Meilenm. | |
Wir sejndt heütte in Gottes nahmen, von Eger,
aufgebrochen, vndt haben gefüttert, zu Adorf ist schon Churfürstlich auf 1½ meilen von Eger. |
3 |
Von Adorf auff Oelßnitz
vor diesem städtlein, ist vns schlechte ehr von der Soldaten wacht, am Thor, da wir vorüber gemust, wiederfahren, denn man vns lange halten vndt warten laßen, da wir doch nicht hindurch, sondern nur vorüber gewoltt. Es jst heütte, eine compagnie fußvolck, hingelegt worden. |
1 |
Meilem. | |
Von Oelßniz nach Plawen
vnser Nachtlager, alda auch 1 compagnie fußvolcks, liegt. Diese beyde com- pagnien, sejndt zuvorn, zum Hoff, vndt zu Bareyt, gelegen. |
1 |
Zu Plawen haben wir Doctor Macasium wieder
geliffert, vndt valedicirt.
Künste gelernet: Wann die leber zergehen will, etwa
von einem eylendem kalten trunck waßers, oder sonsten,
ist nichts beßers darvor, als einen Sallat, von den
<Sammetrößlein> <oder> sammet<Nonnen>blümlein, blettern, (welche grün sein vndt vndten
liegen) mitt eßig, vndt baumöel zugerichtet, vndt gegeßen.
Jtem: Eine fontanelle ohne schmertzen zu machen:
Nimb die materie, da die seiffe von gemacht wirdt,
nemlich von dem ersten zeüg, laß ihn <so lang sieden biß> hart
we<o>rden, es aperirt die haut, absque dolore.
Jtem: vor das quartanfieber:
drey tröpflein pfefferöel (so recht præparirt ist)
in saw leffel voll sawerbrunnen, oder gersten
waßer, eine stunde vor dem paroxysmo <ein>genommen,
gibt durch Göttliche verleyhung, augenscheinliche beßerung.
<Jtem: die<auß> luft waßer zu machen:
Jm winter gehet es am besten an. Stoß eine glaßscheibe im fenster auß, lege einen distillierkolben, oder recipienten dran von außen, also das
das röhrlein oder halß davon zur stube hinein gehe,
vndt das corpus außwendig bleibe. Laß die
stube wol einheitzen, so wirdt sich die luft so
in den kolben gehet, zu waßer resolviren vndt
ansetzen. Diese kunst hat eine gräfin>
<Jtem: vor den stein: Jst vndter andern recepten
auch bewehrt, wenn man die seiffe von wacholderöel
gemachtt, damitt den rügken vndt die lenden
schmiert. Es soll den stein trefflich lösen, <vndt brechen.>>
|| [[Handschrift: 53r]]
[Meilenm.] | |
Von Plawen nach hohen Bieren, ein dorf
nach dem wir vndterwegens gefüttert, vndt zu Gera auf 5 gute Meilenm: von Plawen, durchgefahren. |
6½ |
Meilem. | |
Nach Zeitz
von dannen auf Rippach ein dorf, alda wir gefüttert. Gestern abendt ist herzog Berndt von Weymar alda gewesen, vndt heütte wirdt Landgraf Wilhelm von heßen, hinkommen. Sonntag☉ 8 tage sollen dem Tilly, 3 Regiment zu fuß, vndt 2 zu roß abgeschlagen worden sein, si hospitj credere fas. herzog Bernhard vndt Landgraf wilhelm kommen beyde vom König in Schweden: |
½ |
Meilenm. | |
Von Zeitz nach Merßburgk
alda mich Capitän Schömbeck angesprochen. |
4 |
Les discours de Capitain Schömbegk estoyent hier: Que
l'Electeur de Saxe, avoit dix regiments ensemble,
a cheval & a pied, & 3 de gens levèz, & 3 regiments
a pied defensioner, aussy 1700 chevaux braves
du landtvolck, qu'ils appellent icy, defensioner.
Que tout s'estoit accommodè a l'Empereur en Franco-
nie & en Swabe.
Que la bataille dont on a fait tant de bruit
a Rippach, ne s'estoit point donnèe entre le Roy
de Swede, & le général Tilly, seulement de rencontres.
Que l'Electeur de Saxen estoit a Lipsie, tenant
rude discipline entre les gens de guerre,
ayant fait decapiter le Rittmeister Cratz,
& encores un autre gentilhomme,
et fait pendre encores aujourd'huy,
quelquesuns.
Que le Landgrave Guillaume de Hessen
estoit a present auprés de Son Altesse Electorale.
Qu'aujourd'huy on avoit trouvè icy du sang
dans l'eau de la mayson du chancellier.
Qu'a Halle aussy, il y avoit de l'eau,
dans le fossè de la ville, maintenant.
Estranges prodiges!
Qu'il y a icy, 5 compagnies en garnison du regiment
de Dorstedel, les 5 autres compagnies estants a Naum-
burg, presidiaires.
Ce Capitain Schömbegk, commande icy, en absen-
ce de son Lieutenant Colonel1, quj est allè a Leyptzigk.
Je l'ay invitè a soupper. Jl s'est excusè.
Jl dit aussy, que Monsieur l'Electeur ne s'est
nullement encores declarè contre l'Empereur.
[Meilenm.] | |
Nach dem mich der höfliche Capitain Schönbeck,
eine meile weges hinauß convoyirt, seindt wir ferrners vnsere straße fortgereysett, vndt gezogen, von Merßburg vff halle |
2 |
alda 10 pferde confoy mittgenommen,
biß auf Bernburg |
5 |
Summa |
7 |
Gott seye es gedanckt, in gutem zustandt,
meine haußhaltung aber, bey vnerhörtem großem
mißwachs, vndt plünderung des hauses vndt Städtlein
Ballenstedt, durchs Bernsteinische Regiment in großer || [[Handschrift: 54v]]
zerrüttung, Gott seye es geklagt. Der Oberste
Bernstein, (durch deßen anstiftung, vndt befehl es ge-
schehen sein soll,) ist durch sein herz von den Schwedischen
geschoßen worden, vndt hat seinen lohn entpfangen.
