorwinter,
sechs wispel Gersten, Zerbster maß, nach
Zerbst geschickt, des Magister Daniels Saxen
seiner schwester, mir davon ein herren-
braw außzuthun, d nemlich achtze-
hen faß, Zerbster Bierß, darvon
ich drey abholen laßen. Sie müßen
vnser einem, gut bier liffern, vndt da
Sie es in dem hause nicht haben, daßelbe
anderwerts außkosten laßen.
Neẅe Jahrs brieffe, an meinen
vettern, Fürst Johann Casimirn, an seine
frawMutter, an herzog Wilhelmen von
Weymar, an her Pfalzgraf Johann Frie-
derich von hilpoltstain, an freẅlein
Eleonore, vndt herzogk Joachim Ernst
von hollstein, an die frawMuhme
von Rudelstadt, schreiben laßen, vndt
vndterschrieben.
Bayern nach Leiptzig, vndt Jean naher
Magdeburgk abgefertigett, damitt Sie
Morgen wils Gott, dorthin verraysen mögen.
Donnerstag♃ den 3. Januarij.
Jn nomine Dej, Bayern, beynebens
seinem Jungen, vndt zween Mußcketirern,
naher Bernburgk abgefertigett, von
dannen soll er nach Leiptzigk mitt
Melchior Loyßen verraysen, vndt
meine geschäffte verrichten. Er hatt
ein 570 Thaler bey sich, ohne waß
ich Melchior Loyßen mittgegeben habe,
Gott geleytte sie vätterlich, vndt
führe sie mitt vollem glück vndt
segen, vnversehrett wieder zu
rück. Jch habe den Crabaten
biß nach Bernburgk nachreytten
laßen. Bayern hat zween klepper
vndt einen wagen mitt 4 pferden
bey sich, alles von dem meinigen.
Jean ist nach Magdeburgk ab-
gefertigett fastenspeise einzu-
kauffen, beynebens einem Mußcketirer.
et cetera
Jch habe ein par gamaschen, oder
strümpffe vber die Stiffeln bestellett,
darzu kommen 1½ ellen graw Meiß-
nisch Tuch, davon auch die knöpffe ge-
macht werden, vndt 1 loht Stepseide.
Werden gefüttert mitt drey fuchs-
bälgen. Die elle Tuch kostet 1 ReichsthalerRthlr.
Die füchse haben wir gefangen.
Zeitung vndt avis<bericht> von Padeborn bekommen,
daß die Crabaten von Werninge-
rode heütte aufbrechen werden,
vndt durch die vorstadt zu Quedlin-
burgk ziehen. Jch habe nach Quedlinburg
geschickt mich recht zuerkundigen.
Ein antworttschreiben, vndt Neẅen Jah-
res gratulation von Sanderßleben,
von der Fraw Muhme daselbst bekommen[.]
Nachmittags mitt Meiner herzlieb(st)en gemahlin
in die Mühle vnterm berge spatziren ge- || [[Handschrift: 56r]]
gangen, da der Müller mich berichtett, er
mahlete nicht vmbsonst, sondern er nehme,
von ieglichem Scheffel eine<zwei> Metzen an stadt
seines lohns, vndt ob ich zwar darauff
bestanden, alß wehre er schuldig vor
die hofstadt vmbsonst zu Metzen, so
hatt er doch berichtett, es wehre
nicht mehr also wie vor diesem, dieweil
er nunmehr die kunst vndt waßer-
röhren erhalten müste. Sein Mühlpacht
ist Jährlichen, den er gibt, ein Malder
Rocken, vndt ein Malder Gersten.
Schreiben von meiner Schwester der
hertzoginn von Meckelnburgk wie auch
hertzog Joachim Ernst von hollstein Mei-
nem Schwager, bekommen, durch seine
abgesandten, (welche nach Prage ziehen sollen)
anhero geschickt, touchant le mariage de
ma seur, etcetera[.] <Ein Neu Jahrsbrief von Sandersleben[.]>
Einen kläglichen brieff, von hansen
vom hoff, dem stadtlichem distillirarzt,
meinem alten gewesenen kammerdiener
der nun sehr kranck ist, bekommen.
<Dem Præsidenten geschrieben Nota Bene[.]>
Jch bin draußen hetzen gewesen,
vndt haben zween hasen gefangen,
einen geschoßen, vndt einen gehezt.
Noch drey, seindt den winden ent-
lauffen.
Der schüze hat mir gelernett,
das das fuchsfleisch eßen herrlich
gut vor die gicht, vndt reißen in
den gliedern seye, vndt daß er vndter-
schiedliche leütte gekandt habe die
darumb darvon gegeßen, wiewol
es bey hoffe, außgelacht wirdt.
Ein schreiben von haüptmann Knochen
entpfangen sampt einem Rehe.
Brieffe von Silm wegen der 3234½
Taler, entpfangen wie auch von herren
Christoff von Dona, von Embden,
durch Jean welcher vnvorsehrt von
Magdeburgk wiedergekommen, Dieumercy,
wiewol er <hat> pferde außspannen sehen. et cetera
heütte ist das feldt<fest> der Heiligen drey
Könige, <improprie genandt,> vndt wir haben die gewöhn-
liche predigten, angehörett, zwey-
mal.
