Zweymal in die kirche.
Der Raht hat dem haüptmann das valete
bancquet, (bey der Pfarrerinn) gegeben.
heütte hat hanckel ein schwein gelifert,
so er geschoßen, welches 2 zentner, vndt
44 Pfund (libra)℔: gewogen.
Songe comme si i'eusse senty par la bouche
par la nèz & par tout, comme un corps mort,
revenant d'un lointain voyage, &
Nota Bene que ma femme & ma soeur Sybille eussent
eu horreur a me bayser, ou s'accoster
trop près de moy. Mais en effect
i'ay senty a bon escient une telle odeur
en ma chambre, en veillant hier au
soir & a ce mattin. Dieu vueille
que cela ne nous denote quelque sinistre
accident & malheur.
Der kleine Erdtmann Gideon, jst
kranck vndt vnpaß an den zähnchen;
Gott lindere sejne schmertzen.
Nota: Il rimedio del sangue del deto
aureo, del Padre al suo figliuolino, tre
gote, deve esser buono per il mal caduco.
|| [[Handschrift: 42v]]
Il Nostro figliuolino, hà havuto, questa notte,
e hoggidj̀ [...], jl morbo d'Epileptico, Jddi per
glj gran dolorj, de'dentj. Jddîo lo conservì, per
la sua immensa bontà, se glj piace.
Tentazionj hoggjdj grandjssime, secondo l'ordj-
nario, alcunj annj in quà. Hier sera,
ognj cosa mj fù contraria, ancora andando
a spasso, jnsino a sollecitarmj alle bestemmie,
contra l'uso mîo. Jddîo me lo perdonj.
Ejlende schreiben vom Præsidenten vndt hernvetter Fürst Augusto
das wegen der[!] Rosenburger schanzenbawes Fürst Ludwig
auf vns vngehalten, dictatorie gebeütt,
Ergo Morgen gebe gott eine zusammenkunfft
zu Plötzkaw.
Vnsers kleinen Schwachheitt hat continujrt,
Gott erbarm sich vber ihn. Es scheinet, das
die symptomata von den heftigen schmertzen
der zähne so ihm wachsen, herkommen.
Nihil sjne causa1, & nulla causa sine
causato, nec causa, nec causatum, sine
causa prima, (quæ est DEVS)[.]
Zeitung das dje Schwedischen vor<vmb> Nürnberg noch liegen,
vndt ezliche glückliche rencontres, wieder die
Bayrischen vndt Friedländischen gehabtt.
Jtem: das das Thumbcapitel zu Trier, jhren
Erzbischoff, vndt Churfürsten abgesetzt, die-
weil er mitt Franckreich vndt Schweden,
so sehr correspondiret.
Jtem: das König in Frankreich in Lottringen ezliche
plätze eingenommen.
Jtem: das Graff henrich vom Bergk,
gewiß rebelliret, <wieder Spannien.>
<Behttag Monatlich.>
Das freẅlein von Schömberg, Thumbdechantin
von Quedlinburg ist anhero kommen, mitt dem
Medico gestern abendt, nach deme
wir Sie abholen laßen.
Avis; daß der Junge Röder, hanß Caspar,
von Seinen eigenen Reüttern erschoßen worden.
Der La maladie du petit continue, mais
pas du tout si violemment. Dieu ait pitiè
du povre enfant, & luy donne relasche
par sa Sainte grace, s'il luy plaist.
Einen bohten nach Berlin, zu Marggraf Sig-
mundt meinem vetter geschicktt, vndt mich
erkundiget, ob der Prjntz, Vladislaus Sigismundus
in Pohlen, noch gewiß König worden, vndt
ob der Churfürst von Brandenburg persöhnlich auff
die krönung werde. perge
Jn die kirche, vndt Gebeht.
Avis von Bernburg daß mir zwar bey
nähermahligem hagelwetter bey Zeptzigk
am getraydig in etwas schade geschehen, aber
etwan auf ein 50 oder 60 ThalerThlr: werth, aber
(wiewol es einerley strich gehalten)
so haben doch die benachtbarten eben durch
den schawerschlag viel größeren schaden
gelitten, miraculo quodam.
Donnerstag♃ den 5ten: Iuljj.
Nostre enfant est tousjours encores malade,
& a le hautmal depuis trois jours quasj
a toutes heures. Il semble que Dieu le
voudra retirer a soy, comme les aultres.
C'est un grand cas que nul remede luy
veut ayder quoy qu'ayions un mede-
cin & force medecines auprés.
Ceste nuict le pauvre petit, l'a eu
par sept fois, le jour quelquesfois 10 fois.
Jl semble quel soit jmpossible que sa
tendreur puisse surmonter ce mal.
