Donnerstag♃ den 1. May.
Jn die kirche.
Arent m'a dit: que d'un schock ellen
sackdrellich l'on pouvoit faire 12 sacs
de blè, (en chacun entre 3 scheffel) &
|| [[Handschrift: 191v]]
l'aulne en couste 18 deniers (Pfennige)d.
Vne femme de Reinstedt, en
doibt estre mulctèe pour s'estre
battue.
Nota Bene Der Amptmann hatt den Billing-
stedtischen, Aßmenstedtischen, vndt
Reinstedtischen zehenden an sich
gekaufft zu erlegung der
contribution etcetera auf herrvatters
befehl, das schock garben vmb
2 Thaler <seindt
gewesen
drey
sechtzig
vndt
ein
halb
schock>. Nun gibt die proba
vom gersten 4 scheffel, vom
haber, 5 Bernburgisch maß.
Nun hat der Amptmann, mir darvon
verkaüfft, 10 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber, vmb
12 Thaler den wispel, vndt 4
wispel Rocken, den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: vmb
18 Thaler. etcetera
Jch habe den von hoymb Augustum
hergebehten. Er hat sich aber endt- || [[Handschrift: 192r]]
schuldigett, vmb eines flußes wil-
len, der ihm in den arm gefallen.
Will vff einandermal kommen. Jch
schicke ihm ein faß Zerbster Bier.
Knoche a escrit au Bajllif, que
pour la lajne, den Steen wolle, man
solle 3 Gulden (florenus)f. nehmen, oder auffs wenigste
2½ Tahler, nemlich vor den schweeren
Steen. (Der leichte stein, ist eylff
pfundt, der schweere Steen aber,
zwey vndt zwantzigk pfundt schweer)
von der heitfeldin zu Quedlinburgk,
<hats Casparus vorlängst erhandelett,>
vndt die wolle soll an itzo, anderer
ortten, so gar annehmljch nicht seyn.
Ergo mag man sie loßschlagen wie
man kann. herrvatter begehrett
geldt auff die handt. etcetera
Jch bin hinauß spatziren gegangen.
Von Augusto von hoymb ein danck-
schreiben bekommen, wegen des <Zerbster> Biers,
vndt der invitation. etcetera
Freitag♀ den 2. May.
Jean ist mitt meinen kutschpferden
vndt zween großen wilden machen
nach Bernburgk gefahren drey
wispel gersten abzuholen. Dieu les garde.
Nota Bene[:] Balzer hatt 3 scheffel
haber an 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: vndt 1½ Scheffelschffl.
w gersten, an 11 wispeln, ihme
zu schaden, eingemeßen.
Mitt dem Ambtschreiber Arendt
Engelhardt, allerley von der
haußhaltung conferirett.
Zeitung daß innerhalb vier tagen,
abermals volck ankommen
wirdt, Gott behüte vnß, vor
durchzügen, vndt einlägerung.
Nous avons apprins du Schütze
Pandolfe, que pour tirer certainement
il faut prendre drey kugelform
|| [[Handschrift: 193r]]
voll pulfers zur ladung (wenn
man keine ladung hatt), so kans nicht
triegen oder zu viel seyn, oder das
Rohr lejchtljch, zersprengen.
Brieffe vom herren von Dona.
Nota Bene Zeitung das sich Stade will dem Tilly
ergeben, doch also das Sie mitt
Ober: vndt vndterwehren abziehen
mögen, vndt geschütz. Jst also der
paß von jmportantz an der Elbe
vor den König in Dennemarck verlohren.
Zue dem so seye ein<e> paß<schanze> zwischen
Crempe vndt Glückstadt, ge-
macht sie zu separiren.
Melchior Oertel, mein alter gewe-
sener kammerdiener, ist von har-
derwyck ankommen, mitt schreiben,
vom Pontano, von harderwyck
welcher mir den Quintum Curtium, (auffs
neẅe gedruckt vndt verbeßert) dedicirett.1 perge
Diesen abendt hatt sich ein vnglück
zugetragen, daß hanß lackay von
Quedlinburgk wiederkommende,
den <Forbergks> vogt2 alhier im schloßplatze,
trunckener weyse in den lincken
arm gefährlich gestochen, vndt
darauff endtlauffen. Jch habe
die sache recht informiren vndt
nach müglichkeitt erkundigen laßen.
Man hatt aber wenig zeügen
bekommen können. Eine fraw
hatt gesagt: Er hanß hette vorge-
geben, das ers dem vogt lengst
zugedacht hette. Mejn edelknabe,
Bartoldt Lytsaw hatt gesagt,
er hette trunckener weyse in
die steine gehawen, vndt darauff
den vogt gescholten, vndt denselben,
als er sich gewaige<endtschuldigett> das er nicht
ejn solcher wehre, in den lincken arm
gestochen.
Dieser Hanß Albrecht, ist Mejner
herzlieb(st)en gemahlin lackay, von anfang de<vn>serß
Beylagers an, gewesen, hatt sich sonsten
treẅ erzeigett. hette dergleichen vn-
glück, bey ihme <mich> njcht vermuhtett. perge
Samstag♄ den 3ten. May.
heütte morgen, haben 6 Crabahten,
die Riederischen pawren, im felde
angegriffen, vndt dem einen Muß-
cketirer auf salvaguardia da-
selbst zu Riedern liegende, seine
Mußckeete genommen, eben dem so
leztmalß so gehawen worden.
hingegen haben sich die Riederischen
ermannett, vndt einen Crabahten,
dermaßen, vor den kopff geschlagen,
das er seine pistol, vndt den Sebell
fallen laßen, welche der Mußcketi-
rer zu sich genommen vndt anhero gebracht.
Jch bin selber hinauß geritten, habe aber
nur einen Reütter, den leütenampt
nehmlich (welcher leztmals, des Draghi Soldaten
|| [[Handschrift: 194v]]
abgehohlett,) angetroffen, vndt an-
gesprochen, aber nichts rechts, von ihme,
erfahren können.
Nota Bene[:] Djscordia, res maxjmæ, dilabuntur.3
Meine sachen, vont, sans dessus, dessous.
Malheur, que j'ay eu au-
jourd'huy. Abbattant le chien
de ma pistole, pour donner au
Lieutenant que j'aborday,
s'il se fust mis en desfence,
la pierre en tomba a terre,
& Kersten, la retrouva, a-
pres le depart, du dit Ljeutenant.
Eichen ist wiederkommen, von
Bernburgk, mitt bericht, das
den 13den. huius, in djesem Für-
stenthumb, ein landttag, außge-
schrieben ist, vndt das man
täglich, des hertzogs, von Mecke-
lenburgk, erwartett.
Meine pursche ist auch von Quedljn-
burgk (Gott seye es gedanckt)
ohne schaden, wiederkommen.
<Jch habe vermeinett, meine leütte,
wehren ohne schaden von Quedlinburgk
wiederkommen. Es ist aber der Junge
Röder, mitt dem gefreyeten zu Riedern
in vneinigkeitt gerahten, vndt hatt sich
mitt ihme bluhtig gebalgett.
|| [[Handschrift: 195v]]
mitt ihme rechtschaffen gebalgett,
auch beyderseits, bluhtige faüste
darvon getragen, da dann der
iunge Röder, ein gut courage
erwiesen.> || [[Handschrift: 195r]]
Jngleichen, Jean, von Bernburgk.
J'ay regardè a la mestairie toute
sorte de bestail, contraignant en
cela mon humeur du tout alienè
du mesnage, & aspirant plustost
a choses grandes, & principales,
mais c'est ma vocation.
Von Quedlinburg haben meine leütte 3
schock ellen sackdreilich mittgebracht
die elle kostett 16 Pfennige (denarii)d. zu den
kornsäcken, daran großer mangell
vorfellt, vndt mich, an der Braun-
schweigischen fuhre, sehr hjndern würde.
