Jn die predigt zur kirchen.
Fritz mein raysiger knecht ist sehr kranck
worden, es scheinett an der haüptkranckheitt,
welche Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, Jtem: die
Jungfraw Alefeldin, Jtem: Wentzel der koch
auch gehabtt, vndt diese schwachheitt hier he-
rumb regiert, Dieu nous pardonne nos pechèz
& nous garde de mortalitè.
Jch habe an Bruder Ernst, wieder geschrieben.
Nota Bene Zeitung daß der Schwede die Jnsel Rügen,
vberrumpelt vndt eingenommen, auch die
Kayserischen drauß vertrieben habe.
Nota Bene Jtem: daß der holländische Admiral
Pater, abermals die Spannische silber-
flotta erobertt.
Nota Bene Jtem: daß der Persianer, den Türcken
geschlagen.
Nota Bene Jtem: das ein vertrag zwischen den Kay-
serischen vndt dem Schweden vor seye.
Antwortt von fräulein eleonora von hollstein vndt
visitation Meiner gemahlin, durch eige-
nen botten.
Thomaßen abgefertigett, naher Magdeburgk,
mir noch ezliche victualien zu erkaüffen.
Antwortt von der Aeptißinn von Quedlinburg
auf die jnvitation.
<I'ay apperceu que mon coeur ne m'a pas estè grevè
sans cause aux Pasques passèes, pour Lytsaw veu
qu'il a estè Lundy en grand
danger de sa vie a Quedlinburg[.]>
<Ein grawsamer Sturmwindt diese Nachtt. et cetera>
Jch habe Lytsawen vndt Wolf Schüzen
hezen laßen. <Sie haben einen hasen nur fangen
können.>
Bin spatziren geritten.
habe es erfahren, daß Friz der knechtt,
keine Natürliche haüptkranckheitt hatt,
sondern er ist am Ostermontag, zu
Quedlinburg im Rahtskeller, beynebens
Lytsawen, mitt schlägen also tractirt
worden, mitt kannen auf die köpfe etcetera[.]
Sie beyde haben sich zehen personen erwehren
müßen, welche ihnen mitt injurien vrsach
gegeben, haben sich auch gewaltig gewehret,
vndt seindt in leibs[-] vndt lebensgefahr gewesen.
Gott lob vndt danck der sie behütet hatt. Ce-
pendant mon coeur estoit si angoissè
aux Pasques passèes, non sans cause.
Antwortt von Leipzigk.
Jch habe heütte zween von Meiner gemahlin
stuhten, in freyem felde, mitt dem polacken,
belegen, vndt beschälen laßen. Gott gebe
zu glück.
Jch habe heütte zum erstenmahl auf meiner
Neẅen Rennbahne zum ring gerannt.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin ist hei<ü>ntte diese
nacht, vom alp, oder Nachtmarre
straordinariamente halb schlaffende,
halb wachende, gedruckt worden, &
s'en est horriblement, effrayèe.
Antwortt von Bernburg, Plötzkaw,
vndt Cöhten, wegen Bayerns hochzeitt.
<Non tentabis amplius, Dominum Deum tuum.1>
Lucta, & transitio, per medios hostes,
ad culmina coelj, novo & inusitato
more, ad fallendos adversarios, quj
fugam credebant, sed res plane difficillima.
Jch habe abermals nach Cöhten, vndt
nach Plözkaw geschrieben.
I'ay donnè deux beaux habits, l'un
verd au jeune Röder, & l'autre in-
carnat a Lytsaw, <pour comparoistre, en mon honneur.>
Antwortt von Bernburgk.
I'ay veu nostre nouvelle espouse en parade,
estre extremement belle, & bien parèe.
Diesen abendt, habe ich sechs goldtamer,
oder grinschlinge, geschoßen.
Jch habe heütte die trawer, vmb mein sehliges
kindt abgelegett, vndt predigt gehörett. et cetera perge
Graf hanß Jörgen von Manßfeldt, auf
bevorstehendes adeliche hochzeitt fest,
als einen gast, eingeladen, dieweil ich
auch, mitt ihm kundtschafft zu machen, begehre,
vndt er gar ein wackerer herr, von Tugendt-
lichen qualiteten, sein solle.
Jch habe mich zum ringrennen abermals
versuchtt, in bösem regenwetter,
sintemal es die gantze woche hero, gewal-
tig geregnett.
29 personen, 19 pferdt, bringt Fürst Ludwig
16 personen[,] 16<2> pferdt, bringt Fürst Augustus
inmaßen Sie an mich geschrieben.
heütte Morgen, habe ich die gestrigen
schreiben entpfangen, von Cöhten vndt
Plötzkaw.
Thomaß ist gestern abendt, mitt etzlichen
victualien, von Magdeburg wiederkommen,
hat böse zeitung mittgebrachtt, (welche jch
doch nicht glaübe,) daß ein kammerdiener
soll seinen eigenen herren, den General,
erstochen, vndt entleibet haben.
Le pocal que je donneray aux
nopces de Curt von Beyern pese 5 Mark (Gewichtseinheit und Münze)m: 2 lot:
contè a 19 gute Groschengg. le lot, ou bien 12 DalersDal:
12<6> gute Groschengg. le marck, comme on le vend a
Quedlinburg il coustera 64 ThalerThlr: 22 gute Groschengg:
Antwortt von Graf hans georgen, von
Manßfeldt, daß er sich gern, bey mir,
ejnstellen will.
Mejne leütte haben 5 hasen gehezt,
aber keinen fangen können, in freyem felde,
|| [[Handschrift: 105r]]
Sie meinen die winde seyen verzaübertt.
Curt von Bayern, der Braütigam,
ist heütte alhier ankommen.
heütte ist Curdt von Bayern hochzeitt:
vndt ehrentag, mitt Jungfraw Sofia von
Alefeldt, Gott gebe zu glück, vndt segen.
Nota Bene Gestern ist der Kayßerliche commissarius
Metzger, zu halberstadt geviertheilt
worden, hat immer geruffen, er sterbe
vnschuldig.
Jch habe den alten Stammer, vndt
Eichen, zu commissarien verordnett,
die ehestiftung zu machen, zwischen
Bayern vndt Jungfer Sofien.
Es hat sich an der confirmation des
Thumbcapittels zu halberstadt
gestoßen dieweil er Bayern der
lezte seines Stammes vndt nahmens, vndt
vndter dem Stifft geseßen ist. So hat
|| [[Handschrift: 105v]]
es sich auch daran gestoßen, daß
noch niemands von des breüttigams
freünden, bey der tractation ist,
<seine>die Mutter auch keinen kriegischen
vormünden anhero geschicktt hatt.
Die Braut v<b>ringet dem breütti-
gam zu, 2 mille ThalerThlr: Meine freundliche herzlieb(st)e
gemahlin verehret ihr, vber daßelbe
400 ThalerThlr: vndt ich einen großen pocal.
hanß Ernst Börstel, Kißleben, der
alte Stammer, Eichen, etcetera haben sich doch
noch vormittags eingestellt.
Nachmittags jst Bidersehe kommen.
Jch habe mitt dem breüttigam, conversjrt.
Fürst Augustus vndt Fürst Ludwig, seindt
vber verhoffen, außen geblieben, wegen <der
einquartirten
8 compagnien
des Obersten Pegkers.>
Jch bin herrvatters abgesandter, Bruder
Friz Fürst Ludwigs, Graf hanß Jörg,
von Manßfeldt, Fürst Augustj seiner.
Il y a eu force destourbier, &
trouble en mon mesnage, a cause, que chos
ceux là qu'on attendoit ne sont pas ar-
rivèz.
Die heyrahtsstiftung, ist dahin geschloßen,
das der breütigamb, will einTausendt
ThalerThlr: zum heyrathgut, annehmen, die a Vndt
wiederlegen, die andern tausendt, soll
die braut behalten, vndt selber zu genießen
haben. Die ersten tausendt, werden
mjtt 12 aufs hundert, wjederleget,
vndt verzinset, auf des braütigams,
todesfall. Die weiblichen gerechtjgkejten,
verbleiben der brautt auch, vorbehalten,
nach des braütigams, absterben. <Jtem: ihr
vndterhalt,> Die
Morgengabe, soll eine güldine kette,
von 120 Goldtgulden (Goldflorin)goldtf: sein, so der braütigam,
<ihr,> der brautt, geben wirdt. Der con-
sens, vndt confirmation vom Stifft
halberstadt, wi <vndt> deßen dombcapittel,
wirdt auch einzubringen sein.
Diesen abendt ist die Braut vndt Braütigam
getrawet worden: Jch vndt Bruder
Fritz haben die braut geführet,
Graf hanß Jörge von Manßfeldt,
vndt Stammer den braütigam.
Man hat geblasen im aufführen
in den saal. Darnach psalmen
musicirt. Darnach gepredigett.
Darnach die freyer zusammen ge-
führt, darnach wieder musicirtt.<vndt trawen laßen.>
Darnach die braut in ihra
Postea: aufs brauttbette,
confect, Vndt süßen wein.
hernach in die gemächer cum trombettis.
Stammer war Quedlinburgischer gesandter.
Nach der abendtmalzeitt, haben
wir weydlich, getantztt, vndt mitt
dem kehrab, den tag beschloßen.
heütte M vormittag, habe jch mich, im
ringrennen, gevbet, vndt zimlich, getroffen.
Vmb eilff vhr, hat man in den gemächern,
gefrühestücktt. Vmb 1 ist die brautt-
predigt gehalten worden, da man einen
fehler begangen, wegen außlaßung des
segens. Darnach seindt die
præsent vberantwortett worden.
