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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Oktober 1631


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. X, fol. 116v-144r (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Oktober 1631
Bernburg
  • Herausgabe gefangener kaiserlicher Soldaten an die Schweden
02. Oktober 1631
Bernburg
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Hochzeit des Bernburger Stadtschulrektors Daniel Ludwig
  • Korrespondenz
  • Tod der verwitweten Fürstin Dorothea wegen des Krieges
  • Keinen Segen für die Ungerechtigkeit gegenüber deren Sohn Fürst Johann Kasimir
  • Kriegsnachrichten
03. Oktober 1631
Bernburg
  • Kriegsfolgen
  • Administratives
  • Hasenjagd
  • Kriegsnachrichten
  • Abschaffung des alten Windhundes Soldan
04. Oktober 1631
Bernburg
  • Abreise von Schwester Louise Amalia mit dem Hofmarschall Burkhard von Erlach nach Dessau
  • Administratives
  • Entsendung des Fräulein-Hofmeisters Georg Haubold von Einsiedel, des Stallmeisters Johann von Axt und des Bediensteten Sigmund Konrad Deuerlin nach Leipzig
  • Wirtschaftssachen
  • Kriegsnachrichten
05. Oktober 1631
Bernburg
  • Kirchgang zum Bettag
  • Korrespondenz
  • Brand- und Schwefelgeruch auf dem Schloss als schlechtes Vorzeichen
06. Oktober 1631
Bernburg → Poley → Bernburg
  • Kriegsfolgen
  • Aderlass der Gemahlin Eleonora Sophia
  • Administratives
  • Ausfahrt mit der Gemahlin zur Hasenjagd nach Poley
  • Abendgebet
  • Nachricht von der Geburt des Fürsten Emanuel in Plötzkau
  • Wirtschaftssachen
07. Oktober 1631
Bernburg
  • Einnahme von Arznei
  • Ankunft des anhaltischen Gesamtrats Kaspar Pfau aus Großalsleben
  • Kriegsnachrichten
  • Durchzug des schwedischen Kriegskommissars Johann Christoph von Baur sowie des neuen Magdeburger und Halberstädter Stiftskanzlers Johannes Stalmann am Morgen
  • Abgefangene Briefe von Pfau
  • Rückkehr der Schwester Louise Amalia aus Dessau
08. Oktober 1631
Bernburg
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Abreise von Pfau nach Großalsleben
  • Klage über zu hohe Geldausgaben
  • Anhörung der Vorbereitungspredigt auf das Abendmahl
  • Besuch durch den Magdeburger Domherrn Cuno von Alvensleben
  • Kriegsfolgen
09. Oktober 1631
Bernburg
  • Kirchgang und Abendmahlsempfang
  • Rückkehr von Einsiedel, Axt und Deuerlin aus Leipzig
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
  • Kriegsfolgen
  • Wirtschaftssachen
10. Oktober 1631
Bernburg
  • Mögliche Ursachen für den üblen Geruch im Schloss
  • Gespräche mit dem Regierungspräsidenten Heinrich von Börstel
  • Gründe für einen vorübergehenden Weggang aus Anhalt
11. Oktober 1631
Bernburg
  • Bremer Schulden des früheren Hofmeisters Hans Rueß
  • Kriegsnachrichten
  • Korrespondenz
  • Ankunft der Fürsten August, Ludwig und Johann Kasimir
12. Oktober 1631
Bernburg
  • Beratung mit den drei Fürsten
  • Kriegsnachrichten
  • Ankunft von Bruder Ernst
  • Abreise der Fürsten August, Ludwig und Johann Kasimir
  • Abendliche Eingebung des Bruders
13. Oktober 1631
Bernburg
  • Kriegsnachrichten
  • Abreise von Bruder Ernst
  • Korrespondenz
  • Abendgebet
  • Alvensleben und der frühere Kammerpage Hans Ernst von Plato als Abendgäste
  • Selbstverletzung der Schwester Anna Sophia beim Abendessen
14. Oktober 1631
Bernburg
  • Administratives
  • Reise der Gemahlin mit Einsiedel und Plato nach Plötzkau
  • Leidenschaftlicher Abschied von dem ehemaligen Hofjunker Hans Kaspar von Röder
15. Oktober 1631
Bernburg
  • Gallimarkt (Viehmarkt) in Bernburg
  • Hasenjagd bei Gatersleben
  • Rückkehr der Gemahlin aus Plötzkau
  • Gespräch mit dem Bernburger Stadtvogt Johann Fuhrmeister
  • Quälende Gedanken über die künftige Bleibe
16. Oktober 1631
Bernburg
  • Kirchgang
  • Entschluss mit Börstel und der Gemahlin zur Reise nach Holstein
  • Gründe dafür und dagegen
  • Blut im Leipziger Stadtgraben als undeutbares Vorzeichen
17. Oktober 1631
Bernburg
  • Gespräch mit Börstel
  • Kriegsfolgen
  • Gespräch mit Ludwig
  • Korrespondenz
  • Morgiges Eintreffen des Fürsten Ludwig samt den schwedischen Obristen Johann Schneidewind und Lars Kagg
18. Oktober 1631
Bernburg
  • Ankunft der Fürsten August und Ludwig sowie von Kagg und Schneidewind
  • Beratung mit diesen, besonders über die geforderte Zerstörung der Bernburger Saalebrücke
  • Abschied von den beiden Fürsten
  • Entsendung des Schatzmeisters Melchior Loyß und des Malers Christoph Rieck nach Halle (Saale) und Leipzig
  • Abreise von Kagg und Schneidewind
  • Eintreffen der Ballenstedter Steuern und von Pfau
  • Administratives
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
19. Oktober 1631
Bernburg
  • Kirchgang und Anhörung der Predigt
  • Entschuldigung durch Erlach von der geplanten Reise nach Holstein
  • Administratives
20. Oktober 1631
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Kriegsfolgen
  • Entsendung des Kammersekretärs Georg Schumann nach Köthen
  • Grassierende Krankheit in Bernburg
  • Abendgebet
21. Oktober 1631
Bernburg
  • Ausbruch zweier inhaftierter Harzschützen in Harzgerode
  • Korrespondenz
22. Oktober 1631
Bernburg
  • Beratung mit Börstel
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Gründe für den Verzicht auf die geplante Reise nach Holstein und Lübeck
23. Oktober 1631
Bernburg
  • Gesuch durch Loyß um Begleitschutz von Gröbzig nach Bernburg
  • Rückkehr von Loyß und Rieck aus Leipzig
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Hochzeitsgeschenk für den Bediensteten Peter Agricola
24. Oktober 1631
Bernburg
  • Keine Aushandlung des Ehevertrages zwischen Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Norburg und der Zerbster Fürstin Eleonora
  • Abfertigung des Frauenhofmeisters Thilo von Vitzenhagen und des Uriel von Eichen
25. Oktober 1631
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
  • Entsendung von Rieck und des Bereiters Balthasar nach Werdershausen
  • Ankunft des Fürsten Ludwig und seiner Gemahlin Sophia aus Halle (Saale)
  • Ausfahrt des Onkels nach Rosenburg
26. Oktober 1631
Bernburg
  • Kirchgang mit Fürst Ludwig
  • Kriegsnachrichten
  • Schwedische Proviantforderung
  • Abreise des Onkels und seiner Gemahlin nach Halle (Saale)
  • Korrespondenz
27. Oktober 1631
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Gestrige Beobachtung eines sehr großen dunklen Lichthofes um den Mond
  • Kriegsnachrichten
  • Administratives
  • Volrad von Krosigk als Essensgast
28. Oktober 1631
Bernburg
  • Entsendung des früheren Hofmeisters Hans Ernst von Börstel zu Kagg
  • Verzicht auf Umzug nach Harzgerode
  • Abschickung des ehemaligen Kammerjunkers Hermann Christian Stammer nach Ballenstedt
  • Rückkehr und Bericht von Börstel aus Calbe
  • Gespräch mit dem Gerichts- und Lehenssekretär Georg Friedrich Schwartzenberger
29. Oktober 1631
Bernburg → Gröna → Bernburg
  • Kriegsnachrichten
  • Wirtschaftssachen
  • Korrespondenz
  • Besprechung mit Fürst August in Gröna am Nachmittag
  • Gespräch von Kagg mit Heinrich von Börstel
  • Ankunft von Pfau
30. Oktober 1631
Bernburg
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Kriegsnachrichten
  • Wirtschaftssachen
  • Ablehnung eines Bestallungsangebots des Fürsten Ludwig durch Schwartzenberger
31. Oktober 1631
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Besprechung mit Börstel über den Bernburger Leichenzug für die nach Dessau zu überführende Fürstin Dorothea
  • Proviantlieferung an die Schweden nach Wörlitz
  • Einquartierungen
  • Liste der zum Dessauer Begräbnis mitreisenden Personen
|| [[Handschrift: 116v]]

Samstag den 1. October


Weil kejne antwortt von Cöhten ankommen,
habe ich Lampen die Reütter (so verarrestirt
gewesen) abfolgen laßen, iedoch gegen revers,
die Reütter auf begehren, mir, oder Fürst Ludwig
oder Stahlmann, als könjglichem commissario,
abefolgen[!] zu laßen, vndt zu stellen, auch
schadloß zu halten. perge


Nachmittag, als Lampe, schon weg gewesen,
ist der ejn Schwedischer Sergeant Magior von
mitt schreiben, von Fürst Ludwig ankommen, ich sollte
ihm 25 Reütter von den Kayserischen abfolgen
laßen, vndt den Straßenraübereyen abwehren.
Der S<ergeant> Major sagt, Sie hetten einen Schwedischen Reütter
abgesetzt, darumb hette man sie billich in ar-
rest behalten sollen. Es würde gegen dem
König, nicht zu verantworten stehen. Jch
sagte: Es hette ihnen, Rittmeister Lampe
geldt auf die handt gegeben, würbe vor || [[Handschrift: 117r]]
Chur Brandenburg wehren doch einer parthey. Jch
köndte auch eines ieglichen profoß nicht sein. Man
hette mir gestern keine antwortt zugeschicktt
von Cöhten auß. Bjß so lange hette ich
Lampen aufgehalten. Darzu hette Lampe
darvor, caviren müßen, dje Reütter alle-
zejtt wieder zu stellen, auf begehren,
welches vielleicht wol geschehen köndte.
Er sagte, die Reütter hetten ihm vermeldet,
sie hetten kejnen pfenning nicht bekommen,
der König gienge dem Churfürsten billich vor,
wiewol ich regerirte[:] Es hette der König vns
in vnserer bohtmeßigkeitt vndt landesfürstlichen
hoheitt keinen eingriff zu thun begehrt. Jch
wüste nichts darvon, das die Reütter dest-
halben sollten verarrestirt sein, daß sje die
Schwedjschen abgesetzt, sondern ehe daßelbe
geschehen, wehren sje schon verarrestirt gewesen.
Der König, vndt der Stadthalter würden solches
nicht gerne hören, jnsonderheitt, da es ohne mein
vorbewust geschehen wehre. etcetera

|| [[Handschrift: 117v]]

Sonntag den 2. October


Jn die kirche zweymal. Abkündjgung
von der Cantzel, der communion, vber acht tage.


Daniel hat hochzeitt gehalten.


Addressen von Fürst Augusto in der Sanderslebischen vndt
anderen sachen.


Nota Bene Nota Bene[:] Eben wie die execution in das
Amt Freckleben hat sollen vorgehen, (zu
großer ruin vnsers gesampten Fürsten-
thumbs) von Kayserlicher Mayestät wegen, durch ChurSachsen
ist die Madame ma Tante gestorben.


L'injustice envers le fils n'a sceu estre
benie. Mais laissons reposer les morts au
Seigneur.


Zeitung das der general Tilly gewiß gestorben
seye, at vix credo.


Es schejnett, als k stärcke sich der general Tilly, <gar>
sehr an der Weser, so wol als die
Tiefempachischen in Schlesjen. Dörfften baldt || [[Handschrift: 118r]]
wiederkommen.

Montag den 3. October


Gestern abendt hat ein Schwedischer <Obrist1> lunten,
kugeln, vndt bley, von mir begehrt.


heütte habe ich die Rechnungen, der ämpter,
hartzgeroda, vndt Ballenstedt, abhören
laßen. Pour certaines considerations, ie
ne voulois <y> estre en personne, ains allay
courre des lievres, & fis vojr les contes,
par le Maréchal Erlach, & Melchior Louys,
en presence du Presjdent, & du Capitaine Knoche,
avec son baillif. etcetera


Zeitung daß der König in Vngern, habe albe-
reitt, alle Sechsstädte eingenommen.


Jtem: daß sich der Tilly sehr stärcke


Die Schwedischen sollen zu halberstadt sehr
tumultuiren, viel leütte niedermachen,
vndt in der Stadt selber nicht schonen.


<Le vieux Soldan ce bon levrier, a estè cassè, & s'est cassè soy mesme en une heure.>

|| [[Handschrift: 118v]]

Dienstag den 4. October


Freẅlein Louysa, jst nacher Deßaw,
verrayset, mitt dem Marschalck, <Burkhard von Erlach[.]>


Abhörung Ballenstedtischer rechnung. perge


Inquisjtion noch ferrner auf die Mordtthat.


Einsiedel, Axt, Sigmundt, nach Leipzigk.


Pacht erlaßung a Madame[.] Sje soll
vom Amt Ballenstedt, wegen notorietet, des
durchgehenden landtschadens, an stadt
6 mille ThalerThlr: iährlichen pachts, nur 5079
ThalerThlr: geben, davon ich die helfte des
Schadens, sie aber die ander helfte tragen
soll, dieweil ich es doch sonst nur,
auff 1400 ThalerThlr: diß iahr, würde
vber den Amptsschliß genoßen haben. perge


Zeitung daß die vngern biß an Dresen[!]
Nota Benehinan streifen, vndt ezliche
Nota Benehaüser, in der vorstadt angesteckett. perge

|| [[Handschrift: 119r]]


Man sagt, es seye des Churfürsten volck ge-
schlagen worden, in der Laußnitz.

Mittwoch den 5ten: October


Am heüttjgem behttage, in die kirche.


Lettre, a Stahlmann, touchant Bertram.


Allerley avisen. perge


Nota Bene Es hat ein par<drey> tage hero, (von Daniels hochzeitt an)
Nota Bene gar brandicht vndt Schwefelicht gerochen, alhier
Nota Bene aufm hause, in vnsern Stuben vndt kammern. perge Cela
me donne mauvais presage de quelque sinistre
accident, ou malheur sur ce pays.

Donnerstag den 6. October


Abermals supplication, (dergleichen beschwerden, vjel ein-
kommen,) von heimb, von dreyen<zweyen> vndterthanen, welche
vor diesem, als iungen, den Kayserischen gedient, vndt
schon vor drey iahren abgedancktt, auch mir gehuldiget
haben, vndt numehr von einem Schwedischen Sergeanten wollen
gepfändet werden, wo ferrne sje wieder jhren willen, nicht
dienen wollen, da vns doch der König, schützen will, vndt
vnsere jurisdiction vns laßen. Es weiß es aber wol der König nicht, || [[Handschrift: 119v]]
das solche exorbitantzien vorgehen.


