heütte frühe habe ich den Jungen Röder,
mitt dem silbergeschirr, nach Bernburg
geschicktt. Gott geleytte sie, vndt be-
hüte sie vor vberfall, oder plünderung.
Ma femme me dit aujourd'huy
Nota Bene qu'elle aymoit fort nostre fils, mais
qu'elle craignoit, que il ressembleroit
a celuy quj est nommè metaphoriquement
Saul1, & feroit ou beaucoup de bien,
ou beaucoup de mal au monde.
Paß von Reinstedt nach halberstadt
½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rogken.
Schreiben von Casparo: das 50 Schwedische
Nota Bene cornetten, mitt den Arnheimischen vndt Pollnischen
Nota Bene so stärker gewesen, getroffen, dieselbe in
Nota Bene etwas zurücka getrieben, nachgehends aber
alß sie einen paß erlangt haben sie die
Schweden in die flucht gebrachtt, bey 500 erlegt
vndt 60 gefangene neben 11 cornetten er- || [[Handschrift: 118r]]
langt, welche nach Güstro durch des von
Arnheimbs vfwärter einen, dem herrn General
vberbracht, vndt præsentirt, derselbe dagegen
stadtlich beschenckt worden.
Obrister Morgan soll numehr mitt seiner
armèe in Ostfrießlandt sein, also daß der
general Tilly starck gegen ihn anziehen
thue, wie dann des Jsolano Crabahten
von Magdeburg eilends ab: vndt zum Regiment
gefoddert[!], sollen auch dahin marchiren.
Des generals aufbruch ist noch vngewiß.
Obrister Altringer, soll in kurzem dieser
öerter ankommen. <J'ay respondu a Caspar Pfaw[.]>
Zu Radischleben, haben heütte abermals
die Tragoner (11) quartier gemachtt,
futter, vndt mal, genommen, dr ezliches
wickfutter, im acker auffreßen vndt
zutretten laßen, den Richter zu schlagen
gedreẅett, weil er michs berichtett,
vndt sonsten vorgeben das dorff in brandt zu
stecken, wann sie mehr die schlagbaẅme bey
der Nacht zumachen würden. Sie
|| [[Handschrift: 118v]]
sollen sonst, die leütte, auch auf den
straßen, angreiffen, vndt besuchen, vndt
nur eigentlich darauf bestellet sein,
das sie die krahmwahren, welche in
Quedlinburg ankommen sollen, aufhalten,
vndt nach halberstadt führen. Es
ist ihnen aber nicht befohlen die straßen
zu berauben.
Jch habe an beyde Churfürstinnen, die
Pfältzische vndt die von Brandenburg,
wieder geschrieben, vndt ihnen, wie mein
kindttaüffen abgelauffen, berichtett.
Schreiben von der Weymarischen landt-
schafft Directoren, welche die vffkün-
digung nicht verstehen wollen, sondern
bitten noch vmb zweyiährige stundung.
Schreiben von halberstadt: daß die
Tragoner sehr vnrecht thun, in deme
ihnen bey hencken gebotten, vmb ihr
geldt zu zehren, auch sich nirgends
mitt gewalt einzulogiren, sondern
|| [[Handschrift: 119r]]
nur in wehrender Naumburger Petri Paulj
meße, zwischen Eißleben vndt Quedlinburg
die straßen zu bereitten, wegen vnsicherheitt der
raysenden, hetten auch ganz keine ordi-
nanz in meinen dörfern zu logiren.
Dem Fendrich Bartfeldt der sie commandirt,
wehre befohlen, die Redelsführer hinüber
nach halberstadt zu schicken, sie vor recht
zu stellen, dann sie bekähmen wochentlich
ihr geldt. Nota Bene[:] Er Johann Friedrich
Breitzke Regimentschultze schreibt mir
auch, in abwesenheitt seines Obersten,
daß Obrist Altringer werde heütte
gar gewiß, vndt herr general auf
künftigen Freytag, vor Magdeburg,
zu Wanßleben, anlangen. Nota Bene[:]
vndt Caspar Pfaw hat mir heütte
durch einen eigenen botten zuge-
schrieben es wehre dieselbe rayse
ganz vngewiß, apparence de fausse-
tè de Casparus appostèe par lau<ua>s2.
Zb
Wir haben heütte erfahren, daß
vns Gott in dem letztmahligen Pader-
börnischen schawerschlag noch ein gna-
denzeichen erwiesen, in deme der
haber wieder aller Menschen ge-
dancken noch auffkommen, vndt
viel gerste, erbßen vndt linsen,
noch zu rechte kommen beynebens
ezlichem rogken. Gott seye es gedanckt,
der vnß nicht allezeitt so hart
strafft als wir es vermeinen.
Schreiben von der hertzogin von Meckelburg
daß ihre sachen gar vbel stehen.
Donnerstag♃ den 2. Julij.
Schwere negocia vndt gedancken.
Rayse nach Wansleben, resolvjrt.
Dieweil heütte behttag ist, habe
ich predigt angehörett, vndt dem allge-
meinen gebeht, beygewohnett.
Schreiben von Heinrich Börstel dem Præsidenten, daß
der Schwede nicht allein geschlagen, son-
dern auch, 12 seiner fähnlein nebenst 4
cornetten, vndt des Königs hut,
ihme abgenommen, vndt nach Güstrow,
gesandt worden.
Vitzenhagen, vndt Eichen habe ich aber-
mals herbeschrieben.
Doctor Matthiaß Engelhardt, ist auch an-
hero kommen, dieweil Meiner herzlieb(st)en ge-
mahlin, ein par mal das gehör abge-
gangen, vndt Jhre Liebden so ein sausen vndt
wehethumb, in den ohren, entpfunden,
auch im haüpte, et constipationes, <alvj>, etcetera[.]
Es verlautett noch, daß der general
gewiß zu Staßfurt, anlangen werde,
inmaßen man victualien auf ihn einkauft,
vndt die gaßen rein machen leßett.
Thomaßen habe ich nach Sandersleben
oder höchstedt geschickt, Gott
gebe glück zu seiner rayse.
