Samstag♄ den 1ten: May.
Zeitung daß die gewaltige stadt, vndt
festung Fernambuco, erobert worden von
Nota Bene der WestJndischen compagnia. Es ist die
vornehmste stadt, vndt Meerhafen
in Brasilia, vndt es ligt eine
holländische flotta von 60 segeln darbey.
Antworttschreiben vom Radzivil.
Jn die Schlesie an herren Schafgotschen,
ein danckschreiben gethan, (car il m'a
prestè a ceste foire pascale de Lipsie
3200 ReichsthalersRthlrs: sans interests, a ren-
dre la moitiè l'annèe quj vient, &
l'autre moitiè en deux ans, c'est a dire
1600 a la foire de Leipzig, de Pasques,
1631 & les autres 1600 a la foire de
Pasques 1632. Or il m'avoit promis 4 mille
Daler de Silesie, quj font 3200 ReichsthalerRthlr:[)]
Schreiben von Bruder Ernst[.] <Bruder Ernst schreibt mir, der geschwinde abfall des
herzogs von Savoya, seye also bewandt gewesen.
Als der Cardinal de Richelieu mitt gewalt in ihn gedrungen, er sollte sich rotunde
Französisch erklären, vndt er tergiversirt,
dieweil er Vicarius Imperij, vndt auch in
etwas vom Reich dependirte, Alß hat der
Cardinal 300 aventurierj h nach Turin
|| [[Handschrift: 142r]]
geschickt, vndter dem schein der freündtschafft den herzog beym kopf zu nehmen,
welches, als es der hertzog außgekundtschafft, hat er sie selber gefangen nehmen
laßen, sich auch alßbaldt Spannisch erklärt. Als nun darüber Richelieu
bestürtzet worden, vndt auß grimm
zu plündern, vndt zu brennen angefangen,
hat ihm der herzog von Savoya zuentbiehten laßen, er sollte das brennen
einstellen, wo nicht so wollte er die
300 franzosen, welche von vornehmen
geschlechtern seindt, vber die Mawer hinauß alle aufhencken laßen, darüber
hat der Cardinal, das brennen, vndt
sengen, einstellen müßen, vndt der herzog
von Savoya ist nicht ohne vrsach alienirt worden.>
Schreiben von Fürst Augusto will auf die begräb-
nüß kommen, mitt 25 personen, 11 raysigen[,]
14 kutschenpferden.
Schreiben vom Præsidenten daß haüptmann Richters,
compagnie soll aufbrechen, Sie ligt noch zu
Gernroda. Er soll die restirende krancke<n>
knechte auch mitt sich nehmen, so in den andern
quartiren liegen. Es soll alles in Pommern
rücken, sans doute, pour eviter l'invasion
de Swede.
Jch habe gar ein schönes condolentzschreiben, von
dem von Knesebeckh entpfangen.
Zeitung auß Jtalien, das die Kayserischen den
venedigern 400 Mann abgeschlagen, vndt
viel vornehme officirer gefangen.
I'ay donnè ce mattin a madame ma
Compaigne le bien de Padeborn franc,
qu touchant les 3 arpents de terre,
pachtäcker, que i'y ay.
<Caspar Pfaw, jst wiederkommen.>
Predigt gehörett.
Mitt dem præsidenten Heinrich Börstel conversirt:
Saint Julian, will zwar, das volck, auß dem
lande nehmen, gegen Schweden, will aber haben,
man soll ihm die proviant nachschicken, biß
in Pommern hinein.
Heinrich Börstel s'offre de parler aux estats du pays,
pour en obtenir 4 mille DalersDal: s'il se peut.
Das Barby Euer Liebden schreibt kömbt daher, dieweil
die grafschafft Mülingen, damitt wir
vom Kayser immediate beliehen, ihnen, von
vnsern vorfahren ist conferirt worden,
also daß es ein afterlehen ist. Dieweil
es aber einesmahls, (wie zu geschehen pflegt,)
discrepantzen gegeben, vndt die grafen von
Barby, das lehen nicht recognosciren
|| [[Handschrift: 143r]]
wollen von vnsern vorfahren, sondern vom
Kayser immediate alß hat man sich zu groß-
herrvatters zeitten vergljchen, also das es
<das haus Barby> mitt gewißen pactis, dennoch die grafschaft
Mülingen, vom fürstlichen hause Anhalt, zu lehen
erkennen müßen, vndt zu erhaltung meh-
rerer vertreẅlichkeitt, sollten die grafen
von Barby, macht haben, an die fürsten von
Anhaltt, Euer Liebden zu schreiben, welches schrift-
lich verglichen, verabschiedet, auch lange
zeitt, also gehalten worden, wehre. <Mais
ie ne me veux pas attacher a tels preiüdices personels.>
Regalia Jmperij wehrer[!] vielerley, inson-
derheitt aber, 1. das Jus collectandj, steẅren
anzulegen, 2. Jus cudendj monetæ[,] 3. Erbhul-
digung, 4. Schäze suchen, 5. Bergwercke,
vndt dergleichen mehr, <6. zölle[,]> <7. Folgen, perge>, so vom Kayser verliehen
wirdt. etcetera
Bey fürstlichen begräbnüßen vndt solenniteten
würde mehr auf die observanz vndt her-
kommen der haüser, alß auf andere Obersten
vndt dergleichen gesehen, welche bißweilen
vber die schnur renneten, vndt modum excedirten.
Er verhofte, ein 1200 ThalerThlr: auß hiesigen Bernburger[,]
Gernröder vndt GroßAlßlebener schäfereyen
zu lösen, dieses Jahr. Alhier wehren
3 schäfereyen mitt dem Gernröder hoff,
auf iederer verhofte er 300 schwehre
steen wolle zu bekommen, vndt iedern steen
zu 3 ThalerThlr: zu Gernroda<großen alßleben> 60 steen,
zu Gernroda 50 steen, alles schwehre
steen. <Jl me disoit aussy, que Monsieur mon Oncle le
Prince Louys, ne dependoit en tout, par semaine,
Nota Bene que 100 Dalers, pour sa cave, & cuisine.>
Escrit au baillif de Ballenstedt, en
matiere d'argent, et d'autres choses. perge
<Nota[:]> Zumuthung der Marrazanischen, auf
10 compagnien ihnen die proviandt nachzu-
schicken, biß in Pommern hinein, dieweil
sie zum aufbruch, ordinanz bekommen.
Montag☽ den 3. May.
Der præsident Heinrich Börstel ist heütte Morgen, bey
mir gewesen, mitt bericht, daß der Metter-
nich zu halle angelangt, fleißig nach den
Anhaltischen stiftern gefraget, vndt sich sehr
Nota Bene vber Meines herrnvatters sehligen todt gefreẅet.
J'ay payè les autres, 500 DalersDal: a Madame,
vndt also die völligen 1000 richtig gemachtt.
Schreiben vom graf Arnoldt Jobsten, vmb re-
commendation an Kayserlichen hof, wegen der einlagerung.
Jch habe ihm willfahret.
Dienstag♂ den 4. May.
Jch bin mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, nach Ballen-
stedt in der stille, gefahren, vndt frühe aufgewesen.
En chemin nous eussions quasj eu danger au-
près d'Aschersleben, nos chevaux <fuyans &> ayans peur
d'un drappeau de la compagnie du Capitaine Richter,
laquelle nous rencontra[.]
Mittwoch☿ den 5. May.
Escrit au prince d'Eggenberg aux pretensions
de Wieterßheimb.
Avis bekommen, daß Metternich an Jhre Mayestät
geschrieben, die belehnung vnsers fürstlichen hauses
zu suspendiren biß der handel mitt den
geistlichen gühtern richtig.
Andreas Winsius pfarrer von Gernroda, <ist>
bey mir gewesen[.]
Axt auß der Schlesie ist zu Bernburg ankommen.
hauptmann Knoche zu mir kommen.
Donnerstag♃ den 6. May. himmelfahrstag.
henrich Julius, von Wieterßheimb ist
bey mir gewesen.
Je luy ay confiè beaucoup, & le
voyage de Ratisbonne.
Briefe vom præsidenten vndt von Bernburgk.
Nota Bene Jesuiter sollen das stift Gernroda außge-
behten haben.
Freitag♀ den 7. May.
Meine gemahlin, jst hinüber, nach Padeborn.
Jch habe gar ein freündtliches antworttschrei-
ben vom herzog Johann Philips von Saxen
Altenburg entpfangen. Jtem: vom herzog
Radzivil1, <von Leiptzig.>
Samstag♄ den 8. May.
Wollgelder, den Steen zu 3 TalerThlr: zu
Quedlinburg verkauft, vndt ohn 600 TalerThlr:
vor mich bekommen, <an 200 steenen.>
heütte haben wir zu Ballenstedt, eine dop-
pelte gelbe Tulibane abgebrochen, dergleichen
zwillingsweise ich noch nie keine, (meines
wißens) gesehen.
Dietrich Werder hat mir durch Lytsaw
geschrieben, daß er vom general <außm
Carlsbadt,> wiederkommen,
mais qu'il a eu negative pour mon parti-
culier, disant que quand ie luy en-
voyerois 2 mille lettres de l'Empereur qu'il n'en
feroit rien, & quand mesmes il auroit
de l'argent, comme il n'en avoit point,
il'employeroit bien mieux.
Schreiben von herzog Johann Christian von der Ligniz,
durch Axten, sambt einem hüpschen pferde.
Jtem: von Peter von Sebottendorf welcher mir Axten
recommendirt, zu einem kammerJunker oder
Stallmeister.
Predigt angehörett.
Der præsident Heinrich Börstel hat vor Vndt nach der
mahlzeitt bey mir zu tractiren gehabtt.