Ma compaigne s'est fait seigner au bras droict.


Jch habe der heimischen vndterthanen klage, an das
Ampt Ballenstedt verschrieben, dem Amptmann, sie zu
schützen anbefohlen, oder vndt keinen vnbillichen gewalt
zu verstatten, da sie aber also fortfahren wollten,
sie cum comminatione ab: vndt an mich zu
verweysen, sjntemahl des Königs meynung nicht ist,
vnß vnsere jurisdiction zu schmählern, oder
eingriff thun zu laßen, sondern vns vnsere jura
territorialia, vndt landesfürstlichen hoheitten zu laßen,
vndt vnß darbey zu manuteniren.


hinauß spatziren gefahren nacher Poley, mitt Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, vndt 4 hasen gehetzt vndt gefangen.


Jns abendtgebeht hernacher gefahren.


Als wir hinein fuhren, nach der kirche zu,
begegnet vns eine Magdt von Plötzkaw, mitt
einem handtschreiben, vndt bericht, daß heütte zu Mit-
tage kurtz vor 12 die Frawmuhme alda mitt
einem Jungen Söhnlein niederkommen. Gott seye
davor gelobet, vndt vollführe sein werck. || [[Handschrift: 120r]]
Die FrawMuhme hat kaum können auß der
kirchen kommen, so ist sie ein par stunden hernacher,
des kindes genesen.


Jnventaria der Ballenstedter vndt Waldauer pächte, mitt Madame subscribirt.

Freitag den 7. October

<Artzney eingenommen.>


Caspar Pfaw, jst ejlends von <Gr> Alsleben ankommen,
Nota Bene mitt bericht, wie daß gestriges tages, vnversehens,
Nota Bene der FeldtMarschalck, Graf von Pappenheimb,
Nota Bene mitt vielem Kayßerlichen volck zu roß vndt fuß,
Nota Bene Halberstadt berennet vndt belägert, auch zwei-
Nota Benefelß ohne daßelbe heütte einkriegen wirdt.
Nota Bene Zu Gröeningen seindt 2 mille pferde gestern gelegen.


Pawer vndt Stahlmann, seindt heütte Morgen,
alhjer durchgezogen, Pawern zum königlich Schwedischen
haüptmann, zu Gröeningen vndt zu Gaterschleben,
zu installiren. Sie dörften wol <recht> in die patzsche kommen,
vndt die neẅe haüptmanschaft, auf die weyse
nicht lange wehren.


Caspar Pfau hat gestern drey bohten hergeschicktt,
seindt alle außengeblieben, vndt die briefe absque
dubio intercipirt worden.

|| [[Handschrift: 120v]]


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] der König jst neẅlich, als wir zu
hall wahren gar sehr vom Churfürsten dis-
gustirt worden, dieweil ihm der Churfürst
nicht viel zu willen gewust, hat auch seinen
<des Königs> Soldaten, nicht allein die so tapfer er-
worbene beütte, abnehmen laßen, mitt
dem vorwandt, alß wehre die beütte in
seinem lande gewonnen sein eigen,
sondern auch zur recompenß der erhaltenen
victory, (welche <er> doch eintzig vndt allein
nechst Gott, dem König vndt seinem
volck zu dancken) nicht einen heller
geben wollen, da doch der König nur einen
Monat soldt begehrt. Das hat den König
abgehalten sein volck dem general Tilly nach-
zuschicken, dieweil es malcontent,
vndt in ein außgeplündert landt, vbel
fortzubringen gewest, sonderlich da ihnen, kejne
einige recompenß, oder ergetzlichkeitt, vor dje
Schlacht wiederfahren. Derowegen, haben sje auch || [[Handschrift: 121r]]
des Churfürsten landt, wenig zu schüzen geachtett,
vndt jst der Könjg jn Schweden, nach der Pfaffengaßen
zugezogen, da mehr zum besten vor sejne Soldaten,
Soll auch albereitt, das gantze stjfft Wjrtzburgk <[...]> ejnge-
nommen haben. Jnterim blejben etzliche fein warm
sjtzen. Des Churfürsten volck, soll auch geschlagen
sein, in der Laußnitz. <Der Landtgraff Wilhelm von Heßen, soll auch geschlagen sein. Alles auf einmahl.> Dieu benie les
conseils de ceux, quj l'ayment, & quj obeis-
sent a ses ordonnances, & quj respectent leur
vray Magistrat. Tandem vincit Veritas. perge
Jla


Schwester Louysa Ameley, jst von Deßaw
wiederkommen, <alda Fürst Ernst auch gewesen.>

Samstag den 8. October


Avis, von Staßfurt, es seye, der Oberste Bönnighausen,
mitt seinen, 11 compagnien vndt 50 Tragonern gewesen, welcher
vorgestern vor halberstadt gerückett, aber alß er da-
selbst nicht eingelaßen, auf Grüningen zu, gezogen, daßel-
be gantz außgeplündert, 4 compagnien aber auf hemmerßleben
zu recognosciren außgeschickt, Gestern mitt allen 11
compagnien auf alten Gaterßleben gezogen, die Schwedischen || [[Handschrift: 121v]]
salva guardjen, aldar gesucht, endtlich aber, auf
halberstadt, wieder zugezogen.


Caspar Pfaw ist wieder fortt, nach Großen Alsleben zu.


Zeitung das es zu Wittemberg zimlich an der Pest
Nota Bene stirbt, deßgleichen auch zu Cöhten anfänget, vndt
Nota Bene alhieher baldt auch dörfte kommen, inmaßen sich
Nota Bene albereitt semina contagionis erzeigen.
Nota Bene Jn der Marck Brandenburg stirbt es gar
Nota Bene sehr. Also laßen die landtplagen noch
Nota Bene nicht nach, sondern werden ie länger, ie größer,
Nota Bene vndt heftiger, als: krieg, Mißwachs, Theẅrung,
Pestilentz, etcetera[.] Nulla calamitas sola.2 perge


Ie suis aussy fort en peine, et en mille angoisses, a
cause de tant de divers despens, qu'il me faut
desbourses[!], ne voyant nulle apparence aux
revenus, & a fournir a tant de fraix.
Ainsy qu'il semble que la crise de mes
Nota Bene malheurs soit venue. Ie ne scay, s'il est
possible que cela se change en pis. Il y a encores
un autre mal. C'est, que personne n'a pitiè
de moy, qu'une seule, & tout le monde me croyt
encores fort riche, & en bon estat.

|| [[Handschrift: 122r]]


Nachmittags in die vorbereitungspredigt zur heiligen commu-
nion, welche wir Morgen gebe gott zu begehen, vorhabens.


Almßleben hat sich bey mir præsentirt.


Avis von Ballenstedt, das ejne compagnie Bönnig-
haüsjscher Reütter, den flecken hoymb,
so wol als die burgk daselbst geplün-
dert, kirche, Thür, vndt Thor, aufgeschlagen,
vndt allen vbergebljebenen vorrath, hinweg genommen.


Jch habe es An gehörige örter avisirt, vndt
die beampten sich fleißiger in acht zu nehmen gewarnet.

Sonntag den 9ten. October


Jn die kirche, vndt zur communion.


Einsjedel, vndt Axt, seindt von Leiptzig
wiederkommen, <neben Deẅerlin.>


Antwortt von Fürst Ludwig[:] <Er> will das landt, jn beßere
sicherheitt stellen helfen. Man soll sich nicht ver-
wundern, oder befrembden laßen, daß die Kayßerischen
noch außreitten, weil Sie lufft darzu haben,
da sie es doch gethan, als Sie noch contributiones || [[Handschrift: 122v]]
auß diesem lande gezogen. General Baner,
werde den sachen schon remediiren.


Nota Bene Rostock, Wißmar, vndt Damitz, accordire<habe gar>
Nota Bene gar gewiß accordirt, vndt wirdt von dannen
her, auch volck, diesen landen zur sicherheitt im
anzuge sein, <schreibt herrvetter propria manu.>


Avis von Daniel Müllern von Gernroda, das er
zu Plötzkaw, die contribution eingeliffert, die
Steẅren aber könne er nicht sicher vberbringen, wegen
des Obersten Bönnighausens. Es hetten 15 geworbene
Soldaten, vndter Elia hacken zu Gernroda gelegen,
von dannen, auf Rieder gerucktt, vndt nahe bey dem
haselfelde vier schöne pferde Gerlachen außgespannet,
Es gienge das gerüchte, alß hetten die Könjgischen,
den Rittmeister Thal vom Bönnighausischen Regiment welcher
heimb außgeplündert, gefangen genommen.
Die wintersaat seye Gott lob, zu Gernroda,
vndt auf dem haberfelde bestellet. Zu Frosa
sollte deßgleichen auch vollendet worden sein,
wann nicht der lermen zu heimb, es verhindert.

|| [[Handschrift: 123r]]

Montag den 10. October


Es hat diesen Morgen abermals im gantzen hause
so vbel gerochen, wie vorgestern abends auch, vndt
seidthero von Daniels hochzeitt an, daß man kaum
darvor bleiben kan. Man will es Trotens
Teiche zu hecklingen schuldt geben, welches 2
meilen von hinnen endtlegen. Jch halte aber
darvor, es seye vielmehr eine Pestilentzia-
lische lufft, vndt werde vns nichts gutes bringen.
Gott wolle es verhüten.


Discorsi avec Heinrich Börstel le President:


Le cercle de la basse Saxe devroit assieger Wolfenbüttel.


Menaces au Prince Auguste, par la garnsison de Manßfeldt.


Nul est seur, en ceste Principautè tandis que Wolfenbüttel
& Magdeburg sont encores ès majns de l'Empereur & sont
plus forts en ce pays que les Swedojs. Car ceux cy, ne
sont que 2 mille hommes, & ceux là es deux places 8 mille hommes.
Nota Bene Tilly a derechef 40 mille hommes ensemble. Veut, donner
Nota Bene bataille au Roy, près de Francfort, s'il luy tient ferme.


Hans Ernst Börstel & Caspar Pfau sont menacèz, de prison.


J'ay rayson de partir, pour me conserver aux termes, envers
Sa Majestè Jmperiale, pour vivre aussy, car ie n'ay icy a || [[Handschrift: 123v]]
Bernburg point de bois, a Hazgerode[!] ie suis mal seur,
<vnerhörter> Mißwachs icy, & a Ballenstedt avec le degast illecq,
de la guerre, & l'impossibilitè de vendre le bois
a Harzgerode, m'empeschent de me nourrir. Ie
casse beaucoup de serfs, puis mieux vivre &
avec moins de soupçon en Holsace, aussy avec
moins de despens en une ville qu'icy. perge


Il me desconseille le voyage, vers Vienne, encores que
i'en eusse des bonnes raysons, afin de n'offencer ceux
quj pensoyent de penetrer avec leur zele trop passionnè.

Dienstag den 11ten. October


Der außgeschickte nach Bremen, mitt dem steck-
briefe, wegen Reüßens, ist <gestern> wiederkommen, bringt eine
antwortt von Bernhardt Lagemann, <wirth zum güldenen helm in Bremen> darinnen begriffen,
daß der genandte Reüße 70 ThalerThlr: bey ihm aufgenommen,
vndt ihm hingegen eine obligation von hanß Ritzen zu
Leiptzig in händen gelaßen, als wann er bey dem-
selben in Leipzig 600 ThalerThlr: deponirt hette, welches alles
falsch. Der Lagemann schrejbt auch an meinen Secretarium
wann ihm Reüß die 70 ThalerThlr: innerhalb drey wochen
nicht erlege, so wolle er ihn mitt recht verfolgen, || [[Handschrift: 124r]]
Jnterim wirdt Reüße, wol außreißen, vndt diß
werck kömbt mir fast auch von briefsträgern
verdächtig für, <als wann er nicht wehre zu Bremen gewesen. Lagemann, will auch den Stockbrief in handen behalten, Reüßen zu verfolgen.>


Avis von Caspar Pfau das Pawer vndt Stahlmann zu halberstadt
sein, das Obrist Pönnighausen heftig gedräwett, baldt neben
dem Obersten Cronenfels[!] wieder zu kommen, vndt seine
Nota Bene marche auf Cöhten zu nehmen<richten,>, Wacht zu Bernburg vndt
Alßleben, zu versjchern. Er Obrist Pönnighausen ligt mitt
10 cornetten vndt 300 zu fuß, in Osterwyck vndt hornburg,
vndt laßen sich immer noch trouppen sehen von demselben,
soll nur auf fußvolck warten. Die halber-
städter seindt resolvirt sich weitter zu wehren.
hanß Ernst Börstel hat außreißen müßen,
weil man seine vndt andere viel verdächtige
schreiben intercipirt. General Tilly soll wieder
wol aufsein, vndt das heßische volck biß an
Cassel hinan, getrieben haben.


J'ay rescrit a Caspar Pfau luy ay transportè le
mesnage de Gernrode, & donnè ordre pour des vivres.
Dieu face tout bien reüssir pour sa gloire,
pour le service de l'Empereur & de l'Empire, &
pour nostre subsistance. perge

|| [[Handschrift: 124v]]


Avis von Cöhten: das nicht allein Erfurdt
dem Könige 100 mille ThalerThlr: sondern auch die Stadt
Wirtzburg 300 mille ThalerThlr: versprochen haben soll.


Jtem: das ein schreiben von Larß Karck ein
Schwedischer Oberster so zum Saltza leytt, welcher begehrt
acht wagen, zu fortschaffung munition von halle,
(so Fürst Ludwig gutwillig procurirt hatt)[.] Jtem:
weil Rostock, Wißmar, vndt Dhämitz gewjß
erobertt, den 2. October hette man sich vor dem darin-
nen gelegenen volck vorzusehen, daher schlägt er
mir vor, auf general Banners befehlich, endtweder
stärcker volck zur besatzung alhier einzunehmen,
Nota Bene oder mich zu erklären, ob ich mich bastant erachte, mich
zu defendiren. Sonsten außer diesem, müste ich die
brücke ruiniren.


Die herrenvettern Fürst August[,] Fürst Ludwig vndt Fürst Iohann Casimir sejndt anhero,
gekommen, alle drey mitt ezlichen rähten.


Bruder Ernst hat gar ein treẅhertzig schreiben an mich ge-
schrieben, me demandant pardon, s'jl m'avoit offencè,
& congè de venir icy avant son dernier a Dieu.


Ie luy ay derechef respondu en frere fort cordialement.

|| [[Handschrift: 125r]]


Schrejben von Nürnberg, von Bruder Fritzen, vndt
dem iungen Knoche, auch von Gehring.


Zeitung das der König in Schweden habe die festung Königsho-
fen eingenommen, vndt progredire immer weitter.

Mittwoch den 12ten: October


Au conseil
7 poincts
1. Assecuration des landes.
2. Beßere ordnung des contribution wesens.
3. Vergleich wegen administration Niemburgs.
4. Reichslehenssache.
5. Abrechnung in richtigkeitt zu bringen.
6. Beantwortung des Obersten cake.
7. Schantzenbaw im Barbischen.


