heütte bin ich hinüber, nach
Halberstadt, zum herren general
gefahren, alda ich meine wer-
bung im nahmen Meines gnädigen herzlieben
herrenvatters abgeleget. Be-
ruhete auf 4 puncten:
1. herrvatters gruß etcetera
vndt endtschuldigung wegen
der Sawerbrunnen cur,
worumb Seine Gnaden nicht selber
kommen können <beynebens
vberlifferung eines schreibens>.
|| [[Handschrift: 144r]]
2. Dancksagung vor die real
demonstrationes, welche diesen
landen zum besten geschehen,
3. Ferrnere recommandirung vn-
serer lande in seine protection
auch vnserer ganzen familie,
insonderheitt auch bruder Ernsts.
4. Gratulation wegen dreyer
gewaltigen succeß innerhalb
Monats frist, 1. der pacification
mitt Dennemarck, 2. der Nider-
lage des Königs in Schweden. 3.
Des Alpischen gebürges eroberung,
in den Grawpündten, <& curialia et cetera[.]>
Jhre Liebden haben sich, des ersten puncts
halben, freundlich bedanckt[.]
Das schreiben vndt die begrüßung nahmen
Jhre Liebden gar wol auff, wie auch die danck-
sagung. Auf die ferrnere recommandirung,
winckten Jhre Liebden mitt neigung des haüpts, sagten
|| [[Handschrift: 144v]]
Nota Bene aber nichts darzu, Auf die gratulation
antworteten sie: Tandem bona causa
triumphat. Die justitia causæ
wehre auf des Kaysers seytte, alle-
zeitt gewesen, vndt Gott der herr
stünde allezeitt der gerechten sache
bey, vndt gebe derselbigen <glück
vndt> sieg, wie man
auß allen historien, vndt allen exempeln
würde befinden.
Jl me semble, qu'il y a quelque mau-
vayse nouvelle, & qu'ils ne sont plus
contents.
Der herr general, fragte mich gar
fleißig, nach dem hertzog von Rohan,
in Franckreich, vndt nach seinem
bruder Soubize, vndt als ich der
vor diesem gethanen proposition
wegen des Frantzösischen kriegs, er-
wehnete, sagten Jhre Liebden Sie hettens
an Kayßerlichen hof gelangen laßen, hetten aber,
keine antwortt drauff bekommen. Ge- || [[Handschrift: 145r]]
brauchten auch, (als ich Jhrer Liebden von den
ansprüchen des Reichs, zum Königreich
Arelat, vndt den Städten Mez, Toul
vndt Verdun sagte, vndt vermeinte es
sollte in Franckreich gute quartier
geben) diese verba formalia: O vmb
Gottes willen, laßt vnß Franckrejch,
vndt das Königreich Arelat bleiben,
wir haben in Deütschlandt genug zu thun.
Sie fragten nach des herzogs von Rohan seiner
genealogie, vndt wie er dem König<lichen>
<hause> von Navarra verwandt wehre.
Sagten: der herzog von Bullion hette
von den Papisten, vndt Reformirten in Frankreich
Nota Bene geldt genommen, wehre ein rechter ver-
rähter gewesen. Jtem: <des> Don Carlo
de Luna sein Sohn, hette in Engellandt,
vor 5 Jahren, einem Französischen abge-
sandten, stadtlich geantwortett, welcher
gesagt, es wehren so wackere Frantzosen
in Breda, das dieselbige festung, der Spi-
nola nimmermehr würde einbekommen,
|| [[Handschrift: 145v]]
denn er replicirte: Sein König der
König in hißpanien wehre so glücksehlig
vndt so ein guter Christ, das man
nicht hören würde, das ein einiger
Spannier in Montauban oder in Rochelle
den ketzern zu hülfe, liegen dörfte,
wie der Rex Christianissimus
den seinigen in hollandt zuließe.
Jhre Liebden lobten die Französische nation
wegen ihrer tapferkeitt, tadelten
aber, ihre vnbeständigkeitt, wan-
ckelmuth, vndt vngedultt. <Sie
schalten
gewaltig auf deßen vntreẅ,
so Vranien verrahten,>
Lobten den vorigen König Henricum IV.
daß er ein Mächtiger, iedoch frommer
herr gewesen <des
Sully
contrasegno
wegen
der
bezahlung
der
zettel,
Nota Bene Nota Bene>. Der izige wehre
ein guter Soldat, inmaßen er
mitt Rochelle erwiesen, aber
sehr riguroso, inmaßen er mitt
des Bouteville schmählichen todt
dargethan, wiewol er das leben,
aber nicht die ehr verwirckt hette.
Er wollte von dem Französischen krieg
nichts wißen, djeweil friede mitt den
hugenotten gemacht wehre, welche
bißhero allezeitt vnglücklich gewesen.
Wollte auch von kejner impresa nach Ita-
lien sagen, oder von Meinem bruder,
Nota Bene wie es ihm gienge, etwas wißen.
Sagte er wollte in kurzem, <bey> herrvattern
durchziehen, vndt Jhre Gnaden ansprechen vndt
besuchen.
<La nouvelle que ie luy disois de la prinse de Bosleduc <luy estojt contraire>[.]>
Landgraf Wilhelm von heßen, würde von
Landtgraf Moritzen sein Absalom
genennet, etcetera[.]
Jl se mocqua de moy, de ce que ie
protestois, contre l'yvrognerie<le boire du vin> a-
vant disner, demandant si cela
estoit coustume d'Allemaigne[.]
Jch habe auch kundtschaft gemachtt mitt dem
Kayßerlichen commissario Questenberger, mitt
dem Obristen Altringer, Obristen Wahl, Obristen Piz-
leben, dem von der Mehden, vndt andern. et cetera
Apres disner & au repas, il estoit
plus amiable <le Général> qu'avant disner.
Nach dem eßen, ob mir schon Jhre Liebden
ein losament anpræsentirten,
bin ich doch nach genommenem ab-
schiedt, wieder weg gefahren,
nach dem ich 3 stunden lang auf den
Obristen Altringer gewartett, vndt
er nicht zu mir kommen. Jndeßen
hat der von der Mehden ein lif-
länder, mich besucht, vndt erzehlt,
er hette Monatlich, vom herrn general
300 Tahler, vndt futter, vndt mahl,
auf 24 pferde, vndt so viel personen,
als bestellter Reformirter Oberster.
Nota: der general hat an itzo ordi-
narie, bey seinem hofstadt ein, 2000
pferde.
Er gedachte des sawerbrunnens, das er beßer
vor den sandt, als vors podagra wehre.
Nota Bene drey mala omina die ich heütte
zu meiner rayse gehabt habe, 1. Jst mir
ein gut pferdt, auß dem Forwergksge-
schirr vmbgefallen. <heütte
gar
frühe,> 2. So ist der eine
page, Dietrich Lytsaw, vor des gene-
rals gemach, als ich zu halberstadt
bey Jhrer Liebden gewesen, ohne einzige
vrsach oder anregung, plat stille-
stehende, mitt ganzem gewalt nie-
dergefallen, das <ihm> der kopf recht ge-
ballert hatt. Jst ihm aber alsbaldt,
wieder aufgeholfen worden. 3. So
habe ich bey harschleben vorüber fahrend
verstanden, daß gar neẅlicher zeitt,
der donner in freyem felde, den
Ambtmann von harschleben, im felde reytten-
de mitt sampt dem pferde erschlagen.
Denselbigen tag vberzog sich das wetter
gewaltig, alhier vber dem hause
Ballenstedt.
Nota Bene Rien ne m'a servy l'heaume <de mon fils> que i'ay
portè au corps, & ce pour la 3e. fois. Dieu hait
|| [[Handschrift: 147v]]
la superstition.
Pour comble de mes malheurs i'ay
receu une meschante lettre de Qued-
linburg a cause de la chasse & ce sans
rayson.
Er der General gedachte auch, wann sich
alle potentaten, mitt deme, waß
ihnen Gott, vndt die billichkeitt
gebe, genügen ließen, so würde
es beßer mitt ihnen stehen, in-
maßen er, vom König in Franck-
reich, vermeinte, vndt erwehnete.
I'ay bien apperceu qu'il a mis
quelque mesfiance en moy, & ce
par le rapport de quelques
mauvayses gens, peut estre
de mes plus proches, & ce sans
rayson & apparence, car je suis
du tout innocent. Ô Dieu protege moy!
Nach harzgeroda, wegen Mejnes gnädigen herzlieben
herrenvatters anwesenheitt geschrieben.
Jtem: Nach Quedlinburg, an Mejne gemahlin.
Jtem: an den Obersten Altringer, durch Curt von Beyern[.]
Jch bin nach hartzgeroda geritten,
herrvattern zu besuchen.
Predigt angehörett.
Schreiben von Marggraf Christian et cetera
(complimenten.)
Jch habe herrvattern, in erträglichem zu-
standt gefunden. Das asthma hat
Seine Gnaden verlaßen, aber das podagra
plaget sie so, daß sie sich auffm seßel
tragen laßen.