Mitt dem Tripmacher von Bernburg,
meiner<s> <kindes> Ammen ihrem Mann, habe ich
conversirt. Er ist sonst ein geborner
Engelländer. Gibt eine elle des
gewirckten Trips zur Tapezerey
oder vndterröcken vmb 14 biß 12 gute Groschengg.
Klaget vber mangel am verlag.
Er ist auch vorzeitten ein goldtschmidt
gewesen. Saget, das das Reinische
goldt viel eher fließe, als das
goldtkronen goldt, vndt dieses eher
als das Ducatengoldt, im schmeltzen.
Wann es aber ie nicht schmelzen
wollte, welches doch leichtlich in
einer ½ stunde, bey einer starcken
|| [[Handschrift: 121r]]
eße, (wie die schmiede gebrauchen) ge-
schehen köndte, so sollte man Salpeter
hinein in den Tigel werfen, so viel
als man zwischen zween fingern faßen
kan, so würde es eher schmelzen. Man
thete auch wol Mercurium darzu,
es wehre aber nicht zu trawen, wegen
seines starcken gifftigen dampffs. Wo
ich keine eße hette, so köndte ich ein
par blasebälge gebrauchen laßen,
vndt den Tiegel (darinnen das goldt)
wol feẅrig, werden, vndt mitt kohlen
vmblegen, wann es dann fein schimmerte
vndt glänzend innwendig blizte, so
wehre das goldt geschmoltzen, wehre es a-
ber noch mitt einer haut vberzogen, so
wehre es <noch> nit geschmoltzen. Man
müste sich wol vorsehen, daß kein Meßing
zum golde kähm, dann, wann, nur ein
klein wenig darzu kähme, so zertheilet es
sich vndt sprüzte voneinander, köndte nicht fließen.
Wir haben heütte zu Mittage, gar
gute gespräch mitt Doctor Engelhardt, gehabtt.
J'ay fait inquisition pour les deux
assiettes d'argent, perduës, au
baptesme, & rien ne s'est encores
retrouvè, <a mon grand desdaing.>
Jch habe den Cornelium Tacitum, vollends
außgelesen, mitt großer anmuhtigkeitt.
Antwortt, von Wester Egeln, daß heütte
der Obriste Altringer gewiß vor Mag-
deburg zu Otterschleben ankommen sollte.
Jtem: das bey dem Arnheimischen treffen
zwar, der Schwede geschlagen worden,
Es wehren aber doch, auf der Kayse-
rischen seytte, auch ihrer viel geblie-
ben, vndt der verlust compensirt worden.
Mitt des Königes hut, wollte die-
selbige zeitung nicht continuiren.
et cetera
<Abermahlige lucta et victoria.>
Von dem medico, Doctore Engelhardt conversan-
do gelernett, das ein quintlein brun-
nellen saltz (welches nur von Salniter
gemachtt, vndt mitt angezündetem
schwefel geleüttert wirdt) e in
wegerich, oder wegebreit latifolij,
waßer eingenommen, gut seye, 1. vor
die blutstillung, 2. vor einen bösen
halß vndt breüne, davor man sich
<auch> mitt <gurgelwaßer> gurgeln kan[,] 3. vor den hitzigen
brandt, sonderlich den pulferbrandt. perge <Nota Bene>
Jean ist herkommen, mitt bericht, daß
er gar vnglücksehlig ist, mitt meinen
pferden, zween haben den rotz (reverenter)
eines den wurm, vndt stecken die
andern auch an. Gott behüte vor vnglück.
Jch habe sonsten alhier zu Ballenstedt wenig
glück mitt pferden bißher gehabtt.
Toute sorte de discours avec le Medecin,
& particulierement de l'anatomie.
Thylo von Vitzenhagen, habe ich zum
abgesandten, naher Cöhten, auf
Schillings hochzeitt, deputirtt.
Predigt angehörett.
Den Medicum, Doctor Engelhardt, ab-
gefertigett, habe ihm, 10 Thaler, ver-
ehren laßen. Er sagt meines kindeß
grimmen vndt cholica komme nur daher,
daß die amme so viel Zerbst[isch]en bier trinckt,
da sie doch des Bernburger biers, gewohnt ist.
Man soll aber auf geröstet brodt, von
einer Mußcatennuß schaben, vndt daßelbige
ins bier legen, auch das bier wol verschlagen
laßen, so werde sich das reißen des kindes,
welches von der Amme die Milch saügett,
stillen, vermittelst Göttlicher hülfe. Anißpulfer
|| [[Handschrift: 123r]]
dem kinde ein wenig eingegeben, ist auch
gut davor. Das Zerbst[isch]en bier soll viel flatus
vervrsachen. Vndt darüber verwundert sich der
Doctor, das anstadt, da andere kinder
schweigen, wann sie an die brust gelegt werden,
dieses anfängt erst recht zu schreyen, wegen
des grimmens, wann es an die<er> brust <ein wenig,> gelegen.
Das leibgen wirdt ihm auch darvon gantz
auffgelauffen vndt hoch. Gott behüte es
vor vnglück sintemal es sonsten scheinet
ein gesundes kindt zu sein. So ist die
amme auch, dem ansehen nach, nicht vngesundt.
Casparus ist herkommen vndt hat gewißheitt gebrachtt,
das 30 <hohe> officirer, vndt 800<viel> Soldaten, geblieben,
in dem letzten Schwedischen treffen, auch das vber
50 Officirer <Vndt 800 Soldaten> gefangen worden wehren, der
König in Schweden, wehre bey nahe, gefangen
worden, vndt als sie haüffig nach ihm gegriffen,
hette einer, den hut <des Königs,> darvon gebrachtt. Des Kö-
niges in Schweden volck, hette sonst gar wol gefochten,
vndt die Polen erstlich in die flucht gebracht, der
Oberste Arnheimb aber, wehre mitt den deützschen
darzu kommen, vndt hette dje Polen endtsetztt,
|| [[Handschrift: 123v]]
Der König in Schweden hette vor seine person,
von sehr großem glück zu sagen, das er vor
dißmal also darvon kommen, dann er mitten
vndter den Kayserischen trouppen gewesen,
vndt hette sich als ein Soldat erzeigett.