Ad 1. Pommerische ordinanz zuhalten. Jn der Margk vndt
Zerbster antheil von wegen mangel proviandts vbel gehauset worden.
handthabe. der h Exempla; wie itzt in stiftern vbel gehauset
wirdt, vndt dadurch die wolaffectionirten vndterthanen
zur desperation gebrachtt. Obrist Bönnighausen zu cohibiren
durch general Bannier. Gebeht.
Ad 2. Stadt Zerbst, soll auch wieder contribujren. Revi-
sion der rolle. Außschreiben 8fach in städten, 4fach aufm
lande, 4fach in der Stadt Zerbst wegen erlittenen trangsaal
Sandersleben, Gernroda, perge sollen auch contribujren. || [[Handschrift: 125v]]
Ad 3. Rähte zudeputiren, so die Niemburger inventaria
vornehmen, vndt ihr gutachten, abgeben. perge
Ad 4um: Reichslehenssache betreffend salva reli-
gione & libertate, den Kayser nicht zu præteri-
ren, oder negligiren sondern ihm zu respectiren,
vndt ihme zu pariren. Jedoch mitt Manier
müße es geschehen, bey itzigen laüften, da auch
die vnkosten nicht vorhanden. Beyde Canzler,
Sturmius vndt Doctor Müller, sollten die sache<acta> vorneh-
men, vndt ihr gutachten darinnen abgeben.
Ad 5. Abrechnung successive durch Christoph von Krosigk vndt
Tobias Hübner vorzunehmen, iederes antheils.
Ad 6. Beantwortung Kacks. 3erley begehren. 1. den
ortt zu schützen, oder 2. garnison einzunehmen, oder 3. die
brügke zu ruiniren. Inconvenientia: die brücke
hat den zoll, geleytte, Mühlfuhren, ansehlich regal,
ein landtgebeẅde, ad utilitatem commerciorum,
dißeyt, vndt ienseytt der Sahle, conjungirt die
residentz alhier, mitt der Stadt, würde schwehr
wieder aufzubawen sein, vber vorigen vielfältigen abgang.
Jch bitte vmb schadloßhaltung <vnserer personen versicherung Nota Bene>. Concluditur Milagium || [[Handschrift: 126r]]
an Caken zu schicken, vndt außer der höchsten
kriegesnoht es nicht zu permittiren, das es von
andern geschähe. Fürst Ludwig wjll mitt general Banner,
davon reden. etcetera
Ad 7. Schantzenbaw zu promoviren, vndt sich hierinnen
zu accommodiren. 500 Mann, müsten daran arbeitten,
Anhaltische jn der 4. woche, Magdeburgische vndterthanen
14 tage, halberstädtische 8 tage, Anhaltische 8 tage.
ieder vmbsonst, auf der reye herümb.



Fürst Iohann Casimir proponirt noch etwas in der Sanderslebischen sache.
Translatio mobilium von Sandersleben nach Deßaw,
coram notario & testibus concluditur. haußvogt3
abzuschaffen.


Fürst Christian proponirt Gernrödische administration,
& mon voyage, en Holsace.



Nota Bene Zeitung das Bönnighausen 4 compagnien in Magdeburg gebrachtt.
vndt gewaltig dorthinwarts streifft, auch immer
stärgker wirdt. General Tilly ist nahe bey 40 mille Mann,
wieder starck, will auf den König zu, marchiren.

|| [[Handschrift: 126v]]


Mon frere Fürst Ernst jst herkommen.


Die andern drey herren Fürst Augustus[,] Fürst Ludwig vndt
Fürst Iohann Casimir seindt wieder weggezogen, mitt
ihren Rähten, Werder, vndt hübner.


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Ce soir mon frere, le prince Ernst,
m'a dit: (avec quelque presage, quasj
de la doute de son retour que <toutesfois> Dieu
divertisse mauvais, & envoye fortunè)
qu'il me prioit de penser a luy, qu'en
l'an 1636 le Pape seroit chassè de
Rome, & que la paillarde de Babylone4,
seroit destrujte par le dit Roy de Swede.
Que tout le cours de la vie, & vocation
estrange du dit Roy, luy donnoit a croyre
que Dieu l'avoit miraculeusement reser-
a faire des œ choses extraordinaires,
& des œuvres miraculeuses<merveilleuses> par la force
a luy ottroyèe d'en haut, & du ciel.


Combien que ie ne croye pas ceste destruction de Rome,
si tost, si est ce, que j'ay voulu annoter ceste
influence ou inspiration de mon dit Frere.

|| [[Handschrift: 127r]]

Donnerstag den 13. October


Avis in dieser Nacht vmb 1 vhr, das Obrist Bönnig-
hausen, mitt seinem gantzen Regiment in Magdeburg
kommen, bey Wilschleben (so nur 2 meilen von Staßfurt)
2 des Schafmanns compagnien vmbringet, 30 seiner
Reütter, vndt 40 Tragoner, auf dem platz blieben,
des Schafmanns Obrist Wachtmeister5 mitt 4 schößen6,
hart verwundett, der Obrist Larß Kagg nebst
Rosen, vndt Schafmann, vndt allen Schwedischen troup-
pen retiriren sich itzo, auf Calbe, bleibet allein
das hauß zu Schönbeck besetzt. Bericht auf
Plötzka vndt Cöhten. Wache alhier wol be-
stellett.


Mejn Bruder, Fürst Ernst, jst wjeder weggezogen, in
meynung, zur Chur Säxjschen armèe, zu verraysen.


Abermals sollicjtation von Lars Kaggen, wegen
abwerfung der brücke, oder defension, oder einnehmung der
garnison. Milagius ist hin.


Jns abendtgebeht.


Au disner Almsleben & Plate <le jeune> ont estè mes extraordinaires[.]


A disner, ma sœur Anne Sofie, s'est fajlly estropier, a une majn
par le cousteau, ouvrant un os de lievre, <se picquant fort avant.>

|| [[Handschrift: 127v]]


Caspar lackay, jst von auß hollstein
wiederkommen. Courtois offres, de mon beaufrere, &
de ma belle soeur. perge

Freitag den 14den: Octobris


Abrechnungen, mitt Jörgen Schuemann.


Madame, jst nach Plötzkaw gezogen, mitt schwester Sybillen,
vndt einer Jungfraw, auch Einsiedeln vndt Platen.


Hans Ernst Börstel nach Cöhten, sed frustra.


Hans Caspar Röder congè, <fort passionnèment, comme si c'estoit la derniere fois.>

Samstag den 15den: October

<Vjhemarck alhier zu Bernburg perge galljmarcktt.>


A la chasse des lievres; vers Gaterschleben,
prins deux lievres. Ils courrent estrangement,
au de là de la riviere.


Madame jst von Plötzkau wiederkommen. <Fürst August desconseille mon voyage.>


Conversè mitt Stadtvogt: zween wu böse
casus zeitt wehrender meiner Regierung vorge-
fallen, 1. so in seine Stadtgerichte (darinnen
er meine stelle repræsentirt) gehören. 1. Mitt
Christian Reüthe welcher sejnen vetter, den
Eckhardten ohne vrsach, mitt einem Meßer er-
stochen. 2. Mitt einem weibe so ihr eigen || [[Handschrift: 128r]]
kindt ermordet. Nun kähme dieser casus, so
in Fürst Augusts oder Fürst Ludwigs territorio geschehen, mitt darzu,
mitt den bürgern, so das weib vndt kindt
sollen haben helfen erschlagen. Adulteria
möchten wol alhier im schwang gehen, iedoch
köndte manns schwehrlich vberweisen. Nota Bene die alte
cantorjnn7. Sonst hatte ich den Stadtvogt
zu mir kommen laßen, vmb destwillen, daß man
mir von wegen des rahts alhier, den brückmeister
auß seinem haüßlein, vndt also <auß> meiner
wol befugten gerechtigkeitt, treiben wollen,
welches ich hoch entpfunden, vndt ihn destwegen,
zu rede gesezt, djeweil er meine stelle,
im raht repræsentirt, vndt præsidirt, iedoch
ohne confusjon, der justitziensachen, so
den Raht, vndt die herrschafft, distincte angehen.


heütte jst Gallenmarckt, alhier,
zu Bernburgk.


Je suis tourmentè de plusieurs pensèes,
touchant mon voyage, ou ma demeure.


Gallj.b

|| [[Handschrift: 128v]]

Sonntag den 16den October


Jn die kirche.


Das conclusum, cum Præsjde, vndt Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, gemachtt, naher hollstein,
in Gottes nahmen, gegen den 27. Oct<huius,>
aufzusein, wo ferrne wir gesundt sein, die
media darzu haben, vndt keine vnver-
hofte jmpedimenta, mitt dreyn kommen.


Rationes pro: 1. Jtzige große vnsicherheitt alhier zulande,
insonderheitt mitt frawenzimmer, an offenen ortten.
Dann alhier zu Bernburg ist kein holtz, wir müsten
vns nur zu hartzgeroda aufhalten.
2. Absentia mea a consiliis periculj plenis,
wegen suspicion am Kayßerlichen hofe, vndt meiner
parola, etcetera da Fürst Ludwig schon außgerißen mitt
seiner gemahlin.
3. Wolfail zehren zu Lübeck. Man kan
nicht verdacht werden, bey itzigen zeitten, in der
frembde eingezogen zu leben, in sicherheitt[.] || [[Handschrift: 129r]]
Quj amat periculum peribit in eo.8 Die
media so Gott gibt zu gebrauchen. Eventus
bellj anceps, & dubius. Besorgliche außplünderung.
4. Aempter kähmen interim wieder in einen
vorrath, weil ich davon, zur hofstadt, njchts
nehme. etcetera
5. Andere considerationes arcanæ.


Rationes contra, seindt aber diluirt meines
erachtens, vndt die Rationes pro præponderiren,
be mehr an ihrer qualitet als quantität:
1. Daß man sich mitt beßerer reputation alhier
vndt zu hause einziehen, vndt mesnagiren könne,
als in der frembde. Seye leichter. perge Falsum an izo.
2. Viel zubuß alhier, so nicht vmb den bahren
pfenning zu erkauffen, alß holtz, wein, fleisch-
werck, fische, vögel, Rehe, hasen. Vndt
dann die raysekosten auf dem wege. Diluitur
comparatione, der wolfailung vndt einziehung zu Lübeck[.]
3. Vocation, nicht zu deseriren nebens den
consiliis. Aber Gott weyset mir ein anders. || [[Handschrift: 129v]]
4. Jm winter neben Madame nicht gut zu
raysen, bevorab in itzigem ihrem zustande. Responsum[:]
Sie darüber billich zu hören.
5. Media an gelde mangeln. Responsum[:] Müßen
bey diesem mißwachs, auch zur handt geschafft
werden, vndt alles getreyde vmb den bahren
pfenning erkaufft[.]
6. Paß durch die Soldaten, difficile.
Nachzufragen vndt sich vorzusehen. Beßer
ein lerm als Tausendt tägliche.
7. Pest, todt in Rachen ziehen. Responsum[:] Ce que
Dieu garde est bien gardè. Zu Lübeck
stirbt es nicht.
8. Vn enfant & baptesme Dieu aydant.
Responsum[:] Müste alhier auch sein. Jn einer Stadt, vndt
in der frembde eingezogener.


Zeitung das sich zu Leiptzig der Stadtgraben in blut
verwandelt, von dem Thomaß Thor an, biß ins Casteel.
Gott dem Allwißenden, mag die bedeüttung bekandt
sejn.

|| [[Handschrift: 130r]]

Montag den 17den: Octobris


Mitt præsidenten conversatio.


Nach Palberg, die Schwedischen plünderer, außzusteübern
geschjcktt.


Mitt dem Ludouico, Rectore alhjer geredett. perge
wegen seiner beförderung nach Zerbst. perge


A heütte seindt ezliche Schwedische nach Palberg
kommen, daßelbe zu plündern. Jch habe sie heißen
wegschlagen. Darnach sejndt sie auf Zeptzig
zugeritten, mein forwergk alda zu plündern.
Es jst jhnen aber, abgewehret worden, wie-
wol Sie ein pferdt, dem Schäfer abgenommen.


Schreiben, vndt Antwortt, an vndt von Krosjgk,
durch Sjgmundt Conradt Deẅerlin, welcher
nach Sandersleben, heütte hin, vndt wieder her geritten.


Avis von halle von Fürst Ludwigen, das der herr-
vetter will morgen gebe gott benebens denen Ober-
Nota Benesten Schneidewindt, vndt Kaken, hieher kommen
Sans doubte (comme j'apprehends) pour abbattre
le pont icy. <Es sollen auch 130 pferde convoy mittkommen. perge>

|| [[Handschrift: 130v]]

Dienstag den 18. October


Fürst August vndt Fürst Ludwig, anhero kommen, sampt
denen Obersten Schneidewindt, vndt Kaken.


Raht gehalten. Abschiedt.


Nachmittags, wieder von einander, nach
der mahlzeitt.


Conseil de Fürst August[,] Fürst Casimir & de moy, etcetera en estroit:
wegen Fürst Ludwigs ankunfft vndt besorgliche brückabwerfung.
Præsident[:] Fürst August soll Fürst Ludwigen die gefasthaltung
der contribution andeütten. Contribution seye da-
rumb gegeben, damitt man sicher im lande sein,
den ackerbaw vndt commercia treiben könne.
König in Schweden habe vns sicherheitt zugesagt.


Es streifen die Schwedischen ärger als die Kayserischen,
nehmen den leütten pferde, vndt zeüg, mitt
vorwenden, als müsten sie 3 wochen außzu-
reytten verlaüb haben. Außer abstellung
solcher dinge köndte die contribution nicht abge-
tragen werden. Kagge hat zwar be-
straffung zugesagt, sed frustra. perge Fürst Ludwig || [[Handschrift: 131r]]
sollte es den officirern verweysen. (Jst auch
hernach geschehen) Fundament guter ordnung
Nota Bene mangelt, hoc est die verschaffung des vndterhalts.
Causam malj köndte Fürst Ludwig abthun, als
Stadthalter, vndt vnsere contribution dahin
wenden, zu verschonung der lande. Pommerische
ordinantz, zu publiciren, vndt handtzuhaben.


Fürst Ludwig zu berichten, das Obrist Bönnighausen,
zwey Regiment zu fuß, erwartett, Quæstio?
Ob man einigen starcken secours, zur re-
sistentz zu erwarten? Vergebene vertröstung
secourßes, schutzes, da doch kein nachtruck
vorhanden.