Darnach ein ringrennen, alda
Graf hanß Jörge von Manßfeldt, das
beste gewonnen. Den andern gewinst
der iunge graf hanß Albrecht von
Manßfeldt. Den dritten, mein hofmeister
Reüße. Den vierdten, der iunge Röder.
Den fünften, der alte Röder. Den Jungfern
kranz, hat auch Graf hanß Jörge gewonnen.
Jch habe gar kein glück gehabtt perge <da
es etwas gegolten.>
Nach dem abendtpanckeet, haben
wir weydlich wieder getantzt,
biß vmb drey des Morgends.
Donnerstag♃ den 8. April:
Zu Mi Nachmittage, hat man gespielt
vmblauffen, panckeet, vndt dergleichen
aufm saal.
Gegen abendt eine wirttschafft an-
gestellet, da der hofmeister Reüße herr
gewesen, d ich hofmeister[,] der graf corporal,
Meine gemahlin, hofiungfraw, bruder
Fritz, kammeriuncker, vndt so fortan,
die schwestern, Jungfern, vndt vom adel
ordentlich außgetheilt. Maz
Bidersehe war Narr, ein auß-
bundt von einem guten agirer. Der
braütigam war koch etcetera[,] Einsiedel hauß-
knechtt[.]
<Der Graf hat mir ein gezogen rohr gegeben, so der
berühmbte max Wängler zu Prag
gemachtt. Man kan
auf 20[,] 30[,] 80[,] 100[,] 150 schritt scharf mitt schießen,
mitt dem kleinen visier, mitt dem öbersten gesicht auf 2[00,] 300, ia wol
500 hors d'une forteresse[.]>
(Getanzt, biß an den Morgen)
Bidersehe hat ein pferdt von mir bekommen.
Freitag♀ den 9. Aprill.
Nach dem man gestern abendt abschiedt
genommen, dabey dann graf hanß Jörge
von Manßfeldt, seiner weyse nach, vber
alle maßen höflich vndt diensthaftig
gewesen, seindt heütte die schwestern
vndt bruder nach Bernburg[,] der grafe aber mitt
seinem comitat, nach Manßfeldt gefahren.
Wir haben heütte außgeschlafen.
Samstag♄ den 10. Aprill.
Le baillif m'a empruntè, 1000 Dalers
biß auf Michaeljs, alßdann wiederzugeben.
Nachmittags, habe ich mich im ringrennen,
vndt nach der scheibe zu schießen, exer-
cirt, in gegenwartt, Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahljn.
Schreiben, von bruder Ernst, entpfangen,
auß Jtalien.
Ie suis tourmentè de griefues afflictions,
et contrarietèz. Il semble que Dieu me
vueille tenir bien fort sous la discipline jusques
|| [[Handschrift: 108v]]
au desespoir.
Sonntag☉ den 11ten. Aprill.
Nota Bene[:] ce mattin le pourtrait du Prince
d'Orange, est tombè en terre auprés
de celuy, du General, au poile de ma femme.
hanß Christian von Bilaw, mein pate,
hat seinen abschiedt genommen. Will
wieder in Schweden verraysen. Derselbe,
wie auch der breüttigam Bayern,
haben mitt vnß Taffel gehalten, alß
auch der Pfarrer Sutorius, etcetera[.]
Jch habe ihm Bilaw einen ring verehrt,
vndt Bayern ein pferdt, den Aßeburger.
An herzog Joachim ernst vndt fräulein eleonora von hollstein geschrieben,
auf den 9. huius als vorgestern datirt.
Diesen abendt spatziren gegangen, in ei-
nem lieblichen schönen wetter, als es
etzliche tage hero, gewesen.
Montag☽ den 12. Aprill:
J'ay beaucoup songè du Conte d'Onniata
Ambassadeur d'Espaigne, comme il m'auroit
rencontrè en voyage, & se seroit plaint,
de l'insolence & vices des Anhaltins,
a cause de leur luxure[,] intemperance
& autres pechèz descrièz en l'Espaigne
mesmes, <& que Lytsaw auroit demandè a boire
4 mesures, pour homme, ou ses pages ne beuvoyent qu'une.>
Der gute braüttigam, Curdt von
Bayern, hat gar einen beweglichen,
treẅhertzigen abschiedt von mir genommen,
vndt ist nacher hauß, gen Odeleben
verrayset. Gott gebe ihm viel glück,
heyl vndt segen, zu seinem angetrette-
nen ehestandt, vndt haußhaltung. Die
brautt ist noch alhier verblieben, dieweil
sie Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin zeüg, noch
vndterhanden hatt, vndt daßelbe
vberliffern muß.
Jo sono andato a spasso, correndo a piedj, il
che non hò fatto, in 12 annj, per esperimentar
|| [[Handschrift: 109v]]
l'agilità.
Nachmittags seindt wir hinauß spaziren
gefahren, Meine herzlieb(st)e gemahlin, vndt ich
nach Padeborn, vndt Radischleben.
Dienstag♂ den 13. Aprill.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, ist nach Sanderß-
leben gefahren.
I'ay donnè au vieux Röder le petit
morel.
Jch habe die heimische Commission durch
Rödern vndt Thomaß continuiren laßen.
Drey vögel habe ich gegen abendt, ge-
schoßen, einen sperling, vndt zwey fincken.
Den großen Teich, habe ich abgelaßen,
damitt ich ihn außführen, reinigen, vndt
den Tamm erhöhen laßen könne.
Der schafmeister hat gesagt, es
würden vber 900 schafe, nicht sein,
denen man die wolle gegen Walpur-
gis, würde abnehmen können, die
würden etwa, 100 schwehre, oder 200 leichte
|| [[Handschrift: 110r]]
Steene, geben.
Jch habe meine winde meistentheilß
abgeschafft, dieweil sie nicht mehr
lauffen können, es auch an itzo
außer der zeitt ist.
Der Ambtschreiber ist mitt schlechter
verrichtung von Magdeburg wiederkommen,
sintemal der gerste alda abgeschla-
gen, vndt nur 21[,] 22 ThalerThlr: gelten
wollen.
Mittwoch☿ den 14. Aprill.
Lucta & victoria mej ipsius nobilissima
Deo dante, quj dedit velle & perficere. <Nota Bene[:]
Fuggendo non
si combatte, mà
mescolandosi nella
zuffa.>
Gefischt im großen Teich, 20 Schockßo: setz-
karpen erstlich gefangen welche ich in den
obernteich setzen laßen, darnach 10 Schockßo: in
den Teich nach Padeborn geschickt, darnach
17 große karpen, 1 Schockßo: 25 carauschen,
2 Schockßo: 25 parsch dem küchenschreiber
|| [[Handschrift: 110v]]
vber diß noch 5 Schockßo: 25 karpen
vormittags gefangen[,] Jtem: 5 schock 35
Barß in den helder, wie auch 2 Schockßo:
carauschen, dem Müller zu verwahren.
Nach der mahlzeitt bin ich hinkommen
zum andern mal, da hat mein Lytsaw
fangen laßen 17 schock setzkarpen,
24 große karpen, ce quj auroit
estè desrobbè ou ammoindry
de la moitiè par une demie dou-
zaine de paysans larrons, n'eust
estè la vigilance & fidelle
dexteritè, de mon dit page.
Als ich darbey gewesen nachmittags,
hat man 12 Schockßo: gefangen, auch setz-
karpen, welche man nach Padeborn
abermals in den Teich geschicktt. Jtem:
so haben wir gefangen, diesen Nach-
mittag 8 schock parsch, 2 Schockßo: ka- || [[Handschrift: 111r]]
rauschen, Noch 40 parschen[,] 71
karauschen, welche parsch vndt
karauschen alle, dem Müller zu-
gezehlt, vndt in die helder vertheilet
worden. <Jtem: ein 10 maß speisefische.>
Noch 5 Schockßo: vndt 19 <sez>karpen gefan-
gen, welche ich beynebens den an-
dern gefangenen setzkarpen, in beyde
vbrige Teiche alhier, so wol als
gen Padeborn, vertheilen laßen.
On nous eust derechef desavantagè,
n'eust estè ma presence, & celle du
jeune Röder, comme aussy de Lyt-
saw, & celle de Wentzel le cuisinier,
tres vigilants, fidelles & diligents.
Des postmeisters von Magdeburg sein
Sohn ist anhero kommen, hat vmb eine
vorschrift an herrn Christof von
Dona, angehalten.
Schreiben von Peter von Sebottendorf entpfangen, wegen Axtens.
Zeitung daß Don Federigo de Toledo, habe
mitt seiner Spannischen Schifarmada
bey den Jnseln Terzera, vndt
Michael, die hollender, Frantzosen,
vndt Engellender angegriffen so
140 <großer> schiffe, vndt 15 mille Mann auf den-
Nota Beneselbigen gehabtt, habe sie gantz,
Nota Bene aufs haüpt geschlagen, vndt reiche
beütte bekommen. Der feinde
sollen 9600 geblieben, 2500 gefangen,
1700 engelländer aber freygelaßen,
vndt nach hause, ihrem Könige zum
præsent geschickt worden sein.
Die Jndianische flotta ist 19 millio-
nen reich, davon 13 Jhrer Mayestät
auß hißspanien, die andern 6 aber,
particularpersonen gehörig.
Dieses alles, ist von Neapolj,
nach Wien, geschrieben worden.
Der vngrische landttag, vndt Kayßerliche colle-
gialtag zu Regenspurg, soll auch noch
vor sich gehen.
Jm Niderlandt, rüsten sich, so wol die
Spannischen, als die Stadischen starck
zu felde, vndt will graf henrich
von Bergk, sich numehr, zu ruhe begeben,
hat sich verheyrathet, vndt ein iung
freẅlein von 18 iahren genommen, so
eine gräfin von hohenzollern2 ist.