Sonntag☉ den 4. May
Jch habe die gestrige sache,
recht inquiriren laßen.
Mitt dem amptmann conversirt.
Von Knochen ein schreiben bekommen
vndt seinen amptsschreiber,
welcher eine bittfuhre in herr-
vatters nahmen, auff ein 30 wa-
gen biß nach Halberstadt, von
mir begehrett, auf den dinstag,
da ich doch den vndterthanen zusa-
gen laßen, Sie mitt dergleichen ar-
beitt diese woche nicht zu be-
schwehren, Geschiehet mir also,
kein geringer schimpff, vndt
schade den vndterthanen wegen bestellung
der äecker.
Mitt der wolle wirdt also
gehandellt das der Steen auf 2½
Tahler, zu Quedlinburgk, loßge-
schlagen wirdt, schwerer Steen.
Nota Bene[:] der Ambtmann von Gernroda
beg kriegett 15 Tahler vor einen Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
gersten, 16 <oder> T 17 Thaler, vor einen
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: Rocken, 23 ThalerThlr vor einen
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: weitzen, vom Obersten Peckherr.
Brieff von Son Altesse das seine gnade
den 13den. huius, wollten einen landtag
außschreiben vndt anstellen. Jtem: daß
die hertzoge zu Meckelburg
nicht eher zu Prag erscheinen dörf-
ten, biß sie sicher geleydte hetten,
wehren deßwegen, von Chur Saxen
gewarnett worden. Der iunge
Stammer, soll zum General, ziehen.
<Nota Bene[:] Der Obrist Altringer hat 50 mille Thaler an die
Anhaltische Fürsten begehrett. Nun kömpt
die ordinarij contribution iährlich kaum vff 30 mille.
Müssen derowegen alle zu bettlern werden.>
Montag☽ den 5. May.
Die vndterthanen meutiniren,
vndt wollen nicht nach halberstadt
die fuhre thun, mitt dem Gernrö-
dischen getraydig, beruffen sich
auff ihre gerechtigkeitten, das Sie
nicht schuldig seyn, ander getraydig,
als das Ballenstädtische zu führen
<seidthero anno [15]91.>
Jtem: auff ihre armuth, vndt
vnvermögen wegen der pferde,
Jtem: auff die schöne sahmzeitt,
welche Sie zu ihrem höchsten ver-
derben, verlieren, Jtem: auf meine
zusage das sie diese woche
ruhe haben sollen, welches
alles ich nicht dörfen gelten laßen,
vndt wieder meinen willen ihnen
aufferlegt. helas!
Escrit a Son Altesse mes plaintes, et au
au Colonel Pecker d'autres choses
|| [[Handschrift: 197r]]
touchant Röder, et le gefreyete
von Riedern.
Jch habe von dem alten Stammer,
einen schönen fuchs entlehnett, die
4 großen wilden, damitt beschälen
zu laßen, Gott gebe mir glück
darzu, Amen. heütte habe ich
ihn zugelaßen, zu einer Stuhte, eben
dieselbige, die daß Stühtlein, getra-
gen vndt geworffen hatt.
Eine supplication von Hanß lackayen,
von heimburgk bekommen, das ich möchte,
gnade vor recht gehen laßen, vndt
ihn nicht in vngnaden dimittiren perge Er
hette vermeint zu scherzen.
Julius, von hoymb, hatt mich, vmb ein
drey wagen, mittzufahren naher
Braunschweigk, anhero ansprechen laßen.
Jch habe ihm einen verwilligett, der
andern halben will ich mich bedencken.
Jch habe heütte Friederich, zum
knechte im stall angenommen.
Er ist ein hollsteiner, vom Kiel
bürtig, vndt bey B<ruder> E<rnsten> gewesen.
Die Äptißinn von Quedlinburgk
hat auch vor Hanß lackayen
geschrieben. Jch habe ihme
seinen abschiedt schrifftlichen geben
laßen, durch Thomaß Bencken-
dorffern.
Dienstag♂ den 6ten. May.
An Rödern schreiben laßen, nach
Hartzgeroda, perge
Nota Bene J'ay songè ceste nuict, que
ma femme estoit soudainement
morte. Dieu l'en garde, & preserve.
<Am> Vergangenen Sonnabendt, ist Stammers
Forster angegriffen, vndt vbel trac-
tirt worden, von den Crabahten.
Hò fatto chiavar il nuovo stallone
un'altra volta.
Jch habe hanß lackayen seinen gnädigen
abschiedt, schrifftlich, geben laßen. perge
Mittwoch☿ den 7ten. May. stilo veterj.
Schreiben vom Obersten Peckherr, das
er den gefreyeten zu Rieder, nicht
allein außwechselln sondern auch
bestraffen will.
Jch bin hinauß hetzen geritten, vndt
haben nichts gefangen, noch angetroffen,
seindt auch drüber in vergeßen kommen,
das heütte ein behttag gewesen,
soll aber Morgen gebe gott gehalten werden.
Ein schreiben cito, cito, vom præsidenten
bekommen, mitt avis das 900 Säch-
sische Reütter, nach der Elbebrücke
zue, marchiren, vndt das 12000
Mann mitt dem Merode in Polen
sollen.
Thomaß ist nach Quedlinburgk.
heütte haben sie die hiesige
schäfferey gezehlett, die ist
1026 haüpter starck, an hammeln,
schaffen, vndt lämmern. Die hoy-
mische ist etwas stärcker, nem-
lich vber die 1100.
Ein danckschreiben von hertzogk
Georg Rudolff von der Lignitz
entpfangen vor das Zerbster Bier.
Kersten, zum lackayen angenommen.
An schwester Anne Sofie geschrieben,
dieweil meine herzlieb(st)e gemahlin
Nota Bene nunmehr in die dritte woche mitt
einem so hefftigem zahnweh beladen,
also das Jre Liebden wenig ruhe hatt,
ob man hülffsMittel davor haben
köndte. Gott helffe darzue Amen.
J'ay admis derechef l'estalon,
mais il n'a sceu jojndre la jument a cause
de ses ruades. Jl y a de la sterilitè &
fertilitè parmy toute sorte d'animaulx.
Schreiben von Knoche, das er nichts
vom durchzug oder marche weiß.
heütte soll mein bruder Fürst
Ernst, zu hartzgeroda, ankommen.
An schwester Anna Sophia, vndt den præsidenten geschrieben.
Donnerstag♃ den 8ten. May.
Dieweil wir gestriges tages, den behttag,
versaümett, alß habe ich ihn heütte, angestel-
lett, vndt predigen laßen.
Zuvorn aber ist Friederich holsta zum raysj-
gen knechtt, in eydt, vndt pflicht, genommen worden.
Nota Bene hanß von hoff ist ankommen. perge
I'ay apprins de Iean qu'on loue, pour cultiver
un arpent de terre, morgen landes,
zu ackern vndt zu ägen, 10 Groscheng. zusammen.
Bruder Ernst, ist zu Hartzgeroda, ankommen gestern.
Freitag♀ den 9ten. May.
Nota Bene heütte seindt 7 oder 8 Crabahten, vors
vorwerck gekommen, haben daselbst
im pusch gehalten, vndt Morgends
frühe, meiner vier schönen
braunen wilden, zweene, außge-
spannett, die dritte hatt der
Schirrmeister noch davon gebrachtt.
Diesen frevel[,] schimpff, vndt
schaden wo müglich, zu rechnen,
habe ich ezliche meiner diener
(wiewol etwas spahte,) ihnen nach-
geschickt, Gott helffe, das sie
mir die pferde wiederbringen,
wiewol ich sehr daran zweiffele,
vndt kömpt mir also alhier zu
Ballenstedt, ejn vnglück vber
das ander zue, vndt ich habe
wenig hülffe, von denen, die mir am
meisten helffen sollten.