Nota Bene[:] die Marrazanischen sollen zwar
aufbrechen, wollen aber, man soll ihnen
den halben vndterhalt der ordinanz,
auß befehlich des Generals nachschicken,
wie auch die Peckerischen, ce quj sera
la ruine de ceste Principautè,
coustera par semaine, 2 mille Dalers.
Axt hat mir das lignizische
pferdt præsentirtt.
Gar ein sehr freündtlich condolentz-
Nota Beneschreiben, durch eigenen bohten, <da ich doch keinen eigenen botten, mitt
der notification hingeschickt hatte,> vom Chur- || [[Handschrift: 146r]]
fürsten von Saxen entpfangen. Jtem: von
Marggraf Christian von Bareytt, <durch die
post.>
Montag☽ den 10ten. May.
Der præsident abermals bey mir gewesen.
Traittè de plusieurs choses.
Zeitung das Fernambuco in Brasilien von der
WestJndischen Compagny gewiß eingenommen,
vndt der zuckerhandel 30 Tonnen
goldes werth, den Staden zu: vndt den
Portugesen abgehen soll.
Jtem: daß Chur Saxen den Kayser be-
schickt, wegen der reformation2, vndt
will Categorische antwortt wißen.
Jtem: das der König in Denne-
marck wieder die hamburger einen
krieg angefangen, dieweil sie ihm den
angelegten zoll bey der Glückstadt
verwehren wollen. Jeder[!] schiff von 150
lasten, soll 1000 ReichsthalerThlr: zoll geben,
welches vnerträglich ist.
Der General will 6 armeèn
halten, 1. an den Französischen gränzen,
wieder Franckreich. 2. Die ander
zum Jtaliänischen kriege. 3. Die dritte,
von 60000 Mann wieder Schweden,
<4.> die vierdte wieder die holländer.
5. die 5te. wiedern Türcken. 6.
Die 6te. wieder die malecontenten
im Reich.
Dienstag♂ den 11ten. May.
Condolentz antworttschreiben, von
Arnspöeck entpfangen, von Mejnem
schwagern, herzog Joachim ernst vndt fräulein eleonora von hollstein.
Schwester Anne Sofie, hat die rayse
in den Sawerbrunnen, nach Eger re-
solviret, Gott gebe glück darzu.
Jch habe destwegen, an herrvettern Fürst Ludwig geschrieben.
Mittwoch☿ den 12ten May.
Der præsident hat nachmittags mich vndt
meine gemahlin angesprochen, vndt viel conversirt.
Vormittags haben wir predigt gehörett.
Gegen abendt, haben die Crabahten, pferde vor
Nota Bene Bernburg, außgespannet, welches in langer zeitt
nicht geschehen.
Die Marrazanischen seindt zwar aufgebrochen,
w haben aber 2 compagnien zurücka gelaßen,
alhier im fürstenthumb. Wollen 1500 ThalerThlr:
wochentlich aufs Regiment haben, Man tractirt
mitt ihnen, auf 200 ThalerThlr: wochentlich auf
den Obristen stab, vndt auf iede compagnie biß auf
des generals ferrnere ordinantz, der
nachschickung halber.
Donnerstag♃ den 13ten. May.
Le president me dit hier, que 110<5> gentilshommes
estoyent en la principautè, nos feudataires,
sans conter les jeunes gentilshommes.
Conversirt mitt den schwestern, mitt
bruder fritz, mitt dem Marschalckh, wie
braüchlich.
Negocia. haüptmann Pf Klug
hat von Güsten auß, an mich geschrieben,
das er keine ordinantz, aufzubrechen
hette.
Es hat gestern eißgefroren.
heütte haben meine leütte 4 hasen,
gehetzt, vndt gefangen. Neẅlich am
dinstage, fiengen sie 3 hasen, welches
die erste haz war, seidthero ich meinem
Gnedigen herzlieben herrenvatter succedirt.
Vriel von Eichen m'a escrit & avisè:
<zu> Günterßberga hats 800 stück Schafvieh,
inclusive des Schafmeisterß 4ten, theil.
Darundter 400 fast, Melckvieh. Von
iedem Melckvieh gibt der schafmeister pacht
iährlichen 4 gute Groschengg: vndt von iedem hundert,
2 schock käse, die wolle bleibt dem
fürstlichen Amptt.
Bärenroda hat 450 schaffe, inclusive
des Schäffers 4ten. theil, vndt alles
obigen gemeß.
Nota Bene[:] diese schäferey, ist der zu Günterß-
berga gleich gewesen, ist aber von den Sol-
daten vf etlich hundert, geschwächt worden.
hatzgeroda[!], seindt ohngefehr 600 stücke
Schafvieh (doch eher mehr, alß weniger)[.]
Schila, seindt ohngefehr, aufs wenigste
350 stück schafvieh.
Nota Bene[:] Bey dieser keinem, seindt die
lämmer gezehlet.
Caspar Ernst Knoch hat an mich geschrieben, wegen der 500 ThalerThlr:
anticipation auf die holzrechnung. <Nota Bene[:] 2169 etliche sechzig ThalerThlr: werden auf Jacobj, von den gewercken
zu Eißleben (exclusive der andern holtzungen, so sich ohngefehr auf 500 ThalerThlr: belaufen) wegen selbiger außgezahlet, haben nie kein bedencken getragen 500 ThalerThlr
vorauß
zu zahlen,
würden
mirs auch
wol thun,>
<Je luy ay respondu.>
Samstag♄ den 15. May:
Tresmauvais songe ce matin des
injures souffertes de l'Electeur de Saxen,
Nota Bene a table, par paroles calomnieuses, lesquel-
les pensant de revanger apres le repas,
je m'esveillay.
Fort conversè avec le Maréchal[.]
Er sagt vndter andern, er riehte:
1. Jch sollte meinen hofstadt von
vbrigen leütten, (als die sich einer
auf den andern verließen, vndt keiner
nichts rechtes thete) reformiren, vndt dem
gesinde, auf den Cöthnischen schlag, kost-
geldt geben.
2. Jl me dit, qu'il falloit icy, du
bois par an, pour 600 DalersDal: 4 ber-
nungen, auf den schiffen, eine bernung,
helt in sich, 60 fuder ohngefehr.
3. Que Son Altesse avoit acheptè a soy, du
Senat icy, leurs vignes, le peage du
pont, leurs prairies, & la pluspart
de leurs revenus, dont il auroit
amendè le baillage de Bernburg,
& payè leurs debtes.
4. Qu'il avoit accordè avec l'hoste,
de traitter tous les communs serviteurs
a l'enterrement, prenant 5 gros, pour
|| [[Handschrift: 149r]]
repas, & de la personne, ce quj est peu,
ayans assèz a boire, & a manger, &
5. 2 gros, pour cheval, en 24 heures, pour
leur foin, paille, & escuirie.
5. Qu'une poulle estoit conteè a Son Altesse,
pour 2 Groscheng: aux baillages, la ou, on en pouvoit
avoir, 4 ou 5 <Groscheng.> si on les vendoit.
6. Qu'il valoit mieux, de donner, aux
baillifs, & Capitaines, leur deputat an-
nuel, que de leur donner <la> libertè de
dependre a bon conte, & ainsy l'au-
roit prattiquè l'Electeur Palatin, s'en
estant <fort> bien trouvè.
7. Que les champs estoyent fort mal
cultivèz icy a l'entour, & pour
cela en 5 ans les champs de feu
Son Altesse n'auroyent portè ce qu'ils de-
Nota Benevoyent. Es hat allezeitt geheißen, es
wehre ein Mißwachs, da doch die benacht-
bahrten vom adel, keinen mißwachs
nicht gelitten, ce qui est honteux & nuisible.
Schreiben von Bruder Ernsten, durch hanß
Berndts bekommen, das sie hetten Rodigo
eingenommen, vndt den Obersten Canofsky
mitt vielen Officjrern, vndt bey ein
500 soldaten gefangen, bekommen genommen.
Die Spannischen, seindt vndter dem Marquis
Spinola, den Franzosen in Piemont
entgegen gezogen, vndt die Kayse-
rischen, liegen gegen die Venezianer
zu felde, dieser sollen ein 20 mille Mann
beysammen sein, vndt erwarten
hülfe auß Türckey, iehner aber,
nemlich der Kayserischen seindt in
allem nicht vber 13 mille Mann stargk.
Balzers <lackayen> lose händel in der stadt, da-
rauß schier Mordt vndt Todtschlag
erfolget wehre.
Es muß einem im anfang, alles schwehr
werden.
Sonntag☉ den 16den: May. Pentecoste
Meschant songe, de concubitu avec
ma soeur Sybille, <a contrecœur.>
Encores que j'avois commandè la
delivrance de Baltzer, si est ce, que
Heinrich Börstel ne l'a point fait, hier au soir,
disant me vouloir premierement informer.
Moy estant fort faschè de cela, & rel faysant
rescrire au President, ce mattin un autre
reiterè commandement, il vint apres disner,
(ayant communiè le mattin) me donnant de
bonnes paroles, & me tesmoignant que le
Stadtvogt estoit mon serviteur en affaires
de justice, lequel comme aussy le Bourgmaîstre
regnant, auroyent estè injurièz, pour des
coucus, belistres, & encores pis, ne pou-
vans tenir leurs places, ou rang, ainsy
diffamèz de Balzer, en leur office mesmes,
quj est, de remedier aux tumultes, & de
faire la paix aux dissensions. Que jamais
|| [[Handschrift: 150v]]
feu Son Altesse n'auroit mis la main, dans les
privileges du Magistrat de la ville
vndt hette ihnen nie kejnen eingriff in
den verliehenen justitiensachen gethan,
sondern fest darüber gehalten, daß sie
geschüzet worden wehren. Exempla
mitt den Kayserischen Soldaten, vndt Offi-
cirern angezogen, welche es leyden müßen,
dann diese stadt, vielem auflauff, vndt
rebellionen, vndterworfen wehre. Diß
wehre bey angetrettener Regierung, mein
erstes iustitzien wergk, da würden aller
augen drauf sehen, würde mir zu großer
reputation gereichen, wann ich mich hie-
rinnen heroisch vndt æquanimus erweisen
würde. Baltzer hette wol einen
staupschilling verdient, wann man
nach vrtheil vndt recht schicken sollte,
iedoch wollte er, (meiner inclination
gemeß) zur gühte vndt vergleich rahten,
daß Balzer Morgen frühe gebe gott hier auf
|| [[Handschrift: 151r]]
dem Schloß, sollte depreciren, dem Stadtvogt,
vndt Bürgemeister[!], vor meinen commissa-
riis, dem Marschalck Erlach, dem hof-
meister Reüßen, vndt Secretario Schwar-
tzenberger. Wollte er aber, daßelbe
nicht thun, so möchte er des rechtens ge-
wärtig sein.