Fürst August vndt ich, sollten Fürst Ludwig conjunctim wegen der
brücke ansprechen. Kakens schreiben, so es selber
vor so gar hochnöhtig nicht helt. Commun interesse.
Kriegesnoht, hülfe des allgemeinen bestens,
müste die abwerfung promoviren, wenn sie vorhanden.
Sed negatur. 1. Denn Staßfurt vndt Calbe
liegen vnß vor. 2. Fördte9 allenthalben
an der Sahle vberzukommen. 3. Landtschaden, || [[Handschrift: 131v]]
als auch ein schade des gemeinen wercks.
Dann bleiben die Königlichen meister in cam-
pagne, vndt Obrist Bönnighausen auch den Magdeburgern
starck genueg, den kopf zu biehten, so wirdt
niemandt den paß begehren. Nisj, vndt sie
zu schwach, müsten sich doch alle päße abban-
doniren. Die abwerfung kan in einer
halben stunde geschehen. Privatum dem
publico nicht vorzuziehen, iedoch rebus sic stan-
tibus sich nicht zu præcipitiren. Alle intraden
werden mir geschwächet, durch abwerfung der
brügke. Mühlnutzung, weinbergenutzung,
püscher, brückgeldt, zoll, geleytte, beßer
als agkerbawnutzung dieses Ampts.
Wippermühlen im Ampt Warmbstorff
würden sonsten mehr frequentirt werden.
Mostfuhren, in der weinlese schwehr.
Zoll, geleytte, etcetera gehet ab. Commercia
der straßen, Es wirdt alles wegfahren. || [[Handschrift: 132r]]
Zufuhr des holtzes. Jahrmärcktt. Jm win-
terszeitt, da die Sahle zugefroren, oder im Sommer,
da die Sahle klein, wirdt man sich der fähre
nicht gebrauchen können. Mistfuhren, erndte-
fuhren, etcetera vber die fehre, wirdt dem Ampt
vndt Bürgerschafft schwehr werden. Plötzka[,]
Warmbstorff, Freckleben, auch dran interessirt
von wegen der commercien. 30 wagen zusammen,
können so baldt nicht vberkommen, in der erndte
vndt commercien. heetfüchße werden anderswo
vberfahren. Stadt wirdt zum dorf. Kan
vberfallen, vndt geplündert werden,
ohne rettung vom Schloß, vndt berge. Jn den
kähnen, sich vbel zu salviren. Residentz
wirdt geschändet, vndt abgeschnitten ab urbe.
Fürst Augustus sjtzet vbel zu Plötzka, kan sich hieher
nicht retiriren, im nohtfall. Diese Stadt wirdt
in prædam exponirt dem andern theil, vndt
nach abwerfung der brücke, wirdt man vns
vor feinde halten, vndt alle Aempter, vber
der Sahle feindtlich tractiren.

|| [[Handschrift: 132v]]


Diese rationes seindt bastant alle wiedrige
vmbzustoßen, darzu ich noch erinnert, man
sollte auch begehren, das da ie die brücke
müste abgeworfen werden, so sollte man
sie auß den Stiftern, wieder aufbawen.


Nach der Mittagsmalzeitt, jst zwar et-
was, gegen beyde Obersten (insonderheitt
Kaggen, einem frommen bescheidenen Mann)
so wol wegen abstellung der insolentzien,
als auch der brücke notturfft halben, ge-
dacht worden, vndt das man zwar die
kriegesnoht wol erkennete, sich auch nicht
zu wiedersetzen begehrte, allein bähte man,
sich mitt abwerfung der brücke, eines
so hochnöhtigen, vnentbehrlichen, kost-
bahren landtgebeẅdes, nicht zu vbereylen. perge


Welches sie auch versprochen, vndt biß auf
des general Banners ankunfft, verschoben.

|| [[Handschrift: 133r]]


Jch habe in omnem eventum, abschiedt von
beyden herrenvettern genommen.


Melchior Loyß, vndt Christoph Mahler, mitt nacher halle,
von dannen vollends auf Leiptzig zu ziehen, ver-
schicktt.


Beyde Obersten, sejndt auch wieder hinweg.


Beampten von Ballenstedt, ankommen,
mitt ihrer Steẅer.


Caspar pfaw, gleichsfalß. perge


Contributions befehlich, außgehen laßen.


Klagen von den pawren vndt vom adeln,
auf dem lande, wegen der exorbitantzien,
der dragoner, vndt Schwedjschen volcks.


<Ansuchen von herzog Friedrich von hollstein, mitt Freẅlein Lenore von Zerbst.>

Mittwoch den 19den: Octobris


Zur kirchen, <vndt predigtt.>


Burkhard von Erlach hat sjch wegen der rayse naher
hollstein endtschüldigett.


Rechnungen durchgesehen. perge


Decreta ertheilt.

|| [[Handschrift: 133v]]

Donnerstag den 20. October


Wieder in hollstein geschrieben, an fräulein eleonora vnd herzog Joachim ernst[.]


Es jst ejn solches reitten im felde, gewesen,
von Schwedischen Reüttern, als niemals,
von Kayßerlichen geschehen, etzliche tage hero,
vndt kan baldt keiner sicher, vors Thor, kommen.


Jch habe Georg Schumann nach Cöhten geschickt, Gott gebe zu
glück, <beym landtRentmeister.>


Es reget sich eine seüche alhier zu Bernburg, das die
Nota Bene leütte plötzlich dahin sterben, jnmaßen ejner
Nota Bene weibsperson, mitt ihrem kinde, vor 14 tagen
Nota Bene begegnett, vor acht tagen, einem schneider-
Nota Benegesellen auf der gaße, vndt auch einem
andern kinde. Jch besorge es seye die pesti-
lentz, welche doch in Meißen, vndt in der
Margk, hin vndt wieder grassirt. Gott
bewahre vor ferrnerem vnheyl, vndt landtstraffen.


Jnß abendtgebeht.


Es haben heütte, etzliche Bürger, mitt güldenen
ketten, vndt vielem gelde sich jn Leiptzjgk
begeben wollen. Es seindt ihnen aber die sachen || [[Handschrift: 134r]]
Vndt das geldt von den Schwedischen Tragonern,
abgenommen, vndt gute beütte gemacht worden.

Freitag den 21. Octobris


Avis, das die beyden Redelinsführer,
vndter den hartzschützen, außgebrochen, vndt weg-
gekommen, zu hartzgeroda. On en parle di-
versement. Sje haben vor ohngefehr 4 wochen
einen Secretarium auß Güntersperge, weggenommen,
vndt iämmerlich ermordett.


<Sollicitationes von Fürst Augusto, wegen des waldauer hoffs, vndt contribution.>

Samstag den 22sten: Octobris


<Mjtt> Præsidenten consultirt, deliberanda necessaria.


Fürst Augusto geantwortett.


Eichen depeschirt. Caspar ernst Knoch doit avoir dit, que le
Diable avoit desja emportè un de mes rap-
porteurs (il nomme ainsy ceux quj considerent
leur serment quj les oblige de m'avertir
de mon bien, & divertir mon dommage) c'est
a dire a son avis Hans Wolf Ernst Röder que luy Caspar ernst Knoch ay-
deroit bien tost aussy a l'autre, c'est assavoir <a> Eichen
Nota Bene er wollte dem andern auch baldt fort helffen.

|| [[Handschrift: 134v]]


Avis von Caspar Pfau daß der Obrist Bönnighausen,
2 tage, vmb Schöningen vndt helmstadt sich
befunden, auch des Mecklinburgischen volcks, wie
auch etzlicher Magdeburgischen erwartett,
vmb damitt vor Halberstadt zu rücken.
Destwegen meine rayse gefehrlich sich an-
laßen will. Vorgeschlagener paß, vom
Obristen Bönnighausen.


Avis an den Marschalck, vom Jungen Christian
Ernst Knochen, das general Hammelthon aufs Stift
Magdeburg in vollem anzuge seye, Jtem:
das nach dem die Kayßerliche armèe auf befehl
Jhrer Mayestät sich auf Glatz retiriren wollen,
vndt mitt der artillerie vber einen paß
ziehen, seyen die stücke gesuncken, vndt also
die bagage fortzuziehen verhindert worden,
welches Oberster Arnheimb erfahren, eine starcke
partey zu recognosciren außgesandt, es also
befunden, mitt der gantzen armèe drauf ge-
setzt, die Kayßerlichen (welche selbiges zu salviren || [[Handschrift: 135r]]
ge<ver>meint,) geschlagen, die bagage beneben 14
stücken geschütz, darvon gebracht, vndt also
eine stadtliche victori erhalten habe. Sed
vix credo, mitt solchen vmbständen.


Jtem: das nach dem der König in Schweden, zu
hanaw, der Tilly aber zu höchst angelangett,
hetten beyde partheyen vmb die Stadt Franck-
furt gebuhlet, welche aber keiner parthey,
willfahren, noch gehör geben wollen, darauff
der König seinen weg vmbhin genommen, vndt
auf den general Tilly, (ihn zu attacquiren) zugezogen,
welches aber, weil der Tilly im vorthel10
gelegen, zu thun, schweer gewesen, iedoch hat
der König <endtlich> die schantze gewagt, auf des
grafens Tilly stücke, mitt gewalt gedrun-
gen, vndt dieselben mitt verlust großen volcks
Nota Bene erobertt, die Tillischen in die flucht geschlagen,
vndt alle bagage wiederumb erobert haben
soll.


Es stirbt an der pest gar sehr, nicht allein in der
Margk Brandenburg, sondern auch zu Zerbst. perge || [[Handschrift: 135v]]
etcetera


Avis von Großen Alßleben, das Obrist Bönnighausen,
zwo tage zu Schöningen stille gelegen, gestern
von dannen aufgebrochen, vndt auf die Wulfs-
borgk zugezogen, von dannen er auf Garleben,
vndt Soltwedel<dann auf> Kalbe, so zwischen Garleben
vndt Soltwedel lieget, ziehen wolle. Jst
ohne zweifel auf eine conjunction mitt
dem auß Meckelburg <an>kommenden volck, vndt
formirung eines fliegenden lägers angese-
hen. Ergo ist vnsere rayse, so wir
nacher hollstein vndt Lübeck vorhaben,
nicht zu wagen, 1. wegen vnsicherheitt
des durchkommenß, da allenthalben die
straden battirt, insolentzen der soldatesca
vns wiederfahren, vndt rantzionirungen
vorgenommen werden möchten. 2. Das
Meiner herzlieb(st)en gemahlin leibeszustandt,
(bevorab an itzo auf schwehrem fuße)
wol zu ponderiren, so wol der ferrnen || [[Handschrift: 136r]]
rayse, als vielfältigen schreckens
halber, welche Jhrer Liebden begegnen möchten.
3. Daß die geldtmedia nicht vorhanden,
jnsonderheitt bey itzigem Mißwachs,
vielfältigen außgaben, vndt spesen.
4. Daß interim alhier zu lande, die
haußhaltung möchte zu scheittern gehen.
5. Gegen die winter, böse, vndt ge-
fehrlich zu raysen. 6. Suspicjones
so bey etzlichen erwerckt werden möchten.
7. Et encores d'autres considerations secretes.
ouc Ainsy l'Estat <present> de 1. ma compaigne,
2. de mes finances,
3. de la guerre
me
contraignent, de me resouldre, a vouloir
demeurer au nom de Dieu, sous l'ombre
de ses aisles, & protection souveraine,
au pays, & vaquer, a ce, que Dieu m'au-
ra enjoinct, & enchargè. Il benie tous
nos desseings, & entreprinses.

|| [[Handschrift: 136v]]

Sonntag den 23sten: Octobris


Gestern abendt, jst Melchior Loyß, benebens
seinen raysegeferten, noch mitt großer ge-
fahr, zu Gröptzig ankommen, vndt hat
vmb convoy gebehten, sicher anhero zu kommen,
diewejl noch heütte, die puschklepper, etzliche
Werderische dörfer, zwischen hier, vndt alda
außgeplündert haben sollen.


heütte Morgen ist Melchior Loyß vndt Christoph Maler von Leipzigk,
(alda die Meße sehr schlecht sejn soll) wol
wiederkommen.


Zweymal in die kirche.


Auf Peters hochzeitt, kömbt der Junge vetter von Plötzka.
Jch habe Einsiedeln, mitt 3 Rosenobeln dahin deputirt,
auf Peters hochzeitt.

Montag den 24. October


Vollmacht von Fürst Augusto benebens zugehörigen me-
morialien, die heyrath, zwischen herzog Friederichen
von hollstein vndt freẅlein Lenoren von Zerbst
zu tractiren.

|| [[Handschrift: 137r]]


Jch werde es aber an itzo, (weil vnsere rayse
zurückd gehet) schwehrlich thun können.


Vitzenhagen vndt Eichen, diesen abendt, abgefertigett.

Dienstag den 25ten: Octobris


An Fürst Augustum, vndt hauptmann Knochen vorgeschlagen, zum
abgesandten.


Die zeitung confirmirt sich, das der König,
Nota Bene den Tilly zwischen Francfurt vndt hanaw,
Nota Bene abermals auffs haüpt geschlagen, seine armèe
gäntzlich zertrennet, ejn 3[000] jn 4000 gefangene
bekommen, <vndt alles geschütz erobert habe.>


Christoph Rieck vndt Balthasar Bereiter nach Werderßhausen zu hartwich Werdern.
<mitt wjnden, & frustra.>
etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera


herrvetter Fürst Ludwjg, jst von hall, anhero ge-
kommen, mitt seiner gemahlin. Nach der Mittags-
malzeitt, jst herrvetter Fürst Ludwig alleine, mitt
meinen frischen pferden, nach Rosemberg zum
schantzenbaw verrayset, gegen abendt, wieder-
gekommen. perge

|| [[Handschrift: 137v]]

Mittwoch den 26. October


Mitt herrvetter Fürst Ludwigen in die kirche, da
eben Magister Sax, eine schöne materie den
artickel vom ewigen leben tractiret
hatt.


Avis, daß die Rostockische besatzung in Oster-
wyck vndt hornburg angelanget, Jtem: das die
Magdeburger sollen gestern außgefallen sejn,
vndt von vndterschiedenen dörfern, Proviant,
vndt vieh, jn Magdeburg gebracht haben.
herrvetter Fürst Ludwig begehrt 15 mille Pfund (libra)℔: brodt,
vndt 10 mille maß bier, aufn Freytag, gebe gott
naher Calbe, vndt Magdeb Barby, auß
diesen dreyen antheilen, nemlich auß
dem Cöthnischen, Bernburgischen, vndt Deßawischen,
zwar ist es noch nicht verglichen, ob es in abschlag
der contribution geschehen solle.


Nachmittags, jst der herrvetter, Fürst Ludwig,
neben seiner gemahlin, Jtem: dem obersten Schneide-
windt, Canzler Stahlmann, Raht Bawyr || [[Handschrift: 138r]]
etcetera wiederumb naher Halle, verraysett.


Der Oberste Mjtzschlaff, hat an mich geschrieben,
freye werbung vndt rendevous, begehrt. etcetera etcetera
Es wirdt ihm aber schwehrlich angehen.

Donnerstag den 27. Octobris


An Obrist Mitzschlaff, wieder geschrieben, das
ich vermöge des vergleichs, so wir mitt dem König
in Schweden getroffen, contribution zu geben, vndt
aller Sammel[-] vndt Musterplätze befreyet zu sein,
ihm nicht willfahren köndten.