Jch habe an den præsidenten Heinrich Börstel geschrieben,
vndt ihme wie bloß wir alhier sitzen,
zu gemüth geführett.
Jtzt kömpt zeitung, das die hartz-
schützen sich starck versamlen, vndt
bey ein 24 starck Sybertt von hoym,
e<z>ween pferde genommen. Gott bewahre
vnß, vor vnglück.
Meine 6 pferde sejndt vmb Mittages-
zeitt wiederkommen, haben lermen zu hatz-
gerode[!] vndt Gernroda gemacht, aber im
holtze, nichts außrichten können.
Jch habe Sie wiederumb hinauß geschickt,
nachmittags, sed frustra, ut antea.
Der alte 80Jährige hanß Lune, so sich
vor diesem in Vngern versuchett, hatt heütte
wachen müßen, vndt ich habe ihm 3 Tahler
zur Brandtweinziese die er mir schuldig
zu erlegen, (damitt keine gerechtigkeitt, da-
rauß gemacht werde) geschanckt das er
Sie dem Amptmann soll hintragen.
Die andern drey Brandtweinsbrenner in
Ballenstedt derer<n> ieglicher mir auch muß iährlich
3 ThalerThlr ziese geben, heißen | 1. die Graßhöfische eines
fuhrmannes wittwe. |
2. hanß heße in der Biederschencke, | |
<Seindt ihrer also 4.> | 3. Goldthausen. |
Friederich Weyder, ein alter
exul, auß der Oberpfaltz religionis causa,
ist bey mir gewesen. Er hatt gedienett
vor diesem, vor einen Forster, Richter,
vndt verwalter. Je luy ay
offert table en cour, & 10 ou 12 Dalers
annuellement. Jl a desirè encores, un
demy wispel gersten pour sa femme & enfans,
<Ie le luy ay accordè.>
Nota Bene[:] Le baillif me doibt encores abzugk
50 Dalers, de ceste femme quj a
dernierement eu de moy le Goldgulden (Goldflorin)☉f.<florin> d'or.
Melchior Mose, Capitain leütenampt
von halberstadt, hatt 10 Mußcke-
tirer hergeschickt, welche sollen
mitt den andern salvaguardien,
abgewechsellt werden. Ein lantze-
paßade, hat sie auffgeführett. perge
Brieff von Son Altesse daß heütte, die
drey compagnien Sächsische Reütter, zu
Bernburgk durchziehen.
Nota Bene Jtem: das Staden sich ergeben habe, den Kayse-
rischen.
Das Graff Otto von der Lippe, wie auch
der herzogk von Mecklenburgk, Oberste
Wahl vndt mehr frembde, eben vmb die
zeitt, als der landttagk werden soll,
nehmlich den 13den. huius, zu Bernburgk
ankommen, vndt die losamenter, enge
machen werden.
Brieff von schwester Anne Sofie.
Samstag♄ den 10den. May.
Vana sine viribus jra4, etiamsj Pa-
tientia sæpius lœsa, fit furor5. Es hilfft
nichts zur sache.
Des Rittmeisters Peter Losy, leütenampt
hat hergeschrieben, er wolle an sejnem
müglichen fleiß, die außgespanneten
pferde, zu verkundtschaffen nichts spahren.
Gott gebe das es wahr werde, dann
ich ihn selber (bevorab aber einen andern
leütenampt deme ich neẅlich das
pistol auf den leib gehalten) fast in
verdacht habe, alß hette er vmb diesen
strassenraub gute wißenschafft gehabt.
Supplication von |
Leonhardo, Sutorio Pastore
Christophoro Iano Diacono. Bartholomæo Ionio, Cantore, |
der kirchen alhier
zu Ballenstedt (im flecken) |
das privilegium des freybrawens,
jmminuirett, vndt ihnen nicht zu-
laßen will, das Sie Bier einziehen
in ihre haüser, daßelbe zu verkauffen.
Jch habe an den Obersten Peckherr, izt
geschrieben, vmb ihme vor die neẅen
salvaguardien gedanckt, wiewol ich
der anderen außer des gefreyeten,
(welcher mitt Rödern gestenckett)
nicht vberdrüßig gewesen, Jtem: er
möchte mir so viel zu gefallen thun,
vndt sich <auch> erkundigen, vndt wo müglich, die
außgespanneten wilden in arrest nehmen,
Jtem: mir vergönnen, an stadt, der
60 wagen, 66 zu setzen, vndt also
auß der nulle eine 6 zu machen.
Jch bin hinauß, spatziren gegangen.
Der bruder Ernst hat mir geschrieben,
er könne nicht anhero kommen. etcetera
Jch habe ihm geantwortett, vndt an
herrvattern geschrieben.
Der alte Röder, (ad distinctionem junioris)
hatt vnß heütte krebse zugeschickt, bey
Hartzgerode gefangen. Dieses seindt die
ersten welche wir noch zur zeitt, in
vnserm Stillager alhier gesehen haben.
Causant ce soir avec le Baillif, il m'a
dit, qu'il avoit deffendu jusques jcy,
durant ces tumultes, les belles ju-
ments, mais que maintenant, le
malheur les auroit touchè, devant
la porte. Proh dolor!
Nickel Crabahte ist diesen abendt, wie-
derkommen, mitt vorwenden, es wehre ihm
vnmöglich, die beyden wilden, außzukundt-
schaffen, hat sich auch gar wehemühtig, ange-
stellet, das es ihme sehr zu hertzen gehe,
bevorab, weil ich ihnen mißtrawe. etcetera
Sonntag☉ den 11. May.
An den Obersten Peckherr ge-
schrieben vndt als ich eben fertig
gewesen, habe ich wiederumb
ein gutwillig schreiben, vndt
einen paß auf 66 wägen von
ihme entpfangen.
Nota Bene Nota Bene Scripsi DESPERATE.
Jacta sit alea6, ut sæpius.
A Predigt angehörett.
Adrian Arent Stammern zu
gaste gehabt.
Schreiben vom Præsidenten,
bekommen, das General Tilly,
vndt hertzog von Fridlandt albe-
reitt etzliche Regimenter ab-
dancken.
Nota Bene[:] Furberia dell'Vffiziale, che
hà fatto al Stammer non dicendomj
glj suoj desiderij intorno alla biave,
menanda a Wolfenbüttel.
heütte seindt etzliche Crabahten
hinter Jean her gewesen.
Adrian Arndt Stammer verwundert sich hefftig daß
ich nur 100<80> Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten dieses Jahr
soll zu verkauffen haben, da ich doch
ein beßer Jahr gehabt, als das
vergangene. Jch habe vber<bey> die
70 huffen landes alhier vndt er
hatt nur 32 huffen, vndt hatt
doch ein 100 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: zu verkauffen.
<Nota Bene[:] Causa: die zehenden, so ihme gelten.>
J'ay censurè Hans von Münster a cause de
sa tockmaiserey.
Diesen abendt habe ich meine wagen,
auß dem Ampt Ballenstedt bestellet,
50 herrendienster, vndt 5 eigene
wagen, die sollen gersten, vndt ein
wenig weitzen nach Wolfenbüttel
vndt Braunschweig verführen, Gott
geleytte sie vndt helffe das sie
glücklich vndt wol wiederkommen.
hanß wolff Ernst Röder, der
Amptschreiber Arendt Engelhardt,
vndt Jean küchenmeister seindt
bey ihnen <wie auch
meine
zween
Mußcketirer,
vndt 2
Peckherische
Tragoner
von Ermßleben,>. Der paß ist
auff 66 wägen, dann ich soll
ihrer 55 haben (habe sie aber
nicht erhalten)[.] Julius von hoymb,
hatt 3[,] hanß wolf ernst Röder 4[,]
der amptmann, 2[,] der pfarrer
von hoymb 1 etcetera[.]
