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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: September 1629


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. VII, fol. 182v-217v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. September 1629
Ballenstedt
  • Wirtschaftssachen
  • Abreise des Kammerdieners Thomas Benckendorf nach Bernburg
  • Hasenjagd
  • Korrespondenz
  • Interpretation der vorgestrigen Himmelserscheinungen als Wunderzeichen
02. September 1629
Ballenstedt
  • Administratives
  • Ankunft von Benckendorf, des Amtmanns Johann Harschleben und des Malers Christoph Rieck
  • Kriegsnachrichten
  • Starkes Asthma von Vater Christian I.
  • Gutachten des Pfarrers Leonhard Sutorius über die jüngsten Erscheinungen am Himmel
  • Ankunft des Reisebegleiters Daniel von Rindtorf
03. September 1629
Ballenstedt → Plötzkau
  • Reise mit der Gemahlin Eleonora Sophia nach Plötzkau
  • Begrüßung durch Fürst August und dessen Gemahlin Sibylla
04. September 1629
Plötzkau
  • Zeitvertreib in Plötzkau
05. September 1629
Plötzkau → Ballenstedt
  • Rückfahrt nach Ballenstedt
  • Gestrige Ankunft des früheren Stallmeisters Curt von der Trautenburg
  • Verhaftung des Gutsverwalters der Gemahlin
  • Korrespondenz
06. September 1629
Ballenstedt
  • Anhörung der Predigt
  • Abreise von Rindtorf und Trautenburg
  • Ankunft des Frauenhofmeisters Thilo von Vitzenhagen
  • Kriegsfolgen
  • Wirtschaftssachen
07. September 1629
Ballenstedt
  • Absendung von Benckendorf nach Köthen und von Vitzenhagen nach Bernburg
  • Morgentlicher Unfall im Ehebett
  • Verhör von Harschleben
  • Lektüre
  • Wirtschaftssachen
08. September 1629
Ballenstedt
  • Durchführung von Verhören
  • Wirtschaftssachen
  • Widerstände gegen Pläne
  • Ankunft der Schwestern Anna Sophia und Sophia Margaretha
  • Korrespondenz
09. September 1629
Ballenstedt
  • Erfolglose Hasenjagd
  • Wirtschaftssachen
  • Bad und Kopfwäsche durch die Gemahlin
  • Milch in der Brust des Sohnes Joachim Ernst während und wenige Tage nach der Geburt
10. September 1629
Ballenstedt
  • Einstellung der Predigt wegen Hopfenlagerung in der Kirche
  • Reisevorbereitungen
  • Ankunft von Trautenburg und Vitzenhagen
  • Plötzliche Erkrankung von Trautenburg
  • Tod des Jakob Weider
11. September 1629
Ballenstedt → Helfta → Eisleben → Schafstädt → Oberkriegstedt
  • Reise nach Oberkriegstedt
12. September 1629
Oberkriegstedt → Merseburg → Sandberg → Leipzig → Eilenburg
  • Weiterfahrt nach Eilenburg
  • Unterwegs Beobachtung von zutraulichem Rotwild
  • Kriegsnachrichten
13. September 1629
Eilenburg → Torgau → Koßdorf
  • Weiterreise nach Koßdorf
  • Unterwegs Besichtigung von Schloss Hartenfels in Torgau
14. September 1629
Koßdorf → Großenhain → Königsbrück
  • Weiterfaht nach Königsbrück
  • Unterwegs Stadtrundgang durch Großenhain
15. September 1629
Königsbrück → Kamenz → Bautzen
  • Weiterreise nach Bautzen
  • Unterwegs Gespräch mit dem Kamenzer Wirt über die bedeutendsten Adelsgeschlechter der Oberlausitz
  • Beschreibung der Stadt Bautzen
16. September 1629
Bautzen → Reichenbach → Görlitz
  • Bericht des Bautzener Wirtes über die Zerstörung der Stadt durch die kursächsische Beschießung von 1620
  • Weiterfahrt nach Görlitz
  • Beschreibung der Stadt
  • Besichtigung eines Nachbaus des Heiligen Grabes sowie der Stadtkirche St. Peter und Paul
  • Liste der wichtigsten Städte beider Lausitzen
17. September 1629
Görlitz → Siegersdorf → Bunzlau
  • Weiterreise nach Bunzlau
  • Beschreibung der Stadt
  • Besichtigung des Queckbrunnens und der Stadtkirche
18. September 1629
Bunzlau → Haynau → Liegnitz
  • Weiterfahrt nach Liegnitz
  • Unterwegs Beschreibung des Schlosses Haynau
  • Abwesenheit des Herzogs Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau
19. September 1629
Liegnitz → Parchwitz
  • Weiterreise nach Parchwitz
  • Begrüßung durch den Herzog von Schlesien-Liegnitz-Wohlau
  • Tischgespräch mit dessen Gemahlin Magdalena Elisabeth
  • Herkunft der schlesischen Herzöge von Liegnitz, Münsterberg und Teschen
  • Durchführung der kaiserlichen Gegenreformation in Schlesien
  • Kriegsfolgen
  • Geplante Teilnahme des Herzogs am schlesischen Fürstentag in Breslau
  • Geldangelegenheiten
  • Jahreseinkünfte des Abtes Matthäus von Leubus
  • Gegenwärtiger Bischof von Breslau
  • Alter und Regierungszeit des Königs Sigismund III. von Polen
  • Ähnlichkeit zwischen Breslau und Antwerpen
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Entfernung von Friedland, Sagan und Hohenelbe
  • Beschreibung des Schlosses Parchwitz
  • Heftiger Regen
  • Gespräch mit dem Hauptmann Schindler
  • Ankunft des Liegnitzer Landeshauptmannes Christoph von Zedlitz
  • Proposition des bevorstehenden Fürstentages
20. September 1629
Parchwitz
  • Kirchgang mit dem Herzog von Schlesien-Liegnitz-Wohlau
  • Wiedersehen mit dem Wohlauer Landeshauptmann Sigmund von Niebelschütz
  • Gespräch mit Zedlitz über Geldangelegenheiten
21. September 1629
Parchwitz → Stephansdorf → Lissa → Breslau
  • Weiterfaht nach Breslau
  • Unterwegs Bewirtung durch den kaiserlichen Obristleutant Johann von Kreiselwitz auf Stephansdorf
  • Bedeutung des Zobtenbergs für die Schlesier
  • Besichtigung dreier Kreuze vor Breslau
  • Beschreibung der Stadt
  • Begrüßung durch Herzog Johann Christian von Schlesien-Brieg
  • Korrespondenz
  • Bekanntschaften mit dem Brieger Hofmarschall Johann Heinrich von Volmar und dem Liegnitzer Rat David von Schweinitz
  • Kontaktaufnahme durch Hans Ulrich von Schaffgotsch
  • Zusammensetzung der schlesischen Landstände
22. September 1629
Breslau
  • Beginn des schlesischen Fürstentages
  • Besuch durch Schaffgotsch
  • Gespräch mit dem Dichter Martin Opitz
  • Mitteilung durch Schaffgotsch am Abend
  • Korrespondenz
23. September 1629
Breslau
  • Ausfahrt mit Schaffgotsch und Sigmund Seifried von Promnitz vor die Stadt
  • Besichtigung der Stadtbefestigung
  • Besuch beim schlesischen Oberlandeshauptmann Herzog Heinrich Wenzel von Schlesien-Münsterberg-Oels
  • Aufnahme mehrerer Kredite
  • Gespräch mit dem Herzog von Schlesien-Brieg
  • Kriegsnachrichten
  • Wichtigste Punkte der kaiserlichen Proposition auf dem schlesischen Fürstentag
  • Mitteilung des Herzogs von Schlesien-Liegnitz-Wohlau in einer Geldangelegenheit
24. September 1629
Breslau
  • Besichtigung der zwei Breslauer Zeughaüser
  • Domführung durch den Domdechanten Nikolaus von Troilo
  • Abendgast bei Schaffgotsch
25. September 1629
Breslau → Neumarkt in Schlesien → Parchwitz
  • Abschiedsbesuch beim bettlägerigen Herzog von Schlesien-Brieg
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Abschiedsgrüße an den ebenfalls bettlägerigen Herzog von Schlesien-Liegnitz-Wohlau
  • Familie des Brieger Herzogs
  • Rückkehr nach Parchwitz
26. September 1629
Parchwitz → Liegnitz → Goldberg
  • Korrespondenz
  • Abschied von der Herzogin von Schlesien-Liegnitz-Wohlau
  • Weiterreise nach Goldberg
  • Begleitung durch den herzoglichen Rat Stamplin
  • Karpfenzucht im Kunitzer See und Wanderschen Teich bei Liegnitz
  • Einkünfte des Zisterzienserklosters Leubus
  • Unterschiedliche Getreidemaße
  • Ehemalige Goldbergwerke vor der Stadt Goldberg
  • Quellen des schlesischen Reichtums
27. September 1629
Goldberg → Altkemnitz
  • Weingeschenk durch den Goldberger Rat
  • Weiterfahrt nach Altkemnitz
  • Bericht von einer schweren Flutkatastrophe in Goldberg des Jahres 1608
  • Bewirtung durch die Altkemnitzer Schlossherrin Barbara Agnes von Schaffgotsch
28. September 1629
Altkemnitz
  • Besichtigung der Schlossanlagen
  • Zeitvertreib
  • Abschied von der Frau von Schaffgotsch am Abend
  • Trachenberger Karpfenzucht von Schaffgotsch
29. September 1629
Altkemnitz → Greiffenberg → Lauban → Schreibersdorf → Troitschendorf → Görlitz
  • Weiterreise nach Görlitz
  • Scharfe kursächsische Bewachung der Laubaner und Görlitzer Stadttore
  • Ausstattung mit Pferden durch die Frau von Schaffgotsch
30. September 1629
Görlitz → Rackel
  • Erneute Besichtigung der Görlitzer Stadtkirche St. Peter und Paul
  • Beschreibung der Stadt und ihrer Lage
  • Weiterfahrt nach Rackel
  • Besuch bei dem früheren konföderierten Obristleutnant Wolf von Loeben
|| [[Handschrift: 182v]]

Ægidij. Dienstag den 1. September


Paß von Ballenstedt, nach Quedlinburg
1 wispel weitzen.


Thomaß Benckendorfer nach Bernburg.


Jch habe mitt den dreschern vmb den
20. Schefel (Scheffel)schfl: handeln laßen, darumb
sie dreschen sollen.


Meine leütte haben heütte drey
hasen gehetzt, vndt gefangen.


J'ay sceu aujourd'huy de ma compaigne,
que dernierement apres que nous
avions l'attacque avec l'archier
de Quedlinburg, l'Abesse ma
commere, a escrit une meschante
lettre a ma femme, se plaignant
de ce que moy mesme, ne permet-
tois seulement tels desordres, ains
les faisois encores en personne,
s'esbahissant de ce que nous ne || [[Handschrift: 183r]]
pouvions voir les pierres des frontie-
res, quj seroyent grandes assèz pour
voir, & qu'il estoit vray, qu'elle au-
roit commandè a son archier ou tireur
de prendre les levriers a tels chasseurs
quj outrepassoyent ses bornes ou li-
mites, etcetera etcetera etcetera[.] J'ay voulu
voir la lettre pleine de fascheuses
paroles, mais ma femme, (pour eviter
toute dissension,) l'a deschirèe en
mille pieces, & ne m'en a confessè
que cela, avec une singuliere
prudence, & discretion plus que
feminine. Quant a moy, ie
ne voudrois pas volontiers offencer
l'Abesse ma commere, & l'empescher
de faire du bien a ma femme, et a mon
enfant, ains plustost tenir bon voysj-
nage avec elle, mais aussy ie ne
veux pas ne laisser braver de personne,
nj quitter mes levriers quand i'y suis present || [[Handschrift: 183v]]
& ce quj a estè fait dernierement, s'est
fait par ignorance, de la frontiere,
ou je ne prins, qu'un petit levreau,
& renvoyay incontinent, un grand
lievre, au ministre de Quedlinburg,
a son instante priere, ce quj estoit
bien recompensè sans granmercy.


heütte habe ichs erst erfahren,
das das vorgestrige zeichen am
himmel kein feẅerdrach, sondern
ein wunderzeichen gewesen, denn
daßelbige alhier von vielen leütten
gesehen worden, als ein großer
bliz, vndt feẅerstrich in der
lufft, vndt hat denen zu Ballen-
stedt gedeüchtett, auch meinem
kutscher es stünde vberm schloß,
zwischen dem Stall vndt der hof-
stuben, denen zu Ermßleben, hat
es gedeüchtet, als erschiene es || [[Handschrift: 184r]]
vber Ermßleben, denen zu Aschersleben
vndt zu Quedlinburg auch also, e an ieg-
lichem ortt, als stünde das feẅer
vber ihnen, vndt endtlich ist es
wir ein Mann ohne hände vndt
füße worden. Jch halte es vor ein
Göttliches wunderzeichen, welches
nicht zu verachten, perge Gott behüte
vnß nur, vor ferrnerem krieg,
feẅersbrünsten, Mordt, vndt
rauberey, deren landtstraffen
prodromus oder omen dergleichen
sein köndte, wo Gott nicht ins
Mittel grjffe. Astra incli-
nant, non necessitant.1 perge


Paß von Padeborn
nach Quedlinburg
14 Schefel (Scheffel)schfl weitzen,

|| [[Handschrift: 184v]]

Mittwoch den 2. September


Jch habe allerley nöhtige ge-
beẅde bestellett.


Der Ambtmann, Thomaß, vndt
Christof Maler seindt ankommen.


Zeitung daß Graf henrich von Bergk,
44 mille Malter getraydig, in
Amersfoort bekommen, hernacher
daßelbe städtlein, als die
Staden Wesel erobert, verlaßen,
die beütte vndt korn mittgenommen,
vndt Wesel wieder belägert.


Die in hertzogenpusch, halten
sich noch feste.


Wir haben avis von Bernburg das
Meinen Gnedigen herzlieben herrenvatter, das
asthma starck plagen soll, Gott
miltere Jhrer Gnaden dero schmertzen || [[Handschrift: 185r]]
gnediglich.


Nota Bene Leonardj Sutorij Pastoris alhier
sein judicium vom vergangenen feẅer-
zeichen, das man am himmel gesehen Sonntag den 30. Augusti[.]
Chasma fuisse insolens non naturale
tantum, (quod Auctumno solenne) sed et
præternaturale quid, portendere
nullus dubito. Visum est cælo sereno
non in nubibus, a meridie ad Septem-
trionem, et desiisse in figuram protensj
serpentis colore puniceo sicque tandem
expirasse, referunt. Judicium de
vulgj de dracone volante fallit;
præconem vero judiciorum divinorum
fuisse, nullus inficias ierit cuj
hæc miserabilis rerum facies per-
specta est. Nisi me animus fallit,
jgneos colubros quibus olim Deus
ultum ivit, άχαριστίαν Israeliticj
populj in Eremo Numerorum XXI2 significat, || [[Handschrift: 185v]]
ignarium vocant pestem historicj, quæ
sevijt Anno M. XCII. quæ multos mor-
tales absumsit; nam alij instar car-
bonum nigrescentes, alij exesis morbo
visceribus tabescentes, pars truncatj
miserabiliter membris periere,
referente Jacobo Meyero Anna-
libus Flandricis, Liber 3: 3 Prodigiorum
ferax seculum, cuj scientiæ (proh
dolor!) multum, conscientiæ vero
parum, quod aut deficit penitus,
aut in deterius proficit claman-
te experientia. etcetera etcetera etcetera


Rindorff, hat sich ejngestellett,
dieweil ich ihn beschrieben hatte,
pour faire un voyage, avec moy.
J'ay fait retirer<contremander> le presche de
demaina.

|| [[Handschrift: 186r]]

Donnerstag den 3. September


heütte habe ich mitt Meiner herzlieb(st)en gemahlin
ein rayselein, nach Plötzka gethan, zu
kutschen, mitt 13<2> personen, vndt 12 pferden,
vndt seindt bey herrvettern Fürst
Augusto, vndt seiner gemahlin gar
willkommen gewesen.

Freitag den 4. September


heütte seindt wir zu Plötzka still
gelegen, vndt haben allerley recrea-
tiones, von angeln, Cartenspiel,
vndt erbaẅlicher conversation
gehabtt.

Samstag den 5. September


Wieder hinüber nach Ballenstedt
gefahren in einem sehr bösem[!] wege
vndt wetter.


Bayern ist zu mir gestoßen, vndt
gestern zu Ballenstedt, ankommen.

|| [[Handschrift: 186v]]


Jch habe Mejner herzlieb(st)en gemahlin hofmeister,
einziehen laßen, wegen diebstalß.
Vndt herrvattern bericht thun.


Escrit au Colonel Pecker datè 9. ⁄ 19. Septembre[.]

Sonntag den 6. September


Predigt angehörett.


Rindorff, vndt Bayern, seindt
wieder verraysett, nach der
malzeitt, co'l mio consentimento.


Vitzenhagen ist herkommen.


heütte seindt einer wittiben, im flecken,
von den streiffenden Crabahten, drey
pferde außgespannet worden, also
daß sie wieder anfangen außzureitten,
gleich wie vorm Jahre. Dobre Lude.


Proba von hoymb:
Schefel (Scheffel)schfl weitzen auß 1 Schockßo:
4 Schefel (Scheffel)schfl rogken, auß 1 Schockßo:
Schefel (Scheffel)schfl: gersten, auß 15 garben

|| [[Handschrift: 187r]]


Von Münchholtz.
1 Schefel (Scheffel)schfl ⅛ gersten, auß 15 garben, von
40 Morgen, am Frösischen weg.
1 Schefel (Scheffel)schfl gersten, auß 15 garben, von
18 Morgen, vber den froborn.
1 Schefel (Scheffel)schfl gersten, auß 15 garben, von
36 Morgen, am Radeßlebischen wege.
1 Schefel (Scheffel)schfl gersten, auß 15 garben,
von 26 Morgen, die Jeren.
¾ Schefel (Scheffel)schfl, auß 15 garben, von 30
morgen zu Zwelendorff.
Schefel (Scheffel)schfl haber, auß 30 garben.
Schefel (Scheffel)schfl: erbßen auß 30 garben.