Sie haben auch 11 cornetten vndt 10 lederne
stücke bekommen, deren eines, nur ein pferdt
ziehen darff, vndt sie können damitt so
weitt, als mitt canonen, schießen.
Der König in Schweden soll gesagt haben, er hette
noch nie so warm gebadett, doch wehre es ihm
lieb, das er die Kayserischen hette kennen
lernen, der Obriste Arnheimb aber, der
dieses alles an den General berichtett,
vermeinett, er<s> werde sich der König
dieser kundtschafft wenig zu erfreẅen
gehabt haben. Die Officirer vndt Soldaten
von der Kayserischen arn<m>ada sollen sich
alle sehr wol gehalten haben. Auf
die Pohlen aber hetten sie sich nicht zu
verlaßen, dann sie hielten weder ord-
nung noch standt, vndt wehren sehr ehrgeizig
|| [[Handschrift: 124r]]
vndt hochmühtig, so wol als ihr general,
der Polnische Feldtherr selber, denn der
war mitt 700 husaren, vndt 1000 Cosagken,
zum feldtMarschalck Arnheimb gestoßen,
vndt haben die Schwedischen trouppen bey
einem starcken paß, mit 53 compagnien pferden,
vndt 2 mille Mußcketirern, angetroffen.
Nota Bene[:] die Kayserischen, haben die höhe inne
gehabt, die Königischen den grundt, die Kay-
serischen haben sich des starcken paßes be-
mächtigett, den die Königische, mitt ge-
waltt verlaßen müßen, die Kayse-
rischen seindt gewohnt, mitt gutem
volck zu fechten, die Königischen Schwedischen
haben eine zeittlang hero nur mitt den
flüchtigen Polen zu thun gehabtt. Diese
förthel3 habe ich mir notirt, vndt aufgezeichnet.
Nota Bene Dinstag vber acht tage, soll der herzog
von Fridlandt, Kayserischer General,
in diese gegenden, naher Staßfurtt, vndt
<oder> Wanßleben, anlangen, wo es anderst
dabey bleibtt.
Curdt von Bayern, habe ich dimittirt, <vndt ziehen
laßen.>
Jch habe meinen Lytzaw heütte
habe ich laßen lernen wachteln fangen.
Meine rechnungen, vbersehen.
Noch continuirt, die rechnungen zu durchsehen.
Es regieren an itzo die pocken oder kindes-
blattern alhier, inmaßen dem caplan
vier kinder daran kranck worden.
Gott behüte vnß vor vnglück sintemahl
Meine herzlieb(st)e gemahlin, dieselben noch nie ge-
habt, vndt mein kindt, auch solche
kranckheitt zu befahren hatt. Jn Wolf
Schützen seinem hause, regieren auch
die pocken, wie auch in der stadt
Quedlinburg, hin vndt wieder.
J'ay fait donner aujourd'huy, des
bonnes paroles au baillif, afin
qu'il me rende, s'il peut, un bon
service.
Nota Bene Es hat mich<mir> heütte morgen im schlaff
getraümett, als hette die Burgmühle
alhier vndterm berge lichter lohe ge-
brennet, vndt ich wehre mitt meinen
leütten hinzu gelauffen. Die flamme
aber hette dermaßen vberhandt genom-
men das wir wenig außrichten können,
wehre iedoch in etwas geleschet worden
das etwas noch stehen blieben, von der
mühle. Nota: Soll dieses keine
kriegsvnruhe oder ander vnglück <als
schnelle
kranckheitt
oder ander
vnheyl> mir
bedeütten, so wirdt es groß wunder
sein. Gott wolle es gnediglich von diesen
landen abwenden, vndt sich seines
volcks erbarmen, <vmb Christi willen Amen.>
heütte diesen nachmittag, seindt mir
15 Reütter, zu Padeborn, eingefal-
len, haben sich gar insolent erzeigt,
mitt eßen, vndt trincken, nicht vor-
lieb nehmen, sondern die leütte auch
schätzen wollen. Jch habe an sie geschickt,
|| [[Handschrift: 125v]]
vndt sie verfolgen laßen. Sie waren
von Padeborn, schon hinweg, als meine
leütte hinkommen, vndt hatten alda
einen wagen vndt zwey pferde,
mitt gewalt hinweg genommen
haben nach heimb gewolt, alda
quartier zu machen. Meine leütte,
seindt ihnen nachgeritten.
Zeitung daß Graf henrich von dem Bergk
Nota Bene mitt 25 mille Mann zu fuß, vndt 5000
pferden, vor herzogenpusch ankommen,
daßelbe zu endtsetzen. Jtem: daß
zwey minen den Stadischen durch
vnglück mißlungen, vndt ihnen
selbst zu schaden angegangen,
auch daß viel feẅer in des Prin-
tzen von Vranien läger, angelegt
worden.
Nota Bene Der Chur Säxische weittberühmbte
|| [[Handschrift: 126r]]
præsident Schömberg ist den 19.den Junij
mitt todt abgegangen.
Schreiben von schwester Sybille zu
Wildungen datirt, das sie
sämptlichen mitt herrvattern, alda
den 28. Junij glücklich angelanget
vndt von dem graffen von Waldeck
stadtlich angenommen worden. Er
der graf Chrjstian, hat meiner
sehr wol gedachtt. Son Altesse
hat das asthma, schwester Anna Sophia
den stein, schwester Sibylla Elisabeth böse augen,
Gott lindere ihnen allen ihre gebrechen
vndt beschwehrungen.
Der Junge Röder ist von Padeborn
vndt Hoymb diesen abendt wieder-
kommen, hat dem Fendrich mitt seinen
20 Soldaten abgewiesen, vndt die
Padebörnischen pferde abgeiagt. etcetera
<Pollutio nocturna outre mesure, quasj d'une nuict a l'autre.>
Jch habe mich gevbt, nach der scheibe
zu schießen. I'eusse quasj tuè
un page <höckelumb> par malheur, tenant
l'harquebuze a costè, parce
que ie ne la faisois que bander,
& me preparer, & elle se des-
chargea elle mesme, le page
estant a costè de lo du but
pour voir la ou je donnerois dedans.