Freitag♀ den 5. August
An General Tilly vndt Reinhard von Walmerode durch Caspar Pfau in der pensions-
Nota Benesache geschrieben, Gott gebe zu glück, vndt segen.
Bruder Ernst sollicitirt auch alda 25 mille ThalerThlr:
Discours en chemin de Capitaine Schömbeck[:]
Que l'Electeur de Saxe avoit dix regiments,
ensemble d'jnfanterie & de cavallerie.
Que de chasque schock, (cioè 2½ ThalerThlr:) il fal-
loit contribuer a Son Altesse 2 gute Groschengg: cela rapportoit,
près de 30 tonneaux d'or.
Que j'aurois un regiment, si je voulois, auprès de
Son Altesse Electorale, <& mon vieux Lieutenant Colonel Löben.> <etcetera>
Schreiben von Bruder Friz vndt Ludwig Knoche von Moulins
daß alda die pest regiert, vndt sje gern nach
Bourges, wollten. <Jch habe ihnen wieder geschrieben.>
Jch habe meine brunnenarbeitt, vndt pferde besehen.
An Fürst Augustum geschrieben, vndt wieder antwortt bekommen.
Depeschè l'estaffier, au nom de Dieu, vers S[ilésie]a
avec lettres au Duc de Liegnitz &b <Jl demande 8 Groscheng: par jour.>
Allè pourmener dehors, courre des lievres, <dont
i'ay prins trois.>
<Jch habe den> Jungen Röder, dimittirt.
Als ich heütte wieder herein kommen, kömbt Christian
der sattelknechtt, mitt klage mir entgegen,
wie die fraw so vnsere köchin <zu Eger> gewesen, vndt
ich sie heütte, wieder hinüber, nach Wörliz,
zu ihrem Mann, dem pfarrer alda, schicken
wollen, auch ihr Christianen, zum confoyer, zugegeben,
auf einer Calesche, mitt zween <guten> braunen kutzsch-
pferden, wehre geplündert, ihme vndt ihr,
das geldt abgenommen worden, vndt ander
gerähte, auch die guten pferde außgespannet.
Jch habe heütte alsobaldt nach dem eßen, wieder zwey
pferde, von den Marcketentern, vmb 27 ThalerThlr: gekaüft,
vor die außgespanneten zween pferde. Die
Marcketenter haben heütte wieder wein ge-
kaufft, <vber die 60 aymer.>
Jn die kirche, vndt den præsidenten auch hofprediger,
zur mahlzeitt.
<2> Schreiben an von herren Schafgotzsch, durch eigenen
bohten. Das eine eine condolentzantwortt,
auf meine notification meines kindes absterben,
das ander ein avis, das seine gemahlin,
meine Muhme, den 24. Julij, mitt todt abgegangen.
Avis von Palberg, ½ Meilem: von hier, ein dorf zum Ampt
Bernburg gehörig, das gestern 17 Reütter es ange-
fallen. Die pawren, deren bey 100 alda, haben
sich mitt 14 büchßen gewehret, einen Reütter
geschoßen, vndt die andern abgetrieben, welc auch
ihnen 4 pferde abgeiagt. Sie erholen sich be-
scheidts wie sie sich ferrner zu verhalten, vndt bitten
vmb entsatz, dieweil ihnen die Reütter heftig
dreẅen stargk wiederzukommen, vndt sich zu
rächenen. Jch habe ihnen befohlen, sich jn acht zu
nehmen, mitt schlagbaẅmen vndt gräben sich wol
zu verwahren, vndt die sturmglocke auf allen fall
zu leütten, von Poley, Wirschleben, vndt Peißen
endtsatz zu erwarten, auch hieher incontinentj
zu berichten, wo etwas vorfellett. Die 4 pferde
|| [[Handschrift: 56r]]
laße ich herauf nehmen.
heütte werden ezliche heẅwagen mitt confoy
fortgeschicktt. et cetera
Nota Bene Avis, das der Graf von Fürstembergk,
mitt 12 mille Mann zu fuß, vndt 3 mille pferden in vollem
marchiren, vndt heütte bey Arnstedt, in der graf-
schafft Schwartzburg, anlangen werde. Dörften
wol durch dieses Fürstenthumb, nach den Stif-
tern zuziehen. Gott wejß, wo wir bey djesem
vnerhörtem mißwachs, fütterung bekommen werden können.
Caspar Pfaw, ist mitt dilatorischer
antwortt vom general commissario Walmrode
wiederkommen. Jch habe ihn wieder hingeschicktt,
nach Halberstadt zu, <Gott gebe doch einmal zu glück.>
Axten den Stallmeister, habe ich nach Ballenstedt,
geschigktt, die gebührende defension alda in acht
zu nehmen, bey itziger marche, des Fürstembergischen volcks.
Mitt Georg Schuemann, Melchior Loyß vndt Schwartzenberger allerley haußhal-
tungs: vndt Rechnungs: auch bawsachen, in ordnung ge-
brachtt.
Naher Cöhten, auf Morgen gebe gott beschrieben worden. Jch habe
im wjllens, den præsidenten hinzuschigken, wo ich selber
nicht hin kan.
Avis von Ballenstedt, daß sje abermals einen
anschlag, aufs hauß daselbst gehabt, wie s vndt
alle dörfer geplündert, am Sonnabendt,
(wiewol sie neẅlicher zeitt, in meinem abwesen,
albereitt das hauß Ballenstedt geplündert,
vndt compagnien weyse ohne respect daßelbe
angefallen, dann sie wegen großer hungersnoht,
vndt mangel an fütterung, an itzo gar
sich nicht bendigen laßen wollen[)].
De summa rerum soll in kurzem gestritten
Nota Bene werden præveniendo, etcetera[.] Schweden zeücht
noch 10 mille Mann von der Oder her zu.
Antwortt, von Fürst Augusto, auf mein gestriges schreiben.
daß er will vmb 3 vhr Nachmittags zu Palberg sein, alda
wir zusammen kommen wollen.
Allerley zeitungen von Leipzig aber mehr falsa narrata als vera.