Nota Bene[:] Son Altesse dit qu'il scait bien, que j'ay
eu des traittèz particuliers avec
le General, & qu'il traittera avec
luy des affaires estrangeres, id est de France.
|| [[Handschrift: 148v]]
Son Altesse m'a aussy demandè, si j'a-
vois le plan de Bos-le-Duc, &
il me semble, que nos lettres courre-
ront risque ou hazard, etcetera[.]
Der hertzog von Mecklenburg ist
gewillt, in kurtzem aufzubrechen.
Abschiedt genommen, von herrvattern,
vndt dem hertzog auch allerseits
meinen schwestern.
Die breitte am Teiche, jst mitt
weitzen bestalt, haben heütte an-
gefangen daselbst zu schneiden,
2 schock 9 garben, als wir
im spatziren gehen, gesehen, vndt
vberzehlett.
Jch habe die weitzenbreitte
|| [[Handschrift: 149r]]
laßen vberzehlen, welche an der hecke
ligt, wahren 20½ schock garben
abgemayett.
Wir haben heütte einen großen lermen
gehabt, damitt, daß gestern abendt
alle meine Forwergksviehe im holtz
verlohren worden, dieweil der hirte
kranck worden. Würde mir also
ein Tausendt Thaler aufs wenigste schade
geschehen sein. Nun hat man sie aber
wieder gefunden. Vndt dieweil
viel Soldaten an izo in der nähe,
herumb liegen, hetten sie leichtlich,
können gebeüttet werden. Ainsy
il faut tousiours estre sujet au hazard
de la fortune, en toute sorte de vacations.
Es hat heütte einen lieblichen regen gegeben,
welches in dieser erndtezeitt <da das
getreyde
plötzlich reiff worden.> sehr gut ist,
Nota Bene da eine solche große hitze ein 14 tag
hero gewesen, als alhier zu lande bey
Menschen gedencken kaum geschehen. et cetera
Lorenz Schirrmeister hat mir heütte <en presence
de
Madame> gesagt,
es wehren numehr 16 fuder, vom hondorfer
zehenden eingeführt, darundter 4
fuder Rogken, 11 fuder gersten,
1 fuder weizen, iedes fuder
auff 2½ schock gerechnett, auch
wol bißweilen drüber, Jnmaßen
das weitzenfuder, 2½ schock
vndt 15 garben, gehalten.
Andtwortt durch Bayern, vom
Obersten Altrjnger bekommen,
da er mir dann, sehr höfflich
geschrieben, vndt einen generalpaß,
vor mein getraydich, zu wegen ge-
brachtt, <bey
Jhrer
Liebden dem
herrn
general,
da Jhre Liebden mir concediren, aller ortten,
außer Magdeburg, mein getraydig zu verführen.> Bayern aber, ist in begehrter
contribution erlaßung nichts geholfen
worden, <auf meine vorbitte.>
<Die zeitung> Erfahren, daß der Thumbherr zu
halberstadt Wamboldt, Churfürst
zu Menz worden, Gott gebe, dem Römischen
Reich zum besten.
Am Steinberge, waren 2 Sechzig 4
schock, 15 garben gersten, wie sie
Vitzenhagen gezehlett, vndt daß
kerbholtz außweyset, des vogts.
J'ay donnè a Curt von Beyern trois nobles a la
rose, pour bailler aux escrivains
du passeport, de Monsieur le General.
Auf der brejtte, am Gensekamb, zahlet
hans caspar Röder 28½ schock weitzen,
auf den 12. Morgen <am Teich> 5 schock, 7<3> Mandeln.
Es ist aber noch nicht alles<halb> eingeerndtett. et cetera
Jch bin nachmittags hinauß nach
Radischleben geritten, vndt habe ge-
sehen wie sie alda haußhalten.
Die äcker tragen daselbst wenig
dieweil sie vbel gedünget
gewesen.
Jch habe selber im vorüber
reitten, neben Vi<t>zenhagen, vndt
Friz dem knecht <nachmittags,> die weizen-
schock am gensekamb gezehlet
seindt 145 Mandeln gewesen,
oder 32<6> schock 25 1 Mandel.
Es ist aber noch nicht alles eingeerndtet.
Es hat heütte starck gedonnert
vndt geblitzt, auch gehagelt, vndt
geregnett.
Proba im außdreschen des schlechtesten
gerstens, hat ejn schock nur 5
Schefel (Scheffel)schfl: gegeben, der haber 9 Schefel (Scheffel)schfl:
Quedelinburger maß. Cela est bien peu,
de l'orge. Dieses sagte mir gestern,
zu Radischleben, der Ambtschreiber,
in beysein Vitzenhagens.
Jch habe heütte ein großes vnglück ge-
habt. Dann ich meinem herrn Schwa-
ger dem hertzog von Mecklenburg
zu gefallen vndt freündtschafft 10 ay-
mer wein gekaufft, den aymer zu
15 ThalerThlr, auf weyhenachten, zu be-
zahlen. Nun habe ichs durch meinen
kutscher laßen herführen von harz-
geroda, vndt den Sattelknechtt mitt-
geschickt. Sie haben aber vmbgewor-
fen, vndt dem einen 5 aymerichten faß
die boden außgestoßen, daß der
|| [[Handschrift: 151v]]
wein, layder! vergoßen worden
vndt vmbkommen. Sie hatten sich
voll gesoffen, hatten die fäßer
nicht gebunden an den wagen,
vndt hatten darzu das eine
faß auf den spundt gelegt.
Darumb ich dann den sattel-
knechtt, vndt kutscher incarceri-
ren laßen. Sie geben
zwar vor, es seye sie ein
blitz <vndt
donner> ankommen, vndt habe
die pferde erschreckt, daß sie
außgerißen, vndt also vmbge-
worfen. Sie können aber, ihre
fahrläßigkeitt, mitt dem aufbinden
nicht entschuldigen. Stehet drauf,
(wo ichs ihnen nicht remittire) das
sie mir den wein bezahlen müßen.
Jch habe also bey 75 ThalerThlr: schaden gelitten,
vndt ist noch glück, daß das eine faß ganz blieben.
Wir haben heütte spatzjren gehende,
<selber> gezehlet auf den 12 Morgen, am Teiche,
12 schock garben weitzen. Es jst aber,
noch nicht alles geschnitten.
Jch bin hinauß hetzen geritten, haben
einen fuchs gefangen.
Zu heimb ist in die scheüne
kommen.
An weitzen: 1 Sechtzig 57 schock,
vf 30 Morgen an der heerstraßen.
An rogken 9½ schock vf den 8 Morgen
am Nachterstedtischen wege.
30 schock vf den 15 Morgen in
der Sultze.
27½ schock vf 13 Morgen, ohngefehr
Summa alles eingeführten rogkens
1 Sechtzig 7 schock.
An gersten, im winterfelde:
15 schock vf den 6 Morgen, an der
feldtscheide.
44 schock, vf den 18 Morgen
an der froborner Mühle.
60 schock, vf den 30 Morgen
daselbst.
26 schock vff den 20 Morgen
am Münchenhoch[.]
Nun folgett die gersten
im Sommerfelde.
52 schock vff 40 Morgen,
am Frosischen wege.
31 schock vf 30 Morgen
am Ascherßlebischen wege.
25 schock vf den 15 Morgen,
am Frosischen wege.
Summa, aller gersten so
viel derer geharcktt vndt aufgebunden
4 Sechtzig 13 schock.
Jtem: 50 schock Erbßen vf
30 Morgen, ohngefehr.
Es ist bericht von Reinstedt einkommen,
das gestern donnerstags, vier Reütter
im Reinstedtischen felde hetzen geritten,
vndt vergangenen dinstag, hat hanß
Schiele zu Reinstedt auch sehen etz-
liche hetzen reitten, hat aber nicht
anderst vermeinett, sie gehöreten
nach Ballenstedt. Jch habe der
meinigen ezliche hingeschickt ihnen,
wo müglich, die lust zu verderben,
vndt mir etwas, in die küche zu bringen.
Schreiben vom Marschalck Erlach,
wegen Christoff Malers, vndt
der begräbnüß halben, auf den
18. hujus, angestellt.
Schreiben vom herren von Dona, que
Mars est deschainè devant Bos-le-Duc[.]
Schreiben von Adolf Börstel que la
paix est faite en France.
Schreiben von Son Altesse darinnen
sie mich beschreiben, auf den
Montag☽ 17. hujus gebe gott einzukommen.
Jtem: congratulationes von Pfalzgraf hans
Friedrich von hilpoltnstain, <vndt von
fräulein Madalen[.]>
Jch habe heütte sehen aufladen.
Sie hatten auf ein fuder 5 schock
weniger 5 weizengarben geladen,
vndt daß ezlich mahl, auf andere
wagen nur, 3½ <schock> garben, auf
ezliche 2½ schock, auf ein karn
1 schock, auf einen kleinen
wagen 2 schock etcetera[.]
