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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Dezember 1630


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. IX, fol. 179v-211v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Dezember 1630
Plötzkau → Bernburg
  • Rückkehr nach Bernburg
  • Morgige Fahrt des Fürsten Ludwig nach Rudolstadt
  • Reise des Hofmeisters Hans Rueß nach Köthen
02. Dezember 1630
Bernburg
  • Besuch durch Adrian Arndt Stammer
  • Korrespondenz
  • Aktenlektüre
03. Dezember 1630
Bernburg
  • Reise des Hofmarschalls Burkhard von Erlach nach Wittenberg
  • Rückkehr des Sekretärs Thomas Benckendorf
  • Nachrichten
  • Korrespondenz
  • Heinrich Julius von Wietersheim künftiger Stiftshofmeister in Quedlinburg
04. Dezember 1630
Bernburg
  • Administratives
  • Kriegsnachrichten
05. Dezember 1630
Bernburg
  • Traum
  • Kirchgang
  • Korrespondenz
  • Ankunft der Fürstin Sophia aus Köthen
06. Dezember 1630
Bernburg
  • Rückkehr von Erlach aus Wittenberg und von Rueß aus Leipzig
07. Dezember 1630
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Erneute Ankunft von Fürstin Sophia
  • Kriegsnachrichten
08. Dezember 1630
Bernburg
  • Geplante Belehnung der Grafen von Stolberg durch Bruder Friedrich in Harzgerode
  • Kirchgang
  • Abreise von Fürstin Sophia
  • Kriegsfolgen
  • Kriegsnachrichten
09. Dezember 1630
Bernburg
  • Administratives
  • Einquartierungen in Ilberstadt
  • Rückkehr von Benckendorf aus Wittenberg
  • Wirtschaftssachen
10. Dezember 1630
Bernburg
  • Bestallung von Erlach zum Hofmarschall
  • Administratives
  • Korrespondenz
  • Kriegsfolgen
  • Rückkehr von Bruder Friedrich aus Harzgerode ohne stolbergische Belehnung
11. Dezember 1630
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Schlechte Nachrichten
  • Hilfsangebot des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen in der Nienburger Stiftssache
  • Freilassung von in Gräfenhainichen festgehaltenen fürstlichen Getreidewagen
12. Dezember 1630
Bernburg
  • Hohe Arbeitsbelastung verhindert Kirchgang
  • Abreise von Erlach zum Begräbnis seiner Tochter Anna Lukretia nach Tylsen
  • Entsendung von Rueß zum kaiserlichen Generalwachtmeister Johann von Viermund
13. Dezember 1630
Bernburg
  • Wirtschaftssachen
  • Korrespondenz
14. Dezember 1630
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Abneigung des kaiserlich-ligistischen Generalleutnants Graf Johann von Tilly gegen die Fürsten von Anhalt
  • Drohende Einquartierung über den Winter
  • Besichtigung der Bernburger Mühlen
15. Dezember 1630
Bernburg → Plötzkau → Bernburg
  • Beratung über die von Tilly geforderten Einquartierungen mit den Fürsten August, Ludwig und Johann Kasimir in Pöltzkau
  • Antwort an Tilly
  • Bericht des anhaltischen Gesamtrats Kaspar Pfau
  • Absenkungen im Flussbett der Saale
  • Rückkehr nach Bernburg am Abend
16. Dezember 1630
Bernburg → Plötzkau → Bernburg
  • Erneute Reise nach Plötzkau
  • Beschluss der Entsendung zu Tilly nach Halberstadt
  • Übernachtung des anhaltisch-dessauischen Hofmarschalls Christoph von Krosigk und Rats Tobias Hübner in Bernburg
17. Dezember 1630
Bernburg
  • Inhalt des gesamtanhaltischen Gesuchs an Tilly
18. Dezember 1630
Bernburg → Halberstadt → Ballenstedt
  • Fahrt nach Halberstadt
  • Einzug in eine Herberge
  • Abholung durch den Generalfeldzeugmeister Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim und den Obristen Joachim Christian von Wahl
  • Essen mit Pappenheim und anderen kaiserlich-ligistischen Offizieren
  • Gespräch mit Tilly
  • Abschied von Pappenheim und Wahl
  • Weiterreise nach Ballenstedt
19. Dezember 1630
Bernburg
  • Rückkehr nach Bernburg
  • Familenangehörige bei guter Gesundheit
  • Einladung der Fürsten August, Ludwig und Johann Kasimir nach Bernburg
20. Dezember 1630
Bernburg
  • Administratives
  • Beratung mit den Fürsten August, Ludwig und Johann Kasimir über die Forderungen von Tilly
  • Lehensgesuche durch verschiedene Adlige
21. Dezember 1630
Bernburg
  • Weitere Beratungen
  • Entsendung von Hübner nach Halberstadt
  • Abreise der Fürsten August, Ludwig und Johann Kasimir
  • Besuch durch Wolf Friedrich von Trotha
  • Streit mit Fürst Johann Kasimir
  • Korrespondenz
  • Gespräch mit Wahl
22. Dezember 1630
Bernburg
  • Jahrestag des Todes von Sohn Joachim Ernst
  • Abreise von Wahl
  • Hasenjagd mit Bruder Friedrich
  • Am 9. November in Regensburg festgelegte Versorgungssätze für Soldaten im Reich
23. Dezember 1630
Bernburg
  • Einbestellung der anhaltischen Ritterschaft
  • Rückkehr von Erlach aus Tylsen
  • Verhandlungen mit der Ritterschaft über Einquartierungen und Kontributionen
  • Bitte des Bernburger Rates um Kontributionssenkung
  • Kriegsnachrichten
  • Ankunft des ehemaligen Stallmeisters Curt von der Trautenburg, von Rueß sowie der Schwestern Anna Sophia und Louise Amalia
  • Abreise des Frauenhofmeisters Thilo von Vitzenhagen und von Benckendorf nach Ballenstedt
24. Dezember 1630
Bernburg
  • Abreise von Trautenburg
  • Korrespondenz
  • Einquartierungen
25. Dezember 1630
Bernburg
  • Gestriges Verschlucken eines Kuchenstücks mit Stecknadel
  • Ähnlich gefährliche Zwischenfälle in der Vergangenheit
  • Anhörung der Predigt und Verzicht auf den Abendmahlsempfang ersten Weihnachtsfeiertag
  • Rückkehr von Hübner aus Halberstadt
  • Kontributionsforderungen
  • Ungewogenheit von Pappenheim, Heinrich Holk, Graf Wolfgang von Mansfeld, Johann David Pecker und anderer kaiserlich-ligistischer Offiziere
26. Dezember 1630
Bernburg → Plötzkau
  • Kirchgang
  • Beratung aller regierenden Fürsten und ihrer Räte über die drohenden Einquartierungen in Plötzkau
  • Geldforderung von Holk
27. Dezember 1630
Plötzkau → Bernburg
  • Einigung der Fürsten Ludwig, Johann Kasimir und Christian II. in der Einquartierungsfrage gegen den Willen von Fürst August
  • Rückfahrt nach Bernburg am Abend
  • Entsendung des anhaltisch-köthnischen Stallmeisters Johann Christoph von Baur zu Holk
  • Rückkehr von Pfau
  • Kriegsfolgen
28. Dezember 1630
Bernburg
  • Anmeldung durch den ehemaligen Kammerjunker Hermann Christian Stammer
  • Gespräch mit dem Gerichts- und Lehenssekretär Georg Friedrich Schwartzenberger
29. Dezember 1630
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Quartierforderungen durch Holk
  • Einladung der Fürsten August, Ludwig und Johann Kasimir nach Bernburg
  • Rückkehr von Benckendorf aus Ballenstedt mit verlorenen Pelzhandschuhen
  • Aufteilung der fälligen Kontributionen unter den anhaltischen Teilfürstentümern
  • Regensburger Versorgungssätze für Soldaten im Reich und daraus folgende Zahlungsverpflichtungen
  • Bericht von Baur über seine Verhandlungen mit Holk
  • Feindseligkeit von Pecker und dem kaiserlichen Hauptmann Wolf Leonhard Föckler
30. Dezember 1630
Bernburg
  • Treffen mit den Fürsten August und Ludwig
  • Kontributionsforderung durch Holk
  • Abreise der beiden Fürsten gegen Abend
  • Rückkehr des Bediensteten Sigmund Konrad Deuerlin aus Böhmen
  • Lehensgesuche durch Wietersheim und Stammer
  • Gespräch mit dem Coswiger Amtshauptmann Adam Heinrich von Quingenberg
  • Absendung des anhaltischen Kriegskommissars Cuno Ordemar von Bodenhausen und von Stammer zu Kontributionsverhandlungen
  • Bericht darüber an Tilly durch Pfau
31. Dezember 1630
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Administratives
  • Gespräch mit Schwartzenberger
  • Kriegsfolgen
  • Aufteilung der Unterhaltungskosten für kaiserliche Kompanien auf die anhaltischen Teilfürstentümer
  • Rechtzeitig gelöschter Brand in Ballenstedt
|| [[Handschrift: 179v]]

Mittwoch den 1. December


heütte vormittags, nach gehaltener deliberation,
seindt wir wieder voneinander gezogen.


Vndt morgen gebe gott will herrvetter
Fürst Ludwig, naher Rudelstadt verraysen.


hofmeister Reüß ist diesen Nachmittag nach
Cöhten.

Donnerstag den 2. December


Der alte Adrian Arndt Stammer, jst heütte zue
Mittage, bey mir gewesen, von wegen
der sache, die er mitt dem von der Gröben vor-
hatt, darinnen mir, der Churfürst von
Brandenburg, wie auch Marggraf
Sigmundt, gar beweglich, jntercedendo
zugeschrieben, zum andern mal albereitt,
wiewol mir das erste <schreiben>, nicht ist referiret<vorgetragen,>,
sondern hjnderhalten worden, vom præsidenten vndt
welches mir leichtlich groß præjuditz gebähren || [[Handschrift: 180r]]
vndt mißverstandt erregen sollen.


Jch habe die Gräflichen Stollbergischen lehens-
acten, heütte durchlesen.

Freitag den 3. December


Der Marschalckh Erlach ist nach Wittemberg.


Thomaß Benckendorf ist von seiner ver-
schigkung vndt rayse wiederkommen,
mais sans aulcun effect. Wiewol
es sehr gefährlich zu raysen gewesen,
so hat ihm doch Gott groß glügk gegeben,
daß ihm kein böser Mensch begegnet.


Jch habe es erfahren, daß die alten gräfjn
von Solms, der Prinzeßinn von Vranien
Stief<frau>mutter, mitt tode abgegangen.


Schreiben von Graf hans moritz vndt dem Latfeur
entpfangen.


Mein Wieterßheimb, wirdt hofmeister zu Qued-
linburgk, gar in kurtzem werden, auf meine || [[Handschrift: 180v]]
intercession.

Samstag den 4. December


Jch habe nochmalß mitt præsidenten, vndt Melchior
Loyßen, die privatkammerrechnung, vndt die
begräbnüßrechnung durchsehen, <vndt justificirt.>


Zeitung das die Magdeburger, zu Schömbegk vndt
Saltza eingefallen, vndt alda die Kayserischen
aufgeschlagen.

Sonntag den 5. December


J'ay songè ce matin, que l'Empereur donnant
audiance, & infeudant en son
throsne, s'estoit endormy, & penchant
la teste, tous ses gens & cavalliers seroyent
sortis de la chambre, & moy le dernier,
mais nonobstant tout ce bruit, l'Empereur
ne se seroit pas resveillè.


Jn die kirche zur predigt.


Schreiben auß Hollstein, von herzog Joachim || [[Handschrift: 181r]]
Ernsten entpfangen, auch eines erinnerung
wegen aufbawung, des widdumbsizes,
Hoymb, oder transferirung deßelben.


Die Frawmuhme von Cöhten, ist gegen abendt,
anhero kommen.

Montag den 6. December


Marschalck Erlach, jst von Wittemberg,
vndt hofmeister Reüße, von Leiptzig
wiederkommen. Es ist gar vnsicher
auf der Leipziger straße.

Dienstag den 7. December


Schreiben vom herzog von Mecklenburg daß meine
schwester die hertzogin von mitt einer
iungen Tochter den 24. November erfreẅet
vndt endtbunden worden. Dieu en soit louè.


Die Fürstin von Cöhten, jst heütte
zue Mittage<auf den abendt>, wieder her kommen.

|| [[Handschrift: 181v]]


Zeitung das gestern, Neẅen halmßleben,
von Jhrer Mayestät volck seye einge-
nommen worden. Man hat ein 600 außer-
lesener Mann mitt dem weißen stäblein
laßen außziehen, vndt dje officirer
wieder die capitulation gefänglich
angenommen. perge Pappenheim der Feldt-
Marschalckh hat die capitulation gemacht.
Tilly ist darzu kommen, vndt hat vermeint, Sie
wehre allzumilde. Die Soldaten haben
schwehren müßen, nimmermehr, wieder den Kayser
zu dienen.

Mittwoch den 8. December


Wiewol ich im willens gewesen, vmb<selber>
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin zustandt,
nach harzgeroda zu fahren, vndt die gräfliche
Stollbergische beleyhung in der person vor-
zunehmen, so ist doch solches verblieben, vmb
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin leibesvnpaßligkeitt || [[Handschrift: 182r]]
willen. Bruder Friederich aber ist hinauff,
sambt Mejnen abgeordneten, dem præsidenten,
dem hofmeister Reüße, vndt Secretario Schwarzbergern,
denen haüptmann Knoche adjungirt wirdt,
zum actu investituræ.


Jn die kirche gefahren, sambt der Fraw-
Muhme von Cöhten, welche nachmittags, wieder
hinweg gezogen.


Djesen abendt, sejndt einem pawren von Dröbelle
zwey pferde nahe bey der Stadt, außgespannt worden.


Nota Bene <Den avis von Fürst August bekommen, daß hauptmann Fögkler, im nahmen des general Tilly, alles korn zu kaufen begehre, was so wol die Fürsten, alß die edelleütte vndt vndterthanen im fürstenthumb Anhalt fail haben.>

Donnerstag den 9ten: December


Jch habe inqujriren laßen, was in
meinem antheil fail seye, vndt mittler-
weyle nottürftige anstellung gemachtt,
mitt großen sorgen vndt <befahrlichem> nachtheil, vnse-
rer jntraden, vndt einkünften.

|| [[Handschrift: 182v]]


heütte, gegen abendt, seindt wieder drey<zwey>
compagnien nach Güsten<Ilverstedt> gezogen, vndt haben sich
alda einquartiret, <vndter haüptmann Creützen.>


<Thomaß ist diesen abendt von Wittemberg wiederkommen, hat alda den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten vmb 20 ThalerThlr: verkaufft, aber zum hainigen, etzliche wagen vmb des geleidts, willen, zurügka laßen müßen.>

Freitag den 10den December


<Jch habe> Dem Marschalckh, Burckardt von Erlach,
seine bestallung außfertigen laßen, auf vergangene
Michaeljs, datirt.