Die Türcken haben vor Napolj, drey
Christliche galleren erobertt, welche
von dannen nach Genua, mitt soldaten
abfahren wollen, haben <also> 800 Christen,
zu sclaven gemacht, vndt seindt mitt
ihnen darvon nach Biserta gefahren,
vngescheẅet der Sicilianischen galle-
ren welche ihnen zwar begegnett, aber
Sie nicht angreiffen dörffen.
Der hertzog von Savoya, hat sich
gehljngen vmbgewendet, vndt
ist wiederumb vnvorsehens gut
Spannisch worden, welches etlichen
Frantzosen vbel bekommen.
Der Großhertzog von Florentz,
macht große kriegsrüstung zu
waßer vndt zu lande, Man
weiß aber nicht, ob er sich auf die
Frantzösische, oder Spannische
seytte, lencken werde.
Der Cardinal Richelieu soll mitt
einem läger von 30 mille Mann zu fuß,
vndt 4 mille pferden, neben 25 stügken
geschütz, vmb Cassale her, im Mont-
ferrath sich befinden.
Mitt Schweden wirdt friede tractirt,
den erfolg deßelben gibt die zeitt.
Es ist ein Stadischer gesandter 7 tage
|| [[Handschrift: 113r]]
zu Gütschin beym General gewesen.
herzog Franz Carll von Sachsen, will 2
Regiment, vor Franckreich werben.
Man vermeint die Staden werden
Linghen belägern, dieweil sie
haben ihr geschütz, auf Coevorden
<zu,> führen laßen.
Ie me suis exercè aujourd'huy
a tirer de l'arbaleste, ce que je
n'ay fait en 12 ans, & plus, aussy
bien, que la course de la bague aux
dernieres nopces. Les exercices
ne se continuent pas tant, lors
qu'on joue a bon escient, c'est a
dire lors qu'on fait la guerre, &
puis, les divertissements de tant
de voyages, outre la dissipation des
cours d'Allemaigne ammoindris extraor-
dinairement depuis la guerre, de gentils
|| [[Handschrift: 113v]]
cavalliers, font oublier tous
exercices, tesmoing Dresen[!], une
des plus belles cours d'Allemaigne,
la ou maintenant ç'a estè apres
les Pasques fraischement passèes aux
nopces du Duc de Holstein, comme
une chose du tout nouvelle &
inusitèe la course de la teste,
ce que le Conte Jean George de
Mansfeldt disoit estre la premiere
course de la teste (kopfrennen) do
qu'il scavoit s'estre faite a Dresen[!],
la où i'ay courru a Heidelberg
& a Stuckgardt il y a plus de
15 ou 16 ans avec tant de ca-
valliers, au mesme exercice.
Schreiben von herrvattern, ich solle ihm,
ein braw bier vorstrecken, vors
Beckerische volck, eine compagny, welche
|| [[Handschrift: 114r]]
nach Frose vndt Nachterstedt gelegt
wirdt, von den 5 Peckerischen compag-
nien die da im fürstenthumb ein-
quartirt werden.
Jch habe Meinem Gnedigen herzlieben herren-
vatter wiederumb söhnlich vndt
willfährig geantwortett, wiewol
es mir schweer wirdt, solch vorlehen
zu thun, sintemahl dieses ampt des
gerstens gar sehr endtblößet, die
kornpächte bleiben außen diß iahr[,]
der hagel hat geschadet, die
ordinarij hofhaltung, vndt extraor-
dinarij zuschläge haben viel weg-
genommen. Jch laße nicht mehr bier
brawen als ich nöhtig bedarff,
bitte vmb schleünige restitution,
des gerstens, hopfens, vndt alles deßen,
waß darzu gehörig ist, zu ejnem braw. et cetera
Donnerstag♃ den 15. Aprill.
Ben combattuto, un'altra volta.
Schreiben, von Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin,
vndt Jhrer Liebden, wieder geantwortett.
Des postmeisters sohn, Andreß Döhring,
ist fort, nach hollandt, mitt recommenda-
tionschreiben, an herrn Christoff von Dona.
Predigt gehörett.
Schreiben von schwester Louysa, von Bernburgk.
Thomaß wiederkommen, da er zu hejmb,
mitt Rödern seine commission verrichtett,
vndt zu Bürgemeistern[!] gemachtt, hans
Gottschalck vndt hanß Behtmann,
die alten als Jochem Stiege vndt
Barthel Krull abgesetzt, dieweil es
ohne das breüchlich vndt kein bestendiger
dienst nicht ist. Der 18 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: kalck
|| [[Handschrift: 115r]]
halben, hat sich endtlich die gemeine zu
frieden gegeben, vndt Sie ihnen remittirt
ob zwar kaum 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: kalck zurbrücke
kommen war. Die 30 ThalerThlr: aber bohtenlohn,
da wollen sie ihnen 10 paßiren laßen,
wo ferrn sie 20 belegen können,
darzu sich selbigesmals Bürgemeisten[!] aner-
bohten, 340 ThalerThlr: sollen die bürgemeister[!]
die die rechnungen 5 Jahr her geführt
haben, der gemeine wieder gut machen,
welches geldt im vorrath verblieben, vndt
zwischen hier vndt weyhenachten in 2 termj-
nen als vf Michaelis vndt vf Weyhe-
nachten soll zusammen gebracht werden.
Von den guardijgeldern, vndt was auf
Merode vndt andere einquartirungen
contribuirt worden, da sollen sie inner-
halb 8 tagen der gemeine davon rechnung
ablegen, es belaüft sich hoch, hat alle
wochen 100 ThalerThlr: gekostet, vndt 4
wochen gewehret.
Der Richter ist bey seinem dienst, verblieben,
vndt gelaßen worden. Das hirtenkorn
soll er der gemeine wieder erstatten, thut 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
16 Schefel (Scheffel)schfl: in dem er des hirtens sein salarium
an korn, alle iahr vor sich behalten, durch bewilli-
gung der beampten.
Jch habe 6 goldtamer, vndt fjncken geschoßen.
Märtin worbeß,<Borgis,>
Märtin Pape, Lorenz Schietendüfel, |
diese
drey von Riedern, |
bezahlen, waß er zu Braunschweig gilt, ich solle
sie nur mitt der fuhre verschonen, wann<dieweil>
Sie ihre saamfelder, noch nicht bestallt haben.
Sonsten habe ich, jn allem, wollen 23
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, nacher Braunschweig, an
itzo abführen laßen, giengen also
3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: <Quedlinburger maß> zurückeb, diesen abendt fah-
ren sie fortt, vndt Lytsaw hilfft
sie mitt Friederichen convoyiren,
Gott gebe zu glück.
Freitag♀ den 16den Aprill.
Todo es vencido, por grazia de Dios.
Jch habe zwey schwalben geschoßen.
<zum erstenmal, car auparavant, n'en ay jamais tirè.>
7 junge tauben, auß dem Tauben-
schlag, außnehmen laßen.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, ist von San-
derßleben, glücklich wiederkommen.
<Nota Bene ces marques ensuivantes.>
böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ Samstag♄ den 17. Aprill: böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Jch habe heütte Morgen zum ring
gerennet.
Nota Bene Nach dem eßen, schreiben vom præsj-
Nota Benedenten, bekommen, daß Gott seye
Nota Bene es geklagt, der großmühtige fürst
Nota Bene Mein gnediger hochgeehrter herrvatter,
Nota Bene heütte Morgen plötzlich mitt tode abge-
Nota Benegangen, Gott verleyhe Jhrer Gnaden eine
|| [[Handschrift: 116v]]
sehlige auferstehung, an iehnem
großen tage. Es ist wol ein
fürst vndt großer gefallen, in
Jsrael, ia im ganzen Römischen
Reiche. Jhre Gnaden wirdt nicht
allein seine kinder, vndt das
vatterlandt, sondern auch das
ganze Römische Reich vermißen.
<Sie seindt zwar geschwinde, aber gar sanfte, jn Gott entschlafen,
vndt heroisch gestorben.>
<Erat> Princeps sapientissimus, magna-
nimus, pius, <mansuetus[,]> eruditus, pater
patriæ, heros fortissimus, <moderatissimus
in utraque
fortuna, et <SEMPER IDEM>3; minime vitiis deditus,>
facile Princeps Principum Ger-
maniæ, & totius Imperij Romanj.
Gott wolle vnß durch seinen heiligen
geist kräftiglich trösten, vndt diß
zugeschickte große leydt an-
derwerts, wiederumb erfreẅ-
lich ersetzen, durch Jesum Christum,
|| [[Handschrift: 117r]]
Amen.
Jhre Gnaden sagten mirs vor 2 iahren,
albereitt, Sie wüstens wol, sie
würden vber zwey iahr, oder ein
par iahr nicht leben, vndt würden
geschwinde abgehen wie alle hero-
Nota Beneicæ naturæ zu thun pflegten. Sie
wollten mirs nur zur nachrich-
tung sagen, nicht mich zu betrüben.
Jch habe es noch heütte, Jhrer
Kayßerlichen Mayestät, avisirt, vndt
mich in dero schutz, ergeben, auch
Christoph Maler, Iean, vndt Rödern,
nach Lejptzig, geschicktt, in impor-
tantissimis. Gott gebe ihnen
ia glück[,] heyl vndt fortgang, wie-
wol mir das herz vber ihnen an itzo
gar schwehr ist, vndt es sehr vnsicher
sein soll, auf Leiptzig zu raysen.
Es hat heütte auch geregnett, pour tesmoigner
le dueil de la sayson, sur l mesme<s>
sur le trespas, d'un si grand Prince.