Ezliche reliquien der Neẅen Jahrs
einforderer, haben sich eingestellett,
alß der Cantor mitt den schülern,
vndt die haußleütte, oder Thurmbbläser.
<Thomaß ist kranck worden vndt viel diener
vndt dienerinnen. Gott helfe ihnen.>
Jch habe den Richter alhier zu Bal-
lenstedt Hothorn, zu gaste gehabt,
vmb seiner haußfrawen Sehliger, ge-
rade willen, welche ohne erben ver-
storben, vndt ihre verlaßenschafft, der
herrschafft zu erlegen, schuldig ver-
blieben.
Brieffe von Fürst Augusto, von Mün-
stern, durch Burckardt lackayen entpfangen.
Jtem: vom Præsidenten Nota Bene cum
concept schreibens an Kayser, vndt
obligation etcetera[.]
Von Pfalzgraf Johann Friederich ein
treẅherzig schreiben bekommen.
Nota Bene Jch habe an den Kayser geschrieben,
intercedendo pro meiner schwäger
endvrtheil, daß sie mitt der
hollsteinischen Ritter: vndt landt-
schafft der freẅlein Steẅer halben
haben. perge
Jch habe auch geschrieben, an herzog joachim ernst von hollstein,
Jtem: an Fürst Augustum, an herren
von Dona, ins landt zu Meckelburgk,
an Bayern, perge
An herrvattern geschrieben.
Apprins de Iean qu'a Magdeburgk
un tonneau de brochet salè (eine
Tonne) couste maintenant 18 Dalers,
Nous en avons assèz d'une tonne
ou tonneau pour huict mois si nous
continuons l'ordre commencè avec la chair.
Jch habe heütte Meiner freundlichen herzlieb(st)en ge-
mahlin eine Obligation auf
3000 Tahler, die Jhre Liebden mit albe-
reitt vor einem Jahre vorgestreckt,
vndt so lange ohne zinse in handen gelaßen,
gegeben, vndt darinnen vndter andern
auch versprochen dieselben gelder
Jährlich mitt 6 auffs 100 so lange ich
Sie in handen haben würde zu verzinsen,
vndt also vmb das Neẅe Jahr anno 1629
geliebts Gott, anfangen die zinß zu erlegen.
Sollte aber ein theill dem andern, auffkündi-
gen wollen, müste es ein halb Jahr
vor der erlegung, geschehen.
Jch habe mitt hiesigem Richter Johansen
Hothorn, noch viel zu thun bekommen,
von wegen verwaigerung seiner
ersten Frawen gerade, vndt haben
in den Sächsischen rechten, dem Saxen-
spiegel genandt erleütterung gesucht. perge
Nota Bene[:] der Mühlpacht alhier, <vnterm
hause,
am Teiche,> ist zweyer
Malder, (welches sein acht scheffel) korn.
Brieffe von bruder Ernsten bekommen.
Es haben sich heütte zu Rheinstedt
zehen Mußcketirer zu pferde oder
Dragoner mitt gewallt einquartie-
rett, vndt wenig guter wortt,
vndt respects, mir von mir selbsten
außgegeben.
Der Richter von Riedern, Caspar
Vlrich, hatt hergeschrieben, daß diese
Nacht ein Corporall mitt 14 Reüttern
daselbst gelegen, welcher die straßen
bereitten, vndt auß befehl des Obersten
Merode sicher halten, auch die ohne
paßzettel außstreiffende Reütter,
ohne vndterscheidt, anhalten solle.
Also werden die dörffer vnangesehen
der salvaguardien zimlich mittgenommen.
Es seindt heütte die Reütter gar starck
|| [[Handschrift: 59r]]
im felde herumb geritten, vndt ists
gar vnsicher im felde gewesen, zu
7[,] zu 8[,] zu 10[,] zu 12. etcetera
Es soll gestriges tages, zwischen
halberstadt vndt Quedlinburgk,
haüptmann Knochens diener einer
erschlagen vndt ihme seine pferde,
abgenommen worden sein.
Jch habe meine pursche, auff die hasen-
hatz, hinauß, geschicktt. Sie seyndt aber
sporenstreichs, wie hasen, wiederkom-
men, dann sie etzliche Reütter ersehen,
die ihnen gefolgett, vndt sie herauff
geiagt haben. Als es aber vmb vndt
vmb kommen, vndt sie in der flucht, ein
pferdt mitt sich von den Dragonern,
gleichsam als eine beütte herauff ge-
bracht haben, ist der Fendrich, so mitt
gewesen, herauf vors hauß kommen,
vndt hatt daß pferdt wieder begehrt,
|| [[Handschrift: 59v]]
mitt vermelden, es wehre der Reitten-
den Mußcketirer einem entlauffen,
als er nach seinem entfallenem hut,
sehen wollen, vndt hat darbeynebens
erwehnett daß er mich wol kenne,
vndt mir seine vndterthenige dienste
offeriren laßen, auch daß ihn Gott
darvor behüten sollte, daß er
mir oder den meinigen, eintziges
leydt zuzufügen gedächte, sondern
mir viel mehr zu dienen, dieweil
er mich vor diesem in Böhmen gekandt,
alleine hette er befehlich <vom
Obersten
Becker> auf die
streiffende Rotten ein auge zu haben,
vndt dieselben anzuhalten, inmaßen
er dießwegen wie auch vmb der
contributionen willen zu Ermß-
leben sein quartier hette, vndt
leichtlich, allda gefunden werden köndte
Sein nahme heißett Großa.
