Schreiben vom Obristen Becker, wegen
der abgenommenen pferde, <die er nitt restituiren will.>
Jch habe Breitsprachen, wieder
Alfeldten, zu recht verholfen.
Jch habe vor einen corporal gebehten
welcher hatt sollen gehenckt werden
dieweil er Meines herrenvattern
kornwägen bey horenburgk hatt
durchgelaßen.
Thomaß Benckendorffer mein kammer[-],
vndt küchenschreiber, ist wieder
gesundt worden, von seiner hartlage-
richten haüptkranckheitt. hergegen,
ist die magd Trine kräncker worden,
vndt eine waschfraw hat sich vbel
zerfallen.
Es ist heütte sehr nebelicht gewesen,
wirdt also der winter wol vorüber
sein, vndt die schaffe gehen albereitt
wieder auß, sein vber drey wochen
nicht im stalle geblieben, dann sie noch
nach weyhenachten ins feldt getrieben
worden. Es ist ein sehr warmer,
gelinder winter, dieses Jahr ge-
wesen, als bey Menschengedencken kaum
geschehen. Es heißt sonst an diesem tage:
Sole micante, die purificante, nix
erit major quam ante.
Zeitung daß die hatzkeröder[!] fuhr auf Wolffen-
büttel 80 wagen vndt karren starck seyn
soll gewesen, sie vndt ihr convoy hetten sich
des Obristen Beckers volck bey horenburgk,
starck wiedersetzett, auch den Obersten
selbsten injuriirt haben, dannenhero heütti-
ges tages der arme corporal der gestern
so flehentlich an mich supplicirett, sollte ge-
richtett werden, <zu halberstadt,> dieweil er sie durchpaßiren
|| [[Handschrift: 77v]]
laßen. Jn der rückfuhre, sollen alle
die wägen arrestirett werden. Vndt
es will Becker nunmehr, vnß fürsten
von Anhaltt, anderer gestallt zu fah-
ren nicht erlaüben, mitt vnserm korn,
alß auf Magdeburgk, dieweil er
an itzo deßwegen, auffs neẅe vom Ober-
sten Altringer ordinantz bekommen.
Auf den nechsten Mittwoch, will er seine
Regimenter Mustern, vndt meine salva-
guardien abfordern laßen.
Jtem: zeitung daß Oßnabrück vndt Fastenaw,
von den Tillischen eingenommen.
Gerhardt Griesenteich, von Stadthagen, auß
der Graffschafft Schaumburgk gewesener
organist, Landtgraff Moritzen, ist hier
gewesen, Je luy ay fait donner, deux Dalers. perge
Nota Bene Zeitung diesen abendt, daß meine<die hazkeröder[!]> wagen,
alle zu halberstadt in arrest ge-
nommen worden, welches vnß zu schlechter
Reputation gereichett.
J'ay espluchè quelques larcins.
Brieffe von Silm, der mir (Gott
lob vndt danck) die Ambsterdammer
obligation eingelöset, wiederschic-
kett, vber 3234½ Reichsthaler,
habe also meinen credit erhalten.
Brieff vom Obersten Becker, daß
er vff meine jntercession dem
Corporal das leben geschenckt.
Jch habe ihm wieder geschrieben vndt ge-
danckt, etcetera etcetera wie auch an
die Silmischen.
Nota Bene[:] vndter der hatzkeröder[!] fuhre seindt
gewesen 23 wispel Meines hernvattern
getreydich, vndt alle hatzgerödische[!] Ampts-
wagen, wie auch etzliche kerner von Günters-
berge, von Gernrode, 16 Amptspferde,
4 des amptmanns von Gernrode, zweyer
vndterthanen, vndt noch eine eigene fuhre.
<Jour malencontreux pour moy.>
Vormittags predigt angehörett. et cetera
J'ay eu desja plusieurs, de ces malheurs,
& tentations, quj me font souhajter la
mort de dix ans, en çà. Dieu nous ayde.
Jch habe gestern eine ordnung wegen der
Streẅ gemacht im stalle, das man auf meine
raysige, vndt kutschenpferde, nur sollte 5 bundt
lang Stroh einen tagk geben, wann aber
kein lang Stroh mehr vorhanden, so müsten es
9 bundt kurtz Stroh, aufs wenjgste sein.
Antwortt, vom Obersten Becker, bekommen,
mitt willfährigem anerbieten vndt allem guten
willen.
Brieffe, von der Fraw Muhme, von Schwartzburgk.
Magister hans Fortumannus, jn der wittibe Zigenhorn, be-
hausung, zu Werningerode pflegt die brieffe zu addres-
siren, wann ihme von Fürstlichen personen ein geringer ge-
wallt zugeschickt wirdt. Canzler zu halberstadt
Henrich Jordanus, hats geschrieben.
heütte seindt Adrian Arent Stammern,
acht pferde, vndt zu Opperode, fünff pfer-
de von den Crabaten, genommen, vndt auß-
gespannet worden. Le Baillif a envoyè
le Crabate1, et ne m'en a pas dit un mot.
Es seindt auch etzliche vorß hauß kommen,
vndt haben mitt gewallt einen bohten
haben vndt auß dem fohrwerck zwingen
wollen, biß man sie bedraẅlich, abgewiesen.
Nota Bene[:] heütte frühe gehet die post von
halberstadt nach Prag ab.
Mein beste[!] pferdt, der Fuchs, auß des
Königs in Dennemarck gestütte, den mir
der hertzog von Meckelnburg verehrett,
ist auffstößig, vndt gehljngen kranck worden,
diese nachtt.
Jch habe daß vorwerck besichtigett, vndt der Crabaten
halben anstellung gemacht, auch die Bürgerschafft
vermahnett, das sie sollten gewehr schaffen, durch den
Richter vndt Bürgemeister[!].
<Neu iahrs> Brieffen von hJe<w> herzog Wilhelm[,] von herzog Albrecht, vndt herzog Ernst von Weymar. <Jtem:
von Melchior Loyß.>
Sturmius herr vatters Raht, hat
vnß zur hochzeitt gebehten, gegen
den 18. Februarij.
Jch habe an Son Altesse[,] an Sibylla Elisabeth[,] an Heinrich Börstel[,] an Melchior Loyß[,]
an Hans von Münster geschrieben.
Vier Merodische Reütter, haben sich,
zu Padeborn, einquartierett.
Jn die kirche, dieweill es heütte
behttag ist.
Vne femme est tombè au haut mal devant
ma fenestre, ce quj a estonnè Madame.
Jch habe Anna Schlegells, Ananiæ Hothorns,
eheweib, die 20 Tahler, die ich vor das
pferdt prætendirett gehabtt, das mir
die Soldaten <mitt
dem Obrist
Wachtmeister Ardenhofer,> leztmals genommen, nachgelaßen
dieweil sie erwiesen daß sie das pferdt
¾ Jahr gehabt, vndt ich auch so lang, wehren
1½ Jahr. Kan also vor Wolfenbüttel,
welche belägerung kaum vor 5 Monaten ange-
gangen, nicht genommen seyn. Sie hats ge- || [[Handschrift: 80r]]
kaufft vor 1½ Jahren von Curt heßen von hal-
berstadt, dem sie davor sampt noch <vor> zween
andere pferde 60 ReichsthalerRthlr, baar, bezahlett,
der ihr auch die gewehr versprochen, vndt die
pferde bey bekandten leütten, in der Nacht-
barschafft, erkaufft haben soll.
Geschrieben an Hans Ritz, (an herzog wilhelm[,] herzog albrecht[,] vndt herzog ernst von
Weymar,) wie auch an Herzog georg Rudolf von der Liegnitz.