La volontè de Dieu soit faite, sj nous
ne pouvons ployer, par prieres & souspirs,
sa misericorde, <& vaincre ce genie Asmodee.>
Auff das Reheblahten, abermalß hinauß
geritten, aber kejn glück gehabtt, <diesen Morgen.>
Diewejl der Thäter, so Rödern geschoßen,
ein Radischleber ist, vndt ertapt worden, alß
|| [[Handschrift: 44v]]
habe ich ihm dem Major Lampe zur gebühr-
lichen bestraffung, abfolgen laßen. Er
vndt sein camerade ein Ballenstedter, haben
ein weibesbildt nohtzüchtigen wollen,
auch einen Reütter (auß ihrem eigenem
Regiment) absezen, welche beyde frevel-
thaten, der corporal Röder, als jhr
vorgesezter offizirer, erstlich mitt
worten, endtlich, (nach vielfältig:
erlittener, vngebührljcher worttwechß-
lung) mitt dem degen gestrafft, vndt
den Ballenstedter gestochen. Er ist aber
nicht darvon gestorben, darauf jst der
Radischleber darzu geritten, vndt
hat Rödern, mitt dem pistol durch vndt
durch geschoßen, vermeinende, es wehre
seinem camerade zu viel geschehen,
wiewol sie alle beyde vndter sejnem
commando. Darauf seindt Sie alle
beyde weggeritten, der Ballenstedter nach dem
|| [[Handschrift: 45r]]
feinde zu, der Radischleber hieherwarts,
vndt haben erstlich Rödern geplündert, vndt
ihm sein pferdt genommen. hindter Winnungen
aber haben sie den Radischleber bekommen,
vndt in die eysen geschlagen. Dann Lampe
einen corporal mitt 8 Reüttern, her-
warts ins Fürstenthumb geschickt,
ihn zu verfolgen, vndt lebendig oder Todt
hinzulifern, welche ihn von Winnungen,
nach Ballenstedt gebrachtt, vndt weil
es diese beschaffenhejtt mitt Rödern,
meinem lehenmann[,] <aufwärter> vndt vndterthanen
hatt, nehme ich mich billich seiner an,
vndt laße ihm den Thäter, zum Regjment
abfolgen. Röder aber ist die ganze
nacht, also verwundett vndt vnver-
bunden liegen blieben, biß jhn den
andern Morgen ohngefehr ein fuhrmann gesehen,
vndt mitt sich nach Treẅen Britzen
geführt, da ihn Lampe durch medicos,
vndt Feldtscherer fleißig warten leßet.
|| [[Handschrift: 45v]]
Lampe hat auch, diesen Reüttern, so den
Thäter verfolget, alles preiß geben, was
sie an pferden, vndt anderm, beym Thäter, an-
treffen würden. Dem Ballenstedter,
hat er auch nachsetzen laßen, vndt ver-
meint, (wejl er beschädiget,) ihn einzuholen.
Jch habe vber vnsern kleinen Erdt-
mann Gideon nachmittags <oft> behten laßen.
Er hat die paroxismos fast alle
Stunden am tage. Gott erbarm sich
des armen kindes: perge perge perge vndt lindere
ihm seine große angst, vndt schmertzen.
Il a fort pleu ce soir, comme si le temps
portoit aussy compassion, avec nostre
pauvre enfant & petit vermisseau.
Martin Schmidt ist von Quedlinburg wiederkommen,
avec nulle aggreable resolution.
Avis, das der Graf von Stollberg außgewichen
mitt allen den seinigen gar eylends,
dieweil ihm Graf von Pappenheim soll wegen
Könjgstein, mitt feẅer vndt Schwerdt gedröẅet
haben.
Es hat sich gestern abendt, noch gegen 5 vhr
ohngefehr wieder vermuhten, mitt vnserm kleinen,
zur beßerung, angelaßen, vndt da wir ver-
meinten, er läge in agone mortis,
(wie er dann fast keinen athem geholet,
auch der pulß fast nicht mehr geschlagen,
die augen im haüpt sich verwendet,
die beyne steiff worden, auch mehr
indicia mortis, des medicj andeütten
nach darbey gewesen) hat da hat
Gott der Allmächtige vnser gebeht
erhöret, vndt ihn wiederumb zu etwas
kräfften kommen laßen, iedoch müßen
wir nicht sicher sein, vndt haben inte-
rim Gott dem Barmherzigen vatter,
innbrünstig lob[,] ehr vndt danck zu sagen
ihn auch ferrner fleißig anzuruffen,
er wolle das angefangene werck,
zu seinen ehren gnedig vollführen. et cetera
Schreiben, vom Obrist leutnant Geörge Leßler, vom
hause Manßfeldt, welcher sich gantz vndterthänig bedanckt,
das jch ihm die gnedige cortesia erwiesen,
vndt ihm dje bestraffung seiner Soldaten an-
heimb gestellet, will sie auch wißen zu
bestraffen. hat derowegen einen Fendrich
mitt 15 Soldaten anhero geschickt, die
verhafteten Thäter, abzuholen, so ich nacher
Ballenstedt remittirt.
Wiedrige schreiben vom Præsidenten in Ludwig
Arendts vndt der Gernrödischen sache etcetera[.]
Der schluß zu Plötzkaw ist dahin ge-
gangen, man sollte wieder den Rosen-
burgischen Schanzenbaw, protestiren, etcetera[.]
Wieder an Præsidenten geschrieben. perge
Doctor Engelhardt ist gestern abendt auch ankommen.
Der kleine hat, Gott seye es gedanckt,
gar wol geschlafen, vndt es scheinet
|| [[Handschrift: 47r]]
das ihm Gott wieder wolle stärcke
verleyhen, vndt ihn nach außgestandener
großen mattigkeitt, wieder laßen
zu kräften kommen. Sonsten soll
die Epilepsia alhier bey allen kindern
fast gemeine sein, welches ezliche
dem waßer zuschreiben wollen, als
welches gar zu viel Metall mitt sich
führe, sintemahl sonsten die constitutio
aeris, vor gar gesundt, alhier ge-
halten wirdt.
Jch habe wiederumb, die außschreiben
ergehen laßen, in der contribution
solche soll durchgehends in allen
Aemptern vndt städten auf den
15den: huius, vierfach gegeben werden.