Burckardt, ist wiederkommen,
von halberstadt. Der Oberste
Peckherr hat mir cortesemente
geantwortett, vndt zween Muß-
cketirer zur salvaguardia ge-
schickt, auch zween Tragoner,
zur confoy bestellett.
Montag☽ den 12ten. May.
hanß Kühne ist zum Thorwärter
an: vndt in eydt vndt pflicht genommen
worden. Auch habe ich ihme seine
besoldung vmb 7½ Thaler verbeßert,
daß er iährlich 12 Thaler haben soll.
Sonst hatte er nur 4½ ThalerThlr, alhier.
Pronaque cum spectent animalia
cætera terram,
Os hominj sublime dedit, et terramque
coelumque tuerj jussit,
Et erectos, ad sydera tollere vultus.7
Ex ovjdjo, hat mir Peter von Sebottendorf, mein alter hofmeister,
allezeitt vorgesagt, wann ich die
augen, vndter mich, geschlagen. perge
Causè avec le Baillif, de ce qu'il me
doibt quitter a la Saint Jean prochaine,
sa mestairie, mais je n'ay rien en-
cores conclu. Il s'est monstrè fort
volontaire, & a tout remis a la
bienvueillance & discretion. etcetera
Jch bin hinauß ins holtz geritten
zu schießen, sed frustra. Jnndeßen
ist ein Crabahten iunge kommen,
vndt hatt auf die bürger
feẅer gegeben, die ihme sein
pistohl vndt Mantel genommen,
er hat aber zu brennen gedreẅet
darumb ich ihn in die eysen schlagen[,]
anschmieden vndt verhören laßen.
Als er in verhafft gezogen worden
hatt ihn ein Peckherischer Mußcke-
tirer, angehalten, Er hat sich aber
zur wehre gestellett, sed frustra.
Dienstag♂ den 13den. May.
Spatziren gegangen.
Des gefangenen Crabahten herr, ist
zu vnß kommen, ist vnsers Nickelß
bruder, hatt caution vor seinen
iungen geleistett de non vindj-
cando, vndt darauf habe ich ihn auch
|| [[Handschrift: 205r]]
loßgelaßen. etcetera
Nickel Crabahte ist wiederkommen,
hatt an fleißiger erkundigung
nichts ermangeln laßen, aber
nichts erfahren wegen der verlornen wilden.
Meine pursche hatt einen hasen gefangen.
Nota Bene Que Caspar ernst Knoch, a dit, qu'il n'aymoit
pas d'estre icy, a cause qu'il se
traittoit mieux a Hartzgerode
que moy.
Mittwoch☿ den 14den. May.
Spatziren gegangen.
Die wilden grasen laßen.
An Curt von Beyern geschrieben. Jtem nach
Magdeburgk etcetera[.]
Nota Bene[:] Zu hoymb, sollen 100 Steen (schweere)
wolle an itzo sejn, vndt zu Ballenstedt
75. Vor einen Steen gibt die heitfeldische
2½ Thaler <vor einen leichten Steen, 30 Groscheng.> <Zu Magdeburgk hat man
vorm Jahr vor einen leichten stein gegeben
27 Groscheng. vndt vor zween Jahren 28 Groscheng. zu Eißleben.>
J'ay fait fouetter le petit Willem van Hoeclum a
cause de ses fripponneries, et qu'il
a demandè congè pour aller a sa mayson[.]
Es seindt 4 Tragoner herauff
kommen, haben futter vndt mal
begehrett. Jch habe es ihnen aber,
platt abschlagen laßen <nonobstant
leur menaces.>
Von Gernroda, schreiben, bekommen,
wegen einmahnung, der pächte.
Baldt darauff haben obgemeldte
Tragoner, schaffe herumb getrie-
ben, ienseidt dem flecken, Jch habe
ihnen nachiagen, vndt sie verfol-
gen laßen, darauff haben sie
sich erstlich zur wehre gesetzett
ob sie schon gleich starck waren,
doch endtlich vmb gnade gebehten,
vndt das man Sie nicht verkla-
gen wollte. Meine Reütter seindt
gewesen, 1. der Junge Röder[,] 2.
|| [[Handschrift: 206r]]
der Melchior Öertel, mein gewese-
ner kammerdiener[,] 3. der Crabaht
Nickell[,] 4o. Mein page, Lytsaw.
Jch bin selber mitt Münstern, vndt
etzlichem gesinde, zu fuß, nachgefolgt,
meine pursche im fall der noth, zu entsetzen.
Auff den abendt gar spähte hinauß
schießen gegangen, aber vmbsonst.
Donnerstag♃ den 15den. May:
Avis bekommen das der Oberste Peckherr
heütte wirdt anhero kommen.
Jn die kirche. <Jour heureux,
et FORTVNÈ.>
Nota Bene
Nota Bene
Nota Bene
Der Oberste Peckherr ist heütte
vormittags herkommen, vndt nach-
mittags, wiederumb weggezogen.
Nota Bene Es hat sich eine vnbewuste frische
quelle in einem garten gefunden.
Röder, Arent, Jean, etcetera seindt
mitt den wagen von Braunschweig
glücklich wiederkommen, Gott lob.
Die zween Tragoner, welche
heütte mitt dem Obersten
Peckherr anhero geritten
sein, haben meinen leütten
etwas vom wagen <der
hindterstellig
blieben,> genommen,
als hebezeüg, degen, etcetera[.] Jst ein
großer frevel, hindter ihrem
Obersten.
Freitag♀ den 16den. May.
Meine schöneste wilde, welche
zuvorn nie hat stehen wollen,
hat sich heütte gutwillig von
dem schönen Stammerischem Fuchs
beschälen laßen. Gott gebe seinen
segen darzue, so will ich es, vor
ein groß glück halten.
Hanß von hoff hatt mir einen guten
vorschlag gethan, wegen deß
küchenschornsteins, alhier zu
|| [[Handschrift: 207r]]
Ballenstedt, wie derselbige
möchte gemacht werden, damitt
er nicht mehr rauchte, dann der
koch vndt die leütte, zum anrichten,
offt nicht bleiben können, in der küche.
Vom Obristen Peckher schreiben, <mitt
bestallungen,> vndt ihme
wieder geantwortett.
Man kan einem sadestefe<n>ehcamb, vertreiben
quand on frotte la basle de laquelle
je charge l'harquebuze, du suif
d'oreille, elle percera le diable etcetera[.]
Jtem: quand je pile un donner-
keil, & un petit peu de ceste
poudre meslèe parmy le plomb
quand je fonds la basle dans une
forme. Tirèz de cela, elle perce-
ra ceux quj pensent estre asseu-
rèz en leur magie. Hans Wolf Ernst Röder
m'a apprins aujourd'huy, ces
deux secrets, comme aussy dernierement,
das versprechen oder versagen des arquebuzes.
Jch habe <hanß
wolff
Ernsten,> Rödern erlaübett, nach
harzgeroda. perge Jl a bien fait son devoir,
et fidellement me servy en ce voyage.
Meine pawren so vngehorsamlich
außengeblieben seindt:
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | 12 Scheffelschffl | Melchior Freybergk |
18 scheffel, | Melcher Mundt <hetten führen sollen> zu Reinstedt. | |
1 wispel | Thomas Pfawen wittwe zu Ballenstedt, | |
18 Scheffelschffl, | Matz Francke zu Rieder. |
Summa 4 wispel klein maß, welche
mir an der gersten abgehen.