Mitt den beampten von haußhaltungssachen
conversirt, vndt die brügke besehen, wie
sie daran bawen.


Abermals ein schreiben oder zunöhtigung
vom herren von Vyrmondt, entpfangen, daß
der holckische geplünderte Trompter
sollte von den Bernburgischen geplündert,
vndt dahin geb seine fahrnüß gebracht worden
sein. Jch möchte sie ihm doch abfolgen laßen.


Vor diesem schrieb er an mich, vndt an Fürst August
von der fehre zu Niemburg, daß wir daselbst
ließen die Administratorischen soldaten vberführen, || [[Handschrift: 183r]]
vndt sich heimlich durchschleifen.


Jtzt bekomme ich zeitung das mir eine compagnie Reütter, vn-
verwarndter dinge, zu heimb eingefallen, die Manß-
feldische, vndt sollen vbel hausen. Sic fujt in fatis1,
Ruina domus, Meliora spero. perge


Mein bruder Fürst Friederich ist mitt seinem comitat,
wieder von harzgeroda anhero kommen, haben
die lehen nicht entpfangen, dieweil die Stollber-
gischen nicht erschienen, sich aber gar sehr de-
misse, vndt höflich endtschuldigett gegen mir, durch
schrejben, dieweil jhr botte auß der wetteraw,
zu abholung der vollmacht, <der mittbelehnten> nicht wiederkommen,
vndt vielleicht möchte todtgeschlagen worden sein, etcetera[.]
Morgen sollen wir eine zusammenkunfft halten. perge


hauptmann Knoche schreibt mir auch wegen des Gernröder For-
sters, daß ihm ernstlich verbotten worden, vom alten
Freyberger, dem Neẅen jntrudirten Amptmann,
er sollte kein holz mehr, auch den armen abge-
brandten Ballenstedtern, nicht das iehnige so ich
ihnen zur aufbawung ihrer haüser verehrt mehr abfolgen || [[Handschrift: 183v]]
laßen.

Samstag den 11. December


Abermals schreiben, von Plötzka, nach dem ich gestern
einen verworrenen tag gehabt, vndt ein<e> vnglückliche
zeitung, vber dje ander, vn bey 6 böser zeitungen auf ejnen tag,
nacheinander vernehmen müßen. Deus adjuvabit, <cum tempore.>


Chur Saxen hat sich abermal gegen meinem vetter Fürst Casimir
wol erkläret. Er räht die conjunction mitt
Chur Brandenburg in consiliis, vndt macht auß der Ni-
emburger sache, eine allgemeine Evangelische sache, etcetera[.]


Meine wagen seindt noch gestern zum hänichen
loßgelaßen worden, haben aber müßen zum
großen præjuditz der Reichsfürsten, jhr geleitte-
geldt abestatten[!]. Jch werde mich deßen, gegen Chur
Saxen, in schriften beschwehren, müßen.

Sonntag den 12. December


Jch habe diese Nacht, vndt heütte Morgen so viel zu thun
bekommen daß ich nicht in die kirche gekondt.


Marschalck Erlach, jst nacher Tilsen gezogen, zu
seiner Tochter begräbnüß.


hofmeister Reüße zum general wachtmeister herr <von der> Närsen geschickt mich
wegen des einfalß zu heimb, vndt der imputation || [[Handschrift: 184r]]
des Holckischen Trompters halben zu beschwehren.

Montag den 13. December


Als ich spaziren gieng zum brawhause zu, da
erfuhr ich daß man auß 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gerste vndt ½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
hopfen, 11 faß haußbiers brawen thete. perge


Fürst Augustus hat mich naher Plözka zu kommen
ersucht.

Dienstag den 14. December


Schreiben von Caspar Pfawen, daß der general Tilly
gar alieno animo, gegen vnß seye, vndt
Nota Bene daß insonderheitt der Bernburgische antheil
gar wenig gelitten habe, außer der
Holckischen einquartirung, welche impres-
siones, er ohne zweifel von bösen leütten
bekommen. J'ay tousjours eu fort mau-
vayse opinion du Tilly, scachant qu'il
est bigottement Papiste, & un valet des
clercs outre mesure, <ein> pfaffenknecht. L'absence
du Duc de Fridlandt nous fait repentir. Dieu ayde nous.
perge perge

|| [[Handschrift: 184v]]


Es soll eine winterliche einquartirung,
vor sein, vndt der Tilly starck drauf fußen.


Jch habe die Müle alhier aufs neẅe
besehen. Sie hat in einem hause, 6 gänge
im andern 3 gänge, im dritten 6 gänge,
darnach die ölemüle, die schneide-
oder sägemühle, vndt die walckmüle,
Summa 18 mülen oder gänge darundter 15
korn mahlen. An izo aber bleiben ezliche
stegken wegen des frosts, von ieglichem
sagk bekomme ich drey metzen, ieder
sagk helt in sich, 3½ auch wol gar
5 Schefel (Scheffel)schfl: mehls, nach dem er voll vndt
dichte gestopft wirdt. Jch habe
iährlich ordinarie (in friedenszeitten)
2 mille ThalerThlr: von dieser mühle einzukommen.
Gott erhalte vnß solche intraden.

|| [[Handschrift: 185r]]

Mittwoch den 15. Xbris.


Vormittags, nach Plötzkaw mitt Börsteln, vndt
Reüßen, alda tractirt wegen der Tillischen
beschigkung vndt handlung, iedoch nicht definitive,
dann es muß der haüptschluß genommen werden,
mitt Fürst Ludwig vndt Fürst Iohann Casimir personen, oder jhren rähten. perge
Man beüt dem Tilly <an>, 300 wispel, <den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: vmb 20 ThalerThlr>
winterquartier betreffend so soll einer selber hin-
ziehen, die bevorstehende holckische einläge-
rung, der 10 compagnien Reütter, sampt dem stabe,
abzuwenden, das würde sonst, wochentlich an
gelde machen 2900 ThalerThlr: soll 4 Monat wehren,
welches vnerschwinglich diesen landen.


An Tilly, curialia. Moderation so
izt im Reich durchgehend angeordnet, des erträglichen
vndterhalts anzuziehen. Vnß gehäßige müsten den vor-
schlag vom Regiment einzunehmen, proponirt haben.
Sieder anno [16]25 hetten wir molem bellj im lande.
Schanze zu vndterhalten, die durchzüge auß den
stiftern giengen durch dieses Fürstenthumb, da es
doch, das kleineste Fürstenthumb im Reich wehre || [[Handschrift: 185v]]
hette aber der proportion nach, am allermeisten
getragen, durch gute ordnung wehre es noch
bißhero im stande erhalten worden. Wann aber
ein ganz Regiment einquartiret, wehre es vnmög-
lich die sachen in verfaßung zu halten, weder
in der schanze noch bey den durchzügen. Es
würde alßdann, kein Pfund (libra)℔: brodt mehr, können
gegeben werden. Wir wehren proprietarij
dieser lande, schuldig vnsere vndt der vndter-
thanen Notturfft zu erinnern, wüsten daß er Tilly
sich erinnern ließ, vndt der billigkeitt nach-
hienge, auch nicht denen, so nichts alhier im Für-
stenthumb zu verliehren, sondern vielmehr, sich
darauß bereichern wollten, auch etwa
sonsten vnß aufsezig wehren, alles glaüben
würde. Bähten, vnß bey dem aufgerich-
teten accord, mitt Närsen, vndt Saint Iulian
zu schützen, biß eine durchgehende gleichheitt
im Reich gemachtt, darüber vermöchten wir
nicht zu thun, vndt würde ohne das, daßelbe
vber 1 oder 2 Monat nicht wehren können, || [[Handschrift: 186r]]
Sintemal das 3te. theil des Fürstenthumbs
nicht mehr zu contribujren vermöchte, die vbrigen
alle wehren außgefallen. Wann nach dem ac-
cord ferrner gegeben werden sollte, würde
kaum der 10de. theil, seinen sahmen behalten,
noch das landt in anbaw gebracht werden können.


Dieses wehren die ingredientia des Me-
morials, vorbereitungsweyse, <zum general Tilly.>


   Reüßens relation.
1. Die compagnie Manßfeldische zu heimb soll baldt
deslogiren.
2. Wegen des Trompters, ists ein Mißver-
standt beym general wachtmeister gewesen. <Numehr aufgehoben.>
3. Holckischen Reütters, straßenrauberey
soll gestraft werden, <vndt die ablata restituirt.>
4. Stift Gernroda soll zu der halber-
stedtischen contribution assignirt, vndt von der
Anhaltischen zu vnserm præjuditz abgesondert werden.
5. Oberster holcko soll mitt 10 compagnien zu roß
einquartiren, nisj diversio fiat.

|| [[Handschrift: 186v]]


Caspar Pfaw, ist auch ankommen, mitt gleich-
meßigen relationen, aber hierinnen discrepant:
daß hofmeister Reüße berichtet, es werde der
Tilly nach den izigen Päbstischen weyhenacht-
feriis, verreysen, Pfaw sagt aber, er
werde noch lange, zu halberstadt, verblejben.


heütte habe ichs erst <zu Plözka> erfahren das
Nota Bene gestern acht tage, alhier zu Bernburg
die Sale eine elle tief plözlich ge-
suncken, vndt das waßer, so vnversehens,
so klein worden. Am itzt vergangenen
Freytage aber, ist es zu Wirschleben
auch geschehen, also daß man durch die Sale
o kniestief gehen können. Ezliche
vermeinen, es habe sich der sandtbodem[!]
vndterm waßerb, durch etwa einen
Terræmotum an einem ortt gählingen
geschoben, daß also das waßer plözlich in seinem || [[Handschrift: 187r]]
lauf gestopft worden, vndt weil es so baldt
keinen zufluß gehabt sich auf eine weile
verlaufen, wie dann alhier zu Bernburg
ich gestern dinstags acht tage, kein waßer
hieroben auf dem schloß haben können, die-
weil die räder in der waßerkunst
wegen seider<ch>te<i>gkeitt vndt vntiefe der
Sale, kein waßer schöpfen können.
Jch habe auch destwegen mitt fäße<r>n, müßen
waßer herauf führen laßen.


<Gegen abendt fuhr ich wieder nach Bernburg[.]>

Donnerstag den 16. Decembris.


heütte frühe wieder nach Plötzka, haben delibe-
rirt vndt geschloßen, hernvetter Fürst August naher halberstadt zu
ziehen, zu erbitten, wiewol das loß auf mich fallen sollen.
Jch habe mich aber, wegen Meiner herzlieb(st)en gemahlin, itzigen zustandes,
endtschüldigett. Endtlich hat sich Fürst August resolvirt, darnach
haben vnß die deßaischen rähte wieder wendig gemacht,
vndt mich gar hoch gebehten, im nahmen ihres herren, worauff
als ichc || [[Handschrift: 187v]]
als ich wieder nach Bernburg kommende, auch gesehen,
daß meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin constans gewesen, vndt
mich nicht gebehten, bey ihr zu bleiben, sondern es
mir frey gestellet, was ich dem vatterlande
zum besten, thun köndte oder wollte, habe ich es
fast vor eine vocation gehalten, vndt mich
endtlich darzu resolvirt, iedoch mitt dem
anhang, da nicht etwa heütte, morgen, oder
vbermorgen, der Allmächtige Gott, Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, ihre geburtsstunde zuschigken
thete, vndt das man mir, media zum raysen,
verschaffete.


Krosigk vndt Hübner, sejndt bey mir, zu Bernburg,
vber Nacht geblieben, vndt haben ihre re-
lationes gar wol abgelegett.

Freitag den 17. December


Mein memorial jst ejngerjchtet worden: Beruhet
auf curialiis, beym general Tilly abzulegen. Jtem:
remonstrirung, was dieses kleine Fürstenthumb, || [[Handschrift: 188r]]
sieder anno [16]25 vndt [16]26 biß dato, erlitten,
an einlagerungen, <Sammelpläzen[,]> durchzügen, proviandtkosten,
<Elb>Schanzenvndterhalt, vorspann, brandtschäden, etcetera
vndt allerley kriegsbeschwerden, wie kaum der
3te. theil der innwohner, noch s zu bleiben, vndt
seinen Sahmen vbrig hatt, wie vber daß alles
noch, 1200 ThalerThlr: wochentlich, der general cassa verwilli-
get worden, welcher wir, vber 1 oder 2 Monat,
nicht mehr treiben köndten, vndt drüber zu grunde verder-
bet würden. Die Schanze kostet iährlich, 30 mille ThalerThlr: dje
<auf> durchzüge giengen iährlich 60000 ThalerThlr: (wie alles
mitt rechnungen zu bescheinigen.) Man hette zu abt<contenti>-
rung der general cassa, vndt der holckischen Reütter, 40 mille ThalerThlr
vnbezahlte schulden gemacht. General herzog von Fridlandt,
hette selber, nach einziehung fleißig information,
darvor gehalten, wann diß fürstenthumb
neben der schantze die durchzüge vnderhielte,
so wehre demselben ein mehreres nicht anzumuh-
ten, es köndte es auch nicht ertragen. Bähten
vmb moderation, oder bestetigung des accords
mitt Saint Julian aufgerichtett, der 1200 ThalerThlr: ad tempus,
abe || [[Handschrift: 188v]]
vndt solches auch T in erwegung, 1. der miserien
vndt vnfruchtbarkeitt dieses landes, da ganze
ämpter außfielen, insonderheitt Sandersleben, der
besten kornämpter eines, contra pacta con-
venta principum, contra jus territorij,
& regalia a Cæsare exhibita<ipso infeudata Principi Iohann Casimir> etcetera[,]
2. der schwehren kriegeslast, wie vorgemeldt,
3. der treẅ vndt devotion darinnen
wir diese 5 iahr vber vndt allezeitt
vnser hauß standthaftig verharret gegen
Kayßerliche Mayestät[,] 4. des Kayßerlichen interesse,
welches mergklichen hierundter periclitirte,
wann die Schanze vndt durchzüge nicht
sollten auß diesem Fürstenthumb mehr
können vndterhalten werden, da doch alle
die marchen nach der Margk, Mecklenburg,
Pommern vndt Schlesien zu, hiedurchs Fürsten-
thumb giengen, vndt von den Stiftern die
kriegsbeschwerden ie bißweilen, dahin ge-
weltzt würden. 5. Der zusage vndt || [[Handschrift: 189r]]
hofnung, so vns das Churfürstliche collegium zu Regenspurg
gemachtt wegen einer durchgehenden gleichheitt
vndt moderation der contribution im ganzen Reich,
da wir dann nicht verhoften, deterioris
conditionis als andere zu sein, 6. Jn be-
trachtung auch, daß Kayser vndt Tilly,
des gemühts sein würden, vnß als Mittglieder
des Reichs vndt alte gehorsame Reichsfürsten,
<gewiß> nicht gar verderben vndt ruiniren zu laßen.
7. Daß die alimenta, vnsers kleinen Für-
stenthumbs, müste<zimlich> beschnitten, ein 6 f:
hofhaltungen davon vndterhalten, vndt
viel herren vndt Freẅlejn noch vorhanden,
welche alle leben müsten, vndt man jhnen, das
brodt, nicht vor dem Munde, wegzuneh-
men gemeint sein würde. Darumb dann inn-
stendig vmb moderation zu bitten, oder
doch vmb confirmation des Saint Julians vertrag,
oder<vndt> patenten der postpferde, durchzüge, rast-
täge, etcetera halber.

|| [[Handschrift: 189v]]

Samstag den 18. December


Meilenm.
Jn dieser nacht, vmb 2 vhr nach Mitter-
nacht bin ich aufgewesen, mitt Monsieur hübnern,
vndt seindt nach halberstadt gefahren,
ligt von Bernburg



7


Zu halberstadt in einer herberge eingezogen,
alda Wieterßheimb, Rindorf, hauptmann Knoch,
vndt sein sohn, perge zu mir gestoßen.