Mais Dieu a conservè l'enfant,
sans qu'il ait eu du mal.
Jch habe Christoff Malern, vndt
Thomas Benckendorf, nach harz-
geroda geschickt, hanß von hoff in
seiner schwachheitt zu besuchen, sinte-
mahl er weder hände noch füße
regen, vndt dem Todt nahe sein soll, auch
|| [[Handschrift: 127r]]
vnß bitten laßen, Gott vor ihn anzu-
ruffen, daß er ihm wollte die qual ver-
kürtzen, vndt hat vnß sein weib recom-
mendirt. Gott erbarm sich vber ihn gnädig vmb
Christi willen.
Jch habe an schwester Sybille Elisabeth
wieder geschrieben.
Fuj costretto dj combattere animosamente,
& costantemente colle tentazionj.
Christoff Maler, vndt Thomaß Bencken-
dorff, sejndt von harzgeroda wieder-
kommen, mitt berichtt, daß hanß
von hoff (so gar kranck zwar
ist) aber noch nicht in den letzten
zügen lege, hette sich aber höchlich
vor die visitation bedancktt: etcetera
J'ay chastiè partie de mes gens
de la mestairie, icy a Ballenstedt
a cause de leurs menteries. Car
mon Proverbe est: Wer leügt,
der treügtt.
Donnerstag♃ den 9. Julij.
Le baillif Jean harschleben s'est
remis en mes bonnes graces,
m'ayant obtenu 500 Dalers
d'emprunt pour un an, de
Schimmelmann, <a Quedlinburg.>
Friedrich Weyder, ist gestriges a-
bends von Zerbst wiederkommen,
mitt 4 faßen Zerbst[isch]en biers,
so er gekaufft vmb 8¼ ReichsthalerRthlr
ein iegliches. Jst also der kauff
deßelbigen hoch gestiegen. Als
ich erstlich ins landt kahm, vor 2
Jahren, bekam man ein faß, vor 5
Thaler, hernach 5½[,] hernach 6,
vndt immer weitter, nach dem die
gerste theẅer wirdt, <vndt die contributiones aufschlagen.>
Schreiben von Berlin sehr gnedig
vndt freündtlich, von beyden Chur-
fürstinnen, von Pfalzgraf Ludwigen,
auch von hanß Jacob von Gleißenthal.
Ioachimus helmstorf pfarrer zu Opperoda,
hat gepredigt, dieweil die pocken, beym
Diacono regieren. Er bericht daß der
von Wieterßheimb, will alle verfalle-
ne ledige haüser zu Opperoda, (da sich
keine erben zu finden, oder ganz verstor-
ben oder verloffen sein) auf seinen vn-
kosten aufbawen laßen, vndt hauß-
wirtte drein sezen die sollen ihm Jähr-
lich 30 gute Groschengg. herrendienstgeldt darauß
geben, vndt herrendienste thun. Schlägt
sich aber ein haußgenoße mitt, in ein solch
hauß, der soll die helfte als 15 Groscheng.
geben. Nota: Ein haußwirtt, vndt hauß-
genoße ist zweyerley, der erste besizet
das hauß, der ander verdinget sich hi-
nein, auf eine zeittlang, in eine stube
|| [[Handschrift: 128v]]
oder kammer. Es hat keine acker-
leütte in Opperoda als den Pfarrer
(welcher 2 hufen landes hatt) vndt den
Richter. Will durch den Richter
vndt geschworne von Ballenstedt
seine 2 hufen besichtigen vndt ab-
meßen laßen, dieweil ihme andere
zu nahe geackertt vndt der pfarre
ihre einkommen geschmählertt, als
Schlegel von Ballenstedt, vndt andere, <etcetera[.]>
Wieterßheimb hat das jus patro-
natus, sive præsentandj, concio-
natorem, herrvatter aber als lan-
desfürst hat das jus episcopale
sive confirmandj, zu Opperoda,
Sonsten hat der edelmann die juris-
diction Obergerichte zu B. Opperoda,
damitt Großherrvatter einen von
der heyde begnadiget hatt, deren
|| [[Handschrift: 129r]]
sonsten wenig sein werden, die dergleichen
hoheitt im fürstenthumb haben. Ein iedes
hauß muß dem pfarrer 20 Marienguldenmf.
iährlich geben. Es hat 40 feẅer-
städte in Opperode. Die Soldaten
aber haben das dorf sehr verdorben.
Graf henrich vom Berg soll vor
herzogenpusch geschlagen worden sein,
vndt es hetten aber die Staden eine
cruentam victoriam mitt ver-
lust 40 mille erhalten, quod vix credo.
Des Königs in Schweden Niderlage soll
so gar groß nicht sein, soll sich albe-
reitt recolligiren.
Obrist Arnheimb soll abgedanckt haben,
vndt herzog Julius henrich von Saxen,
an seine stelle kommen sein.
Wieterßheimb henrich Julius, n'est
point contraire a nostre religion.
Vitzenhagen ist von Cöhten wiederkommen,
vndt hat mir auch von Bernburg schreiben
mittgebracht von Melchior Loyß[.] Jtem ein sehr
höfliches danckschreiben vom breütigam
hofmeister Schilling, vor das vber-
schickte præsent, vndt ehrbezeigende
legation, des von Vitzenhagen.
Fürst Augustus, vndt Fürst Johann Casjmir, seindt
mitt ihren gemahlinnen anhero<nach Cöhten> kommen.
Christoff Krosigk ist herrvatters abge-
sandter gewesen, Dietrich Werder
Meckelburgischer, Tobiaß hübner
lignitzischer, Thylo von Vitzenhagen
der meinige. Der Oberste Eschwege
ist auch vndter andern, hinkommen, hat
sich gewaltig, gegen mir, recommendiren
laßen, wie auch haüptmann Manteüffel
vndt des obersten Bodenhausen sein sohn.
Meine schwester die herzogin von
Mecklenburg hat mir geschrieben, sie
wollte anhero kommen.
Jl m'a fallu delivrer les prisonniers
contre mon grè, a cause qu'ils eussent
manquè a mon service de la moisson
du foin.