Mitt hanß von hoff, conversirt, de
Spiritu Aurj etcetera[.]
Einen brieff, vom Doctor Henrico Cornelio
Anchjnoandro, entpfangen, per glj dentj.
Caspar Ernst Knoch a jettè par terre la censure
de Son Altesse pour l'amour de moy. Il a
fait mener a Wiesenroda, & Trinumb,
par les subjects de Son Altesse ses affaires
propres, les menaçant icy <autresfois> de 50
Dalers d'amende s'ils ne le feroyent.
Jl tient sa cour de conte etcetera[.]
Jl vend la venayson, pour soy et fait
payer le maçon, comme il veut: faisant
d'estranges bawkosten comme Iean de la cour dit.
Samstag♄ den 17den. May.
Brieffe, von Magdeburgk.
Jtem: von schwester Eleonora Maria auß Meckelburgk.
Jtem: von Schwest Fürst Ludwig deme ich geantwor-
tett, wie ingleichen an Burkhard von Erlach geschrieben
Christoph Mahler abzuholen, wo müglich.
Spatziren gegangen, mitt Madame perge in den
garten, vndt sonsten.
hanß von hoff, ist vnß, alhier, kranck
worden. Gott heyle ihn.
Madame la Douairiere de Cinna (a es-
crit a so ma femme) desire une ser-
vante. perge Madame ma compaigne luy a respondu.c
Mein Ambtmann ist wiederkommen
von Quedlinburgk, hat 400 Steen leich-
ter wolle vmb 500 Tahler verkaüfft,
vndt von zween huren erfahren, daß vor
8 tagen, ein arger Türck, vndt ein Cra-
baht Pawl genandt, meine 2 wilden zu
|| [[Handschrift: 208v]]
hittenroda haben gehabt. Seindt
von den Blanckenburgischen
salvaguardien. Sero sapiunt
Phryges.8
Sonntag☉ den 18den. May.
Es haben gestern vier Crabahten,
den hiesigen Richter geplün-
dert, vndt seindt bey meiner
pursche, (deren drey,) auf der hatz,
vorüber gestochen.
Jn die kirche, zweymal.
Adrian Arndt Stammer hatt mitt vnß zue
Mittage malzeitt gehalten,
vndt erzehlett daß nur 6
vom großen, 4 aber, vom enge-
ren ausschuß, auf dem itzt-
neẅlichsten, landttage,
zu Bernburgk, erschienen seyen.
|| [[Handschrift: 209r]]
Man hat die Jährlich begehrte con-
tribution von 50 mille Tahlern, auff
dieses Jahr der herrschafft gewilli-
gett. Es sollen 20 mille ThalerThlr, zu vndter-
haltung, der Elbebrückenschanze
garnison gegeben werden. 20 mille aber,
zu ersetzung der vnkosten der
durchzüge vndt abwendung der
einquartierungen, 10 mille aber, auff
die raysen, vndt nohtwendige ver-
schickungen, (id est: denen man gerne
verschwendung gönnett) diese 50 mille
ThalerThlr nun zu erhalten, schlegett man
auf iede huffe landes (deren 16 mille in
allem seyn darundter 4 mille der herr-
schafft zukommen) nemlich auf die 12 mille
huffen, den vndterthanen als Ritter-
schafft vndt städten zuständig, auf jede
1 Tahler Jährlich, auf ein Maß Brandt-
wein 6 Pfennige (denarii)d.[,] auf ein Maß Reinwein
4 Pfennige (denarii)d.[,] auf ein maß landtwein 2 Pfennige (denarii)d.[,]
|| [[Handschrift: 209v]]
auff ein maß Bier ein heller,
auf ein Pfund (libra)℔. fleisch 4 Pfennige (denarii)d. verstehe
alles so verkaufft wirdt, das
also der verkaüffer einen ge-
winst, der kaüffer aber schaden
dran hatt. Von ieglichem Braw-
hause im Fürstenthumb sollen
sie 2 Tahler iährlich, geben.
Vndt daß noch mehr ist, sollen alle
die iehnigen, welche ihre äcker
nicht bestellet, oder ledige höffe
haben, den gerichtsherren, dieselben
vberlaßen, damitt Sie bestellet
werden, au welches mir vn-
möglich, sonderlich, an itzo, fallen
würde, sintemahl, die äcker
weder gebraacht, gedüngett, o-
der <Vndter>gewandt seyn, vndt ich dar-
zue die mänge der pferde nicht
haben würde, möchte wol den kosten
|| [[Handschrift: 210r]]
nicht verlohnen, oder der mühe werth
seyn.
Christoff Maler ist herkommen, mitt
schreiben vom Marschalck Erlach.
Zeitung daß die Meckelburgischen gesandten,
Nota Bene keine audientz, haben können haben,
bey dem Kayser, viel weniger, einen
salvum conductum, oder sicheres ge-
laydte, vor ihre herren.
Diesen abendt hat der gute hanß von
Hoff abschiedt, von vnß genommen.
Comme mon frere a peschè, n'a gueres,
caspar ernst knoch, a fait pescher le jour precedent
& prins deux quintaux de poissons.
Le lendemain, il a fait regarder
mon frere, comme sj il n'eust rien
prins encores.
A l'enterrement de mes enfants, il
a desrobbè 90 Rauchhüner.
Le Prebstre furbo dit, qu'il ne le hante
pas volontiers Hans von Hoff parce qu'il parle con-
tre son magistrat, c'est a dire contre les larrons.
Le Maître Chemnicius a en-
seignè a caspar ernst knoch toutes les ruses
& finesses de gain particulier.
Caspar ernst Knoch ist herkommen von herrvatters
wegen, mitt bericht, daß Seine Gnaden die
versicherung dieses hauses gerne
wüntschen, w köndten mir aber
kein mittel an die handt geben, als
ein wenig holtz zu schlagbaümen
etcetera würde sonsten zu viel
kosten. Jch hette Fürst Augustj
exempel vor mir der eben
so bloß säße. etcetera wehre an
itzo wenig sicherheitt al-
lenthalben. Jtem: der
neẅen contribution halben,
da soll ich Nota Bene von ieglicher vnge-
baẅeter huffe landes der
|| [[Handschrift: 211r]]
pawren welche ich selber be-
stellen soll, 1 Thaler das iahr
geben. Jch habe mich zum höchsten
darüber beschweert, der vnkosten
halber, der pferde halber, der
zeitt halber, des schimpfs halber
daß man mich nicht citirt vndt
gleichsam vor einen pawren
hielte, deterioris conditionis,
als die edelleütte.
Extract, auß dem landttags abschiedt
zu Bernburgk im Majo anno 1628.
Daß erstlichen von einer iedern huffen landes in
vnserm gesambten Fürstenthumb gelegen, Sie
komme zue denen von der Ritterschafft, bürgern oder
Pawern, privilegirten oder vnprivilegirten
personen, sie seyen frey, oder in diensten, zehendtbar,
oder deßelben befreyet, erb: oder laßäcker,
Geistlichen oder weltlichen zukommendt, keine dar-
von außgeschloßen, außer der fürstlichen herrschafft
äckern, welche, zeitt der fürstlichen landestheilung,
bey dero ämbtern vndt vorwerckern gewesen,
|| [[Handschrift: 211v]]
vndt auß denselben bestellet worden,
auff iede huffe im Fürstlichen Zerbster antheill
so wohl in den ämptern Deßaw, Wörlitz
vndt Hatzkerode 36 morgen, in den vbrigen
Fürstlichen antheilen aber vf eine huefe 30 Morgen
vndt der Morgen durchgehend vf 150 Ruhten
gerechnett, das gantze Jahr vber, zu dieser
landesnoht einen ReichsthalerRthlr, gesteürett, vndt
abgerichtett werden sollen.
