Samstag♄ den 1. November
heütte ist hanß Kühne mein
Pförtner, zwischen hier vndt
hatzgeroda[!], von 8 Crabahten
angegriffen, geplündertt,
vndt ihme die brieffe zer-
rißen worden. genommen worden.
Thomaß ist von Wolfenbüttel
wiederkommen, hat nur 23
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten <4¼
himp:> Quedlinburger<Wolfenbüttler Quedlinburgera> maß,
vndt 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: <weniger 3 himpen> weitzen, vndt 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:<37¾ himp.>
rogken <den
himbten
zu
16
gute Groschengg.>, vor 547 Thaler
verkaufft. Ein Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: weizen
kömbt zu 31 Thaler, Ein wispel
rogken, gersten, zu 20 Tahler,
Nota Bene[:] 40 himpen Wolffenbüttler maß,
gehen auff 1 wispel, alhier aber
48 himben. Ratio: dann die himpen
seindt aldort größer, als alhier. perge
Sie haben im weizen nur zu
1½ himpen, im gersten aber
zu 2[,] zu 3 himpen, auch wol
zu 1½ eingemeßen. Ratio:
dieweil das Wolfenbüttler
maß, sehr vndterschiedlich,
vndt vnrichtig ist.
Nota Bene[:] die 23 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 4¼ himpen
Wolfenbüttler maß, an gersten
kommen auff 24 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 12 Scheffelschffl
Quedelinburger maß, so ich al-
hier, von Madame korn Nota Bene
auffsacken laßen.
2 wispel Quedelinburger maß
weizen, meines eigenen
Nota Bene pachtkorns machen, 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
37 himpen, Wulfelbüttler maß.
|| [[Handschrift: 116r]]
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rogken Quedelinburger maß
meines pachtkorns, machen
37¾ himpen Wolfenbüttler maßes.
Sonntag☉ den 2. November
Jn die kirche, zweymal.
hanß wolff Ernst Rödern, entschuldi-
gett sich seines außenbleibens,
dann ihm gestern ein scharffer
fluß auf die zunge gefallen,
das er weder reden noch eßen
kann. Gott helfe ihm zur
beßerung.
Meine schwester freẅlein Louysa
Amaley, ist anhero kommen von
hazgeroda[!]. Jch habe den lautenisten
Bastian Werder von Quedelinburg gehörtt.
Montag☽ den 3. November
heütte ist es ein Jahr, daß ich
alhier zu Ballenstedt residire.
Jch habe das Tranckgeldt, so
dieses Jahr vber, ins hauß, in
die ämpter, verehrett ist
worden, außtheilen laßen, vndter
mein gesindlein.
Es waren 43 Tahler, 6 gute Groschengg.
zusammen, darzu ich auß li frey-
williger liberalitet addiret
habe, 10 Tahler, Thun
Tahler. | gute Groschengg. |
53 | 6 |
Diese seindt folgender maßen
distribuirt worden:
TahlerTahl: | |||
10 | Jean, dem küchenmeister. | ||
8 | Thoma küchenschreiber. | ||
8 | Wenzel dem koch. | ||
6 | Kersten dem Taffeldecker. | ||
4 | der kammerfrawen. || [[Handschrift: 117r]] | ||
Tahler | gute Groschengg. | ||
2 | den Bettmägden. | ||
2 | der waschfrawen. | ||
4 | wolff Forster, alß Mundtschencken, | ||
2 | dem copiisten vors aufmeßen
des futters. |
||
2 |
Friederich Weyder, neẅen
kellerschreiber. |
||
2 | Jan dem haußknechtt. | ||
2 | Sigmundt weyder. | ||
1 | 6 | dem kücheniungen. | |
12 | dem Jungfrawknecht Jörgen. | ||
12 | dem Pfortner, Kühne. | ||
Summa |
53 TalerTal: |
6 gute Groschengg. |
Jch bin mitt Meiner gemahlin, auch
schwester Louysa vndt bruder Fritzen,
hinauß nach Padeborn gefahren,
auf Meiner gemahlin guett. Sie hat
durch Gottes segen eingeerndtett:
10 schock weitzen weniger eine Mandell
10 schock rogken,
3½ sechtzigk gersten. 38 schock haber. |
<Nota Bene[:] die drescher dreschen vmb die 18. garbe. perge> |
Dienstag♂ den 4. November
Vier hasen gehetzt, 2 gefangen.
Kißleben donnè un anneau,
a cause de la compererie
de Harzgerode.
Nachmittags haben wir das
fuchsiagen im Quedlinburgischen höltzlein
angestellett. Mein schwager
der herzogk von Mecklenburgk
ist auch hinkommen. Wir haben
21 füchße, vndt vier hasen ge-
fangen. Vier füchße seindt
vbergesprungen vndt durchkommen.
J'ay donnè les renards a
Münster & a Röder, & eu
tresgrande dispute pour cela,
avec le Capitaine Knoch.
Nach dem Jagen, seindt wir mitt
|| [[Handschrift: 118r]]
Meiner gemahlin, schwester Louyse
vndt Bruder Friz, dem herzogk
von Mecklenburg zur folge, nach harz-
geroda gefahren.
Mittwoch☿ den 5. November
heütte als behttag, haben wir
predigtt angehörett, vndt Meiner
Fraw schwester der herzoginn
von Mecklenburg kirchgangk,
(weil sie heütte, auß ihren 6
wochen gehett) zieren helfen.
Levin han ist kommen, mitt berichtt
von vndterschiedlichen ortten, das
Nota Bene der Kayser todt seye.
Nachmittags, seindt wir wieder
nach Ballenstedt gezogen, vndt haben
zu harzgerode abschiedt genommen.
Als ich zu Ballenstedt, zur zeitt, als
eben die Sonne vndtergangen, eingeritten,
|| [[Handschrift: 118v]]
ist die Sonne vbergewöhnlich
groß, vndt roht gewesen.
Nota Bene Es ist zeitung kommen daß mein vetter
herzog hanß Friederich, von
Sachßen Weymar, solle todes
verblichen seyn, vndt etwas plöz-
lich in seiner<m> arrest, da man
eben einen greẅlichen fall im
schloß zu Weymar gehörett.