Donnerstag♃ den 10den. Januarij.
Predigt angehörett.
An haüptmann Knoche geschrieben.
Von hanß von hoffen ein danckschreiben
vor den vberschickten wein zum Neuen Jahr
der ihn in seiner phtisj vndt Diarrhea
nechst Gott, vom gegenwertigem tode
errettet habe. Jch habe Jhm laßen
durch Bartholdt Lytsaw antworten
vndt auff künfftigen Freytag,
oder donnerstag gebe gott herbescheiden.
Doctor Anchinoander ist von Halberstadt
hieher kommen <mitt
meiner
fuhre>, den Thomaß vndt
die Trine zu curiren. Hat ein re-
cepisse auf mein schreiben an den Obersten
Becker, vom Obrist Wachtmeister Simon
Nagel, in abwesenheitt seines Obersten,
mittgebracht.
Mein Bruder Fürst Ernst, ist
hergekommen, mich zu besuchen, vndt hatt
Stammern bey sich gehabt.
Antwortt von hauptmann Knochen bekommen.
Doctor Anchinoandrum wieder abge-
fertigett. Er hat die <von mir ihme> angebottene
bestallung von hauß auß, vmb billich-
meßiger vrsachen willen, anzu-
nehmen, sich ver<ge>waigertt.
Mein Bruder Fürst Ernst
ist wieder verraysett.
Jch habe Meinem Gnedigen herzlieben herren-
vattern, die letzte salva guardja,
(vmb hochwichtiger vrsachen willen)
wieder schicken müßen.
Von herrvettern Fürst Ludwigen
ein Jtaliänisch schreiben bekommen.
Jch habe herrvettern wieder geant-
wortett.
Es ist ein Fendrich vom Obersten Becker
|| [[Handschrift: 61r]]
her in den flecken gekommen, der hat mir
vom Obersten Becker viel schöner wortt ge-
bracht, vndt bezeügung seines mißfallens,
vber den vndterschiedlichen einlagerungen,
in meinen dörfern, auch das ich die Jehnigen,
die von ihme Beckern, keine vndterschrie-
bene ordinantz hetten, nicht einl ein-
quartieren laßen sollte, sondern mitt
güte oder mitt gewallt abhalten,
auch gar im wiedrigen fall, der vio-
lentz <ihnen die gewehr abnehmen> <vndt ihme nach Halberstadt liffern> Sie anhalten laßen sollte,
dann er hette alleine daß commando in
den Stifftern, vndt niemandts anderß.
Guarda la gamba, Jch will einen
schrifftlichen schein, aufzuweysen haben.
Nota Bene[:] J'ay apprins aujourd'huy un Ana-
gramme: Iesuitarum secta :|: Et
tu mares vicias.
Item: Pierre Coton: Perce ton roj.
heütte ist Curdt von Bayern, von
der Leiptziger Meß, Gott lob, glücklich
wiederkommen, cum pecunia et litteris.
<von Adolff Börstelln, vndt Hans Ritz, sed parva pecunia.>
Schreiben vom Obersten Becker be-
kommen, wie auch von Gasparus
Pfawen.
Predigt einmal angehörett.
Nachmittags viel geschäffte vorgehabt.
Thomaß mein schreiber ist an dem
fleckenfieber, todtkranck worden,
wie auch die eine magdt, die Bähringer
sehligen gewartett, Tryne genandt,
an hiziger kranckheitt. Gott er-
barme sich ihrer beyder, vndt behüte
vnß, vor bezauberungen, etcetera[.]
Vnsere krancken, sejndt jmmer
ärger worden. Man hat gethan,
waß müglich gewesen, mitt remediis
vndt Artzneyen.
Jch habe an Beckern geschrieben.
Von hauptmann Knochen schreiben bekommen.
Es hatt sich heütte Morgen, mitt Thomaß, zur
beßerung, angelaßen, Gott seye es gedanckt, der
helfe ferrners, zu glück, mitt gnaden.
Jch habe mitt hiesigem Richter, Hothorn, der gerade
halben, <von> seiner ersten vorigen Frawen, tractiren
laßen, vndt jhme etwas, nachgegeben.
Es fänget die haüptkranckheitt an,
gar starck alhier zu regieren.
Brieffe an Adolf Börstel vndt Silm, vndt
von meiner gemahl an Madame
Desloges auf den 18den. datirtt.
Gestern abendt schreiben bekommen,
von herrvattern, von Bruder Ernsten,
vndt vom Marschalck Erlach.