Dagegen 2. in den Städten von iedem
brawhauß 3¼ ReichsthalerRthlr, von der besten
bude, ein achtel ReichsthalerRthlr, von den gerin-
gern aber, nach vnparteyscher Commissarien
so hierzu verordnett werden sollen, er-
meßigunge contribuiret vndt gesteürett
werde.
So haben auch 3. die anwesende vnsere
gesambte getreẅe landesstände, vor
nicht vnbillich zu sein erachtett, das alle
vndt iede, in vnserm Fürstenthumb ge-
seßene vndt begühterte, auch sonsten da-
rinnen wohnende vndterthanen vndt
schutzverwandten, sie sein geistliches, ade- || [[Handschrift: 212r]]
liches, oder andern standes, waß sie wollen,
von ihren werbenden, vndt vff zinse außen-
stehenden barschafften, deren zinsen iehrlichen
gewiß fallen, doch daß die gegenschulden
davon abgezogen werden, ie von 100 ThalerThlr
ein halber Thaler, von Tausendt ThalerThlr capi-
tal 5 thaler vndt also auf[-] vndt abzurechnen,
in diese anlage zu steürn zehlen vndt endtrichten,
vndt dieselbe iedesmal wann die zinsen
abgezahlet werden, in Termino der zinßhe-
bung, abstatten.
4. Nach dem aber auch in der steẅr anla-
ge Anno 1589 vf nichts anders, als nur
fürnehmlich vf den ackerbaw, wiesewachs,
gehöltze, braw[-] vndt wohnhaüser, oder
hütten allein gesehen, vndt an itzo von densel-
ben neben der ordinarijsteüren, auch die
zu der itzigen landesnoht vffs neẅe be-
willigte anlage, wieder gegeben wer-
den muß, die handlung vndt handtwer-
cker aber hierbey billich auch in conside-
ration zu ziehen, Als ist von den gesambten
anwesenden landesständen für so billich
als nöhtig erachtett worden, das alle
|| [[Handschrift: 212v]]
vndt iede handels[-] vndt handtwercks-
leütte nach proportion ihres handels[,]
handtwercks, vndt vertreibs, mitt
einer Monahtlichen contribution
nach anweisung einer sonderbahren
Tax vndt anschlages so hierüber
durch vnsere commissarien gefaßett
werden soll, absonderlichen zu belegen.
Deßgleichen 5. die Müller, wie auch
Schaffknechte Monatlich, etwas zu con-
tribuiren schuldig, also das zwar
die Müller von einem ieden ihnen zu-
kommenden eigenen gangk vndt steine
monatlich 6 Groscheng.[,] die Schafknechte a-
ber, von einem ieden haübt Schaff-
vieh monatlich 1 Pfennig (denarius)d. einzubringen,
angehalten werden. Die Schafmeister
aber, vber ihre vorige ordinarijsteüren
zu dieser landesnoht, eine halbe steẅr
in allen contribuirten.
Dieweill aber eine solche anlage, wie
bißhero, in vndterschiedenen puncten vndt
|| [[Handschrift: 213r]]
posten, specificirett, die Summa so itzige
landesnohtfälle erfordern, gemachten vber-
schlage nach, nicht erreichen kan, noch wirdt,
So haben mehrwolgedachte vnsere ge-
treẅe landesstände ferrner vndterthenig
vorgeschlagen vndt bewilligett,
Das vff einen ieden wispel getraydig,
er werde von der fürstlichen herrschafft,
denen von adell, oder andern vndterthanen,
verkaufft, 6 Groscheng. deren der verkaüfer
vndt kaüfer ieder die helffte, in der
Stadt Zerbst aber, auß erheblichen vr-
sachen, der kaüfer mehr nicht als einen
Groschengr. das vbrige der verkaüffer zu
zahlen.
Vff iedes pfundt fleisch so in den scherren vndt
vf den marckt verkaufft wirdt, ei-
nen Pfennig (denarius)d. außer in der Stadt Zerbst, da von
iedem Rinde, so in der fleischscharren ver-
schlachtet wirdt, 12 Groscheng.[,] vom hammel 2 Groscheng.[,]
vom Schwein 3 Groscheng.[,] vom kalb 1 Groscheng. welches
die fleischer abzustatten, geleget, vndt als ein
gewiß accißgeldt abgerichtett werden sollen.
Deßgleichen vff iedeß maaß bier, vndt
also proportionirlich vff iede Tonnen[,]
viertel vndt faß, so innerhalb landes,
so wol in Städten, als dörffern bey
maßen außgeschanckt, vndt ver-
zapffet wirdt, ein halben Pfennig (denarius)d. als
avenant acciß zulegen, vndt von
dem iehnigen so das bier trincket
vndt kaüffett einzufordern. Darbey
aber der Stadt Zerbst, in erwegung
allerhandt vmbständen, so weitt nachlaß
beschehen, das die iehnigen biere so ihnen
in keller, also erweißlichen versauren
oder sonsten vmbschlagen vndt verderben
das sie sic<e>h vmb ein geringers als der ge-
meine kauff ist, verschencken müßen,
mit solchen accißpfennig verschonett
bleiben sollen, wie dann auch die iehni-
gen biere, so an gantzen vaßen, vierteln
oder Tonnen, inner[-] oder außerhalb landes
verkaufft werden, (damitt die brawer- || [[Handschrift: 214r]]
liche nahrung, vndt ander gewerbe
nicht gestopffet werde) bey der ab-
fuhre, mitt dieser acciß nicht belegett
werden sollen.
Ferrner, so ist ebenmeßig bewilligett
worden, vff iedes pfundt frische fische,
so vff den fischmarckt, in einer oder
der andern stadt, flecken oder com-
munen verkaufft wirdt, ein Pfennig (denarius)d.
vff iede kanne Rein: oder Frantzen-
wein, so verschencket wirdt 4 Pfennige (denarii)d.[,]
vff die kanne landtwein 2 Pfennige (denarii)d.[,]
vff die kanne Brandtenwein
aber 6 Pfennige (denarii)d. zuschlagen, vndt zu dieser
landesnoht einzubringen vndt anzu-
wenden.
Welche anlage vndt accisen, den 19den. huius,
anfangen, den ersten Monat, außer den accißen
gedoppeltt, hernach vndt folgents aber Monatlich
eingebracht, auch also Monatlich berechnett, vndt
zu nichts anders, alß obbemeldten landesnoht-
fällen, welche von dato dieses abschiedes existj-
ren werden, angewendett werden sollen. perge
Extract auß dem befehlich
so den commissarien gegeben. perge
Solche contribution Monatlich ein-
zubringen etcetera Alß auch der ledigen
haüser, vndt öden hufen halber ver-
muhtlich difficulteten vorfallen möchten,
vndt aber billich dahin zu sehen, daß nie-
mands auß vorsatz, durch verlaßung
des seinigen, sich den gesambten landes-
bürden, zumahlen bey itzigen landesnöhten
zu endtziehen, noch durch nachläßigkeitt
der vnwilligen vndt laßfertigen, den willi-
gen vndt fleißigen, die last vnerträglich
zu machen, So habtt ihr vor allen
dingen dahin zu sehen, das vnser hiebevor
wegen der endtwichenen vndterthanen
publicirtes mandat, in acht genommen,
vndt demselben stracker dingen nachgele-
bett, possessores zu den ledigen haüsern
vndt höffen wieder geschaffett, vndt
dieselbe zu ablegung der Monatlichen
|| [[Handschrift: 215r]]
contribution angehalten werden.
