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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Oktober 1632


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XI, fol. 91v-136r (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Oktober 1632
Harzgerode
  • Abreise des fürstlichen Leibarztes Dr. Johann Stöcker
  • Kriegsnachrichten
  • Einladung zu einem Wulfener Treffen der anhaltischen Regenten durch Fürst August
  • Personalangelegenheiten
02. Oktober 1632
Harzgerode
  • Einquartierungen
  • Beschreibung und Deutung eines Traumes
  • Korrespondenz
  • Wirtschaftssachen
  • Kriegsnachrichten
  • Rückkehr des fürstlichen Schneiders Temeré aus Frankreich
  • Frostschäden als göttliche Strafe
03. Oktober 1632
Harzgerode → Bernburg
  • Kirchgang am Bettag
  • Fahrt nach Bernburg
  • Vertagung des Treffens der regierenden anhaltischen Fürsten in Wulfen
  • Kriegsnachrichten
  • Kriegsfolgen
  • Schwedische Truppen in Bernburg
  • Korrespondenz
04. Oktober 1632
Bernburg
  • Traum
  • Vorbesprechung zur Wulfener Fürstenzusammenkunft mit dem Regierungspräsidenten Heinrich von Börstel
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Besichtigung von Garten und Gebäuden
  • Wirtschaftssachen
  • Abzug der schwedischen Kompanie
  • Gespräche mit Börstel, dem Gerichts- und Lehenssekretär Georg Friedrich Schwartzenberger sowie dem Hofmarschall Burkhard von Erlach
05. Oktober 1632
Bernburg → Wulfen → Bernburg
  • Beratungen mit den Fürsten Ludwig, August, Johann Kasimir und Georg Aribert in Wulfen
  • Kriegsnachrichten
  • Rückkehr nach Bernburg
  • Einquartierungen
  • Schutzmaßnahmen gegen aufmarschierende Truppen
  • Wirtschaftssachen
06. Oktober 1632
Bernburg → Harzgerode
  • Weiterfahrt nach Harzgerode
  • Besuch durch Herzog Alexander Heinrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg
  • Administratives
  • Kriegsnachrichten
  • Anhörung der Vorbereitungspredigt auf das Abendmahl
07. Oktober 1632
Harzgerode
  • Traum
  • Anhörung der Predigt und Empfang des Abendmahls
  • Kriegsnachrichten
  • Einquartierungen
  • Entsendung von Bediensteten
08. Oktober 1632
Harzgerode
  • Kriegsnachrichten
  • Abreise des Herzogs von Schleswig-Holstein-Sonderburg nach Bernburg
  • Einquartierungen
  • Korrespondenz
  • Entsendung von Temeré nach Nordhausen
  • Unglück verheißende Zeichen im Kalender
  • Ankunft des anhaltischen Gesamtrats Kaspar Pfau
  • Rückkehr des Kammerjunkers Andreas Napierski
09. Oktober 1632
Harzgerode
  • Administratives
  • Einquartierungen
  • Traum des ehemaligen fürstlichen Vorwerksverwalters Philipp Kersten in Harzgerode
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Rückkehr von Temeré aus Nordhausen
  • Geldangelegenheiten
10. Oktober 1632
Harzgerode
  • Abzug der einquartierten Truppen
  • Hochmut des Kammersekretärs Paul Ludwig
  • Bad
  • Kräftiges Klopfen an der Stubentür von Gemahlin Eleonora Sophia
11. Oktober 1632
Harzgerode
  • Kirchgang
  • Kriegsnachrichten
  • Entsendung von Napierski nach Stolberg
  • Postbeförderung nach Hamburg
  • Ankunft des früheren Kammerdieners Christoph Rieck
  • Einquartierungen
  • Starker Schneefall
  • Rückkehr von Napierski
  • Korrespondenz
  • Wirtschaftssachen
12. Oktober 1632
Harzgerode
  • Abreise von Rieck nach Leipzig
  • Korrespondenz
  • Geldangelegenheiten
13. Oktober 1632
Harzgerode
  • Traum
  • Rückkehr des Amtshauptmanns Uriel von Eichen aus Quedlinburg
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
14. Oktober 1632
Harzgerode
  • Kirchgang
  • Administratives
  • Kriegsnachrichten
  • Einquartierungen
15. Oktober 1632
Harzgerode
  • Traum der Gemahlin
  • Spaziergang zu den Vogelfallen
  • Kriegsnachrichten
  • Entlassungsgesuch des Ballenstedter Amtmanns Johann Harschleben
  • Rückkehr des Hofjunkers Ernst Dietrich von Röder aus Reinstedt
16. Oktober 1632
Harzgerode
  • Kriegsnachrichten
  • Energische Unterhaltsforderung durch Bruder Ernst
  • Kriegsfolgen
17. Oktober 1632
Harzgerode
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Korrespondenz
  • Rückkehr von Rieck aus Leipzig
  • Kontribution
  • Verwunderung über zurückgekehrtes gestohlenes Pferd
  • Mondfinsternis
18. Oktober 1632
Harzgerode
  • Traum
  • Verzicht auf Predigttag
  • Einquartierungen
  • Beschwerden des Adels im Amt Ballenstedt über Steuerbelastung und Kontributionen
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Wiedererlangung eines weiteren gestohlenen Pferdes
  • Wirtschaftssachen
  • Kriegsfolgen
19. Oktober 1632
Harzgerode
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kriegsfolgen
  • Abfertigung von Rieck nach Bernburg
  • Ungewöhnliche Lust der Gemahlin
20. Oktober 1632
Harzgerode → Ballenstedt → Radisleben → Reinstedt → Ballenstedt
  • Gewaltsames Vorgehen gegen in Reinstedt einquartierte schwedische Soldaten
  • Abendquartier in Ballenstedt
  • Besorgtheit der Gemahlin
21. Oktober 1632
Ballenstedt → Harzgerode
  • Anhörung der Predigt in Ballenstedt
  • Rückkehr nach Harzgerode
  • Zuvor Ankunft und Bericht von Röder aus Reinstedt
  • Kriegsnachrichten
  • Besuch der Harzgeröder Nachmittagspredigt
  • Kriegsfolgen
  • Abendessen mit dem Gernröder Amtmann Daniel Müller
  • Korrespondenz
  • Administratives
22. Oktober 1632
Harzgerode
  • Kriegsfolgen
  • Kriegsnachrichten
  • Besuch durch den neuen Bernburger Hofprediger Andreas Winß
  • Korrespondenz
  • Wirtschaftssachen
  • Rückkehr von Napierski aus Dankerode
  • Gespräch mit Winsius über falsche Propheten
  • Wahre Prophezeiungen eines Sangerhausener Müllers
23. Oktober 1632
Harzgerode
  • Erneut rätselhaftes Klopfen an der Tür der Gemahlin
  • Vorhersage eines Unglücks
  • Kriegsnachrichten
  • Ankunft des geflüchteten kursächsischen Thüringer Oberhauptmannes Georg von Werthern mit Gemahlin Rahel und Tochter Anna Elisabeth
  • Schwedischer Rittmeister Supp(e) und der Sangerhausener Jurist Dr. Michael Triller als Mittagsgäste
24. Oktober 1632
Harzgerode
  • Kriegsfolgen
  • Administratives
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Durchreise von Pfau
  • Hilfsgesuch der Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg
25. Oktober 1632
Harzgerode
  • Erfolglose Entsendung von Eichen
  • Kriegsnachrichten
  • Wunderbare Verschonung von Harzgerode
  • Prophezeiungen
  • Bericht von Börstel über den Zustand des Landes
  • Korrespondenz
  • Werthern, Bernhard von der Asseburg und dessen Gemahlin Agnes als Essensgäste
  • Durch Käsegeruch drohende Ohnmacht bei Werthern
  • Kriegsfolgen
  • Plötzliches heftiges Nasenbluten von Röder beim Tafeldienst
  • Dr. Triller als Abendgast
  • Brand in der Stube ohne größeren Schaden
26. Oktober 1632
Harzgerode → Neudorf → Harzgerode
  • Kriegsnachrichten
  • Wetten mit der Gemahlin zum Zeitvertreib
  • Bruder Ernsts früherer Stallmeister Hermann Christian Stammer als Mittagsgast
  • Ausfahrt mit der Gemahlin und den Schwestern nach Neudorf
  • Abgabe eines lahmen Pferdes an den Bärenröder Pächter Jordan Ernst
27. Oktober 1632
Harzgerode
  • Abreise dreier Sangerhausener Flüchtlinge sowie der schwedischen Rittmeister Supp(e) und Johannes Levi von Sommerlat
  • Vorübergehende Übergabe des Teilfürstentums Anhalt-Köthen durch Fürst Ludwig an die anderen regierenden Anhaltiner
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
  • Entsendung von Eichen nach Köthen
28. Oktober 1632
Harzgerode
  • Einquartierungen
  • Kriegsnachrichten
  • Werthern und der schwedische Kriegskommissar Erich Volkmar von Berlepsch als Mittagsgäste
  • Anhörung zweier Predigten
  • Traum des Harzgeröder Diakons Heinrich Lagus
29. Oktober 1632
Harzgerode
  • Rückkehr von Eichen aus Bernburg
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
  • Kriegsfolgen
  • Gründe für Verzicht auf Flucht aus Harzgerode
  • Erste Ausfahrt der Gemahlin mit dem Sohn Erdmann Gideon
  • Aufforderung der Schwestern zur Abreisebereitschaft
30. Oktober 1632
Harzgerode
  • Fuchsjagd
  • Kriegsnachrichten
  • Nachtquartier für den schwedischen Obristleutnant Pierre de Brossard
31. Oktober 1632
Harzgerode
  • Gespräch mit Brossard und dessen zukünftigem Schwiegervater
  • Kriegsnachrichten
  • Entsendung des Bereiters Balthasar nach Sangerhausen
  • Seltsame Geräusche am frühen Morgen
  • Erhalt einer weißen Rose vom Friedhof durch die Gemahlin
  • Einweihung der Gemahlin in geheime Pläne
|| [[Handschrift: 91v]]