Der FeldtMarschalck, graf von Pappen-
heimb, ist auf des Tilly kuzschen, neben dem
Obersten Wahl, zu mir kommen, vndt
hat mich gar höflich hinauf geführet<begleittet>,
auch den general selbst endtschuldiget, das er
wegen vnpaßligkeitt, der colica, nicht
k selber mich abgeholet, vndt mir auf-
gewartett hette.


Droben habe ich geßen, mitt dem FeldtMar-
schalck, vndt etzlichen obersten, als holcko,
Wahl, Pegker, vndt anderen.

|| [[Handschrift: 190r]]


Nach gehaltener mahlzeitt vndt guten bedie-
nung, bin ich zum Tilly, hinüber gegangen,
welcher mir an der Thür der Tafelstube entgegen
kommen, mich in sein gemach begleittet, vndt
gar höflich sich vor die visite bedancktt,
Jm vbrigen sein vnglück angeklagt, daß er
die schuldt anderer, (welche die länder so
vnordentlich verderbt hetten) tragen müste.
Wir köndten vnß keines wolstandes ge-
trösten, biß der friede vor<zu> Magdeburg ge-
machtt, demselben sollten wir, vndt alle be-
nachtbarten mitt ernst obliegen, vndt sie
persuadiren helfen, daß sie sich Kayserlicher Mayestät
accommodirten, vndt von einem gühtigen mildt-
reichen Kayser, solche conditionen annehmen,
die ihnen Jhre Mayestät vorschreiben würden,
Jm wiedrigen fall würden es die benachtbarten
alle mitt endtlicher ruin zu entgelten haben,
denn man würde ein 25 mille Mann, auß Jtalien
alda der friede numehr richtig, au<no>ch davor schigken, || [[Handschrift: 190v]]
vndt mitt gewalt sich der stadt bemechtigen.
Schweden hette es wol mögen bleiben laßen,
hette bey weittem, die media nicht,
wie Dennemargk, sich bey dem f krieg
zu mantenjren. Jch sollte an ihn ge-
dencken, was er mir an itzo sagte.
Administrator wehre ein guter frommer herr.
Man köndte mitt ihm, noch wol zu rechte
kommen, vndt ihn nicht höher strafen, als
wann man ihn an einen ortt zu ruhe
setzte, alda er vollauf zu eßen, vndt
zu tringken hette, iedoch sagte er,
wüste er wol, daß es ihm geziemte von
solchen hohen personen, mitt gebührlichem
respect zu reden.


Es schlieffen sich viel Soldaten <hin>durch, durch
vnser Fürstenthumb, dieselbigen, vnd
liefen den Magdeburgern zu, vndt stärckten
Sie in ihrem beginnen, Solches müste man || [[Handschrift: 191r]]
mitt ernst verhindern, die authores
strafen, mandata affigiren, vndt
exempel statuiren.


Es wehre ihm vnsers Fürstenthumbs be-
trübter zustandt sehr leydt, vndt er lüde sich
die vngunst der herren vngerne auf den hals,
glaübte wol daß vnser landt also verdorben
wehre, daß an stadt 20 mille ThalerThlr: die wir vor-
zeitten erhoben, an izo kaum 1000 ThalerThlr:
köndten erhoben werden, aber er hette diese
vnordnung nicht vervrsacht. Meine ratio-
nes, wehren sehr vernünftig, vndt wol ange-
zogen, <er> wüste auch wol was durchzüge[,] einquar-
tirungen, vndt kriegsbeschwerden mitt sich
brächten, aber die vnmügligkeitt wehre da,
Seine soldaten köndten nicht von der luft leben,
Er glaübte wol die durchzüge[,] vorspann vndt
abnahm der pferde, einlagerung[,] verwüstung, brandt,
ce sont les maulx que la guerre apporte. || [[Handschrift: 191v]]
Churfürsten zu Regenspurg möchten schließen was
Sie wollten, er wehre schuldig, vor seine
armèe zu sorgen. Sandersleben, weil
Sie vnsere Muhme wehre, köndte sich ia
wol mitt vns vergleichen wegen der contribution[.]
Er hielte selber darvor, sje sollte sich der all-
gemeinen bürden, nicht endtschütten, vndt
mitt tragen helfen. Seine salvaguardia
köndte auch nicht, auf befreyung der contribution
extendirt werden, so wenig als des herzogs von
Fridlandts seine. Man wehre sonsten
schuldig vermöge Christlicher liebe, mitt
wittwen vndt waysen mittleyden
zu haben, welches auch in des Kaysers
schuzbrief (so ihr gegeben) angesehen worden
wehre. Ein Nachtbar[,] ein freündt hülfe
den andern verderben, daß hette er vielfäl-
tig spühren müßen, <in diesem kriege.>


Schanze wo müste er noch recognosciren, || [[Handschrift: 192r]]
dieweil er sie noch nie gesehen, vndt alhier
frembde wehre, auch müste er noch in andern
sachen information vndt beßere erkundigung
einziehen. Die außtheilung der Quartierd wehre
zwar gemacht gewesen, er hette sich deren
auch nicht füglich entbrechen können, darundter
denn 1000 pferde, diesem Fürstenthumb
zugedacht gewesen. Er köndte mir nichts
gewißes versprechen, verhofte aber in 3
oder 4 tagen, wann die Thüringische commissarien
ankähmen, vnß cathegorische resolution
zu geben, wann wir alßdann, einen edel-
mann zu ihm schigken wollten. Den
accord mitt Saint Julian, hette er nicht ge-
machtt, wollte daß er hier wehre,
vndt nicht also darvon gezogen wehre, köndte
ihn nicht ratificiren, vndt wir würden
darüber, viel ein mehreres thun müßen.
Der patenten halber antwortet er nichts. Wirdt
Sich wol schigken, wann das haüptwergk richtig, || [[Handschrift: 192v]]
ist. Wiewol er kranck wahr, so ac-
compagnirt er mich, biß an die kutzschen,
vndt Pappenheim fuhr wieder mitt, biß
zum losament zue, alda er sich,
noch eine weile, mitt sehr höflichen
gesprechen bey mir aufhielte,
vndt sich benebens dem Obristen Wahl, vor
vnsere lande vndt leütte, zu allem
gutem erbohte. Jch fuhr noch diesen
abendt biß gen Ballenstedt, 3 Meilenm.e
von halberstadt. Tilly & Pappen-
hejmb, m'ont souhaittè un fils.

Sonntag den 19. December


Meilenm.
Jn dieser Nacht, vollends, gen Bernburg
alda ich Gott lob meine freundliche herzlieb(st)e ge-
mahlin, noch in paßlichem zustandt ge-
funden, sambt den schwestern vndt Bruder Frizen.
5

|| [[Handschrift: 193r]]


Jch habe die herrenvettern, auf Morgen
gebe gott zu mir nach Bernburg zu kommen, gebehten.

Montag den 20. December


Rechnungen vbersehen.


Mich zu bevorstehender relation, gefast
gemacht.


Die herrenvettern, Fürst August[,] Fürst Ludwig,
vndt Fürst Johann Casimir seindt mitt ihren rähten,
die wichtige deliberation wegen der ein-
quartierung, oder schwehren geldtcontribution
vorzunehmen, nachmittags anhero kommen.


Man hat geschloßen hofmeister hübnern, morgen
gebe gott nach halberstadt zu schigken. Biß
vf 17[00] in 1800 ThalerThlr: wochentlich, soll er
schließen, den drjtten theil, an korn vndt vic-
tualien abzugeben. Magdeburger suspicion soll
durch stradabattirung vnd verbott abgewendet werden,
Friedenstractaten sollen mitt Chur Sachsen vndt Chur Brandenburg commu-
nicirt vnd vom Tilly die conditiones vernommen werden.

|| [[Handschrift: 193v]]


Eiche vndt Röder, wie auch andere vom adel, haben
die lehen gemuhtet.

Dienstag den 21. December


Raht gehalten, in meinem conclavj. perge


Abschigkung nach Halberstadt, ist vor sich
gegangen, Tobias hübners, Gott gebe zu glück.


Die herrenvettern Fürst August[,] Fürst Johann Casimir,
Fürst Ludwig, sampt den rähten seindt wieder
darvon gezogen, nachmittags.


Trota (Wolf Friederich) ist herkommen, be-
klagt sich daß man hecklingen als ein
klosterguet, welches wir ihnen, vor
zeitten, vmb 23 mille ThalerThlr: verkaufft, ein-
Nota Beneziehen will. Er soll sich manteniren,
vndt die confiscirer, wann Sie wieder
kommen, an vnß verweysen.


Querelle d'Allemand, a bon escient
avec Fürst Iohann Casimir[.]

|| [[Handschrift: 194r]]


Schreiben von Löben, dem agenten zu
Wien, vndt zween schreiben von Bruder
ERNSTEN, <von Coiro2 vndt Vlm.>


<Der Oberste Wahl, hat bey mir eingesprochen, vndt mich mitt artigen discurßen entretenirt. et cetera>

Mittwoch den 22. December


Jl y a aujourd'huy un an, que nostre enfant,
Ioachim Ernst est mort. mourut.


Le Colonel Wahl, est party, ce mattin.


Jch bin nachmittags, mitt Bruder Frizen, hinauß hetzen
geritten, vndt haben 3 hasen gefangen.


Ordnung, wie die Soldaten im Römischen Reich,
sollen hinführo tractirt werden:


Einen Monat zu 30 tagen gerechnett, sollen
vor den general stab paßirt werden:
gülden: Bagagiroß:
Einem Feldt Marschalck 2000 50
Obristen Feldtzeügmeister 11<2>00 30
Obrist Feldtwachmeister 1000 25
Obristen commissario 600 20
Muster commissario 150 6
Obristen Feldtquartiermeister 400 16
Deßen leütenambt 100 4
Auditor sambt den Seinigen 300 12

|| [[Handschrift: 194v]]


gülden Roß.
Profoß sambt dem Stabe 300 12
Obersten wagenmeister 100 6
Deßen leütenambten 50 3


Auf einen Obersten zu Roß soll gereicht vndt
paßirt werden, auf die iehnigen officirer
vndt personen zu verstehen die zur stelle
seindt, vndt würcklich dienen werden:
gülden: Roß:
Dem Obersten 600 17
Obrist leütenambtt 150 10
Obrist wachmeister 50 8
Quartiermeister 50 6
Schultheißen 30 4
Caplan 30 2
Secretario 30 2
Profoß 30 6
Wagenmeister 30 4
Freymann 12 1
Stockmeister 8
Steckenknecht 8


Jngleichem wirdt nachfolgendes,
auf die Infanterie paßirt werden: || [[Handschrift: 195r]]
gülden: Roß.
Dem Obersten 500 12
Obristen leütenambt 220 9
Obrist Wachmeister 40 6
Quartiermeister 40 3
Wagenmeister 24 2
Caplan 24 2
Proviandtmeister 40 2
Schultheißen 40 3
Secretario 24 2
Profoß, deßen leütenampt vndt Stab,
Nachrichter, Steckenknecht,

60 Gulden (florenus)f

8 roß
Scharfrichter 12 1


   Auf 1 compagnie küraßirer:
Auf das erste blat, darundter Platner,
Sattler, vndt Schmidt

500 gülden.
Auf iedes küraßierpferdt 15 gülden.
Auf iede compagnia, an bagagypferdt 25 pferde.


   Auf 1 compagnie harquebuzirer || [[Handschrift: 195v]]
gülden
Auff das erste blat 440
Auf iedes pferdt, so viel
vorhanden sein werden

12 gülden.
Bagagipferdt, zu ieder compagnie 18 pferdt


   Auf ein Fähnlein knechte zu fuß:
Dem hauptmann selbst für alles
vndt iedes

160

gülden.
leütenambt 60
Fendrichen 50
Feldwaibel 21
Corporal vndt andere ringe Stabs-
Befehlichshaber so viel deren
vorhanden, iederm


12
Kreuzerkr:
Gefreyten vndt Spilleütten, 7 ff 7 30
Jedem knecht 6 40
Auf das gantze fähnlein knechte,
paßirt man, auf 12 pferde, heẅ
vndt Streẅ, logiament, lieger-
stadt, vndt Feẅerung.

|| [[Handschrift: 196r]]


Auf alle obspecificirte bagagi[-] vndt
dienstpferde, wirdt nichts anders, dann heẅ
vndt Streẅ<oh> paßirt, den habern vndt an-
ders, iedtweder ihme selbst zu verschaffen,
schuldig sein soll. Wann es sache ist,
das in den durchzügen, Quartieren, oder
sonsten, an brodt, wein, haber oder vic-
tualien, den Soldaten, etwas gegeben wirdt,
das soll ihnen an ihrem vndterhalt, gleich-
wol etwas leidentlicherem werth, als
sonst der gemeine kauf, vndt verkauff ist,
wieder abgekürzt, vndt den dargebern,
an ihren gaben gut gemacht werden.
Actum Regenspurg, den 9. November 1630.


Solche ordnung soll in quartieren[,] garni-
sonen, zu feldt, vndt aller orten, wo
die Soldaten gleich wehren, vndt sich in Jhrer
Mayestät dien<vndt> der assistirenden Chur: Fürsten,
vndt Stände diensten aufhalten möchten, obser-
virt vndt gehalten werden.

|| [[Handschrift: 196v]]

Donnerstag den 23. December


Jch habe die Ritterschaft anhero bescheiden,
ihnen den vorhalt zu thun, wegen der
contribution, oder einlägerung. et cetera


Marschalck Erlach, ist von Tilsen, wjeder-
kommen, von seiner Tochter begräbnüß.