Gott helfe nur daß er sehliglich,
vndt nicht vnchristlich (wie ezliche
zweiffeln, pource qu'il doibt avoir
accordè avec le Diable) Gott
behüte vnß, gestorben seye.
Schreiben von Leipzigk, vndt
Nota Bene zeitung daß der Kayser noch lebe,
wiewol Jhre Mayestät, vndt die
Kayserinn, vndt die Princeßinnen
alle am Quartanb fieber kranck worden.
Donnerstag♃ den 6. November
Jch habe alhier zu Ballenstedt,
predigen, vndt den behttag, halten
laßen.
Der Junge Stammer ist ankommen.
Schreiben von bruder Ernst, daß
Jhre Liebden morgen gebe gott wollen alhier
anlangen vormittags.
Freitag♀ den 7. November
Mein bruder Fürst Ernst, jst
anhero kommen, von harzgeroda
mitt schwester Louysa, vndt
bruder Frizen. Le coeur m'a
fait mal de le quitter a cause de
ses bonnes moeurs, & que peut
estre nostre sang, nous presage,
quelque extraordinaire bonheur,
ou malheur. et cetera
Nachmittags, seindt Sie wieder verraysett.
Paß vor die von hoymb,
nach Quedelinburg
10 wispel, 7 scheffel gersten.
4 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 2 scheffel, allerley
korn, nach halberstadt.
Paß von Padeborn,
nach Quedlinburg
7 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 8 Scheffelschffl.
Paß von Reinstedt,
nach Quedlinburg
4 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 22 Scheffelschffl.
Paß von Radischleben
mitt 5 wagen vndt 4 karn.
nach Quedlinburg
Paß von Padeborn, nach
Goßlar, auff 15 wispel,
weitzen, rogken, vndt gersten.
Jch habe an herrvattern, an Fürst August,
an Bruder Ernsten, an Wendelinum, an
Beckmannum, geschrieben.
Zeitung daß herzogk hanß Fritz von Weymar,
gewiß todt seye, vndt daß der
koboldt zu Weymar noch immer
herümb gehett, vndt die leütte,
sonderlich das frawenzimmer, mitt
allerley schalckheitt vexierett,
inmaßen mein bruder Fürst Ernst,
selber gesehen, Bevorab bey
meiner Muhme, der herzogjnn.
Ce Diable doibt ainsy ordonnè,
de mon susdit cousin, Jean Frideric, pour
tourmenter, ma cousine, & les
autres freres. perge
Nota Bene[:] Mon frere a aussy dit que le
General avoit en main, ma
nativitè, et horoscope, que le dit
General estime singulier, & m'in-
citant a choses grandes, & hautes.
Es hatt mir gestern mein bruder
auch erzehlett, daß Morlaw, (der
den vnfrieden zu heimb, vergangenen
sommer anrichtete) am hoffe zu Weymar
an itzo wehre, alda Jhre Liebden ihn
gesehen. Er dörffte aber, vber ein
glaß wein nicht außtrincken, so
würde er toll, vndt vnsinnig.
Es hat diese nacht greẅlich der
windt gestürmett, auch baẅme
vmbgewehett <alhier herümb, wie auch
einen adler auß mejnem
kirchthurm.>
<Der windt hat viel fenster
außgewehett. Jtem: einen <wagen>schoppen,
in meinem Forwercke. Jtem:
ein thor mitt hespen vndt allem
auß seinen krampen, im Forwerck gehoben. Di Jtem: den
<roten> adler, auß meiner kirchthurmfahne, mitten herauß, da doch
die fahne sonsten stehen blieben, <vnd
hat ihn auffn Misthauffen geworfen.>
|| [[Handschrift: 121v]]
Viel ziegel: vndt schiffersteine
haben auch von den dächern gemust.>
Jch bin hinauß hetzen geritten,
habe 3 hasen gefangen, vndt
zwey Crabahten absezen laßen,
welche mir drey schaffe genommen.
Wir haben die drey schaffe
wiederbekommen, vndt zwey
|| [[Handschrift: 121r]]
Crabahtische pferde mitt herein ge-
nommen, darauf ein par pistolen
war. Der dritte Crabahte ist
endtritten, die zwey aber, seindt
zu fuß darvon gelauffen, vndt
haben ihre pferde im stich gelaßen.
Drey andere Crabahten, so auf
einer andern seytte ritten, <vndt
noch
3 auf
der 3. seitten,>
haben sich zeittlich auß dem
staube gemachtt: also daß sie
selb 6<9> gewesen, [...]
Nachmittags, habe ich abermals,
drey pferde außgeschicktt,
meinen kutschen von Quedlinburg
einzuholen. Sie sindt gar sicher
wiederkommen, ob ihnen schon,
drey Crabahten, von den heüttigen
begegnett.
Nota: der heüttigen Crabahten
seindt 9 gewesen, nicht 6 vndt
haben sich in drey parteyen,
vertheilett.
Nota Bene[:] Je scay que ce jour il y
a eu quelque malheur quand
je note ce signe böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ cela signifie
jour malencontreux soit en effect,
soit que je le crains, comme quand
ie me suis esgarè, avec des grands
|| [[Handschrift: 122r]]
peschèz, &c comme blasphemes, su-
perstitions, & autres crimes, aux-
quels suit quasj tousjours jncon-
tinent une griefue punition
de Dieu, quj me cuit amerement,
mais je l'estime plustost une
grace paternelle du Toutpuissant,
quj me chastie comme son enfant
pour m'amender & me rendre
sage, <a l'avenir,> que pour me reprouver.
Et cependant le Diable & ma pro-
pre chair, avec le monde, me ten-
tent, m'affligent, & tourmen-
tent quasj tous les jours.
Sonntag☉ den 9. November
Bayern ist nach hecklingen ver-
schicktt, mitt Friederich dem knechtt.
Wir haben den Winsium predigen
laßen, vmb der communion willen,
in der Stadt.
Mein kammerpage, Bartoldt
Lytsaw, ist nach seiner heymath
verraysett, mitt meinem vorwißen,
<paß,> vndt erlaübnüß. Heütte nachmittags
seindt Sie nur biß nach Quedlinburg
gezogen.