Montag den 1. Octobris.


Depart du Medecin, Docteur Stöecker.


Nota Bene Zeitung das Altemburgk von den Kayßerlichen
Nota Bene eingenommen, vndt Leiptzigk belägert seye.


Fürst Augustus bittet mich höchlich künftigen
Nota Bene donnerstag, nach Wolfen auf eine zu-
sammenkunfft.


Tobias Hübner schlägt mir Christof von
Giebichenstein, oder Christof Hieronymus
Schlegel zum hofmeister vor, nach Norburg.

|| [[Handschrift: 92r]]

Dienstag den 2. October


Nach Riedern, den iungen Röder geschickt,
(die deslogirung eines Schwedischen Rittmeisters
mitt 60 pferden, zu procuriren) selb ander.


Songè, comme le Roy de Swede, seroit mort
dans la ville de Mosco, apres avoir fait la
guerre au Grand Prince, & se seroit trans-
formè au Roy de Dennemarck cel lequel
on y auroit enterrè avec grande pompe,
& cela auroit estè l'explication de mon
songe du 4. de May, que mon nom seroit engravè
dans la terre de Moscovie pour une memoire & mo-
nument perpetuel.


An Fridrich Löbzelter[,] an Albrecht Schultheß vndt herzog Joachim ernst
geschrieben.


Caspar Pfau kömbt an, hat mir 500 ThalerThlr: auf
die wolle, zu Quedljnburg außgerichtett.


Pappenheim hat 10 mille Mann vor hildeßheim,
darinnen nur, 2<3>00 Mann liegen. Obrist Goltz,
hat 5 mille inn vnd vmb Ejnbeck, gegen Baudißin.
Lohausen will wieder vor Wolfenbüttel[.]

|| [[Handschrift: 92v]]


Zeitung daß dem herzog von Fridlandt 3 Regiment abge-
schlagen worden.


Schneider Temerè hat mir schreiben,
auß Franckreich, von Adolf Börstel mittgebrachtt.


Avjs: daß Gallaß wieder contre-
mandirt seye, vndt vor Lejptzjg abgezo-
gen. Der wejn soll vom neẅlichen
frost, vorgangenen Sontags, großen
schaden gelitten haben. C'est derechef
une punition de Dieu, contre mon mesnage.


Avis, daß die Chur Sächsische armèe nach dem
Sie die Kayßerlichen in Schlesien ganz ver-
derbet vmb Dresen[!] wieder angelanget seye.


Baudiß conjungire sich mitt Lünenburg
darzu stoßen 5 Regimenter auß heßen.


Monsieur ist vom König in Frankreich seinem hern-
bruder geschlagen, vndt der Montmo-
rancy verwundet vndt gefangen.

|| [[Handschrift: 93r]]

Mittwoch den 3. October


Jn die kirche am behttage.


Nach dem frühestück gen Bernburgk.
alda ich von Fürst Augusto schreiben vor mir funden,
daß die zusammenkunfft sollte biß
auf vbermorgen verschoben sein, zu Wolfen.


Avis das hildeßheim vom Pappen-
heim erobert, vndt er auf hanover zugehe.


Jch befinde alhier die Stadt Bernburg
sehr öde vndt wüste, die meisten bürger,
seindt naher Zerbst geflohen. Es ist
zwischen Zerbst vndt der Elbe der
streiffenden Reütter halber sehr vnsicher.


Jtem: avis, das Duderstedt auch von den
Kayserlichen wieder eingenommen.


Jn Bernburg, lieget auch 1 compagnie Schwedisches fuß-
volcks vndt deren mehr an allen Sahlpäßen
in dieser gegendt.


An Eichen geschrieben, vigilanz, diligenz,
gute kundtschaft, vnd avis, commendirt.

|| [[Handschrift: 93v]]

Donnerstag den 4. October


Songe icy a Bernburg ce mattin, comme je se-
rois allè d'Heringen, & eusse perdu
en chemin par l'yvrognerie de mes pages,
plusieurs petits Diamants & jouyaulx,
de quelque valeur, mais i'eusse retrouvè
le beau grand Diamant, la medaille en
estant rompuë & despecèe.


Mitt Præsident tractirt. Deliberanda
zu Wolfen sollen sein:
1. Wie man sich gegen der einbrechenden Kayßerlichen
armèe, (verantwortlich dem Evangelischen wesen, vndt Evangelischen
<Chur: vndt Fürsten auch> König in Schweden) zu bezeigen?
2. Schuldig seindt wir, auf die conservation, vn-
serer lande zu gedencken, ergo: <ob> permissum, ihnen
endtgegen zu schicken vmb verschonung zu bitten?
sich zu hergebung proviandts zu erbiehten, vndt
auch wegen contribution zu accordiren?
3. Was vnseren persohnen zu rahten?
ob man im lande zu bleiben oder nicht?
4. Wie derer Fürsten ämpter, so außreißen,
in acht zu nehmen, ihnen ihr vndterhalt nachzuschicken,
vndt man sich jhrer anzunehmen? || [[Handschrift: 94r]]
5. Weil vnser vndterhalt auf den Steẅer-
zinsen mittberuhet, ob die Steẅerbefehliche nicht
außzuschreiben, vndt zu anticipiren.
6. Receß in der evictionsache zu vollziehen.
7. Johann Gehring, die gelder, so er Schwar-
tzenbergern vorgestreckt, zu erstatten.


Avis von Fürst Augusto daß die neẅgeworbene
72 fähnlein recta auf heßen, zum Baudjß,
herzog Bernhardt aber, mitt 24 Regimentern,
vf Salfeldt <zugehen>, Margraf Christian seye zu Erfurdt
ankommen, wie auch die ChurSächsische armèe zu
Dresen[!]. Jn Schlesien seye es auf der Schwedischen
vndt ChurSächsischen seitte ganz richtig auch Breß-
law hette sich ergeben, wie auch Mähren
mitt dem Könige accordirt, insonderheitt
die Stadt Olmitz. Gallaas seye biß
auf Gera kommen, brenne aber nicht,
wie Corpes, welcher 300 Mann vor Dresen[!]
solle ejngebüßet haben. Mitt hildeßheim
seye es noch vngewiß, etcetera[.]