Jch habe raht darüber gehalten, vndt den
Marschalckh Erlach, den hofmeister
Reüßen, auch meinen Bruder, fürst
Friederichen, zum ersten mal mitt hinein
genommen. Der Marschalck hat ver-
meint, in der Pfalz hette er den halß
wol verwirckt gehabtt.
Jch habe die sentenz gemiltert, der hof-
diener freyheitten angezogen, vndt seine dienste,
den exceß zwar in iziger trawer,
vor exorbitant erkandt, vndt auf die
commission in der gühte die sachen bey-
zulegen gutwillig geschloßen.
Montag☽ den 17den. May.
Erlach, Reüße, vndt Schwartzenberger,
haben die anbefohlene commission, wegen Balzers
vergleich verrichtett. Stadtvogt vndt bürgemeister[!]
haben sich mir zu vndterthänigen ehren, mitt Balzern
verglichen, wiewol sie starck aufs recht
zu dringen veranlaßet wehren. Balzer
hat auch lange aufs recht gedrungen, aber
doch endtlichen deprecirt, hat auch seinen
abschiedt, von hof biß auf ferrneren bescheidt
bekommen, vndt der verweiß ist ge-
bührlichen erfolgett, auff allen theilen,
auch Baltzerß concipienten gegeben worden.
Jtem: der wirtt, wirdt auch gestraft,
so wol der die andern, so etwan vrsach,
zu solchen händeln gegeben. Dieses alles
ist heütte Morgen geschehen, vndt wol
vollnbracht worden, mitt guter sa-
tisfaction auf allen theilen.
Der Præsident hat ezliche denckwürdi-
ge sachen auch gestern erinnert, alß
|| [[Handschrift: 152r]]
1. Ratione originis, 2. Ratione domicilij, 3. Ra-
tione delictj perpetratj, reus convincitur<punitur.>
Man kan nicht eher, ab inferiorj<e> judice ad supe-
riorem appelliren, biß das die sententz von
dem inferiori judice gesprochen ist. Jch habe es
doch dahin gerichtett das ins künftige, die hofdiener
sollen in dergleichen fällen, darundten in arrest genommen,
nicht leichtlich durch die schergen in arrest<angegriffen,> vndt
herauf aufs schloß dem Marschalck abgefolget
werden, wie auch in dieser that mitt hanß Behmen
geschehen ist, welcher ein<als> ein hofdiener erkandt,
vndt dem hofmarschalck alsobaldt ist abgefolget
worden, ob er schon Baltzern beygestanden, vndt
den degen außgezogen, da doch Baltzer keinen
degen gehabt, auch in seiner lahmen handt, keinen
nicht halten können, aber die außgestoßene inju-
rien gegen den Magistrat, haben Balzern verdammett,
diewejl er mitt dem bürgereydt, jhnen ver-
wandt, denselben gebrochen, auch vor diesem albe-
reitt, infamjsche sachen begangen. Heinrich Börstel sagt er habe es
auch nicht gewust, das Baltzer mein diener
wehre, denn es der Marschalck selber nicht hette
gewust. Es wehre doch nur von hauß auß,
vndt ratione domicilij, auch delictj perpetratj
an dem ortt strafbahr. Man köndte ihn auch izt
|| [[Handschrift: 152v]]
nicht loß laßen, dieweil res nicht mehr integra
wehre, da schon die zeügen, aydtlich abgehöret,
vndt der proceß albereitt angefangen.
Sollte man ihn herauf, aufs schloß führen
laßen, so würde auß einer criminalsache,
eine malefi civil sache, vndt würden die
fora confundirt, keine gleichmeßige
iustitz gehalten, meine reputation ge-
schmählert.
Nota Bene Jch habe ein vber alle maßen, gnedigstes,
Nota Bene vndt freündtlicheß condolentzant-
Nota Beneworttschreiben, von Jhrer Kayserlichen Mayestät
von Presburg <de
dato
vom
13. May> entpfangen, da sie mir gar
gnedigst vndt vngewöhnlich in singularj
zugeschrieben, auch mich (contra stylum
etiam ad Electores Jmperij) auß gnaden
Euer Liebden nicht Dero Liebden intitulirt vndt
sich selber also vndterschrieben: Euer Liebden guet-
williger Ohaimb, Ferdinandt drundter.
Jtem: gar freundliche condolenzantwortten,
vom Churfürsten zu Brandenburg, vom herzog
|| [[Handschrift: 153r]]
Augusto zu Lünenburg hizger, vom Pfalzgraf Lud-
wigen, von der alten Churfürstin Pfalzgräfin,
vom Grafen vndt gräfin zu Schwarzburg Rudel-
stadt, vom herzog Jörge Rudolf zur Lignitz[,]
von herzog Wilm zu Weymar, von herzog
Bugißlaf von Pommern, Jtem: von Löben[.]
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] daß der vngrische landtag wol abgelauffen
den 17. ⁄ 27. diß, alß heütte werden Jhre Mayestät
Nota Bene naher Regenspurg aufbrechen.
Jtem: ein schreiben von graf Christian von Waldeck[.]
Dienstag♂ den 18. May:
Vermöge des herrn Generals, ertheilten ordonantz
soll auf eine compagnie zu fuß von 300 köpfen, wochentlich ge-
reicht werden, wie folget:
<ThalerThlr:> | <gute Groschengg:> | <[Pfennige (denarii)d]> | |||||
<ThalerThlr:> | <gute Groschengg:> | <Pfennige (denarii)d> | 7 | 12 | – | fünf | |
50 | – | – | Einem haüptmann, | landspaßaden. | |||
16 | – | – | einem leütenampt. | 18 | – | – | zwelf |
12 | – | – | Einem Fendrich. | gefreyeten. | |||
5 | – | – | einem feldtwaibel. | 6 | – | – | vier |
3 | 12 | – | einem feldtschreiber. | Trommelschlägern. | |||
2 | 12 | – | Einem feldtscherer. | 6 | – | – | vier |
2 | 12 | – | Einem führer. | feldtpfeiffern. | |||
2 | 12 | – | einem furrirer. | 375 | – | – | dreyhundert |
1 | 12 | – | einem gemeinem waibel. | gemeinen solda- | |||
12 | – | – | 6 corporaln | ten, iederm | |||
wochentlich 30 Groscheng: | |||||||
Summa | 520 | ThalerThlr: |
Jm fall nun die helfte derselben contribution
gegeben werden sollte, thete solche wochentlich
260 ThalerThlr:
Nach der Peckerischen ordonantz aber, wann
gleich vf 1 compagnie 350 plätze passirt würden,
würde der vndterhalt, 1 compagnie, wochentlich
kommen, wie folgett:
ThalerThlr: | Groscheng: | Pfennige (denarii)d. | |
84 | 16 | 4½ | vor 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 20 Schefel (Scheffel)schfl: 3 Metzen,
halb rocken, den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: zu 32 ThalerThlr:[,] halb gersten, den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: zu 27 ThalerThlr: |
82 | 23 | 3 | für 3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 1 Schefel (Scheffel)schfl: Viertel (Hohlmaß)v: gersten zu bier. |
76 | 13 | 6 | fleischgeldt. |
9 | – | – | für 12 Schefel (Scheffel)schfl: hafer. |
253 |
5 |
1½ |
Summa. |
Worauß dann zu ersehen, daß wann der
vndterhalt an getreydig gereicht wirdt, daß es
dem fürstenthumb vngleich erträglicher
fallen werde, zumahl wann der getreydig-
kauff, wie zu vermuhten, fallen sollte,
weil auch die 2 compagnien so im stifft3 liegen,
sollen sehr schwach also das haüptmann
|| [[Handschrift: 154r]]
Klugens vber 250[,] heüptmann Wolframßdorffs
aber, vber 150 köppe, nicht starck ist, So hette
man sich mitt fleiß, dahin zu bearbeiten, ob man
mitt 300 plätzen auf 1 compagnie durchgehends darvon
kommen köndte, auf welchen fall, auf 1 compagnie
wochentlich, nicht mehr zu reichen, alß
4 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 17 Schefel (Scheffel)schfl: getreydig zur bröhtung,
vndt getrencke, dann 61 ThalerThlr: 6 Groscheng:
an fleischgeldt.
heütte habe ich hetzen laßen, vndt 10 hasen fangen.
Avis vom præsidenten daß graf Philips von Manßfeldt,
Fürst Augusto zugeschrieben, es sollten zwey
Regiment zu Roß durchs landt ziehen, vndt
2 tage stillager halten, ce quj contrevient
a l'ordre du General.
heütte jst der zinnerne sargk ankommen,
gar hüpsch gearbeitett, vndt beschrie-
ben mitt sprüchen, auch mitt golde gezierett,
von Cöhten. Jch habe auch eine hüpsche la-
teinische orat<kurtze> beschreibung, Meines sehligen
herrenvatters, <ganzen> lebens, auf pergamen[!] beschrieben
mitt hinein legen laßen.
Mittwoch☿ den 19den: May.