Es hat sich ein bawer zu Riedern, vndt des
iungen Stammers hofmeister2 mitt vnkeüschheitt,
versündigett. Soll derwegen straffe geben,
der eine vffn Montag, wils Gott, alhier
erscheinende, der ander dieweil er einen
daumen gebrochen, soll nur 15 Tahler ge-
ben auf Walpurgis gebe gott denn ich ihme
15 Tahler darauff erlaßen. Sonst ist 30
Tahler, die ordinaria mulcta der hu-
rerey. Der ander aber von Riedern, die-
weil er ein Pawermeister gewesen,
soll vmb des bösen exempels willen,
mitt 50 Tahler, wo müglich gestrafft werden.
Donnerstag♃ den 7. Februarij.
Dieweill gestern abendt, mein hoffmeister
Einsiedel voller weyse, meinen kammeriungen
Lytsaw, ohne vrsach <weil
er nit
mitt ihm
spielen
wollen,> geschlagen, vndt Bayern
sich seiner angenommen, hatt er Bayern ge erstlich
mitt faüsten darnach mit dem sporen geschlagen
vndt gestoßen auch heßlich geschmähett, also
das sie beyde bluttrünstig worden,
darumb habe ich heütte Einsiedelln <durch
den
amptmann,> friede ge-
biehten, vndt das er das hauß reümen
sollte, befehlen laßen, weil er den Burgk-
frieden gebrochen, vndt meine hauß verschim-
pfirett. Dieweil er mir aber, eine weile
gedienett, vndt seine Trunckenheitt erkennett,
Alß habe ich ihme, dieweil er vnpaßlichkeitt
vorgewendett, noch heütte alhier zu bleiben
erlaübett. Bayern, habe ich ebenmeßig,
friede gebiehten laßen, er hatt sich aber
damitt endtschuldigett, daß er habe eine
nohtwehre thun müßen. Vndt beyde haben
sich erklärett, Einsiedell, vndt Bayern,
Sie wollten zwar alhier nichts anfangen,
aber, ihre ehre köndten sie nicht im stich laßen,
Sondern wollten einander, anderswo zu finden wißen.
|| [[Handschrift: 81r]]
Also muß allezeitt vnglück alhier vor-
handen seyn, vndt wiederwertigkeitt
vorfallen. <Doch ists noch Gott zu dancken, das ihnen
die degen, (die sie gesucht) weggebracht worden.>
J'ay parlè, au Bajllif, et a l'escrjvajn du
baillage, damitt er solle außdreschen laßen.
Die hatzgerödischen[!] wagen, seindt
wieder vom Obersten Pecker, loß
gelaßen worden, aber etzliche pferde
haben sie im stich laßen müßen.
Dje salvaguardien seindt vom Obersten
Becker, auß meinen dörffern, abgefordert
worden, <zur Musterung, seines Regiments.>
Casparus ist herkommen vndt hatt mir eine
fuhre, naher Wolfenbüttel, durch permis-
sion des Obersten Beckers, zu wege, gebracht. perge
Brieffe von herrvattern, daß Montecuculj
mitt vier Regimentern, vnvorsehens durch-
zeücht, vber die brücke <bey
Deßa> vndt zu Bernburgk <auch
in den
ämptern Sanderßleben, vndt Freckleben.>
Brieffe von schwester Sibylla Elisabeth, von Münstern,
von Melchior Loys, vom Præsidenten.
Jch habe meine dörfer verwarnen
laßen, sie sollten Morgen wils Gott,
ihr vieh nicht außtreiben, ingleichen ihre
pferde innebehalten, vmb der abstreiffenden
Reütter willen, die von Frecleben her
kommen möchten.
Jch habe noch mitt Casparo conversirt, vndt
er hat gegen mir gedacht, daß man pflegett
einen wispel haber auf eine compagny
Reütter, ein Nachtlager zu geben,
Jtem 4 oder 5 faß bier, das faß zu 3
zu 4 aymer, vndt auf einen Reütter
2 pfundt brot, selten fleisch, da es
aber geschiehet gibt man auf einen
zwey pfundt, auch wol nur 1 Pfund (libra)℔.
Es wirdt in der Officirer behausung
gebracht vndt außgetheilett. Wann
aber gantze Regimenter marchiren,
wirdt auf des Obersten vndt <hohen> Officirer,
stadt, oder stab, wie sie es itzt heißen,
|| [[Handschrift: 82r]]
allezeitt eben so viel als auf eine compagnie
gegeben. Jn die compagnie aber ist der Rittmeister
vndt seine vnderofficirer mittbegriffen.
Dieweil aber, die pawren selten, alles
heranschaffen, so helt er Casparus vor raht-
samer, man laße die Soldaten, nur
logiren, vndt pro libitu[!], vndt sch flehne
die beste sachen hinwegk. Wiewol
auf die fünff Regimenter deß Monte-
cuculj (deren eines außengeblieben) von
herrvattern 60 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. haber ein Nachtlager
geordnett worden, das kömpt aber von der
gesambten contribution aller Fürsten
her, die die Fürsten von Anhallt, den vnder-
thanen vorschießen vndt vorstrecken,
längst vorbedachter weyse.
Er Casparus, oder Caspar Pfaw sagt auch,
daß der hertzog von Fridlandt, wolle sein
volck in drey armèen außtheilen, eine wieder
Dennemarck, die ander wieder Staden, oder
Franckreich, die dritte wieder Jtalien, dieweil
der hertzog von Nevers schon in Mantua liege.
|| [[Handschrift: 82v]]
hingegen prætendire die Kayserinn,
auch darauff.
E contra, rüste der König in Dennemarck
viel volcks auß, die hanselstädte (als
denen man mitt verschonung ihrer dörfer
nicht glauben h gehalten), wehren schwürig,
würben volck, vndt ließen den König
in Dennemarck auch werben. Schweden
dörffte sich adjungiren <den förchtet
der general
gar sehr>. Vndter andern
Die stadt Braunschweig, hette dem
Kayser Monatlich 8000 Tahler
zu erlegen abgeschlagen, dieweil sie
es nicht thun köndten, noch daßelbe schul-
dig zu thun wehren. Wann dann die
obgenandten waßerkönige auf einer
seytten, Bethlem Gabor vndt der
Türck auf der andern, Franckreich
Savoye, Venedig, Nevers, auf der
dritten sich dem Kayser wiedersetzten,
würde seine macht sehr geschwächet
werde vndt getrennet werden.
|| [[Handschrift: 83r]]
Zu deme so wehren die Befehlichshaber
vndt Soldaten deß wesens müde, vndt
vberdrüßig, von einem lande ins ander
zu ziehen, vndt daßelbige zu verderben.
Nota Bene Es wehre eine mutination zu befah-
ren, sintemal sie nur bißhero, ex
præda gelebett, vndt nunmehr wehren
alle länder baldt außgezehrett,
vndt außgemergellt, Nun wehre
kein geldt vorhanden, würden derowegen
die Soldaten schweerlich fortzubringen
seyn. Der General hertzog von
Fridlandt, hette den Iulium Coesarem
sehr wol gelesen, pflegte offt gantze
periodos von wortt zu wortt, drauß
zu erzehlen. Er hette nunmehr bey
ein 70 mille Mann beysammen, wiewol
er dieselbigen vertheilen müste.
Er will mir 30 wispel Gersten zu
Braunschweig verkauffen, den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w,
zu 25 Tahler, oder 28 nach Bernburger maß.
Ein schreiben von den Quedlinburgischen
rähten, in hanß Steinert sachen, bekommen,
der mich mitt vngrundt, berichtett hatte.