Jch habe heütte meinen garten vndt gebeüde || [[Handschrift: 94v]]
besehen. Jm garten ist der wein vnzeittig
vndt erfrohren, wie auch in Weinbergen,
der wein meistentheils erforen, vndt
ich der wintzer trost nach, kaum 100
eymer bekommen werde, da ich
wol eher 1000 bekommen. Der Mar-
schalck, (so von Tilsen wiederkommen)
hat gestern lesen laßen, vndt kaum
3 eymer bekommen, da er vorm iahr,
48 gelesen. hindter dem garten,
am vorwege, neben dem brawhause, leßet
der Amptmann, sejne stuben, vndt kammern,
gar fein zurichten, vndt bawen. Jm
platze des Schloßes, haben Sie numehr
den brunnen fast fertig, vndt das
bildt Meines gnedigen herzlieben hernvatters
Sehliger auch aufgerichtett.


heütte ist die Schwedische compagnie
(darundter viel buben gewesen)
außgezogen, vndt von hinnen aufgebrochen:
Sie haben mjr an meinem zoll vndt geleytte
großen schaden gethan, daß jedermann auf Calbe zu gefahren.

|| [[Handschrift: 95r]]


Balzer hauff, kömbt von Dresen[!], mitt berichtt,
daß alda großer schrecken gewesen, der Oberste
holcko, hette 15000 beysammen, wehre vor Dresen[!]
vorüber marchirt, es hetten ihm die Stücke vom
walle, wenig schaden gethan, vndt hetten nichts
gutes geschoßen. Man hette gar schlechte kundt-
schafft alda. Drey Regiment kähmen auß
Schlesjen <an>, vom ChurSäxischen volck.


Mjtt Præsjdenten, Schwarzbergern, vndt Marschalcken,
conversirt, <vndt allerley anstellungen gemachtt.>

Freitag den 5. October


Zusammenkunft zu Wolfen, Fürst Augusti[,] Fürst Ludwigs[,]
Fürst Johann Casimirs[,] meiner vndt Fürst Geörge Ari-
berts benebens den rähten.


Wichtige deliberationes vndt disputata
wegen der entgegenschickung oder nicht. Meine
vndt meiner rähte rationes pro affirmati-
va, Es wehre Christlich, dem gewjßen ge-
mäß, vndt den pflichten eines vasallen
als auch deren so man subditis geleistet, || [[Handschrift: 95v]]
ähnlich, gegen der posteritet verant-
wortlicher, in Göttlichen, weltlichen Vndt
beschriebenen <auch natürlichen> rechten, gegründet, das
man zur conservation seiner gühter,
vndt sie vor devastation zu be-
wahren, dörfte <auch> seinen feinden entgegen
schicken, vmb verschonung bitten, vndt
die von Gott anvertrawete vn-
dterthanen[,] land vndt leütte, vor
Mordt vndt brandt auch endtlicher
ruin bewahren. Es wehre weder dem
König noch dem Evangelischen wesen, da-
mitt gedienet daß wir vns verderben
ließen. So hette ein vasallus gegen
seinem lehenherren, ein herr gegen
seine vndterthanen mehr verbindung
vndt wehre ihnen mehr zu lejsten schul-
dig als einem Bundtsgenoßen. Es
müste vns der König schüzen können,
sonst wehre der Bundt nichts, welcher || [[Handschrift: 96r]]
auch nur auf eine zejtt, gemacht wehre.
Ergo: sollte man es thun. hetten wir es doch
thun mögen, alß man auf dem Leiptziger
convent gewesen, da hetten wir noch mitt
vorbewust des Churfürsten von Saxen, den Kay-
serlichen contribuirt, vndt also mitt denen
so man zu Leipzig wollen vor feinde hal-
ten, bono patriæ, correspondirt.


E contra wahren andere starck dar-
wieder, <es wehre res malj exemplj et primj inter Evangelicos>[,] es liefe wieder die allianz mitt
Schweden, man sollte guht vndt bluht auf-
sezen, nicht vacilliren. Alle regierende
herren, sollten auß dem lande ziehen,
außer Fürst Georg Aribert, vndt der vnmündige zu
Zerbst. Man würde vns sonsten zwingen,
vom Leiptziger schluß abzuspringen, <so wol als von der alliantz mitt Schweden.>


Endtlich, post varias altercationes
ist dahin geschloßen worden: Fürst Ludwig (als der
sich mitt dem Könige tieff eingelaßen)
sollte auß dem lande ziehen, in sicherheitt. || [[Handschrift: 96v]]
Fürst Augustus aber nach Zerbst, biß daß
man vernehme, ob der Elbepaß ge-
wonnen, oder nicht? Dann dieweil
er das Directorium <als der ältiste> jm lande führet,
vnd den Leipziger schluß helfen machen,
möchte ihm davon abzuspringen
hart zugesezt werden. Fürst Iohann Casimir
(ob er auch schon, nicht allzusicher ie-
doch dieweil es <ihm> an mediis <ausser landes> er-
mangelt) vndt ich, sollten auf
vnsern residenzen bleiben, vndt
vns ohne gesambten Schluß,
in keine haüpttractaten einlaßen.


Vetter Aribert sollte Stadthalter
zu Cöhten sein, vndt doch allezeitt
dem gesambten Schluß sich con-
formiren. Aber ohne die höchste
nohtwendigkejtt, sollte keine
abschickung geschehen, an die Kayßerlichen || [[Handschrift: 97r]]
vndt allezeitt fleißige communication,
vndtereinander, gepflogen werden,
vndt keiner seinen accord sepa-
ratim machen, wie daßelbige
schriftlich sollte aufgesetzet werden.


Avis: daß 4 mille Mann, jn Wolfenbüttel
ankommen, vndt die vbrige Pappenheim<j>-
<sche> armèe hernach folge. Cape tibj hoc
am harz.


Nachmittags voneinander gezogen. Fürst Ludwig
hat endtlich die abschickung permittirt,
iedoch zu vnserer verantwortung ge-
stellet sein laßen.


Als jch zu Bernburg wieder ankommen,
aviso, daß gestern 3 compagnien Reütter von
des Obersten Mitzschefalß Regiment zu
hatzgeroda[!], sich mitt gewaltt einquar-
tjrt, vndt daß hertzog Alexander henrich <von hollstein>,
alda ankommen.

|| [[Handschrift: 97v]]


Wenn Nomen Nescio vor halberstadt (nach eingezogener
guter kundtschafft) offen patent Caspar Pfau
oder Vriel von Eichen zu Pappenheim oder Nomen Nescio zu paßiren
vndt repaßiren. Trompter dabey.
Curialia. Contestiren de devotione Cæsarea[.]
Produzirung do es noht, der originalien
hofte vndt bähte, man würde michs
genießen laßen, Recommendation meine
Aembter vnd vnderthanen. Offerta in
genere zu hergebung proviandts vndt was
in meinem vermögen wehre, mitt bericht
patrueles würden dergleichen thun, vnd bähte
Nomen Nescio wollte zeitt vndt ort benennen,
der entgegenschickung. Jnterim bähte ich
vmb spetialsalvaguardien auf mein
<residenz> hauß vndt Stadt hatzgeroda[!], hauß vnd
Stadt Bernburg[,] Ambthauß Ballenstedt,
hauß Plötzka darumb mich Fürst Augustus gebehten,
gehört in den antheil certis pactis, Fürst Augustus
würde sich auch accomodiren. Jtem Gernrode || [[Handschrift: 98r]]
Vndt Gr Alßleben si Caspar Pfau le trouve bon.
Salveguardie auf des Præsjdenten gühter,
Güsten, vndt Plötzkaw, dem Marschalck
wegen Altemburg. Sich auf die haüpt-
tractaten zu referiren wegen öfnung
der päße vndt contribution. hernvettern seindt
in ihren residentzen.