Es hat sich, die vor der Regierung vorbe-
scheidene Ritterschaft, zimlich wiedrig er-
kläret, vndt sagen, (wiewol nicht ohne vr-
sach) wann das 7benfache contribujren, noch
länger währen sollte, oder höher kommen,
so würden Sie müßen, zum lande hinauß
laufen in 1 oder 2 Monat, vndt das thete
ihnen am wehesten, wann sie müsten ihre
arme vndterthanen verlegen. Jedoch
wollten sie sich aufhalten, so lange
Sie es vermöchten, vndt wollten eben
So lieb einquartirung haben, da doch ohne || [[Handschrift: 197r]]
das, zu 10[,] zu 20 Reütter, täglich in ihre
dörfer kähmen, vndt sich alda einlogirten,
zu ihrem großen schaden vndt verderben.
Wann sie nur vor ihre vndterthanen,
nichts mehr verschießen dörften, so wollten
sie noch sehen wie sie es mitt der contribution
machten.


Der Raht alhier zu Bernburg, als ein ge-
brandt kindt, scheẅet das feẅer, bittet
vmb gnedige milterung der contribution,
vndt hat die holckische einlagerung noch
dermaßen in frischer gedächtnüß, wie
sanfte dieser Stadt, dieselbige gethan,
daß Sie keiner einlagerung mehr begehren.


Jn ein par tagen, werden noch drey
Regimenter, durchs fürstenthumb ziehen.
Tilly soll noch gar kranck, vndt schwach sein.
Fitzthumb, ist noch nicht alda k ankommen, etcetera || [[Handschrift: 197v]]
etcetera[.]


<Bayern ist herkommen <von Odeleben>, wie auch hofmeister Reüße von Lichtemberg.>


Die schwestern, <fräulein> Anne Sofie, vndt freẅlejn
Louysa Ameley, seindt wieder von Cöhten,
anhero kommen. <Vitzenhagen vndt Thomaß, jst nach Ballenstedt.>

Freitag den 24. December


Bayern, jst wieder verrayset.


Gestern abendt spähte, schreibt mir harschle-
ben zu, daß Don Balthasars Quartier-
meister vnversehens vmb 1 vhr nachmittags
in Ballenstedt gekommen, des Kayßerlichen commis-
sarij Fitzthumbs Secretarij hanß Jörge
Steüben (welcher Neẅlich des haraucourts
vndt Barnsteinische Regiment, auch ins
ampt Ballenstedt logirt) ordinanz vorgezeiget.


Mitt 5 compagnien vndt dem Stabe, liegen sie da.
Der Obrist leutnant3 in Ballenstedt mitt dem stabe, vndt die andern
auf die nechsten dörfer, wollen die feyertage
vber alda stille liegen. Sonsten seindt || [[Handschrift: 198r]]
noch 2 Regimenter alß des Strozzj zu fuß,
Roß, vndt Brandenburg zu fuß, im anzuge[.]


Zeitung von Caspar Pfawen, das er vndt hübner,
wenig verrichtung, zu halberstadt haben
werden, sintemahl die Reütterey schwü-
rig, vndt <der quartier> assignationes haben wollen.


Commissarij Fitzthumb, auf welchen man
so lange gewartett, seye nicht ankommen,
jnterim würden die Holckischen 1000
pferde vnß assignirt werden mitt
sambt dem stabe, vndt würde dennoch
an stargken durchzügen nicht ermangeln.
Gott hat ein hartes vber vnß ver-
hengett, vndt will sich noch nicht, vber
vnß erbarmen, sondern vns noch stärcker,
vndt heftiger heimbsuchen. Können wir
ihm nicht in die ruhte fallen, so gebe er
vnß nur gedult, vndt verleyhe daß wir es er-
tragen können, vndt ia nicht vngedultig werden.

|| [[Handschrift: 198v]]


Avis vom Commissario Fitzthumb, daß
Don Balthasars Regiment zu roß, donner-
stags im Ampt Ballenstedt, das Strozzische
aber, in der grafschafft Manßfeldt logiren
werden, Freytags aber, alß heütte,
sollen beyde bey Sandersleben, im
Ampt Fregkleben, gewiß ankommen,
das Regiment zu fuß, nemlich das
Marggräfliche Badische, soll vor
Montags im Ampt Fregkleben,
nicht anlangen. Dieses seye 8 compagnien
starck, das Strozzische 5 compagnien[,] daß
Don Baltzerische auch 5 compagnien,
iedes gar complet. Fitzthumb schreibts
an Krosigk damitt es mir berichtet
werde. Er nennet sich, hanß Fitzthumb
Vitzthumb von Else4. heütte frühe
<morgen,> jst mir aber dieses schreiben erst zukommen.

|| [[Handschrift: 199r]]


Vmb den Mittag, schreibt mir der Præsident
Börstel zu, das die<der> holckischen <Regiments>quartier-
meister alhier im gasthofe angelanget,
wollen<will> Fürst Augusto, schreiben insinujren,
vndt auf 3 compagnien morgen abends, quar-
tier machen, wie er dann der assignation
derselben von Fürst Augusto gewärtig wehre,
müste auch vor die vbrigen compagnien geldt mitt
zurückg bringen. Jch habe Fürst Augusto zuge-
schrieben er möchte doch dieser Stadt alleine,
die last nicht aufweltzen laßen.


Die fröliche post bekommen, das der Oberste holcko,
mitt 1000 pferden, solle im fürstenthumb, quartier
nehmen. Tilly schreibt destwegen, gar höf-
lich an Fürst August vndt bittet man wolle hie-
rinnen ein vbriges thun, dem Kayser zu
dienst, vndt der Regenspurger neẅljchst
contrahirten, ordinantz, gemeß. et cetera

|| [[Handschrift: 199v]]

Samstag den 25. December Christtag.


Gestrigen weyhenachtabendt, souppant
seul avec ma femme, i'ay estè en dan-
ger de vie, engloutissant un morceau de
gasteau, dans lequel, il y avoit, a tra-
vers une espingle, & elle m'entroit
desia au gosier, la recrachant a pei
grand peine. Dieu en soit louè. Si
cela me fut entrè aux boyaux, cela
m'auroit occis sans doubte, & je n'au-
rois sceu, dequoy la mort me seroit survenue.


Vnefois a Dessaw en mon enfance je faillis
estouffer d'une miette de pain.


A Amberg ie faillis m'estouffer d'une
gorgèe de biere riant en beuvant.


Vne autrefois une esgrette de poisson
faillit m'estouffer.


Et devant 5 ans icy a Bernburg, la || [[Handschrift: 200r]]
servante de ma femme, m'apprestant
une tasse froide (kalte schale) ie faillis
de me tuer d'un clou courbè quj estoit
dans le pain, & je l'avois desja dans
la gorge, mais le rattrappay encores
des mes mains, le retirant dehors.
J'engloutis aussy icy, il y a 5 <a 6> ans contre
mon grè un noyaulx de pesche, quj me
fit bien du mal entre la poittrine, &
l'espine du dos, mais en fin ne me nuy-
sit pas. Dieu me preserve par sa grace,
aussy a l'avenir, si c'est son bon playsir,
a sa gloire & nostre bien.


Dieweil ich, wegen vielfältiger schwehrer
geschäffte, nicht habe können mich recht zum
heiligen abendtmal vorbereitten, Alß habe ich
auch nicht wie die Saw zum troge gehen
mögen, sondern habe vor meine person nicht
communicirt, die predigt aber angehöret, || [[Handschrift: 200v]]
etcetera


Der hofmeister Hübner, ist von halberstadt
wiederkommen, hat schlechten bescheidt
gebracht. Wir sollen das holckische Re-
giment vndterhalten, da vnß doch die
Schantze Monatlich 4 mille[,] die durchzüge
6000 ThalerThlr:<gülden,> kosten sollen, vndt vber diß
das holckische Regiment der 1000 pferde
ein 22 mille Gulden (florenus)f: Monatlich kosten wirdt,
da doch der Thüringische Krayß,
(welcher zehenmal so groß, als das
Fürstenthumb Anhalt seyn mag, vndt
vorzeitten ein Königreich gewesen)
nur 10 mille ThalerThlr: Monatlich geben darff,
welches keine proportion hatt, sintemahl
der Thüringische Krayß, so viel nicht gelitten
hatt, bey weittem nicht als das Fürstenthumb
Anhaltt. Jm Düringer krayß, seindt mitt || [[Handschrift: 201r]]
begriffen: das herzogtumb, Weymar,
Altenburg, Coburg, vndt Eisenach, Jtem:
die graffen von Schwartzburg, die Stadt
Erfurt, Northausen, Mülhausen, vndt andere.


Il semble, que le Maréchal <du camp Conte> de Pappenheimb,
holcko, & d'autres, nous ayent rendu de
fort mauvais offices, auprés du General
Tilly, l'informant sinistrement,
de l'estat de ceste Principautè, comme sj
elle n'auroit rien soufferte, & comme sj on es-
toit trop partiel, pour les Magdeburgeois,
car le Commissajre General, Lerchenfelder,
nou<se> nous monstre fort affectionnè, & il
semble que d'autres l'ayent prevenu.


Le Conte Wolf de Mansfeldt, nous est
fort contraire, comme sont de coustume
tous les apostats. Aussy le Colonel Pegker,
nous est adversaire sans rayson et cetera et cetera || [[Handschrift: 201v]]
quelconque.

Sonntag den 26. December


Jn die kirche vormittags.


Nachmittags auf die sämptliche zusammen-
kunft der herrschafft, vndt rähte gen Plötzkaw,
alda man wegen der großen schwehren landes-
noht, <von> wegen der holckischen einquartirung
deliberiret hatt, vndt vbel zum schluß
kommen können.


Oberste holcko hat dje Quartiermeister,
alle nach Plözka schon geschigkt, vndt
3 mille ThalerThlr: auf dje Reütter vorauß begehrt.
Wir haben noch nichts gewilligett.

Montag den 27. December


Nous avons estè en grande dissension,
avec le Prince August a cause de l'enlogement,
que desirons imposer de 2 compagnies aux
Servestains, a cause qu'ils ne
contribuent rien, & nous ne voudrions || [[Handschrift: 202r]]
pas volontiers, l'enlogement, afin que
nos terres peussent encores contribuer.
Nous trois Princes, Louys, Iean Casimir
& moy, nous sommes bandèz avec tous
les Conseillers, contre le Prince Auguste, le-
quel ne vouloit pas siegner l'accord,
ains nous trois le signasmes. Nos ray-
sons estoyent fort pertinentes, pour conserva-
tion de la patrie intentionnèes, & les sien-
nes combattoyent pour le profit du petit en-
fant a Zerbst, seul, & visoyent a la rujne
du reste. Dieu nous donne bon conseil. Amen.


Nach Gegen abendt, seindt wir wieder von ein-
ander gezogen.


Monsieur Pawer ist zum Obristen holcko, verschigkt worden.


Caspar Pfaw ist vom Tilly wiederkommen.


Omnia minitantur rujnam.


Strozzj <seine> reütter, liegen heütte, in meinen dörfern,
zu Poley, Dröble, Pallberg,

|| [[Handschrift: 202v]]

Dienstag den 28. December


herman Christian, Stammer, hat sich bey mir ange-
meldett.


<J'ay> Conversè, avec Negromonte, de plusieurs affaires
concernantes mon bien estre.

Mittwoch den 29. December


Jn dieser nacht, zwischen 12 vndt 1 vhr, ist
Peter der Cantzelist zu mir kommen,
mitt schreiben vom Obersten Holcko, welcher
will alle 8 tage, abwechßlungsweyse,
2 compagnien jns fürstenthumb, marchiren
laßen, die contribution executive
einzufordern, dieweil er vergangenen sommer,
seye gewitzigett worden, daß es allzuschwehr
her gehe, mitt einhebung der contribution.
Befihlt auch den quartiermeistern
nicht zu tractiren, sondern die einthei- || [[Handschrift: 203r]]
lung der compagnien zu machen. Es wehren
der Fürsten von Anhaltt 5 ieglichem
2 compagnien zu assigniren, welches vnß
höchstpræiudicirlich. Er will auch den
ReichsthalerReichsthlr: nicht zu 1½ Gulden (florenus)f: sondern nur
zu 21 Groscheng: annehmen. Seine des Obersten
leibcompagnie will er zu Cöhten oder Deßaw
einlogiret haben. Aufn Sambstag sollen
der Regimentsquartiermeister, 2 wochenrech-
nungen einbringen, dann es wehren vom
1. Ianuar styli novi schon alßdann 2 wochen verlaufen.
Jst den 27. December ⁄ 6. Ianuar datirt. Rittmeister Neümans
vndt Meindorff compagnien sollen, den 9. Ianuar
styli novi das ist heütte vnfehlbarlich marchiren.
Jn ieder quartier soll ieder Rittmeister
in die angewiesenen Quartierh noch ein Reütter
oder zehen schigken. Des Stabs Quartieri will
er zu Bernburg haben. Er hat 600 küraßirer,
vndt 400 arquebuzirer. Will der Kayßerlichen Re- || [[Handschrift: 203v]]
genspurger ordinanz gemeß, tractirt
sein. Will alle 3 wochen es laßen
vmbgehen, daß 8 compagnien zu olvenstedt im
haüptquartierj vor Magdeburg verbleiben,
vndt 2 in diesen quartiren sein.


Der servicen halben, heẅ, vndt Stroh,
wirdt sich ein ieder selber vergleichen,
(wie ers zu verantworten getrawet) Er
Bittet, man wolle die 4tirmeister nicht
lenger aufhalten zu verhüten desordre. Könne
den Reüttern nichts verschencken, müße
alle wochen vorauß haben, vndt exequiren,
wann das geringste ermangeln thete. So
würde es auch den vndterthanen, desto
schwehrer, werden, so viel auf einmal
zu geben, vndt er hette keinen andern vn-
dterhalt nicht, als alhier, auß dem Fürsten-
thumb.


Auf den donnerstag, habe ich die herrschafft,
anhero gebehten.

|| [[Handschrift: 204r]]


Fürst Augustus hat vnß auch auf Morgen gebe gott hie-
her beschrieben.


Thomas Benckendorf ist von Ballenstedt wiederkommen, hat zu
großem glück mir die zu hall auf dem
halberstädter wege in der nacht verlorne
vndt lengst vergeßene schöne peltz-
handtschuch wiedergebracht, <vber alles vermuhten.>


Das Badische fußvolck marchirt heütte
alhier bey Bernburg vorüber, <in meine dörfer, logirende.>


           kContribution Rolle, nach der Revision vnd Erhöhung, de Anno 1628.