Meine schwester, die hertzogin von
Meckelburg ist anhero kommen, vndt
nach dem eßen wieder verraysett.
Sie hat ihre beyde freẅlein mitt-
gebrachtt, vndt ihr Töchterlein
mein pate welches ich beschenckt.
herr rayß ist auch mittkommen
avec lequel i'ay traittè, die-
weil sich der ander handel
zerschlagen mitt Börsteln, <pour estre
mon maistre d'hostel.>
Casparus ist herkommen, mitt bericht,
das der general, noch zukünfftige
wochen ankommen sollte, in diese ge-
genden. Er führte numehr, den
Tittul herzogs zu Mecklenburg,
hat mir ein memorial vbergeben,
daß ich wegen Meines Gnedigen herzlieben herren-
vatters, die curialia bey ihm ablegen
sollte. Nota Bene[:] Son Altesse soll Morgen vber
drey wochen, wieder anhero kommen.
Dieweil sich Rittmaister We-
del zu hoimb einquartiren
wollen, als habe ich den alten
Röder (bien que disgraciè a
cause de son indiscretion & <quel>-
<que> changement d'affection, en mon
endroict) hingeschicktt.
<Lucta periculj, sed tandem Victoria.>
Jch bin heütte hinauß geritten,
ins holz, mitt dem neẅen schützen
Antonio, habe vermeint ein Rehe
zu schießen, deren man auch ver-
spühret habe sie aber, durch ver-
hinderung der holzhawer vndt
wagenfahrer<fuhrleütte> nicht schießen können.
An haẅ, ist albereitt eingeerndtett,
von der Sölcke | 31 fuder. |
Von der langen wiese | 34 fuder, |
von der Mühlwiese | 6 fuder. |
Von der Nachtwiese | 4 fuder. |
75 Fuder. |
von den Plätzen, vom Kliesing,
vndt beym alten Teiche, etcetera ist noch nichts
eingeerndtett.
Der alte Röder, ist von Heimb wiederkommen, mitt
bericht, das sich Rittmeister Wedel, alda, sehr wol
gehalten, vndt meisten theils von dem seinigen gezehrt.
Bericht vom Richter von Rieder, daß
heütte ein Riederischer pawer von
Quedlinburg kommende, von den Crabahten<Tragonern>
angesprengt, vndt todtgeschoßen worden,
da er eben die victualien eingekaüft,
Morgendes tages, ein braütigam zu werden.
Jch habe es durch Caspar Pfawen, dem
Obersten Pegker, zu wißen gethan.
Schreiben von Meiner schwester der hertzoginn,
das numehr der Reiß begehret, zu
Jährlichem vndterhalt, 150 Tahler.
Vndt hanß Ernst Börstel, habe ichs abge-
schlagen, dieweil er 200 begehrt, vndt
sich mitt 100 ThalerThlr, nicht vergnügen laßen
wollen. Können also nicht baldt eins
werden, <mitteinander.>
Ce soir ie suis derechef allè au bois, avec
le nouvel archier Antoine, mais n'ay
rien sceu tirer. Il y a quelque
charme ou fatalitè en cela, que de-
puis que ie suis icy n'ay sceu tirer
un chevrueil.
J'ay fait tancer hier au soir, Hans Wolf Ernst Röder
par Christof le peintre, 1. [...]<a>d cause de
son incivilitè & ingratitude, & quel-
ques autres petites pointes assèz importantes.
Jl s'est excusè, & a fait le bon valet.
Wir haben abermals predigt angehörett,
vom Opperödischen prediger.
Hò havuto differentj intrighi, con la mia
gente. perge
Jouè ce soir, au picquet, par passetemps,
avec Christofle le peintre, mon vieux serviteur,
encores que ie soye ennemy du jeu aux cartes.
Jch habe meinen fuchs getummelt, <diesen Morgen.>
heütte haben wirs erfahren, daß der
lose Mann der gärtner (da er sich doch
erbotten die bienenstöcke zu hüten, vndt
fleißig zu warten) alle die bienen habe
weg fliegen laßen, als sie geschwermett
wel da sie doch ein kindt hette warten
können. Jch habe ihn laßen beystecken.
|| [[Handschrift: 132v]]
Man helts vor ein großes vnglück,
vndt das das glück alles mitt weg seye
geflogen. Wir wollen aber keinen aber-
glauben, darauß machen.
Schreiben von Caspar Pfawen, das des
herrn generals rayse, abermals
auffgeschoben worden, Jtem: das
sich der Oberste Pegker erklärett,
den Thäter zu straffen, welcher meinen
pawren erschoßen, vndt die bereittung
der Quedlinburger straße, ganz abzustellen.
Jch habe heütte abermals beym
Reheblatten kein glück gehabt.
Die bienen aber haben sich <zum theil> wieder
gefunden, vndt zwar nicht <recht> geschwermett,
(wie sie sonsten, vmb Sankt Johannis, zu
thun pflegen) aber sie sindt außge-
flogen gewesen, vndt haben sich wie-
der gefunden. Jch habe ihnen, das
wachs, vndt den honig etwas nehmen
|| [[Handschrift: 133r]]
laßen, damitt sie nicht vberdrüßig
vndt faul werden, honig zu machen,
vndt auch darvor bleiben können.
Bürgemeister[!] Arndt Engelhardt, hat
es ihnen, (mitt einer bienenkappe be-
kleidett) genommen. Sie haben gewaltig
vmb sich gestochen.
Der junge Stammer, ist bey mir gewesen,
vndt hat mitt mir gegeßen. Jns künftige,
darf man ihn nicht mehr auffschreiben,
sintemahl er ordinarius fast oft <ou y
s'il
n'estoit
fou &
indiscret,> alhier
sein wirdt, dann er ist nicht mehr, in
meines Bruders, Fürst Ernsts seinen
diensten, sondern wirdt anhero auf seine
gühter, ziehen.
Je me suis reconciliè avec le
baillif & luy ay fait present d'une
debte, de 50 DalersDal: laquelle on me doit a Braunschweig[.]