Jch bin heütte Morgen, ob es zwar
sehr glatt zu reytten gewesen, hi-
nauß hetzen, geritten, haben zwar sehr
viel hasen gesehen, aber nur ein Fuchs,
gefangen. <Es seindt vnß auch Crabaten enzlich begegnett.
perge>
<Von Witterßheimb ein schreiben entpfangen.>
Bayern ist von halberstadt wieder-
kommen mitt einem sehr höfflichem danck-
schreiben von dem Obersten Becker vor
den pocal, so ich ihme zum neẅen Jahr
verehrett, vndt bericht, daß keinen
wägen naher Braunschweigk oder
Wolfenbüttel mitt korn zu fahren,
erlaübett wirdt, es seye dann, daß
der herr general hertzog zu Fridlandt
solches zulaße, vndt darauff einen
paß gebe, inmaßen er dann nur 70
wispel dahin zu führen, ihme Beckern,
erlaübett hatt. Es leßt Becker
die straden battiren, vndt auf die
streiffenden Reütter, welche ohne paß
reytten, schlagen, vndt gefangen nehmen,
Jnmaßen albereitt etzlichen Crabaten
beschehen. Becker, hat mir auch
eine ordinantz gegeben, wegen der
salvaguardien, daß einer nur <mitt> 1½
Tahler, sich wochentlich, in meinen
dörfern, vndt flecken, contentiren
|| [[Handschrift: 63r]]
soll, der gefreyete aber soll 2 Tahler
haben.
Jch habe schreiben von hanß Rizen bekommen.
J'ay apprins de Wietersheim qu'un Malder
baumholtz coustoit 4 grosses aux achepteurs,
et 2<1> grosses a coupper, mais qu'ils
le revendoyent pour dix. Vn Malder
Stammholtz coustoit a coupper 8 deniers (Pfennige)de. mais
on l'achepte nach Morgenzahl, et un
Morgen couste hui deux florins,
selon le bois, en quelques lieux es-
loignèz, ou plus proches, bon bois et
mauvais, plus ou moins. Die hecke
c'est le gain des achepteurs et
revendeurs.
Nota daß Graff Wolff von Manß-
feldt vor gewiß Päbstisch worden,
laße auch auf seinen gütern reformiren3,
Jtem: daß der König in Schweden dem
König in Dennemarck 12 mille Mann zu hülfe
geschickt.
Donnerstag♃ den 17den. Januarij.
Jn die predigtt.
Christoff Schaw<ff>er <rahtsverwandter> zu Werning-
geroda, s'appelle le briefbewahrer. <Nota Bene
Jl en faut
escrire a
Hans Ritz[.]>
Antwortt von haüptmann Knochen,
mitt bericht, daß mir der Oberste Becker
den paß auff Wolfenbüttel, nicht
sperren könne, sintemal das getrey-
dig mein eigen gewächß, vndt nicht
auß den Kayserischen quartieren
genommen wirdt, vndt darzu, jn die
quartiere zu erhaltung Jhrer Kayßerlichen
Mayestät Soldaten, geführett, wirdt.
Becker will nur den Nutzen vor sich
behalten, vndt daß zur contribution
einkommendes getreydig alleine ver-
handeln.
Jch habe Curdt von Bayern einen
paßzettel auf Braunschweigk vndt
Wolfenbüttel ertheillt, Gott gebe
ihm glück auf die rayse.
Bayern ist fortt, Gott behüte ihn
vor anstoß auf den vnsicheren straßen.
Schreiben von Son Altesse von Heinrich Börstel man solle
noch einmal den Obersten Becker beschicken,
ihme remonstriren, das des Generals
meinung nie gewesen, den Fürsten zu An-
haltt, die fuhren, zumahl an die ortt,
da Sie die Kayserische Officirer selbst
getreydig verkauffen, zu sperren, vndt
da<s> eventualiter man die dinge selbst
beym General suchen würde, aber
doch gleichwol ihn hierundter nicht gern
vbergehen wollte, nicht zweiffelnde
er werde mitt verstattung des paßes
lieber selbst bey mir den danck
verdienen wollen, Alß herren Gene-
rals befehl hierundter erwartten,
waruff Caspar Pfaw am besten
die sache außrichten k vndt pene-
triren köndte.
Schreiben von vetter Casimirn.
C Jch habe mitt den salvaguardien
handeln laßen, wegen ihres vndter-
halts.
heütte ist eins theils, meiner
pursche hinauß hetzen, andere nach
Quedlinburgk etcetera vndt es seindt
die straßen, noch gantz vnsicher.
Von haüptmann Knochen, ein ant-
worttschreiben entpfangen.
Casparus ist herkommen.
Jn die kirche.
Conversatio, cum Casparo.
Il m'a dit ce que je scavois,
daß hundert anspanner, im
ampt Ballenstedt wehren, vndt
es hette kein ampt im Fürstenthumb,
eine stärckere Mannschafft als dieses.
Es hat auch dieses ampt ein 70
huffen landes.
Nota Bene[:] Dieses Jahr aber ist ein großer
mißwachs, an getreydicht.
An haüptmann Knochen, geschrieben, vndt
ihme auf seinen schein, mitt dem heütte
vberschickten Rehe, geantwortett.
Jn den paradoxe de la vanitè des
sciences, einem schönen buch gelesen.