Nota Bene[:] Dieu scait comme ma fortune
a estè petite quelque temps en ça,
Or est il que ceste annèe j'estois
prest a perdre tout credit, estant
endebtè de plus, de 12 mille Dalers,
outre mes despences ordinaires de
ma cour, & n'ayant cejourd'huy,
pour tout argent, que 24 Dalers.
I'estois fort proche du desespoir,
si Dieu ne m'en eust relevè,
& m'en relevera encores, par
sa grace, bontè, & Toutepuissance.
Voyla ce que c'est, de demeurer
constant & fidelle, & d'esperer con-
tre toute esperance.
Sonntag☉ den 18den: Aprill.
Jch bin hinüber nach Bernburg gefahren
mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, vndt habe
alles in vollem leydt, vndt trawren
gefunden. Gott tröste vnß mitt gedultt.
habe mitt dem præsidenten, vndt Marschalck
von allerley anstallten geredet.
Die sehlige leiche Meines herrnvatters Gnaden
besehen, welche gar sehr schön außsiehett,
<vndt stehet noch in Jhrer Gnaden sehliger gemach.>
Alleine im gemach, mitt ezlichen
schwestern4, vndt bruder Fritzen, mich speisen
laßen.
An die herzogin von Mecklenburg geschrieben, vndt
vielerley notificationes, abgehen laßen,
an die meisten Chur: vndt Fürsten des Reichs.
Die herrenvettern her gebehten, <auf Morgen.>
Alle schlößer zu gewölben, schrencken vndt
geheimen schriften, versiegeln laßen.
Die abkündigungen auf allen canzeln
bestellet.
Gar schwehre negocia gefunden.
Præsident m'a conseillè:
1. Die notificationschreiben an die
meisten fürsten des Reichs vndt an-
verwandten, wegen des tödtlichen hintritts
abgehen zu laßen, Jtem: an die Kayßerliche
Mayestät[,] an die Kron Franckreich, an
die meisten Chur[-] vndt fürsten, an Cardinal
Glösel etcetera[.]
2. Mitt den herrenvettern mich zu be-
rahten, in allerley sachen, nach dem ich mich
zu ihrem favor vndt beystandt recommendirt,
vndt die izigen schwürigen zeitten vorge-
schützet, auch Meines bruders absentz,
welcher numehr majorennis ist, etcetera
zu rahten: 1. wann der leichconduct am
bequehmsten anzustellen, welchen tag? Jhrer
Gnaden herrvatter sehliger, seindt der ältiste
im hause gewesen, der vndt das haüpt
der ganzen familiæ, dero ihre ehr billich zu
gönnen. 2. Weil herrvatter sehliger testatus
gestorben, wie es mitt apertur des Testaments
zu halten, vor oder nach der leichbegängnüß,
wann am füglichsten? 3. Wie doch dieser
|| [[Handschrift: 119r]]
tödtliche fall, Kayßerlicher Mayestät[,] auch dem herrn Gene-
ral zu notificiren mitt guter manier,
vndt rechten zeitt, hette einen großen res-
pect auf herrvatter sehligen getragen, welcher
respect diesen landen mercklichen zu statten
kommen, wie gleichwol derselbe auf itzi-
ge herrschaft fortzupflanzen. Nota Bene[:] wie-
wol die lehen an itzo nicht zu muhten,
so muß doch der respect in der notification
darauf gesehen werden, Jtem: zu deliberiren,
wie die lehen zu suchen, vndt zu entpfahen,
vndt ob die lehenbriefe zu verändern, ob-
servantz der lehenbrieffe? 4. Weil Bruder
Ernst, außer landes, wie man mitt der
inventur vndt einnehmung der erbhuldi-
gung zu verfahren, weil er majorennis
21 iahr alt ist? Nota Bene[:] Jn der notification an Bruder Ernst
deßen etwas zu gedencken. 5. Jn genere
die publica des landes betreffend m<ermangelte>
es mir an <genugsamer> jnformation, Jch will gern mitt
einrahten helfen vndt das iehnige thun, waß
der gesambten lande wolfahrt, vndt nuz erfordert.
|| [[Handschrift: 119v]]
3. Gernroda vndt Alßleben betreffend so
bleibt es mir zwar erblich, iedoch das
ich davon dem ältisten in der familia
4 mille ThalerThlr: heraußer gebe, welches geldt
an izo die ämpter nicht können außtra-
gen, will geschweigen, daß sie sollten
vberschuß geben, er räht mir, ich soll
sie quittiren. Weil herrvatter
Ostern noch hat vberlebett, kan man
die pension ad onera Jmperij depor-
tanda, noch auf Jahr vndt tag stunden,
vndt mitt Fürst Ludwig (dieweil Fürst August da-
rinnen jnteressirt) drauß reden.
4. So sagt er mir herrvater sehliger hette
Gott lob keine schulden gemachtt, hette
sein antheil vmb 36 mille ThalerThlr: verbeßert,
wiewol hernachmalß 4 mille ThalerThlr: davon
wieder privatschulden gemacht, also daß
doch noch die verbeßerung auf 32 mille ThalerThlr:
sich belieffe. Es hetten Jhre Gnaden noch
kurz vor ihrem ende, eine güldene kette
|| [[Handschrift: 120r]]
verkaufft, damitt sie ia keine schulden
machen wollten. Es wehre zwar an
izo gar kein geldt in der cassa, vndter-
deßen, sollte man ein stadtlich begräbnüß
halten, die Leipziger Meße credit
halten, præparatoria zu meiner rayse
an Kayßerlichen hof machen. etcetera Die brüder
abfinden, diener[,] gesinde etcetera etcetera etcetera[.]
Gott mag helfen, vndt wolle segenen.
Montag☽ den 19. Aprill.
Man hat heütte fleißig deliberirt vndt
raht gehalten, nach dem die herrenvettern,
Fürst Augustus vndt Fürst Ludwig anhero ge-
kommen, vndt mir das leydt, (condolenter)
geklagt. Sie beyde herrenvettern wahren
im Raht (Fürst August præsidirte als der numehr
das Seniorat, in vnserm hause, vndt familie
hatt)[,] Jtem: ich, Jtem: henrich Werder, der
præsident Börstel, <vndt> Stahlmann.
Dieweil periculum in mora, so wurden
erstljch, vnangesehen der trawer, publica
tractirt, vndt vorgenommen, alß anfangs
|| [[Handschrift: 120v]]
1. Wegen der Beckerischen Regiments
capitain[!], welche begehren, man solle ihnen
den proviant nachschicken, dieweil Sie or-
dinantz zum aufbruch erlangett. Jst ihnen
aber abgeschlagen worden.
2. Des schantzenbawes halben da sollen
alle tage 30 personen 8 wagen viel
holz materialien, etcetera[.] Bestehet auf
handlung, vndt moderation.
3. Vetter Casimirn mitt gersten beyzu-
springen vors volck.
4. Jn Zerbst[isch]en abrechnung, mitt der stadt,
finden sich discrepantzen, et cetera vndt daß sie
herrvatters sehligen ordinanz vberschritten.
Wirdt ihnen verwiesen moderate. etcetera
5. Radmüller zu Jerichaw, hat vorgeben,
es wehren 10 mille Mann im marchiren. Bestehet
auf erkundigung bey Graf Philipp von Mansfeldt, vndt
Commissar Fitzthumb.
Nota: diese sachen seindt weittlaüftig,
vndt mitt vielen vmbständen, deliberirt,
vndt ventilirt worden.
Meine puncta betreffend so hat man concludirt:
1. der zeitt der sepultur halben, bin ich beruhet
auf den 19. May einzukommen, den 20. sollte
das leichbegängnüß gehalten werden.
Personen so einzuladen, wehren alle vom
fürstlichen hause Anhaltt, zu Plözka, Cöhten,
Deßaw, Sandersleben, Koßwigk, Rudel-
stadt, Steinfurtt, Barbische grafen, Bentheimb:
Bestellung des leichconducts, wehre omnino,
mitt fürst hanß Jörgens exempel zu conformiren.
2. Wegen apertur des Testaments, so
sollte man warten, biß auf den 30sten: oder
gar biß zu Bruder Ernsts als majorennis ankunft,
aber in alle wege, biß nach dem begräbnüß.
Er sollte kommen, oder einen gevollmächtigten
abschicken, oder es müste nach den vollbrachten
exequien, in der herrenvettern gegenwartt,
eröfnet werden. Die Erbhuldigung betreffend
köndte ich zwar, dieselbe wol einziehen, tanquam
negociorum gestor, an izo in turbulenten zeitten,
iedoch stünde es beßer, Meines bruders fürst Ernsts
ankunft zu erwarten, als der Numehr, majo-
rennis vndt in das 21. iahr gienge.
|| [[Handschrift: 121v]]
3. Notification an Kayser vndt General
müste auf den schlag gemacht werden, wie
bey herrvetter fürst hanß Jörgen sehliger absterben,
Ob jnvestitura zu renoviren oder nicht,
wehre ein punctus iuris, weil herrvatter
sehliger dieselbe in aller nahmen entpfangen.
Bruder Ernst zu schreiben. Assensus des Testaments,
wehre durch tractaten <in> Bruder Ernsts præ-
sentz, leichter zu erhalten. Theilung
der redituum, würde in suspenso stehen,
vndt auf tractaten, abschaffung der
diener, anstalt der Regierung, publica,
et privata schwehr zusammen stehen.
An den general, Dietrich Werdern
abezuschicken, den pristinum favorem
sich zu conserviren.
Es seindt alle depeschen außgefertiget
worden, Alß Werders memorial vndt
creditif, nachm General ins Carlsbadt,
Caspar Pfawens memorial vndt creditif,
nachm general commissario; Saint Julian,
|| [[Handschrift: 122r]]
obersten hazfeldt, vndt Obersten Gramb, etcetera[.]