Gestern frühe ist mein Schwager,
der herzog von Mecklenburg
mitt seiner gemahlin Meiner
|| [[Handschrift: 154r]]
Schwester, stillschweigens, von harz-
geroda naher Lübeck aufgebrochen,
Gott geleytte sie, vndt bewahre
Meine schwester auf ihrem schwehren
fuß (dann sie auf Michaelis gebe gott
soll niederkommen) vor allem vn-
glück, auf dieser gefährlichen
weitten rayse.
2 hasen von Reinstedt.
3 hasen, vndt 1 fuchs, von heimb, jst
mir gebracht worden. I'ay main-
tenant, 15 renards.
3<4> hasen, vndt 2 füchse, sont 17 renards.
abermals von heimb vndt Reinstedt
bekommen, welche mir, meine Jäger
geschicktt.
Thomaß ist per grazia di Dîo, wie-
derkommen, hat 8½ ThalerThlr vor ein
Mark (Gewichtseinheit und Münze)m. vbergüldet Silber <von
Caspar
vndt Paul Bose,> bekommen zu Leipzig[.]
Predigt angehörett.
Jch habe den alten Friderich
kellerschreiber abgeschafft,
vndt dem küchenschreiber beyder-
ley anvertrawet, Gott
gebe glück darzu Amen.
Von der breitte beym Steenberge,
seindt der drescher vorgeben nach,
8 schock gersten außgedroschen
worden, welche gegeben 37¼ Schefel (Scheffel)schfl:
kömbt vom schock, nur 4½ Schefel (Scheffel)schfl
½ viertel vndt ⅛ viertel,
vndt haben die drescher den
14. davon genommen, denn sie diese
ganze woche <vber> gedroschen.
Lytsaw hat 4 hasen, vndt einen
fuchs, (wehren 18 füchse in allem) von
Reinstedt hergeschicktt.
heütte bin ich 30 Jahr alt, Gott
seye es gedancktt. Er wolle mir ferr-
ner gnade verleyhen, daß ich mein leben,
zu Seines heiligen nahmens ehre, als ein Christ,
vollführen möge.
Jch habe die gefangenen, loß gelaßen, auf
die erste vorbitt, des neẅen hofmeisters,
Reüßen et cetera vndt dieweil man sich,
zu bevorstehender rayse, gefast machen
soll.
Zween<Vier> hasen, 4 Raphüner, von heimb,
hat der iunge Röder, vndt Lytsaw hergeschickt[.]
Nota Bene[:] 156<22<1>2> Mandeln gersten, seindt
<heütte> von der breitte, am Steinberge<die Bundesbreitte genandt>
hergeführt<gebunden> worden, machen 39 schock.<wie Thomaß>
vndt Friderich vndt höckelumb ge-
zehlett, machen 53 schock. Es wirdt
aber noch mehr hernacher kommen. Eine äher
<hat> zu 22[,] zu 26[,] zu 24 körner, vndt schöne
große körner gehabt, als wirs gezehlettt[.]
Jch habe heütte eine proba von
der Bundesbreitte außdreschen
laßen <in
præsenz
des hofmeisters,>. Die mandel gibt 2 Schefel (Scheffel)schfl,
ergo das schock 8 Schefel (Scheffel)schfl[.]
Nota Bene[:] Monsieur Rueß a sceu du meusnier
que de chasque 12 scheffel,
<brodtkorn> qu'il a moulè ceste annèe il
a receu de la farrine, 27 himpen
id est de chasque wispel, 3
Schefel (Scheffel)schfl de surplus, que mes gens,
ne m'ont pas contè. Il a aussy
sceu que le meusnier avoit
prins de chasque Schefel (Scheffel)schfl, une metze,
(16 metzen font un himpen, et
32 un Schefel (Scheffel)schfl) ce qu'on ne m'a pas
mis au conte, & le moulin me
doibt estre libre, non pas tribu-
taire du meusnier.
Jch habe die Bundesbreitte abermahl
vberzehlen laßen, diesen Morgen so hat sich
darauf befunden, 1 Sechtzig vndt 19 Schockßo:
Lytsaw, hat 6<5> hasen, von heimb herge-
schicktt, vndt ist beynebens Rödern
selber wiederkommen, hat <noch> 5 hasen
vndt 3 füchse mittgebrachtt.
<Sie haben
also zusammen,
in den heymischen feldern, bey
in den vier,
oder 4½a tagen
ein 27
hasen gefangen, vndt
solches nicht
vnbillich,
dieweil
andere
starck daselbst hetzen
bevorab
die Soldaten von
Aschersleben,
vndt auch
der von heimb,
wiewol
sichs vor
Bartolomej
nicht gebührt, vermöge der landesordnung, <dem von heimb.>>
Gegen abendt habe ich die Bundes-
breitte abermals besehen, vndt vberzeh-
len laßen befanden sich noch, auffm
acker 232 Mandeln, vber
diß seindt eingeführt in die
scheünen, mitt 2 karren, vndt 2
wagen, der eine karn, hat 30
Mandeln eingeführt, vff 10 mal,
der ander karn hat vff 10 mal 33
mandeln eingeführt, der 1. wagen,
hat vf 9 mal geführt 27 mandeln,
der 2. wagen hat geführt vf 10 mal, 15½ schock.
|| [[Handschrift: 156v]]
Summa thut 1 Sechtzig, 36 schock.
von der Bundesbreitte.
Nota Bene[:] Es hat ein heimichen oder grillen
in Meiner herzlieb(st)en gemahlin cabinet, ein
tag 4 hero gehabt. Sie præsagiirt
sich ein vnglück h destwegen, bevorab
weil sie vor ein drey tagen, einen
trawm gehabt, alß sollte der
kleine Jochem Ernst so innbrünstig
die hende ineinander gefalten,
ihr nachgebehtet, vndt ezliche wortt
gesprochen vndt gen himmel gesehen
Nota Bene haben, sehr lieblich, gehlingen aber
Nota Bene in ein todtenbildt verwandelt
Nota Bene worden sein. Je ne mesprise
pas ce songe, mais Dieu est par
dessus les astres, & a pitiè, de
ses pauvres creatures. So
wirdt das kindt, auch Behringer sehligem
|| [[Handschrift: 157r]]
sehr gleich vndt ähnlich. Gott bewah-
re vnß vor vnglück.
Zeitung daß sie sich vor herzogenpusch
mitt approchiren frisch erzeigen,
vndt an den graben kommen sein.
hingegen streifft Graff henrich
von Berg, starck in die Velaw.
Es soll auch des Königs in Franck-
reich bruder, mitt ein 3000 frey-
willigen, vor Hertzogenpusch ge-
zogen sein, selbige belägerung zu besehen.
Die Stadischen schiffe thun an den
Spannischen costen großen schaden,
vndt tummeln sich gewaltig in beyden
Jndien, nach Osten, vndt nach Westen.
J'ay apprins aujourd'huy, que quand on
passe la linie equinoctiale, tous les vivres
se gastent & corrompent, horsmis le vin d'Es-
pagne, par cest effect l'on connoist sa bontè.
Jch bin auff die äcker gegangen,
mein erwachsenes getrayde zu
besehen.
Zu Radischleben, hat Thomaß besehen
auff 10 morgen, hindter Radischleben,
stunden 41 Mandeln gersten,
auff 8 Morgen 40 Mandeln, gersten
auf 10 Morgen[.]
Noch beßer hinauff, 40 Mandeln gersten,
Ein klein breitgen vonb
1½ Morgen seindt 6 Mandeln <drauf
gewesen.>
Vndt ist darzu der zehende, noch
nicht herundter gezogen, den Stammer be-
kömbtt. Der hofmeister von
Radischleben gibt vor, es seyen
die felder nicht genugsam bedungen
gewesen vmb des kriegsvolcks
willen. Vielleicht hat er Cyriax
diese Nacht vntreẅlich gehandelt.
Zeitung daß die Soldaten Fürst Ludwigen
ein fohrwerck mitt 2 dörfern
geplündert am Montag. Die Cra-
bahten haben auch viel pferde alda
gestohlen.
heütte haben sie mir einen spahnneẅen
wagen zerbrochen, als sie das erste mal,
mitt durchs Thor gefahren. Viel pferde
seindt mir aufstößig, vndt trägt sich vie-
lerley vnglück durcheinander zu.
Jtzt kömbt bericht ein, daß herrvatter ein
scharf gebott gemacht, daß man die gerste
bey hoher straff vndter 18 Tahler,
nicht, vndt den haber vndter 16 ThalerThlr,
nicht soll verkauffen.
Escrit au Baron Christoph de Dona, datèe
le 14me. de ce mois.