Naperschky ist mitt dem page Brandt,
glücklich auß Preüßen, ankommen.
Die ernennung vndt wahl des Vladislaj ist
gewißljch geschehen. Gott gebe zu glück.
Avis, von Bodenhausen, daß sich der Schwedische
Raht von Staßfurtt, der fjscherey, so den
Krosigkischen verliehen, anmaßet, vndt
mir also, jn meine landesfürstliche hoheitt, ein-
greiffen will, cum minis, etcetera etcetera[.]
Nun hat es Bodenhausen, mir als der
Krosjgkische vormundt zu Erxleben, mir
als landesfürsten, (deßen jus terrjtoriale,
vndt feudale hjerundter mercklich jnteres-
sirt jst) bjlljch berjchtett, vndt zu ferrne-
rer verordnung, gelangen laßen.
Bericht, von Caspar Pfau mündtlich, in der Gernrödischen
sache, Jtem: das dje 16 OrlogsSchiffe,
des Königs in Dennemarck, auf Gröen-
landt zu, gelauffen, wjeder die holländer,
Nota Bene welche aldar, sich wieder des Könjgs
willen, ejnnjsteln, vndt bawen wollen.
Avis: das das<e>r Pappenhejm, in der person
bey Cölln seye. Etzliche seiner Regimen-
ter aber vmb hammeln vndter dem Grafen
von Gronßfeldt. et cetera
Sigmund Deuerlin ist von Weymar wiederkommen, mitt
schreiben vndt vertröstungen von herzog Albrechtt,
aber nichts gewißes, touchant le payement,
de Madame ma Compaigne.
Krackeel, mjtt dem Ambt Rammelburg wegen
derer von ihnen, vnß arrestirten wagen, dieweil
sie ejne handt voll heẅ genommen, vndt
Sie haben darzu Ballenstedter angehalten,
da es doch von harzgerödern beschehen.
Jch habe repressalien gebraucht, ej-
nes hirten so mir eine wiese abge-
meyet.
Neẅlich jst auch schon, zwjschen dem
Ambt Falckenstein vndt diesem ortt,
wegen Pfandung, discrepantz vorgangen.
Nota Bene Nota Bene Avis: das es gar sehr anfänget,
Nota Bene hin vndt wieder an der pest zu sterben,
insonderheitt zu Artern, Wurtzen,
vndt Leiptzig, alda albereitt täglich,
ein 15 personen begraben werden.
Jn der Oberpfalz, soll der König in
Schweden 1½ Regjmenter, des Dübaldts
eingebüßet haben.
Ragozy, soll sejn jn Mähren, ejngefallen.
Der Churfürst von Saxen, soll auch 7ben
Regimenter, darundter Mein Bruder
Fürst Ernst auch ist, dem König in Schweden
zuschigken, 4 zu roß vndt 3<2> zu fuß.
Der Stadt Maestrich setzen die Staden
noch starck zu.
König jn Spannien, jst zu Barcelona,
wirbet starck, zum Jtalienischen kriege.
Mon frere Ernst s'abbouche avec mes
sœurs a Mühlingen.
<Zeitung das die Wolfenbütteler garnison, helmstadt, vndt
Schöningen geplündert.>
Schreiben vom hertzog Wilhelm von Weymar
in zimlichen guten terminis.
hanckel hat einen zehenendigen hirsch geschoßen. <hat gewogen
3 zentner,
8 Pfund (libra)℔: <Die hautt[,]
geweyh, kopf
vnd füsse 72 Pfund (libra)℔:
abgang[.]>
<Bleibt 266 Pfund (libra)℔
an wildpret[.]>>
Es scheinet das mir Gott vielleicht, nach so
mannigfaltigem außgestandenem vnglück
will ein blicklein glücks beschehren,
sintemahl vnlängst sechs neẅe
bienenschwarm in meinem garten zu
Bernburg sich gefunden, vndt zu Padeborn
auf meiner gemahlin gühtlein, 5 bienen-
schwarm, welche affluentz, man pfleget
vor ein sonderbahres glück zu halten.
Sonsten, ob sich schon dieses iahr, gar
vor ein fruchtbahres Jahr, ansehen leßett,
so machen vns doch die gewaltig viele
regen, bange, es möchte dem getreydig so
wol als dem wein schaden zufügen. Es
hat nun ein 14 tage aneinander, fast alle
tage, geregnett.
Antwortt von Berlin, vom Markgrafen Sigmundt,
das zwar der Prinz Vladislaus in Pohlen, in
großem respect, aber zum Könige noch nicht
erwehlet seye, dann man zuvor zwischen
Polen vndt Schweden, will einen frieden
schließen. Churfürst von Brandenburg seye
in Preüßen, will sich auf der nähe, wegen
seines suffragij endthalten, vndt den<r>o
Preüßischen Stadt2, jn etwas, reformiren.
Doctor Engelhardt abgefertiget, dieweil es
sich mitt meinem kleinen, (Gott lob vndt
danck) zur beßerung anleßet. Der
Allmächtige verleyhe vns nur, die contj-
nuation, vndt bestendige beßerung.
Gar ein höflich schreiben, von Sond Arnstedt,
von Graf Anton G henrich zu Schwartz-
burgk (le tiltre juste) mitt bitte,
seine sachen, jn gewahrsam zu nehmen,
vndt vielen dienstlichen erbjehten.
Nota: Jm Cöthnjschen antheil, jst der hagel-
schade 9 dörfer, auf 62000 ThalerThlr: liquidirt
worden.