Jch bin auff dem vorwergk gewesen,
allda mir ein Schäfferknecht gesagt,
ich hette in drey herden 500 schaffe,
200 hammel vndt 280 erstlinge.
Nota Bene Nun gestehen die Beampten, nur 800.
Er sagte auch von 100 schaffen (durch-
einander) bekähme man, 20 Steen
leichter wolle.
Der Ochsenhirte klagte daß die kühe
keine Milch fast geben köndten dieweill
|| [[Handschrift: 65v]]
Sie so wenig futter bekähmen, nem-
lich ein bundt Stroh vor zween
kühe des Morgends, vndt ein bundt
Stroh, vor zween kühe des abends,
am dienstag, donnerstag, vndt Sontag,
welche Sie die fleischtäge heißen,
kriegten Sie ein wenig heẅ des Mor-
gends. Vor diesem bey hanß Börstells
zeitten, hetten sie Seye vndt hecker-
linge bekommen. Es wehre kein
edelmann auff dem lande, er ließe
dem vieh auch zu Mittage, oder auf
die Nacht etwas geben, damitt es
nicht so schmächtig würde. Jn ein
eylff wochen müste es wiederumb
außgehen auffs graß, vndt weyde.
Er sagte mir auch, eylff kühe
hetten verkalbett, (der Amptmann
sagt von 13) dieweill sie in dem
reiff des morgends zu frühe vor
|| [[Handschrift: 66r]]
der Sonnen auffgang wehren auß-
getrieben worden vergangenen herbst,
vndt hetten gifftige schwemme ge-
geßen. Es hetten noch
ein drey Mandel kühe zu kalben,
Jn allem wehren fünff Mandel,
kühe, vorhanden. Darvon ver-
kalbeten Sie auch sehr wann sie
ineinander lieffen, vndt <im stall> einge-
bunden würden, vndt stießen auf
einander, sonderljch, wann nicht
mägde genueg, darbey wehren.
Nota Bene[:] Les brebis galeux reibett man
mitt einer salbe von Teer vndt Mehl
gemachtt.
Jch habe au Es seindt albereitt
14 kälber g vorhanden gewesen,
eines ist gestorben, eineß ist ver-
speisett, vndt 12 seindt noch im
Stall.
Abermals, ins fohrwerck schießen.
Der Schaffmeister hatt mir gesagt,
auf zehen schaffe kriegte man zwey
bundt <gersten> Strohe vndt ein bundt heẅ,
auf die erstlingen aber, auf zehen,
ein wenig weniger, als ein bundt
ErbsenStrohe, den tagk. Jch habe
auch, kleine lämmer gesehen.
Das ErbsenStrohe, wehre wol gutt,
(weill es doch, in die Brachfelder
etwas stärcker, müste gesehett
werden, als vorm Jahre,) den schaffen
heüffiger zu geben, So köndte man
es an heẅ ersparen.
Der Schaffe seindt 1000 darundter
200 der knechte viehe, die andern
800 seindt mein, darundter hatt
der Schäffer den 4ten. theill Nutzens,
vndt vnkostens. perge
Die Meyersche vndt kuhehirtt bekla-
gen sich daß die kühe, nicht in
die Forste wie vor diesem besche-
hen vmb deß wildprets willen
dörfen getrieben werden, sinte-
mahl das vieh schöner darvon wirdt,
vndt doch daß wildt sich vor ihnen
nicht scheẅett.
Le berger des vaches m'a dit qu'il avoit
13 mariengülden, par an.
Nota Bene[:] Mia consorte mj disse hoggi
che il pareva per certo di dover
morire ancora in puerperio.
Brieffe von Bruder Ernsten vndt
Melchior Loyßen, auch von Knochen.
Nota Bene Le baillif m'a dit, que Caspar Ernst Knoch avoit
empruntè de Stammer 8 ou 10 mille Dalers,
& devoit encores 10 mille, desirant de re-
vendre Trinumb, et qu'jl avojt
20 mille Dalers vaillant de son patrimoine.
Fortune, & Jnfortune.
Comme i'ay voulu faire
querir Hanß von hoff, il est
devenu malade jusqu'a la
mort, et m'a envoyè ses
grands mysteres et secrets.
haüptmann Knoche ist herkommen.
Jch habe mich mitt ihme verglichen,
auf 1½ Tahler den Morgen Stamm-
holtz sampt der hecke, zu bezahlen,
vndt auf 3 groschen das Malder
Baumholtz.
Stammer hat mich vmb dreyerley
bitten laßen 1. vmb schrifftljche bestallung.
2. Vmb 2 pferde futter. 3. Vmb ein eigen losament.
Escrit an Son Altesse[,] an Melchior Loyß[,] an
Christoph Maler[,] an Hans Ritz[.]
Nota Bene Avis: daß der graff Montecuculj
mitt fünf Regimentern, vber die
Deßawer brücken würde.
Avis von Goßlar von hanß Kramern,
er wolle einen halben Tahler
mehr alß 28 Tahler vor den wis-
pel weitzen, mir geben, damitt
er in kundtschafft kähme, nicht
aber 29 oder 30 wie ich begehrett.
Goßlar ist 8 meil von hier.