Nota: zu Berlin haben die landtstände cum consensu
Electoris, zu aufbringung Monatlichen 60000 ThalerThlr: den
König in Schweden zu befriedigen, zu vndterhaltung seiner
soldatesca nachfolgendes zu geben, bewilligett:
1. von iedem Pfund (libra)℔ fleisch ein guter pfenning. | |
2. von iedem halben Brawbier, vber die gewöhnliche zin- || [[Handschrift: 57r]] se |
2 Thaler. |
3. von iedem Scheffel korn vndt
weitzen, so gemahlen wirdt, vbers vorige |
1 groschen. |
4. von einen eymer Reinischen wein
vndt andere frembde weine, so endt- weder gantz verkaufft oder außge- schenckt wirdt |
6 gute Groschengg: |
5. von einer iedern Tonnen landtwein
so gleichfalß in Städten endtweder gantz verkauft, oder außgeschenckt wirdt |
6 gute Groschengg: |
6. von einem ieden Tuche, so außer
landes geführet wirdt |
3 gute Groschengg: |
7. von iedem leichten Stein wolle,
zu 11 pfunden, so von bürgern vndt handelsleütten außer landes verfüh- ret wirdt |
1 gute Groschengg: |
8. vndt letzlich von einem hauffen
Bircken, Eichen vndt Ellernholtz von einem hauffen fichten aber |
6 gute Groschengg: 5 gute Groschengg: |
Verzeichnüß der ChurSächsischen armèe.
|| [[Handschrift: 57v]]
Hertzog Johann Wilhelm zu Altemburg 1000 <pferde> liegen
zur Naumburg, Osterfeldt, Zeitz, weißenfelß, Pegaw.
<pferde> | |
Obristen Bindauff, | 1000 zu Delitzsch. |
Obersten hofkirchen | 1000 Pferde. |
Obrist leütenampt2 | 500 zu Eilenburg. |
Feldtmarschalck Arnheimbs | 250 zu Leiptzigk. |
hoffcompagnie | 500 pferde |
Cæsar Pflugk | 1000 Ritterpferde |
Oberster Stachslösers | 800 Ritterpferde. |
Summa |
6000 pferde ohngefehr. |
Obersten Schwalbachs
sein Regiment |
2000 Mann in Leiptzigk. |
Obrist Dietrich Starschedels, | 2000 Mann in Merseburg
<vndt Naumburgk.> |
Obersten Glitzings | 2000 im Großen hahn. |
Obersten Stachslösers | 2000 in Wittemberg. |
Obristen Feldtmarschalcks | 2000 |
4 frey compagnien | 1200 in Leiptzigk. |
Graf hanß Jörge von Solms | 2000 Mann |
Summarum Summa |
13200 Mann geworben volck |
Zu diesen kommen: | |
Dietrich von Starschedel | 3000 |
Obrist hofmarschalck | 3000 |
Schwalbachs | 4000 defension volck |
Summa | 23200 |
Nachmittags Fürst Augustum zu Palberg rencontrirt,
vndt mitt ihm nach Cöhten zur zusammenkunfft.
Tobias Hübners relation von Chur Sachsen angehört, deliberirt etcetera
auch andere puncta perge perge perge
heütte bin ich 32 iahr alt. <Gott gebe zu glück.>
Deliberirt, vndt consultirt.
Nachmittags, wieder gen Bernburg alda ich
auch Meinen bruder, Fürst Ernsten, gefunden.
Zeitung das Tilly Morgen gebe gott zu Ascherßleben,
sein werde, Pappenheim, ist zu Tangermünde
liegen blieben, Schweden zeücht auf FrankFurt,
erwartett der Engljschen trouppen.
L Nota Bene[:] Malheur de la maladie du messager quj
devoit aller en Pologne[.] Alles wiederstehet mir, nulla
calamitas sola3.
Jch habe Fürst Augusto vndt Fürst Ludwig es laßen notificiren.
Fürst Augustus wirdt Morgen gebe gott herziehen, vmb seiner
sicherheitt willen, dieweil er zu Plötzkaw nicht sicher.
Nota Bene[:] Walmerode schickt mir copey eines jntercipirten schreibens
auß dem Fürstenthumb Anhalt, in Schlesien.
Donnerstag♃ den 11ten. Augustj.
Fürst Augustus ist mitt seiner gemahlin, vndt
kindern herkommen, <eine zeitlang alhier zu verbleiben,
wegen itziger vnsicherheit.
et cetera>
<Caspar Pfaw, jst wiederkommen, mitt schlechter
vertröstung, vom Walmrode.>
Zu Cöhten ist deliberirt worden:
1. hofmeister hübners, relation anzuhören, von Saxen.
2. Wegen des composition tages oder nicht.
3. Wegen des Schwedischen suchens schluß zu nehmen.
4. Mandat wegen der Theẅrung zu resolviren.
5. Proviandt zu bevorstehendem durchzuge.
6. Verkauf des viehes, vndt anderer mobilien,
zu verbiehten, wegen der pest, vndt <Vrsach zur> dieberey.
7. Ob bey den abrechnungen, noch etwas zu desideriren.
8. Coswigkische, vndt Zerbstische administrationssache.
Avis, das Franckreich an der deützschen gräntze
eingefallen.
Bruder Ernst ist nach Leiptzig gezogen.
Gestern ist Fürst Augustus vndt ein comitat mein gast
gewesen. heütte hat er sich selber angefangen
|| [[Handschrift: 59r]]
zu verköstigen, <vndt absonderlich speisen zu laßen.>
J'ay derechef depeschè un message, vers Ballenstedt & Walmerodec[.]
Dieu nous y donne bonne fortune, & bon succéz.
Avis, daß das Fürstembergische volck, Mor-
genden Sonnabends, zu Manßfeldt anlangen
werde.
Geritten, vndt meine pferde getummelt.
hanß henrich Schotte, so vorzeitten mein page ge-
wesen, hat sich bey mir angemeldett. Jch habe
ihn, mitt mir eßen laßen, vndt ihn
sambt Rödern, nach Wanßleben geschigktt,
die außgekundtschafte Ballenstedter pferde,
bey den holckjschen, außzufragen. perge
Die zeitungen wegen ankunft der armeè variiren gar sehr.