M'estant mis a dormir hier au soir
en mon lict avec ma femme, Nota Bene ce quj
m'arriva d'extraordinaire, avant l'enterrement
ce que i'ay notè non sans arrierepensèe.
Odeur ingrate <comme> d'un mort. perge Nota Bene Nota Bene Nota Bene
5<6> hasen habe ich heütte wiederumb hetzen
vndt fangen laßen, gegen das begräbnüß.
<1 hasen haben die Soldaten behalten, iedoch vngezwungen.>
Hempo von Knesebeck, jst herkommen.
Fürst August vndt seine gemahlin, Fürst Ludwig
vndt seine gemahlin, Fürst Johann Casimir
vnd seine gemahlin, <auch
freẅlein
Anne
Marie,> Fürst Georg Aribert,
vndt die landtJunckern seindt ankommen,
zur leichbegängnüß. Jtem: die abge-
sandten, alß der Schwartzburgische von
der frawMuhme zu Rudelstadt, Wolf von
Arnßwaldt, der Koßwigkische4
Adam henrich von Quingenbergk,
der Sanderßlebische5, Christof Albrecht
von Zanthier, der Barbische: henrich Tö- || [[Handschrift: 155r]]
bingen.
Jch habe mich inne gehalten, vndt werde
nicht zur Tafel kommen, biß nach der leich-
begängnüß.
Die herrenvettern haben mich besuchtt.
Man hat raht gehalten vber den schweren
zumuhtungen dieses fürstenthumbs, von
der soldatesca, <so vnerträglich.>
Donnerstag♃ den 20. May.
Jch habe heütte, den abgesandten, einem,
nach dem andern, audienz gegeben, vndt
auch des fürstens Radzivil seinem, wel-
cher Tobias hübner ist.
Churfürst zu Brandenburg, hat an General commissarium
Saint Julian gnedigst begehrt, 1. Er sollte
das kriegsvolck auß der Marck führen,
wegen der vnerträglichen klagen, der vndterthanen,
so ihme rotunde ist abgeschlagen worden.
2. Saint Juliens Regjment, von 3 mille Mann, hat Monatlich,
21000 ThalerThlr: gekostett, ist zu continuiren
vnmüglich, endtlich hat er sich auf 10325
ThalerThlr: Monatlich behandeln laßen, iedoch das den
|| [[Handschrift: 155v]]
ganzen Sommer damitt continuirt, vndt
ihm das geldt nachgeschickt werde, wann
schon das volck nicht mehr im lande läge.
3. General commissarius will nicht das geldt
erst Monatlich, sondern wochentlich
erlegt haben. 4. Man soll es an
ReichsthalernRthlrn: erlegen, oder etwas nachschießen,
dieweil die Müntze nicht allenthalben
gleich gültig. 5. Keine servitia, sollen
mehr gefordert, noch gegeben werden.
6. Ein commissarius soll die neẅankommende
soldaten, auf den gräntzen annehmen,
<vndt durchführen,>
damitt alle vngelegenheitten, vndt exactio-
nes verhüetet werden. 7. Vor iede
compagnia ein Rüstwagen vom general commissario
begehrt worden, der müste mitt leder
vberzogen sein, mitt gewißen farben
gemahlt, die pferde gleicher farbe,
gleicher höhe, vndt iedes mehr nicht,
als 4 Jahr altt, Man hat aber
mitt ihnen auf ein gewißes geldt ge- || [[Handschrift: 156r]]
schloßen, vndt vor ieden Rüstwagen,
224 ThalerThlr: gegeben, welches geldt Saint
Julian zu sich genommen vndt nichts
gekauftt. Man hat ihm kein honora-
rium gegeben biß man siehet, ob er nuzen
oder <weitter> schaden wirdt. Der Churfürst wills aufm
collegialtag klagen <neben
andern
landesbeschwerden>. Kan wegen geldt-
mangels nicht hinziehen, auch keine abgesandten
hinschicken. Die vckermarck hat dem
Torquato contj vndt Obersten hatzfeldt,
die Sommerquartir vor 50000 ThalerThlr:
abkauffen müßen, dennoch hat sie Saint Iu-
lian de novo beschwehren wollen, mitt
vorwenden, solche handlung wehre
ohne sein vorwißen angestellet worden.
Saint Iulien will dem herzogen in Pommern, wegen
des Greiffenhagischen paßes vngelegen-
heitt zuziehen. Nota: das gleichnüß eines
güldenen kleides, welches man verschenckt
vndt die handttätzlein wegzugeben be-
dencken trüge, also wehre es vmb des herzogs von
Pommern ganzes landt, vndt vmb die <wenig> päße,
|| [[Handschrift: 156v]]
Greifenhagen vndt Garz beschaffen,
da doch der herzog in Pommern, sich dieselbigen
vorbehalten, vndt ihme zu laßen, von
Kayßerlicher Mayestät seindt versprochen worden.
Nota Bene[:] dieses ist ein extract, Bernhard Gese
relation, welcher nach Berlin ist
zum Neẅen Canzler Sigißmundt von
Gözen, von Deßaw auß verschickt
worden.
Das leichbegängnüß Meines sehligen
herrenvatters, ist vmb 1 vhr nach-
mittags angestellet worden, vndt
zimlich fein ordentlich abgegangen.
Nota Bene[:] Hier le Heinrich Börstel me rabbroua en
presence des Oncles, a cause que i'a-
vois proposè le baillif de Général en expe-
dition d'affaires militaires.
Nota Bene[:] Aujourd'huy le ministre n'a
pas priè en singulier pour moy, ains simplement
pour la Seigneurie herrschafft, en telle assemblèe.
Nota Bene[:] Ma soeur Sybille m'a donnè ce soir
une lettre de feu Son Altesse dans laquelle
elle me commande, de donner apres sa mort,
tous les verres & jnstruments a ma
soeur Sybille, sans m'enquerir beaucoup
d'elle, de sa science. Nota Bene[:] cela s'est fait
le 30me. d'Aoust, 1629 que ceste lettre est
escrite.
Freitag♀ den 21. May.
heütte ist Meines gnedigen herzlieben herrenvatters,
letzter wille, vndt Testament, eröfnet
worden, in Meinem, vndt Meines bruders
Fritzen beysein, auch der schwestern, vndt
beyder herrenvettern Fürst Augustj,
vndt Fürst Ludwigs, Jtem: des præsidenten
henrich Börstels, des Marschalcks, Bur-
ckardt von Erlach, des Secretarij
Schwartzenbergers, auch Jörge Schue-
manns. Executorn des Testaments,
|| [[Handschrift: 157v]]
seindt, jtztgedachte beyde herrenvettern,
die Erbhuldigung geschicht zusammen, mir
vndt Meinen brüdern. Das landt,
wird vndter meiner direction, vndt
nur einer Regierung, regierett.
Bruder Ernsten, gebe ich iährlich 3 mille
ThalerThlr:[,] bruder Frizen 2 mille iedoch etwas
drüber, wann er in frembde lande,
verschickt wirdt. Wann bruder fritz,
mündig, so vndt Plötzkaw, sich erledi-
gett, so soll ein bruder Plötzkaw,
der ander bruder Ballenstedt haben.
Meiner frawMutter sehliger silbergeschirr
vndt fahrnüß kömbt meinen schwestern
ganz zu. Meines herrenvattern
sehligen silbergeschirr wirdt vndter
vnß drey gebrüdere getheilet.
Jeder schwester soll ich 300 ThalerThlr:
iährlich geben, wann sie bey mir
bleibett, wo nicht 500 ThalerThlr: außer
|| [[Handschrift: 158r]]
dem hause. Beyde herrenvettern, sejndt
Testamentarien, etcetera[.] Alle inventaria, sollen
bey denen ämptern, vollkommen gelaßen werden etcetera etcetera die reine Religion, das Testament
durch vngehorsam, nicht vmbzustoßen, bey ver-
lust der erbschafft.
Wir haben heütte, fleißig raht gehalten,
wegen des lumpenkriegsvolcks willen
& on n'a pas voulu reso re resouldre
mon voyage a Ratisbonne s'y opposant a
ceste mienne jnclinayson comme par force.
Die herrenvettern vndt vettern seindt nachmittags
wieder verrayset, mitt ihren gemahlinnen.
Samstag♄ den 22. May:
Graf Philips von Manßfeldt, hat Fürst Augusto zugeschrieben,
es würden die beyden Regimenter zu Roß,
S Montags, jns fürstenthumb kommen.
Matz Bidersehe, vndt bLampe, haben sich gestern<heütte>
gebalgett, vndt Bidersehe ist vbern kopff ge-
hawen worden. heütte haben sie einander
außgefordert, vndt drey gänge zu fuß zusammen
gethan. Seindt aber vertragen worden, nach deme
|| [[Handschrift: 158v]]
sie frisch mitteinander gefochten, draußen im
felde, gegen Jlverstedt. Es ist vber schulden,
vndt erbsachen herkommen, da dann
gestern, Lampe soll seinen e<Bidersehen>, seinen eigenen
degen, vnverwarnter dinge, von der
seitte weggenommen, vndt ihn mitt dem
kreütz, ins gesicht gestoßen haben, gestern
abendt. heütte aber, haben sie einander ordent-
lich außgefodert[!]. Wann ichs gewust hette,
so hette ich ihnen frieden gebiehten laßen, wie-
wol von den meinigen etzliche, jhnen beystandt
geleistet, vndt zum rechten gesehen, damitt
es gleich zugjenge, aber ohne mein vorbewust.
Jch bin in den garten, spatziren gegangen, vndt habe
allerley anstellungen gemachtt, mitt dem Marschalck.
Jch habe die rechnungen machen, den proceß des
leichbegängnüßes, stilisiren, vndt allerley andere
a nöthige anstellungen verordnett.