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Gestern abendt, zwischen 8 vndt
9 vhr, hat sich alhier rechtt mitten vberm
schloßplatz, gegen Mittage <vndt etwas Ostwerts,> zu, vmb den
Mondt herümb, ein gar sehr großer
weitter tunckeler zirckel sehen laßen.
Jnnerhalb des zirckels war es tunckelfär-
bicht, vndt betrübte oder vertunckelte auch in
etwas, die klarheitt des Monds. Der zirckel
aber an sich selber, sahe weißlecht, vndt fast
wie ein Regenbogen, der rings herümb, einer || [[Handschrift: 138v]]
gar sehr großen capacitet. Oberhalb
des Mondes (ein par ellen darvon zur
lincken handt aufwarts, anzusehen)
stundt ein sternlein, vndt das tunckele
corpus rin blieb also in seiner weitten
circumferenz, herumb. Der diameter
war dem augenschein nach, also zu reden,
so lang, als der platz, alhier jm schloße
zu Bernburg, vndt der kreyß herumb
Circkelrundt. Dergleichen habe ich nie
auf solche weyse gesehen. Gott gebe das
es mir, vndt diesem hause, etwas gutes
bedeütte. Sonsten wirdt gemeiniglich der
kleine krayß, so sich oftermals vmb den
Monden sehen läßet, halo, genennet.
Jst aber diesem vbergewöhnljchem großem
Mondkreyß, nicht zu vergleichen.

|| [[Handschrift: 139r]]


Eilender avis, diesen vormittag, es hette der
graf von Vyrmondt, ordinantzen, in die Aempter
Grottorff, Gröeningen, Schneidtlingen, erthei-
lett, auch in die grafschafft Stolberg, 9 wochen
contribution vorauß zu geben, oder gewärtig
Nota Bene sein, das man mitt feẅer vndt schwert, es
Nota Bene suche. Bönnighausen, die Magdeburgischen
vndt Vyrmondts strejfen gewaltig, jn die
Nota Bene Stifter, die beampten seindt außgerißen
Nota Bene von Großen Alßleben. Jch laße es an
Nota Bene herrnvetter Fürst Ludwigen gelangen, <vndt an Fürst Augustum[.]>
So habe ich auch an die Hartzämpter ge-
schicktt, sich vor den streifereyen, vndt auß-
reüttern vorzusehen.


Negociirt. Decreta ertheilett.


Den Jungen Krosigk von Erxleben gesehen, vndt
zur mahlzeitt bleiben laßen.


Nota Bene Der Oberste Geest, vndt die Aembter im Stift halber-
Nota Benestadt, haben sich albereitt accommodirt, dem hern von der
Nota Bene Närsen, mitt contribution, da doch meine hartzämpter
noch näher liegen, vndt es auch thun werden müßen. et cetera

|| [[Handschrift: 139v]]

Freitag den 28. Octobris


Der Præsident hat mir gerahten, den hanß Ernst
Börstel seinen vettern, zum Obersten Kaggen
zu schicken, vndt mich zu erkundigen, ob ich
mitt Meiner gemahlin, vndt schwestern, alhier
sicher sejn könne? Vndt was sonsten etwa
vorgehen möchte?


Jch habe selber wollen nach hartzgeroda
ziehen, ist mir aber wiederrahten worden.
Also kan jch doch meine vndterthanen nicht schützen
wie ich gern wollte, ob ich schon im lande verblieben.


Stammern nach Ballenstedt, <geschicktt.>


hanß Ernst Börstel ist wiederkommen von Calbe, mitt
bericht, daß Kagge wolgemuht, vndt heütte des
general Banniers gewärtig. Vermeinen Närsen
baldt in ihre hände zu krjegen. Wir sollen
nur sicher alhier verbleiben. Proviandt müste
man endtlich schaffen, wann sie zu starck werden
sollten, welches aber nicht zu förchten. Beklagt
sich daß ich ihme so scharf geschrieben, mitt minis
es an den König gelangen zu laßen, welcher nicht || [[Handschrift: 140r]]
pflegte zu scherzen. Bähte ihn nicht zu vber-
eylen, sondern die Thäter<kläger> zu stellen.


<Mitt negromonte wol conversirt.>

Samstag den 29<ten:> Octobris


Avis diesen Morgen, daß general Banner, gestern
abendt spähte, zu Kalbe noch nicht ankommen,
auch das volck nicht, denen man proviandt
zuschicken müßen. Von Quedlinburg kömbt be-
richt ein, es seye der Oberste Bönnighausen,
mitt dem Rostockischem fußvolck vndt 3
stügken, außgezogen, wieder halberstadt,
vndt das Fürstenthumb Anhaltt, etwas vor-
zunehmen. Von Kochstedt avis, vom 6. 9bris,
stylo novo, gleichs falß daß Obrist Bönnighausen vmb hal-
berstadt ankomme, mitt den Magdeburgischen,
vndt Rostockischen besazung sampt dem general
Wachmeister dem von Vyrmundt 4 mille Mann zusammen
Nachfolgender avis, das gestern halberstadt
mitt 4 mille Mann berennet seye, vom Obristen Bönnighausen
der sein heyl mitt 4 Cartaunen, vndt anderm ge-
schütz daran versuchen will, liegen zu Grüningen, großen
vndt Lüttichen Quenstedt. perge

|| [[Handschrift: 140v]]


An Thilo von Vizenhagen vndt<daß> er biß auf 100 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
getreydig, zu meiner hofstadt erhandele,
an Rocken, gersten, vndt haber, iedoch keinen
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: vndter<vber> 18 ThalerThlr: Bernburgisch maß, <wo>
müglich, mitt zuziehung Vriels von Eiche.


Abermahljge anmahnung, von Fürst Augusto, wegen
der 400 ThalerThlr:


Jtem: von Mjtzschlaf, an Madame wegen
zuweysung, etzlicher cavalliers, vndt jn die
dienst des Königs in Schweden, auch wegen des
rendevous alhjer, daß ich ihm nicht geben will.


Avis von Quedlinburg vndt Ballenstedt, daß gestern
abendt zwischen 8 vndt 9 vhren, die blocquirung
zu halberstadt geschehen, vndt sie befahren sich der-
gleichen zu Quedlinburg. Jtem: das general wachtmeister
herr von Vyrmundt, zwar zu Osterwyck angelangt,
aber bey verlaßung der Stadt Rostock schwehren
müßen, in etzlichen Monaten nicht, wieder den König
vndt Churfürsten zu dienen. Obrist Bönnighausen
aber tummelt sich vor halberstadt mitt volck vndt
Geschütz.

|| [[Handschrift: 141r]]


Nachmittags, mich zu Grähna, mitt Fürst Augusto ab-
bouchirt, wie man sicher, vndt verantwortlich zu
gehen, vndt sich zu assecuriren.


Diesen abendt, hat der Oberste Kagg, von dem so
bey halberstadt vorgehet, nichts gewust, biß
es ihm der Præsident zu wißen gethan, hat
sich destwegen höchlich bedancket, alsobaldt beht-
stunde halten, vndt boutteselle blasen laßen,
hat gegen des præsidenten abgefertigten, (dann es ohne
mein vorwißen geschehen) gemeldet, er wehre
zwar noch zu schwach, iedoch so müste er fortt,
hofte Morgen den Kayserlichen so viel zu thun zu
geben, das sie inmittelst an halberstadt nichts
schaffen köndten, biß der secours ankähme.
Es hette das Königliche fußvolck verschienene
Nacht, eine meile weges, ienseytt Zerbst
gelegen, die Reüterey mitt dem geschütz würde
heütte zu Acken liegen, hofte wann die ihm folgeten,
würde es gewiß ein tapferes treffen, zwischen
halberstadt vndt Magdeburgk geben. Virmondt
wehre zwischen 4 in 5 mille Mann starck, berichten || [[Handschrift: 141v]]
andere.


Schreiben auß Limousin von Adolf Börsteln
vom 25. September daß die pest, rings vmb ihn
herümb, noch starck grassire. perge


Caspar Pfaw, ist diesen abendt, mitt gefahr, anhero
gekommen. Das Ampt Großen Alßleben ist ver-
schont worden, da doch rings herümb contribution jst
begehrt worden. Jm lande zu Lüneburg, jst dem
general von der Närsen, alles gutes wiederfahren,
vom herzog. Goßlar ist gut Kayserisch.
Braunschweig Schwedisch. 4 mille Mann liegen vor
Halberstadt. Graf Wolf, jst mjtt
1500 Magdeburgern vndt vielen wagen hinauß
zum Virmundt vndt Bönnighausen gestoßen,
machen zusammen 4 mille Mann, haben 6 stücke
bey sich, ohne was Graf Wolf darzu gebrachtt,
daß es wol 13 stücke mögen zusammen sein. Schwedjschen
halten schlechte wacht zu Egelen, vndt an-
derer orten. perge

|| [[Handschrift: 142r]]

Sonntag den 30. Octobris.


Jn die kirche, <zweymahl.>


Avis, daß von Zerbst, daß General Banner, vor etlichen
tagen, zu Treẅen Brietzen, vndt dero orten angelanget,
vndt daselbst 3 tage stillgelegen. Soll vor-
gestern vber die brücke zu Wittemberg gezogen
sein, vndt gestern sein vbriges volck nachkommen,
Man helt darvor, sie seyen 6000 Mann
starck, alle zu roß vndt dragoner, so
sollen noch 4 mille zu fuß, ienseyt der Elbe
bey Magdeburg zu jhnen stoßen. Die brücke
zu Magdeburg soll abgebrandt sejn.


Avis diesen abendt, das der von Viermundt,
vndt Graf von Manßfeldt, diese Nacht von
halberstadt abgezogen, vndt ein ieder sich
an sejnen ortt, retirirett habe. Gott
behüte vnser landt, vor außplünderung.


Avis von Vitzenhagen das das getreydig noch immer
aufschlägt. An itzo gilt der Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rocken vndt gersten
27 ThalerThlr: zu höchstedt, der Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer 18 ThalerThlr:

|| [[Handschrift: 142v]]


Secretarius Schwartzenberger ist von herrvetter Fürst Ludwigen
heütte im durchfahren, biß nach Warmbstorf mitt-
genommen, von dannen auf Niemburg geführt,
vndt vmb dienst[-], auch landtrahtsbestallung,
angesprochen worden, iedoch wollte man ohne
mein vorwißen, nicht mitt ihme tractiren.
Er hat es höflich abgeleinett 1. dieweil er
sich neẅlich in meine bestallung erst ein-
gelaßen. Absentia mea. Peters congè. etcetera
2. Er seye ein valetudinarius. perge


Gran cose piene di periglio, minaccie
aglj innominatj.

Montag den 31. Octobris


Schreiben von Deßaw, von Fürst Iohann Casimir fragt vmb raht,
wie er den lejchconduct soll anstellen, vndt
begehrt meine assistentz, jn allerhandt sachen,
so da vorfallen möchten, der erbschafft wegen, etcetera etcetera[.]


Jch habe den furrjerzettel, heütte hinge verfer-
tigen laßen, an Fürst Iohann Casimir geschrieben, vndt alles
accordirt, was er begehrt.

|| [[Handschrift: 143r]]


Avis von Krosigk, durch præsidenten daß er künf-
tigen donnerstag zu Mittage, mitt der fürstlichen
lejche hierdurch ziehen wirdt, Bittet das alß-
dann die glocken geleütet, die procession der
klerisey aber, eingestellet werden möge, wie
dann zu Cöhten, (da das Nachtlager sein wirdt)
auch keine procession gehalten werden sollte,
Er der Præses verhoffet, daß gegen selbige
zeitt, General Panier seine sachen werde
in ordre gebracht haben, also das ich er der
præsident verhofft, das er mir gar wol, werde
vnterthänig aufwarten können, inmaßen seine
haußfraw sich auch schuldig erkennet, den fürstlichen
freẅlein, meinen Schwestern, aufzuwarten.


Jch habe heütte müßen pro quota, 17<2>
wagen <59 pferde> zum proviandt, vndt Arckeleypferde
verschaffen, welche nacher Wörliz sollen.
(5 dem Ampt, 6 der Stadt, 6 den Werdern
aufferleget worden.)
vor general Banners, munjtjon.
et cetera


Dem Marschalck, sejndt zu Altemburg 70 Schwedische
Reütter einquartiert.

|| [[Handschrift: 143v]]


       Furrierzettel: vers Dessa:
Personnes. Chevaulx:
1 Moy,
2 Deux de mes soeurs.
2 Deux Damoyselles.
3 Trois servantes.
2 Le President Borstel 2
2 Le Maréchal Erlach 1
2 Jean d'Axt, Escuyer 2
5 Adrian Arendt Stammer 4
6 Les deux Trotes freres 6
4 Hartwich Werder 4
2 Le jeune Stammer 2
2 Le frere d'Einsiedel 2
1 Secretaire
4 pages.
2 valet de chambre & picqeur
2 lacquays
2 a l'escuirie 5
2 prés de mon carosse 6
2 chariot des filles 4
1 Calesse 2

49

personnes.

40 chevaux

|| [[Handschrift: 144r]]


Nota Bene[:] La femme du Presjdent, elle 3me.


Textapparat
a Im Original verwischt.
b Abweichende Kustode.
c Im Original verwischt.
d Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.