Die bürgemeister[!] haben mir sagen laßen,
sie hetten bey ein 40 Rohre, vndt
etzliche hellepartten, alhier.
Der verwalter von Oppenroda ist
wiederkommen hat aber seine pferde,
nicht wiedergekriegett, vndt
meinen salvaguardij crabaten,
(welchen man vor einen verrähter
halten will) im stich gelaßen, dieweil
ihn die andern crabaten, gewandts-
weyse, alß hette er helffen einen
einfall, vndt plünderung vornehmen,
verarrestirett. Jch sorge, es stecke
etwaß anders dahinder. Jch habe
verbotten man sollte ihm seine pferde
nicht abfolgen laßen, er stellete sich
dann in der person.
Mi ho prognosticao che mia muyer haria la muerte al
lhora que saria en couche il che dio guarda heg[...]a
Es seindt einem pawer von Riedern,
vier pferde außgespannet worden, vndt
ich habe Bayern, neben Jean vndt noch
drey pferden ihnen den Crabaten (deren
vier oder fünff gewesen,) bey gegen abendt,
nachgeschickt. So haben ihnen meine bawren
zwar drey pferde abgeiagett, das 4te.
aber, haben sie mitt hinweg genommen,
wiewol mitt mühe, dann es seindt die
pferde vmb ihrer müdigkeitt willen,
vbel fortzubringen, gewesen.
Meine winde haben gestern abendt einen
Fuchs, vndt heütte morgen, zween hasen,
gefangen. Der Schütze hatt den dritten
darzu geschoßen.
Gaspard me disoit aussy, avant hier, qu'on
pouvoit bien avoir de la bergerie, icy
& a Heimb, au moins, par an, mille Dalers.
Dissidie con la malherba, per glj lenzuolj ed altre cose,
ch'jo domandaj perche mj costano.b
Meine fraw sagt, sie müste, 15 ellen
zu vnserm bette lacken haben, vndt also
zu einem par 30 ellen, zu dem gesinde
aber, 9<6½> ellen grobe lacken, vndt 18
oder 13 zu einem par lagken <weniger ¼>. Vndt weil
ich hierinnen nachfragete, wollte sie rasend toll
werden, wie sie pflegt quinten zu kriegen.
Sie hette aber allbereitt ein 1200 ellen
grob vndt kleine leinewandt beysammen.
Ejne elle hey heede leinewandt zu
weben, kostete 5 Pfennige (denarii)d. eine elle, sehr
reine leinewandt, ejn 12 Pfennige (denarii)d.
Elle souhaitte sa mort et elle prioit
Dieu tresardemment de la luy en-
voyer a fin qu'elle eust vengeance
de mon rude traittement par une
autre femme que je prendrois. Elle a
desja souventes fois fait de tels
souhaits, & Dieu luy a monstrè a son
dernier accouchement ce qu'il pouvoit
l'ayant toutesfois preservèe par sa grace
|| [[Handschrift: 85r]]
et grande bontè, dont je l'en jnvoque
encores, de pardonner a sa fragilitè,
& foiblesse, & ne luy imputer ses pechèz.
Mon pretendu rude traittement est:
que je demande ce qu'elle a fait
faire de linceuils, voyant que cela
monte si haut en ma bourse, car
ie paye tout. Puis apres je disois
ch'ella haveva detto bugie, et che
era una vergogna, il che ella fà
spesse volte, dicendo <in> un quarto
d'hora tre cose per una, diversa-
mente il che non stà bene, ed essendo
solj insieme jo glj lo posso rimproverar
discretamente, come suo marito.
Elle me reproche tousjours, que je
la tiens comme une paysane.
Curt von Beyern m'a fait un bon service aux con-
tes et m'a admonnestè que je ferois tres-
bien de temporiser jusques a la Saint Jean,
quand le conte du baillif seroit conclu, de le
mettre alors a l'espreuve luy ostant toute excuse.
Sonntag☉ den 10ten. Februar
Von Gasparo schreiben, daß er 4 Mußcke-
tirer, vndt den paß auf 34 wägen
vom Obersten Becker erlangett.
Jtem: daß noch zween Regimenter zu
Bernburgk durchwerden.
Jtem: daß eine compagnie sich bei horen-
burgk rümb geschlagen.
Jtem: das Becker der Oberste wolle
herkommen auf einen Tagk.
Jch habe Einsiedelln vndt Bayern, mitt
mühe durch meine persöhnliche vndter-
handlung, verglichen vndt vertragen,
vermittelst handtstreich, Gott seye es gedanckt
vber Tisch etcetera auf den vertrag ihnen zu-
getruncken.
Der Crabate hatt sich auch wiede-
rumb eingestellett.
Einsiedell hatt diesen abendt, von mir,
seinen abschiedt, noch in bekommen. <wiewol
ich ihn besolde
biß
auff
Ostern,>
Den Ambtschreiber habe ich mitt 30 wagen
vndt Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. gersten nach<er> Wolfenbüttel geschickt.
Vier wagen sejndt von bekandten, darzu kommen.
Einsiedell mein hoffmeister, (deßen
dienst auf Ostern wils Gott auß ist)
nach deme er mir vber drey Jahr
lang auffgewartett, hat seinen ab-
schiedt bekommen, vndt ist verraysett
naher Bernburg. Jch habe Jean
mitt laßen ziehen, sampt noch zween
personen.
Nota Bene Mia moglje hà dettoc aujourd'huy pour asseu-
Nota Benerè que sabia que haria la muerte dj este parto,
Nota Bene Jddio la ne guardj misericordiosamente.
Jch habe den Euphormionem Lusini-
num ein schön lustig buch, darinnen
vielerley leütten, die warheitt ge-
sagett wirdt, außgelesen.
Es haben die Crabaten, vnsere salva-
guardia (dieweil sie einen entleibett haben
soll) mitt gewallt wegnehmen wollen.
Es hebt die haüptkranckheitt an
hefftig alhier zu regieren vndt vberhandt zu
nehmen, auch vor dem schloße alhier auff
dem vorwerck.
Brieffe von Leiptzig.
Nota Bene Zeitung daß hanß der Tilly, die stadt
Embden, vndt OstFrießlandt, vn-
verwarnter dinge, eingenommen.
Jtem: daß der Spinola mitt
vor Rochelle ist.
Es seindt abermals, gestriges abends,
vier Crabaten herkommen, in den
flecken, die haben vnsern Crabaten
abholen, vndt seinen Jungen sampt
den pferden mitt sich nehmen wollen,
darnach vorgeben er hette sie zu
gaste gebehten, da er doch abwesendt,
vndt auf der Wolffelbüttelischen
rayse ist. Jch sorge es stecke ein
schelmstück darhinder. Jch habe doch
|| [[Handschrift: 87r]]
zu erhaltung meiner gerechtigkeitt,
ihnen weder den Jungen der mitt gewollt,
noch den Crabaten die pferde abfolgen
laßen. Theilß haben auch vorgegeben,
er hette einen Crabaten erschoßen,
darumb müste er wieder sterben.
Jch muß ihn aber als meine salva-
guardia auch schützen, vndt laße
weder iungen noch pferdt abfolgen,
es seye dann das ich ordinantz
von ihren Obersten, oder hohen Be-
fehlichshabern sehe.
Somniavj hac nocte uxorem meam
puerperio mortuam<defunctam>d esse.
Ma femme a songè ceste nuict
d'avoir estè en travail d'enfant
et en tresgrande pejne, destituè de toute
ayde & assistance d'une sagefemme
d'icy, quj s'estoit mocquè d'elle, et
avoit dit que ce n'estoit rien. etcetera
Jch habe den amptmann in die stadt geschickt zun Crabaten,
der berichtett, daß es 4 feine erbare Männer seyn, die
haben ihren freündt, meinen Crabaten Thomaß genandt be-
suchen wollen, haben von seiner abschickung nichts gewust.