Das leichbegängnüß, hat müßen durch ein
60 vom adel, bestellet werden, darundter,
24 leicheträger, vndt die das fürstliche
frawenzimmer <auch die
pferde> geführet haben, mittgerechnett[.]
|| [[Handschrift: 159r]]
3 pferde seindt herrvattern sehligem vorgeführet
worden, vndt das 4. hat der wapeniunge im
küriß geritten, vor Jedes pferdt, jst durch 2
vom adel, geführet worden. Vor dem ersten
pferde, trug Rittmeister Bodenhausen die
blutfahne mitt den Regalien, vor dem andern
pferde trug Rittmeister Wieterßheimb
die fahne mitt dem Aßcanischen wapen vorher,
vor dem dritten trug Rittmeister hartwig
Werder, die dritte fahne, mitt dem wa-
penschildt des fürstenthumbs Anhaltt her,
vor dem wapeniungen, trug Rittmeister
Dietrich von dem Werder, die gan<haüptfahne>,
<her,> darinnen das ganze fürstliche wapen voll-
kömlich gemahlet. Der leibiunge so den
küriß führete, war Ernst Röder, der edel-
knabe vndt kammeriung Meines sehligen herrnvatters.
18 Trabanten giengen neben der leiche her, auf
iederer seytte 9. Jm hingehen trugen sie die
hellebarten mitt den spizen vber<vndter> sich gekehret,
Jm heraußer gehen aber, giengen sie neben mir her,
mitt den spizen vber sich gekehret, vndt waren
an Thüren vndt Thoren, da es vonnöhten wachten bestellet.
|| [[Handschrift: 159v]]
die Marschälcke, deren 3 waren bestellet,
alß Erlach, Reüße, vndt Knoche, hielten
auch ihre ordnung, vndt vertratten gebührlich,
ihre stellen, ingleichem, die frawenzjmmer[,]
hofmeister, vndt nachfolgende rähte, Junckern,
diener, vndt officirer, wie alles ordentlich
beschrieben wirdt, <vndt aufgezeichnet.>
Es seindt ein 300 pferde von frembden, alhier
gewesen, vndt alles, zimlich ordentlich, vndt
fein zugegangen.
Sonntag☉ den 23. May.
<Meine schwester freẅlein Anne Sofie, ist in den sawerbrunn nacher Eger verrayset. Gott gebe zu glück. Nota Bene[:] timeo.>
Jn der Stadtkirchen, eine leichpredigt, vom Magister Conrado
Reinhardo gehört, vber herrvatter sehligen[.]
Jngleichen nachmittags vom Caplan in der
kirche vorm berge.
Jch habe henrich Julius von Wieterßheimb zu
mir kommen laßen. Er sagt, der König in Schweden
habe 40 mille Mann beysammen, habe Rügen einge-
nommen, werde mitt Machtt einbrechen.
Beyde hertzoge von Mecklenburg derer würbe
ein ieglicher 1000 Mann zu fuß vndt 500 pferde.
Administrator von halle läge zu hamburg
im wirzhause, verzehrete wochentlich 40 ThalerThlr:
hette iährlich vom König in Schweden 10 mille ReichsthalerRthlr:
zu verzehren. Wo aber der Schwede victorie
hette, müsten wir gedencken, daß die Kayse-
rischen alles würden in brandt stecken.
Wo Capitän Oldehöft, nicht gethan hette, wehre
der König in Dennemarck vnerkandter weyse,
von 50 Hamburgischen Mußcketirern, auf welche
er vnsinniglich hinein gesetzt, erschoßen worden,
der capitän aber hat ihnen das schießen verbotten,
|| [[Handschrift: 160v]]
wiewol einer albereitt feẅer gegeben.
Præsident, Heinrich Börstel hat den calculum bekommen.
Schwarzbergers bruder der Rechnungsraht in der
contribution ist plötzlich, am asthmate gestorben,
als er auß der Pfaltz, wieder heraußer
raysen wollen. Gott behüte vnß, vor ferrnerem
vnglück.
Montag☽ den 24. May:
heütte morgen, hat des præsidenten sohn, in der
Stadtkirchen, parentirt, vndt Meinem sehligen
herrnvatter, mitt einer lateinischen oration,
vndt Mein bruder Fritz, hat derselbigen, neben
etzlichen vom adeln, beygewohnet.
Condolentzantwortt von Landgraff Jörgen, vom hertzog
hanß Albrecht von Mecklenburg, vndt von herzog Jo-
hann Christian von der Lignitz, <Jtem: von der herzogin von Mecklenburg[.]>
Mon frere & mes gens ont prins 5 lievres perge
auprès de Poley.
Dienstag♂ den 25. May:
An Fürst August[,] gestern an Fürst Ludwig geschrieben.
Jch habe den præsidenten Heinrich Börstel bey mir gehabtt,
|| [[Handschrift: 161r]]
Es seindt dreyerley homagia sive juramenta:
alß 1. Juramentum subjectione<j>s, oder erbhuldigung,
ratione domicilij, 2. Juramentum familiaritatis
der Rähte, diener, vndt beampten, 3. homagium
fidelitatis, lehenspflicht. A 2do. alibj inchoatur
aber alhier a 1o. wegen des itzigen kriegswesens.
Wegen der inventur auch mitt Fürst August vndt Fürst Ludwig zu
reden. Einen anfang zu machen in den ämptern mitt
aufrichtung der inventarien vor<nach> der huldigung.
Jnventaria | Silbers,
|
Jnventaria wegen der brieflichen vhrkunden: Schue-
mann hats.
Jnventare bey der Canzeley, deren theilß zum Seniorat
gehörig. Jnventaria im Cabinet, vndt im
schranck.
Von 12 mille ThalerThlr<n> meinen ehegeldern hat Son Altesse
4 mille angegriffen. Vndt 1000 Knesebeck schuldig.
Debita activa & passiva inventiren
leßen, Meine 12 mille von der erbschaft zu nehmen,
von Französischen[,] Holländischen[,] WestJndischen geldern. etcetera
|| [[Handschrift: 161v]]
Cause<s> que<pourquoy> mes Oncles sont contraires a
mon voyage de Ratisbone:
1. Craignent que je m'endebteray grandement[.]
2. Qu'on me persecutera a cause de la religion.
3. Que l'Electeur de Saxe leve maintenant
Nota Bene 4 mille chevaux, & que les Oncles ont l'œil
jettè la dessus, qu'il semble que tout
se changera, & aura une autre face,
en l'Empire, a cause des degousts entre
l'Empereur & l'Electeur de Saxe, & entre
l'Empereur & le Roy de Swede.
4. Qu'en tel cas il seroit bon que les
Princes regnants, demeurassent en leurs
principautèz, & qu'on demeurast neutre,
evitant toutes factions & partialitèz.
Je responds:
1. Qu'eu esgard aux <bonnes> graces, & a la be-
nignitè & clemence a moy temoignèe
de Sa Majestè Jmpériale par le pardon donnè
a moy & feu Son Altesse[,] par la deli-
vrance sans rançon, par le bening
|| [[Handschrift: 162r]]
accueil & entretenement, par la sonnelle
relaxation en presence des Electeurs & princes
a Ratisbonne, par tout plein d'autres fa-
veurs continuèz, il falloi & particulierement,
estant au service de Sa Majestè quj m'a
fait commandement de venir, & moy donnè
parole de comparoistre, il falloit tascher
de s'insinuer non seulement aux bonnes gra-
ces de plus en plus, mais aussy de se les
conserver, estant non seulement honorable
& <de> mon devoir, mais aussy de grande jmportance.
De prendre l'incertain changement apprehen-
sif, pour un certain accident n'estoit pas
sagement fait. L'Empereur a tous les fleuves
principaux, les passages & forteresses en l'Em-
pire soubs sa puissance & contribution,
perdra difficillement dans un an, ce qu'il
a gaignè en dix.
2. Pour la religion, ie ne suis plus enfant, pou-
vant aussy bien changer icy qu'ailleurs si ie
voulois, Vne sage conduicte, & prevoyance, me
|| [[Handschrift: 162v]]
gardera de toute seduction, moyennant
la grace & assistance Divine.
3. Quant aux despens, je tascheray plus-
tost de me retirer de mes debtes par un
tel moyen, que de m'y enfoncer. Les
Estats du pays verront la necessitè
& utilitè evidente d'un tel voyage,
et l'effect d'iceluy en ressortira bien tost,
si l'Archeveschè de Magdeburg nous cite aux
dietes, ou que les biens Ecclesiastiques
nous seront confisquèz, Il n'y a en cela
autre moyen, que d'avoir recours a l'Empereur[.]
Mais Heinrich Börstel dit qu'il faut attendre l'occasion
& n'en precipiter le temps.
4. Quant a attendre les changements,
cela desroge a la fidelitè jureè a
l'Empereur, & ils ne serviront de rien, a moy,
nj aux neutralistes, lesquels en
patissent tousjours au contraire, quand
je serois du party de l'Empereur je pourrois
raccommoder les affaires gastèes des autres,
|| [[Handschrift: 163r]]
et observer ce que i'ay promis si solennelle-
ment a Sa Majestè, d'induire a son service ceux
quj n'y seroyent pas. Et qui scait, ce
que fera, ou entreprendra l'Electeur de
Saxe? paraventure autant pour l'Empereur
que contre Sa Majestè[.]
<Heinrich Börstel dit:> Testament seye dazumahl gemacht worden, als
Son Altesse sehliger intraden in flore gewesen, an izo wehre
es schwehr, sintemal die einkommen sich verge-
ringert hetten. Jch müste mitt bruder ernst handeln,
das er auch von seiner befügnüß etwas
möchte fallen laßen. Er Heinrich Börstel müste bekennen, er
hette von den specialioribus nichts gewust,
hette sich selber <drüber> verwundert, que mes freres
devoyent tant avoir en leur minorennj-
tè, et particulierement le jeune.