Wir haben ein scharffes deütsches
Satiricum auf die neẅen
musters, vppichkeitt, vndt leicht-
fertigkeitt, in kleidungen, a la
mode Monsieur, gelesen.
Schreiben von Fürst Augusto, der will
mir den aymer wein, nicht vmb
5 ThalerThlr, sondern vmb 7 biß 7½ laßen.
Der Ambtmann Johanneß harschleben
hat mir referirt nachmittags,
wie heütt vorgestern, ein tumult
endtstanden seye, zu Padeborn, da
ein Feldtwaibell spöttlich von
mir geredett, alß daß ich das gut, so
|| [[Handschrift: 123r]]
ich Rödern geschenckett, nicht machtt
zu vergeben, gehabt hette, etcetera vndt
hette <er> vornemlich, auf den Ambttmann,
sehr geschmähett, dieweil er ihn
eines mahls, zwey stunden vor der
Ambtstube aufwartten laßen, hette
auch andere leütte geschmähett,
also das sie es endtlich nicht länger
vertragen können, sondern weggehen
wollen. Da hette er sie, vor coyons,
vndt hundtsetcetera gescholten. Drüber
hetten sie ihn, zu bodem[!], geworffen,
vndt mitt stecken abgeschmierett.
Es hette auch Röder von leder
gezogen, vndt ihm einen stich, auch
einen hieb vber den kopff gegeben,
doch verhoffentlich ohne gefahr,
welches mir nicht allerdings
gefällig, daß es also zugegangen.
Nota Bene[:] Vn malheur talonne l'autre.
<Der große sturmwindt hat die Nachtt
noch angehalten, aber heütte morgen sich gelindertt.>
J'ay donnè une reprimande a Hans Wolf Ernst Röder
pour avoir estè, si furieux, en
ceste querelle, de Padeborne.
Jch habe eine commission ordinirt, den
Richter vndt die zeügen von Padeborn,
zu verhören, welche bey der
gestrigen schlägerey gewesen.
Der neẅe Ambtschreiber Sebastian
Jahrs, hat sich bey mir eingestellett.
Es hat der große sturmbwindt,
zu Plötzka, ebenmeßig, an
gebaẅden, auch großen schaden gethan.
Montag☽ den 10den. November
Jch habe Sebastian Jahrs, in aydt
vndt pflicht nehmen laßen, iedoch
eventualiter auf den Ambt-
schreiberdienst, <sonsten effective.>
heütte morgen, habe ich auch den Richter
vndt die zeügen, von Padeborn, abhören
|| [[Handschrift: 124r]]
lassen, welche bey der gestrigen
schlägerey, gewesen.
Paß nach Goßlar,
vor die Padebörner.
Vor 15 wispel allerley
getraydigs.
Paß von Riedern
nach Goßlar.
Vor 1 wispel weitzen,
Matz Francke.
Es ist ein Trompter mitt einem
Crabahten anhero kommen, haben
im nahmen des Rittmeisters
Lorentz, Bleßenicht,<Blaßkovitsch> so zu Blan-
ckenburgk liegett, die zwey
pferde wiederbegehrtt. Jch
habe es ihnen abschlagen laßen,
iedoch conditionaliter, wo
Sie mir meine pferde wieder
schaffen würden.
Bayern ist wiederkommen, de Gense-
furt et Hecklingen, avec point de
succéz, a cause, qu'ils n'avoyent
point de blèd, & que j'avois
estè mal jnformè.
Jch habe abermals, auf die Cra-
bahten außgeschicktt, welche
mir <heütte 3> schaffe genommen diesen
Nachmittagk, vndt den schaff-
knechtt, iämmerlich, zerschmißen.
Meine leütte haben ihnen aber
nicht beykommen, oder sie antreffen
können, dieweil sie ejnen allzu-
großen vorsprung gehabtt. perge
Heütte ist Märtjnsabendt,
vndt werden die Märtinsgän-
se auffgegeßen.
Dienstag♂ den 11ten. November
heütte ist Martinj, an welchem
mir die Erbzinsen, auß diesem
Ambt Ballenstedt, sollen einkom-
men, wie auch die kornpächte.
Bayern ist neben Tomaß, vndt
Friederichen, dem Raysigen knechtt,
nach Goßlar verraysett, ejn par
drey wispel weitzen, drey
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, zu verkaüffen, in
meinem Nahmen, vndt wo ferr-
ne der kauff, vorträglich ist, noch
ein mehreres zu versagen.
Nota Bene[:] vorm Jahr ist das maß zu
Goßlar gewesen, 1 wispel
machte 2½ große scheffel,
1 solcher scheffel 10 hiesiger
scheffel, kämen also 25 hiesi-
ger scheffel auf einen Goßla-
rischen wispel, fast wie zu Braun- || [[Handschrift: 125v]]
schweigk, <trifft aber nicht just eynn.>
Schreiben von Son Altesse daß ich nach
Bernburgk kommen soll.
Jch habe heütte erfahren, daß
vier par drescher in den
scheünen angelegt haben.
Vergangene wochen ist auß-
gedroschen worden:
10 schock Gersten, darvon vfge-
nommen, 2 wispel, weni-
ger 1 hempen.
7 schock haber, darvon vfge-
nommen, 2 wispell.
9 schock Erbßen, darvon vfge-
nommen, 1 wispell 6 scheffell.
5½ schock rogken, darvon
vffgenommen, 16½ Scheffelschffl
2½ schogk weitzen, darvon vff-
genommen 6½ Scheffell.
Mittwoch☿ den 12ten. November
Gestern abendt, seindt 6 Meiner
wagen, mitt Meinem getrayde,
(darundter 1 Meiner gemahlin zu-
ständig, mitt ihrem getraydt) na
auffgewesen, naher Goßlar zu
fahren, Gott geleytte sie. Bayern
ist ihr conducteur.
Jch habe mich, ein wenig gefast
gemacht, auf die rayse nach
Bernburgk.
(Nota Bene[:] Des 46 adjoustè au depart 10[,]
prins avec a Bernburg 15 &
donnè a conter a Madame 21.)