Jean ist wiederkommen von Bernburgk,
hat meinen kammerJuncker, Johannsen
von Münster, mittgebracht, vndt
zweene Mußcketirer. Jtem:
ein schreiben vom Marschalck
Erlach, vndt von Fürst Ludwigen.
Es sollen morgen wils Gott,
noch zween Regimenter von<m> Monte-
cuculj durchpaßiren zu Bernburg.
<Mein gnädiger herzlieber> herrvatter hatt auch an mich geschrieben.
Nota Bene Zeitung daß der hertzog von Nevers zu Man-
tua ankommen, vndt mitt großen
freüden daselbst entpfangen worden.
Donnerstag♃ den 14den. Februarij.
Jn die kirche.
Jche Meine zween Mußcketirer
heißen, Caspar Kopper von Cöhten,
Daniel henning von Bernburg.
Dieweil Curt von Bayern, von seiner
Mutter abgefordert worden, hat er nochmalls
innstendig seinen abschiedt begehrett, welchen ich
ihme, nicht abschlagen können. Er ist sehr fromb,
treẅ, verschwiegen, redlich, fleißig, vndt
auffrichtig gewesen, hat es von herzen gutt
mitt mir gemeinet, vndt hatt ist sehr
vngerne (ob jhn schon die vocation darzu ge-
zwungen) von mir gescheiden, darumb ich ihn
auch sehr werth gehalten, vndt habe ihn
vngerne dimittirtt.
Meine wagen seindt von Wolfenbüttel
wiederkommen, diesen abendt spähte.
J'ay donnè a Curt von Beyern 40 DalersDal: & un anneau de
Diamant, un passeport etcetera[.]
Bayern ist in Gottes nahmen nach Halberstadt
vndt von dannen auf sein gut Odeleben,
gezogen seindt von hinnen fünf meilen.
Von Caspar Pfawen, ein schreiben bekommen,
daß er den gersten nach Wolfenbüttelischem
maß, den wispel vmb 25 Thalerthlr, loß worden.
<Nota Bene 40> Jch habe 765<794> Thaler, zu Wolfenbüttel
vor 30 wispel, 6 scheffel gerste Bernburger
maß bekommen, alleine so muß darvon
abgezogen werden, der vnkosten der
rayse, wie auch, das sie am paß, auff
dem heßischen Tamb, 2 groschen von eim
ieglichem pferde hin, vndt so viel wieder
her, haben geben müßen, Jtem: daß da-
selbst zimliche einmaße, wegen vnrichti-
ger scheffel gewesen.
Nota Bene[:] | Ein dicker Thaler gildt an itzo | 27 Groscheng. |
Ejn ducate gilt an itzo | 42 Groscheng. |
Des Crabaten Junge ist gestern, endtlauffen.
Nota Bene[:] Knoche hatt noch, vor 25<11> Tahler,
pulffer, das hieher gehörtt.
Jch habe den Mußckettirern, Muß-
ketten, lunten, vndt pulfer, geben laßen.
Schreiben vom herzog Joachim Ernst von hollstein meinem
schwager. Jtem vom herren von Dona.
Zeitung daß zwey armèen, den Staden inß landt,
|| [[Handschrift: 89r]]
fallen sollen, nemlich in Gelderlandt vndt
Frißlandt.
Jch habe heütte neben meinem Crabaten
Thomaß, den andern Crabaten Salai Andreß,
der von Harzgerode abgeschafft worden,
nach deme sie beyde ihren abschiedt be-
gehrett, angenommen, vmb 4<8> Thaler,
4 scheffel haber die woche, einen ieglichen.
<oder die helffte, vndt frey futter vndt mal.>
Escrit a Son Altesse, a Fürst Ludwig, an herrn Christoff von Dona,
<an Don guillermo verdugo[,] an Hans Ritz[,] a Peter von Sebottendorf auf den 18den. datirtt.>
<an die S>
Jch habe ein höfflich antworttschreiben vom
Petro Lossy, Rittmeister, bekommen,
wegen der außgespanneten pferde.
An die äptißin vndt Quedelburgischen
rähte geschrieben.
Jean nach Bernburg, Thomaß nach Quedelin-
burgk vers l'orfevre.
J'ay puny des paillards, et batteurs,
les uns premiers de Riedern et Ballenstedt,
les autres de Rheinstedt.
Jch habe eine anlage gemacht, zu erhal-
tung meiner zwey neẅlich angenomme-
nen Crabaten, denen ich zwar futter,
vndt mahl, aber nicht vmbsonst geben
will.
Die woche | Ballenstedt soll geben | 6 Thaler. |
Heymb | 3 Thaler. | |
Riedern | 3 Tahler | |
Badeborn | 2 TahlerTahl: | |
Rheinstedt | 1 Tahler | |
Radischleben | 1 Tahler | |
Summa |
16 Tahler. |
Nota: Ballenstedt wirdt deßwegen höher
belegt, nicht allein dieweil es meine
residentz ist, sondern auch dieweil die
andern flecken vndt dorffschafften, mitt
Beckerischen salvaguardien belegett
seyn, vndt also gleichheitt halten.
Von obgedachten 16 Thaler kriegt ein ieg-
licher von diesen zweene Crabaten 4 Thaler
die woche zum soldt, <Facit,
8 Thalerthlr,> die andern acht
Tahler ziehe ich ihnen ab, vor futter vndt
mahl, davon ich sie vndterhalte so[.]
Nota Bene L'on punit icy un paillard pour
30 Dalers d'ordinaire, sj on ne leur
veut faire grace particuliere.
Thomaß ist nachmittags wiederkommen,
vndt dieweil Johann heidtfeldt,
goldtschmidt, zu Quedelinburgk, nicht
mittgewolt, dieweil er es, vmb einer
redlichen sache willen, biß auff den don-
nerstag verschoben, als ist biß dato, res infecta.
Nota Bene J'ay songè q la nuict, que l'Empereur
m'avoit donnè le disme d'un grand
bien, et ainsy a plusieurs autres Seigneurs.
Nota Bene Ma femme a songè qu'elle a veu
tomber une estoille belle et claire, en
terre, et que d'icelle estoille en seroit
retombèe encores une autre, petite.
Parlè au Baillif: Es haben die Ballenstedter
15 anspanner, die Riederischen 24[,] die Pa-
deborner 24<5>[,] die Rei heymer 24,
die Rheinstedter 16<14>16f[,] die Radischleber 9.
Nota Bene[:] Eigentlich seindt an itzo zu Ballenstedt
nur 13 dann der amptmann vndt der
Richter haben ihre freyheitt hieran
erlangett. Eigentlich seindt zu Riedern
nur 22 dann der richter, vndt Bawer-
meister allda, haben dergleichen frey-
heitt, Jtem: zu heymb hat vber
die 24.
Zu Radischleben einer[,] zu Reinstedt einer,
Jean ist wiederkommen, mitt einem
schreiben von herrvattern, daß der
Oberste haußmann soll durchziehen.
Der Marschalck Erlach hat mir
auch von wegen Stammers geschrieben.