Die Erbschaft muß mir die 12 mille ThalerThlr: gut thun,
an holländischen[,] Französischen geldern, bey aufrichtung
des jnventarij, etcetera so dörfte ich nicht mitt
der landtschafft darüber disputiren.
Bernburg.
heütte kommen gegen abendt, die 15 compagnien zu
roß im frecklebischen vndt hier herumb
an, Jhre obersten heißen Wingerßky,
vndt Sparr. Nota Bene[:] Man vertröstet vnß,
wir sollen keine marchen mehr,
dieses iahr durchs landt haben quod vix credo.
Ce soir au jardin. Nota Bene[:] Ie me suis expecto-
rè avec le jeune Stammer.
Mittwoch☿ den 26. May.
Meine herrenvettern, Fürst Augustus, vndt
Fürst Ludwig, seindt herkommen, vndt haben
mir bey der Erbhuldigung, freündtvetterliche
assistentz geleistett. Jn der Tafelstube,
darinnen die zwey seülen stehen, habe ich im
nahmen Mein, vndt Meiner brüder (deren Fürst
Friderich wiewol minorennis mitt zur stelle
gewesen) die erbhuldigung, vermöge handt-
schlags vndt eydespflicht, von denen vom adel,
vndt Ritter: vndt Freysaßen, eingenommen.
Der præsident henrich von Börstel, that die
|| [[Handschrift: 164r]]
rede von wegen meiner, henrich vom Werder,
that die antwortt, von wegen der Ritterschafft, Se-
cretarij Schwartzenberger, laß den huldigungs-
eydt ihnen vor, welchen sie mitt aufreckung zweyer
finger ihme williglich nachsprachen, vndt sich der
erbhuldigung ohne eintzigen einwurf, noch wieder-
rede bequehmen theten.
Nota Bene[:] Ehe vndt bevor aber die huldigung eingenommen
wardt, habe ich auch in gegenwart der herrnvettern,
den præsidenten Börstel, vndt Secretarien Schwar-
tzenberger, ieglichem absonderlich im gemach zuge-
sprochen dieselben erinnert, in was vor eydt
vndt pflichten sie gestanden, vndt begehrt
sie wollten mir durch einen handtstreich
dieselbige treẅe zu continuiren angeloben, perge
welc biß daß ich zu seiner zeitt, der bestal-
lung halben ferrnere richtigkeitt machen thete,
welches sie williglich gethan, da auch vndter
andern der præsident sich dieser wortt vernehmen
ließe, er wehre mir schuldig, vmb
der wolthaten willen, so er von Meinem
gnedigen herzlieben herrenvatter entpfangen, mitt oder
ohne bestallung treẅ zu verbleiben.
Nach dem actu der adelichen huldigung, seindt
wir fürsten hinundter in die alte Stadt aufs
rahthauß gefahren, (alle vom adel, giengen
vor vnß her) alda mir am Thor des rahthauses,
der Stadtvogt, vndt regierende bürgemeister[!],
die schlüßel der Stadt vndt rahthauses, præsenti-
rett, darnach auf dem saal habe ich
vom Stadtvogt, Bürgemeistern[!], raht, vndt
gantzem ministerio, die erbhuldigung einge-
nommen. Darauf bin ich auf eine
aufgerichtete bühne, mitt schwartzem
Tuch vberlegt, getretten, am Rahthause
gegen dem Marckt zu, alda die gemeine
bürgerschaft, auf dem Marckt gestanden,
vndt gleicher weyse mutatis mutandis
ist angeredett worden vom præsidenten,
wie der<ie> rahtsverwandten. Von wegen
der<s> Rahts, that mir die antwortt,
vndt glückwünzschung Bürgemeister[!] Lorentz
Zelle. Die bürgerschaft aber ließ nichts
antwortten sondern legeten auch ihren
|| [[Handschrift: 165r]]
huldigungseydt gebührlichen ab.
Bey der adelichen huldigung stunden wir baarheüpt,
bey des Rahts huldigung saßen wir am Tischlein,
erstlich mit bedeckten haüptern, alß aber
die rede geschach entblößeten wir die haüpter,
vndt wie der eydt verlesen wardt, stunden
wir auf. Wie aber die bürger schwuhren,
blieben wir fürsten, mitt bedeckten köpfen,
auf der bühne stehen.
Nach vollendetem actu, fuhren wir wieder,
hinauf, auffs schloß, auf einer kutsche mitt
6 pferden, die Ritterschaft aber ritte,
theilß fuhren mitt 4 pferden, theilß mitt
2 pferden, dieweil Si alte leütte da-
rundter wahren, vndt den berg nicht wol
hinauf gehen kondten, auch sonsten ihres standes
adelichen standes halben, solches ihnen gerne
gegönnet ward.
Aufm schloß, hatte ich die Ritterschaft bene-
bens den herrenvettern zu gaste, vndt waren
wol zu frieden, biß der Oberste Sparr,
vber der mahlzeitt zu vnß kahm, der mar-
chirte mitt seinen 1000 kürißern eben durch.
|| [[Handschrift: 165v]]
Wir thaten ihm nach müglichkeitt, ehre
vndt guts. Er sagte auch zu, gut Regiment
zu halten. Ligt heütte in den Bernburgischen
dörfern.
Nach der mahlzeitt fuhre ich mitt bruder
Fritzen, Rittmeister Wieterßheimb,
vndt hofmeister Reüßen hinauß, vndt
besahe im freyen felde, das schöne
Regiment der 1000 kürißer, dabey
vnß der Obrist leütenambtt, ein herr
von hofkirchen gar höflich entpfienge.
Der oberste Sparr, kam endtlich auch dar-
zu, vndt war sehr cortesisch,
nach deme er von den herrenvettern, war
expedirt worden.
Die herrenvettern, seindt wieder verraysett.
Jch habe diesen abendt ezliche vom adel
noch bey mir behalten von den landtJunckern,
als den alten Stammer, die beyden Troten,
iungen Stammer, Wieterßheimb, Rödern6, etcetera[.]
Dietrich Werder ist auch bey mir gewesen.
Donnerstag♃ den 27. May.
<Dietrich Werder, assistirt der huldigung am hartz, im nahmen der herrnvettern.>
Der Marschalck Erlach, haüptmann Knoche,
vndt Secretär Schwarzenberger, seindt meine
commissarien die erbhuldigung in den von meinet wegen einzunehmen.
Jch habe es in der person thun wollen, aber
wegen Gernroda mich eines despects,
von den Catolischen reformationscommissarien7
befahrett. <Sie l<n>ehmen auch einen handtschlag von Knochen,
vndt den beampten, biß auf ferrneren bescheidt.>
Nota Bene[:] Casparus dit de la bonne mention,
que Saint Julian a fait de moy &
comme il craint la distraction de
l'Empire & Monarchie Romaine.
pferde | |
2 | Burckardt von Erlach, vf Altenburg, |
3 | Cuno hardtwig von dem werder vf Werderßhausen, |
3 | henrich von dem Werder zu Gröptzigk, |
3 | Melchior Andreß von Trotta vf Gensefurtt, |
3 | Wolf Friderich von Trotta, zu hecklingen, |
3 | Gebhardt Friederich von Krosigk Seiner erben, |
1 | henrich Friederich von Einsiedel, vf Roschwitz, |
1 | Peter von Wesenbeck zu Waldaw, |
0 | Vriel von Eiche zu Bernburg |
0 | Georg Schuemann, wegen Truckenrohts hoff, |
1 | Burckardt henrich Miehe zu Gröptzig. |
<pferde> | ||
0
0 |
hanß Wolf Ernst Röder,
hanß Caspar Röder, |
Jm ampt haz- geroda[!]. |
pferde | ||
2
2 2 1 1 |
Adrian Arendt Stammer,
herman Christian Stammer, henrich Julius von Wieterßheimb, Christof Sigißmundt von Bila erben, Valentin Germer zu Reinstedt |
Jm
ampt Ballenstedt. |
[pferde] | Außer landes geseßene Ritterschaft. |
0 | Ludwig Börstel, wegen Frühaufs gühter. |
1 | Volradts von Krosigk Sehligen erben, zu Besem. |
0 | Siegfridt von heym wegen Abberoda, |
2 | Christian Julius von heimb, zu heimb, |
0 | Georg Rauch Rentmeister wegen Sixdorf |
Summa der Ritterpferdt,
seindt: 31 |
Ritterspersonen
vndt freysaßen: 23 |
Von Paulo Ludwigen Secretario, habe ich heütte
auch, einen handtschlag genommen.
Jch habe heütte vetter Lebrechten, zu Plötzkaw,
ein pferdt geschenckt, das füchslein, so Mein gnediger
herzlieber herrvatter sehliger gehabtt.
Nachmittags, habe ich vndter andern, einem landt-
streicher, sejne falsche briefe, laßen abnehmen, die
er gehabt, vndt zur stadt hinauß, verweysen.
Wir habens auß collation der siegel, vndt handt-
schriften erst inne geworden, auch auß seiner rela-
tion welche mitt dem Jnnhalt des briefes, nicht
vbereinstimmig gewesen.
Wir seindt ins abendtgebeht gefahren.
Jch habe heütte Johann von Axt, auß der Schle-
sie zu einem Stallmeister vorstellen laßen,
Gott gebe seinen segen, glück vndt heyl
darzu. <Der hofmeister hat ihn vorgestellet der[!] Stallpursche.>
I'estois fort incommodè de trois apostemes
quelques jours en çà, dont je commence, a me
mieux porter maintenant, Dieumercy, et cetera
n'estant pas accoustumè long temps en çà de
tels hostes, & n'ayant jamais de ma vie estè galeux.
Præsident Heinrich Börstel ist bey mir gewesen, wie
auch der Superintendens.