Der Junge Röder, ist wiederkommen
von Zerbst mitt 6 faß bier,
auch schreiben vom Wendelino,
vndt Beckmanno, cum
visionibus Cotterj, et 3a. parte
Physicæ Wendelinj.
Wir haben ein faß Zerbster
Bier der Pröbstinn geschickt.
Nota: Es seindt gar neẅlich
300 faß biers, von Zerbst, nach
Dresen[!] geschickt worden.
Der Ambtmann, ist gestern, von
zwey parteyen <Crabahten,> angesprengtt wor-
den, hat sich aber ihrer <noch> erwehrett.
heütte streiffen sie, zue 21 starck.
Darumb habe ich, die beyden
Röder hinauß geschicktt, so wol
das faß zu convoyiren, alß
die klejne Jungfraw Sofia,
hereyn zu begleitten.
La chienne rouge, a euë trois<neuf>, petits.
<4e. ont estè jettèz en voye.>
Vor | 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | 5 Scheffelschffl | rogken, |
8 Scheffelschffl | weitzen, | ||
2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | 10 Scheffelschffl | gersten. |
Zeitung daß der Schwede in Schlesien
eingefallen seye, vndt vber dem
Tittel des Baltischen Meers, sich
mitt dem general verunwilliget.
Jtem: daß Magdeburgk so wol
als Braunschweig soll bloc-
quirett werden.
Jtem: das der wispell weitzen
zu Braunschweig solle 40
Thaler, gelten, an izo. Nota Bene
Jtem: daß der Kayser gewiß
solle todt sein, quamvis <valde> dubito,
nec vellem.
Die Röder seindt von Quedelburg
wiederkommen, vndt haben nur
einen Crabahten angetroffen,
der ihnen gar gute wortt gegeben.
Wolff der Forster hat ein Rehe
gebrachtt.
Donnerstag♃ den 13den November
Jn die kirche.
Nach dem frühestück gen Bernburgk
selb 4 geritten, vndt gar gnedig,
von herrvattern, entpfangen worden.
Nota Bene Zeitung das die pest, zu hamburgk,
in holstein, in Thüringen, in
Francken, zu Augspurg, etcetera
vndt durch ganz Franckreich
starck grassiret. Gott erbarme
sich der seinigen.
Freitag♀ den 14den. November
Nous avons tenu conseil, avec
Son Altesse, sur ce la proposition du
voyage de mon jeune frere
Frideric. La conclusion a
estè que son aage estant meury
|| [[Handschrift: 128r]]
pour cela au 15me. an, & le temps
de sortir des preceptes scolastiques,
a des la prudence politique &
aux exemples oculaires, mesmes
le temps de bien former ses moeurs,
& apprendre les langues necessaires
a un Prince, aussy pour s'insinuer
a la cour de l'Empereur il devroit
voyager en Italie, ou l'jnclina-
tion & offre d'un tel personnage
qu'est Monsieur Wartemsleben, le
portoit <la
peste
& guerre estant
en France>. On luy assigneroit
pour un an, 3 mille Dalers, desquels
Wartensleben auroit 300. Outre ce Gou-
verneur il auroit un Precep-
teur, un Page, un valet de
chambre, & le garçon du gouverneur.
Moy & mon frere Ernst, & le Presi-
dent Heinrich Börstel avons estè les Conseillers de Son Altesse
|| [[Handschrift: 128v]]
ce mattin.
Son Altesse sagt, es ließen sich
alle sachen im fürstenthumb
schweerer an, vndt wehre
humanitus loquendo keine
erleichterung zu hoffen. 1. Reli-
gionis causa, welche durch Kayßerliche
commissarien sollte außm Reich ge-
schafft werden. 2. Wegen der
klöstersachen, als Gernrode,
Nienburgk vndt Kelwigk,
welche sollten eingezogen werden.1
3. Wegen der Aßcanischen sache,
nach welcher grafschafft an-
spruch andere strebeten. 4.
Wegen des ländtschafftwercks2
so besorglich, durch verlust ih-
res credits, vndt schuldenlasts
|| [[Handschrift: 129r]]
dörfte vbern hauffen gehen. 5. Wegen
izigen ohne das besorglichen zeitten,
vndt landesnoht, da sich Capitän
Goldtstain, mitt vndterhaltung
seines volcks in der schanze
gar grob erzeigete, darentwegen
die angesezte neẅe contri-
bution, dem lande <sehr> schädlich wehre. perge
6.
Nebensachen.
Fürst Rudolff hette 230 mille Thaler
schulden gelaßen, vndt vbel hauß gehalten.
Die wittibe zu Koßwigk
tribulirte Fürst August quj est
aussy mauvais œconome.
Es sollte die noblesse keinen
handel treiben, lieffe wieder
die Reichs constitutiones.
Der General hette es höher ge-
bracht, als in 100 Jahren keiner
gethan.
Es wehren aber, heütiges tages
gantz andere kriegesrecht, als
vorzeitten, etcetera[.] Man
hielte sonsten, gar schlechte ordre,
vndt Disciplin.
Mein Bruder Fürst Ernst hette
numehr, ejne partie angenommen,
dieselbe müste er, manteniren,
vndt defendiren.
Wir müsten zwar an izo, vom
Kayser dependiren, jedoch
köndte man nicht wjßen, ob
das bladt vmbschlagen möchte.
Eventus bellj, wehre anceps, et
dubius.