Die Weinlese jst gestern vndt
heütte, alhjer in den bergen, gar
trawrig, abgangen, vndt sehr viel wein
erfrohren. Pacience!


Avis diesen abendt von Gernrode, das
herzog Geörge von Lüneburg von Neẅen halmßleben
auß, heütte, mitt 6000 Mann, zu Oscherßleben,
ankommen werde. Man vermuhtet, es seye
auf eine conjunctur mitt Baudißin ange-
sehen, so lieget auch volck vmb hatzgeroda[!],
welches auch des orts marchiren möchte.
hildeßheim seye gewiß vber, vndt solle Pap- || [[Handschrift: 98v]]
penheim vor hanover sein, ezliche melden,
es habe albereitt accordirt, vndt gehe die
marche auf Zelle. Vmb Wolfenbüttel
seye viel volck ankommen, vndt stünden
also diese lande in höchster gefahr, So
sollen sich, dje Braunschwejger auch,
wiedrig bezejgen. Goßlar, dörfte
auch baldt attacquirt werden.


   Samstag den 6. October


Avis von Leipzig daß der Obrist holcko Kemnitz
ejnbekommen, von dannen sich auf Freyberg zu,
gewendet, vndt vermeine, die Städte Tor-
gaw, Meißen, vndt Leiptzig alsdann auch
einzukriegen. holcko ist Feldtmarschalck.
Er hat 5 Regiment vor Kemniz gebrachtt,
es mitt stücken beschoßen, vndt den 3ten
tag zu accordiren gezwungen. Vor die plün-
derung 11 mille ThalerThlr: hergeben müßen. Feldtmarschall
gallaaß jst mitt 10 Regimentern, zum Obersten
holcko gestoßen, vndt conjunctim vor || [[Handschrift: 99r]]
Freyberg gerücktt. Sie seindt gar gern
15 mille Mann starck.


Jtem: das herzog von Fridlandt Coburg einge-
nommen, wehre aber vom Casteel mitt vnauf-
hörlichem schießen, wieder herauß getrie-
ben worden, iedoch hette er die stadt in brandt
gesteckt.

Samstag den 6. October


Jn dieser Nachtt, gen hatzgeroda[!]
gefahren, von wannen, das volck numehr
aufgebrochen. hertzog Alexander
henrich von hollstein, alda angetroffen, so
vorgestern alhier zu hatzgeroda[!] angelanget.


Steẅeranticipationsbefehliche au
zwischen hier vndt Gallj, außgeschrieben.


Avis daß Graf Pappenheim auf Zelle zugehe.


Anderer aviß daß die Staden Reinbergk
belägert, vndt Pappenheim destwegen wieder zurücka
müße.


Jn die vorbereitungspredigt.

|| [[Handschrift: 99v]]

Sonntag den 7. Octobris.

<Songe de force traittèz avec Pappenheim[.]>


Jn die predigt, darbey der Hertzog von
hollstein sich auch befunden. Darnach haben
wir reformirte communicirt, Gott seye es
gedanckt, der helfe, das dieses, nicht das
letzte mal sey, daß wir alhier zu hatzge-
roda[!] das heilige Nachtmal halten mögen.


Nachmittags avis, das Pappenheim sich in
zwey hauffen getheilet, mitt einem,
gehe er durch Thüringen, auf Meißen
zu, mitt dem andern gehe Graf von
Gronsfeldt, vbern hartz, vndt wolle
heütte zu Nordhausen ankommen.


Avis, vom herzog Geörgen von Lüneburg,
er wolle Morgen, mitt 7 mille Mann
bey vns logiren, begehret proviandt etcetera
damitt ordre gehalten werde.


Jch schicke Naperschky nach Gernroda
selb ander, die beyden Baltzer, nach Günter-
sperga.

|| [[Handschrift: 100r]]

Montag den 8. October


Avis von Ballenstedt, das die Quedlinburger
das Lüneburgische volck nicht einlaßen wollen,
sondern ihnen proviandt verschaffen.


herzog von hollstein, jst wegk, nach Bernburg[.]
Seiner reütter 80 haben sich zu Radisch-
leben einquartiert; seidthero Sonnabends.


Die zeitung continuirt, das die
Pappenheimischen heütte sollen zu Northau-
sen ankommen.


Jch habe Stammern befohlen, die
Reütter zu Radischleben aufzutreiben,
dieweil Sie keine ordinantz haben.


De Schreiben von Caspar Pfaw, auf 1 Regjment
pferde würde es kommen, das Lüneburgische volck
so ich zum wenigsten einnehmen müste.


Jtzt avisirt ein Capitän leutnant vorm Thor, mitt
40 pferden, eylends, daß Pappenhejm heütte
gewiß, zu Northausen anlangen werde.

|| [[Handschrift: 100v]]


I'y envoye Temerè libereyTuch vndt
victualien ejnzukauffen, etcetera etcetera etcetera
nach Nordthausen.


Avis vom Præsidenten das Adolf Wilhelm
von Krosjgk zu Deßaw angelanget,
berichtett: das Rex Sueciæ in Bayern
sich befindett, vndt weydlich brennen
leßet, herzog Berndt von Weymar,
bey Kjtzingen, Ochsenstern soll jn kurtzem
zu Halle anlangen, Pfaltzgraf Frjede-
rjch, habe 8 Regimenter beysammen,
zu recuperation seiner landen. Gestern
hat sollen herzog Geörg von Lünenburg mitt
Baudiß sjch conjungiren, vndt auff
Quedlinburg zu marchiren, vom Pappenheim
habe man keine kundtschafft, er solle
sein auf Zelle zu, gegangen.


heütte ist ein dreyfach vnglückliches
zeichen im kalender, vndt eine starcke
conjunctio Martis & Saturnj.

|| [[Handschrift: 101r]]


Zeitung das es zu Northausen noch keine noht
habe, denn die Pappenheimischen sollten wieder
zurückeb sein. herzog Berndt soll mitt
9 Regimentern bey Langensalz ankommen
sein. Diese zeitung kömpt von vftrungen her.


Diesen abendt, kömbt Caspar Pfaw,
mitt bericht, das 22 compagnien Reütter,
vom Lüneburgischen vndt Lawenburgischen volck im
ampt Ballenstedt quartier genommen,
(eben wie ich die Steẅren von dannen
(c erheben soll), zu meinem großen schaden.
10 compagnien liegen in heimb, Radischleben,
Reinstedt, vndt Padeborn, 4 compagnien
zu Riedern, 6 compagnien in Ballenstedt,
2 compagnien jn Gernroda. Seindt aber
vngleich starck, effective 1000 pferde.
Noch 1000 pferde liegen im Blanckenburgischen.
4000 Mann zu fuß, mitt den hohen
Offizirern, jn der Stadt Quedlinburgk. || [[Handschrift: 101v]]
Pacience! Wo will man proviandt
hernehmen?


J'escris au Duc de Lüneburg & au Sergeant
general Major Lohausen, ou de divertir
la marche & lever le camp ou <les> quartiers,
ou bien, en cas, que cela ne puisse estre,
de les eslargir, diewejl alles vberle-
get jst. <Naperschky ist wiederkommen.>

Dienstag den 9. October


Röder mitt Jacob Schwarzen nach
heimb geschickt, selbige örter als heimb,
Radißleben, Reinstedt vndt Padeborn in acht
zu nehmen. Caspar Pfaw, hat Gernroda,
Gr Alßleben, Frosa vndt Riedern, neben
Lorenz. Stammer hat Ballenstedt,
Radißleben vnd Riedern auch zu observiren.
Gott gebe zu glück vndt seye der
Oberste hüter.


Avis das in meinem dorf Breiten- || [[Handschrift: 102r]]
stein, sich auch 60 pferde einlogiret, vndt
alles bundt vber gehet wo nicht baldt
hülfe geschicht.


