Meilenm. | |
Von Grabova nach Ostrschieschova
zu Mittage, gehört noch dem Könige in Polen zu. |
3 |
Von dannen nach Wartemberg in Schlesien
vnser Nachtlager. Jst eine Stadt vndt Schloß, dem herren Carl hannibal von Dona zugehörig. Er hat die reformation1 in Schlesjen starck getrieben, vndt exequirt, alß Kayßerlicher commissarius. Jst auch destwegen sehr verhaßett, im lande. An itzo ist er zu Breßlaw, vndt nicht alhier. |
3 |
Wir seindt heütte durch viel holz gekommen,
vndt sandichten weg zu raysen gehabtt.
Zu Wartemberg habe ich mich vnbekandt gehalten.
Es ist von hinnen nach Breßlaw acht meilen,
Man kömbt auf die Ölse zu, herzog Carl Fridrich von Mün-
sterberg seine residentz, so auf halbem wege
ligt. Wir wollen vns aber morgen (wils Gott)
abstreiffen, vndt nachm Brigk zu, wenden.
Die Pollnische gräntze endet sich auf
anderthalb meil weges, hinder Wartemberg.
Petern des Prinzen Vladislaj reittenden lackayen vndt Balbierer
habe ich vmb seiner Thätigkeit willen, dienst vndt bestallung
zugesagt, mitt consens Seines herren.
Meilenm. | |
Von Wartenberg nach der Bernstadt
gehöret dem herzog henrich Wentzel von Münsterberg, Kayßerlicher Mayestät OberAmbtsver- walter2 in Schlesien zu. Es ist ein<e> stadt vndt Schloß, fein gebawet. |
3 |
Jncivilitè du Rittmaître Pechwitz, cocher, <qui me fit aller
a l'hostellerie.>
Mais la grande courtoysie du
Duc lequel vint en personne de Vielguht,
me querir de l'hostellerie, redressa tout.
Auf dem Schloß aße ich mitt dem herzog
vndt seiner Schwester3, auch dem Ober OberAmbts-
canzler Nostitz vndt andern cavaglieren.
[Meilem.] | |
Nachmittags, mitt dem herzog nach Vielguht
eine meile von der Bernstadt. Es ist ein forwer lusthaus aufm lande, gar sauber gebawet, wie ein kartenhaüßlein4, hat eine schöne Stühterey alda, hüpsche Stallungen, gärten, eichelmast, gehölze fischereyen, viehezucht, wiesewachs. et cetera <Thiergarten vndt damwildpret auch ander wildt.> |
1 |
Der herzog hat mich gar stadtlich, vndt
wol tractirt. Jhrer Liebden hofmarschalck
ist ein Tschammer, von geschlecht.
1000 Schafe, 50 Melckkühe, 500 fuder heẅ, 1200
ThalerThlr: alda aus der Mast.
A Madame geschrieben. <Mal servy, & suivy, de mes biberons.>
Jn die kirche, <mjtt dem hertzogk.>
Le Duc me presenta un cheval, par son Maréchal[.]
Meilenm. | |
Nach der mahlzeitt, gen Brigk
ein schön Schloß, Stadt vndt residentz, meines vettern, herzog Johann Christians, von der Lignitz, welcher mich auch gleichs- falß gar freündtlich willkommen geheißen, vndt tractirt. |
4 |
Die Trawrige zeitung erfahren, das der gute
alte Peter von Sebottendorff, zu Saulmur
in Franckreich, todes verblichen, den 5. Januarij,
also das er meine Gevatterschafft nicht erlebett.
Der König in Schweden soll den Tilly verfolgen nach
der Oder<Thona> zu, welcher vber die Thonaw, nach
Bayern zu, weicht.
Zum Brigk vber die Oderbrücke wieder gefahren,
nach dem wir im hineynraysen, zu Frankfordt vbergesezt.
Die Kayßerliche armèe, ist eben im aufbruch, vndt es wirdt
sehr vnsjcher zu raysen sein. Jedoch, Gott mag vns
durch helfen. Sie sollen einen anschlag auf dje
Laußnitz vor haben, dahin eben mejne straße
gehett.
Dem Marschalck zu Vielguht, wegen des anpræ-
sentierten pferdes, mein bildtnüß von
golde (etwas mitt edelgesteinen ver-
setzett) vberschickt, durch Sigmund Deuerlin von Fal-
ckengrundt schriftlich, <Peter nimbts mitt. perge>
Nota: zu Breßlaw, hat es 300 kretz-
schmäer (wie sie es heißen) oder Braw-
haüser. Vndt ist die bürgerschaft da-
selbst, in 12 fähnlein abgetheilett, welche
vndterschiedlich starck sein, die
mindesten zu 300 Mann, die
stärcksten, zu 500. Sonsten haben Sie
ein Tausendt Mann geworbenes
volck in Breßlaw, zur garnison liegen.
Jch habe alhier zum Brigk, das fürstliche hauß besehen,
Jst prächtig gebawet, nach deme zu Krakaw, von
Meines vettern Großherrenvatter, vndt hat
feine gemächer, vndt gallerien rings herumb.
Die Schloßkirche ligt im Schloß. Jst nicht vbrig groß
|| [[Handschrift: 284r]]
aber fein gebawet, vndt gezieret. Es ist auch,
der Lignitzische vndt Brandenburgische Stammbawm
darinnen wol zu sehen. Der Lignitzische Stamm,
deriviert vom Könige Piasto auß Polen her,
so vor 800 Jahren, regiert hatt. Die Lignitzische be-
gräbnüß seindt auch vndterm Chor, darinnen;
das gewölbe ist aber, (wie braüchlich) zugemawert.