Es haben Marcketender abermals wein ge-
kaufft, vndt ich ein pferdt von ihnen, vmb 22 ThalerThlr:
Der Mißwachs dieses Jahrs, setzet vns heftig zu,
also das wir den sahmen kaumd wiederkriegen.
Jch habe heütte proben laßen außdreschen. perge
|| [[Handschrift: 59v]]
Die gerste gibt nur, zu 2[,] zu 3 Schefeln (Scheffel)schfln: nur
ejne breitte, die Sahlbreitte 4 Schefel (Scheffel)schfl: das schogk,
zu in den Zeptzischen feldern.
Jch habe in allem eingeerndtet:
4 wispel 12 Schefel (Scheffel)schfl: weitzen, auß 4 <Sechziger (Stückmaß)Sechzig.> 4 <Schockßo:>.
Proba gibt 2 Schefel (Scheffel)schfl:[,] auch 1 Scheffelsch: 3 Viertel (Hohlmaß)v: zu ge-
warten 19 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 16 Scheffelsch: 3 Viertel (Hohlmaß)v: an weizen,
das gienge noch hin.
6 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 15 Scheffelsch: rocken, auß 5 <Sechziger (Stückmaß)Sechz:> 7 <Schockßo:>
Proba gibt zu 2 Scheffelsch: 1 Viertel (Hohlmaß)v:[,] auch 2 Scheffelsch ½ Viertel (Hohlmaß)v.
zu gewarten: 27 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 23 Scheffelsch: gienge auch
noch hin.
41 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 10 Scheffelsch: 2 Viertel (Hohlmaß)v: gersten auß 4 <Sechziger (Stückmaß)Sechz:> 45 <Schockßo:> zu Bernburg
Probae
|| [[Handschrift: 60r]]
32 <wispel> 20 <Schefel (Scheffel)schfl:> gersten zu Zeptzigk auß 3 <Sechziger (Stückmaß)Sechz:> 22 <Schockßo:>
Proba gibt zu 2[,] zu 3 Schefeln (Scheffel)schfln: nur 4 Scheffelsch: 1½ Viertel (Hohlmaß)v:
von der Salebreitte, zu gewarten,
nur 27 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 6 Schefel (Scheffel)schfl: 3½ Viertel (Hohlmaß)v.
7 <Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:> 9 <Schefel (Scheffel)schfl> haber, zu Bernburg auß 1 <Sechziger (Stückmaß)Sechzig:> 12½ <Schockßo:>
Probaf
13 <Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:> 1 <Scheffelsch:> haber zu Zepzigk auß 1 <Sechziger (Stückmaß)Sechz:> 4 <Schockßo:>
Proba gibt zu 2[,] zu 3 vndt 4 Schefeln (Scheffel)schfln: das Schockßo:
zu gewarten nur 9 wispel 14 Scheffelsch: 2 Viertel (Hohlmaß)v:
Scheffelsch: | schock. | |||
12 | erbßen zu Bernburg | auß | 5 | |
18 | zu Zepzigk | auß | 9½ |
Avis, durch mündtlichen bericht Caspar Pfaus das heütte
das Fürstembergische volck zu Manßfeldt wirdt
stille liegen, wollen täglich auß dem Fürsten-
thumb Anhaltt 20 mille Pfund (libra)℔: brodt haben, in decorti-
rung der contribution. Dörften wol etzliche
tage still liegen, zu vnserem großen verderben.
Man vermeinet sie wollen in Meißen fallen.
Anderer avis von Gaterschleben, das herr
General Tilly, mitt der gantzen armèe vmb
Staßfurt herumb, heütte anlangen werde,
quod vix credo.
Jn die kirche zur predigt, mitt der
Frawmuhme, so herrvetter Fürst Augustus sampt
den kindern, alhier zurückg gelaßen.
Nachmittags, jst herrvetter Fürst Augustus ankommen. herrvetter
Fürst Ludwig ist durchgezogen. Der Tilly, ist mitt
seiner armèe, bey Staßfurt, ankommen.
Graf von Fürstemberg, ligt zu Manßfeldt[.]
|| [[Handschrift: 61r]]
Man helt darvor, Sie wollen in Meißen,
einfallen. Gott behüte vnß allerseits, vor
vnheyl vndt Schaden, <von allen theilen.>
Röder, jst diesen abendt spähte, von Wanßleben,
wiederkommen, dahin wir ihn gestern geschicktt
hatten, die außgekundtschafften pferde
vom Obristen holcko auß deßen quartier
wiederzuholen. Es ist aber nichts außgerichtett
worden, <sintemahl die pferde weg gewesen.>
Malheur du messager, quj a gastè les lettres par
la sueur, estant revenu de Leipzig au lieu d'aller en Pologne[,]
le premier messager, est devenu malade & demeurè
en arriere. Autres difficultèz de la resistence
du genie en quelques choses a Eger desja, en quelques choses
aussy m'a animè. Nonobstant tout cela
j'ay derechef copiè le lettres, & les renvoyeray
demainh Dieu aydant, s'il se peut vers Pologne[.]
Wir müßen der Fürstembergischen armèe täglich so
lange es wehret, 12 mille Pfund (libra)℔: brodt, vndt 12 faß bier, Bernburgisch
<das faß zu 2½ aymern.>
raichen, 8 loht brodt kosten 1 Pfennig (denarius)d: perge perge et cetera
<auß 1 Schefel (Scheffel)schfl: bäckt man, 72 Pfund (libra)℔: brodts, ein commißbrodt helt
zween pfundt.>
Bernburg.
J'ay escrit a Zürich, au Colonel Pöbljtz, touchant 54.
Nota Bene Nota Bene[:] L'estrange aventure que ma soeur Anne Sofie
me conte luy estre arrivè ceste nuict. C'est qu'un
oyseau avec un long becq, une teste noire, un
long col, une poictrine blanche, ayles noires
a fait tant de bruit aux vitres de sa fe-
nestre près de son lict vers Septentrion, qu'elle
& ses soeurs s'en sont resveillèz, & le sont
allè voir avec une chandelle. Sa fille de
chambre s'en est fort estonèe, sa Princesse,
ma soeur Anna Sophia l'a fait asseoir sur son lict,
& quelque chose s'est tant remuè dessous le lict
& a fait tant de bruict, qu'il a fallu que
la fille s'en allast, estant tirèe a bas du lict.