Proba vom Frösischen zehenden.
¾ Schefel (Scheffel)schfl weitzen, auß 15 garben.
2 Schefel (Scheffel)schfl rocken, auß 30 garben.
Schefel (Scheffel)schfl gersten, auß 1 schock
4 Schefel (Scheffel)schfl haber, auß 30 garben.

|| [[Handschrift: 187v]]


Paß von Riedern, nach Quedlinburg:
1 wispel: 6 Schefel (Scheffel)schfl: gersten,


Paß von Radischleben vf Quedlinburg
vor 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 6 Schefel (Scheffel)schfl: weitzen,
3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 5 Schefel (Scheffel)schfl: gersten.

Montag den 7. September


Thomaß nach Cöhten, Vitzenhagen
<aber,> mitt der kutsche, vndt kutschpferden,
nach Bernburg geschicktt, Meine
schwester, freẅlein Anne Sofien,
abzuholen. Gott geleytte sie.


I'ay failly ce mattin au lict a
crever un œil a ma femme
avec le doigt sans y penser, & ie
crains, qu'elle en perdra la veuë,
Dieu l'en garde; ainsy nous
sommes tousjours sujet aux malheurs.


Dieweil der Amptmann
den kopff auß der schlinge gezogen,
vndt mitt dem hommester nicht recht || [[Handschrift: 188r]]
dran will (wie es scheinett) Als habe
ich in seinem abwesen, Meinen hofmeister,
herren Reüßen, deputirt, jhn bey zu
verhören, noch einmal auf alle puncta,
da er dann, in etzlichen vbel bestanden.


I'ay leu au droict de Saxonie.


Jch habe meinen hopfen auß dem
hopfengarten abepflücken laßen. Es
ist keine von den früchten des landes
mir dieses Jahr, beßer gerahten,
als eben dieses gewächs, durch Gottes
segen vndt benedeyung.

Dienstag den 8. September


Jch habe heütte abermals einen
verhörtag angestellt, d vndt den
schulmeister beynebens den zeügen,
eydtlich abhören laßen vorm
hofmeister, damitt die sache criminal
gemachtt, vndt nach Bernburg berichtett
werde, mitt gnugsamer information.

|| [[Handschrift: 188v]]


Päße von Reinstedt, vndt heimb,
Padeborn, nach Quedlinburg außge-
theilett, auf etzliche wagen mitt
getraydig.


Opposizionj a'miej disegnj,
la continouata pioggia.


L'huomo propone, Iddio dispone.4 Nota Bene[:] Je
croy qu'il y a du charme parmy, en
mon fait, que rien ne veut reüssir.


Schwester Anne Sofie vndt auch
schwester Gritgen seindt herkommen.


Brieffe von Leiptzig, von der
herzogin von husem beynebens einem
Gevatterngeschencke Meiner herzlieb(st)en gemahljn,
Jtem: ein schreiben vom <Erz>Bischoff
von Bremen, vndt noch eins, vom
hertzog von Gottorff.


Rescripsi nach hollstein.

|| [[Handschrift: 189r]]

Mittwoch den 9. September


Meine leütte haben heütte sich so
zusucht[!], vndt keinen eintzigen hasen
im felde antreffen können, a


Paß 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 20 Schefel (Scheffel)schfl gersten
von heimb nach Werningeroda.


Paß 5 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 8 Schefel (Scheffel)schfl: von heimb
nach Quedlinburg[.]


Paß 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, von Froborn,
nach Blanckenburg.


Ceste apres disnèe i'ay baignè, &
ma compaigne m'a lavè la teste, pour la
bonne derniere.


Nota Bene[:] Ma femme, & la nourrice m'ont con-
fessè aujourd'huy, que mon fils avoit eu
Nota Bene du laict dans ses mammelles, le jour de
sa naissance & quelques jours depuis. Cela
j'ay trouvè bien estrange, combien qu'on
m'a voulu faire a croyre qu'en l'heure
de la naissance d'un enfant, une mere non
Nota Bene seulement ains aussy le Pere & l'enfant mesmes
avoyent du laict aux tetins. Mais ie n'y ay pas prins || [[Handschrift: 189v]]
garde.

Donnerstag den 10den: September


Jch habe die predigt wieder meinen
willen müßen einstellen, dieweil die
kirche alle voller hopfen gepflückt gewesen.


Ie me suis preparè au voyage,
Dieuaydant.


Bayern ist ankommen, so wol auch
Vitzenhagen, welche beyde mitt mir
sollen, ob Gott will.


C'est un grand cas, qu'aussy tost,
que Bayern est arrivè il n'a tardè
qu'une heure a estre icy, qu'il est
devenu malade, contraint de se
mettre au lict. Voicy un nou-
vel empeschement de mon voyage.
Et i'ay desja eu, plusieurs obstacles.


Meines alten Friderichs kellerschrei-
bers sohn, Jacob Weyder, ein wackerer
iung von 12 in 13 Jahren, ist an der
Dyssentheria gestorben.

|| [[Handschrift: 190r]]

Freitag den 11. September


Meilenm.
heütte nach genommenem abschiedt die rayse
vorgenommen: von Ballenstedt nach Eißleben.
seindt aber große meilen vndt bergichter
böser weg, in der Grafschaft Manßfeldt.
Zu helfta vor Eißleben, den Kersten-
broeck gehörig, gefüttert.

4
Darnach Seburg, so Levin han zuge-
hörett zur lincken handt liegen
laßen.
Darnach Schrapla so Manßfeldisch
zur rechten handt, vndt weinberge
in derselbigen gegendt.
K Schafstedt 2
Ober Krickstedt vnser Nachtlager
Vnderkrickstedt, ligt nahe darbey,
wie auch Schondorf, seindt drey
dörfer fast in einem.
1

Samstag den 12. September


[Meilenm.]
Merßburg Chur Sächsische stadt vndt
Schloß

1
Leiptzig || [[Handschrift: 190v]]
nach dem wir zu Sandberg gefüttert vndt
einen vom adel, Christian von Lautterbach
bey vnß gehabtt.
3


Meilenm.
Eilenberg stadt vndt schloß
vnser Nachtlager. Ligt an der
Mülde. Vndterwegens ist an einem
hölzlein ein hirsch mitt drey<en> stücken
wildt hergangen, vndt an denn
wege hat wenig scheẅ vor vns
gehabtt.
3


Zeitung daß die gewaltige stadt
Nota Bene hertzogenpusch gewiß, von den
Staden eingenommen seye.

Sonntag den 13. September


Meilenm.
Nach Torgaw, ChurSächsische Stadt,
vndt Schloß
zue Mittage außgespannet.

3


Es ligt diese stadt an der Elbe.
Jst größer, als Dresen[!]. hat
ein schönes schloß alda, darinnen || [[Handschrift: 191r]]
es noch eins so viel gelaß hat, als in
dem schloße zu Dresen[!], Jch habe es besichti-
gett vndt sehr schön befunden. hat
vier seytten, iedoch nicht q iust quadran-
gulariter, sondern etwas langlechter
gebawett. Ein vier wanderungen in
iederm stock vbereinander, ohne waß
noch vberm<vndterm> tach vndt vndten ist. hat
einen schönen langen Tantzsaal <darinnen kayserliche vndt Churfürstliche conterfect,> vndt
einen schönen eßsaal darinnen zwey
große öffen vndt ein kamin, Jtem:
in allem ein 82 stuben vndt 82 kammern,
ohne die nebenkämmerlein vndt winckel.
Jn etzlichen gemächern seindt schöne gemählde
von allerley iagten, vndt freẅdenfeste,
auch conterfect vieler großer herren,
vndter andern auch, in einem die ganze
Churfürstliche Sächsische genealogie. Es pflegen
gemeiniglich, die Churfürsten alhier ihre
Beylager zu halten, wegen der vielheitt
der losamenter, vndt guten gelegenheitt,
zu bewirtung frembder herrschafften. || [[Handschrift: 191v]]
Es hat zwey gänge vbereinander
daß man nicht durch die gemächer
gehen darff, sondern außerhalb kan
herümb kommen. Der izige Churfürst,
Johann George leßet das schloß gar
zierlich aufs neẅe renoviren, vndt
mitt gemälden schmücken. Diß hauß
ist mitt eytel gibeln zierlich gebawett,
vndt hat einen lustigen prospect vndt
außsehen auf die Elbe, vndt stadt
ins feldt hinauß, insonderheitt auß
der Jungen herren, ihrem losament.
Die Tafelstube war 50 schritt lang.
Der Tanzsaal ist aber noch länger.
<Es hat auch eine große kirche zu Torga>


Meilenm.
Von Torga auß der herberge im Paradiß
(darinnen herzog Adolf Friderich von
Meckelnburg, neẅlich ein halb Jahr
durch gelegen) nach Kostorff
vnser Nachtlager.



2


Nota: Aufm schloß zu Torga hat es auch eine
kirche, vndt in der stadt, vor vnserer herberge,
eine große kirche.

|| [[Handschrift: 192r]]

Montag den 14. September


Meilenm.
Von Kostorf nach Großen hahn
zue Mittage. Jst noch ejne Meiß-
nische Stadt. Wir haben die
kirche alda besehen, vndt daß monu-
mentum so Churfürst Morizen zur ge-
dechtnüß seiner Thaten, jst vndter
seinem bildnüß, reymweyse
aufgerichtett worden, welches
etwas weittlaüftig aber wol zu lesen.
Es hat auch in dieser stadt am
Rahthause eine vhr. Wann die
viertel stunden daran schlagen so
reget sich ein gemachter drescher
vndt drischt, wann aber die
seygerstunden schlagen, so stoßen
alßdann zween böcke mitt den
köpfen zusammen, vndt ein Mannsgesicht
als der Mond sperrt das Maul auf
vndt schnapt nach einer kugel.
3
Nachmittags, nach Königsperg
große meilen.
3

|| [[Handschrift: 192v]]


Königsperg gehöret den herren von
Schellendorf zu[,] ligt in Oberlaußniz[,]
ist eine stadt. Vorm Thor da wir
eingezogen rinnet das waßer Pulz-
nitz vorüber, welches die grenze-
scheidung ist, zwischen Me dem lande
zu Meißen, vndt der Laußnitz. Es
hat einen schönen Marcktplaz
in dieser stadt Königsberg. <Nota Bene[:] Es wirdt ins gemein Kinsperg nicht Königsberg genandt,>


Nota: von Torga biß hieher
seindt wir fast in eytelem sande
gereyset. hat auch vielerley holzung
vndterwegens gegeben.


heütte seindt vnß vndterschiedlich viel
Pollnische schöne Ochsen begegnett,
welche auf den künftigen Marckt
nach Budstedt getrieben werden sollen.

Laußniz. Dienstag den 15. September


Meilenm.
Nach Camitz eine von den Sechs-
städten in Oberlaußnitz
zum Mittagsabstandt.

2

|| [[Handschrift: 193r]]


Alhier hat vnß der wirtt erzehlet
daß von edelleütten, beyde geschlechter
die Gerstorff vndt die Noßtitz, die
stärcksten wehren, vndt er
hette anno 1613 ein 400 Ger-
storf, auf einer Tagesatzung,
beysammen gesehen.


Meilenm.
Von Camitz nach Bautzen
dieses ist die haüptstadt in
gantz Laußnitz, vndt ein siz
des landthaüptmanns, welcher
an itzo, ein Gerstorff <von geschlecht> jst. Diese
stadt ist bergicht ligt nicht
vnlustig an dem waßer der
spreẅ. Anno 1620 als sie
der izige Churfürst von Sachsen
belägert, beschoßen, vndt eingenommen,
ist sie, (bevorab mitt feẅerwerfen,
vndt feẅerkugeln sehr verderbt
worden.
3


heütte seindt vns ein 1000 Polnische ochsen
begegnett, vndt sollen noch 4 mille nachkommen.

|| [[Handschrift: 193v]]

Mittwoch den 16. September


Meilenm.
Von Budißinn oder Bautzen (alda
vnß auch der wirtt erzehlt, das anno
1620 ein 1700 haüser, durch die Churfürstlich
<Sächsische> feẅer kugeln abgebrandt worden vndt
dazumal nur 130 haüser stehen blieben,
auch allein 800 waysenkinder, welche
meistentheils erfroren, vndt verhungert,
gemacht worden) von Bauzen sage
ich, nach Reichenbach
alda wir malzeitt gehalten.








4


Meilenm.
Von Reichenbach nach Görlitz
vnser Nachtlager. Jst eine
von den Sechsstädten in Ober-
laußnitz, eine hüpsche stadt,
hat doppelte gräben, vndt
Thor, gute Mawren, feste
Thürne[!], feine gaßen, woler-
bawete haüser. Wir haben
daselbst das heilige grab außer der
Stadt besehen. Jst neben einem kirchlein || [[Handschrift: 194r]]
von einem bürger, mitt nahmen Georgio
Emerich, welcher anno 1465 zu Jerusa-
lem gewesen, vndt beynebens einem werck-
meister daßelbige heilige grab abgemeßen, vndt
also alhier nachmachen laßen auß lautter
quadersteinen aufgebawet worden. Ligt
vor der stadt Görliz gegen abendt.
Erstlich wiese man vnß drey linden, (deren
eine vmbgefallen, wirdt aber an deren stadt
eine andere gezeügett) die sollen eben die
distantz halten, von der kirchen Sankt Peter
in der stadt an, biß dahin zu den linden,
als der kreüzgang des herren Christi gewesen,
vom Richthause Pilatj an, biß zu dem berg
Calvariæ. J<A>m<Jm> kirchlein zeiget man
vnß einen Riß, in der Mawer, soll die
zerreißung der felsen<des vorhangs>, bey der kreützigung
Christi bedeütten. Jm altar die gleichnüß
des kastens, darein Judas die 30 silberling
geworfen. Am kirchlein ezliche steine abge-
fallen, die zerreißung der felsen anzudeütten.
Ferrners in der kirche ein steinern Tisch, darauf
die kriegsknechte vmb des herren Christi rock ge-
würffelt. Jtem werden gewiesen 3 löcher im
pflaster, wie weitt die 3 kreüze von einander || [[Handschrift: 194v]]
gestanden, anzudeütten, nemlich 4¼ ellen
eines vom andern. Jtem: ein ortt, wo
die Jünger das Osterlämblein geschlachtett.
Jtem: die größe des Täffelchens welches
drey viertel lang vndt 1½ viertel breitt
daran die vberschrift in drey sprachen
vber dem haüpt Christi, am kreütz
angezeichnet gewesen. Jtem: eine
schrifft in stein gehawen, darinnen dieses
Edelen Georgij Emerich, Rittern, des heiligen
grabs, seiner rayse ged vndt gedächt-
nüß, wol erwehnet wirdt.
2


Jn einem andern <vergitterten> capellchen, nicht ferrne
von der kirche, sahen wir des herrn
Christi, vndt der Mutter Mariæ, wie
sie kniende ihn salbet, nach Jüdischer
weyse, beyde bildtnüß nach lebens
größe auß einem stein gehawen.


Folgends etwas darvon gegen Mitter-
nacht, ligt das heilige grab, da wirdt erstlich
gesehen die größe des steins, welchen
Sie vor des grabes thür geweltzett, vndt
ist derselbige 3 ellen 1½ viertel vndt || [[Handschrift: 195r]]
etwas drüber<ein halbes halbe> lang, die dicke des steins
22 zoll. Der vmbfang des grabes helt
10 klaftern hat oben ein 6 eckicht Thürmblein,
5 ellen hoch auf 6 Saülichen gebawett, die
Thür aber ligt gegen dem Morgen, vor dieser
ligt auf ieder seitten ein stein, bedeütten wie
die wächter davor geseßen haben.
Mehr wirdt gesehen, neben der Thür, auf ieder
seitten ein Riegel angehawen in stein, bedeü-
tett wie das grab verriegelt worden.
Vber den Riegeln werden 3 quadrat gesehen,
gleichsfalß in stein angehawen, soll das zeichen
sein, wie das grab ist versiegelt worden
von hanna, Pilato, vndt Caipha. Oben
auf dem grabe zu beyden seitten, auf beyden
ecken, wirdt gesehen, die form vndt gestaltt
der Salbebüchsen. Jnnwendig hat das
grab 2 vndterschiedliche gemach, beyde 4 eckicht
vnangesehen daß es von außen länglicht rundt ist,
das erste vorderste gemach, wie ein eingang
hat gegen Mitternacht vndt Mittag auf ieder
seytten ein fensterlein, durch welche das liecht
fället, durch dieses vorder gemach gehet zur
lincken handt, in winckel ein klein Niedriges
thürlein 6 Spannen hoch zum rechten grabe. || [[Handschrift: 195v]]
Vor diesem außwendig zur rechten handt,
lieget ein gevierdter stein, sol zeigen den
ortt wo der Engel geseßen, da die weiber
kommen seindt am OsterTage frühe den herren
Christum zu salben, dieses gemach oder
grab ist 3 ellen vndt 1½ viertel
lang, 3 ellen vndt ⅛ breitt, 7 ellen
weniger ¼ hoch. Endtlichen vndt zum
letzten, werden auch 2 aufgerichtete ca-
pellen, gesehen, eine welche stehet zu nechst
vor dem Stadtthor zur lincken handt,
wie man hinauß gehen wjll, nach dem
heiligen grabe, vndt die ander zu nechst dem
pförtlein, wie man hinauf gehen
will zum kirchlein vndt heiligem grabe,
welches soll sein die distantz wie
weitt der herr Christus zu seinem
leyden vndt sterben, hat müßen
das kreütz alleine tragen, nemlich
von der kirchen Sankt Peter vndt Paulj an,
auß der Stadt, biß zu dem Capellichen
zu nechst vor dem Stadtthor, welches
seindt gewesen 286 schritt, von dem || [[Handschrift: 196r]]
Richthause Pilatj. Darnach ist ihm begeg-
nett Symon von Cyrene vndt gezwungen
worden, daß er hat müßen helfen dem her-
ren sein creütz nachtragen, biß an den berg
Calvariæ sindt gewesen 647 schritte.
Endtlichen, hat es der herr Christus den berg
hinauff biß zu der Richtstadt alleine
getragen 37 schritt. Das also der kreütz-
gang des herren Christi, in einer summa
gerechnett, machet 970 schritte. Als
wir wieder in die stadt gangen, vndt
vber ein bächlein, darüber ein breitter
stein an stadt eines steiges lag, schritten,
sagten sie vnß es bedeüttete das
wäßerlein den bach Kidron, vndt
der steeg des steins, wehre ein gleich-
nüß einer ruhestädte da Christus ge-
ruhet, als ihm das kreütztragen zu
schwehr werden wollen.