Mitt Heinrich Börstel son conseil a cause de mes deptes:
Nota: Faut distinguer entre les debtes:
1. leichbegängnüß kosten, vndt allgemeine
schulden.
2. Privatschulden.
Das erste betreffend so ist bey fürstlichen vndt adelichen
personen herkommen, das die kosten, biß auf
den 30sten. tag, (darauß mannichmal
¼ iahr wirdt) vber die gesambte herr-
schafft ergehen, expensa funebres, abfer-
tigung der diener, etcetera vndt dergleichen, ge-
hört in die erbschaft schulden, muß in einen
receß verfaßet werden, vndt vber mich,
Meine brüder, vndt schwestern ergehen.
<Nota Bene[:] Begräbnüßkosten, gehen allen schulden vor.>
Das ander betreffend ist zu gedencken 1. endt-
weder an die abstattung, 2. oder an
die stundung. Zu der bahren abstattung,
seindt wenig parata mittel. Man
müste mitt allen creditorn handelen,
auff parate termin. hauptmann Knoche köndte
|| [[Handschrift: 168r]]
am hartz vndt zu Quedlinburg das beste thun,
oder er Heinrich Börstel will selbsten, mitt harschleben handeln.
Jch köndte an Christian Juliußen von heimb, vmb
stundung schreiben, auch mitt Adrian Arndt Stammer schreiben
vmb stundung, die 400 ThalerThlr: wehren heet-
feldt vmb weyhenachten gebe gott abezustatten.
<Die> 4000 betreffend deren köndte Madame bey der
landtschaft fähig werden, vf Michaelis der zinsen
fähig sein, vff Andreæ aber 1000 ThalerThlr:
capitals, vndt der vbrigen, nach vndt nach
von halben iahren, zu halben iahren, die 620 ThalerTh:
Krosigks erben betreffend dieselben können von der
wittibe <vermöge der Rechten> nicht gemahnet werden, Sie dörfens<darf>
es auch nicht wagen, die obligation ist auch,
so wol als der Troten ihre zu meiner gele-
genheitt gerichtett. Den Raht mitt den 636
ThalernTh: kan man an die landtschaft verweysen,
Mitt Schafgotsch hats keine eyll. Die
Trawersachen, haben anstandt, biß
weyhenachten.
Gegen anfang des Junij, an alle beampten zu rescri-
biren nach der huldigung ihre rechnung zu schließen,
vndt 8 tage nach Johannis einzuschicken, oder extracts- || [[Handschrift: 168v]]
weyse, die Ambtsresta köndte ich da-
rauß ersehen. hauptmann Knoche schleüßt zwar
erst auf Bartolomæj doch kan er auff
Johannis, den extract einschicken.
ZahlungsMittel belangende, so ist
zwar Bernburg das ampt, taxirt auff
7344 | ThalerThlr: | |
5079 | das Ambt Ballenstedt. | |
5038 | das Ambt hatzgeroda[!], | |
6000 | die zinsen, vom capital <in der landtschafft.> | |
Summa |
23461 |
ThalerThlr: |
4000 | ThalerThlr: trägt Gernroda <vndt groß alersleben.> | |
Summa |
27461 |
ThalerThlr: |
<Rest 23461 ThalerThlr: zu den Reichsoneribus.>
Jtem: | 4000 |
ThalerThlr: schuldt so herr- vatter sehliger gemachtt. |
Jtem: | 1000 |
ThalerThlr: welche Seine Gnaden
dem von Knesebeck verehrett. |
Jtem: | 4000 |
ThalerThlr: ohngefehr be- gräbnüßkosten. |
von der beßerung der
36 mille ThalerThlr: abgezogen werden, denn Mein herr- || [[Handschrift: 169r]]
vatter sehliger hat seinen antheil vmb 36000
ThalerThlr: verbeßertt.
Nota Bene[:] Aber die ämbtter seindt deteriorirt.
Dann die weinberge seindt vor 10 iahren,
erfroren, können sich nicht wieder erholen.
Die Mühle, (davon man den mezen iedes
scheffels so gemahlen wirdt, nimptt)
jst durch dieses kriegsvnwesen verschlim-
mertt, dann das volck hat sich vergerin-
gertt, Ragun vndt Jeßnitz hat Mühlen
angerichtett, dieser zum præjuditz, denn die
Cöthner laufen hin, vndt laßen lieber aldar
mahlen als hier wegen vnsicherheitt des weges,
durch die vielen marchen vervrsachett.
Der wein, vndt die Mühlenuzung wehren
die beyden haüptnuzungen dieses ampts.
Mühlenuzung hette sich wol eher auff
2500 ThalerThlr: erstreckt, lieffe numehr
doch alle iahr auf 1800 vndt der Mühlenschliß
auf 600 ThalerThlr: hievon sollte ich den brüdern
nichts sagen, aber wol von den grava-
minibus mich beschwehren, das Son Altesse sehliger die
ämbter so hoch taxirt hette, denn Bernburg vndt
|| [[Handschrift: 169v]]
hatzgeroda[!] trügen bey weittem das iehnige
nicht, was sie wol eher getragen hetten,
wehren auch keine pachtämbter, als wie
Ballenstedt, vndt Plötzka.
Von 20<3> mille ThalernThlr: revenu a ceste heure
müste ich abziehen, <bey> 2<3>000 wiederkaüfliche zinsen,
<von 50 mille capital.>
Jtem: vndterhalt | ||
der brüder | 6000 | |
der schwestern | 2500 | <Nota Bene[:] Ambtsschliße seindt alle abgezogen.> |
Regierungskosten | 2000 | |
Summa |
10500 |
Son Altesse hatte 3 rähte in der Regierung, aber wegen
der vnkosten, wu so vnerträglich wurden sie
abgeschafft.
Nota Bene Gegen die brüder, müste ich der beßerung der
36000 ThalerThlr: nicht gedencken. Sie wehre
auch im kriegswesen nicht zu rechnen, Man
ist den casibus fortuitis vndterworfen,
pächte kommen nicht ein, die dienste
seindt deteriorirt, leütte seindt verloffen,
ich bin mitt den wiederkaüflichen zinsen
|| [[Handschrift: 170r]]
beschwehrt (davon gleichwol Son Altesse sehliger die
helfte abgetragen, denn sie sich zuvor auf 5 mille ThalerThlr
iährlich belieffen) mitt den Regierungskosten,
vndterhalt der brüder, schwestern etcetera[.] Nota Bene[:] von der
Nota Bene beßerung sollte ich mich bezahlt w<m>achen,
so wol, wegen der begräbnüßkosten, als der
ehegelder. Dann die 36000 ThalerThlr: seindt wie
erbe zu achten, ob sie schon beym lehen ver-
bleiben. Der 3. theil a moy, oder anweysung
der creditorn. Meine privat schulden
Nota Bene können nicht aufs lehen, sondern aufs
erbe geschlagen werden.
Nota Bene Begräbnüßkosten, vom iährlichen vndterhalt
vndt deputat der brüder, nicht vom capital
zu nehmen.
Bruder Frizen rayse nach Straßburg betreffend mitt Fürst Ludwig in
raht zu ziehen. Zeitt, zu perpendiren.
3 mille ThalerThlr: iährlich. |
Media, | mangeln. bey vergleichung
cum fratribus vndt vberschlag der rechnung wirdt sichs finden. |
Son Altesse hat ihn nie | Locus. | nicht vor bruder friedrich ½ kosten mitt Lignitz. |
wollen mitt
andern verschicken. graf von schaumburg ist arm. |
Education. |
Peter von Sebottendorf wehre zu pedantisch
vor bruder friedrich welcher allbereit heranwüchse. |
<destwegen.>
Samstag♄ den 29. May.
Jch bin frühe morgen, hinauß naher Altenburg,
spatziren geritten, mitt bruder Fritzen, vndt
den Junckern.
An Fürst Ludwigen geschrieben, wegen ezlicher wortt, so
Nota Bene mir, vndt dem Superintendenten, Magister Reinhardo,
hartt vorkommen, (betreffend die Augspurgische confession,
vndt derselben beypflichtung Meines sehligen hernvatters)
in der leichpredigtt, Magister Danielis Saxens.
Des Wingerßky 5 compagnien küraßirer,
seindt vmb den Mittag hierdurch marchiret,
nach dem lande zu Mecklenburg hin. Obrist
Sparr ist nacher Pommern.
Chur Sachsen hat in seinen landen auf den 25.[,]
26.[,] 27. Junij, ein Jubelfest außgeschrieben,
weil vor 100 iahren, vmb selbige zeitt
die Augspurgische confession vbergeben worden.
Fürst Ludwig vndt Fürst Iohann Casimir demandent s'il faut
faire le mesme, je tiens que non.
Jch bin mitt den schwestern, vndt bruder Fritzen, in
die vorbereittungspredigt gefahren.
Der Bentheimische bohte ist von Wien wieder-
kommen, mitt bericht, daß Jhre Kayserliche Mayestät Montag☽ den
17. ⁄ 27. huius, gewiß, naher Regenspurg, mitt ei-
nem stargken comitat, <von
600
wägen,> aufgebrochen seyen. Gott
gebe derselben glügklichen succeß zu allem
Christlichen vorhaben, vndt mir auch.
Sonntag☉ den 30. May:
heütte ist bericht einkommen, wie daß der Obrist leutnant
von hofkirchen, mitt sejnen stargken 5 compagnien,
zu Poley vbel gehausett, vndt das korn abfretzen
laßen, dieweil die 2 fuder heẅ, welche
ich dahin verordnett, zu spähte ankommen, durch
der schreiber fahrläßigkeitt, auch nur ¾ eines
Rindes, auf iede compagnia gegeben worden, also
daß sie sich des fleisches halben, höchlichen beschwehrett.
Graf Philips von Manßfeldt, vndt Levin
Han, seindt auch bey ihnen gewesen, wollen
heütte, zue Mittage, alhier bey mir sein.