Jm fall bona vacantia verhanden, oder
vnmündige kinder, oder sonsten gantz
vnvermögende ihre huffen nicht bestellen
köndten, So habtt ihr es dahin zu richten,
damitt auß einer ieden commun, oder von
den gerichten iedes ortts, von den ledigen
hufen auffs wenigste so viel, damitt man
davon die darauff hafftende landesbürden
abstatten könne, bestellt, oder sonsten
durch verpfendung selbiger äcker, oder
andere Mittel, dieselbe abgeführett
werden können, Wie wir dann eẅe-
rer relation wegen dieser ledigen haüser
vndt öeden äcker, wie weitt dieser punct
gebrachtt, nebst eẅeren vndterthenigem
guttachten, was sonsten noch ferrner vor
remedia zu gebrauchen, gewerttig.
Daran erstattett ihr vnseren gnedigen
willen vndt meinung etcetera[.]
Montag☽ den 19den. May.
<Jour malencontreux, per le bestemmie horrende.>
Jch habe hauptmann Knochen wieder ab-
gefertigett.
Brieffe vom Obersten Peckherr,
Dem wolgebornen Edlen herren, herren
Davidten Pec Böckhern, herren von der
Ehre perge der Römischen Kayserlichen Mayestät bestellten
Obristen, vber ein Regiment zue fuß,
Oberhaüptmann vndt Gubernatorn
der beeden Ertz: vndt Stiffter Magde-
burgk vndt Halberstadt, Meinem
gnedigen herren.
Halberstadt
Wolgeborner Edler herr, herr
Gnediger herr Obrister.
Euer Gnaden sein meine gehorsame willigste
dienste, mitt fleiß zuvor, vndt
gibe deroselben auf ihr gnediges
briefel hinwieder in vndtertheniger
antwortt zu verstehen, das ich auff
Jhrer fürstlichen Gnaden herren Generaln
|| [[Handschrift: 216r]]
hertzogen zue Fridtlandt marche gute
achtung geben, vndt es Euer Gnaden in zeitten
avisiren will, Jch verstehe aber von vn-
sers herren Obersten wachtmeisters,
Führern, Peter Frischen, so eben itzt
auß der Schlesien vndt von Franck-
fordt an der Oder kombtt, daß hochge-
dachte Jhre fürstlichen gnaden der herr General morgen
gewiß zu Franckfortt einkommen werden,
dahero ich gäntzlichen darfür halte,
sie werden den geraden weg in hollstein
nehmen, vndt auf Sandaw oder hagel-
bergk gar nitt kommen, etcetera[.] Euer Gnaden
mich damitt zu beharrlichen gnaden
in vndterthenigkeitt befehlende.
<Jerichaw den 27. May, 1628.>
Euer Gnaden
vndtertheniger diener
weil ich lebe,
Stephan Rathumbler
haüptmann zu Jerichaw.
Dienstag♂ den 20sten. May:
Verzaichnüß der pawren so
mir nicht fahren wollen nacher
Braunschweig:
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 12 scheffel Melchior Freybergk
18 scheffel Melchior Mundt.
(beyde von Reinstedt)
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: Thomas pfawen wittwe zu
Ballenstedt,
18 scheffel, Matz Francke zu
Rieder
Summa 4 wispel, klein maß.
Escrit a Son Altesse et a Burkhard von Erlach par
Jean, que i'ay envoyè a Bernburg.
Brieffe von Leiptzigk, ab Hans Ritz.
Spatziren hinauß geritten, in
den besaamten äckern (peccando)
haben aber keinen hasen gefunden.
Mittwoch☿ den 21. May.
Zeitung daß die rebellischen pawren starck
werden sollen, vndt auf dem harze
starck streiffen, sollen albereitt
bey ein 6 Crabahten herundter
geschoßen haben, die Merodischen
streiffen auch gar starck, aller-
seits vmb harzgeroda.
Geschrieben nach Deßaw.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Es hat der Kayser, ee vnlängst interce-
dirt, vor den Marchese del grano, damitt
er möchte bey dem General hertzog von Frid-
landt, ein Regiment bekommen. Dergleichen
vorschrifft hatt ebenmeßig gegeben der Pabst,
die Kayserinn, der Spannische abge-
sandte, etcetera vndt herzog von Mantua.
Der general aber, hatt es desto
weniger thun wollen, vndt gesagt
er wollte wol selbsten Obersten finden
vndt erwehlen, die da tüchtig wehren,
ohne des Kaysers vndt anderer recommendation.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Le grand desseing, eschappa-
toire que i'ay eu.
Jch bjnn vff des Obristen Peckhers ent-
pfangene schreiben, nach halber-
stadt geritten, da er mir dann
alle courtoisie vndt große ehre
erwiesen, beynebens seiner hauß-
fraw, oder gemahlinn, vndt andern
Officirern.
Donnerstag♃ den 22sten. May.
Meilenm. | |
Von halberstadt, nach deme mich der
Oberste mich accompagnirt ein stück weges hinauß, biß nach Magdeburgk |
6 |
Vndterwegens gefüttert. |
Zu Magdeburgk, habe ich vnvorsehens
meinen schwager, hertzog hanß Al-
brechten von Meckelburgk, sampt
Seiner gemahlin, meiner schwester
angetroffen. Sie retiriren sich. perge
Brieffe von Adolf Börstel daß der König
in Franckreich will Rochelle mitt
gewallt haben. Jtem: daß der Ad-
ministrator seye greẅlich geprü-
gelt worden, zu Lion in Franck-
reich dieweill sie ihn, vor einen
Engelländer angesehen, vndt zum
gefängnüß geführett, dieweil<biß> er
bekandt worden.
Zeitung daß der Obrist Arnheimb Straelsundt
gar starck belägere.
Freitag♀ den 23sten. May.
J'ay changè mon grand desseing,
pour des raysons tresjmportantes.
Jch bin wieder nach Ballenstedt
gezogen. Jst eigentlich 7 meilen.
wiewol man es vor 6 rechenett.
An Obrist Peckher geschrieben.
Von Melchior Oertel abschiedt
genommen. Gott geleytte den frommen treẅen
alten diener.
Ballenstedt
Discours, avec le Baillif.
Que ceste annèe 1627 j'aurois de la
peine a avoir le revenu ordjnaire,
de ce baillage de Ballenstedt, a
cause des degasts d'iceluy par la
guerre & mortalitè.
Samstag♄ den 24sten. May.
Mein windtspiel hat diese nacht,
9 iunge bekommen.
Jch haben[!] an Bruder Ernst vndt an Burkhard von Erlach ge-
schrieben.
Baillif m'a consolè, ich dörffte
nichts von den ledigen huffen contri-
buiren.
hanß Ludwig Rohr hatt sich sehn-
lich vndt vndterthenig mir recommen-
dirett, scilicet sans doute para dineros.
Thomaß, jst nach halberstadt
della parte mia.
Ein schreiben von Bayern, entpfangen.
Jtem vom Obristen Peckherr sehr höfflich.
1627. Freitag♀ den 16. Novemberd
Le Baillif m'a dit, qu'il y avoit
maintenant icy a Ballenstedt, 800 brebis,
et a Hoymb 994 & de tout ce nombre
400 estoyent grosses icy & 400 a
Hoymb.
heütte wirdt der herzogk
von Mecklenburgk, nach Bern-
burgk, anlangen.
Sonntag☉ den 25. May.
heütte ist Friederich Weider in
pflicht genommen worden. Soll mir
dienen vor einen schützen, Schreiber[,]
Rechener, Einspänniger etcetera[.] Jl a
59 ans, chassè du Palatinat a
cause de la religion.
Der knecht heißt George Friederich
<Jörg> holst, den ich im stall habe.
Nota Bene daß der herr Carll von harrach
(des Kaysers eine handt so zu sagen) todes
verblichen.
Schreiben von vetter Johann
Casimirn, beynebens zween
frischen lächßen.