Je crains que cela denote ou la mort du
Prince de Pouloigne, que ie vis a Eger, ou
bien celle du Roy de Swede. Dieu se scait,
& nous garde tous de malheur & d'jnconvenient.
Brief von Löben, dem Wienerischen Agenten. Que le
pacquet de Savoye ne s'est point trouvè,
l'Ambassadeur aussy party.
<Que plusieurs forces s'assemblent d'Allemaigne & d'Hongrie contre Schwede.>
<(Dieu garde mes lettres
& messagers.)>
Zeitung das es nicht allein in Jtalien, gar starck an
der Pest stirbett, sondern auch zu Berlin, Brandenburg,
vndt jn der Marck et cetera <auch in Franckreich.>
hinauß hetzen gerjtten, vndt 3 hasen gefangen.
Briefe von Gehring, von Bruder Frjtzen, von
hanß Ludwig Knochen. Jtem: vom Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm
welcher vermeint, nicht allein, mir nichts schuldig
zu sejn, sondern auch, noch eine action, gegen Meinen
herrnvatter sehliger zu führen, wegen der Pfältzischen
administrationssache, vndt daß Chur Sachßen zu den
Gülischen landen, jhm zu præjuditz, wehre admittirt
worden. etcetera
ThalerThlr | gute Groschengg: | Pfennige (denarii)d: | |
Ein Pfund (libra)℔: Rindtfleisch gilt alhier | — | — | 18 |
1 Pfund (libra)℔: Schöpsenfleisch | — | — | 13 |
1 Pfund (libra)℔: kalbfleisch | — | — | 12 |
Ein maß landtwein | — | 2 | 6 |
1 maß Zerbst[isch]en bier | — | — | 10 |
1 maß haußbier | — | — | 6 |
Jch habe den iungen Schotten, mitt einem præsent von
zehen ReichsthalernRthlrn: abgefertigett,
<An Bruder Fiedrich vndt hans Ludwig Knoch wieder geschrieben auf den 20sten huius perge>
Jn die kirche zur predigt mitt hernvetter Fürst Augusto[.]
Wunderliche durcheinander lauffende zei-
tungen, de panico terrore im lande, auch er-
wartender resolution von ChurSaxen, an den
von Schömberg, vndt Metternich, welche dahjn abgeschigktt.
J'ay donnè ordre, pour un change, a mon
frere Fritz, sur 500 Dalers.
Es liegen an itzo ein 30 mille Pfund (libra)℔: brodt alhier, welche
Graf von Fürstemberg noch nicht abholen laßen.
Werden verschimmeln, vndt verderben. Ô desordre!
Diesen abendt, haben sie endtlich, 10 mille Pfund (libra)℔: brodt abgeholt,
von hjnnen. Sje sollen sehr vbel hausen, vndt
bey Fridberg, das hauß sampt dem flecken,
(Graf Wolfen von Manßfeldt zuständig) geplündert
haben, auch sehr vnbändig sein. Abschrift der ordinanz:
Der Römischen Kayserlichen Mayestät löblichen infanteria, vndter
Jhr Excellenz herrn general wachmeistern Grafen zu Fürstem-
berg commando, wirdt hiemitt ins gesambt ange-
wiesen zu Bernburgk 10000 Pfund (libra)℔: brodt abzuholen,
vndt nach außweyse der beygelegten distribution,
proportionabiliter, vndter die Regimenter außzu- || [[Handschrift: 63r]]
theilen, Actum hauptquartier helffta den
26. Aprilis<Augustj:>, 1631.
Ex Commissione Jllustrissimj Nota Bene
Dominj Comitis.
Jacob Bawhoff kriegscommissarius.
Als nehmlich:
Das Gallasische Regiment, a ranzon (rayson)
brodts, iedes <haüpt> pro 1½ Pfund (libra)℔: brodts, abzuholen:
1945 <ragion[!].> | |
Chiesa | 1945 <ragioni> |
Dietrichstain | 1085 <ragioni> |
Baldiron | 1268 <ragioni> |
Fürstemberg | 1480 <ragioni> |
Sachßen | 1032 <ragioni> |
Summa ration[!]: |
8752 macht 13128 <ragioni> |
werden im haüptquartier geliffert, vndt
iedem Regiment zugestellet.
Nota: das wordt ranzion wirdt im-
proprie alhier von ihnen gebraucht, soll entweder
ration oder ragion heißen. et cetera
Donnerstag♃ den 18den: Augustj.
hinauß hetzen geritten, vber die Fuhne,
zwischen Roschwitz, vndt Dröble, vndt 4 hasen
gefangen. 7ben. wolmontirte Reütter,
seindt im <vndter auf den hügeln am> Steinbruch gelegen, vndt haben ohne
zweifel, auf pferde gelaurett. Sje haben
mich nicht attacqujren dörfen, <ob wir
schon schlechtlich
montirt,
vndt meistentheils die
meynigen
zerstreẅet
gewesen.> vndt dieweil
ich keine handtpferde, bey ihnen gesehen, habe
ich sje reitten laßen, dann sie sich doch
würden endtschuldigett haben et cetera[.] Si
Avis, das heütte herr general Tilly, aufbricht,
vndt zu Staßfurt logiren wirdt. Wir schigken
ihm Caspar Pfau entgegen, vndt recommendiren ihm, vnsere
lande in meliorj forma.
Nota Bene[:] Schreiben von Reinhard von Walmerode an Caspar Pfau das es
wegen seiner vorgeschlagenen 9000 ReichsthalerRthlr: (die er
doch selber angegeben, vndt proponirt) nichts seye,
vndt vom Kayser anderweitliche resolution dest-
wegen einkommen. Bruder Ernsten vorschlag, wegen der
contribution dieses Fürstenthumbs will er sich
nicht belieben laßen, vndt muß nohtwendig
auff andere Mittel gedacht werden. Es heist alhier:
Promissis quilibet dives esse potest.5 perge perge perge
Conversatio mitt herrvetter Fürst Augusto[,] mitt Præsidenten
vndt Negromonte.