Wir haben Gottes wortt, in der kirchen, angehört
vndt communicirt. Gott gebe, das es nicht das
letzte mal alhier seye, sintemahl wir
|| [[Handschrift: 171v]]
Nota Bene zeitung bekommen, das die geistlichen gühter, vnß sollen
Nota Bene genommen <werden>, vndt der Paßauwische vertrag,
Nota Bene (als welcher dem Kayser abgedrungen, vndt
Nota Bene dem pabst, zum præjuditz gemacht,) nicht
mehr gültig sein.
Jch habe mitt dem hofprediger, Magister Saxen geredett.
Er sagt: herrvatter sehliger habe auf die
Augspurgische confession gesehen (wegen des edicts)
ob wir vnß nicht darinnen vereinbahren
köndten, vndt es ihm vertrawett. Die wortt
geendert vndt vngeendert, wehren nicht Son Altesse
sehliger, sondern seine, Magister Saxens, eigene wortte[.]8
Der paragraphus vndter der gestaltt wehre
recht, weil die erleütterung de anno 1561
darbey stünde welche auch reformirten
als Fridericus III. Elector Palatinus machen helfen.9
Wehre nur ein worttgezäncke, Logomaχiad
dann viel lutherische, glaübeten die fleisch-
ljche nießung, selber nicht. Jn der geenderten
confession, wehren nur ceremonialia geändert.
Bähte ich wollte es also stehen laßen, dieweil
|| [[Handschrift: 172r]]
es auch der præsident Heinrich Börstel aprobirett.
Montag☽ den 31. May.
heütte ist bruder Friederich von vnser aller
wegen, nach Zerbst, der parentation des Wen-
delinj beyzuwohnen.
Zeitung vom præsidenten das der Apt von Werden, vom
Nota Bene Stadthalter Metternich, wegen Jhrer Kayserlichen Mayestät
Nota Bene nachlaß vberkommen daß er mit zuziehung Frey-
bergers, Nienburg, vndt Pater Triceriuse,
Nota Bene Kolberg occupiren sollten.
Præsident Heinrich Börstel ist zu mir kommen:
Touchant mon voyage a Ratisbonne so soll ich mich nicht
offeriren, sondern warten, vndt es wol laßen an
mich kommen. Denn Fürst August und Fürst Ludwig werden selbst an
den Kayser suppliciren vmb ein conservatorium
bey den Geistlichen gühtern zu verbleiben, biß sie
mitt rechtt, vndt nicht de facto, darauß gesetzet
werden. Durch Agenten solch ding anzubringen,
bleibt es beliegen, hat keinen Nachtruck. Wehre
beßer, durch einen auß vnserm Mittel, hoc est per me.
Vfm Churfürsten tag wirdt der Kayser gern behuetsam gehen,
vndt nicht via factj vns depossediren wollen, bevorab
Nota Bene weil Ferdinand I. dergleichen mandat anno 1562 vnß habe erthei-
let, das wir nicht de facto sollen depossedirt, Sondern de jure gehört
|| [[Handschrift: 172v]]
werden.
Plözka wehre nur in der theilung zu 4800 ThalerThlr:
iährlich angeschlagen. Dieweil es aber mein
herrvatter höher genoßen, alß hetten Seine Gnaden
ein 20 mille ThalerThlr: mehr davor bekommen.
Wann die herrenvettern sagen, hola, ihr ver-
wendet die 12 mille ThalerThlr: dotem uxoris,
nicht ins lehen, sondern zu eẅeren prjvat-
nutzen, derwegen seindt wir eüch dieselbigen
auß der landtschaft erlegen zu laßen, vndt
darein zu consentiren nicht schuldig, so
kan ich hingegen ihnen die eviction, oder
auch versur der schuldt, auß der verbeße-
rung der 36000 ThalerThlr: thun, vndt also
meine schulden richtig machen, denn die
verbeßerung ist alß erbe zu rechnen.
Des Jubelfests wegen, so hetten wir mehr
vrsach zu trawren, als zu jubiliren. Die
ChurSäxischen giengen immer auf die piaffe
vndt eüßerlichen schein, wie dann
|| [[Handschrift: 173r]]
das schmücken der kirchen, mitt Meyen vndt
graß, die proceßionen, das vielfältige stär-
ckere leütten, die anbefohlene musica vo-
calis vndt jnstrumentalis, das prangen
vndt Jubiliren, so in dem gedruckten außschrei-
ben zu befinden, genugsam an tag geben.
Wir köndten aber einen behttag halten,
Gott dancken, vor die erhaltene reine lehr,
vnß bekennen zur Augspurgischen confession vndt
derselben erklärung10, wie dieselbe auch von
<Reformierten> Chur[fürsten] vndt Fürsten wehre vndterschrieben
worden, vndt Gott bitten vmb ferrnere
erhaltung seines Göttlichen wortts, vndt
dieses nur einen tag nicht 3 tage lang. Man
köndte sich auch erkundigen, wie es Chur Brandenburg
halten wirdt.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin hette wegen ihrer communion
sich der observantz, vndt meinem gegebenen revers
zu accommodiren. Es wehre ein anders, wann
man kranck als wann man gesundt wehre,
vndt auf einem dorf, als in einer Stadt,
da es scandalum, vndt altercationes gebe. etcetera
|| [[Handschrift: 173v]]
scandala bey der gemeine[,] altercationes vndter
den pfaffen. Es müste nur, in der stille, vndt
<in> geheimb zugehen im gemach etcetera ohne das gesinde
gleichsam verstohlener weyse. Die obser-
vanz von Plözka, Zerbst, Cassel, in
acht zu nehmen. etcetera Jedoch worinnen
man illæsa conscientia nachgeben köndte, das wehre rahtsam.
Anno 1603 bey der gemachten, vndt in anno
1606 effectuirten landestheilung seindt
die einkommen, des fürstlich Bernburgischen antheilß
angeschlagen worden, auf 22262 ThalerThlr:
28 gute Groschengg: 3½ Pfennige (denarii)d: hiervon hat
Fürst Augusto iährlichen 4500 ThalerThlr: zinß von
75 mille ThalerThlr: capital, abgestattet werden sollen,
Restirte also net, an intraden 17762
ThalerThlr: 23[!] gute Groschengg: 3½ Pfennige (denarii)d[.]
herrvatter sehliger hat aber seinen antheil ver-
beßert, mitt 36352 ThalerThlr: – 6 Pfennige (denarii)d
thut an iährlichem einkommen 2181 ThalerThlr: wehren
|| [[Handschrift: 174r]]
also, izo die intraden des Fürstlich Bernburgischen
antheilß 19943 ThalerThlr: 23 gute Groschengg: 3½ Pfennige (denarii)d[.]
hiervon aber werden folgende
schulden abzuziehen sein:
4000 |
ThalerThlr: so Son Altesse sehliger von Meinen ehegeldern
angegriffen. |
1000 |
ThalerThlr: welche Jhre Gnaden Christmilder gedecht- nüß, hempo von Knesebeck schuldig worden. |
2500 |
ThalerThlr: capital, seindt Jhre Gnaden sehlige dero
gemahlin lobsehligen andenckens, Meiner hochg- liebten FrawMutter sehliger am 3. Februarij 1619 schuldig worden, vndt ist diese post biß dato auß der Fürstlichen kammer verzinsett. |
1000 |
ThalerThlr: seindt schwester Agnißgen sehliger
am tage Johannis 1613 zu ersetzung des patengeldes verschrieben, Jst auch biß dato, auß der kammer verzinsett. Nota Bene mais i'en doute la continuation, cela estant un don personel. |
4000 | ThalerThlr: vndt drüber, leichbegängnüßkosten. |
Dietrich von dem Werder, ist von dem
harz wiederkommen, alß Fürst Augusti vndt Fürst Ludwigs
commissarius, vndt berichtett, die huldigung
alda seye vberall wol abgegangen.
Wir haben diesen abendt, vmb<nach> 6 vhren
vmb ½ siebene, die erschreckliche
Nota Bene Sonnenfinsternüß gesehen, durch Melchior
Loys <sein> instrument, da die sonne ist
auf 10 digitos gantz verfinstert
worden. Gott behüte vns, vor böser
bedeüttung derselbigen.
<Antwortt>Schreiben, vndt condolentzen, auf meine
trawrige notification, entpfangen,
vom Churfürsten von Bayern, vom Cardinal Glösel,
von der herzogin von husem, von herzog August
von Sachßen Lawenburg[,] von Landtgraf Wilhelm
von heßen, von herzog Christian zu Lünenburg,
vom Ertzhertzog Leopoldo, von graf Philip
Moritzen zu hanaw, Jtem: vom agenten
|| [[Handschrift: 175r]]
Löben, daß Jhre Mayestät naher Regenspurg aufge-
brochen, vndt alle satisfaction, contribution,
etcetera was sie begehrt, auß Vngern entpfangen,
gegen freylaßung der religion. So seindt
auch Jhrer Mayestät stadtliche legata zukommen
an geldt, pferden, vndt geschmuck, vom Beth-
len Gabor. <dem Kayser einen kostbahren demantring,
ein schön roß sampt aller zugehör, von lauter
gediegenem golde gemachtt, vndt 40 mille ducaten,
dem Könige 40 mille ducaten, der Kayserinn
20 mille ducaten, vndt Ertzhertzog Leopoldo Wilhelmo 10 mille ducaten. Jst datirt Löbens
schreiben, den 19. ⁄ 29. May: der Kayser soll
den 4. ⁄ 14. Junij, zu Regenspurg anlangen.>
Schreiben auß Jtalien von bruder ernst den 10. May datirt.
Chur Saxen vndt Brandenburg haben sich in der person
zu kommen, endtschuldigett, die andern Churfürsten
wollen sich alle einstellen.
König in Franckreich hat Chambery in Savoya eingenommen.