Guarda la gamba. Es laßen sich die
Nota Bene Schwedischen offizirer gar sehr verlautten,
Nota Bene dieser Bernburgische antheil müße viel ein
Nota Bene mehreres vndt schweereres leyden, als die
andern antheile, darumb das ich seye
in Polen, bey des Königs feinden gewesen.
Jn die kirche.
Mon enfant est derechef aujourd'huy
fort malade. Dieu vueille unefois desployer
sa misericorde & retirer son jre de nous.
Car nous ne sommes qu'hommes; non Anges.
Geantwortett, dem Grafen von Schwarz-
burgk, rendendoglj la cortesia. perge perge perge
Gegen abendt einen Rehebock aufm
Reheblahten gefangen, nach dem ihn Andreß
Türckhammer erstlich angeschoßen, <hat
65 Pfund (libra)℔: gewogen.>
Præsident schreibt, sich vbermorgen gebe gott einzu-
stellen.
Bruder Ernst schreibt mir, will
zum Könige mitt seinem Regiment,
offerirt mir brüderliche willfahrung
vndt composition etcetera[.]
Alte Stammer ist gar vngehalten
auf seinen Ambtmann3 zu Rammelburgk
wegen seines procedirens, gegen meine
fuhrleütte, etcetera etcetera[.] Bittet keine vn-
gnade auf ihn destwegen zu werffen.
Schwarzenberger ligt zu Bareyt. Jst
mitt großer gefahr dahin kommen,
vndt laßen sich diese Ascanische
tractaten gar schwehr an. etcetera
J'apprehends que mon Alezan
(que je tjens pour mon Bucephale
puis qu'il me connoist sj bien)
soit ensorcelè. Il est fort triste,
change de pas avec admiration,
|| [[Handschrift: 51r]]
& va comme l'amble, au lieu du
beau trot, qu'il avoit, devient maigre,
& quinteux. En somme <il> est tout changè.
Cela me perce vifuement le coeur,
car je l'ayme comme un homme fidele.
Fortune de Rehebock signifie un
Nota Bene figlio maschio, disoit quelqu'un?
Jordan Ernst pachtmann zu G<B>ernroda, judi-
cirt, daß der Fuchs, die schwehre noht
habe, dieweil sein geblüht, (als er
im Majo gelaßen worden,) so schwartz
gewesen, er<der gaul> offt jm stall, zjttert,
vndt bebett, vndt gehet, als wann
jhm die schenckel gespannt wehren,
Sonsten frist er noch sein futter,
Gott behüte jhn, vndt siehet noch
frisch vmb sich, wann er nicht den
kopf, jn die krippe hänget.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, ist mitt der
Thumbdächantin freẅlein von Schömberg,
nach Quedlinburg gezogen. Jch habe Jhrer Liebden
vollends gar, biß gen Schöningen er-
laübett.
<Jch habe> Einen neẅen hofmeister, hanß Schäfer
genandt, i<a>lhier auf dem forwergk zu
hartzgeroda annehmen laßen, vndt den
alten abgeschafft, vber halß vndt kopf,
dieweil die pferde vndt ägker
zimlich vbel gewartett gewesen, auch
sonsten noch vmb einer andern vrsach willen.
Antwortt vom hofmeister Schilling, das er
gar gerne will mittziehen in Polen <etcetera>
bedanckt sich der offerta. perge
Mein kleiner Erdtmann ist wieder
etwas vnlustig gewesen, hat in 24
stunden nicht geschlafen, hat auch zim-
liche flatus, vndt tormina. Gott
schicke alles, zur erwüntzschten
beßerung.
Wie i<J>ch gestern meinen fuchs fleißig besehen,
auch den sachen lange nachgedacht was ihm
doch eigentlich mangeln müste, da habe
ich befunden, das er sich müste vorn
am buch verstaucht haben, wegen
des zuckens vndt vielen zappelens,
auch kronckens vndt stähnens so er
führet, wann er in den bergen gehen,
oder sonst hartt tretten, vndt sich
wenden soll. Vielleicht mag es ihm
geschehen sein, als er mitt mir in
den sumpf gefallen, da er sich ge-
rißen, vndt wehe gethan mag haben.
Ob nun wegen des schmerzens symptoma-
ta zuschlagen, kan ich nicht gewiß wißen.
Jordan Ernst, will ihn schmieren mitt
einer geädersalbe, darzu er nimbtt:
Popolium 4 Grang:[,] loeröel 4 Grang:[,] petrolium
4 Grang:[,] Alde 4 Grang:[,] hanföel oder leinöel 4 Grang:[,]
daxfett vndt grüne butter nach proportion.
|| [[Handschrift: 52v]]
Gott gebe mir glück darzu.
hauptmann caspar ernst knoch hat albereitt zwey ämbter quittirt,
Schlanstedt aber vndt Oscherßleben behalten.
Einsiedel ist von Quedlinburg wiederkommen,
dieweil Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin den
von Wieterßheimb, vndt Bayern,
mittbekömbt.
Eiche hat heütte eine zusammenkunft, mjtt
deme von der Aßeburgk, z auf der gräntze
gehalten, wegen Seiner Schäferey vndt Trift
so er mir zu nahe läst kommen, vom Boden-
schwende auf meine Schielische ägker
wieder befugnüß. Et Eiche s'est tresbien
& dignement comportè, en ceste legation<cest abbouchement>,
monstrant un fort bon jugement,
scavoir, dexteritè & a bonne reso-
lutjon, portèe a bien servir, & a ne
laisser faire nj tort, nj prejudice a son maître[.]