Jch bin hinauß hetzen geritten, vndt
alß wir eben, einen hasen, zwischen
hier, vndt Quedlinburgk, angetroffen,
der sich ins alte schloß verloffen,
(allda ich eben ein hüpsch neẅes
Echo, gefunden) so haben wir eben,
fünff Crabaten reytten sehen,
welche pf bey ein sechs pferde
außgespannett, auf welche wir
zugesetzt, (wiewol wir fast
gleiche starck gewesen) vndt ihnen
die pferde, nicht ferrne von Rie-
dern abgeiagt haben, auch einen
großen starcken wackeren wol-
armirten Crabatischen reütter,
gefangen genommen, vndt wehrloß
gemacht, dann er mitt pistolen vndt
Sebel wol versehen gewesen, vndt
beynebens einem andern frischen iungen
kerll zu fuße, auffs Schloß alhier, zu
Ballenstedt, führen laßen.
Sie haben gestriges Tages, bey hartz-
gerode, gar starck gestreiffett,
vndt in vndterschiedlichen partheyen,
geritten, zu 7[,] zu 8 biß inn 10
vndt 12 das sie endtlich mitt den
harzgerödern, in die haare kommen,
vndt ezliche pferde vndt mäntel
im stiche laßen müßen.
Jch habe an haüptmann Knochen geschrieben,
vndt es ihme zu wißen gethan, mich seines
vorigen proceßes in similj casu erkundigett,
vndt ihn hieher beschrieben.
Der Crabate hatt bekennet, daß er vndter
deß Obersten Jsolans Regiment seye, sein
Rittmeister, seye gestorben, deß itzigen <neẅen>
<Rittmeisters> <seinen> nahmen, wiße er nicht, were ejn Ejn-
spänniger, hette selb fünffte, diese nacht,
zu Padeborn gelegen, dieweil sje jhme
zu Riedern, nicht einlaßen wollen. Die
pferde aber, wiewol ich vermeinett sie gehö-
reten den meinen vndterthanen zu, so
haben sie doch den Quedelinburgern,
zugestanden. Dem Crabaten ist bange vorm Strang.
Nota Bene[:] Es seindt in allem 6 pferde gewesen,
zweene haben meinen vnderthanen zugestanden,
vier den Quedelinburgischen. Er der gefan-
gene Crabahte heißett, Matthiaß Schoetteiß,
wie er vorgibt. Zum andern mal, hat er sein
quartier bekennet (da ers das erste mal ver-
laügnett) vndt Luderstorff3 genennett.
Seine cameraden die mitt ihme außge-
ritten gewesen, hat er weder nennen, noch
kennen wollen. Seinen alten verstorbenen
Rittmeister, hatt er bekennet, sei ein Oberster
leütenampt gewesen, vndt Schmittel ge-
nennet worden, sey vorm Jahre gestorben. Den
itzigen wüste er nicht zu nennen. Den Fendrich,
wiße er auch nicht zu nahmhafft zu machen.
Der leütenampt heiße Wolff Thomas,
habe sein quartier zu Blanckenheimb,
nicht weitt von Eißleben. hette sich mitt
seinen andern vnbekandten gesellen, in einem
dorff, da sie zusammen kommen wehren, bere-
dett, die pferde zu vertauschen, sonderlich
seines, dieweil es eine stutte. Bittet
höchlich vmb erledigung, wie auch meine beyde
Crabaten thun, Thomasch, vndt Andreasch, vor ihn.
|| [[Handschrift: 92v]]
Damitt Sie heütte, oder morgen, nicht, von
ihnen <selbst> angesprengt vndt todtgeschoßen
werden möchten.
Den andern kerll, den Böhmen, nach deme
sie ihn auch alhier einbracht, habe ich endt-
lich wieder loß gelaßen, dieweil man ihn
nicht vberweysen können, daß er mitt
den Crabaten gewesen, vndt er ihn selbsten
auch ledig spricht. Will mitt gewallt zu
fuß gewesen seyn, wiewol die pawren
gesagett, sie hetten ihn sehen, vom pferde
fallen, vndt seine sporen, abgürten.
Antwortt von haüptmann Knochen,
daß er sich nicht einstellen können, die-
weil heütiges tages die Crabaten im
felde bey ihme <sich> sehen laßen, vndt er
alle seine leütte von sich geschickt,
also das er nicht sicher hierüber zu
kommen, sich getrawett. Doch morgen wils
Gott wolle er sich, einstellen. Er
räht treẅlich, man solle die Crab
gefangenen wol verwahren. etcetera
Donnerstag♃ den 21sten. Februarij.
<J'ay songè
d'avoir
pleurè long
temps, pour
l'amour
de f mon
fidele gentilhomme
Bayern, quj
auroit dit
de vouloir
mourir
pour moy, et
ce songe
me vint,
vers le
mattin,
encores que
ie n'ay pas
iettè larmes
en 10 ou 12 ans.>
Jn die predigt.
Es ist Adrian Arent Stammer, der Amptmann,
vndt der pfarrer Magister Christophorus Johannes
meine gäste gewesen.
Adrian Arent Stammer hat sich beklagett, daß man ihme
alhier aufdringen wollen die 12 wochen
schuldt 18 Tahler, an stadt 11½, da
die huffe landes auf 10 Pfennige (denarii)d. getaxirt
oder geschätzet wirdt, vndt 15 Tahler
auf 12 Pfennige (denarii)d. vnbillicher weyse.
Cas haüptmann Knoche, ist zu mir kommen.
Nota Bene Caspar Pfaw hat mir die triste nou-
Nota Benevelle zugeschrieben, que les pays de
Nota Bene Meckelnburg, Schleswyck, & Holstejn,
Nota Bene (rien exceptè) estoyent donnèz, par l'Empereur
Nota Bene au Duc de Fridlandt, lequel se donne
Nota Bene maintenant le tiltre de General,
de la mer Oceane et Baltique, outre
ses tiltres ordinaires, <des Duchèz de Fridlandt et Sagan>, et a receu, l'hom-
mage des dites Duchèz, par des certains
Commissaires, deputèz par l'Empereur, a cela.
Des Churfürsten von Sachsen, anderer
Sohn Augustus, ist proclamirt zum Bischoff
von Magdeburgk, Man helt aber darvor,
es werde diese wahl nicht ohne krieg
bestettigett werden können.
A ce jour funeste, als haüpt-
mann Knoche, den gefangenen Cra-
baten verhörett, vndt das er das
hencken verdienett, vorgegeben, ist
meiner salvaguardien einer Thomaß
zugefahren, vndt hatt ihn hartt mitt
worten angegriffen, dabey doch haüpt-
mann Knoche auß respect meines hauses,
große discretion erwiesen, etcetera <Ja der
Crabaht hatt auch den Sebel auff ihn außgezogen.>
Knochens meinung, des gefangenen halben,
ist, er solle selber an seinen leüte-
nampt schreiben, sich seines Ritt-
meisters nahmen erkundigen, vndt
intercession von demselben an mich
bringen, ihne loß zu laßen, so würde
es mir reputirlich seyn, vndt ihme
einen schrecken geben, oder ich solle es
herrvattern avisiren.
Der Amptmann, hingegen ist der meinung,
man solle ihn loß laßen, auff bürgschafft etcetera
pour eviter plus grands desordres.
Ma femme jntercede grandement, Les
deux sauvegardes aussy. Et Jean
doibt partir aprés demaing, avec ung[!] perge
Crabate.
Nota Bene[:] Ma femme a dit, qu'elle vouloit
estre Jesuite, & desesperèe, apres que
ie luy avois donnè, une reprimande,
d'avoir sj fort mesparlè, de mon
beaufrere le Duc de Meckelnburgk.
Ainsy que le jour d'aujourd'huy
m'est tout malencontreux.