Mein vetter, fürst Johann Casimir, jst
auch her kommen, mir das leydt zu klagen,
nach dem die an herrenvettern verreyset
seindt.
Jch habe heütte vormittags die leiche in
den sargk legen, vndt zuschlagen laßen,
dieweil die materia, angefangen
außzulaufen, ob zwar der cadaver noch
gar schön gewesen.
Jch halte mich inne, in meinem losament,
als kläger, vndt komme so wenig als
müglich auß. Sollte billich also vor der
begräbnüß bleiben, wiewol ich heütte zu
Mittage, in dem nebengemach gegeßen
mitt den herrenvettern, den abendt aber
gefastet.
Nota: Es liegen an izo 11 compagnien fußvolck
im lande, 5 zu Zerbst, 1 in der schantze, 2 zu
Ragun vndt Jeßniz, 2 zu Gernroda vndt
Großen Alsleben, 1 zu Nienburgk. etcetera
Dienstag♂ den 20. Aprill.
heütte frühe ist vetter Casimir weggezogen,
ich hatte gestern albereitt in meinem
losament, dieweil ich nicht außgehe,
vndt kläger bin, abschiedt von ihm genommen.
Er hat sich zu aller guten assistenz er-
botten.
An herren von Dona, auch Adolf Börsteln
geschrieben, Jtem: blancqueten, an den
König in Franckreich, vndt hertzog von
Savoya, <auch an die kaufleütte zu Amsterdamb,
vndt hamburg.>
Der Superintendens, Magister Reinhardus
hat mich besuchtt, vndt mir das leydt ge-
klagt.
Marschalck vndt hofmeister haben sich zusammen
gesetzt, vndt wegen der Trawerkleider
vorschläge gethan.
Letzter recess herrvatters sehliger: vom 13. A-
prill, welchen so wol Seine Gnaden als die
beyden herrenvettern Fürst August vndt Fürst Ludwig[,]
auch vetter Casimir vndterschrieben.
Beruhet auf 9 puncten: Darzu die einquartirung
1<d>er 5 Peckerischen compagnien, deren man sich
nicht endtbrechen können, anlaß gegeben:
1. das biß zu verhofter abführung derselben,
zwey zu Ragun vndt Jeßnitz, zwey zu Gern-
roda vndt Großen Alsleben, eine in Nienburg
gelegt werden, damitt die haüptstädte
ihre nahrung behalten, die commercia im lan-
de, vndt der agkerbaw nicht gehindertt,
auch die compagnie in der Schantz erhalten werde,
vndt beyden durchzügen, man desto baaß
auß den Städten, den proviant anschaffen laßen
können, vetter Casimirn soll der Malz-
scheffel vndt Tafelthaler welcher Jhrer Liebden sonst
von iedem brawen, in den städten Ragun, vndt
Jeßnitz gegeben wirdt, von iedem braw des
commißbiers ebenmeßig gegeben werden, wann
ihr solches durch izige einlägerung in itzt-
gedachten beyden städten, Ragun, vndt Jeßnitz,
sollte abgehen, auch do an dero vorwerck, Mühlen,
geleitte, vndt dergleichen intraden dero öerter,
ein erweißlich abgang durch diese einlägerung
zustehen sollte, daßelbe Jhre Liebden, nach erkandtnüß,
aus dem gemeinen werck zu ersetzen.
|| [[Handschrift: 123v]]
Jm fall auch, das die Marrazanische knechte,
vber kurz oder lang abgeführet, vndt diß
volck lenger im lande verbleiben sollte,
das alßdann, eine von denen zu Jeßnitz
vndt Ragun liegenden compagnien ab: vndt
naher Zerbst geführet werden solle.
2. Die ordinanz auf iedere compagnie wann
gut Regiment gehalten, soll eine compagnie
mitt 350 pläzen, für officirer vndt
knechte vergnüget, vndt an stadt des
fleisches, täglich auf einen platz 9 Pfennige (denarii)d.
wie in die schanze gereichet werden.
3. Solcher vndterhalt, ist von dem ge-
treydig zu nehmen, welches von dem
von Schönfeldt <Vndt
andern,> erborget<erhandelt> ist, zu bier
vndt brodt, für die zu Jeßniz vndt
Ragun liegende compagnien, darnach, das
wirdt geschaft an<fleischgeldt wirdt> genommen, vndt servicen,
von der contribution der ämbter Deßaw,
Wörlitz, Ragun, vndt Jeßnitz so
ferrn es auf beyde compagnien zureichen thut.
|| [[Handschrift: 124r]]
herrvatter sehliger, will so viel getreydig auf-
bringen, das es in dero ämptern, gelegenen
beyden compagnien, wol zureichen soll, auf
6 wochen lang, dieselben, mitt bier vndt
Brodt zu versehen. Das fleischgeldt vndt
servicen aber soll wöchentlich auß der
cassa gereicht werden. Sollte es aber
lenger als 6 wochen wehren mitt einlagerung
des volcks hette man sich ferrner zu vergleichen.
Betreffend die compagnie zu Nienburg wirdt Fürst Ludwig
das getreydig, zu bier, vndt brodt, gar
leichtlich erlangen können, was aber an
fleischgeldt vndt servicen selber compagnie
wochentlich zu geben, ist die contribution
der ämpter Nienburg vndt Warmb-
storf darzu deputiret, Jedoch so wirdt
man dißfalß mitt der contributionscassa,
Monatlich richtige abrechnung halten, vndt
do minder oder mehr außgegeben, soll der
iehnige, so etwas im Rest verbleibett, dem
andern theil baare abstattung thun,
wie dann insonderheitt, ambts vndt stadt Cöhten,
contribution, nebst deme was im fürstlichen
|| [[Handschrift: 124v]]
Bernburgischen antheil zum vberschuß verbleibett,
zu der contribution in der Schantze deputirt
verbleiben muß.
Auch seindt die bey dem Amptt vndt Stadt
Sandersleben, außstehende Steẅerresta,
so sich auf 1300 ThalerThlr: 9 gute Groschengg: 1½ Pfennig (denarius)d
belauffen, auß bewegenden vrsachen,
zu dieser landesnoht deputirt, vndt
hat sich Fürst Johann Casimir darzu er-
botten, solche durch schleünige executions-
mittel, so viel müglichen eintreiben,
vndt zur contribution cassa liefern
zu laßen.
4. Betreffend den vndterhaldt der Marraza-
nischen knechte, weil dieselbigen numehr
fast die zahl der 1500 Mann erreicht
haben, so ist ein anschlag, zu ihrem vn-
dterhalt verfertiget, vndt muß die
stadt Zerbst in ihrer itzigen trangsaal,
nicht gelaßen werden. Jhre abrechnung
zu vrgiren. Jhnen getreydig vorzustrecken.
Commißbier von ihnen anzunehmen.
|| [[Handschrift: 125r]]
5. Die contribution in die schanz belaüft
sich wochentlich auf 455 ThalerThlr: 18 gute Groschengg:
Darzu ist Ambts vndt Stadt Bernburg, vndt
Cöhten, contribution deputirt, Fürst Ludwig
will mitt ernst darob halten, damitt
dieselbe Monatlich, nach müglichkeitt,
einkommen möge.
6. Durchzüge betreffend weil die haüpt-
städte dißeit der Elbe, allerdings
vnbelegt verblieben, alß ist mitt densel-
ben dahin zu handeln, (wann alle das volck
noch im lande sein sollte, vndt alßdann
durchzüge dennoch geschehen,) das das bier
vndt brodt, von denselben verschoßen werden
möchte. Was aber den hafer anlangett,
damitt ist der Bernburgische vndt Cöthnische
antheil zimlich versehen, Es will auch vetter
Johann Casimir von den Sanderslebener vndt Frecklebener
restirenden Steẅren 1000 ThalerThlr: an hafer
verwenden, damitt die stadt Deßaw,
vndt der Zerbst[isch]en antheil, damitt nach
Notturfft versehen werden könne.
|| [[Handschrift: 125v]]
7. Damit der gemachte anschlag desto baaß
erreicht werde, auch alle abkürtzungen
vndt darauß besorglicher disputat ver-
hütet werden möge, Als ist verglichen,
das ins künftige bey den durchzügen,
auf 100 Mann zu fuß 2 ThalerThlr: 2 Groscheng:[,]
auf 100 Pferde aber 4 ThalerThlr: 4 gute Groschengg:[,]
der commun da solche trouppen
liegen, an stadt der servicen passirt,
vndt gut gethan, die vbrige befreyung
aber allerdings cassirt vndt aufgeha-
ben5 werden sollen.
8. Abschickung an Obersten Pegker,
sollte etwas volck wegkommen, müste
die veränderung der quartier vorgenommen
werden, vndt ein theil dem andern, gebührlich
beyspringen.
9. Wegen der retardaten so am 8. Martij
iüngsthin angegeben nemlich der 5668
ThalerThlr: 3 gute Groschengg: 10 Pfennige (denarii)d: davon mehr
nicht, als 499 ThalerThlr: einkommen, wie
|| [[Handschrift: 126r]]
dann auch den außgelaßenen vndterschiedenen
befehlchen, auch der bey iüngsten convent v-
bergebenen memorialien zu wieder, ezliche
städte vndt Aembter, weder ihre con
contribution, noch abrechnung biß dato ein-
gebracht, vndt aber an izo in der gleichen großen
landesnoht der gleichen richtigkeitt zu be-
fördern nöhtig, So seindt befehliche an die
beampten, daß sie Monatlich die contri-
bution richtig abführen sollen, ergangen,
Johann Ludwig Schwarzenberger Rech-
nungsraht, soll destwegen schriftliche
erinnerung thun, vndt nicht eher bezahlen
biß man ihm rechnung leiste etcetera auch
handtbiehtung zu gewarten haben, etcetera[.]