Jns abendtgebeht, mitt herrenvettern gefahren.
Als wir wieder zu hause kommen, ayants toute
sorte de bons discours, entre autres de la
Nota Bene ruyne, & malediction de quelques maysons,
Nota Bene il se leva un subit tourbjllon de vent,
& Soudajne tempeste.
Jch bin von einem Rodenburgjschen pawer, vmb ein pferdt
angesprochen worden, eine hüpsche braune wilde,
so ich ihm habe müßen abfolgen laßen, contre mon grè.
Einkauff gerstens vndt habers, den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten zu
ThalerThlr: wie auch vmb der Theẅrung willen.j
Nota Bene Caspar Pfau ist wiederkommen, mitt bericht, daß numehr
Nota Bene die Kayßerischen, auf die Chur Saxen zu marschi-
Nota Beneren, begehren vom Churfürsten 1. Cathegorische
Nota Bene resolution, vndt renunciation des Leipziger schlußes.
2. Abdanckung, oder vberlaßung seines volcks.
3. Einquartierung ezlicher Regimenter. perge pergek <4. Er
soll helfen die composition mitt König in Schweden treffen.>
heütte hat der General Tilly sein
haüptquartier zu Staßfurt, die andern
Regimenter liegen in den Stiftsdörfern herümb,
auch zu Niemburg<Neindorf>, vndt Rattmannsdorff. et cetera <im vnserigen.>
Sein volck ist sehr vnbendig, seindt der
mutination nahe, nur die vertröstung,
der einquartierung im lande zu Meißen,
helt sie noch auff. Sonsten ist der
respect gegen die officirer sehr verloschen.
Das volck hat sich schlecht gehalten,
auch zu Jlverstedt Matz Biedersehen, eine
Scheüne voller getraydig angestecktt.
Nota Bene[:] il semble en punition de ce qu'hier
il n'a pas trop sincerement procedè
avec moy, en la vente du blèd. et cetera
Die armèe jst heütte, mitt dem General Tilly
aufgebrochen, vndt auff Alsleben, von Staßfurt
auß, marchirt.
Zeitung das 2 mille Schwedische Reütter, albereitt zu hohen
Bias<Zias>, einem dorff, im Zerbst[isch]en antheil6, ankommen,
|| [[Handschrift: 65r]]
Es scheinet daß sie auf Wittemberg zu, mar-
chiren, vndt das der Churfürst, ihnen den paß
alda vergönnen möchte.
Der Churfürst ligt mitt seiner armèe,
zwischen Leiptzigk, vndt Merseburgk.
Feldtmarschalck Arnheimb, jst bey dem
Könige in Schweden, gewesen. Soll gute
ordnung in seinem läger halten, fleißig
behten, keinen fluch verstatten. etcetera
Jch habe Rödern, vndt Biedersehen nach
dem läger zu, hingeschickt, mitt schreiben
an herrn Sechtzigk, zu sehen, ob sie können
die verlohrne Ballenstedtischen pferde, wieder
bekommen, oder andere Troßpferde, de quo valde
dubito.
Tilly ist 24 mille Mann, aufs wenigste stargk
er conjungirt sich mitt Graf von Fürstemberg,
welcher in der Grafschaft Manßfeldt
ligt, vndt 15 mille Mann stargk ist. ChurSaxen
ist 20 mille Mann geworben volck vndt 10 mille landtvolck starck[,]
König in Schweden 25 mille Mann, ohne allen vielfältigen
|| [[Handschrift: 65v]]
Troß, der Königischen, Churfürstlichen,
vndt insonderheitt der Kayserischen,
welcher sich gar leichtlich vber 100 mille Mann er-
strecken mag, darzu auch, ejn großer proviandt,
gehörett.
Nachmittags hat man avis bekommen, das der
general Tilly, eine Schifbrücke bey Alsleben, vber
die Sahle schlagen ließ, es ist aber nur eine
laufbrücke vors fußvolck gewesen,
sintemahl die Reütterey, hin vndt wieder
durch die Sahle reytten kan. Das
volck hat in den Krosigkischen[,] Alslebischen,
vndt in den Plötzkawischen weinbergen,
sehr großen schaden gethan, die trauben mitt
den reben, vndt weinstöcken außgerißen,
haben auch gestreift, geplündert, viel
vieh weggenommen.
Zur kirchen. Jch habe vor meine
person, wegen eingefallener verhinderung
|| [[Handschrift: 66r]]
nicht communicirt.
Das volck ist heütte mitt dem general Tilly,
aufgebrochen, vndt naher Eißleben zu, marchirt.
Wollen von dannen nach dem lande zu
Meißen, vndt sich mitt herrnvetter I Graf von
Fürstemberg conjungiren, vmb Ejßleben herümb.
herrvetter Fürst Ludwig jst nachmittags alhier
gewesen, vndt wir haben raht gehalten,
Fürst August[,] Fürst Ludwig vndt jch, benebens dem
præsidenten vndt Bawyrn.
Nota Bene Es will vndt kan, vndt soll vielleicht
Nota Bene nicht sein, meine impresa in Pohlen.
Der erste bohte der Schlangenfänger, als
er hat fortgesollt, ist alhier kranck
worden. Der ander, ist von Leipzig re in-
fecta wiederkommen, als er die schreiben
besudelt gehabtt, der dr<vndt als> ich die
schreiben verneẅert, ist er endtweder auß
bestürzung, sive casu plözlich sehr krank
worden, vndt zu Cöhten liegen blieben, dieser
|| [[Handschrift: 66v]]
dritte casus, vervrsachet, das ich nur
werde müßen es bleiben laßen, vndt
schreckt mich ab, von ferrnerem sollicj-
tiren oder gedancken nach Polen biß
Gott mir beßer glück bescheeret.
Gevatterbrief, von herzog Julio von Wirtemberg
zu seiner iungen Tochter, <gegen den 11ten September[.]>
Condolenzen von Münsterberg, vndt Brigk,
auch der hertzogin von Mecklenburgk.
Stoffel lackay, ist auß der Schlesien,
wiederkommen, mitt großem glück, bey großer
vnsicherheitt, der Croahten, Pohlen, vndt deützschen.