<Nota Bene[:] Cathedra Petrj, bringt mir dienstgeldt. 85 Thaler. perge>
Dieweil gestriges tages, die pursche et-
was bezecht gewesen, Alß habe ich
heütte morgen, durch Münstern, den
amptmann, vndt Jean, erkundigung
einziehen laßen, vndt befunden, daß
|| [[Handschrift: 94v]]
gleichwol dem Crabaten Thomaß
oder Tomarlin, von Knochens leütten in
meinem hause erstlich gewallt angethan
vndt er ins gesicht geschlagen worden, <vber dem
Crakel,
weil Knoche,
vom hencken
gesagt, wo
ferrne der
gefangene
nicht recht
zu, bekennete,
darauf Tomarlin geantwortett
es wehren
noch wol andere Soldaten
des Kaysers,
die da stehlen,
oder pferde
nehmen köndten,>
von einem Einspenniger, <Drencker genandt>, darumb
sich Tomarlin zu rechnen begehrt,
darüber seindt noch drey Reütter
des haüptmanns zugelauffen, mitt
auffgezogenen hanen, <wie verlautten will> vndt also den
burgkfrieden, nicht wenig gebrochen,
auch mir einen despect zugezogen, wiewol
der haüptmann selbsten, auß der Thor-
stube kommende, sich sehr discret er-
wiesen, vndt sie von einander gebracht,
darauff der Crabate, dieweil der
haüptmann von hencken gesagt, vndt sie
beyde einander, nicht recht verstanden,
einen neẅen handel, wie gestern ge-
meldett, angefangen. Jch habe es heütte,
dem haüptmann, zu wißen gethan, vndt
vmb gebührliche bestraffung, angehalten.
Nota Bene[:] dieweill ein Vngher letztmals, (vndter
den Crabaten reyttende, der Reformirten Religion
zugethan) vor diesem, von haüptmann Knochen ge-
fangen worden, vndt vorge als er mitt drey
pferden, auf fünfe getroffen, vndt drey wochen in
eysernen banden gehalten worden, auch endtlichen,
seinem Rittmeister, zur verhafftung, geliffert,
vndt gehenckt worden, zwar vnschuldiger
weyse, darumb, als sollte er den angriff gethan
haben, wie Knochens schreiber todtgeschoßen
worden, da er es doch nicht gethan, vndt von
Adelichen elltern, welche wol 3 mille Gulden (florenus)f. (wie er
selbsten bekandt) vor sein Leben, da sie es
wüsten, <hetten> geben sollten, vndt ein ander Cra-
bate nemlich der Thäter noch sitzett,
Alß hat sich von deßen wegen, gedachter
haüptmann Knoche, wie auch darumb das
er sie fast täglich starck verfolgen leßett,
vndter gedachten Crabaten, große feindt-
schafft gemacht, welche ihme auch bißhero im
ampt hatzgerode[!] stärcker als mir zuge-
setzett. Gott gebe das sie vnß auf allen
theilen vngevexiert laßen mögen.
Jch habe den gefangenen Crabaten, loß
gelaßen, in ansehung meiner herzlieb(st)en
gemahlin jntercession, vndt daß die
beeden Crabaten meine salvaguardien
vor ihn caution geleistett, auch daß
er sichs hatt laßen leydt sein, vndt die
andern will helffen von solchen stücken
abmahnen etcetera[.] Er hatt müßen angeloben
fromb zu seyn, vndt es nicht mehr zu thun, perge
Also habe ich ihn reitten laßen, die-
weil ich verstanden, er wehre von
gutem hause, vndt vndter dem herren
von harrach geseßen. Sein nahme
heißt (seiner außage nach) Matthiaß
Schoetteiß, auß Crabaten. Jch habe
ihme auch verweysen laßen, daß er gesagt
es wehre ihm leidt, daß er nicht erstlich,
eine weile hette scha mitt vnß, schar-
mützelln können, dann wir wehren
nicht als feinde kommen, sondern als lan-
desrecht zu erhalten. Er will andere
abmahnen helfen nicht hieherwarts außzureitten. etcetera
Le Baillif m'a fait promettre par
Adrian Arndt Stammer la somme de mille Dalers, a prester
a Pasques prochaines, pour deux ans, six
pour cent d'interest.
Diesen abendt ist eine deütsche vndt
lateinische ordinantz vom Obersten
Steffan Draghi, an meine Crabaten,
kommen, das dieselben eilends auffbrechen
sollten, nach Sylda, vndt Exleben4,
welches vnß gar verdächtig, vorkömpt,
dieweil darinnen stehett die fürsten
von Anhaltt, bedörfften ihrer nicht
mehr, vndt sie würden nach andern
ländern zue, marchiren.
Der Amptmann, vndt Jean, seindt nach
Bernburgk, mitt zween Mußketirern,
vndt einem Crabaten. Der ander Cra-
bate, ist nach d seinen landesleütten zue,
rechte erkundigung bey ihnen einzuziehen,
wegen ihres auffbruchs, vndt ordinantz etcetera[.]
Jch habe ein schreiben vom Obristen Becker bekommen, daß
|| [[Handschrift: 96v]]
die Riederischen außgespanneten
pferde, von deß Obersten Hrasto-
wasky Crabaten die zu Wederßleben,
liegen, außgepannet worden, nicht
aber von den seinigen. perge
Von Knochen ein antworttschreiben wegen
vorgestriges handels, vndt ihme wiederge-
schrieben. perge Nous ne sommes pas d'accord.
Brieffe von hanß Ritz. perge perge perge
Extract du 21. Febvrier, 1628 auß Leipzig[:]
Dietrich heitfeldt soll mir 500 thaler
gegen quittung zu außzahlen vndt solche
quittung an seine leütte nach Leiptzigk
schicken, sollen wieder gut gemacht werden,
vmb gefahr zu verhüeten. Oder er soll
einem andern zu Leiptzig, <er>nennen, deme Ritze
die gelder erlege, gegen Rizens<deßelben Mannes> quittung,
so will ers dann, ohne alles bedencken
gut machen mitt bitt, mir als dann, das
geldt alhier zu erlegen, oder zu Quedelinburgk.
Thomas Benckendorf soll innerhalb 14 tagen oder drey
wochen, nach geendetem Torgawischem land-
tage sich einstellen. etcetera
Nota Bene[:] die proposition des Chur Sächsischen landttages
zu Torgaw, gehet auf eine geldtsteẅer zu anneh-
mung ezliches kriegsvolcks dem Kayser zu hülffe,
wieder alle seine feinde vndt gegentheill.
L<A>n Petrum Losy, Rittmeistern geschrieben,
vmb zwey neẅe salvaguardien. <Er ligt zu
Quenstedt.>
Michael Veremar leütenampt vndter des <Obersten,>
<Steffan> Dragi Regiment, ist herkommen, sejne zween
Crabaten, abzuholen, dieweil der Oberste
Draghj, von Erfurdt auß, mitt seinem
Regiment, beynebens noch sechs anderen
deütschen Regimentern, auff das Schwa-
benlandt zue, marchiren soll. Die
Obersten Jsolan, vndt Hrastowatzky
aber, bleiben, alhier, in der, nachtbarschafft.
Meines Crabaten Thomaß lateinische
ordinantz lautett also:
Horvat Thoma, cum consocijs in bonis
Dominj Principis relictj, cum viderim Dominum
Principem de Anhalt vestra opera ulterius
non indigere, Ego ve cum Regimento in ul-
teriores regiones marsandj habeam ordinem,
|| [[Handschrift: 97v]]
subito cum aliis, viso hoc ordine,
isthuc venietis. Actum in Exleben5,
2. Martij Anno 1628.
Colonel Draghj.
Die vberschrifft war also: Ordinantz
al Harvat Thomas, Soldato del
Regimento Draghj in principatu de
Anhalt.