Fürstlich Bernburgischer Antheil. Thalerthlr Groscheng Pfennige (denarii)d
Ambt Bernburg 215 1
Stadt Bernburg 105 7
Ambt Ballenstedt 166 20
Ambt Hatzgerode[!] 49 15 9
Ambt Gernrode 26 5 2
Ambt Groß Alßleben 31 22 8
Ambt Plötzkaw 59 22 2

       Summa

654

22

11½
Fürstlich Cöthnischer Antheil.
Ambt Cöthen <vnd Wolffen.> 282 16
Stadt Cöthen 87 13
Ambt Nienburgk 64 16
Stadt Nienburgk 30 15 2
Ambt Warmßdorff 65 11 ½
Stadt Güsten. 13 17 2

       Summa

544

17

Fürstlich Deßauer Antheil. Thalerthlr Groscheng Pfennige (denarii)d
Ambt Deßaw 152 12 1
Stadt Deßaw 67 12 4
Ambt wörlitz 30 16
Stadt Ragun. 25 23 3
Stadt Jeßnitz 26 23 3
Ambt Freckleben 42 13 10
Ambt Sanderßleben 39 18 5
Stadt Sanderßleben 27 15 10

       Summa

412

17

10
Fürstlich Zerbster Antheil.
Ambt Zerbst 106 7 9
Stadt Zerbst 217 8 10
Ambt Roßlaw 81 14 9
Ambt Lindaw 40 17
Ambt Coßwigk 53 10 6
Stadt Coßwigk 18 14 10

       Summa

518

2

                         Summa Summarum,
                         2130 Thalerthlr. 12 GroschengPfennige (denarii)d

|| [[Handschrift: 204v]]


               Contribution
           nach der revidirten Rolle,
               de anno 1630.
                           Zehenfacher Monat.
Fürstlich Cöthnischer
   Antheil.

Thalerthlr

Groscheng

Pfennige (denarii)d

Thalerthlr

Groscheng

Pfennige (denarii)d
Ambt Cöthen
   vnd
Ambt Wulffen

237

18


2377

17

5
Stadt Cöthen 69 15 696 13 1
Ambt Nienburgk 37 2 370 23 9
Stadt Nienburgk 25 8 253 14 3
Ambt Warmbßdorff 34 11 9 344 21 6
Stadt Güsten. 12 13 125 12 11

     Summa

416

22


4169

6

11
Fürstlich Dessaur
   Antheil.
Ambt Deßaw. 106 17 1067 9 11
Stadt Deßaw. 46 4 461 18 11
Ambt Wörlitz 25 7 11 253 7 2
Stadt Ragun. 22 4 5 221 20 2
Stadt Jeßnitz 22 10 224 8 7
Ambt Freckleben 37 17 2 dobbelt. 75 10 4

     Summa

260

14

½

2304

3

1

|| [[Handschrift: 205r]]


               Contribution
           nach der revidirten Rolle
               de anno 1630.
                         Zehenfacher Monat.
Fürstlich Zerbster
 Antheil.

Thalerthlr.

Groscheng

Pfennige (denarii)d

Thalerthlr

Groscheng

Pfennige (denarii)d
Ambt Zerbst 60 7 ½ 602 22 5
Stadt Zerbst 111 19 10½ 1118 6 9
Ambt Roßlau. 52 8 104 17 5
Ambt Lindaw. 20 18 2 207 13 8
Ambt Coßwig 48 3 10 481 8 4
Stadt Coßwig 12 20 128 14 3

     Summa

306

6

3

2643

10

10
Fürstlich Bernburgischer
 Antheil.
Ambt Bernburg 153 9 6 1533 23
Stadt Bernburg 68 ½ 680 5
Ambt Ballenstedt 118 15 8 1186 12 8
Ambt Hatzgerode[!] 28 16 286 23 1
Ambt Gernrode 25 15 3
Ambt Großen Alßleben 25
Ambt Plötzkaw 27 14 276 3 11

     Summa

447


2

3963

15

1

Summa Summarum

1430

16

9

13080

11

11

|| [[Handschrift: 205v]]


   Extract moderirter ContributionAnlage,
   zu diesem Monat Siebenfach eynzubrin-
     gen, im November Anno 1630.
Cöthnischer Antheil. Thalerthlr Groscheng Pfennige (denarii)d
Stadt Cöthen 487 14
Ambt Cöthen vnd Wolffen 1664 9 10½
Stadt Nienburgk 177 12
Ambt Nienburgk. 259 16
Stadt Güsten 87 21
Ambt Warmbßdorff 241 10 3

       Summa

2918

12

¾
Dessawer Antheil.
Stadt Deßaw 323 6 ½
Ambt Deßaw 747 4 7
Stadt Ragun 155 8 11½
Stadt Jeßnitz 157 1 ½
Ambt Wörlitz 177 7
Ambt Freckleben 37 17 2

       Summa

1597

21

3
Zerbster Antheil.
Ambt Zerbst 421 11
Stadt Zerbst 782 19
Ambt Lindaw 145 7
Ambt Roßleben 52 8 8
Ambt Coßwig 337 2 11
Stadt Coßwig 89 21

       Summa

1828

22

|| [[Handschrift: 206r]]


Bernburgischer Antheill Thalerthlr Groscheng Pfennige (denarii)d
Ambt Bernburgk 1073 18 5
Stadt Bernburgk 476
Ambt Ballenstedt 830 13 7
Ambt Hatzgerode[!] 200 20 10
Ambt Gernrode 179 10 8
Ambt GroßAlßleben 176 1 5
Ambt Plötzkaw. 193 7 7

       Summa

3130

1


 Extract Extracts.
Thalerthlr Groscheng Pfennige (denarii)d
2918
1597
1828
3130
12
21
22
1
¾
3

Cöthnischer
Deßawischer
Zerbster
Bernburgischer
Antheil.

9475

8

10½

|| [[Handschrift: 206v]]


     Vermöge der newlichsten Regensburgischen
                 Ordinantz
     Soll einem Obristen zu Roß vff seine Officirer,
     wenn sie zur stelle seyn vnd würcklich dienen,
               gegeben werden
Gulden (florenus)flo. Pferde
Dem Obristen 600 17
Obrist Leütenant 150 10
Obrist Wachtmeister 50 8
Quartiermeister 50 6
Schultheißen 30 4
Caplan 30 2
Secretario 30 2
Profoß 30 6
Wagenmeister 30 4
Freymann 12 1
Stockmeister 8
Steckenknecht 8

1028 Gulden (florenus)fl

60 Pferde
Vff iedes Pferd dieser 60 Pferde 12 Gulden (florenus)fl thut 720 Gulden (florenus)fl.

                     Summa

1748 Gulden (florenus)fl.


   Jtem vf eine Compagnie Archibusirer,
Auff das erste blat 440 Gulden (florenus)fl
Item vf iedes Pferd, soviel deren ver-
handen, – 12 Gulden (florenus)fl. thut 100 Pferde

1200 Gulden (florenus)fl
Item 18 Bagage Pferde, thut 216 Gulden (florenus)fl

   Summa einer Compagnie Archibusirer

1856 Gulden (florenus)fl

|| [[Handschrift: 207r]]


Jtem. Vff eine Compagnie Küraßirer
Gulden (florenus)fl
Vf das erste blat, darunter Platner,
   Sattler vnd Schmiede

500
Vf iedes Pferd, Cüraßirer 15 Gulden (florenus)f thut
             von 100 Pferden

1500
Item 25 Bagage Pferde, iedes 12 Gulden (florenus)f 300

2300 Gulden (florenus)fl


   Thut also Monatlich
Gulden (florenus)fl
Der Stab 1748
6 Compagnien Cüraßirer 13800
4 Compagnien Archibußirer 6624

22172 Gulden (florenus)fl


lNota Bene[:] diese designation jst falsch, denn
man gibt nichts, auf ein bagagipferdt, als
heẅ, vndt Stroh. et cetera So ist auch auf vorigen
blättern, etwaß in calculo geirret, in specie
wegen der zehenfachen anlage des Bernburgischen an-
theils. &cetera Tobias Hübner hats gerechnett.
         (Tobiaß Hübner. et cetera)

|| [[Handschrift: 207v]]


     mVermöge der zu Regenspurg verfer-
     tigten Kayserlichen Ordinantz, wirdt auff
     1 Regiment zu Roß gegeben,
           wie folget:
Gulden (florenus)fl. Thalerthlr Groscheng Pfennige (denarii)d
600 Dem Obristen Monatlich, thut
Gulden (florenus)f auf 1 Thalerthlr gerechnet

400


150 Obrist Leutenant 100
50 Obrist Wachtmeister 33 8
50 Quartiermeister 33 8
30 Schultheißen 20
30 Capelan 20
30 Secretario 20
30 Profoß 20
30 Wagenmeister 20
12 Freymann 8
8 Stockmeister 5 8
8 Steckenknecht 5 8
2000 auff 1 Compagnie Cüraßirer 1333 8
2000
2000
2000
2000
2000
auf die andere
auf die dritte
auf die vierdte
auf die fünffte
auf die sechste
<Compa[gnie]> 1333
1333
1333
1333
1333
8
8
8
8
8




1640 auf 1 compagnie Archibusirer 1093 8
1640
1640
1640
auf die achte
auf die neündte
auf die zehende
<Compagnie> 1093
1093
1093
8
8
8



19548 Gulden (florenus)fl

13058

16

|| [[Handschrift: 208r]]


nMonsieur Pawer, jst diesen abendt, wieder-
kommen, hat gar betrübte relationes gebracht:
Wie holcko der Oberste, sich beschwehret, das wir
ihm wehren, gar zu wjtzig gewesen, vndt
zu klug, aber<vergangenen> Sommer, gewesen,<numehr aber,> wollte er
seine sachen beßer in acht nehmen, vndt wir
müsten ihm daßelbe verzeyhen. Er hette ver-
meint, vnß gar discret, zu tractiren,
so hette man ihn baldt hie, baldt da ver-
klagt, vndt einen schimpf, vber den andern,
angethan, in dem man jhm, 3 mille ThalerThlr: an eytel
groschen, zugestellet, auch schimpfliche briefe,
von ihm geschrieben. Jtzt nun man gern Thaler
geben wollte, zu 1½ Gulden (florenus)f: begehrte er keine
anzunehmen, sondern wollte <vor einen gülden> 21 gute Groschengg: haben.
Das Fürstenthumb Anhaltt, wehre also nicht
verderbett, wie man außgebe. Er wüste
wol, das sich ezliche von der contribution bereicher- || [[Handschrift: 208v]]
ten, vndt köndten noch wol herrschaften
kauffen, da doch andere verkauffen
müsten, wie er dann gewiß wüste,
das eine herrschafft in der Grafschafft
Stolberg fail wehre. Er wollte
in iederm antheil, 2 compagnien einlogirt
haben, hetten wir keine andere städte,
so müsten die <fürstlichen> residentz Städte, eben so
wol daran. Er müste sich mitt seinem
volck manteniren, wie er köndte,
vndt wollte exequiren, wann die
contribution nicht abgefolgt würde. So
wollte er auch pferde nehmen laßen,
wo er Sie antreffe, die die fourrage
in seine quartier führen theten, es
möchte so weitt sein, als es wollte.
Mitt der ordinanz des Kaysers, wollte er
sich interimsweyse, befriedigen laßen, || [[Handschrift: 209r]]
biß so lange eine beßere vndt stärgkere
ordinanz kähme, vndt er wollte keinen
pfenning dahinden laßen, so lange, als das
Landt nur zu geben hette. Das gebrendte
kindt scheẅete das feẅer. Er wollte
sich nicht mehr, an die general cassa,
weysen laßen, wehre genugsam gewizi-
gett worden. etcetera


Ma compaigne a escrit, a l'Electrice
Douairiere de Lichtemberg, a cause d'Holcko perge
pour le mettre un peu en devoir, car ell<elle> est soeur
du Roy de Dennemarck, son souverain.
Dieu nous ottroye en tout, bon remede,
& ne vueille nous abbandonner, par sa Sainte grace.


Pegker, & Fögkler, nous ont aussy procurè,
cest enlogement, a cause de l'inimitiè de
la religion, & de la hayne, qu'ils nous portent,
sans rayson.

|| [[Handschrift: 209v]]

Donnerstag den 30. December


Wir haben abermals alhier zu
Bernburg eine zusammenkunft gehalten.
Fürst Iohann Casimir ist nicht hinkommen, hat aber
seine rähte geschicktt.


Nachmittags, seindt 60 holckische
Reütter, anhero kommen, haben wollen
etwas von contribution einheben. Jch
habe sie wieder hinüber, vber die
Sale, nach Jlverstedt geschicktt,
re infecta, vndt werde Morgen
gebe gott mitt ihnen tractjren laßen,
durch Reüßen, den vndt beampten.


Gegen abendt voneinander gezogen.


Sigmundt Deẅerling ist re infecta
auß Böhmen wiederkommen, mitt großer
gefahr, vndt vnsjcherheitt.

|| [[Handschrift: 210r]]


Wieterßheimb, hat heütte bey mir die lehen
gemuhtet, wie gestern, der iunge Stammer.


Mitt Quingenberg, habe ich allerley conver-
sirt, vndt ihn ein fejn capable subjectum
zu sein erfunden, mais jl n'est pas orthodoxe,
& pour cela ne peut estre maître d'hostel de
mon jeune frere.


Bodenhausen, vndt der junge Stammer, sollen
vnsere commissarien sein, Doctor Craz der Tjlljsche,
zur contribution einhebung, vor Obrist holcken,
welchen<m> man nicht will, die direction in händen
laßen, sondern herrvetter Fürst Augusto[.]


Man hat dem general Tilly, durch Caspar
Pfawen, alles berichtett, was holcko
auff vnß prætendirett, damitt er in
zeitten könne vorbawen, vndt vnß
ein Patent vom Tilly, zu anweysung,
herrnvetters Fürst Augusti zu wege bringen.


Verteo

|| [[Handschrift: 210v]]

Freitag den 31. December


Jch habe an Marschalck Krosigk ge-
schrieben, a cause du termjn Pasques.


Jtem: an hanß Rizen schreiben laßen ezlicher
puncten halben, mitt eingeschloßenem
schreiben an Löben.


Memorialia, vor Leiptziger Meße gemachtt,
vndt andere præparatoria.


Mitt Schwarzbergern allerley conversirt.