Vndt hat mir schreiben mittgebracht, vom Obrist leutnant
Wolff von Löben, auch vom herzoge von der
Ligniz, auß Parchwiz.
Nota[:] Refus du vin d'Hongrie, a cause de
sa misere & pauvretè de Duc.
Conseil de Wolf Loeben de bien prendre garde, afin
d'estre licentiè en Allemaigne, & a cause de
la place monstre, autrement qu'il feroit bon servir
|| [[Handschrift: 67r]]
le Roy de Poloigne. Qu'il y avoit encores
des Officiers, point de Reitres, en ces contrèes
là, tout servoit. Qu'il devenoit du tout jn-
capable a servir, a cause de sa vieillesse & <de> ses
maladies, autrement, qu'il seroit extraordinajre-
ment ayse d'estre auprés de moy. Nota Bene[:] auf die
alten deützschen bestallungen zu gehen.
herrvetter Fürst Augustus ist heütte vormittags, wieder
weggezogen, mitt seiner Gemahlin, vndt kjndern,
nach Plötzkaw, vndt mitt guter satisfaction. et cetera
hinauß hetzen geritten, 3 hasen gefangen.
Mein Bruder Fürst Ernst, jst vormjttags, ankom-
men, mitt berichtt: daß gestern der Chur-
fürst mitt seiner armèe naher Wittemberg
aufgebrochen, dörfte sich alda mitt Schweden
conjungiren. Das gestern zu Coswigk
vndt zu Roßleben[!], 2 Regiment zu roß, Schwe-
dische ankommen, haben die Elbe, an vndter-
schiedlichen orten, meßen laßen, vndt fleißig
durch ezliche nacher Deßaw, vorausgeschickte
Tragoner, nach vetter Aribert fragen
laßen, wo er anzutreffen. Je crains,
qu'ils nous mettront en contribution.
Es soll der Churfürst auch den Tillischen Gesandten,
gar schlechte satisfaction, vndt abfertigung gegeben haben.
Dopò desinare conversè co'l Heinrich Börstel[.]
Deliberanda;
crastino die zu Cöhten: |
1. Beschickung des compositiontages.
2. Wie man sich gegen Schweden zu bezeigen. 3. Der punkt wegen versicherung des agker- bawes. |
Nach Cöhten, zur deliberation vndt zusammen-
kunfft, alda es contrarias opiniones gegeben,
insonderheitt im andern punct. Endtlich ist doch
die pflicht in acht genommen worden.
Nachmittags wieder voneinander. Jch, bruder
Ernst, schwester Anna Sophia nach Bernburg, Fürst Augustus (bey
Palberg, alda wir voneinander geschjeden) nach
Plötzka.
Avis von den rohten dächern, minis. perge <jm Zerbster Anthejl.>
7 hasen gehezt, vndt gefangen.
162 ThalerThlr: vor 9 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer zu 18 ThalerThlr: <zu Gensefurt> außgeben.
heẅ ejnkaüffen laßen, vor 3 ThalerThlr: das fuder.
<Capitän> Nietrumb, jst alhier bey Bruder Ernsten gewesen, mitt bericht, Sie
hetten avis, es würde der König in Schweden eine Schifbrücke zu
Agken vber die Elbe schlagen, wollten derowegen den Obersten Colo-
redo mitt 1000 pferden hinschigken, alhie durch. Sed non accesserunt.
heütte schickte <general> Tilly volck auf Merseburgk zu.
20 mille Polagken lägen an der Pollnischen gräntze, Tifembach
zu secundiren. Altringer kähme auch an. general Tilly begehrt
an vnß 90 mille Pfund (libra)℔: brodt.
Bruder Ernst jst heütte wieder weggezogen, nach
hartzgeroda, nach dem wir vns wegen vndterschreibung
einer obligation, in etwas vndterredett.
Ma compaigne a eu une toux, & mal aux
dents, apres s'estre un peu contristèe. Jl y a
trois jours qu'elle a senty la vie de son enfant.
Jl semble que le Diable ramasse desja des b
essays, pour tascher de tuer derechef ce
quj devroit demeurer en vie, si Dieu le permet.
Jch habe heütte laßen getreydig, zu meiner
hofstadt einkauffen.
4 pferde, nemlich den vnger, den Marcketenter,
den Jungen Mittelrappen von Ballenstedt, vndt
den Egerer, habe ich auß dem Marstall gethan
vmb der Theẅrung des habers willen. Die drey
ersten, Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, in den agkerbaw
nach Ballenstedt. Das lezte, ins forwergk alda
ein pferdt mangelt. Die 6 braunen kutzsch-
pferde, werde ich auch abschaffen, vndt Meiner
gemahl in den Waldawer hoff, vberlaßen.
J'ay envoyè mon lacquay, vers Monsieur le général
& Walmerode pour avoir l'effect de ma pension,
& du commandement Jmperial, escrivant
a tous deux, au général conte de Tilly, & a<u>
Commissaire général Walmrode.
Avis von Cöhten, das alda 6 Coloredische compagnien mitt ihrem
Obersten, zu Baßdorff gelegen, vndt auf Prosigk zu marchirt nach
dem Deßawischen, vndt nicht nach dem Acknischen, streiffen an die Elbe
vndt Milda. Zu halle wirdt die Schifbrücke geschlagen. Auß
Merseburgk flehet alles hinweg. Streiffen biß auf Lejpzigk,
haben den Peterßberg, vndt Ostraw außgeplündert.
Nach Cöhten auf die zusammenkunfft.
Vndterwegens mitt Fürst Augusto ezlichen Coloredischen Reüttern,
so in den dörfern gestreifft, vndt vieh abgenommen, durch
die vnserigen daßelbe wieder abiagen laßen.
Deliberationes
1. An & quomodo nach Francfurt zu schigken?
<auf compositiontag.>
2. Ob vndt wie König in Schweden zu beschicken?
3. Tillische beschickung durch Caspar Pfawen.
gravamina vndt linderung der contribution.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Sur le 2 poinct, i'ay eu plusieurs rudes
debats avec Fürst Ludwig & Fürst Iohann Casimir quoy que bien fondè, &
assistè du conseil de Heinrich Börstel contre tous les autres.