Von dannen giengen wir, in die große
stadtkirchen zu Sankt Peters, Jst ein schönes
großes helles gebaẅde, ein 120
meiner schritt lang, gar hoch, hell vndt
licht, auch proportionirlich breitt.

|| [[Handschrift: 196v]]


Die Sechsstädte in Oberlaußniz
heißen: 1. Budißina oder Bautzen,
2. Görlitz,
3. Zittaw,
4. Lauben,
5. Camitz,
6. Liebaw,


Die Sechsstädte in Niederlaußniz, heißen
mitt nahmen: 1. Guben,
2. Moßkaw5
3. Forste,
4. Lieppen,
5. Kale,
6. Lucka.


Nota: Ehe wir heütte nach Görlitz
kahmen, ließen wir einen hohen
berg alleine liegen, die Landskrone
genandt. Wir haben heütte
einen bösen steinichten weg gehabt,
vndt durch holtzungen vndterschiedlich
mahl gemust, soll nicht allzu sicher sein.


Es seindt vnß abermals ochsen vndt schaffe
begegnett. hat sonsten dörfer vndter-
wegens, vndt ackerbaw, auch feine
weyde vor das viehe.

|| [[Handschrift: 197r]]

Schlesien.
Donnerstag den 17. September


Meilenm.
Von Görlitz nach Buntzlaw,
große meilen in 9 stunden,
in einem futter gefahren.
War sehr regenicht böse wetter.
Vndterwegens viel gehöltze,
vndt sandichter bodem[!]. Wir
seindt vf ezliche dörfer zukommen,
vndter andern auff Sigersdorff
welches dem herren von Schöneiche
zugehörig.
3


Bunzlaw, ist eine feine stadt, mitt
graben[,] zwinger vndt Thürnen[!] zimlich
versehen. Sie ist aber bey weittem
so groß vndt so schön nicht als Görliz.
Man kan in ¾ stunden gar gemäch-
lich herümber gehen. Sie ligt, im
fürstenthumb Schweinitz, in Schlesien.


Jch habe vnangesehen des starcken regen-
wetters den berühmbten queckbrunnen
vor der stadt draußen besehen. Der-
selbige gibt helles klares waßer || [[Handschrift: 197v]]
der ganzen stadt, welches dahin
durch waßerröhren fast in alle
haüser geleittet wirdt. Dieser
brunnen hat viel quellen, ist im
sommer gar sehr eyßkalt, im
winter aber gefreẅert er
nimmermehr. Opiz der deütsche
poet, hat ihn reimweyse ge-
priesen.6


Die kirche zu Buntzlaw habe ich
auch besehen. Jch habe sie auf 68
schritt lang gemeßen. Nota Bene[:] der
Kayser hat alhier vorm Jahr,
reformirt7 vndt die Päbstischen
ceremonien einführen laßen.

Freitag den 18. September


Meilenm.
Von Buntzlaw nachm hayn
alda zu Mittage gefüttert. Jst
ein lignitzisches schloß vndt
städtlein, vndt der herzogin so anno 1616 || [[Handschrift: 198r]]
<anno 1616> verstorben, ihr leibgedinge gewesen,
inmaßen wir, ihr epitaphium in
der kirche gesehen. Sie hieß Anna
geborne zu Wirtemberg. Das
schloß ist zimlich eingegangen. Ligt
sonst lustig, an einem hüpschen gärtlein.
hat etwa ein 8 stuben vndt kammern,
feine große gemächer, vndt zween
Säle.
3


Meilenm.
Vom hayn nach Ligniz
Jst eine schöne fürstenstadt vndt
festung, die residenz hertzog Georgen
Rudolfs zur Ligniz, meines vettern Liebden[.]
Jhre Liebden seindt aber an izo nicht an-
wesendt sondern zu Parchwiz, derhalben
ich mich noch nicht, zu erkennen geben
wollen, sondern vor einen herren
von Dohna außgegeben.8 Vndt dieweil
die stadt zugeschloßen gewesen, kurz
vor meiner ankunft, so habe ich in der
vorstadt vorlieb nehmen müßen. heütte
haben wir heyden, holz, weydetrift, vndt ackerlandt || [[Handschrift: 198v]]
gehabtt.
2

Samstag den 19. September


Meilenm.
Von der Lignitz nach Parchwitz
alda ich meinen freündtlichen lieben
vettern, herzog Georg Rudolffen
zur Ligniz vndt Brigk, angetroffen,
vndt Jhre Liebden haben mich gar freundlich
im platz willkommen geheißen.
2


Sie hatten drey vom adel bey sich,
Engelhardtten, Lyttaw, vndt
haüptmann Sp<ch>indler.


Bey der mahlzeitt sprach ich auch Jhrer
Liebden gemahlin an, eine geborne herzogin
von Münsterberg, Sie hatte drey
Jungfern bey sich.


Nota Bene[:] die herzoge von der Ligniz kommen von
dem königlich Polnischen Stamm Piasto
(welchem der izige Jagellonische succe-
dirt im Königreich Polen)9 her, von
800 Jahren an, vndt seindt erstlich
Schlesische Polnische Fürsten gewesen, || [[Handschrift: 199r]]
hernach aber als sich die Schlesie von
der Kron Polen abgesondert, vndt
mitt dem Königreich Böhmen incorporiret,
seindt diese fürstenthümber, als
welche dazumahl in 12 theil getheilt
gewesen, auch darzu kommen. Jedoch
stehet es den Polen noch heütte zu
tage frey, wen sie zum König, in ihrem
wahlkönigreich erwehlen wollen.


Als Erzherzog Maximilian sehliger er-
wehlet worden, seindt auch viel stimmen
auf herzog henrichen zur Ligniz gegangen.


Die herzoge von Münsterberg aber
kommen auß Böhmen von dem hause Podiebradt
vndt König Jörgen auß Böhmen her. <von 180 iahren.>


Die herzoge von Teschen, welche eines
stammes, vndt nahmens, mitt den herzögen von
der Ligniz gewesen, vndt aber ihr
wapen vndt nahmen verändert von dem
hause Teschen, seindt numehr vor 5 Jahren
außgestorben, nach dem des vorigen herren
herrvatter Catohlisch worden, der da erste
Evangelisch gewesen. Es ist zwar die || [[Handschrift: 199v]]
letzte von selbigem hause herrn Gundackers
von Lichtenstain seine gemahlin, welche
daßelbige herzogthumb Teschen, als
ein erbguet an sich behelt, vndt
verwaltett. Nach ihrem tode aber
werdens ihre kinder ererben. Nota Bene[:]
herr Max vndt herr Gundacker
von Lichtenstain, beyde fürst Carlls
des verstorbenen gebrüdere seindt
auch in den fürstenstandt erhoben
worden.


An izo reformirt10 der Kayser
in dem hertzogthumb Schlesien, mitt
gewaltt, vndt wirdt daß Lichten-
stainische Regiment darzu gebraucht.
Jedoch ist bißanhero wegen der Päbstischen
reformation11 den fürsten in ihren
landen, nichts zugemuhtet worden.


heütte seindt zu Parchwitz, 70 Mann
kriegsvolcks durchgezogen.

|| [[Handschrift: 200r]]


Der herzog macht sich gefast auf
den angesezten bevorstehenden fürsten-
tag naher Breßlaw zu verraysen,
alda sie sich beförchten, vor enderung
der Religionseinführung, vor noch-
mahliger vnmäßigen contribution,
damitt sie ohne daß beschwehret
seindt, vndt vor einquartirung.


Nota Bene[:] der herzog muß Meinem Bruder Ernst an
stadt des hebronnischen Regiments re-
tardaten bey ein 100 mille Gulden (florenus)f geben. Ie
n'ay pas sceu cela. Nota Bene[:] Il me
l'a bien sceu ramentevoir, & qu'il
faut qu'il ayde & avance, a ses
pauvres sujets, du tout consumèz.


Es wohnet ein Ampt<Aptt,> von Leubuß, nicht
weitt von hier. Derselbige hatt 30 mille ThalerThlr:
iährliches einkommens. Jst kein gefürsteter Aptt.


Carolus Leopoldus[!] des Königs in Polen sein iüng-
ster Sohn12, ist an izo Bischof zu Breßlaw.


Der Jtzige König in Pohlen Sigismundus ist 70
Jahr altt, vndt hatt 45 iahr regiertt.

|| [[Handschrift: 200v]]


Die stadt Breßlaw, soll der stadt
Antorff mitt ihren geraden gaßen
gar ähnlich sehen.


Die Tartarn seindt neẅlich in Poln
eingefallen, haben großen schaden ge-
than, viel Menschen vndt viehes wegge-
führt. Der GroßTürck soll
dem König in Polln, (wie man sagt,)
den frieden aufgekündigett haben.


herr Carll hannibal von Dona ist ge-
neral Oberster des Schlesischen Kayßerlichen
volcks.


Fridlandt, vndt Sagan, Jtem: das
schloß hohenelb, dabey die Elbe endt-
springett, (hörett alles, dem hertzogen
von Fridlandt zu,) liegen vber
zwey kleine Tagraysen, nicht von hinnen.


Es ligt auch ezlich volck, zu NeẅMarck,
zwischen hier vndt Breßlaw, soll die
straße sehr vnsicher machen.

|| [[Handschrift: 201r]]


Das waßer die Krazbach<Katzbach> laüfft alhier,
bey Parchwiz, als auch, bey der Lignitz, vorüber.


Parchwiz ist ein lustiges hauß, nicht
groß aber fein artig gebawet, mitt
großen hellen gemächern. Jst mitt einem
waßergraben vmbfangen, darauf es gar
viel wilde endten, vndt gänse gibtt,
die ganz nicht scheẅ seindt. Es hat
auch schwanen darauff. Bey Parch-
wiz, ist<hat es> auch einen feinen gartten.


Es hat heütte gewaltig geregnett, vndt
es werden die waßer sehr anlauffen,
auch die wege sehr böse werden.


Die hertzoge von der Lignitz, haben bey ein
500 vom adel, zu lehenleütten, vndter sich.


Capitain Spi<chj>ndler ist bey mir gewesen,
et m'a apprins, wann einer fest ist,
soll man dagegen die kugel, mitt einem
stainlein vom kirchhoff, vndt mitt venedischem
glaß in einer form vbergießen, doch nur gar
wenig, vndt zwey draetkugeln, aneinander
machen, so gehets durch, etcetera[.]


<Zedliz ist herkommen.>

|| [[Handschrift: 201v]]


Zum Brigk, hat der Kayser Meinem
vettern herzog Johann Christian, die frac-
tionem panis, inhibiren laßen ex
mandato Cæsareo. Jst auch in allen
kirchen eingestellt worden, die re-
formirte predigt aber nichtt.


herzog henrich Wentzel von Münsterberg
ist an izo Kayßerlicher Oberamptmann13 im
herzogthumb Schlesien, Jhme seindt aber
Päbstische rähte adjungirt, die
decretiren waß sie wollen, vndt
er muß es vndterschreiben.


Das Lichtenstainische Regiment,
werden die sehligmacher genennett
dieweil sie die deformation14
in allen Kayßerischen städten mitt
gewaltt einführen.


Nota Bene[:] Es beruhet die izige proposition
des Fürstentages, wie sie besorgen,
auf 2 puncten, 1. das die Fürsten
vndt Stände in Schlesien, sollen die || [[Handschrift: 202r]]
Catohlische religion einnehmen, 2.
das sie sollen, contribuiren, zu wieder-
einlösung der Laußniz, vom Churfürsten
von Saxen, welches auf ein 30 Tonnen
goldes, sich belauffen solle, welches
sie sich nicht auffzubringen getrawen,
vndt gantz exinanirt sein.


Der herzog in Bayern soll einen wolff
im leibe haben (id est: elephantiasis) der
ihn greẅlich außfreßett, vndt muß alle
tage viel rohe fleisch zu zehren haben.
Er will destwegen in ein kloster,
auch lande vndt leütte seinem bruder
resigniren, der beynebens der Chur, er
aber herzog Albrechtt, will die lande
zwar, die Chur aber nicht annehmen.

Sonntag den 20. September


Jch bin mitt dem herzog in die kirche gefahren.


Mitt Nübelschitz (welchen ich anno 1609 zu Genf
gekandt) einem wackeren cavallier die alte
kundtschafft verneẅertt, Jtem mitt Zedlizen
auch einem wackeren Mann, bekandt worden || [[Handschrift: 202v]]
welcher Meines Bruders Fürst Ernsts,
gevollmechtigter ist, seine hebronnische
sollicitation, vndt retardaten ein-
zubringen, Jl m'a dit que celle-là
ne passoit 20900 ThalerThlr: darundter
3 mille gerechnett vor Meines bruders
raysekosten, vndt hin, vndt wieder,
schickungen. Jl me pria aussy de
ne croire pas que ma fortune
et bonne renommèe se reculast,
ains qu'elle commençoit main-
tenant a s'avancer a cause
de ma constance & pacience de-
monstrèe. Que ie trouverois en Sile-
sie plusieurs amis, lesquels a
s'esjouiroyent de me voir & servir. <etcetera>
comme luy particulierement.

Montag den 21. September


Meilenm.
Von Parchwitz nach Breßlaw
vndterwegens zu Steffansdorff gefüttert. || [[Handschrift: 203r]]
Jst ein feines edelmannshauß, dem Obersten
leütenampt Kreiselwitz gehörig, wel-
cher vnß alda gar wol tractirt hatt.
Jch habe ihn in Jtalien anno 1613 gekandt, beym
herzog Jörgen Rudolff, als ich mitt ihm geraysett
nach Genua, vndt Siena, etcetera von Padua auß.
Neẅmarck ein flecken ligt gegenvber.
7


Den Zotenberg haben wir auch zur rechten handt,
liegen laßen. Jst ein der Schlesier ihr
kalender, wenn er hell oder trübe ist. Von
deme sagen sie: Wenn die Oder <eine> Milch wehre
vndt Breßlaw die semmel zum einbrocken
vndt der Zotenberg der leffel darzu, ich
mein ich wollte mich zueßen darinne.


Jtem: auf Lißa zukommen dem hörnick15 zuständig,
vndt daselbst vber das Schweidnizische waßer.


Von dannen nicht ferrne von Breßlaw auf drey
kreüze zu, deßen distanz biß zum Thumb, Christi
kreüzgang z soll bedeütten, es sollen auch 3
könige, als Matthias Corvinus auß Vngern,
König Vladislaus auß Pohlen, vndt ein König auß
Böhmen, daselbst zusammen kommen seyn. Es seindt || [[Handschrift: 203v]]
auch löcher in selbigen kreüzen, welche so man
dadurch ni mingirt pro fascinatione
Venerea gut seindt.


Breßlaw ist eine kayserliche vndt königliche Stadt,
eine von den schönesten in Deütschlandt,
von wegen ihrer langen schnurgeraden gaßen,
steinernen wolerbaweten haüsern, vndt
Antorff sehr ähnlich. Es ist auch eine
schöne festung. Alda hat mich mein
vetter herzog Johann Christian zur Lig-
nitz vndt Brigk, gar freundlich willkommen ge-
heißen in seinem hause, da er an izo, wegen
außgeschriebenen Schlesischen Fürstentages,
sich auffheltt. Jl se plaint de leur
ruine, enlogemens passèz, inondations,
contributions, descroissement du blè ceste
annèe, & disette en tout, estant contraint
d'ayder a ses propres sujets, & ne pouvant
avoir de sa noblesse, le 10me. de ce qu'ils
luy auroyent bien avancè autrefois, aussy
l'entretenement besoigneux de ses enfans, etcetera || [[Handschrift: 204r]]
das alles erschöpfft wehre.


Schreiben von Peter von Sebottendorf durch Rei den von Reyde-
burgk entpfangen. Mitt dem Brigischen
Marschalck Volmar kundtschafft gemachtt.
Jtem: mitt Schweiniz welcher mich willkommen
geheißen, von wegen des herzogs henrich Wenzels
von Münsterberg, Kayßerlicher Oberster haüptmann
des fürstenthumbs Schlesien, oder d des Ober-
amptts.


Der herr Schafgotsch, hat mich auch besuchen
laßen.


Drey herren des Rahts haben mich will-
kommen geheißen vndt beschencktt.