Jn dem alten Saal, jst dje habspurgische
Genealogia, nach lebensgröße abgemahlt,
zu besehen.
Jm Stall bin ich auch gewesen, welcher gar
fein gebawet, vndt mein vetter, hat seine pferde
darinnen. Darnach sejndt wir mitteinander
auf den wall spatzirt. Es ist eine feine
festung, vndt soll 8 bollwerck haben.
hinauß nach Garbendorf gefahren, alda
die Stühterey ist, vndt viel feine pferde,
Stuhten vndt fohlen gesehen, auch den Obersten
Borsida, meinen alten bekandten alda ange-
troffen, Jtem: einen Saradetzky, vndt einen Obrist leutnant
Sighofer. Jls ont souppè avec nous, & il y a eu apres
le repas querelle entre moy & Borsida a cause de la
|| [[Handschrift: 284v]]
bataille de Prague car nous estions fort yvres, <mais
particulierement a cause de la levèe de Pologne & du pain nojr. etcetera>
<dont il se mocquoit.>
Donnerstag♃ den 5. ⁄ 15. Aprill.
J'ay estè fort malade, <& dormy<demeurè au lict> jusqu'a 3½ heures
apres midy.>
Le Duc m'a fait fort prier de quitter la
disgrace conceuë contre le bon Cavalier Borsida.
Luy mesme le Colonel m'a fait prier, par le
Capitaine des g la garde du Duc (nommè Osorofsky)
& par le Conseiller Borwitz, aussy par le Maréchal
Tschern, de vouloir oublier la disgrace, etcetera[.]
Je l'ay fait, ne me souvenant plus, de tout ce,
quj a estè dit, <mais en partie.>
Hier i'ay donnè le mot, Iean Christian. <auiourd'huy Briegk.>
La femme du Duc, est noble, de la famille
Setzschin, d'une extraordinaire beautè. Elle a
estè faite Baronne par l'Empereur, & comme
aussy ses enfans. Le frere5 de son Pere, a
estè Evesque de Breslaw, & Vicaire
de l'Empereur (Oberambt)[.] Sans cela, c'est
une famille noble déz 800 ans[.] Les deux
fils d'elle sont fort malades, dont le Duc a un
grand crevecoeur.
Le Duc & son frere ont 800 gentilshommes
soubs soy, les Ducs de Münsterberg 200.
Nota Bene Je doibs dissuader, au Duc de Liegnitz son voyage
a l'Empire, <& particulierement qu'il ne se marie plus.>
Freitag♀ den 6. ⁄ 16. Aprill.
Meilenm. | |
Nach genommenem abschiedt von Meinem vetter,
gefahren nach der Ohle lustige Stadt vndt Schloß, zwischen der Oder vndt Ohle gelegen, auch ist das schloß etwas feste. |
2 |
Mein vetter, hat mich durch dero
Raht Borwitz, vndt durch Rittmeister Tham alda tractiren laßen. Es liegen 2 compagnien Kayßerliches volck aldar. |
|
Nachmittags gen Breßlaw
alda mich der haüptmann Zedlitz von der Lignitz vndt Seidlitz, so ich in J- talien gekandt, angesprochen. |
4 |
Der Raht hat mir auch gratulirt.
Plaintes a cause des oppressions de la solda-
tesque en Silesie, & autres griefs.
Les soldats emmeinent la noblesse de
leurs biens, jeunes & vieux, au lieu de la
contribution. Les Polacques sont fort jnsolens.
Les gens du Colonel Götze ont menacè de le
tuer, a cause qu'il a receu de l'argent,
& ne le leur a point baillè. Jl fait
fort mal seur a voyager.
Der Raht hat mir (nach beschehener gratula-
tion) 12 kannen mitt süßem, mitt vngrischem,
vndt anderm wein geschicktt.
Samstag♄ den 7. ⁄ 17. Aprill.
Nota Bene An hern Schafgotzsch von Breßlaw aus geschrieben.
Petern naher Polen abgefertigett, mitt
schreiben etcetera etcetera[.]
Meilenm. | |
Von Breslaw durch die schöne Stadt, gen
Steffansdorf. ezliche rechenen vierdtehalb. Lißa vndterwegens auf zwo Meilenm. von Breßlau gehöret einem patritio6 zu, ein hüpsches haüßlein wolgebawet. |
4 |
Von Steffansdorf, nach Parchwiz
ezliche rechenen drittehalb Meilenm. |
3 |
Mein vetter herzog Jörgen Rudolf hat mir einen
vom adel entgegen geschickt mich anzunehmen.
Jhre Liebden seindt im hause, mitt dero Rähten accom-
pagnirt meiner im hofe gewärtig gewesen, vnd
haben sich meiner ankunft erfreẅet.
Plaintes par tout, a cause des oppressions.
Die 8 Tragoner, habe ich nachm Brigk wieder
zurücka geschickt, ihnen 8 ReichsthalerRthlr: verehrt,
vndt 4 ReichsthalerRthlr: zehrung.
Sonntag☉ den 8. ⁄ 18. Aprill.
Eine Predigt angehört vormittags.
An herzog von M<ü>nsterberg vndt Andere geschrieben.
Avis das der feindt (wie man die Schwedischen
oder ChurSäxische alhier zu lande, nennet) im an-
zuge auf Schlesien zu seye. Gibt destwegen,
bey etzlichen, große furchtt, denn viel pawren,
vndt ackerleütte zu dienen gezwungen worden,
auch andere meütinirisch sein.