Le Prince Auguste par sa douceur ordinaire moyennoit nos differents
|| [[Handschrift: 69v]]
le mieux qu'il luy estoit possible, mais non
tout a fait, a cause de l'jmpossibilitè.
Zeitung das der Tilly Merseburgk gestern eingenommen,
Es seindt heütte viel plünderungen vorgegangen.
König in Schweden ligt zu Coswigk, vndt im Zerbst[isch]en
antheil. hatt bey sich 80 cornetten Reütter,
vndt 21 mille zu fuß. Erwartett mehr volcks.
Capitän Nietrumb commissarius ist auch zu Cöhten
bey vns gewesen.
Nachmittags, wieder voneinander, & moy avec
mauvayse satisfaction des injures receuës
de Fürst Ludwig & des picques de Fürst Iohann Casimir[.]
Mauvais presage (a la mode de Güstrow) de
la ruine de nostre Principautè, mais en
particulier des portions de Cöhten, &
de Dessaw. Dieu garde les siens. Jl
me semble que moy & le prince Auguste ne souffrirons
pas tant. Dieu le scait au mieux, & le dirigera.
Jl a fait tresbeau temps pour le vin, si Dieu nous
ottroyera loysir a la vendange.
Zweymal in die kirche.
Zeitung das 2 mille Schwedische Tragoner, albereitt herüber
kommen, vndt vmb Wörljtz herumb, sich verschanzen.
Caspar Pfau jst wiederkommen, <avec medjocre expedition.>
Encores qu'jrresolu, de ce, que j'aurois a faire,
si est ce, que j'ay depeschè Christoph Maler avec l'escrivajn
de cuysine, vers Harzgerode[.]
Zeitung das Bönnighausen soll mitt seinem Regiment
ankommen, vndt zu Calbe, Staßfurt, Niemburgk
vndt Bernburgk logiren, die päße zu verwahren,
contre la coustume de la cavallerie.
Dienstag♂ den 30sten: Augustj.
hinauß in die weinberge mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en ge-
mahlin spatziren gefahren, da der wein noch
Gott lob zimlich wol stehett, wo ferrne ihn nicht
die Marcketender (wie sie angefangen) verderben,
vndt die große blößen, jn den bergen, möchten, er-
setzet werden.
<Nota[:]> Der Graf von Manßfeldt will zu einbrin-
gung der contribution ein Regiment Reütter,
hieher nach Bernburgk legen, zur dancksagung
meiner bestendigen gehorsamen treẅen devotion,
vndt das ich meines antheils contribution rich-
tig abgetragen, nichts aber restire, als was
die herrenvettern jn ihren antheilen, restiren mögen,
daran ich gantz nichts schuldig bin, noch Sie zu vertretten
gedencke. Vndanck der weltt danck.
Es liegen schon 4 compagnien Reütter Bönnighausische
destwegen zu Staßfurtt. Jch habe es an Fürst Augustum
gelangen laßen, vndt vmb remediirung ge-
behten, oder ich wollte des vnheyls, so darauß
endtstehen möchte, endtschuldiget seyn.
Andtwortt durch meinen lagkayen vom
Walmrode, quj s'offre tresbien. Dieu garde
Christoph Maler avec son bien, car il fait tresdan-
gereux aujourd'huy, a cause des parties,
quj courrent le pays. Ie le crains &
Nota Bene apprehends grandement.
Diese Nacht, durch Secretarium Wei<Paul> an Secretär Weiß
schreiben laßen, neben Fürst Augusti schreiben vndt protestirt, da-
ferrne ein vnheyl diesen landen zuwachßen sollte, durch Fürst Ludwigs
vndt Fürst Iohann Casimirs contributions retardaten.
Jch habe 20 Mußcketirer, vber die 10l 6 so
ich zuvor gehabt, werben laßen, <durch Melchior Loyß[.]>
An erkaufftem getreydig ist vom Weinschencken,
hanßen Panßen, gemeßen genommen worden,
so er in meinem nahmen erkaufft:
An | rogken, zu 18 ThalerThlr: | ||
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | Schefel (Scheffel)schfl: | Viertel (Hohlmaß)v: | |
1 | 12 | 1½ | rogken den 30. Augustj, 1631.
Per se. |
An | Gersten: | ||
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | Scheffelsch: | Viertel (Hohlmaß)v. | |
8 | 22 | 1 | gersten vf 6 fuhren. |
An | hafern: | ||
5 | 22 | 1½ | hafern vf 4 fuhren. |
Avis das Graf von Pappenheimb proviandt be-
gehrt zu Könnern, auf 2 meilen von hinnen,
will weg morgen gebe gott hierdurch marchiren
mitt 3 mille Mann zu fuß, vndt etzlicher Reütterey.
Reüß continuirt noch seine schelmstügken,
hat 70 ThalerThlr: zu harderwyck in meinem
nahmen auffgenommen, bey Melchiorn, vndt Steffan
|| [[Handschrift: 71v]]
Schmidt.
Caspar Pfaw ist wiederkommen, berjchtett,
daß Pappenheimische volck seye contremandirt.
Würden auf Deßaw zu, marchiren, mitt
8 Regimentern zu roß, vndt 2 zu fuß. Der
General Tilly, liege noch stille vmb halle herumb.
Jch bin nach hartzgeroda gefahren, mitt Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin vndt den schwestern, Bruder
Ernsten zu besuchen, auf seine freundliche brüderliche einladung.
Zeitung vndt avis, daß der Oberste Binduff, die-
weil er heimlich, mitt den Kayserischen corres-
pondirt, vom Churfürsten von Sachßen, seye
eingezogen worden, vndt solle geviertheilt
Nota Bene werden. So seye auch viel Schwedisches volck
vber die brügke zu Wittemberg, vbergelaßen
worden, dörfte also die conjunction wol
vorgegangen sein, <wo ferne diese zeitung wahr ist.>
Wir seindt irregefahren zwischen hartzgeroda vndt
En Falckenstein im holtze.
Mein Bruder hat vns mitt freẅden entpfangen, vndt wol
|| [[Handschrift: 72r]]
bedienen laßen.