Nota Bene Nota Bene Nota Bene


Vor wenig tagen, hat alhjer zu hartzgeroda,
einem gemeinen kerll, nemlich dem Philips,
(so vnlengst außm forwergk alhier, da
er hofmeister war, abgeschaft worden)
getraẅmett, er wehre hinauf aufs
Frawenzjmmer gekommen, vndt hette
alda die 5 freẅlein meine fünff
Schwestern in einem kreyß, in schleyern
mitt rosenkräntzen in den händen
iedere einen haltende, stehen sehen,
Mitten inne wehre eine schwarze
kiste oder kasten, mitt einem leich-
tuch bedeckt, gestanden, vndt Sie
rings herümb, hetten gesungen,:
 Wo sollen wir dann fljehen hin?
 da wir möchten bleiben,
 zu dir herr Christ alleine.1
Vndt das mitt heller vernehmlicher Stimme.

|| [[Handschrift: 102v]]


Jtzt kömbt avis, daß 2 Kayßerliche
Regiment zu Northaim liegen, eines zu
roß, vndt eins zu fuß, auch soll Pappen-
heim vom herzog von Fridlandt abgefordert sein.


Temeré wieder von Northausen. Das grüne
Tuch nur 12 ellen zu 2 Gulden (florenus)f: 1 Regiment zu
roß vndt 1 zu fuß Kayserliche ligt zu Eim-
beck vndt <h>Jl<de>s<hejm>. Die Kayserlich
Pappenheimische armèe zu hammeln vndt Alfeldt.
Wollen auf halberstadt vnd Goßlar
zu gehen, als man zu Nordhausen ver-
muhtet.


Nota Bene Avis von Bernburg das Freybergk in
Nota Bene Meißen, vber seye, vndt von den Kayserlichen
Nota Bene mitt stürmender handt erobertt.


Marggraf Christian, so vorgestern, mitt
40 pferden zu Deßaw gewesen, hat berichtett,
der Düringer waldt wehre verhawen, vndt
an die päße landtvolck gelegt. Baudiß
vndt Landtgraf Wilhelm sollen 10 mille Mann haben, vber oder
vnder den harz gehen. hertzog Wilm habe sich nach || [[Handschrift: 103r]]
Erfurt retirirt, vndt samle 14 Regimenter.
perge perge


Restanten oder execution wirdt von Fürst August vndt
Fürst Ludwig gedröẅet. Jmpossibilitas ist dargegen,
in Meinem hartzkrayse.


Avis Graf henrich von Bergk marchire
mitt 10 mille Mann auf den Weserstrom zu,
den general Pappenheim von diesen landen
wendig zu machen.


herzog Geörgen von Lüneburg hat sjch, gegen mejne
leütte gar höflich erzejget, vndt
sich erbotten, Morgen gebe gott den aufbruch
zu maturiren, wje auch general Major,
Lohausen gethan. Zu Ascherßleben, hat
sich herzog Geörgen mitt Fürst Ludwjgen, Morgen, gebe gott
zusammen beschejden. Das volck soll
sich im Ambt Ballenstedt noch zjmljch wol halten.


Avis von Leiptzig, daß sich die Meße
zerschlage, vndt Gehrjng vnser Nürnberger
Factor, der gute Mann, zu Francfurt mitt
todt abgangen, welches mir zu vnstatten kömbt.

|| [[Handschrift: 103v]]


Jtem: das Freyberg ejngenommen, so
wol als Kemnjz, Bayreüth, vndt
Coburgk,


Jtem: daß <der> Türcke friede mache, mitt
Persien, wolle sich gegen Deützschlandt
wenden.


Jtem: daß die rebelljschen pawren zu
Lintz dem König in Schweden anlaß geben,
Wien zu attacquiren, wo ferrne nicht
interim friede wjrdt.


Jtem: daß Er<t>zherzog Leopoldus, wie
auch der Junge Prjnz, Don Carlos, jn hjspa-
nien mitt tode, abgegangen.


Jtem: das bey den Staden, von den
Spannjschen trefues tractirt wirdt.


Jtem: in Franckreich zwischen
Monsieur vndt dem König.


Schlesien soll von den Schwedischen vndt
ChurSächsischen meistenthejls gewonnen sein. et cetera


Ragozi will in Vngern einfallen.

|| [[Handschrift: 104r]]

Mittwoch den 10. October


heütte jst der vfbruch der Lüneburgischen
armèe erfolget, auß den Aembtern, Ballen-
stedt, Gernroda vndt Güntersperga,
(dann zu Güntersberge auch eine compagnie gelegen,
welches wjr heütte erst erfahren)
auf Ascherßleben zu, vndt haben sjch
noch, jn dem meynjgen, zimlich wol gehalten.


Avis: von Caspar Pfau das heütte Morgen der vfbruch,
mitt guter ordre erfolget, vndt das Oberster
Mitzschefal mitt seinen trouppen, durch Gernro-
da auff Oscherßleben, von dannen auf Braun-
schweig marchiret.


Superbia di Paul Ludwig ne voulant aller a Leipzig[.]


Je suis allè au baing.


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Es hat diesen abendt an Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin StubenThür, als ich allein
mitt Jhrer Liebden gegeßen, gar starck an-
geklopft, vndt ist doch, kejn Mensch draußen
gewesen.

|| [[Handschrift: 104v]]

Donnerstag den 11. October


Jn die kirche.


Zeitung das Freybergk in Meißen nicht allein
gewjß v̈ber, sondern es soll auch 100 mille
ThalerThlr: vor die Brandtschatzung, vndt 80 mille
ThalerThlr: vor die begräbnüß geben. hertzog
von Fridlandt, marchirt mitt seiner
armèe, auf Eisenach, sich mitt dem
Pappenheimb zu conjungiren.


Naperschky nach Stollberg geschickt,
mitt einem pacquet, an Philip Grühling
Bürgemeister[!] vndt Stadt Physicus auch Me-
dicus aldar, daßelbe pacquet gehöret nach
hamburg an Albrecht Schulteß, mitt brjefen
an den ChurSächsischen agenten, vndt Stadischen gesandten.
Denn alle wochen zweymal der bohte
von hamburg nach Nürnberg, & viceversa,
hindurch gehett. Vndt diewejl es nur, 2
mejlen von dannen<hinnen> entlegen, ist es mir be-
quehmer, als wenn ich sollte alzeitt die briefe || [[Handschrift: 105r]]
auf Leiptzig, oder Magdeburgk gehen laßen.


Der gute ehrliche alte Christof Maler,
ist anhero gekommen, ob er schon am podagra ge-
huncken, in diesem vbelen wetter, affrontant
les jeunes niaix, vndt will nach Leiptzig.
Gott helfe zu gutem glück, <vndt auffkommen.>


Avis von Gernroda, daß auch die dörfer
zu Frosa vndt Nachterstedt bequartieret
worden. Die Wolfenbüttelischen strejfen sehr.
stargk heraußer.


Es hat gar einen stargken schnee geleget.


Naperschky jst gegen abendt, von Stollberg wjederkommen,
mitt schreiben vom Grühling, daß erst Sontags
die post nach hamburg wirdt alda durchgehen.


Christof Maler berichtett, das numehr die
weinlese verrichtett, Jch hette etwan
vber 70 eymer bekommen, vndt Meine
freundliche herzlieb(st)e gemahlin etwan 18 eymer zu Waldaw.
Dominus dedit, Dominus abstulit, sit
nomen Dominj benedictum.2

|| [[Handschrift: 105v]]

Freitag den 12. October


Christoph Maler ist in Gottes nahmen fortt,
nach Leipzig, Gott gebe ihm glücklichen
fortgang in seiner ihm <von mir> anbefohlenen expe-
dition, vndt bewahre ihn vor mancherley
vnglück, welches ihm begegnen köndte.


Eilende schreiben auß Franckreich
von Adolf Börstel daß er vmb hernvatters Sehliger
willen, vmb 5560 Gulden (florenus)f: verdammet
worden. Bittet vmb hülfe, dieweil
er vndt wir vnschuldig, aber das
recht in Franckreich sich beügen
leßet.


Schreiben von Christian Iulius von hoym begehrt 600 ThalerThlr:
vndt 4jährige zinsen. <Non è tempo, hor hora.>


Alte canzlerin3, 200 ThalerThlr: von jhres hern4
rückstandt, sambt 2jährigen zjnsen.