Ce soir nous avons beu a table les santèz
du Grand Prince de Moscovie, du Prete[!] Iean,
du Roy de Pouloigne, & de l'Empereur & tout plein
d'autres.
Montag☽ den 9. ⁄ 19. Aprill.
Mitt Meinem vetter, spaziren gegangen.
Dissuasiones der Moßkowitischen expedition.
1. Polonica fides wehre bekandt. Man möchte
den Soldaten nicht halten, was man mir zusagen
thete. 2. Printz Vladislaus dörfte in der
wahl præterirt, vndt Casimirus ihm vorge-
zogen werden, dieweil Vladislaw den Jesuitern
feindt vnd den Evangelischen holdt wehre.
3. Mejne land, vndt leütte, würden es
entpfinden, wann ich also meine vocation
deserirte, So würden jch es auch, gegen meine
Brüder, (deren vormundt ich wehre) nicht
verantworten können. 4. Es hette wol
beßere occasiones anderswo, da ich auch
beßer, meinem Stande vndt qualiteten
nach, würde tractirt werden, denn
in Polen, nehmlich zu Venedig, oder sonsten.
5. König jn Schweden, wehre gewjß
mitt immiscirt, vndt mitt im spiel. Es
wehre Sich derowegen wol in acht zu nehmen.
6. Moßkowiter wehren beßere Christen, als
die Papisten. etcetera <7. hollsteinische freündtschaft von Oxonia her.>
Wir haben heütte zu Mittage, des Römischen
Kaysers, Königs in Franckreich[,] Königs in Dennemark[,] Königs in Schweden[,]
Churfürsten von Meintz, Churfürsten von Saxen, vndt
anderer fürsten gesundtheitten getruncken,
wie auch des Patriarchen Cyrillj von Constan-
tinopel, des Superintendentens zu Berlin,
des hofpredigers alhier zu Parchwitz, etcetera[.]
Dem Obrist leutnant Kreüßelwitz, mein güldenes
bildtnüß, vndt gnadenpfenning præsentiren
laßen.
Mein vetter, hat mir heütte einen wolzugeritte-
nen Castanienbraunen hengst verehrt. Gott gebe
zu glück, sintemahl ich bißhero vnglücklich mitt pferden.
Jhre Liebden seindt gegen abendt, etwas vnpa<ä>ß<lich>, am
stein worden.
Dem Stallmeister, <Dumorofsky> habe ich einen Türkißring
verehrt, vor das præsentirte pferdt, vnd 5 ThalerThlr: half-
tergeldt. Ach sonsten die verehrungen ins hauß,
laßen außtheilen. Jost Andreß Randaw habe
ich vrlaub zu wege gebrachtt, mitt mir hinein
ins Fürstenthumb zu raysen.
Zeitung daß Goa in OstJndien von holländern erobert seye.
Dienstag♂ den 10. ⁄ 20. Aprill.
Meilenm. | |
Von Parchwitz, nach genommenem abschiedt
gen hahn alda mich der Stampelinus zu Mittage, von wegen Seines herren, tractirt. |
4 |
Vom hahn gen Buntzlaw
alda Kayßerliche besatzung gelegen, vndt mich vngern einlaßen wollen. Jedoch, hat es Capitän Canard, hernachmalß, gar höflich, endtschuldigett, gegen mir. |
3 |
Mittwoch☿ den 11. ⁄ 21. Aprill.
Meilenm. | |
Von Buntzel, gen Görlitz
in einem futter, nicht ohne große gefahr, im holtze vndt langwieriger heyde, auch augenscheinlicher bereittung der straßen, durch die Crabahten, vndt Polen, welche kurz vor vnß, ezliche dörfer geplündert, vndt ich habe keinen paß bey mir gehabtt. Wir haben neundtehalb Stunden, vber diesen fünff meilen gefahren. |
5 |
Lausnitz. Zu Görlitz ligt itzt der Obrist leutnant Langefeldt
mitt 3 compagnien zu roß, vndt 1 compagnie zu fuß,
auch seindt diesen abendt, noch 2 compagnien zu
roß darzu kommen. Er hat mich alsobaldt,
willig vndt gern ejngelaßen.
Wir haben nicht die ordinarie[!] landtstraße
gehalten, sondern nur <ein pawer hat vns einen furt gewiesen> abseits, auf Rohten-
waßer zu, gefahren, welches dorf aber, e-
ben so wol noch heütte ausgeplündert worden,
benebens andern dörfern. Wir haben auch
vndterwegens, kleider, hembder, vndt
weiberzeüg gefunden, so sie den leütten, kürtz-
lich müßen außgezogen haben.
Die lignitzischen Tragoner, habe ich vollends
mittgenommen, biß nach Görlitz, ihrer Sieben.
Man will vns bereden, es habe der König in Schweden,
albereitt Jngolstadt, Augspurg, vndt Donawert,
eingenommen, vndt den Tilly gleichsam vmbzingeltt. et cetera
Tempus Veritatem demonstrabit, seu falsitatem.
Was zu Görlitz zu sehen, jnsonderheitt das heilige grab, habe ich
albereitt, anno 1629 aufgeschrieben.
Obrist Mörder hat mich besuchen laßen. Jst neutral.
Donnerstag♃ den 12. ⁄ 22. Aprill.