Die Schlesie ist ein herzogthumb, vndt soll 70
meilen lang, vndt 30 breitt sein. Jst in dreyerley
stände abgetheilt, alß 1. Jn der Fürsten vndt
herren standt, 2. Jn den Ritter[-] vndt adelstandt,
3. Jn die Städte. Vndter der Fürstenstimme,
da hatt, der König <in Böhmen> das erste votum, der
Bischof von Breßlaw das ander, der herzog von
Sagan das dritte, hernacher die herzoge von der
Lignitz, Münsterberg vndt Teschen (wiewol an izo
herzog henrich Wenzel, von wegen des Kayserlichen Ober- || [[Handschrift: 204v]]
amptts16 den vorzug hatt.) der König gibt sein
votum wegen der fürstenthümber Oppeln,
<Ratibor,> Jawer, vndt Glogaw. <Diese 4 hat ihm der Kayser geschencktt, vndt es wohnen ein 1000 vom adel darinnen,> Vier herren haben
nur vota vndter der Fürstenstimme 1. der
herr von Dona wegen der herrschafft War-
temberg. 2. Der herr Malzan, 3. der
herr Schafgotsch, 4. der herr von Promniz.
Die andern Freyherren votiren nichtt.


Wenn also etwas geschloßen wirdt, so haben
die Fürsten vndt herren, die erste
Stimme, der adel die andere, die
Städte die dritte, vndt das Oberamptt17
concludirt, per majora.

Dienstag den 22. September


heütte seindt die Schlesischen Fürsten,
vndt Stände, auf diesen angesezten
Breßlawischen Fürstentag, sich zu ver-
samlen, vndt die proposition anzuhören,
auffs rahthauß gefahren. Gott gebe
glück, zu allem gutem vornehmen.


herr Schaffgotsch ist bey vnß gewesen, || [[Handschrift: 205r]]
vndt hat sich als ein cortesano
per la vita, vber alle maßen höflich,
in verbis gegen mir erwiesen,
nach dem er mitt mir, vndt den herzogen
von der Ligniz, als sie außm raht
wiederkommen, taffel gehalten.
Er hat der herzogen von der Ligniz ihre
schwester, vndt ist ein sehr reicher herr,
hat ein 80 mille ThalerThlr: einkommens.


Den weittberühmbten besten Poeten, deütschen
landes, Martinum Opitium, habe ich
gesehen, vndt gesprochen.


<herr> Schafgotsch hatt diesen abendt, zu mir ge-
schicktt, vndt mich besuchen, auch sich gegen
mir endtschuldigen laßen, daß ich dem ge-
nommenem verlaß nach, Morgen frühe, nicht
würde außfahren können, sondern
erst Nachmittags. Voyla desja un changement[.]


Jch habe wiederumb zu jhm, alß auch zum
hertzog von Münsterberg geschicktt, damitt
man der stundenernennung halben ge-
wißheitt hette.


<An Peter von Sebottendorf geschrieben.>

|| [[Handschrift: 205v]]

Mittwoch den 23. September


heütte bin ich mitt herren Schafgotsch,
(lequel m'a accompagnè & servy
en cavallier tresaccomply, avec
son carosse, avec ses gens & ses chevaux,
treshonnorablement, & courtoysement)
vndt herren Promnitz, dem iungen herren,
welchen ich vor diesem in Jtalien, anno 1624
gekandt, herumb spaziren gefahren,
vndt haben der stadt Breßlaw, fortification,
an dem Oderstroom gesehen, da auch die
Olaw hinein fleüßett. Es seindt ein
sieben bollwerck, auf alt deütsch,
zimlich fein gebawet, jedoch vngleich,
dann eins ist größer, als das ander,
vndt meistentheilß mitt ziegelsteinen,
außgefüttertt, hat vndterhalb an stadt
der faussebrayen w bedeckte wege,
welche sie strade delle ronde nennen. <auch in den flancquen hin vndt wieder, casematten,>
hat auch viel große steinerne gewölbe,
an der einen pfortte, vber vndt durch
einander, welche viel geldes, müßen || [[Handschrift: 206r]]
vor alters gekostett haben, darinnen
auch ein brunnen voll waßers ist. Die
bollwerck seindt meistentheilß hol
gemachtt, <1.> zum abschnitt, jm fall der noht,
vndt <2.> wieder das miniren, auch <3.>
zu verhütung vielen vnkostens, im aufbawen.


Es sollen noch ein 7 bollwerck, vollends
vmb die stadt herumb, gemacht werden.


Die Oder fleüßt durch die stadt macht
drey<vier> arme vndt Jnseln, vndter andern,
die Jnsel, auf welcher der Thumb gele-
gen ist.


Von dannen bin ich mitt beyden Freyherrn,
stadtlich accompagnirtt, zum Kayserlichen
Oberampt, oder Obersten haüptmann
herren henrich Wentzeln, hertzogen zu
Münsterberg gefahren, vndt haben mich
Jhre Liebden alda gar freündtlich, vndten an
der stiege entpfangen, auch hernach-
malß droben mitt mir conversirtt,
taffel gehalten, allezeitt vber alle die
andern fürsten, die Oberstelle gelaßen,
vndt mich wieder biß an die kutsche hinundter || [[Handschrift: 206v]]
begleittet. An der Taffel, wahren
auch gesezt <Jhre Liebden selber vndt>, Jhrer Liebden herrbruder,
hertzog Carll Friederich von Münsterberg,
Pfalzgraf Johann Friederich, von Lautreck,
(Pfalzgraf Gustavi sohn) welcher mich,
gestriges abends, in meinem losament,
besuchtt, vndt ich ihn anno 1623<4> in Jtalien
gesehen habe, zu Padua, Jtem: Meine
beyde Freyherren, der eine Münster-
bergische Marschalck18, vndt mein hof-
meister Vitzenhagen. herzog hen-
rich Wentzel helt zur Bernstadt
seinen hoff, vndt herzog Carll Friderich
zur Ölse, beyde öerter liegen vber
eine halbe tagerayse nicht von Breßlaw.
J'ay parlè au Baron Schafgotsch
mysterieusement <de Saint George & Pasques 4 mille d'icy> en chemin avant
disner. Nach der malzeitt, hat mich
mein höflicher schwager (der herr Schaf-
gotsch) dann er hat der herzogen von der
Lignitz ihre Schwester zur ehe, wieder || [[Handschrift: 207r]]
nach hause geführett, stadtlich serviret,
vndt accompagnirtt, vndt hat hiemitt,
seinen abschiedt genommen, cortesissimamente.
M'hà promesso, di darmj a Santo Georgio,
overo a Pasqua, 4 mille Talarj, della mone-
ta corrente, (che 4 Reichstalarj, fanno
5 di questj Nota Bene) ch'io glj dovessi ren-
der la metà, cioè 2 mille in un'anno,
& l'altrj 2 mille in doj, anni, senza
interesse, come glj conveniva a un
Cavallier d'honore qual cercava
gloria a servir <degnamente> un bravo Principe
senza mercatanzia, che se le cose sue
fossero in miglior stato, e come per l'a-
dietro harebbe ben fatto molto più, ed
altre cose: etcetera senza aspettar glj miej
commandamentj.


J'ay mb chargè mon cousin le Duc George
Raoul pour telles choses, car mon credit,
m'est plus cher, que ma vie, & il periclite
grandement[.] O Dieu ayde & exauce moy, || [[Handschrift: 207v]]
par ton fils nostre Sauveur, en vertu
de ton Saint Esprit, Amen.


herzog Johann Christian, hat mich angesprochen,
vndt mir die zeitung gesagtt, daß
den herzogen von Mecklenburgk das
Königlich dänische volck, von Lübeck auß,
in ihre erblande zu führen, vbergeben
worden seye, vndt das zwischen Schweden
vndt Polen fried werde, auch der Schwede
v mitt gewaltt auf Meckelburg zu,
marchire.


Le Duc de Münsterberg, (Oberamptt19) m'a
Nota Bene dit que la proposition de ceste diete,
fürstentages zu Breslaw, consistoit aux
poincts ensuivants, 1. Qu'ils devroyent
contribuer a Sa Majestè Imperiale, 300 mille
Talers, de ceste monnoye icy, pour la
continuation de la guerre. 2. Que
Sa Majestè desiroit, 80 mille Talers, pour
la conservation & reparation des for-
teresses frontieres en Hongrie. <ces 2 poincts, semel pro semper,> 3. Que || [[Handschrift: 208r]]
Sa Majes desiroit 6000 Talers par an,
pour l'entretenement du conseil d'appel,
(appellationsraht zu Prage). 4. Que Sa
Majestè desiroit deux deniers, 2 deniers (Pfennige)d. sur
chasque livre de chair, pour payer les jn-
terests deüs a l'Electeur de Saxe.
<5. Einbringung der restanten vndt retardaten.>
Et encores d'autres petits poincts de peu
d'jmportance a ce qu'il me disoit.


Le Duc Georg Rudolf de Liegnitz m'a fait dire par Monsieur
Nübelschitz Capitaine du baillage de Volaw,
qu'il avoit bien pensè de faire quelque
chose, mail qu'il ne pouvoit rien faire
iusqu'a Pasques, a cause de l'infidelitè
de ses ceux, quj avoyent mesnagè son
argent, un temps en çá, & des molesties
de ce temps, debtes, etcetera que le pays luy
estoit redevable 400 mille DalersDal: qu'on ne pou-
voit rien retirer de cela, & qu'il avoit
fallu desbourser au Prince Auguste, pour un
present d'un bien qu'il avoit acheptè eu
en don de mon cousin le Duc, & luy re-
vendu puis apres.

|| [[Handschrift: 208v]]

Donnerstag den 24. September


Jch bin heütte mitt Meinem höflichen
herren Schafgotsch, in die zeüghaüser
gefahren, da ich dann in beyden zeüg-
haüsern, einen schönen vorraht, von
stücken[,] büchsen vndt gewehr, gesehen,
habe, in vndterschiedlichen bödemen[!],
alte stücke zu groß vndt zu klein, <Jn beyden zeüghaüsern zusammen seindt bey 170 große vndt kleine stücke gestanden,>
neẅe gewehr vf 4 compagnien,
das vbrige alt wesen, von Armbrosten[,]
Tartschen, pfeilen, <Nota Bene[:] vndter so vielen tausenden ist kein pfeil wurmbstichig,> <flegeln[,]> alten Röhren, <Schwerdtern.> etcetera etcetera


Jtem: Einen vorraht von 15 mille Malter korn.
Ein malter ist 12 Schefel (Scheffel)schfl hiesiges
maßes, id est bey vnß einen wispel.


Jtem: vorraht von korn, welches 151 Jahr altt
ist. <Jtem: vorraht von sehr vielem saltz, so hartt worden, vndt sehr gut ist.>


Darnach die Thumbkirche <welche gar köstlich vndt dick ganz mitt kupfer bedeckt ist,> vndt den herrn
Thumbdechant Troilo besuchtt, da er
mir einen stadtlichen altar von || [[Handschrift: 209r]]
Silber vberlegt gewiesen, soll ezliche
20 mille ThalerThlr werth sein, wiewol er es
höher<nur auf 8 mille> geschätzt. Er hat mir auch
viel reliquien vndt silberne heylig-
thumb gezeigett in ihrem Thumb, auch
wie die stüle im Chor niederfallen,
wann einer sterben soll ein Thumbherr,
darnach hatt er vnß eine stadtliche
collation gehalten.


Der herr hanß Vlrich Schafgotsch aber, (welcher
mich allenthalben herumb geführett vndt
begleittet) hat mich heütte beynebens
dem Kayßerlichen commissario Schellendorf,
zu gaste gehabtt. Er<Derselbe herr von Schellendorf> hat meinen
herren vatter, vor Gülich, wol ge-
kandtt, <vndt ist vnlengst Päbstisch worden.>


Also schreibt ihm der Kayser: Dem hochwolgebornen
vnserm kammerern Bestellten Obersten vndt
lieben getreẅen hanß Vlrich Schaff, Gotsch ge-
nandt, Semper frey, von vndt auf Khinast,
Greiffenstein, vndt Kemniz, freyherrn auf || [[Handschrift: 209v]]
Trachenberg, herrn auf Preützniz,
Schmideberg, Girschdorf, hertwigs-
walde, vndt Raußke.


heütte, diesen abendt, ist starck ge-
truncken worden, davon der
herzog von Brigk vnpaß, & moy hors
des gonds worden. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet) böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet) böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)

Freitag den 25. September


Vom herzogen vom Brigk, welcher bett-
lägerig gewesen, einen sehr freündt-
lichen abschiedt, genommen. Il m'a
dit entre autres, que l'on avoit
<une> nouvelle de la desfaitte entiere
de l'armèe Imperiale, du Conte Monte-
cuculj en la Velowe par le Conte
Ernst Casimir de Nassaw.


Jhre Liebden sagten auch, es wehren ein
400 mille ThalerThlr, vom Kayser, auf diesem
Fürstentage begehrt v an die
Schlesischen Stände, man köndte aber
kaum, die helffte erlegen.

|| [[Handschrift: 210r]]


Den herzog Jörg Rudolffen, (dieweil
er auch bettlägerig gewesen, vndt ge-
schlaffen) habe ich durch andere salutiren,
vndt valediciren laßen.


Der ältiste herr, herzog Johann Christian,
hat mitt seiner ersten gemahlin <vom>
<hause Brandenburg> vier söhne, als nemlich herzog Georgen,
welcher albereitt 18 iahr altt ist, Jtem:
herzog Ludwig, herzog Rudolff, vndt herzog Christjan,
Seine izige gemahlin ist eine vom adel
eine Setzschin von geschlecht, deren einer
vor Erzherzog Carllen leztverstorben,
Bischoff zu Breßlaw gewesen.


Wann der Des herzogs kinder von
dieser gemahlin sollen, in den herren-
standt erhoben werden, darein Jhre
Kayßerliche Mayestät albereitt consentirt
haben, vndt ist auch schon ein Sohn darvon
vorhanden. Der herzog hat biß hieher,
16 kinder, mitt beyden gemahlinnen
gehabtt, 13 von erster Ehe, 3 von der andern.

|| [[Handschrift: 210v]]


Meilenm.
Jch bin heütte weggefahren, von
Breßlaw, gen Neẅmarcktt
ein feines städtlein, alda an izo
300 Mann fußvolcks, inne liegen,
von dem Lichtenstainischen Regi-
ment, welches man, wegen der
gewaltthätigen reformation20 die
Sehligmacher heißett. Dieses städt-
lein gehörett ins fürstenthumb
Breßlaw, dem bischoff zu.

4


Meilenm.
Nach dem wir zu Neẅenmarckt
gefüttert, seindt wir vollends biß
nach Parchwitz gefahren
alda ich gar wol entpfangen,
tractirt vndt bewirttet bin worden.


3

Samstag den 26. September


Brief von Peter von Sebottendorf[.] Jch habe ihm wieder ge-
schrieben, & au Duc George Rodolphe.


Nach deme ich von der hertzogin abschiedt
genommen, vndt von mitt Jhrer Liebden mal- || [[Handschrift: 211r]]
zeitt gehalten, bin ich nach Goldberg
gefahren — — — — 5 Meilenm.
ligt 2 meilen von der stadt
Lignitz, vndt vollends 3 Meilenm. von
dar auß, biß dortthin. Jch
bin durch die Ligniz durchgefahren.
Sie ist fein befestigett, vndt mag
so groß sein, als halberstadt.


herr Stamplin von Goldberg,
lignitzischer Raht ist mittgefahren.


Er wieß vnß zur lincken auf
Meilenm: von Parchwiz den Cunizer
See, welcher lignizisch ist vndt
Meinem vettern, herzog Jörge Rudolfen,
zugehörett, alda sollen die besten
karpen in ganz Schlesien gefangen
werden. Er sagt vnß auch vom Wan-
derschen Teich21, daß derselbe mitt 1500 schock
sahmkarpen besezt wirdt, hat 3 stunden
gehens, im vmbfang, wirdt alle 3 iahr
beseet, vndt tregt alßdann ezliche 100 Schockßo: korn.

|| [[Handschrift: 211v]]


Er sagte auch vom Apt zu Leubus,
welches kloster vorzeitten, von den
Lignitzischen Fürsten gestiftet worden,
das es 30000 ThalerThlr: einkommens
hette, vndt dieses iahr 8 mille von der
Eichelmast zu genießen.


Ein Malter alhier, ist bey vnß
ein wispel. Ein Schefel (Scheffel)schfl ist bey
vnß, zwey Scheffelschffl, dann ein
Malter alhier, thut auch alhier
zu lande, 12 Schefel (Scheffel)schfl. Einen Schefel (Scheffel)schfl
alhier kan ein Mann tragen, vndt
nicht mehr, draußen aber gar
wol 2 Schefel (Scheffel)schfl:


Eine halbe meile vor Goldtberg
ließen wir Rochlitz das dorf
zur lincken handt liegen, vndt
nahe darbey, die kirche, da die
Heilige hedwigis, ihre andacht verrichtett. || [[Handschrift: 212r]]
Sie soll viel wunderzeichen gethan
haben, vndter andern auch die wilde
gänse von Rochlitz vertrieben. Es
ligt Rochlich gar lustig, in schönen<m>
Thalern.


Vor Goldberg, siehet man viel gru-
ben, da vorzeitten die goldtgruben
des bergwercks gewesen, welche
von den Tattern, anno Christj, 1400
vndt ezliche Jahr, durch endtlei-
bung aller bergknappen zer-
störett worden, dieselb vndt
liegen noch heüttiges tages wüste.
Dieselben Tattern aber, nach deme
Sie die Schlesie greẅlich ver-
wüstett, seindt dazumahl baldt
hernacher von herzog henrichen zur
Ligniz der Heiligen hedwigis sohn, ge-
schlagen worden, welcher den Thumb,
zu Breßlaw gestifftett.

|| [[Handschrift: 212v]]


Er sagte auch, des landes Schlesien
sein reichthumb, bestünde vornemlich
auf dem ackerbaw, fischereyen,
<wolle,> leinewandt, vndt spinnwerck,
auch auf dem handel der Röhte,
welches eine wurzel ist, welche
zerstoßen, vndt zur rohten farbe zu-
gerichtett wirdt, auch nirgends
anderstwo in Deütschlandt wächßt,
als in dieser landtschafft Schlesien.
Ein Steen wolle, würde vmb 6
ThalerThlr: verkaufft.