Bruder Ernsts Secretarius begehrt geldt
vor seinen herren.

|| [[Handschrift: 106r]]

Samstag den 13den: October

<Songe de la mort de Fürst August inopinèe, de la compagnie de l'Empereur avec lequel ie n'eusse voulu aller a Vienne, & de la paroy de [...]<ma> chambre dont la chaulx estoit tombèe, & le teste de terre a la paroy remply de fourmis.>


Vriel von Eiche, ist von Quedlinburg wieder-
kommen, avecassèz[!] de satisfaction[.]


Es jst auch ein Obrist leutnant zu Frosa gelegen.
hat weydljch bancquetirt: et cetera


Die hatzgeröder[!], sejndt zwischen hier, vndt
Quedlinburg, Jämmerljch angegriffen, vndt ge-
plündert worden.


Schreiben von Bruder Ernst, darinnen er
sejn deputat begehrt, vndt man solle
sich zwischen hier vndt weyhenachten
mitt dem vbrigen gefast halten, wenn
er heraußer kömbt.


Schreiben von Schöningen, daß graf von Pappenheim mardy passè,
mjtt der armèe von hildeßheim aufgebrochen.

Sonntag den 14den: October


Jn die kirche.
<Befehlich an <die> beambten wegen Bruder Ernsts contentirung>


Avis: das holcko, jn Meißen geschlagen
seye.


Es wirdt großer proviant in der
Grafschaft Stolberg, zusammen gebrachtt.

|| [[Handschrift: 106v]]


3 compagnien haben sich in Reinstedt einquar-
tiert schätzen das dorf.


Zu Padeborn händel mitt Rittmeister Wahl.


Avis, daß Pappenheim Eimbeck außgeplündert,
vndt auf Northeim, Osteroda vndt
Mülhausen zu, marchire, Graff
henrich von Bergk soll sich mitt
Baudiß conjungjrt haben.

Montag den 15den: October


Songe de Madame, wie Bernburg
wehre jm feẅer aufgegangen.


Spatziren gegangen in diesem schönen wetter,
nach den donen, darjnnen dje vogel sjch fangen.


Avis von Stollberg, daß Pappenheim noch gewiß
von hildeßheim vndt Eimbeck aufgebrochen
auf Osteroda zu, marchirt, vndt biß an Schartzen-
feldt hjnan, hette strejfen laßen, dörfte
wol seine marche nach Erfurdt hin
richten. Von häringen, jst derglejchen
ankommen.

|| [[Handschrift: 107r]]


Ambtmann von Ballenstedt resigniret
vndt kündiget seinen dienst auff, weil er
die schwehre bürde nicht mehr zu ertragen
getrawet. <Jch habe es aber noch nicht consentirt[.]>


Röder ist von Reinstedt wiederkommen, alda
er die pawrenplacker abgewiesen, 4 auß-
gespannete pferde, jhnen wieder abgeiagt,
vndt 30 p ThalerThlr: den pawren salvirt,
welche Sie sonsten hetten einem quar-
tiermejster erlegen sollen, vndt albereitt
in promptu gehabtt.

Dienstag den 16den: October Galljtag.


Avis von Sangerhausen, das hertzog Wilhelm
von Weymar in Erfurdt noch sehr vnpaß, herzog
Berndt aber, seye mitt seinem volck noch in
Francken, vndt Coburgischem lande, vndt muß da-
selbst auf seines feindes actiones achtung
geben, ergo nicht hierauf kommen. Er soll
des herzogs von Fridlandt trouppen attacquirt, vndt
13 Standarden abgenommen haben, von Nort- || [[Handschrift: 107v]]
hausen, Kelbra, vndt derer örter, wirdt
berichtett, das general Pappenheim mitt hertzogk
zu Fridlandt, sich zu coniungiren, 8 Regi-
menter durch Heßen, habe gehen laßen,
Gestern aber seye er von Osteroda durch
die Grafschafft honstein, mitt den vbrigen
Regimentern vf Mülhausen gangen,
zuvor Osteroda[,] hertzbergk, Schartze-
feldt vndt ander örter geplündert,
Göttingen hat er mitt 3 compagnien besetzt,
auch (wie man vermuhtet) etzliche örter
auff dem Eißfeldt. Gestern ist
die Lüneburgische armèe <vmb Aschersleben> aufgebrochen,
vndt auff Staßfurt zu gangen.


Abermahljge sollicitation; vndt furia
von Mejnem bruder, Fürst Ernst, durch
Petern anbrachtt, jch sollte jhn verschonen
mitt anweysungen, vndt nur bahr
geldt außzahlen laßen, etcetera[.] Er wehre es
befehlicht. etcetera


Præsident räht mir, 500 ThalerThlr: von den alten
Steẅerresten, vndt 400 von den neẅen ihm zu geben || [[Handschrift: 108r]]
damitt wir voneinander kommen.


Avis, daß die vorstadt zu Osteroda durch das
Pappenheimische volck gantz außgeplündert, die Stadt
aber hat 14 mille ReichsthalerRthlr: geben, ingleichem Claußthal
6000[,] Zellerfelde 6000[,] Anderßberg hat sollen 2 mille
geben, weil sie aber solches nicht aufzubringen
vermocht, ist das gantze volck darinnen
iung vndt altt herauß ins holtz gelauffen,
die 4 Pappenheimischen Regiment, gehen auf Nordthausen
zu. Vor Schartzfeldt sollen Sie eingebüst
haben. Die Murmelung gehet, Pappenheim ge-
he zurückd, <sed non credo.>


Avis von Stollberg, Pappenheim gehe endtweder
zurücke oder auf Mülhausen. Die hertzoge von
Weymar herzog Wilhelm, herzog Albrecht, vnd herzog Ernst,
seindt alle in Erfurdt geflohen, vndt fast
alle bürger auß Weymar. Kayserische
Dragoner vndt Crabahten haben biß dahin,
vndt an Iehna gestreifft. herzog Berndt ist mitt
16000 Mann Sonnabendß zu Ilmenaw ankommen,
seindt meistentheils lappen vndt Finnen, || [[Handschrift: 108v]]
Sontags frühe ist herzog Berndts vortrap
vmb Erfurdt ankommen, Gestern
früh ist zu WeißenSee ein groß schießen
bey Erfurdt herümb gehöret worden,
ob es salve oder ernst gewesen, stehet
zu erfahren. König in Schweden will
in kurzem im Thüringischen Krayß anlangen,
den bedrangten beystandt zu leisten,
darumb die Stende dahin nach Erfurdt
beschieden, mitt zuzurahten, wje dje logi-
rung am füglichsten geschehen könne.


Ehe die Kayserischen an Erfurdt gestreifft,
seindt<haben> kaum 4 compagnien zum entsatz Jn Er-
furt ankommen können.


heütte vor abends seindt 7 Reütter,
an meine vorwerckspferde bey Schiela
kommen, haben die strenge am wagengeschirr
abgehawen, vndt 4 pferde wegg außgespannt.
<Dje 2 besten habe ich baldt wiedergekriegt, den andern beyden nachiagen laßen.>

|| [[Handschrift: 109r]]

Mittwoch den 17den: October


Napierschky jst gestern abendt, von Bernburg
wiederkommen, mitt bericht, daß Oberster
Nota Bene holcko die Stadt vndt Brücke
Nota Bene zu Meißen, an der Elbe eingenommen,
daß herzog Berndt 13 standarden erobert,
daß herzog von Fridlandt eylends zurückf,
Nota Bene nach Oesterreich gemust, weil 20 mille Vngern
eingefallen, vndt vmb Wien herumb
streiffen, nach dem herzog von Fridlandt e in
einem sturm, viel volcks vor der festung
Koburgk soll verlohren haben. Die lu-
teraner sagen, Lutherus habe das liedt:
Ein feste burgk ist vnser Gott, etcetera5
auf diesem casteel gemachtt, drumb
hetten es die Friedländischen, nicht er-
steigen können[.]