Jch habe den amptschreiber nach Quedelin-
burgk geschickt, wegen, 500 Thaler, die
mir Dietrich höetfeldt hat im nahmen
Hans Ritzes geben sollen, vndt nunmehr durch einen
Aptecker, erlegen laßen will, gegen
Montag wils Gott.
Jch habe meinen zween Crabaten, Thomaß,
vndt Andreß ihren abschiedt gegeben, welche
sich gar wol bey mir verhalten. Jch
hette sie gerne länger gehabt, Sie wehren
auch gerne, länger bey mir geblieben, al-
leine haben Sie ihr Regiment, nicht verlaßen
dörffen. Jch habe einem ieglichen wochentlich
|| [[Handschrift: 98r]]
vier Reichstahler, beynebens futter vndt
mal gegeben, davor haben sie auch, ein ieg-
licher, ein pferdt, halten müßen.
Dominica Esto mihi, Dominica Esto mihj, mein
hochzeitttag, heütte vor drey Jahren.
Jch habe heütte morgen erst, meinen Crabaten
Thomaß von Quedlinburgk wiederbekommen,
dann sie ihn gestriges abends allda, (vmb ez-
lichen von andern abgenommener pferde willen)
verarrestirett gehabt. Darnach habe
ich sie beyde abgefertigett Thomaß vndt
Andreaß, meine beyde Crabaten, welche
sich ehrlich, vndt wol bey mir verhalten,
vndt vngerne von mir gezogen. Der leüte-
nampt Veremar, ein Siebenbürger, ist mitt ihnen
nach dem Obersten Draghj zue gezogen, durch das
quartier des Rittmeisters Peter Losy <vndter
dem Jsolanischen
Regiment>, mir
andere salvaguardien zue wege zu bringen.
Jch habe meinen kammeriungen Bartoldt Lytsaw
mittgeschickt, vndt an Losy, wie auch an den Obristen Dra-
ghi geschrieben.
heütte ist meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin geburttstag. Jhre Liebden
werden 2 seindt 25 Jahr altt. perge Gott erhalte sie ferrner
zu seinen ehren vndt ihrer vndt vnserer wolfahrt.
Von haüptmann Knochen habe ich abermals
ein discret antworttschreiben bekommen.
Derselbige will den Drinckell (welcher
die Maulschelle g meinem Crabaten ge-
geben) mir zur satisfaction einen Monat
soldt abziehen, welches ihm schmertzlicher
fallen würde, als wann man ihn ließe in
die eysen schlagen, welches er auch gerne
gethan hette, wann er nicht täglich wieder
die Crabaten reitten, müste, vndt haben
noch gestriges abends einen gefangenen
Crabaten, neben drey abgenommenen pferden,
noch eingebrachtt, welcher Crabat vndter
den Rittmeister Losy Peter gehörett.
Nachmittags habe ich wiederumb predigen
laßen, vndt <bin> mitt in die kirche gegangen
beyde mal sampt meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin.
Mein Amptmann ist von Bernburgk
wiederkommen, mitt schreiben vom præsiden-
ten vndt von herrvettern Fürst Ludwigen,
Vom Obersten Pecker ein schreiben bekommen
|| [[Handschrift: 99r]]
der sich auffs hefftigste wegen der <hazgeröder[!]>Craba-
ten thätlichkeitten, gegen die Crabaten, im
nahmen des Obersten Hrastowasky beschwee-
rett, vndt vmb verhütung ferrnerer
violentzen vndt gewal mißverstände bittett.
Jch habe gebührlichen geantwortett. etcetera
auch an hauptmann Knochen geschrieben, denn zween
vnschuldige Crabaten, von den seinigen
sollen todtgeschlagen worden sein. perge
Mitt dem Amptschreiber Arendt geredett,
der berichtett, das im Manßfeldischen
wol korn zu kauffe wehr, vndt das
man an stadt eines wispels gersten, den
man an itzo mitt 12 Tahlern bezahlete,
nach der erndte zeitt, wol würde mitt 24
Tahlern bezahlen müßen. Jtem: daß
Hans Keren zu Padeborn 24<4> hueffen
landeß, von mir hette zur pacht, die er
an itzo nicht bestellen kan, Jtem Jochem
schmidt ließ auch seine äcker liegen.
Stellets zu meinem gefallen, ob ich
sie bestellen will, oder einziehen oder
verlaßen. Der pfarrer will des einen seinen
|| [[Handschrift: 99v]]
acker dienstfrey haben auf 6 Jahr,
welches ich nicht verwilligen kan, wo
er nicht die dienste darvon thut.
Jch habe den amptmann, nach Qued-
linburgk geschickt vmb Meiner herzlieb(st)en
gemahlin kornhandelß willen.
Es haben fünff Crabaten vor
Ballenstedt gestreiffett.
Der Amptschreiber, hat mir Christoff
Junckers, von den Bjlawischen, vor
diesem, erhaltene, 4 huffen ackers,
bey Radischleben, die nun gantz verwüstett,
vndt durch das kriegswesen in abnehmen
kommen seyn, anzunehmen oder zu bawen
wiederrahten, dieweil der acker gar
zu mühesam vndt kostbar zu bestellen seyn
wirdt, die Schäfferey, wirdt dadurch
alhier, vndt zu hoymb zu sehr geschwechett
werden, auch gar zu geringe Trifften
daselbst haben, So darumb auch vnsere
vorfahren daselbst, die schäfferey zu verscho-
nung der gemeinde Trifften, abgeschaffett,
|| [[Handschrift: 100r]]
Jn dreyen Jahren würde kaum, der
acker nutzen geben, vndt dieses Jahr,
kaum den nutze samen, wiedergeben.
Jch habe opponirt, die accession deß
ackers vndt schäfferey, vndt also verbeße-
rung des ampts, Jtem: die mühe würde
nur anfangs sein, hernacher ergetzlichkeitt
geben, Jtem: 8 groschen von einem Morgen
begehrten sie pacht iährlich das wehre ia
ein geringes, Jtem: ich köndte den agker
mitt meinen pferden bestellen laßen. Jtem:
es würde dadurch der agker erhalten, sonst
verwüstett vndt verösigett.
Mein kammerJung, Lytsaw, ist die-
sen abendt wieder kommen, vndt hat zween
Crabaten, von dem Rittmeister Loßy, mittge-
bracht, welcher etwas malcontent
gewesen, wegen des hatzgerödischen[!] pro-
cedirens gegen die Crabaten, Er hatt
zwar, meinen iungen höfflich tractirett,
aber er wehre baldt von den andern
Crabaten, bestohlen vndt injuriirt worden.
Diesen abendt habe ich an hanß Ritzen
geschrieben, Jtem: an den herren von Dona.
Von haüptmann Knochen ein antwortt-
schreiben bekommen, vndt endtschuldigung wegen
der <falsch> beklagten nicht entleibeten Crabaten.
Mein Amptmann, ist von Quedlinburgk,
wiederkommen, Dietrich höetfeldt hatt
die gelder 500 Thaler von Hans Ritz nicht
erlegen wollen, aber Matthiaß
Wagener hat sich darzu erbotten, in
bürgschafft des amptmanns, doch daß
ich erst an Hans Ritz nach Leipzig schriebe vndt erst
einem andern Mann, außzahlen ließe
daselbst. Gegen deßen qujttung, soll
ichs haben.
Mein Junge hatt mich gestern, auch be-
richtett, daß die Crabaten so in sal-
vaguardia, zu Manßfeldt liegen, be-
kommen Monatlich 12 Tahler, sampt
futter, vndt mal.