Jch habe heütte die proben vom getrayde
außdreschen laßen, vndt b in præsentz
des hoffmeisters Reüßen, vndt befunden,
|| [[Handschrift: 158v]]
daß, auf der Bundesbreitte, das
schock gersten <eine
Mandel
2 Schefel (Scheffel)schfl:> 8 scheffel gegeben.
Auf die breitte am Steinperg, aber,
hat das Schockßo: <gersten> nur gegeben, 4½ Schefel (Scheffel)schfl:
½ Viertel (Hohlmaß)viert: ⅛ Viertel (Hohlmaß)viert:
An weitzen: <das Mandel ¾ vndt
⅛ viertel.>
Da hat die breitte vndter dem
langen holtze, oder gänsekamp
gegeben, das schock: 3 Schefel (Scheffel)schfl: ½ viertl:
An rogken: <das Mandel
3 viertl vndt
⅛ viertl:>
Die breitte vor dem langen holtz,
oder dem gensekamb, das Schockßo: 2 Schefel (Scheffel)schfl:
3½ viertl: <das Mandel 3 viertl: weniger ⅛[.]>
An Erbßen:
Von der breitte, hindter dem
hopfengarten, das Mandel 1½ viertl:
vndt ⅛ Viertel (Hohlmaß)viert: thun das schockh,
1 Schefel (Scheffel)schfl: 2½ v[i]ertel.
Meine leütte, haben heütte
15 lerchen, gefangen.
Donnerstag♃ den 13. Augustj.
Meine herzlieb(st)e gemahlin ist nach Badeborn
spatziren gefahren, vndt wieder her kommen.
Jch habe auf den plätzen, ein 105
Mandel gersten, gezehlett, der Ambt-
schreiber aber, 25½ schock. <Röder 108 Mandeln.>
<Röder,
hat 123
Mandeln,
heütte frühe,
gezehlett,
nachmittags
aber 108
nur, il pense
qu'on a
desrobbè
les autres,>
Jch habe abermals, in gegenwartt
meines hofmeisters Reüßen, dreschen
laßen, vndt befunden:
An weitzen:
Die breitte vber der Nachtwiese
hat geben das mandel ²⁄₄ vndt ⅛
von eim viertel, wehre das schock
2 Schefel (Scheffel)schfl vndt ½ viertel.
An gersten:
Von den 8 morgen am Schierberge,
das Mandel 1 Schefel (Scheffel)schfl, thut das Schockßo: 4 Schefel (Scheffel)schfl:
An Erbßen:
Vom hondorffischen zehenden: das Mandel
¾ (wenigen eine gespe) wehre
das schock 3 Scheffelschffl:
Vndt diese proben, sejndt vormittags, ge-
nommen worden. perge
Meine herzlieb(st)e gemahlin, jst heütte nach der
mahlzeitt, an der Ruhr kranck worden.
Gott helfe Jhrer Liebden wiederumb zur beße-
rung, gnediglich. <Elle est allèe plus
de dix fois, ceste apres disnèe, au Theodorus.>
Nachmittags, proba abermals
im außdreschen versuchen laßen
die breitte vorm langen holze 3½ Schefel (Scheffel)schfl
an rogken, das schock zur proba geben,
waren beßere garben als gestern.
<Von> die<en> 8 Morgen vorm langen holtz, das
Mandel ¼ Schefel (Scheffel)schfl, bringt das schock,
1 Schefel (Scheffel)schfl, sejndt vom hagel ge-
troffen worden, Jst rogken.
Der haußzehende, an rogken, das
Mandel ½ viertel, bringt das schock
½ scheffel. Jst naß eingeführt
worden, vndt vbereinander außge-
wachßen, <das es sünde vndt schade ist.>
Jn der gersten:
Der Hondorfische zehende, das Mandel
1 Schefel (Scheffel)schfl 1 viertel, bringt das schock
5 Schefel (Scheffel)schfl:
Nota Bene Der weitzen, am langen holtz, hat eben
so viel gegeben, als gestern, dann man
heütte deßen, die proba noch einmal ge-
nommen.
Die gersten auf den pläzen hat gege-
ben, das Mandel 2 Schefel (Scheffel)schfl macht das
Schockßo 8 Schefel (Scheffel)schfl.
J'ay pensè surprendre le dixinier de
Radischleben pour trahir les larcins illecq,
mais ie ay mal rencontrè, car il est parent,
|| [[Handschrift: 160v]]
de Bastian mon escrivain du baillage.
Bin hjnauß hetzen geritten, haben
einen fuchs, vndt drey hasen gefangen.
hohendorfischen zehendtweizen,
gibt ¾ Schefel (Scheffel)schfl das mandel weniger
2 gespen, thete also das schock,
3 scheffel.
Zu Radischleben hat die proba im auß-
dreschen in Röders senioris beysein
gegeben, An rogken, das Mandel
nur einen himpen, id est: das schogk
2 scheffel, der gerste aber
hat gegeben, die Mandel 2 Scheffelschffl,
id est: das schogk 8 scheffel.
Es hat sich Gott lob vndt danck,
mitt Meiner herzlieb(st)en gemahlin gebeßert.
Thomaß ist von Cöhten wiederkommen.
et cetera
Jch habe ein beweglich valetschreiben
von meinem schwager, dem hertzog von
Mecklenburg entpfangen, wie auch Meine
gemahlin von Meiner schwester.
Nota Bene Es ist eine starcke feẅersbrunst
im <vor>städtlein alhier in Ballenstedt endtstanden,
hat bey ein zwey stunden lang ge-
wehret, vndt ein 15<7> haüser verzeh-
ret. Jch habe ihnen alle mügliche hülfe
vndt rettung thun laßen. Kömbt vnß
also mancherley glück vndt vnglück
nacheinander. Gott bewahre vor ferrne-
ren vndt noch größeren straffen.
<Nota[:] höckelumb
hat gezehlt
54 Mandeln
auf der
hundebreitte.>
Jch bin in die Neẅstadt geritten, den
gestrigen brandt zu besichtigen. Es
seindt leyder, Gott erbarme es, ein
17 haüser, in die asche gelegt, mitt
großem weheklagen, heülen vndt weinen
der armen brandtbeschädigten leütte.
|| [[Handschrift: 161v]]
Jch habe laßen inquiriren, vndt be-
funden, daß ein weib, in einem
neẅgemachten, noch nicht recht verfer-
tigten schornstejn <mitt
stoppeln
feẅer
gemacht,
vndt> gekocht, v damitt
sie vnvorsichtig vmbgegangen, vndt
ihr hauß am ersten abgebrunnen,
hernacher der Nachtbarn ihre haüser,
biß Gott gnade gegeben, daß das
feẅer gelöscht worden, dabey
dann, Mejn hofmeister Reüße,
großen fleiß, vndt vo sorgfaltt
erwiesen, vndt meine beampten
vndt diener auch das ihrige gethan.
Vndt ist noch ein großes glück bey
diesem vnglück, daß der starcke
windt, so continuirlich in wehrendem
brandt gewehet, vndt gegen dem
städtlein zue gegangen, nicht d hat
den brandt, dem städtlein Ballenstedt,
auß der vorstadt, zugetrieben. Gott
|| [[Handschrift: 162r]]
ist noch allezeitt gnedig bey seinen straffen,
wie wir auch auß nähermahligen hagel
vndt schawerschlag gesehen haben, da
sich doch gar viel vber Menschen gedancken
vndt vermuhten, wieder erholet hatt
vndt aufgewachßen ist. Jhme seye lob[,]
ehr vndt preiß vor alle seine wolthaten,
durch Jesum Christum, Amen.
Nach deme ich vorgedachten brandtschaden
in der vorstadt, (die Neẅstadt genandt)
besichtigett, vndt herümb geritten,
auch bey dem <anwesenden> Bürgemeister[!] Müller,
wie es zugangen, erkundigung eingezogen,
vndt die wachten, so wol vorige Nacht,
als diesen tag, bey dem brande, vndt
noch immerwehrenden funckenfeẅer, vndt
rauchdampff, fleißig bestellett, bin ich
zu denen, an der stadt liegenden, mir zu-
gehörigen 10 Morgen, hingeritten, vndt habe
sie besehen. Sie seindt aber albereitt <gestern> abgeführt
gewesen, die gersten Mandeln so drauf gestanden,
|| [[Handschrift: 162v]]
vndt habe nur die Sawsterbe drauf
gesehen. Diese 10 Morgen, seindt
vergangenen Junij[!] vom hagel sehr be-
schädiget worden, aber doch vnverhoft
haben sie sich fein erholet. Nun
Nota Bene sagte mir dazumal Bastian der Ampt-
schreiber, er wehre in meinen feldern,
herümber geritten, vndt hette befunden,
daß mir sonsten kein schade geschehen
wehre, wie auch der Amptmann
Nota Bene sagte, er hette es, mitt allem fleiß
besichtigett. An itzo sagen sie, es
seyen auch, die 8 Morgen, an der
Trifft <vom
hagel> beschädiget worden, Jtem:
die 40 Morgen zu Radischleben,
darümb hetten sie so wenig getra-
gen. Jst es also, worumb haben sie
mich dann, vor diesem falsch berichtett.
Jst deme nicht also, vndt sie Gottes
handt, zum schanddeckel ihrer triegerey
|| [[Handschrift: 163r]]
gebrauchen wollen, so besorge ich, Gott
Nota Bene werde sie exemplariter, (vmb solches
mißbrauchs willen, da deme also) bestraffen,
vndt anderen vntreẅen dienern zum abscheẅ
heimsuchen, wiewol ich es ihnen auß Christlicher
liebe, vor Meine person, nicht gönnen will. perge
oder ein böser Prophet, ihnen sein.