Meilenm. | |
Von Görlitz nach Bautzen
vndterwegens in einem dorf gefüttert. Den Obrist leutnant Löben auf 1½ meilen von Bautzen ohngefehr im felde angetroffen, vndt ein eckgen mitt mir fahren laßen, welchen vnvorsehenen occursum ich zwar, vor ein glück gehalten, aber er sagt, er könne mir an jtzo nicht 50 Reütter, will geschweigen 1000 zu wege bringen, sjntemahl alles vorn König jn Schweden, vndt Chur Sachsen weggeworben wird, auch gar Bawern aufgesetzt werden. |
6 |
heütte Morgen kam Oberster Mörder, noch zu
Görlitz zu mir ins losament. Offerirte sich
gar cortesisch zur Pollnischen werbung. Riehte
mir die armaturen in hamburg vnd Lübeck zu
kauffen, vndt nach Dantzigk lifern zu laßen,
Musterplätze in Polen, an der deützschen gräntze,
zu nehmen, die dienste in Polen, wehren guht,
man würde wol bezahlt, in Schlesien köndte
|| [[Handschrift: 289r]]
ich noch Reütter, vndt knechte kriegen, insonder-
heitt die waßer Pohlen, So wehre auch Lawenburg
vndt Pyttaw in Pommern, Pollnisches lehen, alda viel
vom adel sich aufhielten, welche mir gern
zuziehen würden. Jn Schlesien köndte mir
auch herr Schafgotzsch zur werbung helfen.
Viel latitirten so nicht dem Kayser dienen
wollten, vnd nicht wieder ihn dienen dörften.
Jm Reich würde ich wegen der Schwedischen vndt
ChurSächsischen vielen werbungen, schwehrlich zu
volck gelangen können, auch die arma-
turen nicht erhalten.
Der alte Obrist leutnant Wolff von Löben, riehte mir
auch, die bewehrung in den Seestädten zu
suchen.
Zu Bautzen hat mich der Oberste Fitzthumb7 besucht,
vndt mir gar starck gerahten, nach Dresen[!] zu ziehen,
dieweil es wenig auß dem wege, vndt dem
Churfürsten, gar wol gefallen würde, combien que
Nota Bene ceste route, me soit grandement a contrecoeur,
Nota Bene pour plusieurs raysons, & pour un danger, quj m'y menace.
Nota Bene Die zeitung ist gewiß, daß der König jn Schweden den Tilly geschlagen.
Der Raht zu Bautzen, hat mir gleichsfals, (wie zu Görlitz) den wein
|| [[Handschrift: 289v]]
verehrt, vndt ich habe sje, wie zu Görliz, zu
gaste gehabtt. Jls se plaignent fort des
tailles, & imposts, mais le plus de ce qu'il
faut qu'ils payent de ces maysons là
les contributions quj sont brusléz, & que le
peu des edifices entiers, surporte les brisèz
ou bruslèz.
Freitag♀ den 13. ⁄ 23. Aprjll:
Meilenm. | |
Von Bautzen, nach Bischofswert
ein städtlein alda noch reliquien von der Crabahten ihrer excursion, so Sie vergangenen herbst, biß auf Dresen[!] vorgenommen, vngehindert von der ChurSächsischen armèe, (welche auf ½ meile weges, darvon gelegen) zu sehen. |
3 |
Alda bin ich in meinem intent, vmb vielerley
vmbstände willen, sehr Jrre gemacht worden, auch von allen meinen bedienten, einhelliglich. Bjn derowegen, mitt doppel- tem intent, auf Radebergk zugezogen, mein Nachtlager alda zu nehmen, in bösem Steinichtem wege, <so auch vmb ist.> |
3 |
Nota Bene Nota Bene Nota Bene Avis daß König in Schweden, 24 ThalerThlr: vndt ejn
pferdt zum anrittgeldt gebe, volck zu bekommen.
Nota Bene Es ist gar großer schrecken, in diesem lande zu
Meißen, vndter dem völcklejn, vndt gleichsam
ein Panicus terror, wegen besorgenden ein-
bruchs, des Kayßerlichen volcks.
Samstag♄ den 14. ⁄ 24. Aprill.
J'ay oubliè d'escrire avanthier, que le vieux
Löben, me dit, que si ie<le Roi de Suède> continuoit ainsy seule-
ment en Allemaigne d'y tenir le pied ferme
que je verrois qu'il s'y rendroit sj puis-
sant & si formidable qu'il ne se soucieroit
Nota Bene plus de personne, nj du Roy de France, nj
de pas un Roy, ou Potentat, de la Chrestientè,
moins de l'Electeur de Saxe ou d'aulcun autre.
Jch habe die resolution nacher Dresen[!] zu ziehen, fast
wieder meinen willen, endern müßen, denn alles mir
Nota Bene dahin wiederstanden, ich auch im Trawm, durch eine vision Meines
Nota Bene hernvaters Sehligen vor vnglück gewarnet worden, auch meine bedien-
Nota Beneten so stets vmb mich sein, alle eine angst vndt bangigkeitt,
vor dieser rayse gehabt. Zu dem so vernehme ich, es seye an
itzo, so wol ein Kayserlicher als Schwedischer gesandter8 zu Dresen[!],
werde es schwehrlich allen beyden, recht machen können,
|| [[Handschrift: 290v]]
So soll auch der Churfürst, in vollem vfbruch sein.