Nota Bene Sono tre cose, che cagionano grandissime
dissensionj e malevolenze tra vicinj;
1. Cominciar dal suo proprio capriccio
|| [[Handschrift: 53r]]
un nuovo pastoraggio e pecoraggia. 2. Far
nuovj molinj, 3. Princjpjar un nuovo
comercio, da vender & far la birrha da
per se stesso.
Præsjdent jst nachmittags herkommen: Jl dissuade
fort mon voyage en Poulogne & n pour plusieurs raysons,
entre autres deux principales, l'une:
1. Que le Roy de Swede a dit voyant la
lettre de Madame ha ha, da haben wir wieder
einen neẅen General in Polen bekommen:
Wir müßen ihm zur werbung helfen.
2. Que Fürst Ernst a dit avoir entendu du Palatin
Auguste, daß der König gesagt hette, wo ich würde
vor Polen werben, so wollte der König
das Fürstenthumb Anhalt, eben so kahl
machen, wie er Bayern gemacht hette.
Pfalzgraf Augustus hette replicirt, was köndten
aber die andern hernvettern davor, da
hette der König sawer auß gesehen, vndt
nicht viel drauf geantwortett. Auch
gesagt, der Mußcowiter wehre sein Bunds-
verwanter, wer wieder ihn dienete, den hielte
er vor seinen feindt. perge
Nota: der hertzog von Fridlandt, hat
dem Churfürsten von Saxen, carta bianca vom
Nota Bene Kayser vndterschrieben zugeschickt, darauf
sollte er die friedensartickel schrejben,
Nota Bene wie er selber wollte vndt gut fünde.
Nota Bene Es hats aber der Churfürst, wegen der
alliantz vndt machtt des Königs in
Schweden nicht thun dörfen. hierinnen
stehe ich an, ob nicht das dictum stadt
finde: Beatj Pacificj4, insonderheitt
vnser Oberhaüpt, deme man zum
höchsten verpflichtett (nechst Gott) vndt wie
Paulus sagt: Jsts müglich so habt mitt allen
Menschen friede.5 Jtem: Suchet friede vndt
iaget ihm nach.6 Die bluhtgierigen werden
ihr leben nicht zur helfte brjngen.7
Selig seindt die Barmhertzigen, denn Sie
werden Barmhertzigkeitt erlangen8, Selig sejndt
die friedefertigen, denn Sie werden Gottes
kinder heißen.9
Jn die kirche.
Avis, das die beyden armèen die Kayße-
rische vndt Schwedische nur eine halbe meile
voneinander liegen, nahe bey Nürnberg,
vndt hetten beyderseits mangel an proviandt,
dörften wol baldt mitteinander schlagen.
herzog von Fridlandt, soll 60000 Mann ef-
fective starck sein, vndt tapfere Solda-
ten, gut volck darundter haben.
König in Schweden soll kaum halb so stargk sein,
hat nicht vermeinet daß der herzog in Fridlandt,
eine solche macht, (so baldt) sollte zusam-
men bringen können. Die Weymarischen
trouppen vndt Gustavus Horn, werden
numehr schwehrlich ohne sonderbahre
große gefahr zu ihm stoßen können,
wejl die läger so nahe aneinander liegen.
Mitt dem Præsidenten allerley conversirt
vndt tractirt.
<Avis, daß der Graf von Stollberg, wjeder nach Stollberg gezogen.>
Auch gestriger avis, das Schwarzberger,
mitt großer gefahr, vor 60 Crabahten,
welche gestreift, in Nürnberg kommen.
Præsident, jst wieder nach Bernburg
gezogen.
Jl y a jcy, a Hatzguerode[!], avec les faulx-
bourgs 136 feux, & environ 300 ames.
Der Junge Stammer, jst hehrkommen, von
Meinem Bruder anhero geschicktt, will
sein geldt haben, <vom Silber vndt sonsten. etcetera>
Jch habe a mon Frere, wieder geschrieben, vndt
ihm remonstrirt, was billich gewesen.
Avis; das ejne legation, vom Großen Chamb,
auß Tartaria, ein 18 personen stargk, zu Lejptzigk
durchgezogen, wollen zum König in Schweden.
hinauß aufs reheblahten, ohne glück.
Nostitz a la cuysine, pour la 1ere. fois.
Schreiben von Madame, vndt Jhrer Liebden wjeder
geantwortett.
Es beßert sjch (Gott lob, vndt danck,) gar fein,
mitt dem kleinen Erdtmann Gideon, wieder
alles verhoffen.
Avis, das dem Printzen Vladislao, oder
dem neẅerwehltem Könige, in Polen, erst
im September die huldigung geschehen soll, vndt
es will der Churfürst von Brandenburg in der
person selber hin, die lehen zu entpfangen.
Schreiben von Melchior Loys, daß er noch lebett, aber
wegen der kriegsgefahr, nicht durchkommen kan.
Der Bereütter, jst von Bernburg wiederkommen,
nach dem er alda die Rüstkammer besehen.
Vriel von Eichen dit, que avec deux schock<Sechtzig> Malder
holtz, i'auray icy assèz annuellement[.]