Nota: Jean sagte mir gestern, ich hette
wol ein 300 <vndt
noch viel
mehr> Morgen, in den hoymischen
feldern, welche alle Jahr, köndten besah-
met vndt bestellet werden, (da sie in
ihrer artt erhalten würden,) Nun haben
die vorigen losen haußhalter, nur vber
die 40 Morgen laßen auß ihrer artt
kommen, daß ich dieselben, dieses Jahr,
nun muß braach liegen laßen. Jean
verhoft aber da ihm Gott daß leben,
lec vndt gesundtheitt <auch
friede
im lande,> leßet, er wolle
es, in ein par Jahren, mitt großer mühe
vndt fleiß alles, ob Gott will zu meinem
großen Nutzen, wieder zu rechte bringen.
|| [[Handschrift: 163v]]
Gott gebe ihm, vndt mir, glück[,] heill
vndt segen, darzu.
Jch habe auch, in meiner haußhaltung
zu heimb ein vnglück gehabt, daß die
außgeseete Rübesaat alda, (die
sonsten viel geldt pfleget zu gelten,)
ist von den Erdtflöhen, ganz außge-
freßen worden. hergegen, hat
Jeans neẅgemachte wiese, bey
ein [...]0 fude<zehen>d fuder heẅ, mir einge-
tragen, vndt also ein 30 ThalerThlr werth, ist.
Jhr einkommen, dieses Jahr.
Proba von den zehen Morgen,
in Thomaß Benckendorfs
beysein hat gegeben, 1
Mandel selbiger gersten 1 himpen
vndt ⅜ eines himpen, thete
also das schock 2 scheffel, vndt
¾ eines scheffels.
Noch eine andere proba deßelbigen
gerstens auch in Tomaß beysein, die er
vom wagen nehmen laßen, vndt nicht
vom Bansemeister entpfangen wollen
gab das Mandel im außdreschen,
3½ hempen, thut das schock, 7 Schefel (Scheffel)schfl:
Diese gerste soll nicht verhagelt
sein an allen ortten, des Pansemeisters
bericht nach, dieweil er in Thomaß
beysein gestehen müßen, daß sie so viel
gegeben. Es kan sejn, daß sie der hagel
nicht an allen ortten getroffen, es kan
auch vielleicht anders sein.
Ein antworttschreiben vndt gratulation,
auch acceptirung der Gevatterschaft,
von Meinem bruder Fürst Ernst
entpfangen, gar freündtbrüderlich,
ist zu Cordona den 9. Augustj, da-
tirt gewesen.
Sigfridt de Heimb, m'a invitè aux
nopces de son fils Christofle que ie
|| [[Handschrift: 164v]]
ne cognois pas, vers le 15. ⁄ 25. Septembre[.]
Risposta del Colonello Altringer,
piena d'amorevolezze.
Proba von der großen
hundebreitte, jn Thomaß
præsentz: hat das
Mandel gegeben 3⅛ himpen, thut
das schock 6¼ scheffel, gersten.
J'ay voulu remonstrer a l'escrivain
du baillage Sebastian, son mauvais
mesnage, mais il ne m'a sceu absorder,
a cause que sa fille unique est morte
laquelle il fait enterrer, ce que je
tiens desja pour un chastiement
de ses forfaits, encores que je ne
vueille trop juger de mon prochain.
Jch habe von<an> Meinen brudern,
Fürst Ernst, wiederumb ge-
schrieben, nach Cordona.
Vnsere leütte haben heütte 17 lerchen
gefangen, vndt gestern Neüne, mitt
|| [[Handschrift: 165r]]
der tirasse.
Auf der breitte, am Stadtwege, haben
der Junge Röder, vndt der sättelknechtt
gezehlett, 186 Mandel haber. Es ist
aber, noch nicht alles, aufgeharcktt ge-
wesen. Dieser haber, jst sehr dünne gestanden.
Wehren nur, 46 schock, vndt 2 Mandeln,
<vndt die breitte, soll 60 morgen halten.>
Es hat diese Nacht der alte Soldan
ohne alle vrsach erbärmlich angefangen
zu heülen, vndt zu winseln, vndt daßel-
bige hat bey ein drey stunden lang
gewehrett. Gott verhüete daß
es kein böses omen seye, dann er
es sonsten noch nie gethan, vndt gar
ein verständiger hundt ist. perge
Wir haben predigt angehörett. et cetera
Man hat den armen leütten, zue<in> etwas,
satisfaction zu geben, die fraw, so das
feẅer verwarlosett, einziehen müßen
|| [[Handschrift: 165v]]
laßen. Es will sonst verlautten,
das ezliche bedacht seyen, sich an
ihr vndt ihrem Manne zu rächen.
Jch habe befohlen, Man solle ihnen
biß sie etwas colligirt, von
hoffe, vber den andern tag von vber-
bliebenem eßen, brodt vndt fleisch
geben, den armen br abgebrandten
leütten, welche ein großes we-
heklagen führen, vndt sonderlich
welche nicht wißen, wo sie mitt
weib vndt kindt, hin sollen.
Der Amptmann, hat mitt verwunde-
rung erzehlett, das eines waysen-
kindes zwey haüser, von dem brandt
an allen ortten vmbrjnget, dennoch,
ist erhalten worden.
Ma femme a songè ceste nuict, que
le General de Fridlande avoit logè
|| [[Handschrift: 166r]]
en une sienne mayson, & comme elle
pensoit l'honorer, & l'accompagner
les degrèz en bas, elle auroit veu
beaucoup de monde a l'entour de soy,
des gens du general quj l'auroyent
picquèe aux talons & couppè avec des
cousteaux force pinçades a ses dits talons.
Je remarque ce songe, non sans
quelque consideration necessaire[.]
Jch habe meine hundert Morgen, vndt die
breitte, am Stadtwege, mitt Meiner gemahlin,
hinauß spatziren fahrende, besichtigett, Jst
hafferagker, theilß reiff, theilß nichtt.
Vitzenhagen, der alte Röder, vndt Bayern,
haben sich zu der gebe gott, Morgenden aufwartung,
eingestellett. Jch werde ihn aber alhier
laßen, das hauß zu bewahren, den von
Vitzenhagen, vndt die andern beynebens
Adrian Arendt Stammern mittnehmen. Werden
sein in allem 26 personen, vndt 19 pferde
starck sein, naher Bernburg einzuziehen.
Curt von Beyern hat mir erzehlett,
daß neẅlicher zeitt, (den tag
als ich ihn nach halberstadt, zum
Obersten Altringer verschicktt)
der donner habe in ein kloster
vndt gartten zu halberstadt
eingeschlagen. Da hetten die
Mönche gesagt: Man sähe wol,
das gericht fienge am hause Gottes
an, vndt Gott suchte nur allein
die frommen heimb. Als aber
kurzverwichener zeitt, vndt vn-
längst zuvorn, ehe ich zum general,
nach halberstadt gezogen, das
wetter den amptmann von
harschleben auf dem felde er-
schlagen, haben dieselbigen Mönche
gesagt: Man sehe augenscheinlich
wie Gott die Gottlosen strafte
|| [[Handschrift: 167r]]
vndt sonderlich vber selbigen Ampt-
mann seine strenge gerichte ergehen
ließe, darumb dieweil er sich
der Päpstischen reformation 1 so eiffe-
rig wiedersetzt gehabt. So schön
können sie die schrifft außlegen.
Es heist aber: Non judicate, et non
judicabiminj.2 Dieses latein
können sie nicht verstehen oder begreiffen,
daß die Christliche liebe, verbeütt, (auß
dem Munde der warheitt) seinen
nechsten zu richten.
Vorige woche ist eingeerndtet
durch Gottes segen, <vermöge Bastians
rechnung.>
An weitzen:
4 Schockßo: | 45 garben, | vom hondorffer zehenden: |
45 garben | vom schlüßelzehenden. |
Huius 5½ schock. || [[Handschrift: 167v]]
An Rogken:
30 garben vom hondorfischen zehenden.
Huius per se.
Zu Radischleben, vber den
zehenden, (so ich Stammern geben muß,)
vndt den schnitterlohn, daß ich also
von 10 garben, nur 8 behalte:
6 Schockßo: auff 4 morgen an der heerstraße
4½ Schockßo: auf 2½ Morgenm: am Ballenstedter wege
1 Schockßo: 25 garben: auf 1 morgen, an den weiden.
Hujus 11 Schockßo: 55 garben.
Summa eingeerndten Rockens:
12 Schockßo: 25 garben.
An gersten zu Ballenstedt:
1 Sechtzig: 34 Schockßo: 15 garben: auf der
Bundesbreitte,
|| [[Handschrift: 168r]]
27 Schockßo: auf den Plätzen am Padeborner wege
14 Schockßo: am heydtberge, vndt auf den
beyden anwendern.
14 Schockßo: auf der großen hundebreitte.
19 Schockßo: auff den 10 morgen hindter
der Neẅstadt.