Je n'ay point prjns plus assèz d'argent, avec
moy. L'incommoditè de la basle quj veut sortir
paraventure. Es hat keinen haber zu Dresen[!], vor
die pferde. Jst alles theẅer. Viel betteley. Man
kan wirdt im wirtzhause, nicht außquittiret. Ie doibs
estre espion de Silesie, & Pouloigne, cela je ne scaurois
faire. Competence avec le Duc Franz Albrecht de Saxe quj
y est, a cause de la preseance. Les affaires que
i'y voulois traitter, sont conti<n>gentes, & mal
asseurèes, & peut estre, en aurois je mauvayse
satisfaction, & partirois malcontent. Le boire
extraordinaire Mon humeur, ne le peut supporter, etcetera[.]
Meilenm | |
Bin derowegen nach dem frühestück, gen Großen
hahn gezogen, ligt von Radebergk alda ein ChurSächsischer diener die zeitung gesagt, es hette der König abermals, den Tilly geschlagen, (nach neẅlichstem treffen am Lech, darinnen er 8 mille Mann verlohren) vndt er Tilly wehre durch einen schenckel geschoßen. Solches sollte ein bohte vom König an den Churfürsten, gestern gebracht haben, das nähermahlige hette ein currier gebrachtt. perge |
4 |
Sonntag☉ den 15. ⁄ 25. Aprill.
Meilenm. | |
Wir ziehen spatziren ein drey tage hero, eben
als ob vnsere pferde nicht müde genung wehren, vndt haben auf Leiptzigk zu ge- wolt. Seindt derowegen, vom Großen hahn, an die fehre gefahren gegen Strehlen vber, in meinung vber die Elbe zu setzen, Als wir aber kaum fast an das vfer gekommen, hat der Sturmwindt vndt der Strom die fehre so starck vnderwarts getrie- ben (mitt verwunderung des Fehrmeisters, welchem dergleichen in drey iahren nicht wiederfahren) das man mitt dem schwert- ruder, nicht gründen können, haben derowegen wieder zurückb fahren müßen, da wir dann, als der Sturm immer stärcker worden, also das die fehrleütte sich nicht fortzukommen getrawet, wieder an dem ersten vfer ans landt sezen, vndt auf Torgaw zu (welches viel näher ist) fahren müßen. Es hat auch diese nacht meinem Stall- || [[Handschrift: 291v]] meister getraẅmet er hette mein bestes pferdt, (so ich izt bey mir habe) den braunen Lignitzer geritten, vndt wehre mitt in die Elbe geschwemmet, daß ihm das waßer an dem halß zusammen geschlagen. So wahren auch vnsere pferde (deren von Parchwiz auß, an jzo 16 vndt 15 personen starck sejn) in der fehre, zjmlich scheẅ, theils auch etwas muhtwillig, also nahe vbereinander stehende, vndt hatten nur zwey fehrleütte. Jch trawe auch ohne das der Elbe wenig, dieweil ich lebensge- fahr, vielerley difficulteten, vndt inconvenien- tien darauf ausgestanden. |
2 |
Meilenm. | |
Von der Elbe nach Costorff
alda wir gefüttert. |
1½ |
Von Costorff gen Torgaw
Nachtlager. |
2 |
Ehe wir vbe in die Stadt kommen, durch
die neẅe viereckichte Schantze,
vndt dann vber die Elbebrücke ge-
fahren.
J'ay acheptè deux bagues d'un orfevre, un
rubin, pour 8 DalersDal: & un chrysolit pour 4 Dalers.
<Disparere co'l Sigmund Deuerlin e sua scusa scongiurata. perge perge perge>
Montag☽ den 16. ⁄ 26. Aprill.
Meilenm. | |
Von Torgaw nach Dieben
zu Mittage, nach dem wir erstlich auf Weidenhain, darnach auf Breßel zukommen |
3 |
Meilenm. | |
Von Dieben, nach Jeßnjtz
jnß Anhaltische. Es hat heütte sehr gestürmet, auch geschloßet. perge perge perge |
3 |
Dienstag♂ den 17. ⁄ 27. Aprill.
Meilenm. | |
Von Geßnitz nach Cöhten
alda wir gefüttert im schwartzen bären, in abwesen des hernvetters Fürst Ludwigs, welcher zu halle ist. |
3 |
Von Cöhten nach Bernburgk
<in heüttigem Schnee, windt, Schloßen, regen, Sonnenschein, Aprillenwetter.> |
2 |
Beyde zeitungen confirmiren sich,
<1.> Das der König jn Schweden, dem Tilly
in Bayern 8 mille Mann abgeschlagen,
der Tilly verwundet, der Altringer vndt Me-
rode geblieben. perge
<2.> Das die Spannische Silberflotte
gantz zertrennet, vndt durch Schifbruch
vndtergangen, mitt großem weheklagen der Spannjer.
Mittwoch☿ den 18. ⁄ 28. Aprjll.
Jn die kirche, vndt predigt angehörett.
Vetter Geörg Aribert, jst herkommen,
Je luy ay offert, une Lieutenance
Colonelle de mille chevaux harquebuziers.
Præsident[,] Schwarzberger[,] Marschall[,] Melchior Loys, baillif, &cetera
haben mitt mir conversirt.
Fürst Augustus hat mjr, wieder verhoffen, die hi-
nüberkunft, nach Plötzka abgeschrieben.
Le Prince Aribert est party apres disner,
& s'est fort contentè de mon offre, s'il
estoit libre, mais il est encores prisonnier,
du C<omte> Heintz Wilhelm de Solms, defunct
n'a gueres, les gens duquel l'ont prins
auprès de Nurenberg, quoy qu'il ait eu
un passeport du Roy de Swede pour aller a
l'enterrement de feu Madame sa Mere.