Die 1958 ThalerThlr: 1 guter Groschengg: 11½ Pfennige (denarii)d so man
ihm in seiner lezten abrechnung den 4ten.
Martij schuldig verblieben, soll man ihm
richtig machen, vndt wo die contribution
nicht zureichen wollte, eher etwas von
den Steẅerretardaten darzu zu legen.
|| [[Handschrift: 126v]]
Der Rechnungsraht vndt obereinnehmer
sollen richtige Register vber das zur
contribution erborgte getreydig halten,
vndt dahin sehen, damitt solches nicht
allein, durch die contributiones<s rechnung>gehen,
gehen, sondern auch die schein vndt obli-
gationes so außzustellen darauf ge-
richtet werden mögen.
Vhrkundtlich ist dieser receß von
hochgedachten Jhren fürstlichen gnaden eigenhändig
vndterschrieben, vndt mitt fürge-
drückten daumsecreten be-
kräftigett. Actum Bernburg den
13den. Aprilis, Anno 1630.
Nota Bene[:] Diesen receß habe ich nicht reine
abgeschrieben sondern extractsweyse.
Es seindt heütte auf den abendt 6 braune
pferde Dietrich Werdern zugeschickt worden,
der soll abgesandter nachm Carlsbadt
sein, zum hern general.
Es ist heütte ein schreiben von Wien, ankommen,
an die gesambte herrschaft geschrieben, id est:
an Meinen gnedigen herzlieben herrenvattern sehligen[,] an
Fürst August[,] an Fürst Ludwig[,] an Fürst Johann Casjmirn.
Jch habe es auß sonderbahrem respect, nicht
erbrechen wollen, sondern an herrenvettern,
Fürst Augustum geschicktt, welches der
Marschalck, dem præsidenten, hat sagen
laßen. Noch dennoch, hat ers erbrochen,
vor allen fürsten.
On veut oster ses biens a Wieterß-
heimb, contre le commandement & le pardon
si accomply de Sa Majestè mesmes en es-
crit. I'intercederay, pour luy envers le
Prince d'Eggenberg, car l'Empereur luy a
absoluëment pardonnè, a cause qu'il a
servy le feu Duc Christian de Brunswyck.
Zeitung das Jhre Kayserliche Mayestät abermals am
fieber kranck sein, Gott helfe derselben
mildiglich zur beßerung.
Jtem: der collegialtag, vndt vngrische
landttag seye wieder verschoben.
Die propositiones aufm Churfürsten-
tage sollen nachfolgende sein:
1. Wie ein bestendiger friede im
Reich zu machen?
2. Wie frembde nationen vndt garniso-
nen von des Reichs bodem[!] zu bringen.
3. Wie die im Reich liegende Kayßerliche
vndt ligistische soldatesca zu contentiren?
4. Von einer contribution zu einem
kriege, wieder die außländischen feinde,
insonderheitt, wieder den Türckischen
Kayser, vndt die Staden in hollandt, oder
sonsten kriegsmitteln, darbey aber die
Churfürsten sonderlich verschonet werden sollen.
5. Von einer composition zwischen den
Catolischen vndt protestirenden Reichsständen, die
geistlichen gühter betreffende.
Der præsident Heinrich Börstel ist diesen abendt, bey
mir gewesen, mitt berichtt, daß 4 capitain[!]
von den Beckerischen alhier sein, die wollen
Morgen gebe gott aufbrechen, iedoch daß man ihnen
den proviant nachschicke. Man hat es ih-
nen abgeschlagen, aber auf iedere compag-
nie 100 ThalerThlr: zu schencken verheißen,
wann Sie würden fortziehen. Es seindt der
compagnien 5 die vnß gestern so schwehre
deliberation gemachtt, vndt verhoffentlich,
so schleünig aufbrechen werden.
Dietrich Werdern, werden 100 ThalerThlr: auf die
rayse mittgegeben, nachm Carlsbadt, dahin er
zeüchtt, mitt 6 kutschenpferden, vndt 1 raysigen,
kan von Leiptzig auß, in 4 tagen hinkommen.
Jch gebe ihm, einen edelknaben <Lytsawen> mitt, & des
secretes commissions. perge
Vor 8 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: <Braunschweiger maß> 28 ThalerThlr: vor 16 <Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:> hat er 27
ThalerThlr: bekommen, id est: 224 vndt 432[,] Summa 656,
415 ThalerThlr: mittgebrachtt, Barthold Lytsaw, <das
vbrige, jst noch nachzuschicken, alß 241 ThalerThlr:>
<Meine haüptroß, seindt heütte von Ballenstedt, herkommen.>
Mittwoch☿ den 21. Aprill.
Baltzer ist von Eger wiederkommen,
hat gantz nichts außgerichtett,
auch wegen gedrangnüß der losamen-
ter die besprochenen, nicht behalten
können, also das es scheinet das
es fatal seye gewesen daß ich mitt
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, nicht habe
in den sawerbrunnen ziehen sollen,
dann das erste mal wardt Meine gemahlin
todtkranck, das ander mal ist Mein gnediger herzlieber
herrvatter sehliger gestorben, da doch
beyde mal die rayse dahin gewiß
angesezt war. Homo proponit, Deus
disponit.6
Der hofprediger Magister Sax hat vnß im Saal
gepredigett.
hat mich hernachmalß auch privatim conso-
lirt, vndt vndter andern gesagt, wie
herrvatter Sehliger das lezte mal am
behttage in seiner predigt gewesen,
|| [[Handschrift: 129r]]
da hette er den text tractirt:
Nota Bene verlaßet eüch nicht auf die Fürsten,
dann sie seindt Menschen7 etcetera iedoch
also, das man sie vor causas instru-
mentales, vndt organa Dej, zu
vnserer zeitlichen wolfahrt, nicht
aber, vor causas principales,
halten sollte.
Eine condolentz antwortt, von herrvetter
Fürst Ludwig von Cöhten, entpfangen.
Schreiben von herren Schafgotsch, vndt von
Johann Löẅen, entpfangen, auch von Christoph
Maler, d'importance.
Le President, & le Mareschal, ont desirè, de
meilleur drap, que les autres, assavoir
de 3 DalersDal: 18 gute Groschengg: ce qu'aura aussy Reüße.
J'ay eu le haüptschlüßel, & ay dit,
qu'il entrast, quand il voudroit, en
mon logis, comme il a fait, du vivant,
de feu Monseigneur, mon Pere.
Jch habe ein 33 notificationschreiben vollzo-
gen, ohne die vorigen.
Melchior Loyßen nach Leiptzig, geschickt,
in wichtigen angelegenen sachen.
Schreiben von der herzoginn von
Mecklenburg von Lübeck ent-
pfangen.
Donnerstag♃ den 22. Aprill.
An herrn Christoph von Dona, vndt an graf hans Moritz von
Nassau geschrieben, a cause des deniers auf
Nota Bene den 16den. huius, mitt fleiß datirt.
An die hertzogin von Mecklenburg geschrieben.
Mitt dem Marschalck Erlach conversirt.
Jtem mitt Madame, auch mitt schwester Sybille Elisabeth.
La femme du Président Heinrich Börstel est malade jusqu'a la mort,
s'estant si fort effrayèe, (enceinte qu'elle est,)
de la mort de feu Monseigneur, car i'ay sceu qu'elle
a quelque sinistre opinion de moy, comme si ie
voulois du mal, & estois ennemy de son mary,
ce que ie ne suis point, s'il se comporte envers
moy, comme il se convient.
<Freitag♀ den 23. April>
Jch habe heütte noch, ein 8 notificationsschreiben
<vndterzeichnett>verfertigett, vndt auch die einladungsschreiben
verfertigen laßen, vndt vollnzogen.
Die notificationes gehen fast durchs ganze Römische
Reich, die invitationes aber <zum
leichbegängnüß,> nur restricte, auf
die Anhaltische freündtschafft, alß Plötzkaw,
Cöhten, Deßaw, Rudelstadt, Sanderßleben,
Koßwigk, vndt auf die grafen von Barby,
als nachbarn vndt nahe anverwandte, <wie
ingleichem Bentheim[.]>
Der præsident ist bey mir gewesen:
L'enterrement vá a spese communj.
A Ratisbonne ou Vienne:
1. Faut recevoir le fief.
2. Traitter de l'affaire de Gernrode,
& des Abbayes.
3. De l'affaire d'Ascanie.
4. Pour eviter l'enlogement
vers l'hyver.
5. Mes affaires particulieres, de la
pension.
Nota Bene[:] L'affaire des Abbayes, est de tresgran-
de consequence, & jmportance, pour les Princes,
pour la noblesse[,] pour tout le pays. etcetera
Bernburg, Gernrode n'a que 4 mille DalersDal: de revenu
(hors de guerre, et quand il est conjoinct
a Großen Alsleben) mais ses forests, die
Gernrödischen forst[!], sont tellement an-
nexes, & conjoincts au baillage de Harzgue-
rode, que les meilleures pieces de la
forest Hercynie en seroyent arrachèes
lors qu'on le confisqueroit. Plötzkaw
est fief de Gernroda, Item: le village
de Padeborn, Monsieur Erlach a la pluspart de
ses champs, en fief de là, les champs
icy a Bernburg, die meisten lasäcker,
desquels depend le service, die dienste
der vndterthanen, die würden mir alle
außfallen, dieweil sie Gernrödische lehen
sein, der Aeptißinn hof alhier zu Bernburg
darzu, ein 20 biß 22 hufen landes, ge-
hören. Man hette nicht gar gut
recht darzu, denn es wehre Gernroda
ein ganz absonderlicher standt des Reichs
|| [[Handschrift: 131r]]
gewesen, außer vnserm territorio gelegen,
hette auch absonderliche vota, in Reichs-
vndt krayßtägen gehabtt, Noch dennoch
hette mans gleichsam mitt gewalt eingezo-
gen vndt das stifft nicht besezt. Ob man
schon die Erbschutzvogtey drüber zu præten-
diren, so hieße doch nicht schützen, einen
auffreßen. Man hette zwar etzliche
gerechtigkeiten dran vorzuwenden,
aber sie würden schwehrlich den stich halten,
sonderlich bey itziger eyfrigen refor-
mation8 Jhrer Kayserlichen Mayestät[.] Man
müste sehen, ob die instantz der grafschaft Ascani-
en, die andern sachen zurückc halten möchte,
vndt müste sich mehr auf das bloße
glück, vndt gnade Gottes, alß auf die
justitiam causæ verlaßen.