Nach dem bade, hat mir der præsident
sagen laßen, es wehren gestern zween
compagnien vom Obristen holcko aufgebrochen,
wollten heütte alhier zu Bernburg sein.
Jch habe befohlen, die stadt zuzuhalten,
vndt die Thor, sambt den schlagbaẅmen
zu versperren, auch die Bürger, in die wehre
stellen zu laßen, vndt sie in die dörfer
zu weysen. habe es Fürst August vndt Fürst Ludwig avisirt. et cetera

|| [[Handschrift: 211r]]


                                                             pVbermaß. Mangell
Zum 10fachen Monat giebt gute Groschengg. Vnderhaltt Compagnien ThalerThler gute Groschengg ThalerThler gute Groschengg Pfennige (denarii)d.
Cöthnischer Antheill 4169 ThalerThler 6 gute Groschengg 11 Pfennige (denarii)d. 3 Compagnien Kuraßiere mitt 4000 : 169 6 11
Deßawischer Antheill 2304 3 1 2 Compagnien Arqvebusiere mitt 2186 16 117 11 1 ThalerThler gute Groschengg. Pfennige (denarii)d
Bernburgischer Antheill 3963 15 1 3 Compagnien Kuraßiere mitt 4000 : : : : 36 8 11
Zerbster Antheill 2643 10 10 2 Compagnien Arqvebusiere mitt
     vnndt Stab.
2872 : : : : 228 13 2


                     Andere abtheilung vff den 12fachen monat
                             gerichtett.
                           Vnderhalt Compagnien           Gibt zur Schantze.
 Gibt ThalerThler gute Groschengg. Pfennige (denarii)d. Compagnien ThalerThler gute Groschengg. ThalerThler gute Groschengg Pfennige (denarii)d.
Cöthnischer Antheill 5003 3 6 3 Kuraßiere vndt stab mitt 4685 8 317 19 6
Deßauischer Antheill 2825 7 2 2 Arqvebusirer mitt 2186 16 638 15 2
Bernburgischer 4857 15 5 3 Küraßiere mitt 4685 8 317 19 6
Zerbster 3255 23 4 2 Arqvebuziere mitt 2186 16 1069 7 4 Oder
                                                     An deßen statt daß
                                                     bier in die schantze. perge

|| [[Handschrift: 211v]]


qDer status vnsers Fürstenthumbs,
vergit ad interitum wo Gott nicht
sonderliche hülfe schigkt, darauf ich hoffe,
sintemal Oberster holcko, nicht alleine
stargk contraminirt, vndt vnß ver-
derben will, sondern es gehen vns auch
die besten freünde ab, alß der General
wachmeister, herr von der Närßen, welcher
vnß noch affectionirt gewesen, vndt an
seine stadt kömbt Graf Wolf von
Manßfeldt vnser wiedersacher. Gott
wehre allem bösem, vndt erhalte vnser
armes vatterlandt gnediglich, vmb Christi
willen, Amen.


Die 2 holckische compagnien seindt diesen
abendt nicht ankommen.


Zeitung von Ballenstedt, daß alda auf dem Schloß am
brawhause ein brandt endtstanden, vndt baldt großen
schaden vervrsacht hette, Er seye aber zeitlich gelescht worden.


Textapparat
a Die Silben "zu" und "rügk" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
b Die Wörter "vndterm" und "waßer" sind im Original zusammengeschrieben.
c Im Original verwischt.
d "4tier." im Original steht für "Quartier".
e Einheit steht im Original über der Ziffer.
f Gestrichenes im Original verwischt.
g Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
h "4tier." im Original steht für "Quartier".
i "4tier." im Original steht für "Quartier".
j "haüpt4tier." im Original steht für "haüptquartier".
k Schreiberwechsel zu unbekannt.
l Schreiberwechsel zu Christian II.
m Schreiberwechsel zu unbekannt.
n Schreiberwechsel zu Christian II.
o Abweichende Kustode.
p Schreiberwechsel zu unbekannt.
q Schreiberwechsel zu Christian II.

Kommentar
1 Zitatanklang an Ov. fast. 1,481 (ed. Holzberg 42012, S. 32f.).
2 Nicht ermittelt.
3 Person nicht ermittelt.
4 Hier liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine fehlerhafte Namensnotiz für den kaiserlichen Kriegskommissar Dam Vitzthum von Eckstedt vor.
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1630_12.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
abfolgen
herausgeben
accommodiren
sich anpassen, sich fügen, sich (gütlich) vergleichen
accommodiren
einrichten, ausstatten
accommodiren
zufriedenstellen, versorgen
Accord
Vereinbarung, Vergleich
Accord
Vertrag zur kampflosen Übergabe eines Ortes
adjungiren
anfügen, anhängen
adjungiren
beigeben, zuordnen
affectionirt
gewogen, geneigt
affigiren
aushängen, anheften
Agent
(diplomatischer) Geschäftsträger
anziehen
anführen, erwähnen
artig
kunstvoll, meisterhaft
artig
fruchtbar
Assignation
(schriftliche) Anweisung, Zahlungsanweisung
Assignation
Quartierzuweisung
assigniren
zuweisen
aufschlagen
zurückschlagen, in die Flucht schlagen, besiegen
aufschlagen
(den Preis) erhöhen
aufsetzig
feindlich, feindselig, bedrohlich, gefährlich
Bagagepferd
Gepäckpferd
Bagageroß
Gepäckpferd
befahrlich
zu (be)fürchten
Beleihung
Belehnung
beschreiben
schriftlich ein- oder vorladen
Comitat
Begleitung, Gefolge, Geleit
Confirmation
Bestätigung
Conjunction
Vereinigung, Zusammenführung
Contentirung
Zufriedenstellung
contrahiren
einen Vertrag schließen, schriftlich übereinkommen
contraminiren
entgegenarbeiten
contraminiren
einen Stollen graben, um das unterirdische Legen von Pulver zur Sprengung von Befestigungsanlagen durch den Feind zu verhindern
contribuiren
außerordentliche Steuern oder andere Zwangsabgaben entrichten
contribuiren
beitragen, beisteuern, einen Anteil leisten
Deliberation
Beratschlagung, Erwägung, Überlegung
deliberiren
überlegen, beratschlagen
de(s)logiren
abziehen
Dienstpferd
Pferd, das dem Landesherrn als Pflichtleistung zur Verfügung zu halten ist
Dienstpferd
Militärpferd
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
durchschleifen
heimlich an einen Ort bringen
ein
ungefähr
einheben
einziehen
Einhebung
Einziehung
einlogiren
einquartieren
entbrechen
sich lösen, sich befreien
entreteniren
unterhalten
entschütten
befreien
erfinden
entdecken, finden
erfinden
befinden, ansehen
erfinden
auffinden, vorfinden
Erstes Blatt (Prima Plana)
Stab einer Kompanie (in Musterungslisten ursprünglich auf dem ersten Blatt verzeichnet)
exequiren
(einen Befehl, eine gerichtliche Anordnung) vollziehen, vollstrecken, mit Gewalt durchsetzen
exequiren
militärischen Zwang anwenden (zur Schuldeneintreibung, zum Erpressen von Geld- oder Naturalleistungen)
exequiren
strafen, (feindlich) verfolgen
exequiren
bestrafen, hinrichten
Fähnlein
kleinste Gliederungseinheit beim Fußvolk (Kompanie)
Faß
Hohlmaß
Feldquartiermeister
für die Beschaffung von Verpflegung und Unterkunft zuständiger Offizier für die Truppen auf einem Feldzug
(General-)Feldzeugmeister
General der Artillerie
Fourrage
Lebensmittel und Viehfutter
Fourrage
Beschaffung von Lebensmitteln und Viehfutter
Freimann
Scharfrichter
Friedenstractat
Friedensverhandlung
fußen
sich auf etwas verlassen
Fußvolk
sämtliche Soldaten zu Fuß (Infanterie) innerhalb eines Heeres
gähling
plötzlich, unversehens
Gang
Vorrichtung, in der das Getreide und Mehl transportiert oder auf den Mühlstein geschüttet wird
Geleitgeld
Gebühr für Geleitschutz
hinterhalten
zurück(be)halten
höchstpräjudicirlich
äußerst nachteilig, eine sehr starke Vorentscheidung für künftige Rechtsfälle treffend
Imputation
Beschuldigung, Zurechnung
insinuiren
(ein Schriftstück) einhändigen, übergeben, zustellen
insinuiren
sich beliebt machen, sich einschmeicheln
insinuiren
andeuten, durchblicken lassen, (heimlich) hinterbringen
Intercession
Fürsprache, Vermittlung
interimsweise
vorläufig, übergangsweise
Intraden
Einkünfte
intrudiren
hineinstoßen, hineindrängen
justificiren
Strafe vollstrecken, hinrichten
justificiren
berichtigen, prüfen
justificiren
rechtfertigen
Knecht
Landsknecht, Soldat
leidentlich
erträglich
Liegerstatt
Lagerstätte
Logiament
Unterkunft, Quartier
Losament
Unterkunft, Wohnraum
manteniren
(sich) behaupten
manteniren
in Stand und Ordnung halten
Marche
Marsch
Memorial
Denkschrift und Information über noch zu erledigende Aufgaben, Bittschrift
Memorial
Erinnerungsschrift
Michaelistag
Gedenktag für den Erzengel Michael (29. September)
Moderation
Minderung, (mäßigende) Abänderung
Moderation
Mäßigung, Zurückhaltung
moderiren
mindern, herabsetzen, (mäßigend) abändern, modifizieren
moderiren
(sich) mäßigen, zähmen
muten
förmlich um die Zuteilung oder Erneuerung eines Lehens ersuchen
Nachrichter
Vollstrecker eines Strafurteils, Scharfrichter
Obristfeldwachtmeister
Generalmajor, Generalwachtmeister
Ordinanz
Befehl, Anordnung
passiren
gelten lassen
Patent
Urkunde über die Verleihung eines Rechts, Erlaubnisschein
Patent
schriftlicher Anschlag (meist zur öffentlichen Bekanntmachung einer obrigkeitlichen Verordnung oder Mitteilung)
Patent
mit der Ernennung zum Offizier verbundene Verpflichtung zum Anwerben und Unterhalten eines bestimmten Truppenkontingents
Patent
Befehl
periclitiren
in Gefahr geraten, gefährdet/bedroht sein, auf dem Spiel stehen
periclitiren
zugrunde gehen
persuadiren
überreden, überzeugen
prätendiren
vorgeben, vortäuschen, heucheln
prätendiren
fordern, in Anspruch nehmen, Anspruch erheben
proponiren
vortragen
proponiren
vorstellen
proponiren
vorschlagen
proponiren
beantragen
Quartiermeister
für die Beschaffung von Verpflegung und Unterkunft zuständiger Stabsoffizier
Relation
Bericht
Remonstrirung
Einwendung, Gegendarstellung
resolviren
entschließen, beschließen
resolviren
auflösen
ring
klein, von geringer Wichtigkeit
Rolle
Liste, Verzeichnis
Salva Guardia
militärischer Schutz, Schutzwache
Salva Guardia
sicheres Geleit durch Soldaten
Salva Guardia
Schutzbrief für Reisende
Salva Guardia
Schutzbrief gegen Angriffe oder vor Kriegslasten wie Einquartierungen, Kontributionen und anderen Sonderzahlungen
schleifen
schlüpfen
Schultheiß
Militärrichter
Servis
einem einquartierten Soldaten neben der Schlafstätte zustehende Menge an Feuerholz, Licht, Salz und Essig (manchmal auch in Geld abgegolten)
sieder
seit
Steckenknecht
Bediensteter des Profossen, welcher bei der Züchtigung von Soldaten hilft
Stockmeister
Aufseher über Gefangene
Stradabattirung
Straßenverhauung (Anlegen von Hindernissen zur Verteidigung)
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
Trompter
Trompeter
verbleiben
unterbleiben
verehren
schenken
verehren
beschenken
verlaufen
hinweglaufen
verlaufen
durch Flucht verlassen
verschießen
vorschießen, vorstrecken
vielfältig
vielfach, vielmalig, oft, wiederholt
Volk
Truppen
Wagenmeister
Aufseher über die Trosswagen eines Heeres
wendig machen
rückgängig machen, enden, abwenden, abwehren
Wispel
Raum- und Getreidemaß
witzig
viel wissend, viel Verstand besitzend, weise
witzig
einfallsreich, findig, gerissen
witzigen
(durch Schaden) weiser oder klüger machen, belehren
zeitlich
rechtzeitig
zeitlich
früh, zeitig
zeitlich
vorzeitig
Zeitung
Nachricht
Peter Agricola

geb. 1607/08
gest. 1648
Anm.: Bis 1631 fürstlicher Kanzleischreiber in Bernburg; bis ca. 1632 Kriegssekretär des Fürsten Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); danach in schwedischen Diensten; um 1635/43 Sekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zeitweilig auch Schösser in Beesen.
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1604
gest. 1640
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Holdselige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Joachim Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1629
gest. 1629
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Fürstin Louise Amalia von Anhalt-Bernburg

geb. 1606
gest. 1635
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; seit 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Sanftmütige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Dorothea von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Pfalzgräfin Dorothea von Pfalz-Simmern

geb. 1581
gest. 1631
Anm.: Tochter des Pfalzgrafen Johann Kasimir von Pfalz-Simmern (1543-1592); 1595-1618 Ehe mit Fürst Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618); ab 1619 Witwensitz auf Schloss Sandersleben; seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia von Anhalt-Köthen
Geburtsname: Gräfin Sophia zur Lippe

geb. 1599
gest. 1654
Anm.: Tochter des Grafen Simon VI. zur Lippe (1554-1613); 1626-1650 Ehe mit Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Emsige"); seit 1629 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst

geb. 1621
gest. 1667
Anm.: Sohn des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1642 unter Vormundschaft des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); trotzdem ab 1633 Erziehung in Oldenburg unter dem Einfluss seiner lutherischen Mutter Fürstin Magdalena (1585-1657); seit 1642 regierender Fürst von Anhalt-Zerbst; danach schrittweiser Konfessionswechsel seines Landes zum Luthertum; ab 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgestalte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Johann Christoph von Baur
Johann Christoph von Bawyr

geb. ca. 1598
gest. 1676
Anm.: Sohn des Christoph von Baur (1561-1650); bis 1635 Rat und Stallmeister des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); 1631-1635 zugleich schwedischer Kriegskommissar und Oberhauptmann in den Stiften Magdeburg und Halberstadt; später kurpfälzischer Generalkommissar und Geheimer Rat; seit 1626 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wärmende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Cuno Ordemar von Bodenhausen

geb. 1598
gest. 1654
Anm.: Sohn des Melchior von Bodenhausen (1560-1624); Erbherr auf Bodenhausen, Niedergandern, Görzig und Rhode; anhaltischer Landrat und Kriegskommissar; mehrfach Gesandter der Fürsten von Anhalt; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bequeme").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg
Administrator Christian Wilhelm von Magdeburg
Administrator Christian Wilhelm von Halberstadt

geb. 1587
gest. 1665
Anm.: Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546-1608); 1598-1631 Administrator des Erzstifts Magdeburg; ab 1614 auch Koadjutor und 1624-1628 Administrator des Hochstifts Halberstadt; dänischer Obrist (1625-1627) und Generalleutnant (1626); 1630/31 auch erzstiftisch-magdeburgischer Obrist; 1631 kaiserlicher Kriegsgefangener; 1632 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1635 finanzielle Entschädigung durch regelmäßige Einkünfte aus dem Erzstift Magdeburg.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Markgraf Johann Georg von Brandenburg

geb. 1598
gest. 1637
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1630 spanischer und kaiserlicher Obrist; 1631-1634 schwedischer Obrist; 1634/35 in kaiserlicher Gefangenschaft; seit 1634 kaiserlicher Kämmerer.