Jch will 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w, weizen frühe
<morgen>heütte wils Gott, hinschicken,
der helfe mir zu glücklicher
handlung. Nota Bene[:] Ein 3 oder 4 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w, köndte
man wol vmb 30 Tahler, loß worden,
aber nicht so viel auf einmahl,
dann er will inß gesampt ein
40 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. nicht allein von mir, sondern
auch von andern käuffen.
Caspar Ernst Knoch hat mir auch gesagt, er
hette die bürgerschafft zu hazgerode[!]
in drey rotten vndter drey Rottmeistern
außgetheilett, iede rotte zu 38 z oder
40 Mannen, die wüsten beym glocken-
streich iegliche Rotte, wo sie sich hin
finden, vndt ihre Thor, verwahren
sollen. Er gedachte auch, daß
herrvatter vor diesem, E sechs
Mußcketirer, (derer ieglicher Monat-
lich 5 Tahler bekommen) zu hatzgerode[!],
wie auch 4 Einspänniger (derer
ieglicher zu 8 auch zu 6 Tahlern,
beynebens 6 scheffel habern, Monat-
lich bekommen) welches alles, die
Stadt harzgeroda, bezahlen müßen.
Man sollte doppelhacken hierauf
nehmen zun lermenschüßen, vndt die
vndterthanen verwarnen sich mitt
gewehren zu versehen, auch keinem
|| [[Handschrift: 69r]]
kein quartier zu verstatten, der
keine ordinantz auffzuweysen,
sondern sich mitt gewallt zu wiedersetzen.
Donnerstag♃ den 24. Januarij.
Au nom de Dieu a Goslar, mitt
den 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. weizen.
Predigt angehöret. Escrit a A. A. S.
Hazard quj touche. Nihil.
Jch habe die Architectur dieses
klosters betrachtett.
J'ay songè ceste nuict, qu'une de mes
dents au mitan de la bouche, (celle
quj est au dessous de la bouche) la gauche)
estoit tombèe, et puis la seconde
a droitte de celle là, & 2 autres.
Cela doibt signifier ma femme &
mes seurs ou freres. Dieu <les> en garde.
Clara dies Paulj, bona tempora
denotat annj,
Si fuerint ventj, designat
prælia gentj,
Si fuerint nebulæ, pereunt ani-
malia quæque,
Si nix, si pluvia, designat tempora
cara.
Rythmus antiquorum, in hunc diem. Regula rusticorum.
Apprins de Iean, que chasque semaine,
une demie mesure de Vin, se consume dans
le tonneau, & se fecifie (heffen setzet)
selon que le tonneau est grand, ou
petit, s'jl est grand, il s'en mettra
bien une mesure.
Jl faut trois peaux de veau pour un
pourpoint, l'une couste 18 Groscheng. & les
peaux, de bouc coustent 30 Groscheng.
Celle de cerf chevreuil, dont nous
n'avons encores que quattre, car le
|| [[Handschrift: 70r]]
cinquiesme, ou premier fut envoyè a
Quedlinburgk, chacune couste si on
la devroit achepter, un Reichstaler.
Les peaux de brebis ne valent rien
pour porter en habit, mais bien pour
en faire des brides, & equippage des
chevaux, licols, & attelages. Toutes-
fois a cela sont encores meilleurs,
les peaux de bœuf, pour telles equip-
pages, de brides, selles, et attirail.
hanß lackay (m'apportant aujourd'huy 24
fueilles de pappier) m'a monstrè que c'estoit
<un buch, &> un Rieß ou Reißpappier contient
vingt livres de pappier, 20 bücher pappier.
Adrian Arent Stammer ist mein
gast gewesen.
J'ay parlè au baillif, touchant la fiente.
<de Heimb.>
Jl s'est excusè sur trois soixante de blè
qu'il m'a avancè comme scait l'Ampt-
schreiber, <des zehenden de Aßmenstedt etcetera[.]>
Brieffe von Son Altesse[,] von Fürst Ludwig[,] von Fürst Ernst[,]
Nota Bene von Don guillermo verdugo, <quj me descharge la conscience par une providence
de Djeu, singuliere.>
Adrian Arndt Stammer m'a dit, que le Contè de Mans-
feldt estoit sequestrèe par l'Electeur de
Saxe, parce que les Contes desesperans
du remboursement de leurs debtes,
s'estoyent volontairement sousmis au
dit Electeur pour leur ayder a sortir de
leurs debtes. Or l'Electeur, ne donne
a chasque lignèe des Contes (car ils
sont divisè, estans beaucoup en nombre
en 4 lignèes) que 2 mille Dalers par an,
il paye les Baillifs, & Officiers, mi-
nistres, & autres de la Contè, & ne
leur rend point conte de reste, car jls
ne le peuvent pas contrajndre, comme
ils feroyent un autre simple ca-
valljer, ainsy qu'ils se sont fait tort
eux mesmes, eussent mieux fajt de
en faire respondre leur noblesse, ou
les Estats de leur pays.
Adrian Arndt Stammer me dit aussy qu hier, que la
villette de Örtern, en la contè de Mans-
feldt, ou estoit logè le Colonel Jsolan, avec
un train, de 40 chevaux, estoit contrainte
de le nourrir, et luy donner le foin, et l'a-
voyne pour ses chevaux, et outre
cela, cent Dalers, par semaine.