Wir haben heütte die lignizische
Festung Gretzberg auch zur rechten
handt auf einem berge liegen laßen,
Jtem zur lincken handt das Riesen-
gebirge, wo das gespenste -
benzahl seine residentz haben
soll, vndt viel gauckeley da-
von erzehlet wirdt.

|| [[Handschrift: 213r]]

Sonntag den 27. September


Zu Goldtberg hat mich Bürgemeister[!]
weißheitt, ein feiner Mann, im nahmen
des Rahts zum Goldberge, mitt wein be-
schenckt, vndt noch darzu außquittiren
laßen, welches beyderley zusammen, mir
noch niemalß in keiner stadt wieder-
fahren. Jch habe es von den guten leütten
zu danck angenommen, vndt ihn zu gaste
gehabtt, <weil ihr herr mich außzuquittiren vergeßen.>


Meilenm.
Nach dem frühestück, seindt wir wegge-
fahren, in einem futter vom goldberge
biß nach Kemnitz
fünf großer meilen, in einem
steinichten, bergichtem, abscheẅlichem,
vndt gefährlichem bösem fahrwege.
Goldberg ist zimlich feste, mitt
doppelten gräben versehen, mag
eine ½ stunde im vmbfang haben.
Jst mittelmäßig fein gebawett.


5


Anno 1608 ist eine grawsame waßer-
flut aldar endtstanden, welche ezliche 30
haüser weggeschwemmett, vber 40 personen, || [[Handschrift: 213v]]
vndt viel viehes ersaüfft, darundter
denckwürdig ist, daß eine Sechswöchnerinn
mitt ihrem kinde, in ihrem hause daher
schwimmende, auf dem dazumahl er-
goßenem waßer der Kazbach,
(welche so wol zum Goldberge, als
zur Ligniz vndt Parchwiz vorüber
fleüßt) dennoch mitt feẅer ver-
brandt worden, dann das feẅer oder
wetter des himmels, hat auf dem
waßer ins hauß geschlagen, vndt
die kindbetterinn sambt dem kinde
<aufm waßer> verbrandt, Jhr Mann aber hat
sich auf dem öbersteen gipfel des
hauses, zu salviren vermeint, ist aber
endtlich von einem ast herundter
in den stroom geschlagen vndt ertrenckt
worden. Dieses hat herr Stamplin,
Bürgemeister[!] weißheitt, vndt der wirtt
erzehlet. Jst eine denckwürdige geschichte.


Eine kleine viertel stunde vom goldberge
auß, seindt wir durch einen sehr schönen || [[Handschrift: 214r]]
steinbruch gefahren, vndt haben zur
rechten handt den brunnen liegen laßen,
darauß der weylandt gelehrte, vndt
in dreyen sprachen, hebreisch, Griechisch,
vndt latein, zu seinen zeitten der vor-
trefflichste Mann, Trotschendorfius
hat pflegen zu trincken, vndt iedes mahl
einen dreyer hinein zu werfen.


Die stadt Goldberg hat auch gar feine
holzungen, vndt vnser raysegeferte
herr Stamplin, fürstlich lignitzscher Raht, ist von
dannen bürtig.


Sonsten seindt wir baldt von Goldt-
berg auß, durch berge[,] holz vndt
steine kommen, wie vorgemeldt einen
rauhen vngeschlachten weg. Es hatte,
viel fichten: vndt Tannenbaẅme, wie
aufm fichtelberge gemahnet michs,
sonderlich auch wegen der Schindel-
dächer auf den dörfern. <Wir musten oft durch das waßer Pober setzen.>


Kemnitz aber ist ein schön hauß den herrn
Schafgotsch zuständig, alda mich seine gemahlin
meine Muhme, geborne herzogin zur Ligniz et cetera mitt
ihren 5 söhnen, vndt einer Tochter, auch stadtlichem
comitat Sehr freündtlich entpfangen, vndt wol tractirt.

|| [[Handschrift: 214v]]

Montag den 28. September


heütte bin ich zu Kemnitz stille
gelegen. Jst ein schön hauß in die
vierung mitt drey gibeln gebawett,
hat ein 12 oder 13 hüpsche losamenter.
Einen feinen waßergraben vmbher,
darinnen viel schwanen sich aufhalten.
Jm vorhof ist auch ein hauß gebawet
mitt 4 gibeln, die Canzeley genandt,
dem stalle gegenvber. Jm stall
habe ich ein 20 schöne haüptroß aller-
handt farben stehen sehen, vndt her-
nacher ezliche kutschenpferde. Der
herr Schafgotsch, helt in allem, bey
die 70 pferde, v darundter auch
seiner Junckern pferde mitteingerechnett,
ezlichen helt er s drey[,] ezlichen 2
pferde vndt helt ordinarie 6 Junckern22.


Jch habe auch seinen garten, vndt Jäger-
hauß beschawett. <Jtem sein reithauß vndt Rennbahne,> Jst fein ordentlich
alles abgetheilett. Jm graben || [[Handschrift: 215r]]
seindt auch 2 artige gärtlein vor
die herzogin vndt das freẅlein Schaf-
gutsch gebawett.


Nachmittags, haben wir in dem Pober
angeln sehen, hernachmalß gespielet
mancherley spiele.


Auf den abendt abschiedt genommen. et cetera
von Meiner frawMuhme Barbara.


Nota Bene[:] zu Trachenberg hat herr Schafgotsch einen
Teich darein vber 2000 schock sahmkarpen,
gesezt worden, ia biß 2500 schock, <wie Meine Muhme, vndt der hofmeister Kuhschlick erzehleten.>

Dienstag den 29. September


Meilenm.
Von Kemnitz nach Lauben
eine von den Laußnitzischen Sechsstädten,
alda sie mir den wein verehrt zu Mittage.
4
Vndterwegens auf Greiffemberg
zukommen, welches eine stadt dem hern
Schafgotsch noch zuständig, vndt zwey
Meilenm: von Kemniz gelegen.

Vor Lauben, scheidet das waßer
Queiße die Schlesie von der Laußnitz.

Von Lauben, gen Görlitz
Laußnitz Vndterwegens auf Schleiberßdorf ein
feines edelmannsguet, vndt hernachmalß,
auf Trotschendorf, (dannenhero sich der
Goldbergische gelehrte Mann Trotschendor-
fius genennet) zukommen.

3 || [[Handschrift: 215v]]


Zwischen Kemniz vndt Lauben, hatten
wir bergichten vndt steinichten fichtel-
bergischen23 weg, meistentheils Tannen
vndt fichtenholz, <auch etwas acker vndt weydetriften.>


Zwischen Lauben vndt Görlitz auch viel
fichtenholz, aber eben landt im sande.


Der Churfürst von Saxen leßt an beyden
ortten, an izo scharfe wacht halten, also
das wir gar schweerlich eingelaßen worden,
wiewol ich mich an izo zu erkennen ge-
geben, vndt nicht wie neẅlich, als ein
herr von Dona vnbekandt geraysett.


Biß nach Lauben hat mir Meine Muhme,
durch ihren hofmeister Kuheschlick, (einen
feinen alten vom adel) pferde mittgeben,
vndt mich führen laßen.

|| [[Handschrift: 216r]]

Mittwoch den 30. September


heütte habe ich noch einmal die schöne
große helle vndt lichte kirche Sankt Petrj
Paulj zu Görliz besichtigett. Sie ist
<wie Sie heütte der iunge Röder, mein hofiuncker gemeßen,>
116 schritt lang vndt 61 schritt breitt.


So bin ich auch auf den Thurm gestiegen,
welcher in allem von den glocken an
biß in die vndterste kirche (welche vndter
der großen kirche gewelbt ist) ein
188 staffeln hatt. An der kirche hat
man 72 Jahr gebawett. Ein
bischof von Meißen24 hat sie gestiftett.
Sie ist gantz mitt kupfer bedeckett.


Aufm Thurm habe ich die berühmbtte
große glocke gesehen daran 16 Mann
an vier ortten ziehen müßen wann sie ge-
leüttet wirdt. Sie wigt 175 Centner,
hat im vmbfang <ihrem bericht nach> 13½ Görlizer ellen, ist
<fast> 1½ ellen<2 spannen> dick <etwas nach der höhe zu gemeßen> der kleppel daran, wigt
3½ Centner ist nicht in die 175 CentnerC. mitt ein-
gerechnett. Jch habe sie laßen in die weitte
vmbfangen, da hat sie 4½ klafter, gehabtt.
<Sie ist anno 1516 gegoßen.>

|| [[Handschrift: 216v]]


Die ander glocke darneben, welche
anno 1598 gegoßen, wigt 140 zentner.
Es seindt noch <mehr> andere kleine vndt
große glocken, welche auf demselbigen
Thurn[!] hencken, seindt aber gemeiner
gattung.


Wir haben einen schönen prospect auf
die stadt vndt landesgelegenheitt
auch auf das waßer Neiße, so
vorüber fleüßt, g alda gehabtt.
Die stadt ist zimlicher größe einer
stunde vmbfangen, ligt wie eine
birn et cetera nach Mittage zu[.] Es hat
hüpsche kirchen, feine haüser, feine
gaßen, vndt hüpsche landesgelegen-
heitt alda. Vom Thurm siehet
man die stadt als eine birn, gegen
Mittag zu, die Landeskron den
berg zur rechten, vndt die Laußniz,
[...]c gegen abendt, das waßer die
Neiße laüft dran her, gegen Morgen
auch theilß hindurch. Man siehet || [[Handschrift: 217r]]
hüpsche vorstedte rings herumb. Vndter
der kirchen, ein 31 staffeln hinundter,
stehet noch eine kleinere feine gewölbte
kirche gebawet. V


Meilenm.
Nach dem frühestück, von Görlitz,
gefahren biß gen Rakel
alda ich meinen ehrlichen alten
Obersten leütenambtt Wolff von Löben,
auf seinem gut besuchtt, vndt ange-
sprochen, dann ich ihn seidthero der schlacht <anno 1620 den 8. November>
vor Prag, aufm weißenberge, nicht ge-
sehen, alda wir auf der wahlstadt,
voneinander kommen. Il a fort aydè a
ma reputation, ayant l'authoritè,
l'amour & la crainte aupres de ses
soldats, & une bonne ame Allemande,
courageux, vaillant, & expert, au
mestier de la guerre. Il m'a main-
tenant promis, de m'accompagner, & servir
(nonobstant son aage) quand ie le demanderay,
m'offrant de me livrer mille bons chevaux || [[Handschrift: 217v]]
au terme de 4e. semaines. Il a refusè
au general de Wallstein, au Duc
Franz Albert de Saxe, au Seigneur de Prinzen-
stain, au Baron Schafgotsch, a plusieurs
grands Seigneurs de grandes charges,
ayant son humeur particulier, &
plein de jntegritè Allemande.

4


Er hat mich gar wol tractirt, da
ich ihn doch vberrascht gehabtt.


Wir haben heütte durch viel tieffe
waßer gemust.


Textapparat
a Die Silben "de" und "main" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
b Im Original verwischt.
c Im Original unleserlich verwischt.

Kommentar
1 Sprichwort nach Thomas von Aquin: Summa theologica, Bd. 2,2, S. 678.
2 Nm 21.
3 Vgl. Meyer: Commentarii, S. 31r.
4 Zitat nach Thomas von Kempen: De imitatione Christi, S. 82f.
5 Irrtum Christians II.: Die Standesherrschaft Muskau gehörte bereits damals lange Zeit zur Oberlausitz.
6 Vgl. das Gedicht "Vber den Queckbrunnen zum Buntzlaw in Schlesien" in Opitz: Deutsche Poemata, S. 692f.
7 Hier: die Gegenreformation durchgeführt.
8 Christian II. reiste hier möglicherweise aus Sicherheitsgründen unter dem Namen des (ost)preußischen Adelsgeschlechts Dohna, aus dem zum Beispiel sein früherer Erzieher Christoph von Dohna stammt.
9 Irrtum Christians II.: Die Dynastie der Jagiellonen regierte nur bis 1572 im Königreich Polen und Großherzogtum Litauen; beide Kronen gingen 1584 an die Wasa-Dynastie, die noch zu seiner Zeit dort herrschte.
10 Hier: führt die Gegenreformation durch.
11 Hier: Gegenreformation.
12 Irrtum Christians II.: Der jüngste Sohn des polnischen Königs hieß Alexander Karl.
13 Hier: Oberlandeshauptmann (königlicher Statthalter).
14 Hier: Gegenreformation.
15 Entweder noch Heinrich oder bereits Otto Kaspar von Hörnigk.
16 Hier: Oberlandeshauptmann (königlicher Statthalter).
17 Hier: Oberlandeshauptmann (königlicher Statthalter).
18 Person nicht ermittelt.
19 Hier: Oberlandeshauptmann (königlicher Statthalter).
20 Hier: Gegenreformation.
21 Nicht ermittelt.
22 Personen nicht ermittelt.
23 Vergleich mit der ähnlichen Landschaft um Fichtelberg im oberen Fichtelgebirge.
24 Identifizierung unsicher.
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1629_09.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
Abend
Westen
abhören
verhören
abhören
Rechnungen prüfend anhören
accompagniren
begleiten
adjungiren
anfügen, anhängen
adjungiren
beigeben, zuordnen
Ägidiustag
Gedenktag für den Heiligen Ägidius (1. September)
artig
kunstvoll, meisterhaft
artig
fruchtbar
ausquittiren
hinausgeleiten
ausquittiren
jemanden freihalten, jemandes Verpflegung bestreiten
Beilager
Beischlaf (als Vollzugsakt der Ehe), Hochzeit, Feierlichkeit anlässlich der Vermählung
Benedeiung
Segen, religiös begründete Gnade, Heil
beschreiben
schriftlich ein- oder vorladen
besorgen
befürchten, fürchten
Collation
Mahlzeit (außerhalb des Mittagessens)
Comitat
Begleitung, Gefolge, Geleit
Conterfect
Bildnis
contribuiren
außerordentliche Steuern oder andere Zwangsabgaben entrichten
contribuiren
beitragen, beisteuern, einen Anteil leisten
Drahtkugel
zwei durch Eisendraht aneinander befestigte Musketenkugeln
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
ein
ungefähr
einziehen
verhaften
exinaniren
ausleeren, leer machen
Fausse-Braie
Nieder- oder Vorwall einer Festung
fest
(durch magische Praktiken) unverwundbar
Feuerkugel
in der Artillerie und bei Feuerwerken jede Kugel, die angezündet werden und brennen kann (auch brennbare Ballen)
Fußvolk
sämtliche Soldaten zu Fuß (Infanterie) innerhalb eines Heeres
Gewehr
Bewaffnung
Gewehr
Waffe
Hofmeister
vom Besitzer eingesetzter Verwalter eines Landgutes
inhibiren
verbieten
inhibiren
verhindern, unterbinden
Karpen
Karpfen
Krabate
Kroate (Sammelbegriff für einen in der Regel aus Südost- oder Osteuropa stammenden Angehörigen der leichten Reiterei)
langlecht
ziemlich lang
Leibgeding
auf Lebenszeit verliehenes Eigentum für den persönlichen Unterhalt
Losament
Unterkunft, Wohnraum
lustig
vergnüglich, anmutig, ergötzlich, von angenehmer Erscheinung
lustig
(etwas) begehrend, verlangend, gierig (auf), geneigt (zu)
lustig
rührig, munter
mingiren
Harn lassen
Mittag
Süden
Mitternacht
Norden
Morgen
Waldmorgen (Flächenmaß)
Morgen
Osten
Oberstelle
erste Stelle, Vortritt
proportionirlich
verhältnismäßig ausgeglichen
Prospect
Aussicht
Restant
noch ausstehende Zahlungsforderung
Restant
mit fälligen Zahlungen im Rückstand befindlicher Schuldner
Retardat
ausstehende (Rest-)Schuld, Zahlungsrückstand
Röte
Pflanze, aus deren Wurzel roter Farbstoff gewonnen wird
Rohr
Handfeuerwaffe
salviren
retten
Samenkarpen
Karpfen, der zur Vermehrung in einen Teich gesetzt wird
Schock
Bund bzw. Haufen (z. B. von Garben, Stroh oder Holz)
Sechswöchnerin
Frau in den ersten sechs Wochen nach der Entbindung
Seigerstunde
volle Stunde (Stunde mit senkrechtem Zeigerstand)
semperfrei
dem Fürsten- oder Freiherrenstand angehörig, hochfrei, auch als Adelstitel zur Hervorhebung der Reichsfreiheit
Sollicitation
(Rechts-)Gesuch, Bitte
Staffel
Stufe
Stein
Gewichtseinheit für Flachs, Talg und Wolle
Stück
Geschütz
succediren
folgen, nachfolgen
succediren
erfolgreich sein, Glück haben
Tatter
Tatar
Thum(b)
Dom
Thum(b)dechant
Domdechant (zweiter Vorsteher eines Domkapitels)
Thum(b)herr
Domherr
Thum(b)kirche
Domkirche
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
unlustig
unangenehm, unerfreulich
unlustig
missvergnügt, freudlos, unfröhlich, traurig, kummervoll
valediciren
Lebewohl sagen, Abschied nehmen
verehren
schenken
verehren
beschenken
Viertel
Hohlmaß
Viertel
Flächenmaß
Viertel
Längenmaß
Volk
Truppen
Wanderung
Wandelgang
Wispel
Raum- und Getreidemaß
Zeitung
Nachricht
sich zersuchen
unaufhörlich, ergebnislos suchen
zuessen
satt essen
Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1604
gest. 1640
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Holdselige").