Der herr Raiß, ist von hartzgeroda
anhero kommen, hat mitt mir gegeßen,
& promis de me rendre service tresfidelle
et affectionnè, hat nur eine schriftliche instruc- || [[Handschrift: 133v]]
tion begehrt, vndt ist wieder nach
Hartzgeroda gezogen, zum hertzogen von Mecklenburg[.]
Il m'a priè aussy de luy tenir la
main, afin qu'il ne soye pas mespri-
sè en sa charge & commandement.
<An Obersten: Pegker geschrieben, pour scavoir l'arrivèe
certaine du Général.>
Des generals rayse, soll sich aber-
mals auff 14 tage verschoben haben.
hinauß spatziren gegangen.
Schreiben Cjto: von Heinrich Börstel Præsidenten,
& Son Altesse & de Fürst Ludwig & de Melchior Loyß[.][.]
An Son Altesse vndt Heinrich Börstel wieder geschrieben.
Dieweil der Churfürst von Sachßen,
numehr den Tittul eines herzogs von
Mecklenburg etcetera dem general nicht ver-
waigertt, Alß sollen wir ihme, den-
selbigen an itzo auch geben.
Zeitung daß Graf henrich von Berg, dreymal
mitt dem endtsatz, vor hertzogenpusch,
durchzubrechen vermainett, ist aber
|| [[Handschrift: 134r]]
von den Staden, zurückgetrieben worden.
Der König in Schweden soll seine revange
gesuchtt, vndt den Arnheimb geschlagen haben.
Jst dreymal in gefahr gewesen gefangen
zu werden, in dem nähermahligen treffen.
Donnerstag♃ den 16. Julij.
Jn die kirchen.
J'ay cassè l'Archier Antoine, a
cause de ses blasphemes, sales
propos, & discorde, qu'il fomente avec
les autres valets, dont ils se plaignent.
Escrit an Heinrich Börstel[,] Fürst August[,] Fürst Ludwig[,] schwester Sophia Margaretha &
Dorothea Bathilde & Melchior Loys.
Antoine m'ayant promis amendement
de sa vie, ie luy ay donnè des jnterces-
sions vers Plötzka, <et Dessaw.>
Den Ambtmann, mitt Thomaßen, nach Bern-
burg geschicktt, den einen zum præsidenten,
den andern zu Melchior Loyßen. Dieu les conduyse.
Nota Bene Dieweill ich von Melchior
Andreß von Trota schreiben ent-
pfangen, daß sein schwestersohn,
der von der Wiehe, mitt todt
abgegangen, vndt das guht
Burgkscheidingen <im
lande
zu
Meißen,> vnserm hause
heimgefallen, welches Anhaltisch
lehen ist, alß vndt ein 50 mille ThalerThlr
werth sein soll, ein schönes guht,
Als habe ich zwar, die possession
deßelben, vor mich nicht nehmen
wollen, sondern Fürst Augusto als
Vicedirectorj in herrvatters absentz
aufgetragen, darumb ich dann
heütte in der vbergroßen hitze
mitt sehr großer vngelegenheitt
hinüber nach Plötzka geritten,
vndt die sache herrnvettern Fürst Augusto
angebrachtt.
heütte ist herrvetter Fürst August nach
Kricheln zu herrnvetter Fürst Ludwig vndt dem
præsidenten Heinrich Börstel gefahren. Es ist decre-
tirt worden, man sollte den Ambt-
mann Milagium beynebens einem
Notario zu einnehmung der posses-
sion hinschicken. Sonsten sollens die
von heimb, vndt die Schilling, vor
diesem, außgebehten haben.
Zeitung daß vor herzogenpusch, Graff
Ernst Casimir von Naßaw, ihnen
vndters geschüz kommen, den belägerten
vndt in 8 tagen, verhoffen, den ortt
zu erobern.
Jch habe in karten gespielt, mitt
der fraw Muhme.
Den dicken Troten, Melchior An-
dreaßen zu mir bescheiden, vndt nach
mehreren circumstantijs inquirirt.
Nach dem ich gestriges abends, meinen
abschiedt genommen, bin ich heütte
wieder von Plötzka nach Ballen-
stedt geritten, vndt noch vor der
predigt daselbst ankommen, da
ich dann Mejne herzlieb(st)e gemahlin, in gu-
tem zustandt gefunden, beynebens
dem kinde, Dieumercy.
<Meine herzlieb(st)e gemahlin hat heütte ihren>
J'ay fait ceste<kirchgang halten wollen>e, es ist aber verblieben.
Jch habe predigen laßen, & chastiè
les dormeurs, quj n'ont pas
apprestè mes chevaux.
J'ay fait ceste apres disnèe,
Nota Bene la criconcriquette, <& reliqua.>
Zeitung von Caspar Pfaw, daß der
general soll zu künftigen Mitt-
woch zu Wolmerstedt anlangen,
|| [[Handschrift: 136r]]
Jtem: daß herzogenpusch endtsezt
vndt Graf Ernst Casimir von
Naßaw, der Stadische feldtMar-
Nota Beneschalck, mitt ezlichen 1000 Mannen,
darvor geblieben seye.
Nota: Mitt dem kloster Nienburg stehet
es gar gefehrlich, dieweil man gar starck
von der einziehung deßelben redett. Das
kloster Stotterlingenburg, im lande zu Braun-
schweig4 ist auch neẅlich eingezogen worden.
Gestern ist des herren Generals Ar-
tollerey, mitt 1200 Mann zu fuß, vndt
800 pferden convoyirt, bey der
Deßawer Elbeschantze ankommen.
Sollen nacher halle marschiren, vndt
der general naher Erfurdt, alda
man vermeinett Jhre Liebden sich eine
zeittlang aufhalten möchten, ehe sie
den marsch nach Jtalien oder Franck-
reich vornehmen.
Je me suis rejoinct a ma compaigne
apres son baing. Nota Bene[:] Quand c'est
un fils, elle peut sortir en la 5me.
semaine.5
Jch habe herrnvettern Fürst Augusto
drey iunge winde zugeschicktt.