Kommentar
1 Person nicht ermittelt.
2 Zitat aus Eur. Tro. 596 (ed. Biehl 1970, S. 35).
3 Identifizierung unsicher.
4 Auf protestantischer Seite eine Allegorie für das Papsttum oder den Katholizismus als Gegner des Christentums.
5 Person nicht ermittelt.
6 Hier: Schüssen.
7 Person nicht ermittelt.
8 Sir 3,27.
9 Hier: Furten.
10 Hier: Vorteil.
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1631_10.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
abandonniren
verlassen, zurücklassen
abandonniren
aufgeben
abandonniren
im Stich lassen
abfolgen
herausgeben
abhören
verhören
abhören
Rechnungen prüfend anhören
Abkündigung
Bekanntgabe von einer erhöhten Stelle aus
abouchiren
(sich) besprechen
absetzen
jemanden vom Pferd herunterholen (um ihn zu berauben)
abwerfen
überwerfen, entzweien
abwerfen
abreißen, zerstören
Abwerfung
Abriss, Zerstörung
accommodiren
sich anpassen, sich fügen, sich (gütlich) vergleichen
accommodiren
einrichten, ausstatten
accommodiren
zufriedenstellen, versorgen
accordiren
einen Vertrag schließen, sich einigen
accordiren
einen Ort mittels eines Vertrags (Akkords) übergeben
accordiren
übereinstimmen, einig sein, zustimmen
accordiren
übereinstimmend machen, vergleichen
accordiren
vertraglich zubilligen
Amtsschliß
Kostenaufwand für verbrauchte Dinge oder Unkosten eines Amts (Verwaltungseinheit)
Arkeleipferd
Pferd für die Artillerie
Assecuration
Zusicherung, Sicherheitserklärung
Assecuration
Absicherung, Sicherheit
assecuriren
zusichern, absichern, versichern
auf schwerem Fuß
schwanger sein
aufschlagen
zurückschlagen, in die Flucht schlagen, besiegen
aufschlagen
(den Preis) erhöhen
ausstäubern
aufscheuchen, verjagen, auseinandertreiben
Avis
Mitteilung, Nachricht, Zeitung
battiren
verhauen (Hindernisse zur Verteidigung anlegen)
befahren
(be)fürchten
besorgen
befürchten, fürchten
besorglich
zu Besorgnis Anlass gebend, heikel, zu befürchtend
brandicht
brandig
Büscher
Holzhauer
Buschklepper
Straßenräuber und Strauchdiebe, die sich im Gebüsch oder Wald versteckt halten
caviren
bürgen
Circumferenz
Umkreis
cohibiren
zurückhalten, einschränken, mäßigen
Commercien
Handelsgeschäfte
confirmiren
bestätigen
Conjunction
Vereinigung, Zusammenführung
conjungiren
verbinden, verbünden, vereinigen, zusammenführen
consultiren
(gemeinsam über etwas) beraten, beratschlagen
contribuiren
außerordentliche Steuern oder andere Zwangsabgaben entrichten
contribuiren
beitragen, beisteuern, einen Anteil leisten
Convoy
Begleitung, Begleitschutz
defendiren
verteidigen
depeschiren
schnell abfertigen
deputiren
zuweisen, bestimmen
deputiren
absenden
deseriren
jemanden verlassen, etwas aufgeben
Desperation
Verzweiflung
diluiren
auflösen, widerlegen
disgustiren
verärgern, vor den Kopf stoßen
ein
ungefähr
Eingriff
Schmälerung eines Rechtes, Rechtsverletzung
Exorbitanz
Überschreitung des Maßes, Übergriff
Fourierzettel
Quartier- oder Versorgungsliste
Fußvolk
sämtliche Soldaten zu Fuß (Infanterie) innerhalb eines Heeres
Gerechtigkeit
obrigkeitliche Rechte, Jurisdiktion
Gerechtigkeit
Rechte verschiedener Gemeinschaften
Heetfuchs
großer Transportwagen
Inquisition
Untersuchung, Ermittlung, Verhör
intercipiren
abfangen
intercipiren
unterbrechen
interessirt
teilhaftig, beteiligt
Intraden
Einkünfte
Kornett
Kompanie bei der Reiterei oder eine Truppeneinheit, die sich unter einer Standarte ("cornette") versammelt
Kornett
Offiziersgrad bei der Kavallerie (analog zum Fähnrich bei der Infanterie bzw. den Dragonern)
Kornett
Standarte
manuteniren
bewahren, behaupten, erhalten, handhaben
Maß
Raummaß, Hohlmaß
Memorial
Denkschrift und Information über noch zu erledigende Aufgaben, Bittschrift
Memorial
Erinnerungsschrift
menagiren
haushalten, sparsam mit etwas umgehen, in Acht nehmen
Mittag
Süden
Musterplatz
Ort der Versammlung, Besoldung, Musterung von Kriegsleuten
negociiren
verhandeln, (Geschäfte) betreiben
Notorietet
allgemein bekannte Tatsache, Offenkundigkeit
Ordinanz
Befehl, Anordnung
Partei
kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde
Partei
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partei
(sich gegenüberstehende) Seite
ponderiren
bedenken, erwägen
präcipitiren
übereilen, überstürzen
präcipitiren
herabstürzen
präponderiren
das Übergewicht haben
präponderiren
großes Gewicht haben
präteriren
übergehen
procuriren
etwas besorgen, für etwas Sorge tragen
progredi(i)ren
fortschreiten, vorgehen, vorrücken
promoviren
befördern
proponiren
vortragen
proponiren
vorstellen
proponiren
vorschlagen
proponiren
beantragen
Ranzionirung
Lösegeldforderung
regeriren
aufs neue einwenden, erwidern, antworten
remedi(i)ren
abhelfen
resolviren
entschließen, beschließen
resolviren
auflösen
Rolle
Liste, Verzeichnis
Salva Guardia
militärischer Schutz, Schutzwache
Salva Guardia
sicheres Geleit durch Soldaten
Salva Guardia
Schutzbrief für Reisende
Salva Guardia
Schutzbrief gegen Angriffe oder vor Kriegslasten wie Einquartierungen, Kontributionen und anderen Sonderzahlungen
salviren
retten
Secours
Entsatz, Hilfe
Sergeant
Feldwebel
Sergeantmajor
Wachtmeister
Sollicitation
(Rechts-)Gesuch, Bitte
Strade
Straße
Stück
Geschütz
subscribiren
unterschreiben, unterzeichnen
Supplication
Bittschrift
Suspicion
Argwohn, Verdacht
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
Treffen
Schlacht
Treffen
zu einer gemeinsamen Linie zusammengestellte Truppenverbände innerhalb einer Schlachtaufstellung
tumultuiren
Aufruhr/Unruhe stiften, übermütig lärmen
überweisen
nachweisen, beweisen
überweisen
jemanden einer Sache überführen
verschreiben
schriftlich versichern
verschreiben
schriftlich empfehlen
verschreiben
schriftlich mitteilen
verschreiben
schriftlich vorladen
verweisen
vorwerfen, vorhalten, zum Vorwurf machen, tadeln
Victorie
Sieg
vielfältig
vielfach, vielmalig, oft, wiederholt
Volk
Truppen
Vorbewußt
Vorwissen
Wind
Windhund (großer schlanker Jagdhund)
wohlaffectionirt
günstig gewogen, sehr zugeneigt
Wohlfeilung
Verbilligung
Zeitung
Nachricht
Peter Agricola

geb. 1607/08
gest. 1648
Anm.: Bis 1631 fürstlicher Kanzleischreiber in Bernburg; bis ca. 1632 Kriegssekretär des Fürsten Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); danach in schwedischen Diensten; um 1635/43 Sekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zeitweilig auch Schösser in Beesen.
Cuno von Alvensleben

geb. 1588
gest. 1638
Anm.: Sohn des Gebhard von Alvensleben (1543-1609); Erbherr auf Calbe im Werder, und Randau (bei Magdeburg); ab 1610 Domherr und später Senior des Erzstifts Magdeburg; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Reifende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1604
gest. 1640
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Holdselige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Louise Amalia von Anhalt-Bernburg

geb. 1606
gest. 1635
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; seit 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Sanftmütige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Dorothea von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Pfalzgräfin Dorothea von Pfalz-Simmern

geb. 1581
gest. 1631
Anm.: Tochter des Pfalzgrafen Johann Kasimir von Pfalz-Simmern (1543-1592); 1595-1618 Ehe mit Fürst Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618); ab 1619 Witwensitz auf Schloss Sandersleben; seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia von Anhalt-Köthen
Geburtsname: Gräfin Sophia zur Lippe

geb. 1599
gest. 1654
Anm.: Tochter des Grafen Simon VI. zur Lippe (1554-1613); 1626-1650 Ehe mit Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Emsige"); seit 1629 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Emanuel von Anhalt-Plötzkau
Fürst Emanuel von Anhalt-Köthen

geb. 1631
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1653-1665 gemeinschaftliche Regentschaft mit seinen Brüdern Ernst Gottlieb (1620-1654) und Lebrecht (1622-1669) in Plötzkau; ab 1657 in schwedischen Kriegsdiensten; 1659/60 in dänischer Gefangenschaft; 1662 Teilnahme am venezianischen Feldzug gegen die Türken; 1665-1669 zusammen mit seinem Bruder Lebrecht herrschender und seit 1669 alleinregierender Fürst von Anhalt-Köthen; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Strebende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sibylla von Anhalt-Plötzkau
Geburtsname: Gräfin Sibylla zu Solms-Laubach

geb. 1590
gest. 1659
Anm.: Tochter des Grafen Johann Georg zu Solms-Laubach (1547-1600); 1618-1653 Ehe mit Fürst August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); ab 1621 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gläubige"); seit 1622 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Georg von Arnim

geb. 1583
gest. 1641
Anm.: Sohn des Bernd von Arnim (1550-1611); 1613-1617 schwedischer Obrist; 1621 Wechsel in polnische Kriegsdienste; 1624/25 erneut schwedischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1627-1629) und Feldmarschall (1628/29); 1631/32 kurbrandenburgischer Obrist; 1631-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1637/38 in schwedischer Gefangenschaft; 1638 erneuter Eintritt in kaiserlich-kursächsische Dienste, zuletzt als Feldmarschall (1641); seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gepriesene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann von Axt

gest. 1634
Anm.: Schlesischer Adliger; 1630-1632 Stallmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Johan Gustafsson Banér

geb. 1596
gest. 1641
Anm.: Sohn des Gustaf Axelsson Banér (1547-1600); schwedischer Obrist (1621), Generalmajor (1623), General der Infanterie (1630) sowie Feldmarschall im Nieder- und Obersächsischen Reichskreis (1634); ab 1630 Reichsrat; seit 1634 Oberbefehlsshaber der schwedischen Armee in Deutschland; ab 1638 zugleich Generalgouverneur in Pommern; seit 1633 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Haltende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann Christoph von Baur
Johann Christoph von Bawyr

geb. ca. 1598
gest. 1676
Anm.: Sohn des Christoph von Baur (1561-1650); bis 1635 Rat und Stallmeister des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); 1631-1635 zugleich schwedischer Kriegskommissar und Oberhauptmann in den Stiften Magdeburg und Halberstadt; später kurpfälzischer Generalkommissar und Geheimer Rat; seit 1626 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wärmende").

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Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Adam Bertram

Anm.: Bis September 1631 Einspänniger des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; danach schwedischer Kornett (1631), Leutnant (um 1637) und Rittmeister (um 1642/46); um 1643/46 Hausbesitzer in Gröna.
Lothar Dietrich von Bönninghausen

geb. 1598
gest. 1657
Anm.: Sohn des Adolf von Bönninghausen (gest. vor 1633); um 1616 in spanischen Kriegsdiensten; spätestens ab 1622 ligistischer Rittmeister; kaiserlicher Obrist (1629), Generalfeldwachtmeister (1634) und Feldmarschalleutnant (1639/40); 1645-1647 französischer Maréchal de camp; 1647/48 erneut kaiserlicher Obrist und Feldmarschalleutnant; 1634 Erhebung in den Freiherrenstand; vgl. Helmut Lahrkamp: Lothar Dietrich Freiherr von Bönninghausen. Ein westfälischer Söldnerführer des Dreißigjährigen Krieges, in: Westfälische Zeitschrift 108 (1958), S. 239-366.

Weiterführende Informationen in der GND
Adolf von Börstel

geb. 1591
gest. 1656
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmannes Curt von Börstel (1549-1618); königlicher Kammerjunker in Paris; langjähriger Agent der Fürsten von Anhalt und anderer protestantischer deutscher Reichsfürsten am französischen Königshof; seit 1646 Herr von Rieux (Oise).
Hans Ernst von Börstel

geb. ca. 1585/90
gest. 1654
Anm.: Sohn des anhaltischen Rats Ernst von Börstel (ca. 1560-1623?); Erbherr auf Westeregeln; zunächst hessisch-kasselischer Rat; 1622 Hofjunker und 1623/24 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, danach auch für dessen Bruder Ernst (1608-1632); ab 1633 anhaltisch-bernburgischer Rat und Amtshauptmann von Harzgerode (noch 1649); seit 1634 zudem Hofmeister des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); später Hauptmann von Schloss und Amt Hoym (bis 1654); seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bittere").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

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Susanna von Börstel
Geburtsname: Susanna van Rhemen

gest. nach 1663
Anm.: Tochter des Steffen van Rhemen (1565-1644) aus Deventer; zunächst Hofjungfer der Fürstin Amoena Amalia von Anhalt-Köthen (1586-1625); 1623-1647 Ehe mit Heinrich von Börstel (1581-1647).
Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

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Herzog Christian (d. Ä.) von Braunschweig-Lüneburg
Administrator Christian von Minden

geb. 1566
gest. 1633
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592); 1599-1625 Administrator des Hochstifts Minden; ab 1611 regierender Herzog von Braunschweig-Lüneburg; seit 1617 auch Regent des Fürstentums Grubenhagen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Graf Adam Philipp von Cronberg

geb. 1588
gest. 1634
Anm.: Sohn des Hartmut von Cronberg (1517-1591); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; bayerisch-ligistischer Hauptmann (1620) und Obrist (seit 1626); Erhebung in den Freiherren- (1618) und Grafenstand (1630).

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Sigmund Konrad Deuerlin von Falkengrund

geb. 1602
gest. 1636
Anm.: Sohn des Leipziger Ratsbaumeisters Sigmund Deuerlin (1577-1637); Studium in Leipzig (1619) und Jena (1621); ab 1628 Hofmeister und Präzeptor anhaltischer Prinzen; seit 1630 auch im Dienst des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg als dessen Kammerdiener (noch 1632), Sekretär (um 1632/33) und Kammerjunker (1634), dazwischen 1633 in den Niederlanden.

Weiterführende Informationen in der GND
Uriel von Eichen
Uriel von der Eich

geb. 1597
gest. ca. 1649/50
Anm.: Sohn des Bernburger Freigutsbesitzers Heinrich von Eichen (gest. vor 1613); bis 1631 Besitzer eines Freigutes in der Altstadt zu Bernburg; ab 1632 anhaltisch-bernburgischer Rat und Amtshauptmann von Harzgerode; später auch gräflich-stolbergischer Rat; 1641 und 1646 stolbergischer Kriegskommissar.