Nienburg wehre auch per fas & nefas
eingezogen, denn ob schon Fürst Wolfgang,
vor dem Paßawischen vertrage noch, den-
selben Apt vertrieben vndt gefangen gesezt
|| [[Handschrift: 131v]]
so wehre er doch darnach durch vor-
bitt <Vndt
opposition> seiner papjstischen andern vettern,
zu Deßaw residirend, wiederumb ein-
gesetzt worden. Es lebten auch noch wol
leütte, welche des lezten Apts, todtfalles
sich erinnerten. Nun hette er seine ju-
risdiction behalten, lehenbrjef er-
theilet, regalien gehabt etcetera wehre
derowegen auch iniusto titulo, daßelbige
stifft arripirt worden, vndt hette bey
ein 9 mille ThalerThlr: einkommens. Die meisten
vom adel, hetten lehen darvon. Es
würde auch eine ganze landesruin
sein, vndt wir vnsere Taffeln
nicht halten können, wann wir
die klöster, Nienburg, Gernrode, <Großen
Alsleben.>
Kelwig, Koßwig, Möhrungen, etcetera etcetera
müsten verlieren.
herrvatter sehliger, wehre eine anima
perfectissima gewesen, als man vndter
100 mille Menschen, nicht finden würde, sie
hetten ein vnvergleichliches judicium, vndt
eine sehr stadtliche memoria gehabt, alle<das>
man doch selten, beysammen, fünde. hette
können alle consilia vndt deliberationes,
noch bey itzigem dero hohen alter, wol
behalten, sich darauf wol resolviren, vndt
von punct zu punct, alles reassumiren,
mitt männiglichs verwunderung. Sie
wehren in Scientia militarj, so wol
als in prudentia civilj & Philoso-
phia moralj, höchstrühmlich erfahren ge-
wesen, vndt hetten es allen andern
fürsten darinnen <weitt> zuvor gethan. Man
köndte Jhre<r> Gnaden sehliger ohne einige adula-
tion wol nachsagen, daß sie alle virtutes,
ia culmen Virtutis erreicht haben, in dem
Sie semper sibj similis, vndt semper idem9 so
wol in glück, als vnglück verblieben,
|| [[Handschrift: 132v]]
auch die güldene mediocritet in allem
wol zu halten gewust, dem der-
gleichen constantia animj, fast bey
keinem Menschen, würde zu finden sein.
Man müste die personalia, also machen,
damitt man gleichwol den sachen,
nicht zu viel, oder zu wenig thete, vndt
die zuhörer bevorab, die Kayserischen,
nicht offendirte. Er stellete mirs an-
heimb, was ich würde wollen auf-
setzen laßen, so wollte ers formiren.
Il me dit aussy, que Son Altesse n'avoit par
an, que 14 mille ou 15000 DalersDal: de revenu,
sur quoy il se pouvoit abbandonner, car
encores <qu'il auroit,> de 27 mille a 28 mille Dalers, par
an, si est ce, qu'il en falloit raccour-
cir la despence, de 4000 pour les choses
communes, & publiques, puis apres, la conser-
vation des edifices, des baillages, etcetera mon
entretenement d'alors, 4 mille mes freres, mes
|| [[Handschrift: 133r]]
soeurs, leur entretien, les gages de tant
de serviteurs, tant des estrangers, qu'il faloit
mourrir a leur arrivèe, avec leurs chevaux,
& choses semblables, ainsy qu'il ne luy restoit,
que 17 mille 14 mille pour sa vie, & de toute la
cour, lesquels deniers, se despençoyent
fort aysement, & cependant feu Son Altesse
m'auroit fait nulle debte, la où les
autres freres, en faysoyent, tous les ans.
Mitt Gernrode, vndt Alßleben, hette
ich der gewehre halben, mitt den herren-
vettern zu reden, im fall Fürst August wollte,
ich sollte ihm præcise iährlich die 4 mille ThalerThlr:
heraußer geben, auch Gernrode, vndt
Großen Alsleben, behalten, so müsten sie
mirs auch gewehren, das ichs behielte.
Bey dem Ambt Bernburg, sollen 60 hufen
landes liegen, bey iederm Forwergk 30
zum Gernrödischen hoff, gehören 22 hufen.
Das Ambt Bernburg soll wegen des Mißwachßes,
diß Jahr nur 5000 ThalerThlr: tragen, da es
wol eher 8 mille getragen.
Samstag♄ den 24. Aprill.
Antwortt von beyden grafen von Barby,
alß Albrecht Frjderichen, vndt Jost
Günthern end<t>pfangen, condolendo.
Jls me donnent, de la Dilection, Liebden
ce que jamais aucun conte, ne m'a
donnè, mais i'entends, que c'est le
style des Contes de Barby, depuis le
temps de feu Monseigneur nostre Pere
grand, auquel fut ainsy escrit
par son beaufrere le Conte de Barby,
car ils donnent aussy, le mesme
tiltre a feu Monseigneur mon Pere, de
bienheureuse memoire, ce quj me
fasche un peu, & je l'admonnesteray
a son temps, quand le dueil sera un
peu passè, pour les instruire mieux,
sous main, par Paul Ludowig le Secretaire[.]
Avis vom præsidenten Heinrich Börstel das ezliche knechte
|| [[Handschrift: 134r]]
vom Lichtenstainischen Regiment, vndter
dem Capitän leütenambt Pappenscheller,
sich in die dörfer Großen, vndt klein
Alßleben, wie auch Frosa vndt Nachter-
stedt, einquartiret, welche albereitt
eigenthetige einlägerung, ohne vorherge-
hende vnsere ordinanz vndt notification
zuverhütung eingangs billich förderlichst
zu anden vndt abzuschaffen, destwegen
ich an hern Obristen Pegker geschrieben,
damitt ihr aufbruch befördert werde.
Eine condolenz antwortt von vetter Johann Casimirn.
Ganz verworrene sachen, diesen abendt bekommen,
von wegen der wittibe zu Koßwigk, von wegen des
brückenbawes an der Deßawer Elbschantze,
Jtem: von wegen des Marrazanischen
Regiments, die da gar viel begehren,
vndt sich mitt keiner ordinanz, recht
wollen begnügen laßen, darüber man nicht
vnbillich, sich an Jhre Liebden den herren General
halten thut.
Sonntag☉ den 25. Aprill.
Antwortt von der Aeptißinn vndt pröbstinn
von Quedlinburg durch Thomaßen.
Schreiben von Adolf Börstel auß Franckreich bekommen.
Predigt angehörett.
Allerley mitt dem præsidenten Heinrich Börstel conversjrt,
bevorab auch wegen der schanze si on n'y
pourroit entretenir 1 compagnie du nostre.
Diesen abendt wiederumb schreiben von
Deßaw, vndt negocia wegen eines consenses,
welchen wir Fürst Augusto mittzutheilen, vber
50 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten großes maßes, welche
den vndterthanen im Zerbster antheil,
vmb ihrer armuth willen, zum sahmkorn
vorgestreckt werden, <von herrvettern.>
Montag☽ den 26. Aprill.
Negocia, wegen des Marrazanischen
Regiments.
Gelesen. Conversirt. Jn garten
spazirt darein ich vnvermerckt
in diesem guten wetter, spaziren gehen kan.
Es ist eine fuhre, nach Leipzig, zu Melchior Loyßen
bestellet worden, dieweil er heraußer
soll. Gott gebe nur, das es glücklich
abgehen möge, & qu'il ne soit pillè, nj
saccagè. Er wirdt auch geldt, mitt sich, heraußer
führen, <pour moy.>
Verzeichnüß deßen, waß die Marrazanischen
officirer, so wol vor ihre compagnien, alß vff
die Statten prætendiren dörfen zu Zerbst:
<wochentlich.>
Erstlich vff eine compagnie
Dem haüptmann | 50 platz |
Dem leütenampt | 20 |
Dem Fendrich | 15 |
Feldtwaibel | 8 |
Führer, Forrier, Feldtschreiber,
Feldtscherer, vndt zwey gemeine webell iedem 5 platz, thut |
30 |
Sechs corporaln, vndt einen Capitain
d'armes, iederm 4 platz, thut |
28 |
Vier spielleüthen, vndt 24 gefreyeten,
iederm 2 platz, thut |
56 |
Die effective gemeinen knechtt, iederm
1 platz. |
|
Zu vndterhaltung der pferde, bey ieder
compagnia, 10 |
Auff die Staatten,
Dem herren Obersten | 150 platz, |
Dem hern obrist leütenampt | 40 |
Dem obrist wachtmeister | 30 |
Regiment Schultheiß | 30 |
Quartiermeister | 30 |
Caplan | 20 |
Secretarij | 20 |
Staabhalter | 9 |
Gerichtswaibell | 5 |
Gerichtsschreiber | 5 |
Zwey gerichtsgeschwornen iederm
2 thut |
4 |
Wagmeister | 5 |
Dem Profoß mitt sambt seinen
leütten |
50 |
Vndt zu vndterhaltung der pferdt,
bey den Statten. vff 30 pferdt. |
Nota: Sonst bekömbt einer, (gemeiner Soldat)
täglich, 9 Pfennige (denarii)d. zu fleischgeldt, 2 Pfund (libra)℔: brodt,
vndt 2 maß bier, auch etwas, vor service-
geldt, <3 gute Groschengg: die woche.>
<Antwortt, von Sanderßleben, <wegen
erscheinung zur begräbnüß.>>
Dienstag♂ den 27. Aprill. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Sciagurato oltre misura senza ragione.