Burkhard von Erlach schreibt mir, es wolle der
kitt, an meinem brunnen gebeẅde zu
Bernburg nicht halten, vnd lauffe das waßer hjndurch.

|| [[Handschrift: 109v]]


Zeitung daß die Lüneburgische armèe naher Wittemberg
marchire dem holckischen einbruch, jn Meißen,
abzuwehren.


Christof Maler, ist von Leiptzigk
wiederkommen, Gott lob, das er kein vn-
glück gehabt. Es ist sonsten alda alles in
forcht vndt schrecken gestanden, wiewol<Er<s> hatten>
die kaufleütte schon alles eingepackt,
theils auch weggeschickt, das also nicht
alles vollkömblich können verrichtet werden,
wiewol der ehrliche alte Christof noch
treẅlich das seinige gethan, vndt einen
wechßelbrief erhoben, welcher schon hat
sollen nach hamburg geschjckt werden,
als darzu eben Edouardt Becker
in procinctu gewesen, vndt hatte die
schreiben schon verfertiget.


Zeitung das zu ende des September der große
Reichstag in Polen vor sich gegangen, die
Catolischen weltliche, alle Evangelischen Vndt Chur || [[Handschrift: 110r]]
Brandenburg seindt auf des Printzen Vladislaj
seitte, die Geistlichen Catolischen aber auf des
Printzen Alexandrj faction.


Jtem: das in den Niderlanden vndt in Frankreich
friede tractirt wirdt.


Jtem: daß die pawren jn Oberöesterreich, aber-
mals, Rebellisch worden.


Avis von Bernburg daß herrvetter Fürst Ludwig seinem
Rittmeister Laubach anbefohlen, ezliche
pferde auf der Stadt Bernburg vnkosten naher
Bernburg zu schicken, welche alda 1200
Nota Bene ThalerThlr: rückstendige contribution, von der
Stadt einzufordern haben sollten, eben als
wenn die Stadt den gantzen antheil v-
bertragen müste, da doch das debitum
nicht liquidum vndt die abzüge nicht
berechnet noch worden, <vermöge der Schwedischen ordonantz.>


An Bruder Ernst vndt Bruder Friedrich geschrieben.


heütte diese nacht, hat sich das dritte von
mejnen Schielichen Forwergkspferden von sich selber, || [[Handschrift: 110v]]
mitt männiglichs verwunderung, ejngestellet,
vndt ist vmb Mitternacht, vor das forwerck
lauffend gekommen. <Diese Nacht vmb 11 vhr, eine Mondfinsternüß gewesen, hat etwa 2 stunden gewehret.>

Donnerstag den 18den: October


Songe d'un brave Seigneur François Renè
(Renatus) quj auroit veincu <jadis> l'Espagne,
& auroit estendu ses victoires jusqu'aux
colomnes d'Hercules6, & au destroit de
Gibraltar, (Fretum Herculeum) estant
enterrè a Gades, ou Cadiz, ou Calis
Malis (qui est une mesme chose) & j'eusse
veu son enterrement d'une longue
pierre quarrèe selo & sa stature en
longueur (non en hauteur) gisante dessus
habillè a l'antique, & j'eusse deplorè
l & reconnu la vanitè de la gran-
deur terrienne. Mais j'eusse
rapportè avec moy a Hamburg, force
belles & grandes pierreries, que le Duc || [[Handschrift: 111r]]
Franz Carll de Saxe & un Colonel & un
Lieutenant colonel comme aussy Lohausen, eussent veu
avec playsir, & je leur en eusse aussy donnè,
Mais ces Officiers eussent eu grande
quantitè de belles & grosses monnoyes
d'or & d'argent, qu'une piece d'or, auroit
valu cent ducats, & davantage voire
a deuxcents (si bien m'en souvient) &
les eussent donnè aux fols, aux Musi-
ciens, aux valets d'hostellerie & a sem-
blables gens, pour leur vin, dont le Lieutenant Colonel
(quj n'avoit pas eu moyen de faire le sem-
blable) avec Lohausen se seroit fort faschè,
disant que c'estoit une profuse prodigalitè
ne servant de rien, & estant provenue
de voleries & pilleries, & quj faysoit honte
a ceux quj n'en sceussent faire autant.
Apres cela je fusse allè voir en
Nota Bene passant, Madame ma Mere saine
& disposte, prennant congè d'elle. A cause || [[Handschrift: 111v]]
de l'indisposition de ma femme, i'ay
dormy seul ceste nuict, ce quj est a
noter en semblables songes remarquables,
& que i'ay peu souppè hier au soir, &
eu ce songe vers le mattin aujourd'huy.


Predigttag nicht visitirt.


Abermahlige einquartirung zu Rejnstedt,
vndt Frosa.


Beschwehrungen der vom adel in Ambt Ballenstedt,
wegen vielfältiger Steẅer vndt contribution,
auch scharfen procedere.


Avis daß Mülhausen, 15 mille[,] Nordthausen aber,
18 mille ThalerThlr: dem grafen von Pappenheim zu geben gewilliget. perge


Mein vierdtes pferdt von Schiela ist
auch außgekundtschafft, vndt wieder
bekommen worden. Ein hüpscher brauner
Wallach. Jch habe nur, 1 ThalerThlr: Tranck-
geldt geben dörfen, <deßen das pferdt wol werth.>


50 Pfund (libra)℔: Carauschen, Schleyen vndt pärsche
vndtereinander gefischt, außm helder vorm || [[Handschrift: 112r]]
Schloß.


Avis vom Præsidenten darinnen vber die
neẅen executions Reütter heftig ding ge-
klagt wirdt, wie sje so jnsolent, vndt im-
portun sein, auch sjch mitt dem ordinantz
deputat, als mitt 2 Pfund (libra)℔: brodt, 2 Pfund (libra)℔: fleisch,
3 maß bier, ein Viertel (Hohlmaß)v haber, rauchfutter
nach Notturfft, nicht wollen genügen laßen,
sondern wollen vjel mehr haben, nur was
sie vollauf, eßen, trincken, vndt verfüt-
tern mögen, vndt noch vber diß, einem
iegleichen noch darzu, eine verehrung 1 ducaten,
begehren dörfen, sollicitiren auch mitt ge-
waltt die contributjonsresta. Dem Præ-
sidenten ist in 7 i<J>ahren solche insolentz njcht
wiederfahren, als ihm diese leütte thun.


Zu Deßaw seindt auch dergleichen Lobachische
executionsReütter, (nemljch von Fürst Ludwigs compagnie)
eingefallen die hinderstellige 2 mille ThalerThlr: con-
tribution einzuteiben, welches mein vetter,
vor einen großen affront hel<Vndt> schimpf helt.

|| [[Handschrift: 112v]]


Die zeitung continuirt, daß Ragozj mitt 20 in 30 mille
Mann, seye in Oesterreich eingefallen,
vndt Rex Sveciæ, seye bey den Rebel-
lischen pawren in Oberöesterreich.

Freitag den 19den: October


Avis, das der König in Schweden, den
Nota Bene Bayerfürsten, aufs haupt geschlagen.
Nota Bene Das die rebellischen pawren im land
Nota Bene Ob der Enß, den Donawstrom gesper-
ret, das Wien, mitt 80000
Mann, belägert seye.


Jtem: daß graf Henrich von Bergk auf
Münster zu, marchire, sich mitt
general Baudiß zu conjungiren.


herzog von Fridlandt habe befehl be-
kommen Wien zu entsetzen, wolle aber,
Leiptzig erst weghaben.

|| [[Handschrift: 113r]]


hans Ritz vnser Factor ist zwischen
Leipzig vndt Altemburg von einer
streiffenden rotte gefangen worden.


Avis, das mir gestern, 4 pferde,
(auch von Schiela) nach dem ich kaum die vorigen
wiederbekommen, bey Ascherßleben, außgespannet,
vndt mein paß, wenig respectirt worden.
Sie haben mir wein vndt saltz von
Staßfurt herführen sollen, Sejndt in allem,
8 wehrhafte kerll darbey gewesen,
vndt haben sich doch also berauben laßen.