Jl m'a proposè Keidel, pour Oberst Wachmeister &
Walwitz, pour Rittmaître Taubenecker,
aussy, pour Capitaine ou Rittmaître[.]
Le President m'a relationnè, comme devant quelques
semaines, le Comte de Pappenhejm, a desfait auprès de
la riviere Weser, trois Regiments Kagg, Schafmann,
& Rose, & les a chassè jusqu'icy, Mais un com-
missaire Finlandois, vn vieillard Andrè, les a
fait rebrousser, pour se joindre au Général Todt, quj a
17 mille hommes en campaigne, & va attacquer Pappen-
heim lequel n'a que 13 mille hommes. On donne en-
cores la contribution, octuple aux villes, &
quadruple au pays, horsmis en mon territoire,
quj a relasche, les villes, jusques au mois
de May, & le pays, jusqu'en Aoust, apres
la moisson. Negromont, me dissuade la levèe,
disant que le Roi de Swede, s'en scandalizera,
a cause des trefues expirantes en trois ans
& du dernier affront des lettres bruslèes <en Poloigne>, Item:
de nostre alliance, laquelle veut, que l'on tienne les enne-
mis du Roy, pour nos ennemis, & qu'on ne permettra
en Allemaigne nulle levèe, ni achapt des armes,
Jtem: de la rudesse des Polonnois, lointainance du
pays, secrete assistance Swedoise, donnèe aux Moscovi-
tes, voire publique levèe permise, l'affaire de la Contè
d'Ascanie en bon train, mon pays en danger, meil- || [[Handschrift: 293v]]
leure occasion ailleurs, tout est bandè,
contre la mayson d'Austriche. Je n'au-
ray pas le moyen, d'armer les gens, & de
fournir, a l'argent d'avance, que
tous mes parents, me le dissuaderoyent. perge perge perge
Heidenreich9 Stadtkämmerer a commis adultere,
me doibt fournir d'amende, 5<6>00 DalersDal: combien
que la volontè<l'effect> n'en soit manifeste, ains la
volontè (conatus)[.] Ludwig Arendt doibt payer
200 DalersDal: a cause qu'il a commis faussetè en
se prostituant<faysant tuteur> d'une femme, & il ne l'estoit
pas, devant mon<vor meiner> gouvernement Regierung.
Je vends du vin, pour 200 Dalers, gar-
dant le reste jusqu'a ce que je voye, l'es-
perance des vendanges, Dieu aydant.
Melchior Loyß doibt sonder. perge perge perge Je luy donne permission
d'aller a Nüremberg, pour retourner a la foire
de Naumburg, <& faire mes affaires:> <perge perge perge>
Jost Andreaß Randaw, habe ich diesen
Morgen abgefertigett, vndt ihm vor seine
aufwartung, ejnen Rubinring verehrt.
Donnerstag♃ den 19. ⁄ 29. Aprill.
Schreiben von Madame.
Von Bernburg nach harzgeroda in Gottes nahmen,
alda ich Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, kindt vndt schwestern
Gott lob in gutem zustandt vor mir gefunden, vndt
viel briefe auch verworrene händel.
heütte seindt vnsere pferde geschwellet worden
welches auf der gantzen rayse nicht geschehen.
Freitag♀ den 20. ⁄ 30. Aprill.
Malefitzsachen, wegen Wjnckelers. perge perge perge
vorgenommen.
Fjschen laßen, zum Güntersperga. <haben 70 Pfund (libra)℔: hechte an 3½ Mandeln,
Jtem: 26½ Pfund (libra)℔ Carpen, an 6 stücken.
Jtem: 75 Pfund (libra)℔: Speißefische, alß Rohtfedern vndt Schleyen.
Jtem: 5 schock Pärsche, so stracks abgestanden.>
Nach Rechnungs[-] vnd haushaltungssachen gefragt.
Samstag♄ den 1. Mart
Samstag♄ den 21. Aprill.
Briefe in Franckreich, an Bruder Frizen, hern von Dona, vndt Adolf Börstel[.]
Den armen Sünder Winckeler, richten laßen, vndt
mitt dem Schwert begnadigett, wie die vorigen Räuber.
Gestern haben wir vnsern klejnen Erdmann
Gideon angefangen zu endtwehnen, da er nur
¼ Jahr altt ist. Gott gebe zu glück vndt
gedeyen. Wir seindt ohne das vnglücksehlig
mitt den ammen. Nonobstant cela, je doute
fort de sa longue vie. Mais la force
de Dieu peut tout, & sa bontè n'est
pas raccourcie. Sa Volontè saincte,
& tousjours louable, sojt fajte, Amen.
Sonntag☉ den 22. Aprill.
Zweymal Predigt gehört.
Von einem großen Schweinskopf gegeßen,
welches schwejn, baldt nach meinem ver-
raysen, geschoßen worden. Es ist sehr
groß gewesen, vndt man ist ihm, jn den
Stollbergischen[,] Aßeburgischen[,] Manßfeldischen vndt
hiesigen forsten, offt vndt vjel <Jn die zehen iahr lang> nachgegangen,
aber gleichwol vergebens, bjß vns endtlich, das
glück beschehrt gewesen. <Der kopf hat gewogen
42 Pfund (libra)℔.[,] die hautt 52 Pfund (libra)℔[,]
das wildpret 154 Pfund (libra)℔[.]
Es ist schon außgeweidet gewesen.>
hauptmann Knochen zugesprochen.
Axt hat 8 trawren zusammen, <an itzo.>
Montag☽ den 23. Aprill.