Escrit a Heinrich Börstel Præsident que j'avois 15 mille DalersDal:
de debte particuliere qu'il falloit la
pluspart rendre en un an & le reste
en deux ans, s'il me conseilloit de renon-
cer le capital des 12 mille DalersDal: l'argent du maria-
ge de Madame pour payer la pluspart. Qu'il
me falloit 4 mille DalersDal: pour<de> la landtschaft,
pour le voyage de Ratisbonne car du
mien je ne escaurois faire. Je luy ay
confiè tout cela, & comme feu Son Altesse avoit
dit avoir autant par an, qu'il pouvoit
laisser s'il vouloit a chacun de ses fils
autant qu'avoit un Duc de Holsteind 12 mille DalersDal:
<par an.>
car | 8000 | de Bernburg |
8000 | de Hazgerode[!] | |
6000 | de Ballenstedt | |
4000 | de gernrode & Groß Alsleben. | |
6000 | des jnterests en la landtschaft. | |
4000 | ne scay plus d'ou? | |
Summa |
36000 |
ThalerThlr: |
Der Præsident ist bey mir gewesen,
hat allerley mitt mir conversirt, vndt
schreiben von herrvettern Fürst Augusto, vndt
dem Obersten Pegker, <in guten
terminis,> mittgebrachtt.
Mes Paga debitj, en un an la pluspart,
le reste en deux ans:
13340 | ||
dedit | 636 | empruntèz de<u> Senat de Bernburg <a Pasques se doit rendre, 1631>. |
dedit | 2000 | dote de Madame[.] |
Summa |
15976 |
Bernburg. Vorige Summa 15976 ThalerThlr: von den
einkünften abgezogen, wie sie itzt angeschlagen
werden wollen nemlich 18 mille ThalerThlr: dieses an-
theilß, verbleibet im rest kaum 2000 ThalerThlr:
zu erhaltung, meines hofstadts, Meiner
Brüder vndt schwestern, etcetera[.] Gott mag
helfen.
Conversirt mitt dem Marschalck, von
allerley haußhaltungssachen, vndt außthei-
lung der losamenter gegen die leichbegängnüß.
Sie haben heütte einen schönen großen Stöer
alhier in der Sale gefangen, welches der
ander ist, seidthero herrvatter sehliger hat
alhier hof gehalten. Gott gebe, daß es vnß
glück bedeütte. Er ist 4 ellen lang.
Jn den garten gegangen, mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en ge-
mahlin, spatziren.
Fürst Ludwig, will aufs begräbnüß kommen,
mitt 35 personen, vndt 24 pferden.
Mittwoch☿ den 28. Aprill.
Predigt gehörett, des Magister Saxen.
Presence des Ambassadeurs des Princes
pour recer<Nachmittags abermals verworrene
sachen>f zu tractiren gehabt wegen des
<der stadt> Zerbster antheils<wegen vetter, Iohann Casimirs,> wegen invitation
des grafen von Fürstembergs, etcetera
wegen Morgender zusammenkunfft, zu
Cöhten. et cetera
Nota Bene[:] Warnung, ich solle mitt
Meinen 12 mille ThalernThlrn: dotis <mich> wol vorsehen,
dann wann sie nicht in feudum ver-
wandelt werden, kan mans hernach-
malß disputiren, ob mans zu wie-
derlegen befugt seye? Ergo: soll
ich sie nicht, außerhalb landes,
verdominiren, <ohne consens, bruder ernsts[.]>
Heinrich Börstel hat sich heütte, bey mir
insinuirt, car il a conseillè
a Son Altesse de faire le testament,
|| [[Handschrift: 138r]]
1. pour eviter les soubsdivisions,
dommageables a ceste Principautè.
2. a cause, de tant de confusions,
quj me ruineroyent, en matiere
de despences, <d'argent.>
3. Pour maintenir un seul regime,
& gouvernement, en ceste portion.
4. Quand quelqu'un des autres
Princes mourroit sans heritiers, qu'il
ne faudroit puis apres, tant disputer,
pour les soubsdivisions, &cetera &cetera &cetera[.]
Es hat heütte gedonnert, vndt geregnet,
<Gott seye gedanckt vor den bescheerten regen.>
Er sagte, ich müste vim patrimonij, vndt
die onera, welche darauf lägen, wol be-
trachten, alß die vndterhaltung Meiner schwes-
tern vndt Brüder, die Regierung, Meine
hofstadt, die Aembterschliße, Pensiones, be-
soldung: vndt bestallungen, wiederkaüf-
liche zinsen, meine eigene schulden, die izige
kriegsbeschwehrungen, vielleicht privatio der
Stiffter. etcetera Dabey es mir würde schwehr werden mich
|| [[Handschrift: 138v]]
hinzubringen. Er hette die gantze
Nacht, nicht davor schlafen können,
wie er gehört daß ich so viel
schulden haben sollte. Jch müste
nur mitt bruder Ernsten handeln <vndt
ihme
gute
wortt
geben,>
damitt er mitt <einer> kleinen abfindung
zufrieden wehre, biß bruder fritz
majorennis würde, alßdann,
würde eine kleine theilung
vorgehen.
Bruder Ernst hette Meinem gnedigen herzlieben herrenvatter,
in 3 iahren, vber 500 ThalerThlr: nicht ge-
kostett. Jm vbrigen hette er sich kärg-
lich vndt genaw beholfen, auch fast
durchgebettelt hin vndt wieder, wo
er seinen forthel10 zu verschonung sei-
nes herrenvatters ersehen können.
Er würde sich wol accommodiren,
hette <gar> ein gut gemühte.
Nota Bene[:] Man sagt gar starck <darvon>, der gene-
ral gehe damitt vmb, wie er das landt
zu Meckelnburg wolle quittiren, vndt
gegen der Laußniz außtauschen, damitt
er nicht immerfort, krieg haben müste.
Der præsident hat die personalia
aufgesetzt, damitt man in der leicht-
predigt, Meines sehligen herrnvatters,
gedencken soll mitt gebührlicher ehrn-
gedächtnüß, <vndt ehrerbiehtung.>
Præsident hat 12 iahr, diesen antheil
allein regiert.
Donnerstag♃ den 29. Aprill.
Antwortt von Fürst Augusto, vndt Fürst Ludwig,
wegen beschreibung, ihrer landtiunckern.
Meine wagen seindt diesen abendt
von Leipzig wiederkommen
|| [[Handschrift: 139v]]
mitt wenig convoy, haben Melchior Loyß,
Thomaß, vndt Christoph Maler zurückg gelaßen.
heütte habe ichs erfahren, das gestern,
Nota Bene das donnerwetter, in dem kloster
Kelwigk eingeschlagen, vndt 8 haüser,
angesteckt vndt verbrennet hatt.
Nota Bene Dieses Kelwigk ist eines von den
klöstern die wir förchten, daß sie
sollen eingezogen werden, vndt gehö-
ret herrnvettern Fürst Ludowigen
zue. An izo reformirt11 man
Nota Bene mitt gewalt, in den stiftern,
Magdeburg, vndt halberstadt, auf
päbstisch Catohlisch. Gott behüte
vnser fürstenthumb, vor bösen
enderungen, in Religionssachen. perge
Freitag♀ den 30. Aprill.
Nach Magdeburg geschickt, mitt schreiben an Postmeister
<mitt 3 sigillen.>
Nach Zerbst eine fuhre auß dem amptt
Ballenstedt, geschickt, die noch resti-
rende 6 faß lagerbier abzuholen,
damitt sie nicht von den Marra-
zanischen, etwa, geplündert werden.
Der Obrist Marrazan, hat zu Zerbst, die pacientz
verlohren, will mitt gewalt quartier
nehmen. Man muß jhm, etwaß gratificiren.
Jch bin auf den Thurn[!], (Eülenspjegel genandt,)
gestiegen, zu sehen, ob Melchior Loyß, mitt Thomaßen
ankähme, deren außenbleiben, dieweil
sie gestern gewiß ankommen sollen,
mich gar sorgfältig machet, ob sie
etwa möchten geplündert worden sein.
Es hat heütte, gestern, vndt vorgestern, durch
Gottes segen, in dieser großen dürre,
aufs durstige landt geregnett.
I'ay promis a Francisque le Precep-
teur de mon frere, son avancement,
puis qu'il a estè dix ans, en service, &
tousjours bien veu de feu Son Altesse, soit
en affaires du mesnage, soit en d'autres
services.
Estant ce mattin, au jardin,
avec ma Treschere Compaigne,
en une hutte ou maysonnette du
jardin, un oyseau passa par le
mitan d'icelle, <entre
ma femme,
& moy,> sans avoir
peur de nous. Ie ne scay, si cela
se soit fait, sans quelque bon,
ou quelque sinistre augure.
Melchior Loys vndt Thomaß seindt doch
endtlich noch diesen abendt spähte
ankommen, mitt Christoph Maler m'ont
apportè contentement de Schafgotsch, &cetera
durch Martin Dreßler.