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Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

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Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

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Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

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Fürst Joachim Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1629
gest. 1629
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

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Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

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Fürstin Sibylla von Anhalt-Plötzkau
Geburtsname: Gräfin Sibylla zu Solms-Laubach

geb. 1590
gest. 1659
Anm.: Tochter des Grafen Johann Georg zu Solms-Laubach (1547-1600); 1618-1653 Ehe mit Fürst August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); ab 1621 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gläubige"); seit 1622 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

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Herzog Albrecht von Bayern
Herzog Albrecht von Leuchtenberg

geb. 1584
gest. 1666
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); 1646-1650 Regent der Landgrafschaft Leuchtenberg durch seit 1636 bestehende Lehnsanwartschaft über seine Gemahlin Mechthilde von Leuchtenberg (1588–1634), der Tante des letzten Landgrafen Maximilian Adam (1611-1646); seit 1650 Reichsgraf von Haag; 1651-1654 zudem Kuradministrator von Bayern.

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Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Graf Hendrik van den Bergh
Markgraf Hendrik von Bergen op Zoom

geb. 1573
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Willem IV. van den Bergh (1537-1586); spanischer General und Statthalter von Obergeldern (Opper-Gelre); in den 1630er Jahren Anführer einer antispanischen Bewegung in den südlichen katholischen Niederlanden; seit 1632 niederländischer Obrist.

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König Georg von Böhmen
Georg von Podiebrad
Jiří z Poděbrad

geb. 1420
gest. 1471
Anm.: Sohn des Viktorin von Podiebrad (1403-1427); seit 1458 König von Böhmen.

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König Wladislaw II. von Böhmen
König Wladislaw II. von Ungarn
König Wladislaw II. von Kroatien und Slawonien

geb. 1456
gest. 1516
Anm.: Sohn des Königs Kasimir IV. Andreas von Polen (1427-1492); ab 1471 König von Böhmen (bis 1490 Gegenkönig zu Matthias I. Corvinus); seit 1490 König von Ungarn, Kroatien und Slawonien.

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Brandenburg, Haus
Kurfürsten von Brandenburg
Markgrafen von Brandenburg

Anm.: Seit 1415 reichsfürstliche Dynastie der Hohenzollern.

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Gräfin Sibylla Margaretha von Dönhoff
Geburtsname: Herzogin Sibylla Margaretha von Schlesien-Brieg

geb. 1620
gest. 1657
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1637-1648 Ehe mit Graf Gerhard von Dönhoff (1590-1648).

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Burggraf Christoph von Dohna

geb. 1583
gest. 1637
Anm.: Sohn des Burggrafen Achatius von Dohna (1533-1601); 1606/07 Pariser Reisebegleiter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630), der ihn anschließend in seine Dienste nahm, u. a. als Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; ab 1615 kurpfälzischer Geheimer Rat und Diplomat; 1619 Landvogt in Neuburg; 1620 Oberstkämmerer des Königreichs Böhmen; 1620 Flucht zuerst nach Kurbrandenburg, 1624 nach Ostpreußen, 1626 in die Niederlande; seit 1629 Gouverneur des Fürstentums Orange; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Heilende").

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Dohna, Familie

Anm.: Ursprünglich meißnisches, später vor allem in Ostpreußen und Schlesien begütertes Adelsgeschlecht.

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Burggraf Karl Hannibal von Dohna

geb. 1588
gest. 1633
Anm.: Sohn des Burggrafen Abraham von Dohna (1561-1613); Konversion zum katholischen Glauben; 1612–1619 und 1621-1627 Landvogt der Oberlausitz; 1621-1623 schlesischer Obrist; ab 1623 Kammerpräsident von Schlesien und als solcher Organisator der katholischen Gegenreformation in Schlesien; seit 1626 kaiserlicher Obrist.

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Georg Em(m)erich

geb. 1422
gest. 1507
Anm.: Sohn des Görlitzer Bürgermeisters und Kaufmannes Urban Emerich (1400-1470); Kaufmann; 1465 Pilgerreise nach Jerusalem; seit 1481 Beteiligung am Nachbau des Heiligen Grabes zu Görlitz; 1483, 1488, 1494, 1498 und 1502 Görlitzer Bürgermeister.

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Hans Heinrich von Engelhard und Schnellenstein

geb. nach 1600
Anm.: Sohn des schlesischen Adligen Johannes von Engelhard und Schnellenstein; Kammerjunker und Rat des Herzogs Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1595-1653).
Valentin Friedland
Valentin Trozendorf

geb. 1490
gest. 1556
Anm.: Sohn des Troitschendorfer Häuslers Bernhard Friedland; ab 1506 Schulbesuch in Görlitz; 1514/15 Studium in Leipzig (Baccalaureus); 1515-1518 Griechischlehrer an der Görlitzer Lateinschule; 1518-1523 Studium und Privatlehrer in Wittenberg; seit 1523 Lehrer und 1524-1527 Rektor am Gymnasium Goldberg; 1527-1529 Lehrer an der neugegründeten protestantischen Universität in Liegnitz; 1529-1531 erneut Privatlehrer in Wittenberg; 1531-1554 Rektor des Goldberger Gymnasiums (1554 Zerstörung durch Stadtbrand); ab 1554 Neuaufbau eines Gymnasiums in Liegnitz.

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Adolf von Gersdorff

geb. 1580
gest. 1634
Anm.: Sohn des Rudolf von Gersdorff; Erbherr auf Guteborn, Ruhland, Rattwitz und Doberschau; seit 1618 Landeshauptmann der Oberlausitz; 1619/20 einer der Oberlausitzer Defensoren der Böhmischen Konföderation.

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Gersdorff, Familie

Anm.: Oberlausitzer Adelsgeschlecht.

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Levin Ludwig (von) Hahn

geb. 1579
gest. 1635
Anm.: Sohn des Cuno Hahn (1540-1590); Erbherr auf Seeburg; Kammerjunker des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1628 Hauptmann des reichsunmittelbaren Stifts Quedlinburg; seit 1626 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zusammenziehende").

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Hannas

Anm.: Jüdischer Hohepriester; biblische Figur.
Johann (1) Harschleben
Johann (1) Harsleben

gest. 1642
Anm.: Ca. 1618-1637 Amtmann von Ballenstedt.
Daniel von Hebron
Daniel Hepburn

geb. 1584
gest. 1628
Anm.: Sohn des später in Pommern ansässigen Schotten Alexander Hepburn (aus dem Haus der Earls of Bothwell) auf Damnitz, Benzin und Karstnitz; Erbherr auf (Deutsch-)Karstnitz, (Hebron-)Damnitz und Wiltschitz; ab 1625 kaiserlicher Obrist und Kriegsrat; seit 1627 Kommandant in Wismar.

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Jakob Hermsdorf

geb. 1581
gest. 1643
Anm.: Sohn des Rochlitzer Schössers Michael Hermsdorf; ab 1595 Besuch der kurfürstlichen Landesschule St. Afra in Meißen; 1600-1604 Studium in Leipzig; 1605 Magister in Wittenberg; 1606-1613 Archidiakon in Rochlitz; 1613-1634 Oberpfarrer an St. Servatii, Stiftshofprediger und Superintendent in Quedlinburg.

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Heinrich von Hörnigk

geb. 1565
gest. nach 1627
Anm.: Sohn des Breslauer Patriziers Otto von Hörnigk (gest. 1583); Erbherr auf Malkwitz, Weigwitz, Kreika, Krolkwitz, Bogenau und Lissa.
Otto Kaspar von Hörnigk

gest. 1645
Anm.: Sohn des Breslauer Patriziers Heinrich von Hörnigk (1565-1627); zuletzt Erbherr auf Bogenau.
Jagiellonen, Dynastie

Anm.: Litauisch-polnische, ursprünglich aus Litauen stammende Nebenlinie des Hauses Gediminas, die polnische Könige und die Großfürsten von Litauen, seit dem 15. Jahrhundert auch ungarische, kroatische und böhmische Könige stellte.

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Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

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Judas Ischariot

Anm.: Apostel.

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Kajafas

Anm.: 18-37 n. Chr. jüdischer Hohepriester in Jerusalem; biblische Figur.

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Kerssenbrock, Familie

Anm.: Westfälisches und lippisches Adelsgeschlecht.

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Johann von Kreiselwitz

gest. nach 1650
Anm.: Schlesischer Adliger; Erbherr auf Stephansdorf, Samitz und Diebahn; kaiserlicher Obristleutnant und Obrist; Rat und Hofmarschall des Herzogs Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1595-1653).
N. N. von Kuhschlick

Anm.: Um 1629 alter Hofmeister des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635) auf Schloss Altkemnitz.
Christian von Lauterbach

Anm.: Vermutlich Angehöriger eines in Hessen, Schlesien und Thüringen begüterten Adelsgeschlechts.
Hermann Georg von Lettow

gest. nach 1655
Anm.: Sohn des pommerischen Adligen Lukas von Lettow; Erbherr auf Pritzig und Papenzin; um 1629 Adliger im Gefolge des Herzogs Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1595-1653).
Fürstin Elisabeth Lukretia von Liechtenstein
Geburtsname: Herzogin Elisabeth Lukretia von Schlesien-Teschen

geb. 1599
gest. 1653
Anm.: Tochter des Herzogs Adam Wenzel von Schlesien-Teschen (1574-1617); 1609 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1618 Ehe mit Gundaker von Liechtenstein (1580-1658); wegen ihres früh verstorbenen Bruders Friedrich Wilhelm (1601-1625) seit 1625 regierende Herzogin von Schlesien-Teschen.

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Ferdinand Johann von Liechtenstein

geb. 1622
gest. 1666
Anm.: Sohn des Fürsten Gundaker von Liechtenstein (1580-1658); seit 1647 Herr von Mährisch Kromau (Moravský Krumlov).

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Fürst Gundaker von Liechtenstein

geb. 1580
gest. 1658
Anm.: Sohn des Hartmann von Liechtenstein (1544-1585); ab 1599 kaiserlicher Kämmerer; 1602 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1606 Hofkammerrat; 1615/16 und 1619-1623 Hofkammerpräsident; ab 1621 Geheimer Rat; 1624-1626 Obersthofmeister; 1623 Erhebung in den Fürstenstand.

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Fürst Karl von Liechtenstein
Herzog Karl von Schlesien-Troppau
Herzog Karl von Schlesien-Jägerndorf

geb. 1569
gest. 1627
Anm.: Sohn des Hartmann von Liechtenstein (1544-1585); 1599 Konversion zum katholischen Glauben; 1604-1606 Landeshauptmann von Mähren; 1606/07 kaiserlicher Obersthofmeister; 1608 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1614 Herzog von Schlesien-Troppau; 1620 Generalbevollmächtigter von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); seit 1622 Statthalter und Vizekönig von Böhmen, Herzog von Schlesien-Jägerndorf und Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Fürst Maximilian von Liechtenstein

geb. 1578
gest. 1645
Anm.: Sohn des Hartmann von Liechtenstein (1544-1585); 1600 Konversion zum katholischen Glauben; 1601/02 Reichshofrat; kaiserlicher Feldzeugmeister (1608/1620) und Generalfeldwachtmeister (1619); 1613-1615 Oberststallmeister von Kaiser Matthias (1557-1619); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; seit 1638 Kommandeur der ungarischen Grenzfestung Raab; 1623 Erhebung in den Fürstenstand.

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Anna Hedwig von Liegnitz
Geburtsname: Anna Hedwig von Sitsch

geb. 1611
gest. 1639
Anm.: Tochter des bischöflich-breslauischen Hofmarschalls Friedrich von Sitsch; seit 1626 morganatische Ehe mit Herzog Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1628 Erhebung zur Freifrau von Liegnitz.

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N. N. von Liegnitz

geb. 1629
gest. 1629
Anm.: Namenloser, am Tag seiner Geburt verstorbener Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639) aus der morganatischen Ehe mit Anna Hedwig von Sitsch (1611-1639).
Graf August von Liegnitz

geb. 1627
gest. 1679
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639) aus der morganatischen Ehe mit Anna Hedwig von Sitsch (1611-1639); Erhebung in den Freiherren- (1628) und Grafenstand (1664).
Dorothea Sibylla von Liegnitz

geb. 1628
gest. 1629
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639) aus der morganatischen Ehe mit Anna Hedwig von Sitsch (1611-1639).
Wolf von Loeben

gest. nach 1632
Anm.: Oberlausitzer Adliger; Erbherr auf Rackel; 1619/20 Obristleutnant der böhmischen Konföderierten unter Prinz Christian d. J. von Anhalt-Bernburg.
Joachim von Maltzan

geb. 1593
gest. 1654
Anm.: Sohn des Joachim von Maltzan (1559-1625); seit 1625 Inhaber der freien schlesischen Standesherrschaft Militsch.

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Maria Heilige

Anm.: Mutter von Jesus Christus, weshalb sie als "Muttergottes" bzw. "Gottesgebärerin" verehrt wird.

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Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow

geb. 1590
gest. 1636
Anm.: Sohn des Herzogs Johann VII. von Mecklenburg (1558-1592); 1610-1621 gemeinsam mit seinem Bruder Adolf Friedrich (1588-1658) regierender Herzog von Mecklenburg; 1621-1628 und ab 1631 alleinregierender Herzog von Mecklenburg-Güstrow (1628-1631 Ersetzung durch Wallenstein); seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vollkommene").

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Herzog Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin
Administrator Adolf Friedrich von Schwerin

geb. 1588
gest. 1658
Anm.: Sohn des Herzogs Johann VII. von Mecklenburg (1558-1592); 1592-1610 regierender Herzog von Mecklenburg-Schwerin (bis 1608 unter Vormundschaft); 1610-1621 gemeinsam mit seinem Bruder Johann Albrecht II. (1590-1636) regierender Herzog von Mecklenburg; 1621-1628 und ab 1631 alleinregierender Herzog von Mecklenburg-Schwerin (1628-1631 Ersetzung durch Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland); 1634-1648 Administrator von Schwerin; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Herrliche").

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Conte Ernesto Montecuccoli

geb. 1582
gest. 1633
Anm.: Sohn des Conte Alfonso Montecuccoli (1546-1607); ab 1602 in kaiserlichen Kriegsdiensten, zunächst als Hauptmann der Leibgarde des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637), dann als Obristleutnant, Obrist (1620-1622 und seit 1626), Generalfeldwachtmeister (1630) und Feldzeugmeister (1632); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer.

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Graf Ernst Kasimir von Nassau-Diez

geb. 1573
gest. 1632
Anm.: Sohn des Grafen Johann VI. von Nassau-Dillenburg (1536-1606); ab 1594 in niederländischen Kriegsdiensten als Obrist (1599-1631) und Feldmarschall (1607); seit 1620 Statthalter von Friesland, ab 1625 auch von Groningen und Drenthe; seit 1607 regierender Graf von Nassau-Diez.

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Sigmund von Niebelschütz

geb. ca. 1587
gest. 1630
Anm.: Sohn des Ladislaus von Niebelschütz (1558-1618); Erbherr auf Groß und Klein Gaffron sowie Altwohlau; seit 1620 Rat des Herzogs Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1595-1653) und Landeshauptmann des Herzogtums Schlesien-Wohlau.
Nostitz, Familie

Anm.: Weitverzweigtes Oberlausitzer, schlesisches und böhmisches Adelsgeschlecht.

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Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

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Erzherzog Karl von Österreich
Bischof Karl von Breslau
Bischof Karl von Brixen

geb. 1590
gest. 1624
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); Domherr in Salzburg (1602), Passau (1603), Trient (1606), Brixen (1606–1613), Breslau (1608) und Köln (1618); ab 1608 Bischof von Breslau; seit 1613 Bischof von Brixen; ab 1619 Hochmeister des Deutschen Ordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Erzherzog Maximilian von Österreich

geb. 1558
gest. 1618
Anm.: Sohn von Kaiser Maximilian II. (1527-1576); 1587 Wahl zum König von Polen, jedoch keine Krönung; ab 1590 Hochmeister des Deutschen Ordens; 1593-1596 Regent von Innerösterreich; seit 1602 Statthalter von Tirol und Vorderösterreich.

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Martin Opitz von Boberfeld

geb. 1597
gest. 1639
Anm.: Späthumanistischer Dichter und Literaturreformer; Sohn des Breslauer Fleischers und Ratsherrn Sebastian Opitz (gest. nach 1639); ab 1605 Besuch der Lateinschule in Bunzlau; 1613/14 Studium in Frankfurt/Oder; Besuch des Maria-Magdalenen-Gymnasiums in Breslau (seit 1614) und des Akademischen Gymnasiums in Beuthen (1617-1619); ab 1619 Studium in Heidelberg; 1622/23 Professor am Akademischen Gymnasium Weißenburg (Alba Iulia) in Siebenbürgen; seit 1625 kaiserlich gekrönter Poet; 1626-1632 Sekretär des kaiserlichen Kammerpräsidenten Karl Hannibal von Dohna (1588-1633); danach in diplomatischen Diensten der schlesischen Piastenherzöge und schwedischer Agent; ab 1636 königlich-polnischer Historiograph und Agent; 1627 Nobilitierung; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gekrönte").

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Johann David Pecker von der Ehr

gest. 1659
Anm.: Sohn des Ritters Johann Wilhelm Pecker; kaiserlicher Hauptmann (1621), Obrist (1629) und Generalwachtmeister (1634); 1630 Aufnahme in den niederösterreichischen Ritterstand; 1632 Erhebung in den Freiherrenstand.
Pfalzgraf Georg Gustav von Pfalz-Veldenz-Lauterecken

geb. 1564
gest. 1634
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Georg Johann I. von Pfalz-Veldenz (1543–1592); seit 1592 regierender Landesfürst von Pfalz-Veldenz-Lauterecken.

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Pfalzgraf Johann Friedrich von Pfalz-Veldenz-Lauterecken

geb. 1604
gest. 1632
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Georg Gustav von Pfalz-Veldenz-Lauterecken (1564-1634).
Piasten, Dynastie

Anm.: Zwischen dem 10. und 17. Jahrhundert polnische Herrscherdynastie, zuletzt mit Linien in Masowien (bis 1526) und Schlesien (bis 1675).