8 Schockßo: 30 garben auf den 8 Morgen
am stadtwege.
Hujus: 2 Sechtzig 56 Schockßo: 45 garben.
Zu Hoym:
8 Schockßo: | vff 6 morgen an der Getell. | |
<1 Sechtziger (Stückmaß)Sechtz:> | 8 Schockßo: | vff 36 morgen im Oberfelde. |
<1 Sechtziger (Stückmaß)Sechtz:> | 15 Schockßo: | vff den Geren. |
3 Schockßo: | vf 2 morgen an der landtstraße | |
36 Schockßo: | vff 30 morgen: Jm oberfelde. | |
8 Schockßo: | vff 5 Morgen in der Sultze | |
Hujus: 3 Sechtziger (Stückmaß)Sechtz: 18 Schockßo: |
Zu Radeschleben, vber den zehenden.
9 Schockßo: vff 10 morgen im Stockdorff,
9 Schockßo: vff 8 morgen daselbst,
9 Schockßo: 15 garben, vff 10 Morgenm. an der waßerfluht
1 Schockßo: 18 garben vff 1½ Morgenm. vber der Getell
Huius: 28 Schockßo: 33 garben:
Zehenden Gerste:
12 Schockßo: vom hondorfischen zehenden,
1 Schockßo: 42 garben, haußzehenden
55 garben Schlüßelzehenden.
Huius 14 Schockßo: 37 garben.
Summa gerstens diese woche:
6 Sechtzig 57 schock: 55 garben.
An haber, jst diese woche,
eingebrachtt:
4 schock hafer, vom hondorfischen
zehenden.
Dienstag♂ den
heütte bin ich mitt Meiner herzlieb(st)en
gemahlin, in allem 26 personen,
vndt 19 pferde stargk, nach
Bernburg gefahren, vf Meines
|| [[Handschrift: 169r]]
gnedigen herzlieben herrenvatters erfordern,
alda Fürst Ludwig zue Anhaltt,
Mein herrvetter, beynebens dero
gemahlin, vndt die B Muhme von
Deßaw, seindt auch erschienen seindt.
heütte ist der conduct, zur leichbe-
gängnüß Meiner lieben sehligen schwester
vndt patens freẅlein Agnes Magdalenen
weylandt fürstinnen zu Anhaltt et cetera
mitt gewöhnlicher solennitet, celebrirt,
die leichpredigt gehalten, vndt der
verblichene cörper zur erde be-
stattet <vndt
sein
ruhekämmerlein
gesezet> worden, deme Mein Gnädiger herzlieber
herrvatter selbst (wiewol Jhre Gnaden
vnpaß gewesen, vndt sich durch den
gartten, biß ans eüßerste Thor,
müßen tragen laßen) zu fuße
beygewohnt. Gott verleyhe Jhrer sehligen
|| [[Handschrift: 169v]]
Liebden vndt vnß allen, an iehnem großen
tage eine fröliche aufferstehung,
durch Christum Jesum, in kraft,
des heiligen Geistes Amen.
Nota: dieweil die leiche,
(so zu Wildungen herrlich balsa-
miret worden) vber landt gefüh-
ret, vndt in der stadtkirchen zu
Bernburg, so lange beygesetzt
worden, hat man sie müßen auf
einen wagen setzen, vndt den
berg hinauff führen, da sie dann
auf dem wagen biß an die
kirche geblieben, vndt die träger
wie auch die stadt procession haben
sie von der stadtkirchen auß,
biß an die kirche vorm berge,
begleittet, wir fürsten aber,
vndt das frawenzimmer,
|| [[Handschrift: 170r]]
haben ihrer am eüßersten Schloßthor
verwartett, vndt seindt im vorü-
ber fahren ihr damals gefolgett. et cetera
Sonsten ist es ordentlich vndt fein
zugegangen. <Ma femme est tombè les
degrèz en bas, et s'est fait grand mal aux reins.>
Nach genommenem abschiedt allenthalben,
seindt wir wieder nach Ballenstedt
gefahren, alda wir den kleinen Jochem
Ernst, bey welchem wir, Vitzenhagen,
vndt die Bilawinn, (mittlerweyle
vnsers abraysens) gelaßen gehabt)e wol
gefunden.
Predigt angehöret.
Dieweil mein kleiner Sohn, so bundt
vndter dem angesicht, außgesehen, als
wollte er die blattern, oder Masern
bekommen, Als habe ich zum Doctor geschicktt.
Auf der breitte am Stadtwege
hat Vitzenhagen gezehlett:
242 Mandel hafer, thut ein
sechtzig, vndt 30 garben.
Auf der breitte am
Steinberge,
128 Mandel, thut 32 schock.
Auff den 12 Morgen daselbst:
68 Mandel, thut 17 schock.
Summa, auf allen dreyen
breitten, Ein sechtzigk Neün
vndt viertzigk schock, vndt
dreißig garben, welches
der Amptmann ebenmeßig wie
Fitzenhagen gezehlett.
Von der breitte am Stadtwege
hat er ein Mandel, abdreschen
laßen perge davon gemeßen, ein
|| [[Handschrift: 171r]]
scheffel weniger ein halb viertel
Bernburgisch maß, dieweil der
haber sehr dünne gestanden, vndt
voller vnkrautt gewesen.
Wir wollen hoffen, das v andere
soll mehr oder doppelt so viel geben.
Rödern den alten habe ich nach
Radischleben geschickt, da seindt ein-
geführt worden 2 Sechtzig 11½
schock vndt 1 Mandel gersten, <Nota Bene[:] Es ist
alles
mehr
gewesen.
Sie haben
Rödern
vnrecht
berichtett.>
Jtem: 32 schock rogken, von meinen
ägkern, vndt 3 Schockßo: vom zehenden.
Jtem: 25 schock haber eingeführt
vndt alles außgedroschen <gewesen>, hat das
schock 13 himpen gegeben, des
hommesters daselbst, seinem bericht
nach, der rest seye noch nit einge-
führt. hofmeister kan in dje dellen
kommen, wie er will, vndt partiren, etcetera
inmaßen man dann säcke voll korn gefunden.
Siamo andatj a spasso, nel
giardino coglier delle pere, sù
4 alberj<arborj> cresciutovj. Ce ne sono
ancora deglj altrj <non> già maturj,
& ne havêmo colto ultimamente
q alquantj giornj fà, ancora qual-
chedunj, si che l'è une<a> bugia, che
glj Vffizialj mentono, che non vj
cresca niente de' fruttj, per
la freddezza del terreno, che
se fosse così non haremmo havuto
quest'anno, tantj cavolj, ed altrj
legumj del giardino, per gran
´
commodità, della cucina perge la
dove jo fuj costretto per l'adie-
tro dj compar cosj fatte herbe
a Quedlinburgo, con danno e gran
vergogna.
Der Medicus, Doctor <Melchior> Kranmann, ist von
Quedelinburg herkommen, den kleinen zu curiren.
<hat ihm einen gran spiritus corallorum vor die Masern gegeben.>
Von der breitte am Steinberge hat
vizenhagen 1 Mandel außdreschen
laßen, hat gegeben 1¼ scheffel
Bernburgisch maß, kähme also
im außdre schock auf 7½ Scheffelschffl:
Quedelinburger maß.
An izo gilt zu Quedelinburg:
der weitze: | 25 ThalerThlr: |
der rogke | 18 ThalerThlr, auch 20. |
die gerste | 16 ThalerThlr: auch 18. |
der haber | 10[,] auch 11[,] auch 12. |
Jean ist herkommen, vndt berichtett,
daß die Reütter diese Nachtt selb
vierdte auf<auß> meinen schafhörden, 4
hammel oder schafe weggenommen. Jch
habe einen Mußcketirer dahin
verordnett.
heütte habe ich die zeitung von
Leiptzig bekommen, daß die vor-
Nota Bene
Jnsignis
mutatio.nehme stadt Wesel, von den
holländern vberrumpelt vndt ein-
genommen worden, in wehrender
belägerung vor Hertzogenpusch,
vndt zeitt wehrenden einfalß,
Graff henrichs von Bergk in
die Velawe.
heütte seindt die Masern, meinem
kleinen Jochem Ernst, zimlich außge-
schlagen, Gott lob.
Jch habe meinen vndterthanen bey
20 Thaler straffe aufferlegt,
ohne meinen paß kein getraydig
mehr zu verführen.
Einen hasen gefangen.
Jch bin mitt Meiner herzlieb(st)en gemahlin
|| [[Handschrift: 173r]]
hinundter nach hoymb gefahren, alda
mich Mein verwalter Jean berichtett
daß in allem alda eingeerndtet
wehre, An weitzen:
1 Sechtzig, 57 schock,
An rogken
1 Sechtzig, 7 schock,
An gersten
5 Sechtig, 44 schock
im winterfelde.
Aber im sommerfelde
1 Sechtzig, 48 schock.
Summa eingeerndten
gerstens 7½ sechtzigk
vndt 2 schock.