Franciscus müste vndter Wartems-
leben sein, vndt sich demselbigen
vndterwerfen, denn sonsten theten
ein hoffmeister vndt ein præ-
ceptor, in parj dignitate, nicht
gut beysammen, als Jhre Gnaden selber
|| [[Handschrift: 130r]]
erfahren hetten, wie sie wehren nach
Constantinopell gezogen, da einer
dann den andern verklagt hette, bey
Großherrvattern sehligem vndt wehre
offt wunderlich daher gegangen.
herrvatter lernete mir auch
eine kunst, schöne mayne den
pferden zu ziehen, inm Man
muß Erbßenstroh in bier sieden,
wann der mond etwa ein
drey tage alt im zunehmen ist,
soll man einen daumen breitt
die pferde<mayne> oder den schwantz
des pferdes abschneiden, vndt
darnach mitt selbigem war-
men bier waschen, so kriegt
es gar schöne mayne dar-
von. Die Türcken warten
ihre pferde sehr fleißig, wann sie
misten vndt harnen fangen sie es in
Töpfen auff, vndt halten die ställe gar
|| [[Handschrift: 130v]]
rein. Den mist laßen sie in der
Sonne dörren, stoßen ihn zu pulfer,
vndt streẅen denselbigen staub
ihren pferden vndter, in die streẅ
so werden die pferde, wann sie
sich in die streẅ legen, sehr schön
vndt gesundt darvon, gleißen
auch wie die spiegel alßdann.
Jch habe<Der>d Churfürst von Saxen ist
gestern zu Deßaw gewesen,
vndt hat mitt vetter Casimirn
den großen langgesuchten
bähren, in den Anhaltischen
höltzern gefangen.
Samstag♄ den 15. November
Nach dem frühestück, vndt a Dieu
de Son Altesse von Bernburg nach Ballenstedt,
wiederumb in bösem wetter.<wege.>
Zeitung daß der König in Schweden,
Nota Bene geschlagen, vndt der graff
von Turn, todt seye.
<Bayern ist von Goslar wiederkommen hat mir 148 ThalerThlr,
17 gute Groschengg. 7 Pfennige (denarii)d. mittgebracht,
vor daß verkauffte getraydig
3 wispel 2 scheffel weizen,
3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 4 Scheffelschffl gersten Quedlinburger maß[.]>
Sonntag☉ den 16. November
heütte ist aufgemeßen worden:
19 scheffel weitzen, vber 1 Scheffelschffl
hanß Linbaw vndt sein geselle
vfgemeßen auß 8 schock.
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 8 Scheffelschffl gersten vber 2
Scheffelschffl lohn, Abraham Brugge-
man, vndt sein geselle vfgemeßen
auß 8½ schock eodem die.
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 6 Scheffelschffl gersten, vber 2
Scheffelschffl lohn hanß Leze vndt sein
geselle, auß 8 schocken eodem die.
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 13½ Scheffelschffl vber 2 Schefel (Scheffel)schfl lohn Zacha-
rias Münch vndt sein geselle vfgemeßen
aus 6 schock[.]
Schreiben vom Obristen Pegker, mitt
aller guten offerte, vndt das
sich Crempe den Wallsteinischen
ergeben habe, <verschienenen Montag
vor 8 tagen.>
Schreiben von Casparo Pfawen,
daß der Pabst, habe des
Kaysers Sohn geschencktt, das
ertzstifft Magdeburgk vndt
Bremen, vber das stifft
halberstadt.
Schreiben von Landtgraf Morizen,
der mich zue Gevattern bittett.
Paß von Radischleben,
nach Quedlinburg
4 wagen 2 karn, haben
geladen 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: weitzen, vndt
2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 3 scheffel gersten.
Es hat sich heütte bey mir ein
Mußkowiter zum Stalliungen
|| [[Handschrift: 132r]]
eingestelltt, diesen abendt. J'ay
cassè l'autre.
Montag☽ den 17den. November
Jch habe gestriges Nachmittags
auf die Crabahten streiffen laßen,
es hat sich aber keiner im felde
gefunden, dieweil gestern morgen
drey zu Quedlinburg auß ihrem
Mittel gefänglich eingezogen worden.
Von dem Rittmeister, Lorenz Blaß-
senick<kovitsch> von Blanckenburgk ein
schreiben entpfangen, darinnen er sich
zum höchsten endtschuldigett wegen
begangenen exceßes, der Crabah-
ten, auch daß er keinen Trompter
hette hergeschicktt, hette sie recht-
schaffen darumb bestrafft. Bähte
ich wollte ihm ins künfftige,
dergleichen zu wißen machen. perge
Jch habe ihm wieder höflich geantwortett.
Sebastian Janus hat sich von
harzgeroda recht eingestellett, vndt
soll nun,<nunmehr,> mitt Gottes hülfe mein
Ambtschreiber bleiben, nisj æmulj
mej illum persequuntur.
Nota Bene[:] Es ist zu Eglen, den 6. October
vergangen, ein gesichte gesehen
worden, vmb 9 vhr, als der
Mond am himmel aufgegangen.
1. Drey leẅen mitt kronen auf den
köpffen, zween vbereinander, vndt der
dritte gegen die zween vber gesehen.
2. Darauf bey dem Mond ein geviertes
zimlicher größe, vndt ganz helle worden,
darinnen sich ein großer stuhl her-
für gethan, worauff ein Mann geseßen,
anzusehen wie ein großer Potentat.
3. Ferrner ein gedoppeltes kreütz,
in dem hellen sich sehen laßen.
4. Darauff sich ein halber Mann an-
zusehen wie ein kriegsheldt herfür
|| [[Handschrift: 133r]]
gethan, welcher gleich gegen Morgen,
gesehen.
5. Ferrner ein großer offener Rachen,
weißlicht herfür kommen, vndt dann
gegen demselben wieder ein großer
offener Rachen braunlicht, mitt ei-
nem langen schwantze, wie ein lindt-
wurmb anzusehen, welche beyde offe-
ne rachen, ineinander gegangen.
6. Jst der weißlichte am längsten blie-
ben.
7. Nach diesem hat sich ein schöner
grüner baum sehen laßen.
8. hierauff erfolgett eine große leiche.
9. Letzlich ist hat sich auß des lindt-
wurmbs schwantze, zwo helle stangen,
oder strahlen sehen laßen, an einem
ists herundter gehangen wie ein Sarg.
Dieses alles hat bey einer halben
stunden gewehrett, vndt wann ein anders
kommen, ist voriges vergangen.
Den folgenden Donnerstag, hat sich
zu Scherncke, gleich im Mittage, ein
groß vndt klein kriegesheer gegen
einander streittende sehen laßen,
vndt hat das kleine heer die
oberhandt behaltten, Jn der lufft
ists gleich, alß wann große stücke
loß giengen gehörett worden.