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Piasten (Schlesien), Dynastie

Anm.: 1138-1675 bestehende Seitenlinie der polnischen Piasten-Dynastie.

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Pontius Pilatus

Anm.: 26-36 n. Chr. römischer Präfekt (Statthalter) in den Provinzen Judäa und Samaria; biblische Figur.

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Rudolf von der Planitz
Bischof Rudolf von Meißen

gest. 1427
Anm.: Sohn des Stolpener Burghauptmannes Hans von der Planitz; zunächst Domherr in Meißen und Naumburg; 1407-1411 Dompropst in Naumburg; seit 1411 Bischof von Meißen.

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Podiebrad, Familie

Anm.: Böhmisches Adelsgeschlecht, dessen schlesische Linie zwischen 1459 und 1647 die Herzöge von Schlesien-Münsterberg stellte.

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Prinz Alexander Karl von Polen

geb. 1614
gest. 1634
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632).
Polen, Haus
Könige von Polen

Anm.: Polnischer Zweig der (1521-1654 die schwedischen Könige stellenden) Dynastie der Wasa, der 1587-1668 in Polen und Litauen herrschte.
Prinz Karl Ferdinand von Polen
Bischof Karl Ferdinand von Breslau
Herzog Karl Ferdinand von Schlesien-Neisse
Bischof Karl Ferdinand von Płock
Herzog Karl Ferdinand von Schlesien-Oppeln
Herzog Karl Ferdinand von Schlesien-Ratibor

geb. 1613
gest. 1655
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); ab 1625 Bischof von Breslau und Herzog von Schlesien-Neisse; seit 1640 auch Bischof von Płock; ab 1650 ebenso Herzog von Schlesien-Oppeln und Schlesien-Ratibor (Pfandbesitz).

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König Sigismund III. von Polen
König Sigismund von Schweden
Großfürst Sigismund IV. von Litauen

geb. 1566
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Johann III. von Schweden (1537-1592); ab 1587 König von Polen und Großfürst von Litauen; 1592-1599 König von Schweden (Absetzung durch den schwedischen Reichstag); seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Graf Sigmund Seifried von Promnitz

geb. 1595
gest. 1654
Anm.: Sohn des Heinrich Anselm von Promnitz (1564-1622); Inhaber der Standesherrschaften Pleß, Sorau und Triebel; 1615-1618 Oberamtsverweser der Niederlausitz; seit 1623 Landvogt der Niederlausitz; 1652 Erhebung in den Grafenstand; vgl. Ernestus Colbe: Geistliches Praeservativ Wider Die bittere Todes-Angst Frommer gläubiger Christen/ [...], Leipzig 1654, o. S.

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Heinrich von Reideburg

gest. 1632
Anm.: Sohn des Melchior von Reideburg (gest. 1593); Erbherr auf Dobergast und Krayn; spätestens seit 1622 Rat des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).

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Christoph Rieck(e)

geb. ca. 1573
gest. 1640
Anm.: Geboren in Schwäbisch Gmünd; 1614 Bekanntschaft mit dem Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, dem er vor allem auf dessen Reisen diente, u. a. 1622/23 als Kammerdiener und 1633 als Kammermeister; um 1630 Bernburger Hofmaler; später Maler der Fruchtbringenden Gesellschaft.
Daniel von Rindtorf

geb. ca. 1600
gest. 1679
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); Erbherr auf Großalsleben; um 1646 Amtshauptmann von Großalsleben.
Hans Kaspar von Röder

geb. ca. 1610
gest. 1632
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); 1628-1630 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zuletzt schwedischer Korporal.
Matthäus Rudolph

gest. 1636
Anm.: Geboren in Hennersdorf; ab 1607 Abt des Zisterzienserklosters Leubus (Lubiąż); seit 1628 auch Subvikar des Ordens in Schlesien.
Rübezahl

Anm.: Sagengestalt des Riesengebirges.

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Hans Rueß von Hopfenbach

gest. nach 1642
Anm.: Vermutlich Exulant aus dem Krainer Ritterstand; 1629-1631 Hofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Adeliche").
Sachsen (albertinische Linie), Haus
Kurfürsten von Sachsen
Herzöge von Sachsen

Anm.: Durch Herzog Albrecht den Beherzten von Sachsen (1443-1500) begründete Linie der Wettiner, seit 1547 Inhaber der sächsischen Kurwürde.

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Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg

geb. 1598
gest. 1642
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); 1618-1620 in Kriegsdiensten der böhmischen Konföderierten; kaiserlicher Obristleutnant (1621), Obrist (1625-1632) und Generalfeldwachtmeister (1631); 1633-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1634/35 kaiserlicher Kriegsgefangener; ab 1641 kaiserlicher Feldmarschall; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weiße").

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Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg

geb. 1615
gest. 1691
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1657 regierender Herzog von Sachsen-Merseburg (kursächsische Sekundogenitur); seit 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kröhnende").

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Herzogin Dorothea Sophia von Sachsen-Weimar
Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg

geb. 1587
gest. 1645
Anm.: Tochter des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562-1602); ab 1618 Äbtissin des reichsunmittelbaren Stifts Quedlinburg; seit 1624 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gottselige").

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Herzog August von Sachsen-Weißenfels
Administrator August von Magdeburg

geb. 1614
gest. 1680
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1635/38 Administrator des Erzstifts Magdeburg; seit 1657 zugleich regierender Herzog von Sachsen-Weißenfels (kursächsische Sekundogenitur); ab 1643 Mitglied und seit 1662 drittes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgeratene").

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Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz

geb. 1619
gest. 1681
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1657 regierender Herzog von Sachsen-Zeitz (kursächsische Sekundogenitur); seit 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sittsame").

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Sachsen, Haus
Kurfürsten von Sachsen
Herzöge von Sachsen

Anm.: 1298-1423 reichsfürstliche Dynastie der Askanier, ab 1423 diejenige der Wettiner, welche seit der Leipziger Teilung (1485) in eine albertinische und eine ernestinische Linie gespalten war.

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Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

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Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen

geb. 1613
gest. 1680
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1656 Kurfürst von Sachsen; seit 1658 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Preißwürdige"); ab 1668 Ritter des Hosenbandordens.

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Kurfürst Moritz von Sachsen
Herzog Moritz von Sachsen
Herzog Moritz von Schlesien-Sagan

geb. 1521
gest. 1553
Anm.: Sohn des Herzogs Heinrich der Fromme von Sachsen (1473-1541); 1541-1547 regierender Herzog von Sachsen; 1541-1549 Herzog von Schlesien-Sagan; seit 1547 Kurfürst von Sachsen.

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Adam Gotthard von Schaffgotsch

geb. 1627
gest. 1635
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635).
Barbara Agnes von Schaffgotsch
Geburtsname: Herzogin Barbara Agnes von Schlesien-Liegnitz-Brieg-Wohlau

geb. 1593
gest. 1631
Anm.: Tochter des Herzogs Joachim Friedrich von Schlesien-Liegnitz-Brieg-Wohlau (1550-1602) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; seit 1620 Ehe mit Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635).

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Graf Christoph Leopold von Schaffgotsch

geb. 1623
gest. 1703
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635); 1636 Konversion zum katholischen Glauben; zunächst in kaiserlichen Kriegsdiensten (1647 Hauptmann); ab 1649 erster Oberamtsrat in Schlesien; seit 1654 kaiserlicher Kämmerer; ab 1655 Vizepräsident der schlesischen Kammer; seit 1665 Präsident der schlesischen Kammer sowie Landeshauptmann des Herzogtums Schweidnitz-Jauer; 1672-1675 auch amtierender Oberlandeshauptmann von Schlesien; 1654 Erhebung in den Grafenstand; ab 1694 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Georg Rudolf von Schaffgotsch

geb. 1626
gest. 1630
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635).
Gotthard Franz von Schaffgotsch

geb. 1629
gest. 1668
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635); 1636 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1647 Domherr und seit 1661 Dompropst in Breslau.

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Hans Ulrich von Schaffgotsch
Hans Ulrich von Schaffgotsch, genannt Semperfrei von und zu Kynast und Greiffenstein

geb. 1595
gest. 1635
Anm.: Sohn des Christoph von Schaffgotsch (1552-1601); Inhaber der freien schlesischen Standesherrschaft Trachenberg sowie Erbherr auf Kynast, Greiffenstein, Alt Kemnitz, Hertwigswalde, Prausnitz und Schmiedeberg; 1619/20 einer der schlesischen Defensoren; 1621 Treueid gegenüber Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); kaiserlicher Obrist (1626), Generalfeldwachtmeister (1632) und General der Kavallerie (1633); seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1634 Verhaftung als Anhänger von Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland (1583-1634); 1635 Hinrichtung in Regensburg; 1627 kaiserliche Verleihung des Titels "Semperfrei" (mit fürstlichen Rechten).

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Graf Johann Ulrich von Schaffgotsch

geb. 1624
gest. 1662
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635); 1636 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1647 in polnischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1653); 1654 Erhebung in den Grafenstand.
Christoph von Schellendorf

geb. 1589
gest. 1647
Anm.: Sohn des Karl Magnus von Schellendorf (1562-1621); Inhaber der Standesherrschaft Königsbrück sowie Erbherr auf Klitschdorf, Kunau und Halbau; vermutlich nach 1620 Konversion zum katholischen Glauben; kaiserlicher Rat und Kommissar; ab 1634 Landeshauptmann des Herzogtums Schlesien-Sagan; seit 1635 zudem Kammerpräsident von Schlesien.

Weiterführende Informationen in der GND
Schellendorf, Familie

Anm.: Schlesisches und Oberlausitzer Adelsgeschlecht.
N. N. Schindler von Prinzendorf

Anm.: Schlesischer Adliger; um 1629 vermutlich kaiserlicher Hauptmann.
Herzog Christian von Schlesien-Brieg-Liegnitz-Ohlau-Wohlau
Herzog Christian von Schlesien-Ohlau-Wohlau
Herzog Christian von Schlesien-Brieg

geb. 1618
gest. 1672
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1639-1653 gemeinsam mit seinen Brüdern Georg III. (1611-1664) und Ludwig (1616-1663) regierender Herzog von Schlesien-Brieg; ab 1653 Herzog von Schlesien-Ohlau und Schlesien-Wohlau; seit 1664 auch Herzog von Schlesien-Brieg und Schlesien-Liegnitz; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Beliebige")

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Georg III. von Schlesien-Brieg-Liegnitz
Herzog Georg III. von Schlesien-Brieg

geb. 1611
gest. 1664
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1635-1639 Statthalter im Herzogtum Schlesien-Brieg; 1639-1653 gemeinsam mit seinen Brüdern Ludwig (1616-1663) und Christian (1618-1672) regierender, ab 1653 alleiniger Herzog von Schlesien-Brieg; seit 1663 auch Herzog von Schlesien-Liegnitz; ab 1639 Oberlandeshauptmann von Schlesien; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unfehlbare").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Agnes von Schlesien-Brieg

geb. 1622
gest. 1622
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).
Herzogin Anna Elisabeth von Schlesien-Brieg

geb. 1615
gest. 1616
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog August von Schlesien-Brieg

geb. 1619
gest. 1620
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzogin Dorothea von Schlesien-Brieg

geb. 1622
gest. 1622
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).
Herzogin Dorothea Sibylla von Schlesien-Brieg
Geburtsname: Markgräfin Dorothea Sibylla von Brandenburg

geb. 1590
gest. 1625
Anm.: Tochter des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525–1598); seit 1610 Ehe mit Herzog Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Herzog Ernst von Schlesien-Brieg

geb. 1614
gest. 1614
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Heinrich von Schlesien-Brieg

geb. 1614
gest. 1614
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Joachim von Schlesien-Brieg

geb. 1612
gest. 1613
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Johann Christian von Schlesien-Brieg

geb. 1591
gest. 1639
Anm.: Sohn des Herzogs Joachim Friedrich von Schlesien-Liegnitz-Brieg-Wohlau (1550-1602) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; seit 1611 regierender Herzog von Schlesien-Brieg; 1617-1621 Oberlandeshauptmann von Schlesien.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Herzog Rudolf von Schlesien-Brieg

geb. 1617
gest. 1633
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau

geb. 1595
gest. 1653
Anm.: Sohn des Herzogs Joachim Friedrich von Schlesien-Liegnitz-Brieg-Wohlau (1550-1602) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1611 regierender Herzog von Schlesien-Liegnitz und Schlesien-Wohlau (bis 1612 unter Vormundschaft); 1621-1629 Oberlandeshauptmann von Schlesien; seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wunderbare").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Magdalena Elisabeth von Schlesien-Liegnitz-Wohlau
Geburtsname: Herzogin Magdalena Elisabeth von Schlesien-Münsterberg-Oels

geb. 1599
gest. 1631
Anm.: Tochter des Herzogs Karl II. von Schlesien-Münsterberg-Oels (1545-1617); seit 1624 Ehe mit Herzog Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1595-1653).
Herzogin Anna von Schlesien-Liegnitz
Herzogin Anna von Schlesien-Ohlau-Wohlau
Geburtsname: Herzogin Anna von Württemberg

geb. 1561
gest. 1616
Anm.: Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg (1515-1568); 1582-1592 erste Ehe mit Herzog Johann Georg von Schlesien-Ohlau-Wohlau (1552-1592); 1594-1596 zweite Ehe mit Herzog Friedrich IV. von Schlesien-Liegnitz (1552-1596).

Weiterführende Informationen in der GND
Schlesien-Liegnitz, Haus
Herzöge von Schlesien-Liegnitz

Anm.: Im Jahr 1675 ausgestorbene legitime Seitenlinie der schlesischen Piasten.
Herzog Heinrich XI. von Schlesien-Liegnitz

geb. 1539
gest. 1588
Anm.: Sohn des Herzogs Friedrich III. von Schlesien-Liegnitz (1520-1570); 1559-1570 alleiniger sowie 1571-1576 und 1580/81 gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich IV. (1552-1596) regierender Herzog von Schlesien-Liegnitz.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Herzog Ludwig IV. von Schlesien-Liegnitz
Herzog Ludwig von Schlesien-Brieg

geb. 1616
gest. 1663
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1639-1653 gemeinsam mit seinen Brüdern Georg III. (1611-1664) und Christian (1618-1672) regierender Herzog von Schlesien-Brieg; ab 1653 Herzog von Schlesien-Liegnitz; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Heilsame").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Heinrich Wenzel von Schlesien-Münsterberg-Bernstadt
Herzog Heinrich Wenzel von Schlesien-Münsterberg-Oels

geb. 1592
gest. 1639
Anm.: Sohn des Herzogs Karl II. von Schlesien-Münsterberg-Oels (1545-1617); ab 1617 regierender Herzog von Schlesien-Münsterberg-Bernstadt; seit 1629 Oberlandeshauptmann von Schlesien.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Karl Friedrich von Schlesien-Münsterberg-Oels
Herzog Karl Friedrich von Schlesien-Münsterberg-Bernstadt

geb. 1593
gest. 1647
Anm.: Sohn des Herzogs Karl II. von Schlesien-Münsterberg-Oels (1545-1617); ab 1617 regierender Herzog von Schlesien-Münsterberg-Oels, seit 1639 auch von Schlesien-Münsterberg-Bernstadt.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzogin Sophia Magdalena von Schlesien-Münsterberg-Oels
Herzogin Sophia Magdalena von Schlesien-Bernstadt
Geburtsname: Herzogin Sophia Magdalena von Schlesien-Brieg

geb. 1624
gest. 1660
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1624-1647 Ehe mit Herzog Karl Friedrich von Schlesien-Münsterberg-Oels (1593-1647).

Weiterführende Informationen in der GND
Schlesien-Münsterberg, Haus
Herzöge von Schlesien-Münsterberg

Anm.: In den Jahren 1456-1647 bestehende schlesische Seitenlinie der böhmischen Hochadelsgeschlechts Podiebrad.
Herzog Adam Wenzel von Schlesien-Teschen

geb. 1574
gest. 1617
Anm.: Sohn des Herzogs Wenzel III. Adam von Schlesien-Teschen (1524-1579); seit 1579 regierender Herzog von Schlesien-Teschen (bis 1594 unter Vormundschaft); 1609 Konversion zum katholischen Glauben; 1617 Oberlandeshauptmann von Schlesien.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Friedrich Wilhelm von Schlesien-Teschen

geb. 1601
gest. 1625
Anm.: Sohn des Herzogs Adam Wenzel von Schlesien-Teschen (1574-1617); 1609 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1617 regierender Herzog von Schlesien-Teschen (bis 1619 unter Vormundschaft).

Weiterführende Informationen in der GND
Schlesien-Teschen, Haus
Herzöge von Schlesien-Teschen

Anm.: Im Jahr 1653 ausgestorbene Seitenlinie der schlesischen Piasten.
Herzogin Hedwig von Schlesien
Geburtsname: Gräfin Hedwig von Andechs

geb. 1174/78
gest. 1243
Anm.: Tochter des Grafen Berthold IV. von Andechs, Herzog von Meranien (gest. 1204); 1186/90-1238 Ehe mit Herzog Heinrich I. von Schlesien (ca. 1165-1238); 1267 Heiligsprechung.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Herzog Heinrich II. von Schlesien
Herzog Heinrich II. von Polen

geb. 1196
gest. 1241
Anm.: Sohn des Herzogs Heinrich I. von Schlesien (ca. 1165-1238); seit 1238 regierender Herzog von Schlesien und Polen.