Weiterführende Informationen in der GND
Markgraf Sigismund von Brandenburg

geb. 1592
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1620/21 böhmisch-konföderierter und kurpfälzischer Obrist; kurbrandenburgischer Statthalter in der Mark Brandenburg (1632, 1636/37) und im Herzogtum Kleve (ab 1639); seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Treffliche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. Cratz

Anm.: Vermutlich Dr. jur.; um 1630/31 ligistischer Kriegskommissar.
N. N. von Creytzen (1)
N. N. von Kreutz (1)

Anm.: Preußischer Adliger; um 1630/31 kaiserlicher Hauptmann.
König Christian IV. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian IV. von Schleswig-Holstein

geb. 1577
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); ab 1588 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein (bis 1593 unter Vormundschaft); seit 1603 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Sigmund Konrad Deuerlin von Falkengrund

geb. 1602
gest. 1636
Anm.: Sohn des Leipziger Ratsbaumeisters Sigmund Deuerlin (1577-1637); Studium in Leipzig (1619) und Jena (1621); ab 1628 Hofmeister und Präzeptor anhaltischer Prinzen; seit 1630 auch im Dienst des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg als dessen Kammerdiener (noch 1632), Sekretär (um 1632/33) und Kammerjunker (1634), dazwischen 1633 in den Niederlanden.

Weiterführende Informationen in der GND
Uriel von Eichen
Uriel von der Eich

geb. 1597
gest. ca. 1649/50
Anm.: Sohn des Bernburger Freigutsbesitzers Heinrich von Eichen (gest. vor 1613); bis 1631 Besitzer eines Freigutes in der Altstadt zu Bernburg; ab 1632 anhaltisch-bernburgischer Rat und Amtshauptmann von Harzgerode; später auch gräflich-stolbergischer Rat; 1641 und 1646 stolbergischer Kriegskommissar.

Weiterführende Informationen in der GND
Burkhard (1) von Erlach

geb. 1566
gest. 1640
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (gest. 1566); ab 1610 Herr auf Altenburg (bei Bernburg); seit 1580 Erziehung am Dessauer Hof gemeinsam mit Prinz Christian d. Ä. von Anhalt (1568-1630), den er anschließend auf seiner Kavalierstour durch Italien, Frankreich, England und Holland begleitete; 1591/92 Teilnahme an dessen Expeditionskorps für König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); kurpfälzischer Kammerherr, Gesandter und Landrichter der Oberpfalz; anhaltisch-bernburgischer Stallmeister, Hofmeister (ca. 1622/23) und Hofmarschall (seit 1624); ab 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gesunde").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Hans (2) Fischer

Anm.: Um 1630/31 kaiserlicher Regimentsquartiermeister.
Wolf Leonhard Föckler

gest. vor 1635
Anm.: Kaiserlicher Hauptmann und Regimentsquartiermeister (1627-1630) sowie Generalproviantmeister bzw. Generalkommissar (ca. 1630/31).
Hildebrand Freyberg

Anm.: 1630/31 auf Grund des Restitutionsedikts von 1629 eingesetzter kaiserlicher Amtmann für das Stift Gernrode.
N. N. von der Groeben (1)

Anm.: Um 1631 alter Angehöriger des märkischen Adelsgeschlechts.
Graf Henri Guyard de Saint-Julien

geb. 1590
gest. 1642
Anm.: Sohn des Pierre Guyard de Saint-Julien (gest. 1623); 1609-1612 Privatsekretär von Kaiser Rudolf II. (1552-1612); ab 1615 Geheimsekretär derr kaiserlichen Hofkanzlei; seit 1618 in kaiserlichen Kriegsdiensten als Hauptmann (1620), Obristwachtmeister (1623), Obristleutnant (1625), Obrist (1627-1630) und Generalkommissar (1629/30); ab 1628 kaiserlicher Kämmerer; seit 1637 Hofkriegsrat; Erhebung in den Freiherren- (1628) und Grafenstand (1638).

Weiterführende Informationen in der GND
Henri de Haraucourt
Marquis Henri de Faulquemont

gest. 1632
Anm.: Sohn des Elisée de Haraucourt, Marquis de Faulquemont (gest. 1629); seit 1629 Marquis de Faulquemont; kaiserlicher Obrist (1629-1631) und Generalfeldwachtmeister (1632).
Johann (1) Harschleben
Johann (1) Harsleben

gest. 1642
Anm.: Ca. 1618-1637 Amtmann von Ballenstedt.
Graf Heinrich Holk

geb. 1599
gest. 1633
Anm.: Sohn des dänischen Kriegskommissars und Diplomaten Ditlev Holk (1556-1633); zunächst in dänischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1626-1629); danach kaiserlicher Obrist (1630), Generalwachtmeister (1632), Feldmarschallleutnant (1632) und Feldmarschall (1632); seit 1630 kaiserlicher Kämmerer; 1633 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Tobias (2) Hübner

geb. 1578
gest. 1636
Anm.: Sohn des anhaltisch-dessauischen Kanzlers Tobias Hübner (d. Ä.); Erbherr auf Storkau; 1608-1610 Hofmeister des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt-Dessau (1592-1615); 1610-1613 Hofmann des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach (1583-1625); noch 1614 Rat des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); nach 1614 Geheimer Rat und Hofmeister in Dessau; nach 1618 Kammer- und Justizienrat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1620 immer wieder Angehöriger des Engeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nutzbare").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Anna Lukretia von dem Knesebeck
Geburtsname: Anna Lukretia von Erlach

geb. 1603
gest. 1630
Anm.: Tochter des Burkhard von Erlach (1566-1640); seit 1624 Ehe mit Hempo von dem Knesebeck (1595-1656).
Christian Ernst von Knoch(e)

geb. 1608
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kaspar Ernst von Knoch (1582-1641); Erbherr auf Trinum; 1631-1639 in Kriegsdiensten, zuletzt als kursächsischer Obristleutnant und Generaladjutant (um 1637); ab 1641 Landeshauptmann des Teilfürstentums Anhalt-Zerbst; seit 1643 anhaltischer Gesamtrat; 1645-1650 Geheimer Rat des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1650 Direktor der Köthener Vormundschaftsregierung; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weichende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kaspar Ernst von Knoch(e)

geb. 1582
gest. 1641
Anm.: Sohn des Kaspar von Knoch (gest. 1588/89); Erbherr auf Trinum; 1597-1602 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); 1606-1632 Amtshauptmann von Harzgerode und Güntersberge; 1632-1636 schwedischer Rat und Amtshauptmann der halberstädtischen Ämter Oschersleben und Schlanstedt; ab 1636 Angehöriger des engeren Ständeausschusses im Fürstentum Anhalt; seit 1639 anhaltisch-dessauischer Geheimer Rat und Hofmarschall sowie Amtshauptmann von Sandersleben und Freckleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ausbreitende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
(Albrecht) Christoph von Krosigk

geb. 1576
gest. 1638
Anm.: Sohn des Adolf von Krosigk (gest. 1605); Erbherr auf Beesedau, Hohnsdorf, Alt- und Neusandersleben sowie Gnölbs; anhaltisch-dessauischer Kammerrat, Hofmarschall und Amtshauptmann von Dessau; seit 1623 Hauptmann der anhaltischen Landesdefension; seit 1628 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; 1617 Gründungsmitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbekommende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Charles de Latfeur

geb. ca. 1572
gest. 1650
Anm.: Sohn von Jean de Latfeur (gest. 1597) aus Antwerpen; Kaufmann und Bankier in Amsterdam; um 1626 Tätigkeit für die Fürsten von Anhalt.
Christoph von Lerchenfeld

geb. 1589
gest. 1649
Anm.: Sohn des Johann Jakob von Lerchenfeld (geb. 1544) auf Gabelkofen; bis 1638 ligistischer und kaiserlicher Generalkriegskommissar.
Johann Löw d. Ä.

geb. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Eisenach; Hofadvokat und 1604-1645 anhaltischer Agent beim Reichshofrat in Wien; Tätigkeit in derselben Funktion für weitere lutherische und reformierte Reichsfürsten und -grafen (u. a. Braunschweig und Lüneburg, Pfalz-Sulzbach, Hanau-Münzenberg bzw. -Lichtenberg, Hohenlohe-Neuenstein, Castell, Bentheim-Tecklenburg, Nassau-Dillenburg, Erzstift Bremen) sowie für den König von Dänemark; 1614 Nobilitierung.
Melchior Loyß
Melchior Louis

geb. 1576
gest. 1650
Anm.: Ab 1606 in anhaltisch-bernburgischen Diensten, zunächst als Einnehmer(?) der oberpfälzischen Regierung, spätestens seit 1620 als Pfennig- (bis 1633) und Schatzmeister, ab 1634 als Amtmann von Harzgerode und fürstlicher Obereinnehmer der Harzämter (bis 1637) sowie als Rat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (bis 1650); 1638/39 Bernburger Stadtvogt; 1639-1646 Hofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718).
Graf Wolfgang von Mansfeld-Vorderort

geb. 1575
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1545-1615); kaiserlicher Hauptmann (1602) und Obrist (1604/05); 1606 Obrist der Schwäbischen Kreisarmee; 1610 kursächsischer Obrist und Oberhauptmann des Vogtländischen Kreises; 1612 Obrist und Statthalter des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626); 1614 kaiserlicher Obrist; 1620-1623 kursächsischer Generalleutnant; ab 1623 Kommandant der ungarischen Festung Raab; seit 1624 endgültig in kaiserlichen Kriegsdiensten, zuletzt als Feldmarschall (1632); spätestens 1627 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1630/31 Statthalter der Stifte Magdeburg und Halberstadt; seit 1637 Geheimer Rat.

Weiterführende Informationen in der GND, Sächsische Biographie
Graf Baltasar de Marradas y Vicque

geb. 1560
gest. 1638
Anm.: Spanischer Adliger aus Valencia; Teilnahme am Langen Türkenkrieg; kaiserlicher Obrist (1605), Generalfeldwachtmeister (1619), Generaloberst der Kavallerie (1622), Feldmarschall (1626), Hartschierhauptmann (vor 1627) und Generalleutnant (1627); ab 1606 Kämmerer des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637); seit 1625 Militär- und Zivilverwalter des Königreiches Böhmen; ab 1635 kaiserlicher Kämmerer; seit 1637 Geheimer Rat; 1621 Erhebung in den Grafenstand; vgl. Robert Laurentius Dauber: Johanniter-Malteser-Ritter unter kaiserlichen Fahnen 1523-1918, Gnas 2007, S. 88-90.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Herzogin Eleonora von Mecklenburg-Güstrow

geb. 1630
gest. 1631
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636) und Nichte Christians II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzogin Eleonora Maria von Mecklenburg-Güstrow
Geburtsname: Fürstin Eleonora Maria von Anhalt-Bernburg

geb. 1600
gest. 1657
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und älteste Schwester Christians II.; 1626-1636 Ehe mit Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636); seit 1637 Witwensitz in Strelitz; ab 1617 Angehörige und seit 1627 Patronin der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tapfere").

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow

geb. 1590
gest. 1636
Anm.: Sohn des Herzogs Johann VII. von Mecklenburg (1558-1592); 1610-1621 gemeinsam mit seinem Bruder Adolf Friedrich (1588-1658) regierender Herzog von Mecklenburg; 1621-1628 und ab 1631 alleinregierender Herzog von Mecklenburg-Güstrow (1628-1631 Ersetzung durch Wallenstein); seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vollkommene").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Georg von Meindorf

Anm.: Um 1630/31 kaiserlicher Rittmeister.
Gräfin Amalia von Nassau-Dillenburg
Fürstin Amalia von Oranien
Geburtsname: Gräfin Amalia zu Solms-Braunfels

geb. 1602
gest. 1675
Anm.: Tochter des Grafen Johann Albrecht I. zu Solms-Braunfels (1563-1623); seit 1619 Hofdame der Kurfürstin Elisabeth von der Pfalz (1596-1662); 1625-1647 Ehe mit Fürst Friedrich Heinrich von Oranien (1584-1647).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Graf bzw. Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen

geb. 1604
gest. 1679
Anm.: Sohn des Grafen Johann VII. von Nassau-Siegen (1561-1623); ab 1621 in niederländischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1629), Generalleutnant (1644) und Feldmarschall (1668); 1636-1644 Gouverneur, Kapitän und Ober-Admiral von Niederländisch-Brasilien; seit 1647 kurbrandenburgischer Statthalter von Kleve, Mark und Ravensberg; 1652 Erhebung in den Fürstenstand; 1674-1676 Gouverneur von Utrecht; ab 1674 regierender Fürst von Nassau-Siegen.

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N. N. Neumann

Anm.: Um 1630/31 kaiserlicher Rittmeister.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

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Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Veit von Pappenheim (1535-1600); 1616 Konversion zum katholischen Glauben; 1617/18 und ab 1623 Reichshofrat; in bayerisch-ligistischen bzw. kaiserlichen und spanischen (1624/25) Kriegsdiensten als Rittmeister (1619), Obristleutnant (1620), Obrist (1622), Generalfeldwachtmeister (1626), Generalfeldzeugmeister (1629) und Feldmarschall (1631); seit 1623 kaiserlicher Kämmerer; ab 1629 auch kaiserlicher Kommissar für die Vollstreckung des Restitutionsedikts im Fränkischen Reichskreis; 1628 Erhebung in den Grafenstand; seit 1631 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Johann David Pecker von der Ehr

gest. 1659
Anm.: Sohn des Ritters Johann Wilhelm Pecker; kaiserlicher Hauptmann (1621), Obrist (1629) und Generalwachtmeister (1634); 1630 Aufnahme in den niederösterreichischen Ritterstand; 1632 Erhebung in den Freiherrenstand.
Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Adam Heinrich von Quingenberg

geb. 1599
gest. 1631
Anm.: Sohn des sächsisch-altenburgischen Kammerrats und Amtshauptmanns Jonas von Quingenberg (1569-1644); anhaltischer Amtshauptmann von Coswig; dort Hofmeister der verwitweten Fürstin Magdalena von Anhalt-Zerbst (1585-1657); seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrechte").