<(Jl y a 8 semaines que je suis party d'icy, pour aller en Poloigne)>
J'ay montè a cheval, & veu l'action de mes
nouveaux chevaux.
Pioggia dopò desinare. <Baignè apres disner.>
Antwortt, von Doctor Backofen, daß er nicht kommen kan oder willc
et cetera[.]
Dienstag♂ den 24. Aprjll.
Der Müntzmeister, von Stollberg, Ziegenhorn, jst
ankommen, meine bergwercke, zu besichtigen, vndt
vielleicht anzunehmen, dann Sie jhm gar wolgefallen.
Dieu nous doint unefois bonne Fortune. Er lobt sie
sehr, (als ich mündtlich mitt jhme geredet)[.] Saget, es seye
ewig schade, das man das bergwerck, also liegen
laße, Er verhoffet, 1 zentner Ertz alhjer, solle 6 loht
Silber geben, da er zu Stollberg nur 2 loht gjbtt,
vndt alhier, hette man das bley, zum forthel10, da
es zu Stollberg, nicht wehre, sondern auß Polen, vndt
anderen orten müste geholt werden, vermeint es
wehren endtweder ignoranten oder eigennützige
leütte drüber gewesen, so es darnach, als sie ihren
Schnitt darvon gebracht, liegen laßen.
Il me donne pour un centner de cuyvre, qu'il me faut
prendre a Eisleben, au lieu du payement de bois, 26 florins (Gulden)f:
& je l'accepte pour 28 florins (Gulden)f:
Jch habe ein handtschreiben, vom hertzog henrich Wen-
tzel zu Münsterberg, entpfangen gar höflich.
Zeitung das es nicht allein gewiß, daß der König in Schweden
die so oft confirmirte Schlacht in Bayern erhal-
Nota Beneten, Sondern auch daß er Augspurg eingenommen
Nota Bene habe mit accord, der Tilly verwundet, der
Nota Bene Altringer vndt Merode todt seyen, herzog in Bayern
außgerißen. perge
Jtem: das der Ragozi mitt 40 mille Mann auf
Oesterreich zu jm anzuge seye.
<Jtem:> Das zu Constantinopel ein vfstandt vndter
den Janitzscharen sich erhaben11, vndt in præsenz
Nota Bene des Türckischen Kaysers, der primo Ve-
zier wegen vorenthaltener bezahlung, von
ihnen gesäbelt worden. Man hat Sje
müßen, mjtt 600 mille ducaten, befriedigen.
<Jtem:> Daß Goa in OstIndien, von den holländern,
erobert seye.
<Jtem:> Das dje Pohlen resolvirt, wjeder die Moßko-
wjter, 50 mille Mann im felde, zu halten.
Mittwoch☿ den 25. Aprill.
Ein vnnützschreiben, von Bruder Ernsten, wegen
v̈beler mesnagirung. Je luy ay respondu,
de bon ancre par un Recepisse fort maigre.
Es werden numehr, viel lächße, nicht allein zu Deßaw,
sondern auch zu Bernburgk gefangen, vndt hat man
mir heütte, zween große lächse geschickt, deren
einer, 19 Pfund (libra)℔:[,] der ander 20 Pfund (libra)℔: gewogen.
Starcke regenwetter. <Larronnerie a l'avoyne.>
Donnerstag♃ den 26. Aprill. 1632.
Zeitung das Pappenheim, general Feldtmarschalck, Stade
endtsetzett, vnd general Todt, auch herzog von Lünenburg stargk
vmb secours anhalten. hingegen soll König in Schweden,
starck vmb München herumb grassiren, vndt
Augspurg die gewaltige Stadt, gewiß inne haben.
Die Fridländischen, marschiren nach der Thonaw zu.
Jch habe die Fr Schafe zehlen laßen, auf den hatzge-
rödischen[!] Schäfereyen. Alhier befunden, <durch Axt vnd Sigmund Deuerlin>
310 Melckende Schafe, darundter 4 hammel den
knechten, (des Schafmeisters vorgeben nach) gehörig gewesen.
17 Jährlinge. 261 lämmer, 361 hammeliähr-
linge, zwey[-], vnd dreyiahrige vndt gelde Schaf[!] vnderejnander.
Summa 949 haüpter, alhier zu hazgeroda[!], ohne was
zu Güntersperga, Schiele, vnd Bernroda ist.
Hartzgeroda.
<Anno
1632.> Donnerstag♃ Noch den 26. Aprill.
Jch habe den Kremmelingk den hartzschützen,
(dieweil keine genugsame indicja wieder
ihn vorhanden) mitt raht der Regierung,
auf freyen fuß gestellet, vndt loßgelaßen.
Zu Schiela hat Vitzenhagen vndt Caspar Pischel gezehlt:
181 | MelckSchafe, |
22 | gelle schafe darundter 7 böcke, |
23 | Alte hammel, |
48 | zeithammel, |
59 | iährige zibben Lämmer, darundter
sieben iährige böcke, |
46 | iährige hammel. |
[Summa] lateris 379 | |
149 | lemmer. |
[Summa] lateris 528 inß gemenge, ohne
der knechte Schafe. |
Folgends der knechte Schafe:
79 | MelckSchafe, |
65 | zibben vndt iährige hammel |
[Summa] lateris 144 Altt, vndt | |
61 | lemmer, von der knechte, Schaffen. |
Mitt Caspar Pfau conversirt wegen des Amts hazgeroda[!].
Jl s'en excuse.
Freitag♀ den 27. Aprjll.