Qu'jl croyoit, que les paysans, recommen-
ceroyent cet estè, la guerre, plus fu-
rieusement, que jamais, en cas, que les
soldats, demeurent au pays.
Qu'jl falloit, que luy contribuast,
au dit Colonel Jsolan, de son baillage
Rammelburgk, 250 Rejchstalers,
par semaine.
Que le Conte Pandolfe s'estoit
asseurèment revoltè & devenu Papjste.
Qu'il donnoit a chasque Crabate
sauvegarde 2 Dalers par semaine,
& leur repas avec l'entretenement
de leurs chevaux.
Diesen abendt, ist seindt meine fuh-
ren, von Goßlar, wiedergekommen,
vndt haben keinen anstoß gehabt,
nur daß zween pferde aufgehal-
ten worden, von den meinigen, vndt
von Gasparus<herrvatters> seinen, von Großen Alß-
leben, ist ein wagen der sich ver-
spähtigett, durch die Crabaten außge-
spannet worden. Am allergefähr-
lichsten paß, ist des Obristen Altrin-
gers convoy beynebens ezlichen
wägen, zu sonderlichem vnvorsehenen
glück zu ihnen gestoßen, Gott
sey lob, daß sie so wol vberkommen
seindt, der helfe vnß ferrner, zu
allem glück, vndt wolstande.
Zweymal in die kirche, vor: vndt
Nachmittags.
Meine besten winde haben einander
mitt beißen verdorben.
|| [[Handschrift: 72r]]
Jch habe den Amptschreiber von we-
gen des amptmanns beschuldigungen
vorgenommen. Er berichtett er habe
3<drey>, 60 vndt 1½ schock Stroh, zur fütte-
rung hergegeben, darfür habe der
Amptschreiber ihme vor ein Schock
drey fuder Mist abfolgen laßen. Man
hette sonst, nicht fütterung genug
gehabtt. Vorm Jahre wehre der
Tausch mitt dem Stroh geschehen, daß
der Amptmann, hette zwey bundt
krumm stroh, vor ein bundt, langes
Stroh, hergegeben, aber dieses Jahr, nicht.
Den kohl hette der amptmann, alle-
zeitt Jährlichen zum Deputat be-
kommen. Man hette ihn pflegen vmb
die helffte zu bawen, zu heimb
mitt den pawren, damitt es nicht
so kostbar fiele.
Den, Wispel (Raum- und Getreidemaß)w, weizen hat er zu Goßlar
vor mich verkaufft vmb 28½ Tahler
nach Goßlarischem Maß, nach Bernburger 30 TalerT. 8 Groscheng.
Den Amptmann vorgenommen,
der endtschuldigett sich, daß er dißes
Jahr, kejn Stroh vertauschett,
sondern vorm Jahre, vmb der fütte-
rung willen, die vndterthanen
hetten die fuhren nicht, mitt dem
Mist wegzubringen, also hette ers
auch verführen laßen, dieweil ich
mich deßen beklagett. Den hopfen,
hette der Amptschreiber, zu berechnen.
Den Schäffer hette er angeredett,
weil ichs selber hette haben wollen.
Bißweilen hette er einen korb,
<voll> Seyhe, laßen hinundter tragen,
das würde man auch so genawe
nicht nehmen. Er endtschuldigett
sich, mitt dem getreyde es wehre
mitt des præsidenten vorwißen
geschehen, das er die zehenden in
hiesige scheünen hette eingebracht,
wie auch in einer besonderen kammer,
zu hoymb, vmb des kriegeswesens willen.
Nota Bene Der Wispel weizen, Quedelin-
burgisch oder Ballenstedtisch Maß, (welches
ein ding ist) beynebens noch einem
scheffel hoc est 25 scheffel, thuen zu
Goßlar, itziger zeitt, 2½ scheffel
welches ein greülich groß, betrieglich,
Scheffelmaß, ist.
Der wispel weize Berneburgisch
maß, (denn nach Bernburger maß, habe
ich die 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w, verkaüfft zu Goßlar)
thut zu Goßlar 2½ scheffel, vndt
Goßlarische 2 hemptten, oder Neün
scheffel Bernburgisch maß, thun einen
Scheffel Goßlarisch maß.
Der wispel weize Ballen Bernburger
maß, thut 27 scheffel Ballenstädtisch
maß, denn in weizen, Rocken, vndt
Gersten, hatt<ist> die Bernburger maß, vmb 3
hiesiger Scheffel größer, als die
hiesige maß.
Jch habe mitt Meiner Crabatischen
salvaguardia handeln laßen (dieweil
es wehre gemeint gewesen, wochentlich,
auf 3 Tahler vor Mann vndt pferdt)
Sie sollte 6 Tahler vndt 6 scheffel
haber wochentlich nehmen, vff sich, seinen
diener, vndt seine zween pferde. Er
hat es aber nicht thun wollen, die-
weil es an itzo wochentlich, ein 12
Tahler außträgett, Endtljchen, ist es
noch auff 8 Tahler, vndt 8 scheffel
haber wochentlich erhandellt
worden.