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Herzogin Augusta von Schleswig-Holstein-Gottorf
Geburtsname: Prinzessin Augusta von Dänemark und Norwegen

geb. 1580
gest. 1639
Anm.: Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); 1595-1616 Ehe mit Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf (1575−1616); danach Witwensitz auf Schloss Husum.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf

geb. 1597
gest. 1659
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf (1575-1616); ab 1616 regierender Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf; seit 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Hochgeachte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf
Administrator Johann Friedrich von Bremen
Administrator Johann Friedrich von Lübeck
Administrator Johann Friedrich von Verden

geb. 1579
gest. 1634
Anm.: Sohn des Herzogs Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1526-1586); ab 1596 Administrator des Erzstifts Bremen; seit 1607 auch Administrator des Hochstifts Lübeck; ab 1631 zudem Administrator des Hochstifts Verden.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Gräfin Maria Anna Schlick von Passaun
Gräfin Maria Anna Šlik z Pasounu
Geburtsname: Maria Anna von Liechtenstein

geb. 1621
gest. 1655
Anm.: Tochter des Fürsten Gundaker von Liechtenstein (1580-1658); seit 1652 Ehe mit Graf Wilhelm Heinrich Schlick von Passaun (gest. 1655).
Hieronymus von Schönaich

geb. nach 1606
Anm.: Sohn des Fabian von Schönaich (gest. 1627); bis 1632 Erbherr auf Siegersdorf.
David von Schweinitz

geb. 1600
gest. 1667
Anm.: Sohn des Christoph von Schweinitz (gest. 1621); Erbherr auf Seifersdorf und Petersdorf; schlesischer Politiker und Erbauungsschriftsteller; ab 1622 Hof- und Kammerjunker sowie seit 1628 Rat des Herzogs Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1595-1653); 1631-1633 Landeshauptmann des Herzogtums Schlesien-Wohlau; 1633-1650 Exil in Polen; 1651-1653 schlesisch-liegnitzischer Hofrichter; ab 1654 Hofrichter und Rat des Herzogs Ludwig IV. von Schlesien-Liegnitz (1616-1663); seit 1657 Landeshauptmann des Herzogtums Schlesien-Liegnitz.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Peter von Sebottendorf

gest. 1632
Anm.: Sohn des Karl von Sebottendorf(?) auf Kunern/Schlesien; ab 1603 Prinzenhofmeister und Rat in Dessau; 1608-1610 Reisebegleiter der Prinzen Johann Kasimir (1596-1660) Friedrich Moritz von Anhalt-Dessau (1600-1610) sowie Christian d. J. von Anhalt-Bernburg nach Genf und Lyon; seit 1614 Hofmeister der Herzogin Sophia Elisabeth von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1589-1622); danach Hofmeister und Rat des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639), dessen Söhne er um 1631 auf die Akademie in Saumur begleitete; ab 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgemute").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Simon von Cyrene

Anm.: Kreuzträger Christi.

Weiterführende Informationen in der GND
Sitsch, Familie

Anm.: Schlesisches Adelsgeschlecht.
Johann von Sitsch
Bischof Johann VI. von Breslau

geb. 1552
gest. 1608
Anm.: Schlesischer Adliger; ab 1569 Domherr und seit 1585 Dompropst in Breslau; ab 1600 Bischof von Breslau; seit 1600 auch Oberlandeshauptmann von Schlesien.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann Ernst von Sprinzenstein

geb. 1574
gest. 1639
Anm.: Sohn des Johann Albrecht von Sprinzenstein (1543-1598); Erbherr auf Neuhaus, Wartenberg, Windisch-Bora, Neustadt und Liedau; um 1595 bayerischer Edelknabe; danach bis 1606 Teilnahme am Langen Türkenkrieg, zuletzt als Hauptmann (1601); 1622-1624 bayerisch-ligistischer Obrist; 1622/23 Kammerpräsident von Schlesien; seit 1623 kaiserlicher Kämmerer; ebenso Kriegsoberster des vierten Kreises in Schlesien.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. Stamplin
N. N. Stampelinus

Anm.: Geboren in Goldberg/Schlesien; um 1629/32 Rat des Herzogs Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1595-1653).
Sultan (Osmanisches Reich) Murad IV.

geb. 1612
gest. 1640
Anm.: Sohn von Sultan Ahmed I. (1590-1617); seit 1623 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Leonhard Sutorius

geb. 1576
gest. 1642
Anm.: Sohn des Nürnberger Pfarrers Leonhard Schuster; 1612-1618 Pfarrer in Ransberg/Oberpfalz; 1618-1620 Pfarrer zuerst in Rohrenstadt, danach in Bergau; 1620 Vertreibung aus der Oberpfalz; 1626-1638 Pfarrer in Ballenstedt; seit 1638 Superintendent und Pfarrer an der Marienkirche zu Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 443.
Curt von der Trautenburg
Curt von Beyern

gest. 1639
Anm.: Sohn des Heinrich von der Trautenburg, genannt von Beyern; Erbherr auf Hornhausen, Derneburg und Ottleben; ca. 1626-1628 Stallmeister und Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; später Leben auf Pachtgut in Schleswig-Holstein; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufhelfende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Nikolaus von Troilo

geb. 1582
gest. 1640
Anm.: Sohn des Südtirolers Johann Franz von Troilo (geb. 1540), der 1617 in den böhmischen Landadel aufgenommen wurde; ab 1598 Domherr in Breslau; seit 1600 Rechtsstudium in Rom; päpstlicher Hausprälat; ab 1606 Domdechant in Breslau; Rat des Erzherzogs Maximilian von Österreich (1558-1618) und von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); 1628 Verleihung der Hofpfalzgrafenwürde; seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Widerstrebende"); vgl. Norbert Conrads: Nikolaus von Troilo (1582-1640): Ein Breslauer Domherr zwischen Politik und Kultur, in: Rainer Bendel / Josef Nolte (Hg.): Befreite Erinnerung. Tailband 1. Region - Religion - Identität: Schlesische Prägungen, Berlin 2017, S. 47-70.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
König Matthias I. Corvinus von Ungarn
König Matthias I. Corvinus von Böhmen

geb. 1443
gest. 1490
Anm.: Sohn des ungarischen Reichsverwesers Johann Hunyadi (gest. 1456); ab 1458/64 König von Ungarn; seit 1469 König von Böhmen (als Gegenkönig zu Georg von Podiebrad und Wladislaw II.).

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Thilo von Vitzenhagen

gest. 1632
Anm.: Vermutlich Sohn des Wolfgang von Vitzenhagen (gest. 1612/13) auf Benndorf; Erbherr auf Benndorf und Ermsleben; zunächst Hofmeister der verwitweten Fürstin Dorothea von Anhalt-Dessau (1581-1631) in Sandersleben; Anfang 1628 Frauenhofmeister von Haus aus und Anfang 1630 Interimshofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens 1631 bis 1632 dessen vermutlich dessen Hofjunker, Rat und Hofmeister; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abtreibende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann Heinrich von Volmar

geb. 1573
gest. 1636
Anm.: Württembergischer Adliger; Erbherr auf Neusorge; 1607-1622 Hofmarschall und Kammerdirektor des Markgrafen Johann Georg von Brandenburg-Jägerndorf (1577-1624); danach Hofmarschall des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1632-1634 schlesisch-liegnitzischer Kammerdirektor; seit 1634 kurbrandenburgischer Kammerrat.

Weiterführende Informationen in der GND
Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein
Albrecht Václav Eusebius z Valdštejna
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein
Fürst Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht VIII. von Mecklenburg
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Schlesien-Sagan

geb. 1583
gest. 1634
Anm.: Sohn des Wilhelm von Waldstein (1547-1595); 1606 Konversion zum katholischen Glauben; 1607 kaiserlicher Hauptmann; 1615-1618 Obrist der mährischen Stände; kaiserlicher Obrist (1619), Generalfeldwachtmeister (1623) und zweimal Oberbefehlshaber der Armee des Kaisers (1625-1630 und 1632-1634); 1623 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1624 Fürst und seit 1625 Herzog von Friedland; 1628-1631 Herzog von Mecklenburg; ab 1628 Herzog von Schlesien-Sagan; 1634 Absetzung und Ermordung wegen Hochverrats; seit 1628 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Friedrich Weider

geb. ca. 1569
Anm.: Förster und Verwalter in der Oberpfalz; ca. 1606-1613 Amtsrichter im oberpfälzischen Falkenberg; vor 1628 Emigration; 1628/29 Küchen- und Kellerschreiber des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg.
Jakob Weider

geb. ca. 1616/17
gest. 1629
Anm.: Sohn des Friedrich Weider; vor 1628 Emigration aus der Oberpfalz.
Gräfin Anna Elisabeth von Weiher
Gräfin Anna Elżbieta Wejher
Geburtsname: Anna Elisabeth von Schaffgotsch

geb. 1622
gest. 1650
Anm.: Tochter des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635); seit 1636 Ehe mit Jakob von Weiher (1609-1657).
Johann Weisheit

gest. nach 1629
Anm.: Bereits vor 1621 Bürgermeister von Goldberg (Schlesien).
Christoph von Zedlitz

geb. 1585
gest. 1657
Anm.: Sohn des Brieger und Liegnitzer Landeshauptmannes Wenzel von Zedlitz (1551-1613); Erbherr auf Bienowitz und Grünthal; ab 1610 schlesisch-liegnitzischer Rat und Hofrichter; 1617-1626 Hofmarschall des Herzogs Georg Rudolf von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1595-1653); seit 1626 Landeshauptmann des Herzogtums Schlesien-Liegnitz.

Weiterführende Informationen in der GND
Altkemnitz (Stara Kamienica)
weiterführende Informationen
Amersfoort
weiterführende Informationen
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Antwerpen
weiterführende Informationen
Aschersleben
weiterführende Informationen
Badeborn
weiterführende Informationen
Ballenstedt
weiterführende Informationen
Bautzen
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Bayern, Herzogtum bzw. Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernstadt in Schlesien (Bierutów)
weiterführende Informationen
Blankenburg (Harz)
weiterführende Informationen
Bober (Bóbr), Fluss
weiterführende Informationen
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Breslau (Wrocław)
weiterführende Informationen
Breslau, Bistum
weiterführende Informationen
Brieg (Brzeg)
weiterführende Informationen
Bunzlau (Bolesławiec)
weiterführende Informationen
Buttstädt
weiterführende Informationen
Calau
weiterführende Informationen
Dänemark, Königreich
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Eisleben (Lutherstadt Eisleben)
weiterführende Informationen
Elbe (Labe), Fluss
weiterführende Informationen
Ermsleben
weiterführende Informationen
Fichtelberg
weiterführende Informationen
Forst
weiterführende Informationen
Friedland (Frýdlant)
weiterführende Informationen
Froborn (oder Frauborn)
Anm.: Im Dreißigjährigen Krieg bis auf die Mühle zerstörtes anhaltisches Dorf bei Hoym.
Frose
weiterführende Informationen
Genf (Genève)
weiterführende Informationen
Genua (Genova)
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Giersdorf (Gierałtowiec)
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Görlitz
weiterführende Informationen
Goldberg (Złotoryja)
weiterführende Informationen
Golgata (Jerusalem)
Anm.: Nicht identifizierter Hügel vor Jerusalem, auf dem Jesus Christus gekreuzigt wurde.
Gottorf
weiterführende Informationen
Greiffenberg (Gryfów Śląski)
weiterführende Informationen
Greiffenstein (Gryf), Burg
weiterführende Informationen
Gröditzberg (Grodziec)
weiterführende Informationen
Gröditzberg (Grodziec), Burg
weiterführende Informationen
Großenhain
weiterführende Informationen
Guben (Gubin)
weiterführende Informationen
Halberstadt
weiterführende Informationen
Hartenfels, Schloss (Torgau)
weiterführende Informationen
Haynau (Chojnów)
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Helfta
weiterführende Informationen
Hertwigswalde (Doboszowice)
weiterführende Informationen
Hohenelbe (Vrchlabí)
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
weiterführende Informationen
Hoym
weiterführende Informationen
Husum
weiterführende Informationen
Italien
weiterführende Informationen
Jerusalem
weiterführende Informationen
Jülich
weiterführende Informationen
Kamenz
weiterführende Informationen
Katzbach (Kaczawa), Fluss
weiterführende Informationen
Kidron (Qidron), Fluss
weiterführende Informationen
Königsbrück
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Koßdorf
weiterführende Informationen
Krim, Khanat
weiterführende Informationen
Kunitzer See (Jezioro Kunickie)
Anm.: Gewässer nordöstlich von Liegnitz (Legnica).
Kynast (Chojnik), Burg
weiterführende Informationen
Landeskrone, Berg
weiterführende Informationen
Lauban (Lubań)
weiterführende Informationen
Lausitz
weiterführende Informationen

Anm.: Historische, in die Markgrafschaften Nieder- und Oberlausitz geteilte Landschaft.
Lausitzer Neiße, Fluss
weiterführende Informationen
Leipzig
weiterführende Informationen
Leubus (Lubiąż), Kloster
weiterführende Informationen
Liegnitz (Legnica)
weiterführende Informationen
Lissa (Leśnica)
weiterführende Informationen
Litauen, Großfürstentum
weiterführende Informationen
Löbau
weiterführende Informationen
Luckau
weiterführende Informationen
Lübben
weiterführende Informationen
Lübeck
weiterführende Informationen
Mansfeld, Grafschaft
weiterführende Informationen
Mecklenburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Meißen, Markgrafschaft
weiterführende Informationen

Anm.: Kernland des (albertinischen) Kurfürstentums Sachsen.
Merseburg
weiterführende Informationen
Mulde, Fluss
weiterführende Informationen
Muskau (Bad Muskau)
weiterführende Informationen
Neumarkt in Schlesien (Środa Śląska)
weiterführende Informationen
Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Niederlausitz, Markgrafschaft
weiterführende Informationen
Oberkriegstedt
weiterführende Informationen
Oberlausitz, Markgrafschaft
weiterführende Informationen
Oder (Odra), Fluss
weiterführende Informationen
Oels (Oleśnica)
weiterführende Informationen
Ohle (Oława), Fluss
weiterführende Informationen
Padua (Padova)
weiterführende Informationen
Parchwitz (Prochowice)
weiterführende Informationen
Plötzkau
weiterführende Informationen
Polen, Königreich
weiterführende Informationen
Prag (Praha)
weiterführende Informationen
Prausnitz (Prusice)
weiterführende Informationen
Pulsnitz, Fluss
weiterführende Informationen
Quedlinburg
weiterführende Informationen
Queis (Kwisa), Fluss
weiterführende Informationen
Rackel
weiterführende Informationen
Radisleben
weiterführende Informationen
Rauske (Rusko)
weiterführende Informationen
Reichenbach
weiterführende Informationen
Reinstedt
weiterführende Informationen
Rieder
weiterführende Informationen
Riesengebirge (Karkonosze, Krkonoše)
weiterführende Informationen
Röchlitz (Rokitnica)
weiterführende Informationen
's-Hertogenbosch
weiterführende Informationen
Sachsen, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Sagan (Żagań)
weiterführende Informationen
Sandberg
Anm.: Siedlung auf einer Anhöhe nördlich von Rückmarsdorf (heute Bezeichnung für einen Teil der Bundesstraße 181 im Westen von Leipzig).
Schadendorf
weiterführende Informationen
Schafstädt
weiterführende Informationen
Schlesien-Breslau, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien-Brieg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien-Glogau, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien-Liegnitz, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien-Oppeln, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien-Ratibor, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien-Schweidnitz-Jauer, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien-Teschen, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien-Wohlau, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schmiedeberg (Kowary)
weiterführende Informationen
Schraplau
weiterführende Informationen
Schreibersdorf (Pisarzowice)
weiterführende Informationen
Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Schweidnitzer Weistritz (Bystrzyca)
weiterführende Informationen
Seeburg
weiterführende Informationen
Siegersdorf (Zebrzydowa)
weiterführende Informationen
Siena
weiterführende Informationen
Spree, Fluss
weiterführende Informationen
Stephansdorf (Szczepanów)
weiterführende Informationen
Torgau
weiterführende Informationen
Trachenberg (Żmigród)
weiterführende Informationen
Troitschendorf (Trójca)
weiterführende Informationen
Ungarn, Königreich
weiterführende Informationen
Unterkriegstedt
weiterführende Informationen
Veluwe
weiterführende Informationen
Wartenberg (Syców), Standesherrschaft
Anm.: Freie Standesherrschaft im Herzogtum Schlesien.
Weißer Berg (Bílá hora)
weiterführende Informationen
Wernigerode
weiterführende Informationen
Wesel
weiterführende Informationen
Zittau
weiterführende Informationen
Zobtenberg (Ślęża), Berg
weiterführende Informationen
Zwelendorf (auch Twolendorf)
Anm.: Bereits im 17. Jahrhundert wüstes Dorf nordwestlich Hoym.
Böhmen, Appellationsgericht
Anm.: Im Jahr 1548 gegründetes Berufungsgericht für alle Stadtgerichte in den Ländern der Wenzelskrone (Böhmen, Mähren, Schlesien und beide Lausitzen).
Breslau (Wrocław), Rat der Stadt
Goldberg (Złotoryja), Rat der Stadt
Oberlausitzer Sechsstädtebund
weiterführende Informationen
Polen, Stände der Rzeczpospolita
Schlesien, Landstände
Jacques de Meyer: Commentarii Siue Annales rerum Flandricarum Libri septendecim, Antwerpen: Joannes Steelsius, 1561. [Nachweis im GVK]
Martin Opitz: Acht Bücher Deutscher Poematum (Sammlung B), in: Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe, Bd. 2,2, hg. von George Schulz-Behrend, Stuttgart: 1979, S. 524-748. [Nachweis im GVK]
Eike von Repgow: Sachsenspiegel. Textband, hg. von Ruth Schmidt-Wiegand, Graz: 2006. [Nachweis im GVK]
Thomas von Kempen: De imitatione Christi = Nachfolge Christi, in: De imitatione Christi. Nachfolge Christi und vier andere Schriften. Lateinisch und deutsch, hg. von Friedrich Eichler, München: 1966, S. 31-493. [Nachweis im GVK]
Thomas von Aquin: Summa Theologica, Bd. 2,2, Rom: 1894. [Nachweis im GVK]