An haber:
2 Sechtzig, 48 schock,
An Erbßen
50 schock,
An heẅ
39 große fuder ejngeführt.
<Ohngefehrlicher anschlag
des taxes:
weitzen, zu 3
Schefel (Scheffel)schfl das schock
angeschlagen
gebe 351 Schefel (Scheffel)schfl
zu gelde: 351 ThalerThlr[.]
Rogken:
auch zu 3 Schefeln (Scheffel)schfln
das schock angeschlagen
kähmen 201 Schefel (Scheffel)schfl
zu gelde 201 ThalerThlr[.]
Gersten:
zu 6 Schefel (Scheffel)schfl die proba
kähmen 2712 Schefel (Scheffel)schfl
oder 113 wispel
zu 20 ThalerThlr gerechnett: 2260 ThalerThlr[.]
haber:
1008 Schefel (Scheffel)schfl oder
42 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: auß
der proba 6 Schefel (Scheffel)schfl
das Schockßo: zu gelde
10 ThalerThlr, Facit
420 Tahler.
erbsen.
2 Schefel (Scheffel)schfl das Schockßo:
100 Schefel (Scheffel)schfl 100 ThalerThlr:>
Nota: hat 7½ schock gersten
außdreschen laßen, vndt davon
bekommen 2 wispel, 14 Schefel (Scheffel)schfl:
zu Hoymb.
Jm garten, hat er auch fein obs,
bekommen.
Zu Radischleben, hat Vitzenhagen,
an haffern besehen, das gestanden,
15 Schockßo: | 45 garben, | auf 23 Morgen im
lütgen felde. |
1 Schockßo: | 29 garben, | auff 1½ morgen daselbst. |
41 garben, | auf einen morgen daselbst, | |
12 Schockßo: | 23 garben, | auf 15 morgen daselbst. |
1 Schockßo: | 56 garben, | auff 4 morgen daselbst. |
1 Schockßo: | 47 garben, | auff 2 morgen daselbst. |
1 Schockßo: | 35 garben, | auf 2 Morgen. |
1 Schockßo: | 48 garben, | auf 2 morgen daselbst. |
20 garben | auff ½ morgen daselbst. | |
7 Schockßo: | auf 10 morgen daselbst, | |
9 Schockßo: | 45 garben | auf 8 morgen daselbst |
Summa 54 Schockßo: 29 garben.
<Nota Bene[:] heütf
gestern
abendt, eben
als ich mich
zu bette
gelegt,
ist das
bredt
am bette
zu meinen
haüpten
eingefallen.
Jch notirs
darumb
dieweil
als Meine
gnädige herzlieb(st)e FrawMutter sehliger
vnversehs
aufbrechen sollen von hinnen, ist ihr auch das selbige bette eingefallen.
kurz
zuvorn,
vndt
ein loch
am bodem[!]
der kammer.>
Dopò il contrasto d'hier sera, mj sono
rallegrato stà mattina, con diverse
cose, nel maneggio deglj affarj, etcetera[.]
Höckelumb, m'a fait demander son congè,
desirant de servir le Conte de Styrumb,
pour apprendre & voir quelque chose, &
je l'y recommenderay, avec occasion
de Madame la Contesse de Lippe,
laquelle s'y en va, en Westfalie.
Jo tengo per vaticinio, ch'hier sera mj
venne in mente, che Saul morirebbe
quest'anno, et che Jonathas anderebbe
poj nelle Indie Occidentalj, per con-
quistarvj gran paesj, vittorie[,] regnj
e trofej, installandoglisj continoua-
tamente quel detto di Genesj <12 versi
1[,] 2[,] 3>3
dove Dîo disse ad Abrahamo; il
Và fuorj della tua patria, & lascia glj
|| [[Handschrift: 174v]]
tuo parentado4. etcetera
Jch habe an höckelumbs stadt, Thylo
von Vitzenhagens, seinen sohn, Adolff
<Thyle,> zum edelknaben, angenommen.
La mia consorte, è sommamente an-
Nota Benegosciata attorno il suo cuore, ed
ella piange, dopò hierj, ne sà perche?
Jo sono tentato grandissimamente,
vedendo che ognj cosa mj pesa,
ed è contraria, mà specialmente
tutto quello, m'è negato, e resiste,
ch'jo domando da Berenburgo. Ed'
all'incontro, jo veggo, altrj mezzi
per avanzarmj, s'jo glj potessj ac-
cettare con buona maniera.
Jch habe an Meinen Schwager, den hertzog,
vndt an Meine Schwester, die hertzoginn
von Meckelnburg, geschrieben, naher
Lübeck.
Thomaß ist gestern auf meinen befehl zu
Radischleben gewesen <mitt
Fritzen>, hat ein halb schock
v haber von den 23 morgen außdreschen
laßen, welches gegeben, 7 hjmpen ¾ ejnes
Himten (Hohlmaß für Getreide)h. thete also das schock, 7¾ Schefel (Scheffel)schfl:
Gesteriger erster paß, <nach der>
<j<t>zigen erndte;> von Radischleben nach Quedelinburg
6 Scheffelschffl: weitzen.
heüttiger paß, von Hejmb,
nach Quedelinburg:
5 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 16 Schefel (Scheffel)schfl: gersten.
Nota: dieweil ich den vndterthanen
bey 20 ThalerThlr: straffe auferlegt, daß
sie ohne meinen paß, nirgendswohin
fahren sollten, alß kommen sie an izo
vndt fordern die päße ab.
Mein kleiner Jochem Ernst, ist diese Nacht
gar kranck gewesen. Gott behüte ihn.
<Conscientia
mille
testes.5> Kersten der lackay, <ein dennemärcker> ist endt-
lauffen. Man weiß nicht eigendt-
lich worümb. On le soupçonne
de paillardise, & il est <a estè> tresfidelle
autrement, & nous a tresbien servy,
<en beaucoup d'occasions long temps en ça.>
Schreiben vom Obersten Pegker, der
general wolle zwar, man
solle an den päßen, vnser
eigen fürstengewächs, iederzeitt
zollfrey passiren laßen, die
vndterthanen aber, sollten
ihre gebühr, ablegen, vndt abstatten,
welches ihnen dann, sehr sawer
werden, vndt sie schwehr ankommen
wirdt.
Paß von Padeborn, nach Braun-
schweig.
4 wispel gersten,
1 wispel weitzen.
Jch bin hinauß hetzen geritten, haben
zwey hasen, einen alten, vndt einen
halbgewachsenen, gefangen. Nous nous
fussions quasj battu avec les Qued-
linburgeois, quj nous vouloyent
prendre nos levriers, a cause que
nous nous estions esgarè aux confins,
<mais nous les rabbrouasmes avec rayson toutesfois,>
ainsy il faut tousjours estre a l'erte,
et prompt aux occasions inopinèes.
Schreiben von Bernburg, daß herrvatter,
calculo laborire, Gott wolle es beßern.
<Ein kücheniunge ist mir endtlauffen.>
Es regiert an itzo, die Ruhr gar starck
zu Padeborn, dann albereitt vndter-
schiedliche leütte gestorben. Jst eine
heftige, vndt ansteckende kranck-
heitt, daran schwester Agnes Magdalene
sehliger jm sawerbrunnen gestorben,
Gott behüte vor ferrnerem vnglück. et cetera
Wilhelm von höckelumb, ist nach
entpfangenem vrlaub, vndt abschiedt
von mir, verraysett. Jch habe ihn
als einen pagen an den Graffen
von Styrumb, Graf Herman Otto
recommendirt, ihm auch 20 ThalerThlr: zum
zehrpfennig verehrt. Er hatte
selber, vmb sejnen abscheidt, angehalten.
Schreiben von Meinem gnedigen herzlieben herren-
vatter bekommen, daß Seine Gnaden am stein,
gefährlich schmertzlich kranck gelegen,
wehren aber davon erlöset worden,
durch abgang eines großen Steins.
Zg Jch habe dem Superintendenten zu
Quedlinburg, einen hasen, zu seinem
kindttäuffen, befohlen zu schicken,
auf sein ansuchen, en revange du
<petit> lievre<levreau>, que i'ay prins ce mattin,
sans mon sceu, <sur le terroir
de Quedlinburg.>
Continuation der zeitung daß Wesel <von>
<holländern,> erobert seye, vndt daß der pusch,
mitt accord sich ergeben, wiewol
dieses lezte noch vngewiß. hingegen,
hat Graff henrich von Berg, Ammers-
foort eingenommen, vndt will noch
nicht wieder zurückh, vber die Jßel.
Specification der Weselischen beütte.
880000 | ReichsthalerReichsthlr: |
9000 | Seiten speck. |
1600 | holländische käse. |
170 | Pipen Spannisch wein. |
2000 | Tonnen Pulver. |
80000 | allerhandt kugeln. |
280000 | Malter korn. |
5000 | Tonnen Bier. |
200 | Fuder Reinischen wein. |
218 | Stück geschütz. |
600 | Centner lunten. |
Jtem vor 20000 Mann, Mußckeeten vndt
Rüstung, auch eine vnzehlbare Summa
Schauffeln, hacken, kärn, etcetera[.]