J'ay eu une mauvayse nouvelle
avantcoureur, de la veritè, qu'une
de mes soeurs estoit tres-passèe
au Sawerbrunn, mais d'autant
que je n'en suis pas encores
assurè, je le tiens cachè, & en doute.
Zween hasen vndt ein Rehe bekommen.
An Son Altesse vndt an Præsidenten geschrieben
de bon ancre.
Schreiben von Herrn Christoph von Dohna entpfangen,
alß auch von Arnspöeck, von fräulein eleonora vndt
|| [[Handschrift: 137r]]
herzog Joachim ernst gratulando, Jtem: auß der Schle-
sien von Peter<n> von Sebottendorff.
Gegen abendt, habe ich die trawrige
zeitung, durch ein avisationschreiben von
herrvattern bekommen, daß weylandt
die hochgeborne Fürstin, freẅlein
Agnes Magdalena, sehligen andenckens,
meine freundliche lieb(st)e schwester, vndt pate
sehlige den 17. Julij zwischen 3 vndt
4 vhr nachmittags, zu Wildungen,
an der dysenteria hart angegriffen
worden vndt verschieden, welcher ge-
schwinde fall, vnß billich zu gemüht
gegangen. Gott tröste vnß aller-
seits vndt lege vnß ia nicht mehr
auff, als wir ertragen können.
Jch habe Seiner Gnaden wieder geantwortett,
vndt sie söhnlichen getröstett.
Es soll die Ruhr starck aldortt regie-
ren, vndt zimlich vmb sich reißen.
Schreiben von Casparo: daß wegen großer
hitze, herr general langsamer rayse,
vndt also habe ich auch meine heüttige
vorgehabte rayse, differiren müßen,
dann ich nach gehaltenem kirchgang,
Meiner gemahlin, nach Groß Alßleben
verraysen wollen.
hanß Reüße ist herkommen.
Tobiaß hübner hat mir auch geschrieben,
vndt sich in optima forma gegen
mir endtschuldigett a cause de
quelques soupçons & quintes que
i'avois de luy.
Des Jsolans Obrister wachtmeister6,
ist vorgestern, vor Magdeburg geblieben.
Der alte vndt iunge Stammer, beyne-
bens Augusto von Heimb, vndt Vitzen-
hagen, seindt auch anhero kommen.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin hat heütte
ihren kirchgang gehalten, vndt wir
haben vnß nach demselben, vber der
Taffel, (so viel als die trawer
vertragen wollen) ergetzt, vndt
seindt frölich gewesen, mitteinander.
Nota Bene Der alte Stammer, hat vnß vndter an-
dern, erzehlett, daß er, vndt seine vor-
fahrn, schon vor 800 Jahren, hero, die Burg-
vogtey auf dem alten Anhaltt gehabtt,
vndt damitt seindt beliehen worden.
Sein erster vorfahr, so vor 800 Jahren,
mitt einem fürsten, von Vrsin, auß Jtalia
herauß kommen wehre, hette Balbuccij,
geheißen, vndt denselbigen nahmen, mjtt
Stammer, verdeütschett. wehre auch ejnes
adelichen geschlechts, gewesen, vndt der
Stammer, ihre wapen, zu Rom, soll
noch zu Rom, in einer kirchen, stehen.
Donnerstag♃ den 23. Julij.
Jch bin heütte nach Großen Alßleben
gefahren. Es haben mir aufgewartett,
hanß Ernst Börstel, hanß Reüß,
Bayern, Rinduff, beyde Röder,
Casparus. habe vermeint
weitter zu ziehen. Jst aber diffe-
rirt worden.
Bin wieder nach Ballenstedt
gefahren, dieweil des generals
ankunft sich verschoben, da er doch
zu Wolmerstedt anlangen sollen.
Contrarietèz domestiques, &cetera
Nihil est ab omnj parte beatum.7
Jch habe Reüßen, die Jährjge Ambts-
rechnungen, vbersehen laßen.
<heütte ist getrayde ejngeführt worden.>
<Nota Bene[:] Man hat diese nacht, vmb 2 vhr, einen starcken fall im vndtern creützgang gehört.>
heütte vber 8 tage, geben die leütte vor,
das die herrvatter werde herkommen.
Jch bin hinauß hetzen geritten, vndt habe<n>
einen hasen gefangen.
Schreiben auß hollstein, von herzog Joachim ernst vndt
L'affaire des filles de Hollstein, touchant
leur dote matrimoniale, est derechef
sur le bureau. Jl semble, que le Roy
de Dannemarck n'y est pas beau-
coup portè, nj enclin. Erzbischof von
Bremen, der herzog von Gottorff, die
herzogin von husem, Mein schwager vndt
seine Brüder vndt vettern, müßen al-
le einquartirungen haben, vndt ge-
nießen wenig des lieben friedens,
werden vom Königlich dänischen volck
sehr bedrengett, etcetera <bevorab Bremen.>
Nota Bene Dieses Jahr, sollen 3 himpen korn, 5 him-
pen Mehl geben, so reichlich ist das korn
gewachsen, durch Gottes segen.
An haẅ, ist eingeerndtett,
alhier im Ballenstedtischen:
von der Selcke oder
Anhaltischen wiese,: |
31 fuder, |
von der langen wiese: | 34 fuder, |
von der Mühlwiese | 6 fuder, |
von der Nachtwiese | 4 fuder, |
von der Rotenwiese, | 17 fuder, |
von den Plätzen, | 6 fuder, |
vom Kliesing, | 4 fuder, |
von den alten Teichen, | 4 fuder. |
Summa |
106 fuder in allem. |
Nota Bene[:] Je crains, qu'il y a de la
tromperie, en ce fait, car l'an
passe, j'avois 151 fuder, & ceste
annèe, le foin est mieux reussy,
mais l'autrefois je les faisois ac-
compagner, par ceux de ma cour.
Je presuppose, & m'immagine, che la mia
consorte sia stata gravida, sta notte.
Predigt angehörett.
Nachmittags, mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en
gemahlin, hinauß spatzjren gefahren,
nach heimb, vndt Padeborn.