Dienstag♂ den 18.den November
Hier Röder m'a contè qu'on pouvoit
avoir a Höchstat un Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: de for-
ment, pour 24 Dalers, font icy
1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: & 36 DalersDal:
Vn Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rogken pour 20 DalersDal. font
icy 30 Dalers.
Vn Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten 16 Dalers
font icy 24 Dalers.
Nota Bene[:] Le mauvais genie, peut estre,
que i'ay tousjours a Bernburg m'a em-
peschè de ne pouvoir prendre congè
de mon frere le Prince Ernst.
72 Pfennige (denarii)d. machen einen ortsTahler.
144 Pfennige (denarii)d. machen einen halben Tahler.
288 Pfennige (denarii)d. machen einen gantzen Tahler.
Ma femme m'a empruntè, 36 Dalers.
36 MariengroschenMarieng. machen ein Reichstahler.
1 Mariengroschen seindt 8 pfennige.
Jch bin hinauß hetzen geritten, vndt
haben einen hasen, einen Crabahten,
vndt einen fuchs gefangen. Es wahren
vier Crabahten, dieselbigen sprengten
wir an, dieweil sie vnserer <Vnderthanen Märtin
glennenberg> wagen
einen vffgehawen hatten, vndt einen ha-
bersack genommen <auch
die
ketten
abnehmen
wollen>. Die pferde seindt
entrunnen. Jch hatte sie alle vier, in
meiner gewalltt, nähme<ließ> aber einen
nur gefangen, wegführen, dann ich
des Obersten Peckhers paßzettel
<vom 28. November auf heim vndt Ditfurtt,>
respectirte, den er ihnen gegeben,
die straßen rein zu halten, aber
nicht die leütte zu plündern. Es wahren
3 ansehliche kerlls darundter.
Mittwoch☿ den 19den. November
Nach dem ich gestriges abends den
gefangenen Crabahten, in die eysen
schlagen, vndt bewachen laßen, habe
ich heütte frühe, nach Radischleben ge-
schicktt, zu vernehmen, waß etwa
diese außreütter alda, vor schaden gethan.
Durch Münstern <den
Stallmeister> vndt den Ambtmann harschleben
habe ich interrogatoria stellen, vndt
den gefangenen Crabahten examiniren
laßen. Gestriges abends, hat sich
der Crabahte gar närrisch angestellett,
hat nur semmeln eßen wollen, hat
in den eysen getanzt, vndt weder
recht Crabahtisch, noch recht deütsch
geredett, auch andere poßen vorgeben,
als wann er seinen sporen gehabt hette,
sollten ihn 50 Tragoner, nicht gefangen
haben, et talia heterogenea. etcetera
Gestern abendt habe ich dem alten Ambtschreiber
Arndt Engelhardt, (welcher numehr ein 30 Jahr
alhier auff dem Ambte gewesen) auf sein vn- || [[Handschrift: 135r]]
dtertheniges ansuchen, dieweil er altt vndt
vnvermögen wirdt, seinen abschiedt durch den
Ambtmann ankündigen laßen, davor er
sich auch gar sehr bedanckt. Er soll
aber noch alhier bleiben biß auff weyhe-
nachten, vndt alßdann abziehen. Von
weyhenachten soll des neẅen Ambtschreibers be-
stallung angehen, aber seine Rechnung von
vergangenen Johannis an.
Thomaß, vndt Frantz, seindt nach Quedlinburgk.
Bayern vndt Sigmundt<Sebastian> nach Padeborn, den
handel mitt dem Feldtwaibell zu vergleichen.
Der Junge Röder, vndt Sigmund<Sebastian,> seindt auch
heütte von Radißleben wiederkommen, haben
nichts böses von den Crabahten erfahren können.
Diesen Nachmittag, hat der Oberste Peckherr
zwey Crabahten hergeschickt, vndt mir
geschrieben, gehorsam(st) bittende, ich wollte doch
den gefangenen loßlaßen, dieweil er
einen paß von ihm gehabtt, vndt sie nicht
gewust, daß sie auff den straßen, meine
leütte passiren laßen sollten, wie sie
aber an izo wüsten. Jch habe ihm geant-
wortett, vndt den Crabahten wieder abfolgen laßen.
<Christian> Kortte der Feldtwaibell <vndter
Capitän
Schierstedt
des Graffen
Schlicks
Regiment,> hat
sich aller vndterthenigen bezaigung er-
klärett, vndt da er mich offendirt vmb
verzeyhung gebehten, auch daß er
sich wollte mitt Rödern vertragen,
erklärett.e erbotten, Jm vbrigen, be-
gehrte er seinen leib nicht zu ver-
kaüffen, oder arzlohn zue haben. etcetera
Donnerstag♃ den 20. November
Escrit au President, pour le fils de Frideric.
Envoyè Hans Wolf Ernst Röder a Harzgerode, Jddio glj
dia prospero successo.
Es soll ein Comete am himmel diese tage
vber, alhier vndt zu harzgeroda
sein gesehen worden, deßen schwantz
nach auffgang der Sonnen, sich krümmen
soll.
Geschrieben, an Landtgraff Moritzen
auf seinen Gevatterbrieff. Jtem:
an herren von Dohna.
Rödern den alten nach harzf
Freitag♀ den 21. November
Bayern vndt Thomaß, beynebens
einem raysigen knechtt, seindt hinweg
nacher harzgeroda, vndt ferrners,
bey von dannen auß, beynebens
dem alten Röder, mitt Gottes hülff
vor mich etwas zu erwerben.
Nota Bene Mala Herba3 <fait> le Diable a quattre. Nota Bene
Paß von Ballenstedt, nach
Quedlinburg, vff 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten.
Jch habe heütte zum erstenmahl, auf
der hiesigen neẅgemachten klotzbahne
gespieltt, mitt Münstern.
Paß von Reinstedt,
1 wispel rogken nach halberstadt,
auff 2 karren.
Paß von Padeborn, nach Quedlinburg
3½ wispel 1 Scheffelschffl, gersten vnd haber.
Paß von Reinstedt, nach Quedlinburg
2 wispel 12 Scheffelschffl,
Paß von Padeborn, nach Quedlinburgk.