<Jn ihrem
quartier
kriegen
die Soldaten
Monatlich
nur 8 Thaler,
Saltz, schmaltz,
licht, feẅer[,]
brodt, vndt
futter vor
die pferde,
das vbrige[.]>
An manchen ortten, bekommen sie nur, die
woche 2 Thaler, auch futter vndt mahl.
An etzlichen nur, einen Tahler, vndt
futter, vndt mal.
Wir haben ihnen erstlich, nur 3 Thaler,
vndt futter vndt mal, gegeben. Darnach
haben sie sechs Thaler vndt sechs Schefell (Scheffel)schfll haber,
einer dje woche bekommen. Endtlich ha-
ben sie 8 Thaler, sampt futter, vndt mal,
die woche, bekommen. Vndt der Rittmeister
Losy hat mir sagen laßen, Sie wehren
so gut als Draghi seine Reütter.
Jch habe durch Münstern vndt durch
den Amptmann, mitt vnseren beyden neẅen
Crabaten, (vom Jsolanischen Regimentt)
hans vndt Niclauß, starck handeln
laßen, biß sie sich endtlich mitt
3 Thalern, sampt <frey> futter vndt mal,
wochentlich, vergnüget zu sein, anerbotten,
vndt sich treẅlich vndt fleißig zu ver-
halten, angelobett.
J'ay achetè du baillif, une <belle> paire de pisto-
lets avec les fourreaux pour 8 Dalers.
Nachmittags bin ich hinauß hetzen
geritten, zu guter lezt in der
Faßnachtt, vndt haben zween
hasen gefangen, auch wieder lermen
von den Crabaten gehabt.
Stammer ist ankommen herman
Kersten, mir seine dienste an-
zupræsentiren, vndt sich darin-
einzustellen.
Jean ist auch wiederkommen
mitt dem Zerbster bier.
Brieffe von herrvattern, vndt
vom Obersten Becker.
Jean hatt nur 10 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. gersten, vndt
4½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w, haber zu Bernburg erhalten.
Er vermeinet, man könne den vndterthanen
vorstrecken, den wispel vmb 18
scheffel vbermaß <itzt
außthun
vmb>, wieder zu geben,
nach der erndte vmb Bartholomæj
id est: vor ejnen wispel, der 12 Thaler
|| [[Handschrift: 102r]]
an itzo gilt, nach der erndte 21 Thaler,
höher bringens die Quedlinburger zwar,
werden aber, wie auch andere, schinder
genandt. Vnsere jntention aber ist,
nicht die vndterthanen zu schinden, son-
dern ihnen, in ihren nöhten, zu helffen,
vndt die äcker zu erhalten.
Jch habe meine pferde, auff die
Crabaten außgeschickt, <an diesem
Aschermittwoche. Sie haben bey Radischleben eines abgeiagt.>
Der eine Crabatt von meinen salva-
guardien, hatt meutiniren wollen,
in deme er vber den dritten tagk, hatt
allezeitt, nach seinem Rittmeister Losy ge-
wollt (ihme, ohne zweiffel, kundtschafft
zu bringen) vndt einen Jungen halten will. perge
heütte habe ich jhn ziehen laßen, biß auff
ferrneren bescheidt.
Jean a dit: Que a Heimb l'on pourroit
avoir le Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. gersten pour 11½ Talers, la
où a Quedlinburg il couste 12.
herman Kersten Stammer hatt
sich eingestellett, et nous nous sommes
rabbrouè pour la bienvenue, car
i'ay voulu qu'il me devroit servir
par affection, non par acquit, et<ou>
qu'il ne devoit plus aymer mon s
pour sa commoditè seulement. perge
En fin i'ay levè tous mesentendus.
Donnerstag♃ den 28. Februarij.
Jch habe Jean nach Bernburgk zu
ziehen erlaübett, daselbst, will ihme
der Marschalck der von Erlach eine
Magdt Andel genandt, welche eine
gute haußhälterin sein soll, zufreyen.
Jn die predigt.
Jch habe den pfarrherren von Radischleben <Philippo Beckmanno>,
zwey wispel Gersten, vor drey Wispel (Raum- und Getreidemaß)w,
auf Bartholomæj gebe gott wiederzugegen,
vorgestreckett.
Nach deme Stammer sich gestriges tages bey
mir eingestellett, seine perturbation vber
meinen letztmahligen an den Marschalck
(wegen seines langen außenbleibens vndt
nicht ohne vrsach eingezogenen verdachts
als trüge er mehr affection zu Meinem
Bruder als zu mir) abgangenen schreiben,
zu verstehen gegeben, vndt daß ihme der præsjdent
selbsten zu meinem bruder gerahten, etcetera
ich es ihne auch darauff als einen diener
nicht lange bitten wollen, sondern zu seinem
freyen willen, ob er mir dienen wollte
oder nicht, es gestellett, hat er sich erklä-
rett gar submisse mir lieber als keinem
herren zu dienen vndt herzlich gern vor
andern, in erwegung seiner schuldigen
Danckbarkeitt, vor erwiesene wol-
thaten, zu dienen, vndt auffzuwartten.
heütte aber, als ich vermeinett mitt
ihme der bestallung halben zu handeln, hat
er zurückh gezogen, vndt mir drey considerationes
eingeschoben, 1. Meines gnedigen herzlieben herrenvatters heimlichen
willen, das er mitt Meinem brudern fortziehen
sollte, wiewol sichs Jhre Gnaden nicht dörfften mercken laßen.
|| [[Handschrift: 103v]]
2. Daß er noch als ein Junger kerll
etwas lernen vndt versuchen müste sich
desto qualificirter zu machen, mir
heütte oder Morgen würdiglicher auffzu-
wartten, etcetera dieweil mein Bruder große
vertreẅlichkeitt zu ihme trüge, etcetera[.]
3. Daß er sein gutt alhier hette, vmb
deßen willen, er mir nicht zur genüge
würde folgen leisten vndt auffwarten können.
Jch habe die considerationes zum theill geglaü-
bett, zu theill an ihren ortt gestellett, vndt
weil ich gesehen, das er mehr affection zu
meinem bruder, als zu mir trägett, habe
ich ihn, als einen diener, <auch> nicht bitten können,
noch wollen. Vndt hat sich also diese handlung,
dieweil ich mich von keinem diener bravi-
ren laßen mag, zerschlagen, nach dem ich ihme
zwar ad oculum remonstrirt, das
mein Bruder so große affection zu ihm nicht
trägt, als er sich wol einbilden will. etcetera
Darauff er Stammer gleichsam desperat
werden wollen, vndt hette doch gerne
seine reputation erhalten.
Jch habe an den Marschalck Erlach,
vndt an bruder Ernsten, Stammers halben
geschrieben, wie vnbeständig er ist.
Den alten Stammer beschickt, etcetera
Der Junge Stammer laüfft mitt der leimstange,
dann er auß meinem brieff einen refus oder
abschlag erzwingen will, den ich das erste mal,
an den Marschalck geschrieben.
Nickel der Crabaht hat sich einmal
wieder eingestellett, nach dem er vor drey
tagen war weggeritten, vndt hatte vnß al-
lerley nachdencken, gegeben, vmb seines außen-
bleibens willen.
Jch habe hermann Christian Stammer, seinen
endtlichen abschiedt, vndt erlaübnüß, mitt
Meinem Bruder, fortzuziehen, gegeben, nach
deme er seines fehlers halben, vmb seiner
Jugendt vndt vnverstandts willen, wo ferrne
er sich verstoßen, vmb verzeyhung gebehten.
Brieff von herrvattern, wegen versjcherung
der vndterthanen, Jtem: von herrvettern Fürst
Ludwigen, Jtem: von Jean hochzeittbrieff.