Or j'ay trouvè une jnvention, que
je n'ay a bailler, que 8 Pfennige (denarii)d. pour un
Malder, (au lieu de 4 gute Groschengg:) ainsy 60 mald<schog<c>k>
Malder me cousteront seulement, 100 Dalers,
au lieu de 600 Dalers, que feroit le Conte,
a 4 Groscheng: en cela, Eiche m'a rendu un bon service,
<un schock Malder a 4 gute Groschengg: fait 10 DalersDal:[,] un schock Malder a 8 Pfennige (denarii)d.
fait seulement 1 ThalerThlr: 16 gute Groschengg:>
Wir haben gar ejne Naße heẅ-
erndte, diesen, wie auch vorjgen Monat, viel
regen gehabtt. Jedoch, weiß vnser herr Gott
wol, wie ers machen soll.
Donnerstag♃ den 19den: Juljj.
Jn die predigt.
Stammer vndt hauptmann Knoche, meine Mittagsgäste.
Es beßert sich Gott lob, mitt dem kleinen,
ist aber nicht groß damitt zu rauschen.
Dilatorische antwortt von Weymar.
Nota Bene Avis, das 18 mille Tartarn, albereitt zu
Nota Bene Nota Bene Bercka <an der Fränckischen vnd Türingischen gräntze> ankommen. Solche Barbarn,
dörften vbel ärger machen. <Cela rendra
le Roi de Suède jnfortunè.>
Jm Bernburgischen antheil ist gleichwol denen
vom adel, vndt vndterthanen durch neẅ-
lichen hagel vndt Sturmwindt, vber 4400
ThalerThlr: schaden geschehen, Jm Cöthnischen 62000[,]
vmb Torgaw vndt in Meißenerlandt
auch großer schaden, ohne was die churfürstliche
armèe durch vndterschiedene rendevous
|| [[Handschrift: 56r]]
im korn, sehr verderbet hatt, zu geschweigen
der vielen contributionen vndt kriegsbeschwerden
womitt das arme volck gepreßt wirdt.
Kleine Schwestern nach Bisemroda.
Es scheinet, daß mir mein fuchs, will vmbfallen,
dann er weder freßen noch sauffen kan, vndt
gehet gar Matt vndt kranck her. Woran
ich lust habe, das wirdt von mjr genommen.
Maladetta sja, questa maledizzjone
continoua, e maledetto il maldicente!
Gestern hat vetter Geörge Arjbert, als
ein Regierender herr mitt, sich zum ersten
mahl angefangen (daß ichs gesehen) ins gesambtt,
zu vndterschreiben, in einem schrejben, so wir
an hernvettern Fürst Ludwigen, wegen des Rosen-
bergischen Schantzenbawes, abgehen laßen.
Tant des Princes partagèz n'accrois-
tront pas la grandeur de nostre mayson,
& a la fin pas un n'aura pas assèz
a vivre nj a maintenir son rang de
Prince, sj Dieu ne luy donne quelques
moyens extraordinajres.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin ist wiederkommen,
von Schöningen diesen abendt, wie ich eben
draußen auf dem Rehblahten gewesen, aber
wieder nichts angetroffen.
Vizenhagen & Bjlaw, ont eu leur bjenvenuë.
Rindorff von Quedlinburg wiederkommen, <a mon contentement[.]>
Avis: das der gute hanß Caspar Röder sehliger,
den andern tag, nach seiner verwundung gestorben
seye, welches mjr sehr leydt ist, dann er ein
frommer Junger Mensch gewesen, vndt mir gar
treẅlich vndt flejßig, <aufgewartett.>
Er ist auch mein lehnmann gewesen.
Eichen, seindt heütte vndt gestern, die Ambts-
schriften, documenten, vndt briefliche vhrkunden
alhier zu hatzgeroda[!], vom gewesenen haüptmann
Knoche vndt Martin Schmidt vberantwortett
worden, in beysein Paul Ludwigs des Secretarij.
An Heinrich Börstel vndt an Pfalzgraf Augustum geschrjeben.
Die großen Schwestern, seindt wiederkommen,
von Plötzka, vndt Cöhten. et cetera
Zweymal in die kirche.
Avis daß die Fridländische armèe vor Nürn-
berg abgezogen, vndt die Schwedische Sie verfolget[.]
Die herrenvettern Fürst Augustus vndt Fürst Ludwig,
haben an mich geschrieben, vndt Meines
bruders Fürst Ernsts satisfaction mir vber-
schicktt, welche doch mehr auf seiner
seitte als auf der meynigen seindt.
Pacience par force. Olim hæc memj-
nisse juvabit!10
Avis von Rudelstadt, ich sollte mich
Nota Bene ia nicht jn frembde bestallung einlaßen,
Nota Bene sonst würde ich land vndt leütte verliehren,
Nota Bene vndt der König hette gesagt, wenn man
Nota Bene mich also das geldt anwenden laßen
wollte, daß ich seinen feinden diente, so
sollten mir die vettern von Weymar
Meiner gemahl nichts geben.
<Auff der Rennbahne geritten. perge perge perge>
Wir seindt nachmittags, Mein gemahl vndt
jch, gen Ballenstedt gefahren, haben nur
gar wenig leütte mittgenommen, (Vnmuth zu
vergeßen.) vndt den segen Gottes, jm felde besichtigett.
Von Ballenstedt nach heimb, alda kalte
küche gehalten, darnach wjeder hinauß
jns feldt, die schönen ägker, vndt den
darauf stehenden schönen feldtsegen be-
sehen, vollends auf Frosa gefahren,
vndt daselbst auch das getreydig so
zum forwergk gehörig besehen, vndt
allenthalben sehr schön getreydig ge-
funden. Gott gebe nur, daß wirs
auch mitt freẅden genießen mögen.
Vndt seindt also gegen abendt,
wieder nach Ballenstedt kommen.