12 Scheffelschffl weizen.
20 scheffel gersten.
6 Scheffelschffl hafern.
Jour ou nuict malencontreuse,
& i'ay eu un fort mauvais songe
ceste nuict, particulierement de
mon valet d'escuirie Frideric, craig-
nant que Bayern, Röder, Thomas, &
luy n'ayent quelque malheur aujourd'huy.
Jch habe mein getraydicht, auf dem kornbodem[!]
besehen, mitt dem alten Arndt Engelhardt. et cetera
Meinen fuchs reytten <vndt
drauff
schießen> laßen et cetera[.]
Es ist dem von Binaw, ein faß Zerbster bier
nacher Quedlinburg geschickt worden.
Menschen gedencken,
Gott wirdts lencken.4
Paß von Padeborn, nach
halberstadt.
Fünff wispel 8 scheffel, getraydicht[.]
Paß von hoymb: nach halberstadt.
16 scheffel | weizen, | |
12 Scheffelschffl, | Rocken, | |
3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | 12 Scheffelschffl | gersten, |
16 Scheffelschffl, | hafern. |
Nota Bene Mon songe n'a pas estè mensonge,
car mes gens Dieumercy sont revenus
ce soir, mais ils n'ont rien fait quj
vaille, & le negoce leur a estè en
tout & par tout contraire. Voyla ce
que denote le signe böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ que i'ay fait
ce matin sans scavoir de rien.
Sonntag☉ den 23. November
Jn die kirche zweymal.
Andreas hoymb, von Troppaw reytschmidt, <2½
iahr,>
vndter Mirco Marcovitsch von Rabiste
Capitan leütenambt vndter dem Hras-
tovaskischen Regiment, vber eine compagnie
Crabatischer Reütter, de dato im Quartierg
Alstedt, den 20. September 1628 hat
meiner pferde eines angesprochen, <irrito
conatu. Jst abgewiesen worden.>
Schreiben von Magdeburgk, Numero 22[,]
23[,] 24.
Mon frere Ernst, est party avant-
hier, de Bernburg avec un grand train[.]
Dieu le conduyse & le garde de malheur.
Nota Bene Jl a prés de 70 chevaux, chèz soy.
Mobiles Adolescentium animj, præmaturis
honoribus, ad superbiam non extollendj.5
Schreiben vom præsidenten, daß Friederichs
sein sohn solle in die communitet zu Zerbst,
auffgenommen werden.
Geschrieben, an die FrawMuhme von
Sandersleben vndt an herzogk Wilhelm
von Weymar wegen der ehegelder.
parafrenalgelder, wie auch an
der Weymarischen landtschafft,
Directores.
Der alte Arndt Engelhardt, so numehr
in die 30 Jahr Ambtschreiber alhier gewe-
sen, hat gar treẅherzig mitt mir geredett,
|| [[Handschrift: 138r]]
vndt mitt threnen seinen abschiedt von mir
genommen, Jch habe ihm remuneration zugesagtt.
perge
Dienstag♂ den 25. November
Jch habe mitt einem vhrmacher von halber-
stadt dingen, vndt ihme zwey Tahler auf
die handt geben laßen, damitt er mir
meine vhr zu rechte bringen möchte.
Er fordertt in allem, 15 Tahler, darumb
man auch mitt jhm eins worden ist, (jn-
maßen er anfangs, von 20 biß in 18 Thaler
haben wollen) will sie auf ein Jahr
lang gewehren, vndt hernachmals alle
Jahr einmal besichtigen, vndt zu rechte
bringen, vmb ein Tranckgeldt.
Paß von Padeborn, nach Quedlinburg
1 wispel, 18 scheffel.
J'ay cassè mes deux Mousquetaires,
de la garde, de ce chasteau.
Jch habe heütte wiederumb, un honneste traffic
vorgehabtt, aber, es hat mir gar nicht
glücken wollen.
Mittwoch☿ den 26. November
J'ay fait tirer sur mon alezan.
heütte hats erst angefangen, wintter
zu werden, vndt zu schneyen, <vndt zufrieren.>
Paß, nach halberstadt,
von Reinstedt. et cetera
2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rogken.
Schreiben von Sanderßleben entpfangen
von der wittibe aldar, wie auch
von herzogk wilhelmen von Weymar.
Der Junge Röder, ist mitt Christian
Gößing dem Sattelknechtt, von
Wolfenbüttel wiederkommen,
mitt berichtt, daß Berndt Bockel-
mann, (henrichs vetter) will die
20 wispel gersten annehmen,
vndt theilß verhandeln helfen,
vmb 20 Tahler den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten
dieweil er sehr spitz vndt taub-
körnig ist, id est, das er vbel ge
|| [[Handschrift: 139r]]
rahten, vndt wenig mehl darinnen.
Weizen, gilt an izo daselbst, nur
30 biß 31 Thaler, rogken, 29
biß 30 ThalerThlr. Nota Bene[:] der Rocken ist
an itzo angenehmer als der weizen,
oder gersten. Wenn aber der gerste
gut wehre köndte man ihn vmb
23 ThalerThlr: verlosen. Sie beyde
haben offt greẅliche fälle mitt
den pferden gethan, aber, Gott
seye es gedancktt, ohne sonderlichen
schaden.
Donnerstag♃ den 27. November
Predigtt angehörett.
Præparatoria gemachtt, zur Wolfenbüttler
rayse, Gott gebe vnß, glück darzu,
vndt stehe vnß ferrner bey, mitt sei-
nem segen.
heütte habe ich erst bekommen vom
alten Ambtschreiber, waß vergangene
woche ist aufgemeßen worden am 22. November
|| [[Handschrift: 139v]]
alß nemlichen:
21¾ Scheffelschffl weitzen, auß 9 schocken
davon 1¼ scheffel lohn, vff der Oberdehle. |
|
1 wispel | 7 scheffel gersten, auß 8½ schock,
davon 1½ scheffel lohn, vff der dehle beym kuhestall. |
1 wispel | 10 scheffel gersten, auß 10 schock,
lohn 1¾ scheffel, vff der Mittel dehle. |
1 wispel | 17 scheffel haffern, auß 7½ schock,
darvon lohn 2¼ scheffel, vff der dehle am Schaffhoeffe. |
Le petit tailleur, m'a dit aujourd'huy
qu'il luy falloit 3½ aulnes de drap pour
me faire une robbe fourrèe, ou Hongre-
line, de la mesure de Quedlinburg quj
fait justement la moit le double
des aulnes de Paris, c'est a dire une
aulne de Paris, fait icy 2 aulnes.
|| [[Handschrift: 140r]]
Et pour me faire un habit, chausse &
pourpoint avec les bas de chausse il luy
faut 4½ aulnes, de drap, & pour
un manteau, 5 aulnes de drap, s'en-
tend tout a l'aulne de Quedlinburgk.