Weiterführende Informationen in der GND
Georg Haubold von Einsiedel

geb. 1587
gest. 1642
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; in seiner Jugend für acht Jahre zur See, u. a. in Ostindien; ca. 1625-1628 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; 1628-1634 fürstlicher Fräulein-Hofmeister in Bernburg; danach weiterhin in anhaltisch-bernburgischen Diensten; zuletzt Rat und Hofmeister der verwitweten Gräfin Sibylla Christina von Hanau-Münzenberg (1603-1686); seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Übertreffende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Heinrich Friedrich von Einsiedel

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; 1623 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); im Oktober 1637 interimistischer und ab 1639 bis mindestens 1650 regulärer fürstlicher Hofmeister in Bernburg; seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gleiche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Burkhard (1) von Erlach

geb. 1566
gest. 1640
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (gest. 1566); ab 1610 Herr auf Altenburg (bei Bernburg); seit 1580 Erziehung am Dessauer Hof gemeinsam mit Prinz Christian d. Ä. von Anhalt (1568-1630), den er anschließend auf seiner Kavalierstour durch Italien, Frankreich, England und Holland begleitete; 1591/92 Teilnahme an dessen Expeditionskorps für König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); kurpfälzischer Kammerherr, Gesandter und Landrichter der Oberpfalz; anhaltisch-bernburgischer Stallmeister, Hofmeister (ca. 1622/23) und Hofmarschall (seit 1624); ab 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gesunde").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann Fuhrmeister

geb. 1577
gest. 1637
Anm.: Seit 1611 Stadtvogt von Bernburg.
Hans Gering

gest. 1632
Anm.: Nürnberger Kaufmann und seit Beginn der 1620er Jahre Beauftragter der Fürsten von Anhalt für Geld- und Handelsangelegenheiten.
Kaspar Gerlach

Anm.: Bis August 1628 fürstlicher Amtmann von Gernrode.
Elias (von) Hacke

geb. 1574
gest. 1640
Anm.: Sohn von Christoph (von) Hacke (gest. 1607) auf Agnesdorf und Wickerode; vermutlich kaiserlicher Offizier, zuletzt Rittmeister.
Bernhard von Hagen
Bernhard von Geist

geb. ca. 1590
gest. 1642
Anm.: Sohn des Jordan von Hagen, genannt Geist; königlicher Hofjunker (1613-1621), Küchenmeister (1613-1615) und Mundschenk (1615-1621) in Kopenhagen; 1621 Obrist der niedersächsischen Kreistruppen; 1625-1629 dänischer Obrist; nach 1626 halberstädtischer Amtshauptmann in Gröningen; auch Diplomat des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); seit 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sauersüße").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Marquess bzw. Duke James of Hamilton
Earl James of Cambridge
Marquess James of Clydesdale

geb. 1606
gest. 1649
Anm.: Sohn des James Hamilton, 2nd Marquess of Hamilton und 4th Earl of Arran (1589-1625); 1625-1643 3rd Marquess of Hamilton; ab 1625 2nd Earl of Cambridge; seit 1628 Gentleman of the Bedchamber und 1628-1644 Master of the Horse des Königs Karl I. von England (1600-1649); 1631/32 Unterstützung des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632) mit einer fünf Regimenter starken englisch-schottischen Armee auf dem deutschen Kriegsschauplatz; 1638-1641 Lord Chancellor of Scotland; ab 1643 1st Duke of Hamilton und 1st Marquess of Clydesdale; 1648 Kommandeur eines schottischen Hilfsheeres für die englischen Royalisten, wurde jedoch von Cromwell geschlagen und gefangen; 1649 Enthauptung in London; seit 1630 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann (1) Harschleben
Johann (1) Harsleben

gest. 1642
Anm.: Ca. 1618-1637 Amtmann von Ballenstedt.
Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel

geb. 1602
gest. 1637
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1617 Administrator von Hersfeld; nach der erzwungenen Abdankung seines Vaters seit 1627 regierender Landgraf von Hessen-Kassel; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kitzliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Tobias (2) Hübner

geb. 1578
gest. 1636
Anm.: Sohn des anhaltisch-dessauischen Kanzlers Tobias Hübner (d. Ä.); Erbherr auf Storkau; 1608-1610 Hofmeister des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt-Dessau (1592-1615); 1610-1613 Hofmann des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach (1583-1625); noch 1614 Rat des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); nach 1614 Geheimer Rat und Hofmeister in Dessau; nach 1618 Kammer- und Justizienrat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1620 immer wieder Angehöriger des Engeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nutzbare").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Lars Kagg till Mariestad

geb. 1595
gest. 1661
Anm.: Sohn des Nils Matthisson Kagg (1547-1602); ab 1611 Kammerpage des Prinzen bzw. Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); 1616-1618 in niederländischen Kriegsdiensten; schwedischer Leutnant (1619), Hauptmann (1621), Adjutant (1626), Obrist (1628), Generalmajor (1633), Generalleutnant (1643), Feldmarschall (1648) und Reichsmarschall (1660); seit 1636 Kriegsrat; ab 1641 Reichsrat; Erhebung in den Freiherren- (1651) und Grafenstand (1653).

Weiterführende Informationen in der GND
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Christian Ernst von Knoch(e)

geb. 1608
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kaspar Ernst von Knoch (1582-1641); Erbherr auf Trinum; 1631-1639 in Kriegsdiensten, zuletzt als kursächsischer Obristleutnant und Generaladjutant (um 1637); ab 1641 Landeshauptmann des Teilfürstentums Anhalt-Zerbst; seit 1643 anhaltischer Gesamtrat; 1645-1650 Geheimer Rat des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1650 Direktor der Köthener Vormundschaftsregierung; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weichende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kaspar Ernst von Knoch(e)

geb. 1582
gest. 1641
Anm.: Sohn des Kaspar von Knoch (gest. 1588/89); Erbherr auf Trinum; 1597-1602 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); 1606-1632 Amtshauptmann von Harzgerode und Güntersberge; 1632-1636 schwedischer Rat und Amtshauptmann der halberstädtischen Ämter Oschersleben und Schlanstedt; ab 1636 Angehöriger des engeren Ständeausschusses im Fürstentum Anhalt; seit 1639 anhaltisch-dessauischer Geheimer Rat und Hofmarschall sowie Amtshauptmann von Sandersleben und Freckleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ausbreitende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
(Albrecht) Christoph von Krosigk

geb. 1576
gest. 1638
Anm.: Sohn des Adolf von Krosigk (gest. 1605); Erbherr auf Beesedau, Hohnsdorf, Alt- und Neusandersleben sowie Gnölbs; anhaltisch-dessauischer Kammerrat, Hofmarschall und Amtshauptmann von Dessau; seit 1623 Hauptmann der anhaltischen Landesdefension; seit 1628 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; 1617 Gründungsmitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbekommende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Volrad (2) von Krosigk

geb. 1612
gest. 1660
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben und Rathmannsdorf; 1631-1640 Kriegsdienst u. a. als Kornett unter Herzog Georg von Braunschweig-Calenberg (1582-1641), kursächsischer Leutnant (40 Monate), kaiserlicher Capitain-Leutnant (10 Monate), Rittmeister und Obristwachtmeister (um 1638/40); seit 1642 Mitglied des Größeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nötige"); vgl. Georg Lautenschläger: Mors Christianorum nunqvam præmatura [...], Leipzig 1661, fol. L r-Miv v.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Bernhard Lagemann

Anm.: Um 1631 Wirt des Gasthauses "Zum goldenen Helm" in Bremen.
Ernst Konrad (von) Lampe

gest. 1644
Anm.: Anhaltischer Adliger; Erbherr auf Güsten; schwedischer Rittmeister (1631), Major (1632), Obristleutnant (spätestens 1641) und Obrist (spätestens 1643).
Melchior Loyß
Melchior Louis

geb. 1576
gest. 1650
Anm.: Ab 1606 in anhaltisch-bernburgischen Diensten, zunächst als Einnehmer(?) der oberpfälzischen Regierung, spätestens seit 1620 als Pfennig- (bis 1633) und Schatzmeister, ab 1634 als Amtmann von Harzgerode und fürstlicher Obereinnehmer der Harzämter (bis 1637) sowie als Rat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (bis 1650); 1638/39 Bernburger Stadtvogt; 1639-1646 Hofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718).
Daniel Ludwig

geb. 1601
gest. 1636
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); ab 1622 Studium in Frankfurt/Oder; 1629-1632 Rektor der Stadtschule Bernburg, zugleich praktischer Arzt; seit 1632 Professor für Logik, Mathematik und Medizin am Zerbster Gymnasium Illustre; vgl. Marcus Friedrich Wendelin: Rector illustris gymnasii studiosis salutem, in: Programma Funebre & Epicedia Exequiis Viri [...] Daniel Ludovici [...] / Die 5. Augusti Anno MDC XXXVI. Servestae pie ac placide defuncti, Dicata a Collegis & Amicis, Zerbst 1636, o. S.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Wolfgang von Mansfeld-Vorderort

geb. 1575
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1545-1615); kaiserlicher Hauptmann (1602) und Obrist (1604/05); 1606 Obrist der Schwäbischen Kreisarmee; 1610 kursächsischer Obrist und Oberhauptmann des Vogtländischen Kreises; 1612 Obrist und Statthalter des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626); 1614 kaiserlicher Obrist; 1620-1623 kursächsischer Generalleutnant; ab 1623 Kommandant der ungarischen Festung Raab; seit 1624 endgültig in kaiserlichen Kriegsdiensten, zuletzt als Feldmarschall (1632); spätestens 1627 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1630/31 Statthalter der Stifte Magdeburg und Halberstadt; seit 1637 Geheimer Rat.

Weiterführende Informationen in der GND, Sächsische Biographie
Martin Milag(ius)

geb. 1598
gest. 1657
Anm.: Sohn des Schreibers Jakob Milag (1561-1637) aus Triestewitz bei Torgau; 1619-1622 Rechtsstudium in Frankfurt/Oder; 1622 Lic. jur.; 1623-1626 Advokat in Zerbst; 1626-1632 Amtmann von Bernburg; ab 1631 auch anhaltisch-bernburgischer Rat; 1632-1634 Rat im Hochstift Halberstadt unter dem schwedischen Statthalter Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dessen und Fürst Augusts von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) Rat; seit 1635 anhaltischer Gesamtrat; daneben anhaltisch-zerbstischer (1637-1645) und anhaltisch-dessauischer Kanzler (ab 1654); zudem anhaltischer Gesandter auf dem Frankfurter Konvent (1634), auf dem Regensburger Reichstag (1640/41), bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück (1645-1648) und auf dem Regensburger Reichstag (1652/53); seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Mindernde").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Joachim von Mitzlaff

gest. nach 1654
Anm.: Pommerischer Adliger; 1626/27 dänischer Generalkriegskommissar; 1631-1634 schwedischer Obrist, 1634 unter Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); 1635-1638 kursächsischer Obrist; 1636-1639 schwedischer Kriegsgefangener; kaiserlicher Obrist (1641-1646) und Generalkriegskommissar (1642); seit 1633 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Offene").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Daniel (1) Müller

Anm.: 1628-1630 und seit 1631 fürstlicher Amtmann von Gernrode; um 1637/38 vermutlich Kommissar der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg.
Gottfried Müller

geb. 1577
gest. 1654
Anm.: Sohn des Ascherslebener Bürgermeisters und Syndikus Dr. jur. Andreas Müller (1547-1610); Studium in Helmstedt (1593), Jena (1596) und Wittenberg (1599); Dr. utr. jur.; ab 1616 anhaltisch-dessauischer Rat und Kanzler; seit 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufweckende").
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Veit von Pappenheim (1535-1600); 1616 Konversion zum katholischen Glauben; 1617/18 und ab 1623 Reichshofrat; in bayerisch-ligistischen bzw. kaiserlichen und spanischen (1624/25) Kriegsdiensten als Rittmeister (1619), Obristleutnant (1620), Obrist (1622), Generalfeldwachtmeister (1626), Generalfeldzeugmeister (1629) und Feldmarschall (1631); seit 1623 kaiserlicher Kämmerer; ab 1629 auch kaiserlicher Kommissar für die Vollstreckung des Restitutionsedikts im Fränkischen Reichskreis; 1628 Erhebung in den Grafenstand; seit 1631 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Papst Urban VIII.
Erzbischof Maffeo von Nazareth
Bischof Maffeo von Spoleto
Maffeo Barberini

geb. 1568
gest. 1644
Anm.: Sohn des Antonio Barberini (gest. 1571); 1604-1606 Apostolischer Nuntius in Frankreich; 1604-1608 Erzbischof von Nazareth; ab 1606 Kardinal; 1608-1617 Bischof von Spoleto; 1610-1623 Präfekt der Apostolischen Signatur; seit 1623 Papst.

Weiterführende Informationen in der GND
Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Hans Ernst von Plato

geb. 1608
gest. 1653
Anm.: Sohn des Parum von Plato (1568-1627); Erbherr auf Grabow im Wendland; ca. 1615-1622 Edelknabe der Gräfin Sophia von Ostfriesland (1574-1630); ca. 1622-1627 zunächst Page bei Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630), dann Kammerpage bei Christian d. J.; 1628-1631 in kaiserlichen Kriegsdiensten unter Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); 1632 kursächsischer Kornett; danach Leben als Gutsherr; vgl. Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke, Bd. 2, Boppard/Rhein 1961, S. 270f., R 1496.

Weiterführende Informationen in der GND
Georg Rauch

Anm.: Um 1622/31 anhaltischer Landrentmeister (bis maximal 1637; Gutsbesitzer in Sixdorf.
Christian Reuthe

Anm.: Um 1631 Untertan in Bernburg, der seinen Vetter Eckhard (gest. 1631) erstach.
Eckhard Reuthe

gest. 1631
Anm.: Zuletzt Untertan in Bernburg.
Christoph Rieck(e)

geb. ca. 1573
gest. 1640
Anm.: Geboren in Schwäbisch Gmünd; 1614 Bekanntschaft mit dem Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, dem er vor allem auf dessen Reisen diente, u. a. 1622/23 als Kammerdiener und 1633 als Kammermeister; um 1630 Bernburger Hofmaler; später Maler der Fruchtbringenden Gesellschaft.
Kaspar Ritter

Anm.: Um 1629/32 Bediensteter (Lakai) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Johann Ritz

geb. 1579
gest. 1633
Anm.: Sohn des reichsstift-thornischen Statthalters Simon Ritz (gest. 1628) in Ubach over Worms; 1595-1599 Erziehung bei seinem Onkel Adolf Ritz in Dessau; 1599-1609 Dienst beim Leipziger Händler Simon Ritz (1564-1628); ab 1609 Leipziger Bürger und Angehöriger der Kramerinnung; später Kramermeister und Mitglied im Ausschuss der Bürgerschaft bei Verhandlungen mit feindlichen Truppen; seit ca. 1613 Beauftragter für Geld- und Handelsangelegenheiten der Herzöge von Schlesien, Fürsten von Anhalt und Grafen zu Solms; vgl. Christian Lange: Christliche Leichenpredigt Vber den Trostreichen Spruch Pauli 2 Tim 4 [...], Leipzig 1633, Bl. C4v-E1v.

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Hans Kaspar von Röder

geb. ca. 1610
gest. 1632
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); 1628-1630 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zuletzt schwedischer Korporal.
Hans Wolf Ernst von Röder

geb. ca. 1590
gest. 1632
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Hans von Röder (gest. 1604); seit März 1628 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Reinhold (2) von Rosen
Der Gute

geb. 1604/05
gest. 1667
Anm.: Sohn des Otto von Rosen (gest. nach 1638) auf Gresten (Linie Groß-Roop); Erbherr auf Ninigal, Bollweiler und Dettweiler; um 1621 Page am Stockholmer Hof; spätestens ab 1631 schwedischer Obrist, zuletzt unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); seit 1639 einer der Führer von dessen Weimarischer Armee in französischen (1639-1647) und später schwedischen Diensten als Generalmajor und Obrist; um 1649 französischer Lieutenant-général und Kriegsrat; ab 1652 Kommandant im Elsass.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Hans Rueß von Hopfenbach

gest. nach 1642
Anm.: Vermutlich Exulant aus dem Krainer Ritterstand; 1629-1631 Hofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Adeliche").
Daniel Sachse

geb. 1596
gest. 1669
Anm.: Sohn des späteren Halberstädter Superintendenten Daniel Sachse (1568-1605); Studium in Wittenberg (1609); Magister; 1621 Hofmeister in Leiden; 1624-1626 Pfarrer in Reupzig; 1626-1632 Hofprediger an der Schlosskirche St. Aegidien in Bernburg; seit 1632 Oberpfarrer an St. Jakobi, Superintendent und Konsistorialrat in Köthen; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 405.