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Abraham von Rindtorf

geb. ca. 1610
gest. nach 1672
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); ab 1630 Kammerpage, spätestens seit 1636 Kammerjunker (noch 1650), zugleich auch fürstlicher Jägermeister (um 1640, noch 1651) und Stallmeister (nach 1641) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1640 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kurze").
Johann Ritz

geb. 1579
gest. 1633
Anm.: Sohn des reichsstift-thornischen Statthalters Simon Ritz (gest. 1628) in Ubach over Worms; 1595-1599 Erziehung bei seinem Onkel Adolf Ritz in Dessau; 1599-1609 Dienst beim Leipziger Händler Simon Ritz (1564-1628); ab 1609 Leipziger Bürger und Angehöriger der Kramerinnung; später Kramermeister und Mitglied im Ausschuss der Bürgerschaft bei Verhandlungen mit feindlichen Truppen; seit ca. 1613 Beauftragter für Geld- und Handelsangelegenheiten der Herzöge von Schlesien, Fürsten von Anhalt und Grafen zu Solms; vgl. Christian Lange: Christliche Leichenpredigt Vber den Trostreichen Spruch Pauli 2 Tim 4 [...], Leipzig 1633, Bl. C4v-E1v.

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Hans Wolf Ernst von Röder

geb. ca. 1590
gest. 1632
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Hans von Röder (gest. 1604); seit März 1628 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Hans Rueß von Hopfenbach

gest. nach 1642
Anm.: Vermutlich Exulant aus dem Krainer Ritterstand; 1629-1631 Hofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Adeliche").
Kurfürstin Hedwig von Sachsen
Geburtsname: Prinzessin Hedwig von Dänemark und Norwegen

geb. 1581
gest. 1641
Anm.: Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); 1602-1611 Ehe mit Kurfürst Christian II. von Sachsen (1583-1611); danach Witwensitz auf Schloss Lichtenburg in Prettin; seit 1630 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Großtätige").

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Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

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Herzog Joachim Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön

geb. 1595
gest. 1671
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1622 Titularherzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön; seit 1625 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sichere").

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Georg Friedrich Schwartzenberger

geb. 1591
gest. 1640
Anm.: Sohn des Speyrer Reichskammergerichtsadvokaten Melchior Liborius Schwartzenberger; 1619-1632 anhaltisch-bernburgischer Gerichts- und Lehenssekretär; seit 1632 Hof- und Regierungsrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Schwarzburg, Familie
Grafen von Schwarzburg

Anm.: Thüringisches Reichsgrafengeschlecht.

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Gräfin Juliana zu Solms-Braunfels
Wild- und Rheingräfin Juliana von Salm-Dhaun
Geburtsname: Gräfin Juliana von Nassau-Dillenburg

geb. 1565
gest. 1630
Anm.: Tochter des Grafen Johann VI. von Nassau-Dillenburg (1536-1606); 1588-1606 erste Ehe mit Wild- und Rheingraf Adolf Heinrich von Salm-Dhaun (1557-1606); 1619-1623 zweite Ehe mit dem früheren kurpfälzischen Großhofmeister Graf Johann Albrecht I. zu Solms-Braunfels (1563-1623); ab 1620 Exil in Den Haag; seit 1629 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gutwillige").

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Adrian Arndt (von) Stammer

geb. ca. 1563/64
gest. 1636
Anm.: Sohn des Eckhard (von) Stammer auf Westdorf und Ballenstedt; Erbherr auf Rammelburg; um 1597 kurbrandenburgischer Kammerjunker; seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erquickende").

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Hermann Christian (von) Stammer

geb. 1603
gest. 1636
Anm.: Sohn des Arndt (von) Stammer (gest. 1611) auf Ballenstedt; 1622/23 Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; Kammerjunker (1623-1625) und Stallmeister (ab 1629) des Prinzen Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); seit 1635 Hof- und Stallmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erweckende"); vgl. Daniel Sachse: Christliche LeichPredigt/ Uber Den Tödtlichen Abgang Deß weyland WohlEdlen [...] Herman Christian Stammers/ [...], Zerbst 1636, Bl. Eiij r-Fiv r.

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Hans Georg Steuben

Anm.: Um 1630/31 Sekretär des kaiserlichen Kriegskommissars Dam Vitzthum von Eckstedt (1595-1638).
Graf Heinrich Volrad von Stolberg-Ortenberg

geb. 1590
gest. 1641
Anm.: Sohn des Grafen Ludwig Georg von Stolberg-Ortenberg (1562-1618); seit 1618 regierender Graf in Ortenberg/Wetterau und Roßla; 1631 schwedischer Generalmajor; 1632-1635 Inhaber der früheren Grafschaft Königstein; danach Leben in Frankfurt am Main.

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Graf Wolfgang Georg von Stolberg-Stolberg

geb. 1582
gest. 1631
Anm.: Sohn des Grafen Johann von Stolberg (1549-1612); seit 1612 regierender Graf von Stolberg-Stolberg.

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Graf Christoph von Stolberg
Graf Christoph von Stolberg-Wernigerode

geb. 1567
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Heinrich von Stolberg (1509-1572); bis 1587 unter Vormundschaft regierender Graf in Wernigerode (ab 1572), Schwarza (seit 1587), Gedern (ab 1592), Lohra und Klettenberg (seit 1597) und Stolberg (ab 1631); seit 1631 Regent in allen stolbergischen Territorien.

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Stolberg, Familie
Grafen von Stolberg

Anm.: Harzer Reichsgrafengeschlecht.

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Graf Jakob Strozzi von Schrattenthal
Giacomo Strozzi

geb. 1578
gest. 1636
Anm.: Niederösterreichischer und böhmischer Adliger; seit 1621 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist (1624-1635), Generalfeldwachtmeister (1632) und Feldmarschalleutnant (1634); 1623 Erhebung in den Grafenstand.

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Jean T'Serclaes de Tilly
Graf Johann von Tilly

geb. 1559
gest. 1632
Anm.: Sohn des Martin T'Serclaes de Tilly (gest. 1597); zunächst in spanischen und lothringischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obristleutnant (1600), Generalfeldwachtmeister (1601), Obrist (1602), Feldzeugmeister (1602-1604) und Feldmarschall (1605) in Ungarn; ab 1610 Generalleutnant der Katholischen Liga; seit 1630 auch kaiserlicher Generalleutnant; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

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Curt von der Trautenburg
Curt von Beyern

gest. 1639
Anm.: Sohn des Heinrich von der Trautenburg, genannt von Beyern; Erbherr auf Hornhausen, Derneburg und Ottleben; ca. 1626-1628 Stallmeister und Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; später Leben auf Pachtgut in Schleswig-Holstein; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufhelfende").

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Wolf Friedrich von Trotha

geb. ca. 1583
gest. 1637
Anm.: Sohn des Friedrich von Trotha (ca. 1550-1615); Erbherr auf Hecklingen, Schkopau und Teutschenthal; zeitweise Fähnrich; seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchstärkende"); vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 92-129.

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Johann von Viermund zu Neersen
Johann von Virmond zu Neersen

geb. 1588
gest. 1632
Anm.: Sohn des reformierten Adligen Ambrosius von Viermund zu Neersen (ca. 1550-1588); ab 1611 Herr von Neersen; 1616 Konversion zum katholischen Glauben; ligistisch-kaiserlicher Obrist (1619) und Generalwachtmeister (1630); seit 1629 kurkölnischer Kämmerer und Gouverneur von Bonn; 1621 Erhebung in den Freiherrenstand.

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Thilo von Vitzenhagen

gest. 1632
Anm.: Vermutlich Sohn des Wolfgang von Vitzenhagen (gest. 1612/13) auf Benndorf; Erbherr auf Benndorf und Ermsleben; zunächst Hofmeister der verwitweten Fürstin Dorothea von Anhalt-Dessau (1581-1631) in Sandersleben; Anfang 1628 Frauenhofmeister von Haus aus und Anfang 1630 Interimshofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens 1631 bis 1632 dessen vermutlich dessen Hofjunker, Rat und Hofmeister; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abtreibende").

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Dam Vitzthum von Eckstedt

geb. 1595
gest. 1638
Anm.: Sohn des Georg Vitzthum von Eckstedt (1551-1605) auf Kannawurf; Erbherr auf Kannawurf und Voigtstadt; ab 1628 kaiserlicher Obristwachtmeister und Kriegskommissar; kursächsischer Obrist (1631) und Generalkriegskommissar (1633) sowie Generalfeldwachtmeister (1635); seit 1636 Kommandant und Statthalter des Erzstifts Magdeburg; ab 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abhelfende").
Graf Joachim Christian von (der) Wahl

geb. ca. 1590
gest. 1644
Anm.: Geboren bei Allstedt/Thüringen; frühe Konversion zum katholischen Glauben; bereits vor 1618 in bayerischen Kriegsdiensten, zuletzt als Hauptmann (1620), Obristleutnant (1626), Obrist (1629), Generalwachtmeister (1632), Generalfeldzeugmeister (1637) und Feldmarschall (1639); 1644 Gouverneur von Ingolstadt; 1636 Erhebung in den Grafenstand; seit 1626 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhenkende").

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Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein
Albrecht Václav Eusebius z Valdštejna
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein
Fürst Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht VIII. von Mecklenburg
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Schlesien-Sagan

geb. 1583
gest. 1634
Anm.: Sohn des Wilhelm von Waldstein (1547-1595); 1606 Konversion zum katholischen Glauben; 1607 kaiserlicher Hauptmann; 1615-1618 Obrist der mährischen Stände; kaiserlicher Obrist (1619), Generalfeldwachtmeister (1623) und zweimal Oberbefehlshaber der Armee des Kaisers (1625-1630 und 1632-1634); 1623 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1624 Fürst und seit 1625 Herzog von Friedland; 1628-1631 Herzog von Mecklenburg; ab 1628 Herzog von Schlesien-Sagan; 1634 Absetzung und Ermordung wegen Hochverrats; seit 1628 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Heinrich Julius (Wolf) von Wietersheim

geb. 1584
gest. 1645
Anm.: Sohn des 1592 nobilitierten schaumburgischen Kanzlers Anton Smeckeworst, genannt Wietersheim (1539-1614); Erbherr auf Schöningen (bis 1637), Opperode (ab 1622) und Wörbzig; 1611-1613 Rat des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564-1613); seit 1618 Hofmeister und Kammerrat des Herzogs Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); um 1622 auch Rittmeister in dessen Armee; ab 1623 halberstädtischer Stiftshauptmann sowie Amtshauptmann von Gatersleben und Niendorf; 1630 Reisehofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1630-1637 Geheimer Rat und Stiftshofmeister der Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg (1587-1645); seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ausziehende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Amberg
weiterführende Informationen
Anhalt-Bernburg, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Dessau, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Köthen, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Zerbst, Fürstentum
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Baalberge
weiterführende Informationen
Ballenstedt
weiterführende Informationen
Ballenstedt(-Hoym), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernburg, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Brandenburg, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Brandenburg, Markgrafschaft
weiterführende Informationen

Anm.: Kernland des Kurfüstentums Brandenburg.
Coswig (Anhalt), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Coswig (Anhalt)
weiterführende Informationen
Dänemark, Königreich
weiterführende Informationen
Dessau (Dessau-Roßlau)
weiterführende Informationen
Dessau, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Dessauer Elbschanze
Anm.: Strategisch bedeutende Befestigungsanlage zum Schutz der Dessauer Elbebrücke.
Dröbel
weiterführende Informationen
Erfurt
weiterführende Informationen
Freckleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Gernrode
weiterführende Informationen
Gernrode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Gernrode, Stift
weiterführende Informationen
Gräfenhainichen
weiterführende Informationen
Groß Salze (Bad Salzelmen)
weiterführende Informationen
Großalsleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Großwirschleben
weiterführende Informationen
Güsten
weiterführende Informationen
Halberstadt
weiterführende Informationen
Halberstadt, Hochstift
weiterführende Informationen
Harzgerode
weiterführende Informationen
Harzgerode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Hecklingen
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
weiterführende Informationen
Hoym
weiterführende Informationen
Ilberstedt
weiterführende Informationen
Italien
weiterführende Informationen
Jeßnitz
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Köthen, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Leipzig
weiterführende Informationen
Lichtenburg, Schloss (Prettin)
weiterführende Informationen
Lindau (1), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Magdeburg
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Mansfeld, Grafschaft
weiterführende Informationen
Mecklenburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Mühlhausen
weiterführende Informationen
Neuhaldensleben (Haldensleben I)
weiterführende Informationen
Nienburg (Saale)
weiterführende Informationen
Nienburg (Saale), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Nienburg (Saale), Stift
Anm.: Ehemaliges reichsunmittelbares Benediktinerkloster, das im Jahr 1563 säkularisiert wurde.
Nordhausen
weiterführende Informationen
Olvenstedt
weiterführende Informationen
Ottleben
weiterführende Informationen
Plötzkau
weiterführende Informationen
Plötzkau, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt; 1611-1665 unter der Landeshoheit von Anhalt-Bernburg stehendes anhaltisches Teilfürstentum (vgl. Anhalt-Plötzkau, Fürstentum).
Poley
weiterführende Informationen
Pommern, Herzogtum
weiterführende Informationen
Quedlinburg, Stift
weiterführende Informationen
Raguhn
weiterführende Informationen
Regensburg
weiterführende Informationen
Roßlau, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Rudolstadt
weiterführende Informationen
Saale, Fluss
weiterführende Informationen
Sachsen-Altenburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Sachsen-Coburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Sachsen-Eisenach, Herzogtum
weiterführende Informationen
Sachsen-Weimar, Herzogtum
weiterführende Informationen
Sachsen, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Sandersleben
weiterführende Informationen
Sandersleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Schlesien, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schönebeck
weiterführende Informationen
Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Stolberg, Grafschaft
weiterführende Informationen
Thüringen
weiterführende Informationen
Thüringer Reich
weiterführende Informationen
Tylsen
weiterführende Informationen
Ulm
weiterführende Informationen
Warmsdorf, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Wetterau
weiterführende Informationen
Wien
weiterführende Informationen
Wittenberg (Lutherstadt Wittenberg)
weiterführende Informationen
Wörlitz, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Wulfen, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Zerbst
weiterführende Informationen
Zerbst, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Anhalt, Landstände
Bernburg, Rat der Bergstadt
Bernburg, Rat der Talstadt (Alt- und Neustadt)
Heiliges Römisches Reich, Kurfürstenkollegium
weiterführende Informationen
Publius Ovidius Naso: Fasti = Festkalender. Lateinisch-deutsch, hg. von Niklas Holzberg, Berlin: 2012. [Nachweis im GVK]