Freitag♀ den 28. November
Hans Wolf Ernst Röder abermals verschicktt, nach
dem ehrlichen <ihme
wol
zimblichen,> gewerb. Gott
gebe jhm glück darzue, ob es
schon vor diesem mißlungen.
Avis vom Obristen Pegkerr, das 6 compagnien
Crabahten im anzuge seyn, auß holl-
stein herauff zu kommen. Jch habe
ihm wieder geantwortett, durch
den Crabahten, den er zu mir geschicktt.
Paß von Reinstedt, nach Quedlinburgk.
20 scheffel Rocken vndt weitzen. | |
18 scheffel gersten. | |
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)wisp: | 3 scheffel haffern. |
Wollen es auff drey wagen laden. || [[Handschrift: 140v]]
Paß von Radeschleben,
nach Quedlinburgk.
4 wispel 3 malder, auff
5 wagen geladen.
Paß von heimb, nach halberstadt.
16 scheffel rogken.
14 scheffel mehl.
12 Scheffelschffl weitzen.
14 scheffel, Wilhelm Meyer.
12 scheffel gersten, Clauß Keßeler.
12 Scheffelschffl gersten, henrich Pezell.
Alles auf 6 karren.
Der alte Röder ist wiederkommen
von Schachstedt vndt höchstedt, irrito
conatu. Jl semble que tous
les elements me soyent con-
traires au trafficq bien qu'irre-
prochable.
Jch habe noch (Gott lob) diesen abendt den
paß vom Obristen Pegkherr, erlangett,
|| [[Handschrift: 141r]]
der haüptmann <hanß Ernst> Pauckher hat mir
ihn in seiner abwesenheitt, auf
eine carta bianca, geschrieben,
(die er ihm vndterzeichnett vndt vn-
dtersiegellt gelaßen) zugeschicktt.
Nota Bene[:] der Obrist Pegkerr, ist nach Staß-
furtt, zum Obristen Altringer, verray-
sett, <diese Nachtt.>
Samstag♄ den 29. November
Die pawren seindt heütte mitt den
päßen weggefahren, weil heütte,
zu Quedlinburgk, als auch am
Mittwoch, Marckt ist, Thomaß
ist auch hin ezliche sachen zu bestellen.
Andreaß haimb, ist heütte von Blanckenburg
abermalß wiederkommen, hat einen schein
gebracht, von seinem leütenamptt vndt
Fendrich, daß das eine braune Crabatische
pferdt so ich habe, sein eigen seye, vndt er
habe es dem andern, geliehen, nicht auf der
|| [[Handschrift: 141v]]
Mauserey, sondern in seinen geschäfften
<zu verraysen,>herumber zu reitten, welcher auch
vmb seiner vnthaten willen,
seye mitt ruhten außgestrichen
worden, Jorkaw genandt.
So habe ichs ihm abfolgen laßen.
Er heist Andreaß haimb, oder hampe.
Jst ein deütscher.
Nota Bene[:] des Fendrichs Johan Dieterichs
hake sein schreiben, ist zu Widen-
roda den 29. 9bris datirt.
Des leütenampts Gregorij Ke-
reste<r>s, oder Kerestes Gergely
zu Blanckenburg den 27. November ⁄ 7. December
sein schein.
Nota Bene[:] Beckers<Fortune de ma femme inopinèe
arrivant de Wartemberg.>h
Der Crabaht, welcher mir gestern vom Obristen
Pegkherr, das warnungsschreiben
gebrachtt, ist einer von denen gewesen,
die sich gestriges ich letztmals, mitt
|| [[Handschrift: 142r]]
samptt den pferden angesprengtt, vndt
angehalten, darnach nur einen gefangen
genommen, (dieweil die andern des Ober-
sten paß hatten) Nun ist mir heütte erst
berichtett worden, das sich dieser vogell
soll gestern haben verlautten laßen,
er wollte vnsern Mußcketirer
Caspar zu Padeborn, wol finden,
dieweil er seinen gesellen, so wir
nechstmals gefangen genommen, Maul-
schellen gegeben, als er nicht absitzen wollen.
Röder ist wiederkommen derechef pour nostre
affaire <difficile.>
Der haüptmann hanß Ernst Pauckherr,
hat mir von halberstadt zugeschrieben,
wann die Crabahten durchkä ankähmen,
so wollte er sie laßen durch commissarien
durchführen, biß nach Quedlinburgk.
Jch habe ihm wieder geantwortett.
J'ay tirè des oyseaux, goldtamer,
sive Grünschling, auch fincken, vndt
sperlinge.
Sonntag☉ den 30. November
heütte ist der erste Advent,
an welchem wir predigtt gehörett,
wie braüchlich more solito.
Zeitung von Bernburgk, daß herrvatter
abermals am stein gar kranck seye,
Gott der Allmächtige wolle Seiner Gnaden
schmertzen lindern, vndt dieselbe
trösten, stärcken, vndt erfreẅen.
Jch habe meinen neẅen Ambtschrei-
ber Sebastian Jahnus, zum ersten
mal verschickt, mitt getraydicht,
eine kornfuhre, nacher Wolfen-
büttel zu thun. Gott gebe ihm
darzu glück vndt heyll, vndt
auch mir ferrneren fortgang,
in allem meinem vornehmen, thun
vndt laßen, Amen.
Jo hò scritto a Lipsia, a Hans Ritz nelle cose dj
Wartembergk, et di Weymar.