Obiges wirdt auf 62 Tonnen goldes geschätzet.
Paß von Reinstedt, nach Quedlinburg
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | 6 Schefel (Scheffel)schfl | weitzen. |
20 Schefel (Scheffel)schfl | gersten. |
Paß von Opperoda vorn pfarrer
daselbst nach Quedlinburg zu verführen.
12 Schefel (Scheffel)schfl weitzen.
Bin hinauß, mitt Meiner herzlieb(st)en ge-
mahlin, nach Radischleben vndt Pa-
deborn, gefahren, vndt bin heütte
zum ersten mal Meiner herzlieb(st)en gemahlin
gast in dero neẅerbawtem
gemach zu Padeborn gewesen.
Zu Radischleben hat mir die hof-
meisterinn bekandt daß ein<iedes> schock
gersten von den 40 Morgen,
16 himpen zur proba gebe.
Der Junge Röder, vndt Lytsaw,
haben drey hasen vmb Reinstedt
|| [[Handschrift: 178r]]
herümb gefangen, davon der superinten-
dent zu Quedlinburg einen bekommen. Sie
haben gestern den gantzen tag, keinen
hasen, können zu sehen bekommen. Es sol-
len zu Quenstedt, ejn 20 Neẅge-
worbene Reütter liegen, vndt
die straßen, gar vnsicher machen.
Donnerstag♃ den 27. Augustj.
Dieweil numehr, die Masern Meinem
Söhnlein wol vergangen, Gott seye es
gedancktt, alß habe ich den Doctor
Kranmann, wieder dimittirtt, vndt
ihme, 12 ThalerThlr, verehren laßen, ohne was
er sonsten, selb dritte, an wein, vndt
bier, weydlich außgesoffen. Er jst
ein guter Chymicus, sonst helt er
sich, zu Halle, auff, vndt præparirt
alle medicamenta, selber.
heütte ist der 9. tag, des kleinen, seiner
kranckheitt. Vor den tenesmum oder
darmzwang, reißen im leibe, hat er
|| [[Handschrift: 178v]]
ein oleum anisi præparirt, mitt
den floribus cam<om>illorum <(Camillen
bluhmen
præparirt)>, davon
soll das kindt in der ammenmilch
wann es noht thut, ein tröpflein
einnehmen. Jl est bon de
bien observer & retenir telles
choses afin de ne courrir tousjours
apres les medicins.
Mejne hetzer, seindt heütte, von
Reinstedt, vndt Hoymb, wieder-
kommen, haben an den gräntzen,
nur 3 hasen heütte gefangen,
vndt mittgebrachtt, dieweil
es an itzo viel hetzer, vndt desto
weniger hasen gibtt.
Jch habe Adrian Arendt Stammer
vier<drey> gute winde, auf Morgen
gebe gott zu meinet wegen, zu vereh-
ren, Lytsawen, befohlen.
Jch habe Bayern, 2<3> winde ge-
schicktt, wehren also 6 winde
abgeschafft, vndt ich behalte ihrer noch
7.
Von Rieder nach Quedlinburg
16 Schefel (Scheffel)schfl gersten.
An der breitte am Stadtwege
g hat das Mandel 1 Schefel (Scheffel)schfl gegeben
haber, in præsenz Reüßen Bernburger
maßes.
Der hondorffische zehende aber,
das halbe schock davon haber
hat gegeben 4 Schefel (Scheffel)schfl 2½ viertel
Bernburger maß, kähme das schock
auf 9¼ Scheffelschffl:
Von den 100 Morgen, das Mandel 1
Schefel (Scheffel)schfl 2½ viertel, kömpt das
schock 6½ Schefel (Scheffel)schfl Bernburger maß.
Paß von Quedlinb hoymb
nach Quedlinburg
14 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 13 Schefel (Scheffel)schfl: weitzen,
gersten vndt haffern.
Die proba, vom haber, am Stein-
berge, gibt das Mandel 1½ Schefel (Scheffel)schfl:
wehren 6 Schefel (Scheffel)schfl außm schock Bern-
burgisch maß, in præsentia des
hoffmeisters.
Paß von Rejnstedt, nach
Quedlinburg.
4 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 9 Scheffelschffl, wejtzen,
vndt gerste.
Vorgestern hats Meiner gemahl getraümt
sie hette am hellen klaren himmel viel
sterne gesehen, deren etliche hetten funcken
feẅer von sich gegeben, vndt hetten gegen
einander geschoßen. Endtlich wehre gegen
Meiner gemahl vber ein großer weißer
|| [[Handschrift: 180r]]
Samstag♄ den 29. Augustj.
stern erschienen, vndt h wehre baldt
vom himmel herab gefallen, hette aber
einen starcken knall von sich gegeben,
darauf eine große finsternüß erfol-
gett, vndt alle andere sterne vertun-
ckeltt, Es wehre zu Sonderburg (meiner
gemahin geburtsstadt) geschehen, vndt
hette Jhrer Liebden sorge vervrsachett, das
hauß möchte abbrennen, wiewol sie
getröstet wehre worden, das es keine
noht haben sollte.
<Paß von Padeborn, nach Quedljnburg 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten vndt 3½
malder allerley getreydichts.>
Paß von Radischleben nach Quedlinburg
½ wispel.
Jch habe befohlen man sollte nach
Michaelis 30 schweine <iedes
vmb
1 ThalerThlr
vndt
4 gute Groschengg.
schreibgebühr
vndt hüterlohn zusammen,> in die
zu Deßaw, wolgerahtene eichelmast
schlagen, davor vetter Casimir
caviren will.
Es continuirt die regierung der
rohten Ruhr, alhier, vndt zu Padeborn,
zu Ra Aschersleben, vndt zu Quedlinburg, et cetera
Gott bewahre vnß vor vnglück.
Wir haben heütte fliederbeeren
oder holunderbeeren eingenommen,
vndt wollen 9 tage lang <damitt> fort-
fahren, daß man nemlich alle Morgen
9 beerlein einnehme. Es soll ein
köstliches præservatif vor
die Ruhr sein, welche an itzo,
mitt gewalt, alhier einreißet.
Man hat heütte zeittung von Quedlinburg
gehabt, daß die stadt Rostogk
im lande zu Meckelnburgk,
vom König in Schweden seye v-
berrumpelt vndt eingenommen
worden, quod ego vix credo.
hinauß nach hoymb, spatziren gefahren,
|| [[Handschrift: 181r]]
vndt alda viel gummj cerasorum
gefunden vndt mittgenommen, auß des
von hoymb, schönen gartten.
Le mesnage de Padeborn avec la
moisson y a estè fort maigre
& peu heureux. Ma femme
en a fort pleurè.
<Adrian Arndt> Stammer, hat mein windepræsent sehr wol
aufgenommen. Jngleichen Curdt von Bayern, welcher
frembder gäste vermuhtend ist, dieweil sein
bruder soll außgebehten worden sein, auß
vrsachen, das er dem Könige in Denne-
marck gedienett, <welches dem guten gesellen,
nicht zu gönnen ist.>
Kirche besucht.
Jch habe auß freyer faust nach dem
ziel geschoßen, zum ersten mal weil
ich zu Ballenstedt bin, vndt wol getroffen.
Lytsaw, nach Quedljnburg per la carozza.
Doctor Engelhardt, herkommen.
Baillif harschleben, nach Bernburg.
Gestern abendt vmb 8 vhr, hat man
Nota Bene zu Badeborn, ein zeichen am himmel
gesehen hat einen sehr schnellen
lichten schein von sich gegeben,
welches viel personen mitt ange-
sehen. Baldt nach diesem ist am
himmel bestendig blieben eine lange
lichte strieffe die hat sich in eine
rechte feẅerrohte schlange läng-
lich herundter hangende, verwan-
deltt nach dem abendt zu, vndt hat
den schwanz immer krümmer
gemachtt, baldt ist sie wiederumb
verwandeltt in eines hohen Mannes
gestaltt ohne arme vndt als wann
|| [[Handschrift: 182r]]
er kniete, oder keine beine hette, wie
etwa in den helmen der Reichsthaler zu
sehen ist, auf solche form auch nach dem
abendt das angesicht ohne huet gerichtett,
Baldt ist ein Rohter löẅ darauß
worden, vndt hat sich derselbe nach dem
Morgen zue gewandt, vndt ist auch
baldt vergangen.
Als ich dieses aufgezeichnett, vndt
weitter nachgefragt, habe ich erfahren,
daß eben auch alhier, gestern zu abendts,
ein solcher feẅerstrich alhier aufm
schloß, zwischen dem stall, vndt der hoff-
stuben gesehen worden, gar niedrig,
hat sich aber empor gehoben hernacher.
Sie sagen es soll ein feẅerdrache
sein, den die zaüberinnen auß-
schicken, korn zu stehlen, vndt auß
den scheünen zubringen, wie dann alhier
auffm Forwergk ein loch in einer scheüne
sein soll, das ie<m>mer wieder aufgehett,
Wann man es schon zumachen leßett. et cetera