Zeitung das general Pappenheim so Staden endtsetzt, vom general Todt vndt
herzog von Lünenburg aufs haüpt geschlagen seye.
Meilem. | |
Von hatzgeroda[!] nach Ballenstedt
dahin mich Meine freundliche herzlieb(st)e gemahljn convoyirt, vndt die freẅlein dechantin dahin bescheiden von Quedlinburgk. |
1 |
Nach der mahlzejtt, hinauß nach Padeborn
gefahren, den großen Teich alda zu fischen,
vndt etzliche wenig carpen gefangen.
Der Müntzmeister von Stollberg Ziegenhorn
hat mir geschickt zween proben vom
hatzgerödischen[!] bergwerck, die eine helt
der proportion nach der Centner, 12 Pfund (libra)℔
bley, 1 lot silber, die ander 19 Pfund (libra)℔:
bley[,] 1 lot silber.
Jch habe accordirt mitt dem Richter
von Rieder, auf ein holzfleck im Gernrödischen
Von 193 Morgen[.] Soll mir von iederm
Morgen 2 ThalerThlr: geben, halb auf Johannis vbers
iahr, halb Michelis vbers iahr, vnd 100 ThalerThlr: vorauß.
Samstag♄ den 28. Aprill.
Nach dem frühestück, jst Meine freundliche herzlieb(st)e ge-
mahlin, gen hartzgeroda, ich gen Bernburgk,
vndt freẅlein Anne Dorothee gen Quedlinburg
vndterm Thor zu Bernburg habe jch die Fürstin von
Deßaw, so auf ihres herrnvatters Landtgraf
Moritzen begräbnüß zeücht, rencontrirt.
Schreiben, außm landt, zu Wirtemberg.
Gestern hat Vriel von eichen zu Güntersperga vndt
Bärenroda gezehlet:
1. Zu Bärenroda:
Jm gantzen gemenge 342 haüpter.
Darundter 154 gelde vieh, vndt 188 Melckvieh.
Der knechte vieh ist befunden, 155 haüpter, da-
rundter 82 gelde vjeh, vndt 73 melckvieh, et cetera etcetera[.]
Nota Bene[:] 34 haüpter so der Schäfer zu Elroda außwin-
tern laßen, vndt vor 2 tagen wieder zu sich genommen.
108 lämmer im gemenge.
80 der knechte.
2. Zu Güntersperga:
haüpter. | |
Melcke Vieh | 358 |
Geldevieh | 246 |
<604> | |
|| [[Handschrift: 10v]] | |
Lämmer
darundter 83 hammellämmer, vndt 100 zibbenlämmer. |
183 |
Knechtevieh
darundter auch die Schmeerschafe. |
183 |
Der knechte lämmer | 110 |
Alt Schafvieh 58 stück iedes 1 ThalerThlr:
thut 58 ThalerThlr:[,] des Jungen viehes 395
Stück iedes zu 12 Groscheng: thut 197 ThalerThlr: 12 Groscheng:
Summa Schafviehes 453 Stück, thun
zu gelde 255 ThalerThlr: 12 Groscheng: so
die Schafmeister zu Bernburg vndt Zepzig, ohne
ferrnere Remission zu erlegen. perge
<Nota Bene[:] die 55 ThalerThlr: seindt ihnen doch noch remittirt, biß auf 200 ThalerThlr:>
Sonntag☉ den 29. Aprill.
Jch habe dennoch an Mejnen bruder geschrieben, vndt
ihn des respects erinnert, nicht in weittlaüftige
disputation mich einlaßen wollen.
Ein 50erley sachen expedirt.
Predigt gehöret.
Præsidenten[,] Schwarzberger[,] Melchior Loys, <Sigmund Deẅerlin> vndt andere abgefertiget.
Johann von Axt, einen treẅhertzigen abscheidt gegeben,
|| [[Handschrift: 11r]]
vndt ihn in gnaden dimittirt. Er jst selbdritte,
weggezogen, vndt hat mir gar tawrig vale-
dicirt. Jst auch meiner gar fein inne worden,
vndt hat sich in meinen humor, wol wißen
zu schicken. Gott geleytte jhn, glücklich
zu hause, vndt beschere mir wieder zu
seiner zeitt einen wolqualifizirten
Stallmeister.
229 |
ThalerThlr: von heedenreichs12 strafe.
(Soll aber noch 371 auf Johannis gebe gott erlegen) |
200 | von Madame wein. |
252 | von den Schäfern zu Zeptzig vndt Bernburg |
1050 | so ich von Ballenstedt mittgebracht.
<Darundter 500 Fürst Augusto[.]> |
100 | aufs holzfleck so Richter von Riedern
erhandelt auf Johannis vbers Jahr zu bezahlen. |
200 | M. Lo Mein geldt, Melchior Loyß zu berechnen. |
50 | Axten geschenckt. |
Meilenm. | |
Diesen abendt, nach heimb, gefahren
alda reconsolè Jean quj se desespere a cause des calomnies a luy imposèes. |
4½ |
Montag☽ den 30. Aprill.
Meilenm. | |
Vollends, nach hartzgeroda
nach dem frühestück. Alda erfahren, daß sjch diese nacht, 5 compagnien Sparrembergischer dragoner, mit großem irrespect, gleichsam mitt gewaltt, ejngequartieret, ob man ihnen schon proviandt genugsam, auf die dörfer zu verschaffen, angebotten. Sie haben die leütte geschlagen, vndt vbel tractirt. heütte seindt Sie wieder von hinnen gezogen. |
2 |