Nach Gernroda zu Mittage, vndt
|| [[Handschrift: 58r]]
gegen abendt nacher harzgeroda, alda
eben die schwestern in procinctu gewesen,
zu des hauptmann Knochens, valetbancquet
zu fahren.
Zeitung daß der herzog von Lünenburg Duderstadt
eingenommen, auch der general Pappenheim sich
in Westfalen sehr stärcke.
Jtem: daß die ChurSächsische armèe Sitta
wieder verlaßen, dieweil sich die
Kayßerlichen an der laußnizischen gräntze, sehr
stärgken.
König in Dennemarck hat ein groß vn-
glück gehabt, in dem er aufm rückwege,
von einem landttage, von einem sturm v-
berfallen worden, des Königs schiff, darauf
in die 30 offizirer (darundter 28 edel-
leütte, seine vornehmste rähte, sampt
Nota Bene 25 mille ReichsthalerRthlr:) vbern Polder nach Oldenburg, zu
Nota Bene grunde gangen, vndt kein Mensch darvon
Nota Bene kommen. Der König aber zu allem glück nicht
darbey, sondern auf einem kleinen Schiflein
nachgefahren, vnd sjch darauf salvirt, vndt hat die
|| [[Handschrift: 58v]]
andern vor seinen augen müßen verderben sehen. perge
Jhre Königlichen Würden haben noch Gott zu dancken,
welcher sie so gnediglich vor ihre person
behütet vndt beschirmett hatt, der
wolle sich ferrner Jhrer, vndt aller
Christlichen friedliebenden herrschafften
in gnaden annehmen, vndt ihr heyl in
allen nöhten sein.
Donnerstag♃ den 26. Juljj.
Diese Nacht hat mir getraẅmet, ich
wehre beym König in Böhmen vndt andern
herren lustig gewesen, vndt vber die gaße
gegangen, so wehre vnversehens der
alte Vitzenhagen, hervor gesprungen,
vndt hette ezliche kreysel oder wirbel
gar lächerlich <vnd geschwinde> vor vns her <(dünn wie ein schatten)> gemacht.
Da wehre Matz Bidersehe baldt im
Narrenkleide, baldt im schwarzen
kleide auch hervor gelauffen, vndt
|| [[Handschrift: 59r]]
hette auch ezliche krumme sprünge gemachtt,
endtlich aber den alten Vitzenhagen, wjeder
seinen willen, vmb den lejb gefast vndt
darvon getragen. <Nota Bene Nota Bene[:] Baldt wehren aber 2 leichen
da gewesen, des Königs in Schweden, vndt Fürst Ernsts[,] auf den ersten
Sarck wehre der König in Böhmen gefolget, in <einem
langen
Trauermantel, Jch wehre aber weitt zurücka geblieben. Nota Bene>>
Als ich nun heütte Morgen aufgestanden
ist mir die leydige post zukommen, das
mein alter Thylo von Vitzenhagen, welcher
seine hofmeisters stelle wol versehen,
auch sonsten in der haußhaltung, flejßi-
ge vndt treẅe dienste gethan, diese
nacht, nach dem er bey hauptmann Knochens va-
lete bancquet gewesen, von dem schlag <oder anderer schwachheitt> vr-
plötzlich gerührt, vndt davon gestorben.
Gott seye seiner armen seele gnedig
vndt barmhertzigk. Jch habe ejnen
frommen, willigen, treẅen, vnverdroßenen[,]
redlichen diener an ihm gehabtt, vndt
verliere ihn sehr vngern. Er jst vngern,
zu hauptmann Knochen gegangen, vndt hat mich wol zwey-
mal vmb verlaüb gebehten, gestern abendt, sa- || [[Handschrift: 59v]]
gende, es gebühre ihm nicht von mir weg-
zugehen. perge perge perge Er hat immer heütte
donnerstags weggewoltt zu seiner
Frawen, Jst auch leyder weggezogen,
aber nicht wie er gedachtt. Gott be-
hüte vns vor solchen Gastereyen.
Dem alten Stammer zugesprochen,
vndt predigt gehörett.
Sigmundt Deẅerlin, mitt Baltzer Bereütter,
vndt Balzer Schütze nach Nordhausen, vndt
Duderstadt geschicktt, Schaffvieh vndt
pferde einzukaüffen, zu meiner hofstadt,
vndt Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin haußhaltung[.]
Vitzenhagens wittwe ist herkommen.
Thut gar kläglich vber das absterben ih-
res Junckers, insonderheitt aber, das er
also in voller weyse, hingestorben.
Gott kan ihm aber noch wol einen sehligen
Seüfftzer verliehen haben. <Sonsten heists: Qualem te jnvenio, talem te judico.>
Naperschky, selb dritte nach Riedern ge-
schicktt, einen Rittmeister11 deslogiren zu machen.
Mitt hauptmann Knoche conversirt, wegen anstellung,
Vitzenhagens sehliger, seinem begräbnüß.
An Præsidenten wieder geschrieben.