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Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

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Jaroslaus Adam Schaffmann von Hemerles

gest. 1669
Anm.: Böhmischer Adliger; um 1631/32 schwedischer Obristleutnant, später Obrist.
Herzogin Eleonora von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Norburg
Geburtsname: Fürstin Eleonora von Anhalt-Zerbst

geb. 1608
gest. 1681
Anm.: Tochter des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1632-1658 Ehe mit Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Norburg (1581-1658).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Norburg

geb. 1581
gest. 1658
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); seit 1624 Titularherzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Norburg.

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Herzog Joachim Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön

geb. 1595
gest. 1671
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1622 Titularherzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön; seit 1625 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sichere").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Eleonora von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1590
gest. 1669
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; seit 1624 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Langmütige").
Martin Schmidt

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Badeborner Pfarrers Matthäus Schmidt (gest. 1626); fürstlicher Amtmann und Amtsschreiber in Harzgerode (bis 1632); anschließend Amtmann von Bernburg (1632-1637) und Ballenstedt (seit 1637).
Johann Schneidewind
Johann Schneidewein

gest. 1639
Anm.: Sohn des Johann Georg Schneidewind; zunächst in niederländischen Kriegsdiensten; 1625/26 Obristleutnant der Stadt Magdedeburg; 1626-1629 Gefangener des Magdeburger Rates; 1630 Obrist unter Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg, Administrator von Magdeburg (1587-1665); 1630/31 kaiserlicher Obrist; schwedischer Obrist (1631-1634) und Kommandant von Halle (Saale) (1631) sowie zuletzt Generalmajor; seit 1632 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wegräumende")

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Georg Schumann

gest. 1636
Anm.: 1615-1636 anhaltisch-bernburgischer Kammersekretär.
Georg Friedrich Schwartzenberger

geb. 1591
gest. 1640
Anm.: Sohn des Speyrer Reichskammergerichtsadvokaten Melchior Liborius Schwartzenberger; 1619-1632 anhaltisch-bernburgischer Gerichts- und Lehenssekretär; seit 1632 Hof- und Regierungsrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
König Gustav II. Adolf von Schweden

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Karl IX. von Schweden (1550-1611); ab 1611 König von Schweden; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johannes Stalmann

geb. 1577
gest. 1635(?)
Anm.: Sohn des Bauern Kaspar Stalmann (gest. 1619) in Lüttringhausen bei Remscheid; 1601-1603 Jurastudium in Herborn; Dr. jur. utr.; 1603-1609 Advokat und Dozent in Herborn; 1609-1612 gräflich-isenburgischer Oberschultheiß in Büdingen; 1612-1628 Rat und Kanzler des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dänischer Generalkriegsauditor; 1630 schwedischer Agent in Magdeburg; 1631-1634 schwedischer Kanzler der Stifte Magdeburg und Halberstadt; danach schwedische Gefangenschaft und Flucht in die habsburgischen Erblande; seit 1632 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abgezogene").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Adrian Arndt (von) Stammer

geb. ca. 1563/64
gest. 1636
Anm.: Sohn des Eckhard (von) Stammer auf Westdorf und Ballenstedt; Erbherr auf Rammelburg; um 1597 kurbrandenburgischer Kammerjunker; seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erquickende").

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Hermann Christian (von) Stammer

geb. 1603
gest. 1636
Anm.: Sohn des Arndt (von) Stammer (gest. 1611) auf Ballenstedt; 1622/23 Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; Kammerjunker (1623-1625) und Stallmeister (ab 1629) des Prinzen Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); seit 1635 Hof- und Stallmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erweckende"); vgl. Daniel Sachse: Christliche LeichPredigt/ Uber Den Tödtlichen Abgang Deß weyland WohlEdlen [...] Herman Christian Stammers/ [...], Zerbst 1636, Bl. Eiij r-Fiv r.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann Sturm

geb. 1587
gest. 1636
Anm.: Sohn des Köthener Bürgermeisters Balthasar Sturm (1551-1626); zunächst Syndikus in Köthen; 1618-1621 und ab 1626 Hof- und Regierungsrat des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1628 anhaltisch-zerbstischer Kanzler.
Jean T'Serclaes de Tilly
Graf Johann von Tilly

geb. 1559
gest. 1632
Anm.: Sohn des Martin T'Serclaes de Tilly (gest. 1597); zunächst in spanischen und lothringischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obristleutnant (1600), Generalfeldwachtmeister (1601), Obrist (1602), Feldzeugmeister (1602-1604) und Feldmarschall (1605) in Ungarn; ab 1610 Generalleutnant der Katholischen Liga; seit 1630 auch kaiserlicher Generalleutnant; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Graf Rudolf von Teuffenbach
Graf Rudolf von Tieffenbach

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Christoph von Teuffenbach (gest. 1598); kaiserlicher Fähnrich (1600), Hauptmann (1601), Obrist (1604), Kreisobrist jenseits der Donau und der Bergstädte (1613), Generalfeldwachtmeister (1619), Obristzeugmeister (1622), Feldzeugmeister (1627) und Feldmarschall (1631); 1608 und 1611 Obrist der mährischen Stände; ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; 1623 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1626 Oberstland- und Hauszeugmeister; seit 1630 Geheimer Rat; 1624 Erhebung in den Grafenstand; seit 1639 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
N. N. (von) Thal

Anm.: Um 1631 kaiserlicher Rittmeister.
Melchior Andreas von Trotha

geb. ca. 1580
gest. 1634
Anm.: Sohn des Friedrich von Trotha (ca. 1550-1615); Erbherr auf Gänsefurth und Burg Schadeleben; Mitglied des Größeren Ausschusses der anhaltischen Landschaft; seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Rote"); vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 57-88.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Wolf Friedrich von Trotha

geb. ca. 1583
gest. 1637
Anm.: Sohn des Friedrich von Trotha (ca. 1550-1615); Erbherr auf Hecklingen, Schkopau und Teutschenthal; zeitweise Fähnrich; seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchstärkende"); vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 92-129.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann von Viermund zu Neersen
Johann von Virmond zu Neersen

geb. 1588
gest. 1632
Anm.: Sohn des reformierten Adligen Ambrosius von Viermund zu Neersen (ca. 1550-1588); ab 1611 Herr von Neersen; 1616 Konversion zum katholischen Glauben; ligistisch-kaiserlicher Obrist (1619) und Generalwachtmeister (1630); seit 1629 kurkölnischer Kämmerer und Gouverneur von Bonn; 1621 Erhebung in den Freiherrenstand.

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Thilo von Vitzenhagen

gest. 1632
Anm.: Vermutlich Sohn des Wolfgang von Vitzenhagen (gest. 1612/13) auf Benndorf; Erbherr auf Benndorf und Ermsleben; zunächst Hofmeister der verwitweten Fürstin Dorothea von Anhalt-Dessau (1581-1631) in Sandersleben; Anfang 1628 Frauenhofmeister von Haus aus und Anfang 1630 Interimshofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens 1631 bis 1632 dessen vermutlich dessen Hofjunker, Rat und Hofmeister; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abtreibende").

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Balthasar Weckerlin

Anm.: Spätestens 1630-1635 und erneut seit 1637 Bereiter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1643); um 1635 Aufseher über dessen Rüstkammer.
Cuno Hartwig von dem Werder

geb. 1575
gest. 1640
Anm.: Sohn des Gebhard von dem Werder (1539-1612); Erbherr auf Werdershausen; 1623 anhaltischer Rittmeister; seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gemeine").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Werder, Familie

Anm.: Anhaltisches Adelsgeschlecht.
Heinrich von dem Werder

geb. 1578
gest. 1636
Anm.: Sohn des Gebhard von dem Werder (1539-1612); Erbherr auf Gröbzig; bis 1635 Land- und Kammerrat des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); zuletzt Angehöriger des anhaltischen Ständeausschusses; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fortkommende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Christoph Albrecht von Zanthier

geb. 1602
gest. 1667
Anm.: Sohn des Christoph Ernst von Zanthier (gest. 1621/22); Erbherr auf Brösigk; Kriegsdienst unter Markgraf Karl von Baden-Durlach (1598-1625) und Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1621/22) sowie in der niederländischen Marine (1623/24); 1625-1629 Hofmeister des Prinzen Georg Aribert von Anhalt-Dessau (1606-1643); mit diesem bis 1629 in kaiserlichen Kriegsdiensten; 1629-1631 Hofmeister der verwitweten Fürstin Dorothea von Anhalt-Dessau (1581-1631) in Sandersleben; ab 1631 schwedischer Rittmeister; seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fette").

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Aken
weiterführende Informationen
Alsleben
weiterführende Informationen
Altenburg (bei Nienburg/Saale)
weiterführende Informationen
Anhalt-Bernburg, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Dessau, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Köthen, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Plötzkau, Fürstentum
Anm.: 1611-1665 existierendes, jedoch unter der Landeshoheit von Anhalt-Bernburg stehendes anhaltisches Teilfürstentum.
Anhalt-Zerbst, Fürstentum
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Baalberge
weiterführende Informationen
Ballenstedt
weiterführende Informationen
Ballenstedt(-Hoym), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Barby
weiterführende Informationen
Barby, Grafschaft
weiterführende Informationen
Bautzen
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernburg, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Brandenburg, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Brandenburg, Markgrafschaft
weiterführende Informationen

Anm.: Kernland des Kurfüstentums Brandenburg.
Braunschweig
weiterführende Informationen
Braunschweig und Lüneburg, Herzogtum
weiterführende Informationen

Anm.: Die Teilfürstentümer Braunschweig-Wolfenbüttel, Lüneburg, Calenberg und Grubenhagen umfassendes Gesamtterritorium der welfischen Herzöge.
Bremen
weiterführende Informationen
Calbe
weiterführende Informationen
Cochstedt
weiterführende Informationen
Dessau (Dessau-Roßlau)
weiterführende Informationen
Dömitz
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Egeln
weiterführende Informationen
Elbe (Labe), Fluss
weiterführende Informationen
Erfurt
weiterführende Informationen
Frankfurt (Main)
weiterführende Informationen
Freckleben
weiterführende Informationen
Freckleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Frose
weiterführende Informationen
Gardelegen
weiterführende Informationen
Gatersleben
weiterführende Informationen
Gatersleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Hochstifts Halberstadt.
Gernrode
weiterführende Informationen
Gernrode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Glatz (Kłodzko)
weiterführende Informationen
Görlitz
weiterführende Informationen
Goslar
weiterführende Informationen
Gröbzig
weiterführende Informationen
Gröna
weiterführende Informationen
Gröningen
weiterführende Informationen
Gröningen, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Hochstifts Halberstadt.
Groß Quenstedt
weiterführende Informationen
Groß Salze (Bad Salzelmen)
weiterführende Informationen
Großalsleben
weiterführende Informationen
Großalsleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Güntersberge
weiterführende Informationen
Güntersberge, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Halberstadt
weiterführende Informationen
Halberstadt, Hochstift
weiterführende Informationen
Halle (Saale)
weiterführende Informationen
Hanau
weiterführende Informationen
Harzgerode
weiterführende Informationen
Harzgerode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Hasselfelde
weiterführende Informationen
Hecklingen
weiterführende Informationen
Hedersleben
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Helmstedt
weiterführende Informationen
Hessen-Kassel, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hettstedt
weiterführende Informationen
Höchst am Main
weiterführende Informationen
Hohenerxleben
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
weiterführende Informationen
Hornburg
weiterführende Informationen
Hoym
weiterführende Informationen
Kamenz
weiterführende Informationen
Kassel
weiterführende Informationen
Klein Quenstedt
weiterführende Informationen
Klein Rosenburg
weiterführende Informationen
Königshofen (Bad Königshofen im Grabfeld)
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Krottorf, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Hochstifts Halberstadt.
Lauban (Lubań)
weiterführende Informationen
Lausitz
weiterführende Informationen

Anm.: Historische, in die Markgrafschaften Nieder- und Oberlausitz geteilte Landschaft.
Leipzig
weiterführende Informationen
Limousin
weiterführende Informationen
Löbau
weiterführende Informationen
Lübeck
weiterführende Informationen
Magdeburg
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Mansfeld
weiterführende Informationen
Mecklenburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Meißen, Markgrafschaft
weiterführende Informationen

Anm.: Kernland des (albertinischen) Kurfürstentums Sachsen.
Neugattersleben
weiterführende Informationen
Niedersächsischer Reichskreis
weiterführende Informationen
Nienburg (Saale)
weiterführende Informationen
Nienburg (Saale), Stift
Anm.: Ehemaliges reichsunmittelbares Benediktinerkloster, das im Jahr 1563 säkularisiert wurde.
Nürnberg
weiterführende Informationen
Osterwieck
weiterführende Informationen
Pfaffengasse
Anm.: Pejorative Bezeichnung für die von geistlichen Territorien dominierten Regionen entlang des Mains und Rheins, die aus den Erzstiftern Köln, Mainz und Trier sowie den Hochstiftern Bamberg, Würzburg, Worms, Speyer, Straßburg, Basel und Konstanz gebildet wurde.
Pleißenburg, Festung (Leipzig)
weiterführende Informationen

Anm.: Nicht mehr existierende kursächsische Festung (anstelle des heutigen Neuen Rathauses) zu Leipzig, die baulich und rechtlich von der Stadt getrennt war.
Plötzkau
weiterführende Informationen
Plötzkau, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt; 1611-1665 unter der Landeshoheit von Anhalt-Bernburg stehendes anhaltisches Teilfürstentum (vgl. Anhalt-Plötzkau, Fürstentum).
Poley
weiterführende Informationen
Pommern, Herzogtum
weiterführende Informationen
Quedlinburg
weiterführende Informationen
Rieder
weiterführende Informationen
Rom (Roma)
weiterführende Informationen
Rostock
weiterführende Informationen
Saale, Fluss
weiterführende Informationen
Sachsen, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Salzwedel
weiterführende Informationen
Sandersleben
weiterführende Informationen
Sandersleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Schlesien, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schneidlingen, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Hochstifts Halberstadt.
Schönebeck
weiterführende Informationen
Schöningen
weiterführende Informationen
Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Selke, Fluss
weiterführende Informationen
Staßfurt
weiterführende Informationen
Stolberg, Grafschaft
weiterführende Informationen
Treuenbrietzen
weiterführende Informationen
Waldau
weiterführende Informationen
Warmsdorf
weiterführende Informationen
Warmsdorf, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Werdershausen
weiterführende Informationen
Weser, Fluss
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Wien
weiterführende Informationen
Wilsleben
weiterführende Informationen
Wipper, Fluss
weiterführende Informationen
Wismar
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Wittenberg (Lutherstadt Wittenberg)
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Wörlitz
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Wolfenbüttel
weiterführende Informationen
Wolfsburg (Alt-Wolfsburg)
weiterführende Informationen
Würzburg
weiterführende Informationen
Würzburg, Hochstift
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Zepzig
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Zerbst
weiterführende Informationen
Zittau
weiterführende Informationen
Bernburg, Rat der Bergstadt
Bernburg, Rat der Talstadt (Alt- und Neustadt)
Harzschützen
Anm.: Im Raum des Harzes 1624 entstandene Widerstandsgruppe zur bewaffneten Selbsthilfe gegen Söldner.
Euripides: Troades, hg. von Werner Biehl, Leipzig: 1970. [Nachweis im GVK]