Schreiben von herrvattern
vndt bruder Ernsten.
herrvattern, vndt dem Marschalck
Erlach, wieder geschrieben.
Zweymal, in die kirchen gegangen.
Montag☽ den 26sten, May.
Jch habe mich abconterfeyen
laßen, von Bastian Karg,
von Magdeburgk.
Jch habe die Thore alhier, befestigen
laßen, mitt rasen auffwerffen,
vndt aufrichtung schlagbaüme.
Brieffe auß dem lande zu
hollstein von herzog Joachim ernst entpfangen.
Dienstag♂ den 27. May.
<Bonnes nouvelles de Holsace, pour Madame.>
An Melchior Oertel geschrieben.
Münstern vndt Thomaß zum raht geschickt
als commissarien, Sie mitt den geistlichen
in ihren Strittigkeitten zuvergleichen.
Ein gnadenbrieflein wiederumb von Son Altesse be-
kommen. Jtem: schreiben vom Marschalck
vndt von fräulein eleonora von hollstein.
Zeitung das der König inn Schweden, in Pommern
eingefallen seye, vndt mitt gewallt inn
Meckelnburgk will, seine vettern
die hertzoge, daselbsten wiederumb zu
installiren, oder einzusetzen.
Mittwoch☿ den 28. May.
Jch habe Thomaß, nach Magdeburgk
geschickt, mitt confoy, eines Cra-
bahten, vndt eines Mußcketirers.
heütte ist bruder Ernst, dem hertzog
von Fridlandt zugezogen, Gott gebe,
das er nicht einen bloßen schlage.
Jch habe mein hauß Ballenstedt,
mitt einem lauffgraben, an der
Nordtseitten, <etwas,> befestigett. perge
Gott seye vnsere beste verwahrung,
vndt sichere festung.
Jch habe heütte einen vberschlag
gemacht meines ordinarij hoff-
gesindes, vndt befinde ohne den
zuschlagk der frembden, vndt
gewöhnlichen extraordinarien
vber die 40 persohnen, alß
nemlich
1. Jch. 2. Meine gemahlin.
3. Stallmeister. 4. hoffiuncker.
5. Kammeriungfraw. 6. hofiungfraw.
7. Kammerdiener. 8. Kammerfraw,
9. Ein kammeriung. 10. Kammermagdt[.]
11. Noch ein edelknabe, 12. Noch eine kammermagdt.
13. Meiner gemahl page, 14. Jungfermagdt[.]
15. Weschfraw. 16. Noch ein mägdlein[.]
17. Küchenmeister. 18. Kammerschreiber[.]
19. Mundtschenck vndt kellerschreiber.
|| [[Handschrift: 221r]]
20. Schneider. 21. Kersten lackay
vndt Taffeldecker. 22. Burkardt lackay,
23. Raysiger knecht. 24. Kutscher.
25. Stalliung. 26. Vorreütter.
27. Jungfernknecht. 28. Koch.
29. Thorwärter. 30. Gärtner.
31. Kücheniung. 32. Küchenmagdt.
33. haußknecht. 34. Schlachter.
35. Schneidersiung. 36. 37. Meine
zween Mußcketirer, 38. 39. Beckers
zween Mußcketirer. 40. 41. Die
beyden Crabaten salvaguardien.
hierzu muß noch der Ambtmann,
Ambtschreiber, vndt Amptsgesindlein,
auch das Forbergks gesindlein, ordi-
narie gespeisett werden, welche
auch fast zusammen, bey nahe, so viel
personen machen. Alle mal:
Alle malzeitten, laße ich ordinarie zu
hoffe ein 10 eßen geben, vndt butter vndt
käse darneben, darvon wirdt vnser
hoffgesinde gespeisett. Bißweilen kommen
auch wol, mehr gerichte darzu.
Jch habe ein schreiben von hauptmann Knochen
entpfangen, wegen des holtzes, zu den
schlagbaümen, wie auch wegen eines
Rehes, mir zu vberschicken.
Donnerstag♃ den 29. May.
Jch habe an Curt von Bayern, schreiben
laßen, er soll herkommen.
Jn die kirche gegangen, predigt anzuhören.
Nachmittags hinauß spatziren
geritten. Jch habe etwas weitt-
laüfftige kundtschafft von meinen
wilden bekommen, das sie zu
Timmenrode, bey dem von Brai-
tenbach, gewesen, aber immer
von einer handt, zu der andern,
kommen, vndt also schweerlich werden
wieder zu kriegen <sein>, wo ferrne
mir Gott, nicht sonderlich, glück
gibt, vndt mir Sie wieder be-
scheeren will, daran ich zweiffele.
Ein brett soll alhier <enzelich> kosten 7 Groscheng.[,]
bey etzlichen 5 Groscheng.[,] ein fuder bretter
seindt 24 bretter, kosten 4 Thaler,
die bretter, (käme eines auf 4 Groscheng.)
vndt das fuhrlohn 1½ Thaler.
Zu einem schranck den er mir ge-
macht hatt er genommen 4 bretter.
Nota Bene[:] Jch habe zwischen Johannis
vn
Thomaß, ist von Magdeburgk, wieder-
kommen. Zeitung daß der Regierende Obrist
leutnant Graff von Embden, von des Obristen
Gallaaß Obrist leutnant9 erstochen worden.
Jtem: daß der König in Schweden,
allen leütten, die der Evangelischen religion
halben vertrieben sein, freyheitt gebe
in sein Königreich zu kommen, vndt
allda, schutz zu suchen.
Jtem: das der Schwede den Polen drey-
mal in Lifflandt geschlagen.
Jtem: das durch sturmbwindt die
Rocheller, etwas erleichterung
bekommen, von dem König in Franck-
reich, welcher jhnen starck zusetzt.
Jtem: daß Straelsundt vom
Obristen Arnheimb noch belägert seye.
<Jtem: das die Staden Ravensburgk
einbekommen haben.>
Freitag♀ den 30. May.
Jch habe Christoff Mahlern,
nach Bernburgk, geschickt, die
eingekauffte Leiptziger sachen
abzuholen, Gott, geleytte ihn.
Bayern ist anhero kommen, vndt hat sich
bey mir eingestellett.
Zeitung daß hildeßheim soll belägert werden,
von den Tjlljschen, vndt die stadt Braun-
schweig, will sich ihrer annehmen.
La femme de Jean est subitement devenue
malade <jusqu'a
la mort,>. J'ay soupçon le poison, luy
ayant envoyè de la pouldre de ser-
pents.
Samstag♄ den 31. May.
Heütte habe ich zu Adrian Arndt Stammer geschickt,
Thomaß Benckendorf mitt der obligation
so vf vergangenen Osterdinstag datirt
worden, vndt ihme 10 stübichen vngrischen
wein verehrett.
Christoff Mahler ist wiederkommen,
von Bernburgk, sampt einem brieff
vom hoffmarschalck, vndt herrvatter
hatt mir ein faß bier verehrtt.
Zeitung das sich den 24. Martij, drey
Sonnen, vndt 5 Regenbogen, zu Schwerin
im lande zu Mecklenburgk sehen
laßen des morgends von 7 vhr biß
halber 9. Die zwey sonnen so auff
dem Regenbogen sitzen, seindt eine
½ viertel stunde gantz blutroht
gewesen.
Jn die præparationspredigt
zum heiligen abendtmal gebe gott in die Stadt-
kirchen gefahren.
Nota Bene[:] I'ay songè la nuict devant
le jour, d'aujourd'huy Sammedy,
d'avoir estè entourè & regardè
a travers de divers Lions,
dont j'eusse eu grande appre-
hension sans estre endommagè
toutesfois.
Diesen abendt hatt der kuhhirte
sieben grünspechte, gebrachtt.