Es haben dje Riedrischen vndterthanen,
drüber geklagtt, das ein Rittmeister alda,
sich mitt 40 pferden, vndt etzlichen fußvolck
einquartirt, vndt vmb vorspann anhielte,
Jch habe aber Napierski vndt Nostitz gegen
abendt wiederbekommen, die sagen
der Rittmeister seye deslogirt, vndt habe
sich gar bescheiden erzeigett, ob er
schon gestern auch zu Radißleben gelegen.
heütte Morgen vmb 8 vhr, habe ich die leich-
begängnüß, des ehrlichen alten, Thylo von
Vitzenhagen Sehliger, halten laßen.
|| [[Handschrift: 60v]]
Es ist erstlich eine kleine, darnach zum
andern mahl die großen glocken
geleüttet worden, die leiche von Kittels-
hof an, biß zum obern Thor, durch die
gantze Stadt, mitt 4 meiner leib-
pferde durchgeführet, vndt durch die
Geistlichen vndt Schüler, begleittet vndt
besungen worden, wie dann auch Meine
hofoffizirer vndt Junckern vndt
diener in guter anzahl drauf gefol-
get. Vor der Stadt am Teich, ist die
proceßion wieder zurückb gegangen,
die leiche aber mitt meinen pferden,
vndt 3 raysigen, vollends nach Erms-
leben geführt worden, alda er inner-
halb 14 tagen, soll in seiner vätter,
erbbegräbnüß, begraben werden.
Jch habe der wittwen (welche gestern
weggezogen) 50 ThalerThlr: besoldung welche
|| [[Handschrift: 61r]]
jhrem Juncker sehliger, auf Michaelis erst,
würde sein fellig gewesen, geben,
vndt noch 50 ThalerThlr: vorstregken laßen.
Gott verleyhe dem verblichenen Cörper,
vndt vnß allen an iehnem großen tage,
eine sehlige vndt fröliche aufferstehung,
durch Iesum Christum Amen.
Citation von Fürst Augusto freundlich nach
Plözka Dienstag♂ gebe gott zu kommen, in der Gern-
rödischen sache einen schluß zu nehmen. perge
Ob sichs schon ein tage oder drey hero<eine zeitlang hero>
mitt meinem kleinen Erdtmann Gide-
on gebeßert, so jst er doch ein tage oder
drey hero, gar vnruhig gewesen,
vndt hat die Nächte, nicht schlafen können.
Je crains qu'il y a du charme parmy.
Dieu l'amende.
Le Capitaine K<n>och n'a point suivy aujourd'huy
la tombe, comme il m'avoit promis hier,
sans doute esmeu d'une haine & rancune
secrete conceuë contre le feu Vitzenhagen de bonne me- || [[Handschrift: 61v]]
moire. <Hier au soir, il a heurtè a la
porte de la chambre de Madame[.]>
Nachmittags in die præparationpredigt.
Avis: das in der Aßcanischen sache beym König
in Schweden, nichts auß<zu>richten. Rien ne
nous succede auprès de ce Roy là
comme j'ay creu au commencement,
<& l'ay senty a bon escient, par experience.>
Maladie de Madame & d'Einsiedel.
Jn die kirche vndt communion.
Nachmittags, wieder in die kirche.
hauptmann Knoche sagt mir, es seye auch diese woche,
ein Junger kerll, ein Böttcher von Güntersperge,
(nach dem er von Quedlinburg wiederkommen) vhrplöz-
lichen gestorben, sagende: er wehre müde, vom
gehen, müste sich ein wenig niedersetzen.
So ist auch Eichens Schwager, einer von
Ebra plözlich, (fast wie Vitzenhagen,) nach
einem pancquet gestorben, ein Junger wacke-
rer gesunder Mensch. Ejn alt weib, jst
auch diese woche vrplötzlich gestorben. Das
|| [[Handschrift: 62r]]
ist die rechte Sterbedrüse. <Jtem: Vitzenhagen Schwester Sohn12
auch plötzljch gestorben.>
Von haüptmann Knochen, endtlichen abscheidt
genommen, & luy ay presentè mille Dalers,
a cause des services qu'il m'a rendu
a la cour de l'Empereur a ma delivrance,
combien que cela ait estè assèz reconnu
auparavant de feu leurs Altesses Altesses
mes parents & de moy aussy, Mais
cecy c'est un surcroist de liberalitè
& de gratitude debonnaire.
hauptmann Knoche hat gar einen treẅhertzigen
abschiedt von mir genommen, 1. Gewaltig
viel gutes, mir gratulirt. 2. Vmb condonirung
<deßen> womjtt er mich beleidiget, oder zu vngnade bewogen,
gebehten. 3. Sich gewaltig zu meinen ferrneren
diensten, offerirt, vndt anpræsentirtt.
Sigmund Deuerlin ist von Duderstadt wiederkommen, hat
nichts mittgebracht. Es hats der herzog
von Lünenburg mitt 21000 Mann, den
24ten: hujus, durch accord eingenommen.
Sie sollen ihm 3 Tonnen goldes geben.
Baudiß ist auch bey ihm.
Naperschky vndt Rindorff, von Quedlinburg wieder-
kommen, <mitt satisdata.>
Præparatorja zur Morgenden rayse, gebe gott
in der Gernrödischen sachen zusammenkunfft.
Avis von Weymar, das eine graw-
Nota Benesame bluhtige Feldtschlacht, zwischen
Nota Bene dem Könige, vndt herzog von Fridlandt vorge-
Nota Benegangen, darinnen 70 mille Mann auf beyden
theilen sollen geblieben sein, der König
das feldt behalten haben, auch alle
bagage der Kayserjschen verlohren sein.
An die hertzoginn von Mecklenburgk ge-
schrjeben.
Zusammenkunfft zu Plötzkau ist mir abgeschrieben
worden.
Jch bin nach Ballenstedt mitt Madame
vndt nach Padeborn, alda die proba des ein-
geerndten gerstens 8 Schefel (Scheffel)schfl: das schock gibt,
davor billich Gott zu dancken.