Zu heimb, haben sie 30 fuder heẅ
eingeführet, mitt meinen pferden,
welches <noch eins> so viel ist, als vorm Jahr,
die pawren, doppelt<kaum> halb so viel
geladen, denn eines pawren fuder,
kaum halb so g viel ist, als ein
fuder, welches vnsre geschirre führen.
Die gewöhnlichen wochenrechnungen, vber-
sehen, <vndt allerley errores corrigirt.>
Casparus ist mitt meinen raysigen
pferden wiederkommen, von Großen Alßleben,
mitt bericht, daß ich Freytags zu Mittage,
beym hern general zu halberstadt sein könne[.]
Spatziren gegangen, vndt auf dem
gensekamb 294<300<19>> abgeschnittene Rogken-
haufen gezehlett, es mögen wol
noch ein 2<3>0 vmb oder 40 vnabgeschnittene
drauff stehen, oder ein 20 schock.
L'Hebreo Abrahamo Helly, è
venuto quà.
Schreiben von Fürst Augusto vndt dem
præsidenten, me desconseillans de
donner conseil au pr Duc de Holstejn,
in der hollsteinischen sache.
21 | Mandel rogken, in den 12 Morgen
heütte gewesen, Jst <aber> noch nicht die helfte ab, |
56 | Mandeln erbßen hinderm hopfen- garten, ist auch nicht die helfte ab. |
Zeitung daß die holländer die Jnsel Ja-
maica in America erobertt, daran
den Spannischen viel gelegen ist.
Jtem: daß die Stadischen vor
hertzogenpusch die Vuchterschantz erobertt
vndt sich der stadt immer näher approchiren.
Habbiamo fatto trattar co'l Abraham[.]
Ci dà 8¼ di Talarj, per una marca
d'argento, jndorata.
Vitzenhagen, jst herkommen.
Jch bin hinauß spatziren gegangen, vndt
habe meinen rogken, bey den alten
Teichen besichtigett, alda sie albereitt
ein 26 Mandel gehaüffet haben, ist
kaum der dritte theill noch deßen,
waß noch soll geschnitten werden.
Die erbßen, haber, vndt gersten, werden ge-
mayett, <mitt der sense> rogken, vndt weitzen aber, wirdt
geschnitten, mitt der sichell.
Jch bin hinauß aufs Rehblahten geritten, habe
aber kein glück zum schießen, gehabt, vndt
einmal fehl geschoßen.
Jch habe laßen die mandeln vberzehlen,
wahren, auf dem gensekamp: 373 Mandeln
oder hauffen rogken,
Jm Radischlebischen felde, 4 Morgen, rogken,
wahren 21 Mandeln, darvon dje zehenden
schon abgezogen. Nota Bene der
Nota Bene[:] Ejn ander stück, war so vbel gehar-
ckett, davon der hofmeister seinen
profit suchtt, <wegen der sawsterbe.>
heütte ist die leiche von Gernroda,
nach Bernburg geführt worden.
Schreiben vom Præsidenten, vndt zeitung auß
Franckreich, daß der König, mitt
dem hertzog von Rohan, vndt Religions-
verwandten gewiß friede gemacht. Sie
sollen innerhalb 3 Monat, jhre festungen
einreißen, vndt nichts als die bloße
Mawren, vmb ihre städte behalten.
Tobias hübner, jst herkommen. Il va
|| [[Handschrift: 142r]]
vers le General.
Donnerstag♃ den 30. Julij.
Schreiben von Casparo daß der General,
noch heütte, zu Wanßleben still liegen werde,
Jtem:<vndt> daß ich erst, am Sonnabendt, würde
können zu ihm kommen.
Zeitung daß Graf henrich von Bergk, Jse-
loirt eingenommen, vndt in der velawe
gewaltig streiffe, dörften also die
Staden eine stadt einnehmen, vndt
drüber ein gantzes landt verliehren.
Jch habe heütte, hanß Reüßen, Ritter-
standes auß Krain, vmb seiner be-
rühmbten qualiteten willen, zu meinem
hofmeister solenniter angenommen, vndt
meinen hofjunckern, hofdienern, vndt ge-
sinde sämptlichen vorgestellet, vndt
selber angewiesen. Gott gebe mir
vndt ihme, vndt <meinem> allerseits hofgesinde
darzu glück, heyl vndt segen, Amen.
Gebhardt Friederich von Krosigk,
hat wegen leibesschwachheitt, da-
mitt er ein drey wochen hero be-
fallen gewesen, mir abgeschrieben.
Gestern abendt hat Fritz der knechtt,
zween Mardern aufm Forwergk
geschoßen.
Mejne freundliche herzlieb(st)e gemahljn, jst heütte, hjnüber
nach Quedlinburg, gefahren. Der
alte Stammer, hat Jhrer Liebden aufgewartett.
Gestern haben beyde Röder bey Ra-
dischleben die felder besehen, vndt be-
funden, daß vf<von> 1 morgen rogken,
nur eingeführt worden, 1 schock
vndt 40 garben, von 4 morgen 6½
schock, von 3 Morgen 4½ schock,
von 3 Morgen 4 schock, vndt 3 Mandeln,
von 2 Morgen 4½ Schock, <alles rogken.>
An gersten aber, haben sie befunden
vf 40 Morgen, 43 schock, Jtem
vff 1½ Morgen, 1 schock, 21 garben.
Jtem: 9½ schogk haber.
Nota Bene[:] dieses alles aber, wie obstehett,
ist albereitt, eingeführt gewesen,
so das es die Röder, nicht sehen, oder
zehlen können, sondern es dem hofmeisten[!]
von Radischleben, glaüben müßen.
Jst sehr wenig daß ein schock nur
von einem Morgen soll werden.
Jns künftige muß man noch ferr-
ner achtung darauf geben, waß
etwa noch mehr möchte alda,
vndt hier herumb, eingeerndtett
werden. Il faut apprendre a ses
propres despens, souventesfois.
Die Bilawinn hat mir heütte ge-
sagt, daß sie von einem Morgen rocken,
ein 9 biß 10 Mandel bekähme,
id est 2½ schock, (dann 4 Mandel
garben, machen 1 schock garben).
Schreiben von Casparo das Morgen
gebe gott, alles richtig werden wirdt.