Verzeichnüß waß der Amptmann
(comme il pretend) hatt vor Stroh
von seinen zehenden, mir hergegeben.
1. Vom Aßmenstedtischen zehenden
5 schock weitzen,
6 schock rocken, 31 schock Gersten 25½ schock Haffern 1 Schock Erbsen |
Summa
Huius 1 Sechtziger (Stückmaß)Sechtz: 8½ schock. |
Vom Billingstedtischen zehenden,
40 garben weitzen.
1 schock 20 garben Rocken,
21 schock gersten, 19 Schock haffern |
Summa huius,
42 Schock. |
Vom Großen Reinstedtischen
zehenden
45½ schock Gersten,
5 schock Weitzen, 2½ schock Rocken, 17 schock haffern |
Summa
Huius 1 Sechtzigk 10 schock. |
Summa: Aller dreyer
zehenden, thutt
3 Sechtzigk, ½ schock.
Nota Bene[:] diese zehenden gehören zur landt-
steẅer vndt contribution,
seindt dem Amptmanne verpachtett
worden.
Nota Bene[:] Comme aujourd'huy, ie parlois rudement
a l'Amptschreiber, il devenoit malade, a
l'heure mesmes, et presque pasmè.
Taler. | Groscheng. | |
Ergo Summariter beleüfft
sich die Goßlarische liefferung, vor den weitzen, thut vor 20 wispel 21 scheffel Quedelburger oder klein maß, thun Bernburgisch maß 18 wispel, 12½ scheffel, dieweil die völlige anbe- fohlene lifferung der 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. Bernburger maß, noch nicht außgedroschen ge- wesen. Kömpt also der Bernburger wispel verkaufft, vmb 30 Tahler, 8 groschen. |
583 |
12 |
Nota Bene[:] Le baillif m'avoit promis de
faire mener 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. de la mesure
Bernburgeoise, pour 600 TalerT. a Goslar, et
cependant ils ont menè moins, contre
leur dire, et mon service.
Bayern, ist alhier, wieder an-
kommen.
Zeitung daß zwey Bremische Abgesandten,
mitt ihrem diener zu Prage, plötzlich ge-
storben, vndt daß die vermuhtung gienge,
es wehre ihnen mitt gifft vergeben wor-
Nota Beneden, dieweil Sie die hanselstädte
Nota Bene verhetzten, einen krieg anzufangen
wieder den Kayser, sjntemahl der
Tilly, auf künftigen Frühling, Ham-
burgk belägern wollte, vndt die
Nota Bene Lübecker sollen albereitt gar starck
werben. <alda
ein landtag
der
städte
außgeschrieben
wirdt.> Die alte zeitungk
erschallet abermals, daß der König
in Schweden, Dantzigk in Preüßen <soll> ein-
genommen haben, sed vix credo.
Der Amptmann hat mir die zu Goßlar
erhobene 583 TalerTal: 12 Groscheng. vor den weitzen
erlegett.
nota bene Georg Schumann a escrit au baillif, qu'il devoit
faire ammener per mes sujets,
un wispel de Bernburg, a Zerbst,
comme si c'estoit du mien.
Jch bin hinauß schießen geritten,
es hat mir aber kein Rehe,
trawen wollen, mitt vieler verwun-
derung, meinem gewöhnlichem vn-
glück, im weydewerck gemeß.
Nota Bene[:] le tireur m'a dit, que il n'y
avoit qu'un demy schock malder
Stammholz vorrath, quj ne valoit
pas 5 Talers, au lieu que
Son Altesse m'avoit donnè pour 30
Dalers.
An hanß von hoff geschrieben,
durch Jean.
Als der schulmeister zu<von> Radißleben
mein jnstrument gestimmet, habe
ich die clavier, Tachendten, seitten-
hacken, wirbel, vndt seytten-
rollen, recht kennen lernen.
Donnerstag♃ den 31. Januarij.
Jn die kirche, predigt anzuhören.
Der Schulmeister von Radißleben sagte gestern
er hette daselbst bey ein 15 Studenten<Schüler>,
dieweil die vbrigen vorm Jahre verstorben,
er hette freye wohnung zu Radißleben,
acht Tahler Jährliche besoldung wegen
der schule vndt deß vhrwercks, von den
kirchengefällen, Jtem eine ½ huffe ackers,
Jtem: von mir kriegte er auß dem ampte
iährlich einen halben wispel allerley ge-
treydichs, von 9 ackerleütten zu Radiß-
leben, von ieglichem eine himpe korns,
vndt von 18 koedtsaßen daselbst von ieglichem
eine halbe himpe oder hemb<p>tte.
Er hat alhier in der Neẅstadt hauß vndt
hoff, heißt Johannes Rode, contribuirett
von einer halben huffe iährlichen erbzinß
18 pfennige, vndt von ¼ huffe die er dar-
neben hatt, auch 18 Pfennige (denarii)d. vff die ander ¼
huffe die er noch darbey hat, ob s die zwar
nicht erbe ist, hatt er 200 Tahler außgethan.
Daß außspannen der armen vndterthanen,
wehret noch, vndt sie können deßwegen schweer-
lich ins holtz fahren.