Anderer avis, stragks darauff, das
auch gestern vor Bernburg, Meiner freundlichen
herzlieb(st)en gemahlin, 4 Waldawjsche pferde,
außgespannet worden.


Jch will jhnen nachschicken.


Avis von Northausen, das Mülhausen,
mitt 5 Regimentern belägert seye, vom
Pappenheimischen volck, vndt die von Northausen
wollen auch accordiren.

|| [[Handschrift: 113v]]


Nota Bene
Nota Bene Eilender avis, das hertzog von
Nota Bene Nota Bene Fridlandt gewiß vor Leiptzig liege.


Christoph Maler abgefertiget, nacher Bernburgk.
Gott gebe ihm beßer glück, <als dem Schencken7.>


Nota Bene Vne ioye & tendreur interieure du coeur,
Nota Bene auquel se sent fort allegery, Madame
Nota Bene ma treschere compaigne extraordinairement
Nota Bene depuis trois jours seulement. et cetera

Samstag den 20. October


Dieweil die Reinstedter vber des
Rittmeister Dietrjch Schermer so<Seine> trouppe
so bitterlich geweheklagt, vndt jhn
mein hofiuncker Röder auch nicht mehr
wegbringen können, habe ich mich
resolvirt, ihn aufzuschlagen. Dieweil
ich aber nur 36 Mußketirer theilß zu
roß theilß zu fuß benebens ein
14 Reütter von den meynigen, so ey-
lends in der stille, <nur> aufbringen können, || [[Handschrift: 114r]]
vndt theilß gar schlecht beschoßen vndt
beritten, (wiewol ihrer ezliche darundter
auch behertzt genugsam<)> gewesen)g, vndt
vornehmlich besorgt, man würde mir
diese action vor vbel, vndt als eine
thätligkejtt, zum præjuditz des Evangelischen
wesens, deütten, auch so gar größe ehr
darbey nicht zu eriagen, vndt leichtlich
ein schimpf bey so schlechter suitte da-
rauß endtstehen köndte, auch die trouppe
vber 50 Mann starck, wol armirt,
wol montirt, vndt meistentheilß,
von Reformirten offizirern, zusammen ge-
brachtt, habe ich mitt großer mühe,
mich endtlich, den linderen weg zu
gehen, nach vielem disputiren, erbit<von den>
meynigen erbitten laßen, iedoch mitt
resolution, wo ferrne sich die Reütter
vnbescheiden erweysen würden, vndt mich
nicht respectiren, ehe ich vnverrichteter || [[Handschrift: 114v]]
sache abziehen, oder weichen sollte, die
extrema zu tentiren, vndt mitt einer
furia (vngeachtet aller gefahr) dar-
wieder zu gehen.


Als ich zu Ballenstedt, den iungen
Stammer mittgenommen, vndt seine winde,
bin ich ferrner sub spetie venationis,
(darzu ich auch von harzgeroda auß,
meine hunde mittgebrachtt) auf Radisch-
leben zu, hetzen geritten. Alda
ist Eichen der Ambtsraht, mitt den
hatzgerödern[!] zu mir gestoßen, dann
ich erst nur mitt meiner hofpursche
gleichsam im vortrab, nichts zu verabseü-
men außgeritten war. Die Ballen-
stedter ließ ich aufbiehten, es stellete sich
aber niemandt ein, als Wolf der Forster,
mochte etwan vnrecht bestellet sein.
Rödern citirte ich eilends, von Reinstedt, || [[Handschrift: 115r]]
nach Radißleben zu mir, vndt schickte
3 oder 4 pferde hinein ins quartier nachzu-
fragen ob die Reütter abgezogen, oder nicht.


Zh Jnterim hielten wir ein frühestück
zu Radißlebn, dieweil auch das fußvolck
von harzgeroda sehr hungerig[,] matt
vndt müde wahr. Vndterdeßen,
kamen meine außgeschickte Reütter wie-
der, brachten Rödern mitt, vndt kundt-
schafft auß Reinstedt, der leüttenambt
wollte durchauß nicht aufbrechen,
biß ihme sein Rittmeister, (welcher
in Quedlinburg läge) andere ordinantz
brächte. Lobten die trouppe gewaltig
wie es so ein außerlesen, von offizirern
zusammen gerafft wol mu<o>ntirtes volck
wehre, vndt hielte Stammer, Röder,
vndt andere darvor, wir würden bey
ihnen, mitt gewaltt, nichts außrichten. || [[Handschrift: 115v]]
Man riehte mir gar starck, ich sollte
ia aufs wenigste das fußvolck nicht
mittnehmen, denn Sie es vor kein iagen,
solcher gestaltt, aufnehmen würden, wenn
ich ie mich nicht bewegen laßen wollte
zu Radißleben zu verbleiben vndt den
leütenambt dahin kommen zu laßen, auch
ihme mündtlich zuzusprechen. Jch sagte,
wenn ich des leütnants zu Radißleben erwartete,
würde er mitt d der ganzen trouppe
anzjehen, oder doch starck kommen, vndt ver-
meinen wir hetten das herz nicht, ihn an-
zugreiffen, auch vielleicht trotziger werden,
wann er gleichsam solcher gestaltt von
mir selbst advertirt würde sich in
acht zu nehmen, bevorab wann
kein nachtruck, dieser seitte so
baldt vorhanden, Nahm derowegen,
den schluß, ihn zwar heraußer zu begehren,
durch Eichen selb vierdte, vndt aber doch || [[Handschrift: 116r]]
fortzurücken mitt meinen beyden trouplein
zu roß vndt fuß, ehe Sie sich auf etwas wie-
driges besinnen köndten, So gab es eben
das glück daß wir eben einen hasen vorm
dorf hetzeten, der lief nach vieler lust
die er vns machte, in Reinstedt hinein
vndt wurde also in ihrem eigenen quar-
tier (pro bono omine) von vnsern winden
gefangen. Mittlerweyle kömbt
der leüttenambt selb vierdte herauß,
vndt Eiche mitt ihm. Jch hatte nun
zum theil selber, zum theil durch
Stammer vndt Napierschky, vnser
volck in zween trouppen, an
zweyen avenuën vom dorff, zim-
lich weitt voneinander stellen laßen,
auch ihnen den Bereütter, den Oberforster
vnd andere geschickteste zu roß oder zu fuß,
zu commendanten zugegeben, vndt die ord-
nung zimlich lang, zu mehrerem schregken, gemacht. || [[Handschrift: 116v]]
Als mich nun der Leüttenambt also in
guter ordre haltend ersehen, will er
wieder vmbkehren, (gestaltt dann auch
sein quartiermeister dem wetter nicht ge-
trawet, vndt sporenstreichs ins
quartier wieder gerannt) Eiche aber
spricht ihm zu, ich erwartete seiner
im felde, er sollte mich nur an-
sprechen vndt sich zum vfbruch erbiehten,
darzu er ganz nicht geneigt gewesen,
vndt gesagt, ich kähme gar starck,
die Caleße, (darauf jch lange röhr
geführt) benebens dem fußvolck
ist jhm auch (als zum hetzen alleine
vnnöhtig,) sehr verdächtig vorkommen.


Endtlich, wie er zu mir kommen, vndt
sich demühtig, vndt bescheiden erzeigt,
wiewol er anfangs, wi<ohne> seines Rittmeisters
ordinantz durchauß nicht aufbrechen || [[Handschrift: 117r]]
wollen, ich ihm aber remonstrirt, daß ich seinem
Rittmeister aufzuwarten, dahin nicht kommen
wehre etcetera er müste fortt, wehre lange genueg
da gelegen, ohne mein vorwißen, Königs in Schweden dienst
wehre es nicht die länder (so in <Seiner> contribution)
zu verderben, Reichsfürsten müste man anderst
tractiren. Als er den ernst sahe,
(ob er schon eine ordinantz vom Obristen Mitzschefahl
producirte, darinnen seinem Rittmeister befohlen
wardt, in den dörfern vmb Quedlinburg herümb,
quartier zu nehmen,) sagte er, er wollte mir zu
vndterthenigen ehren, noch diesen abendt, ob es
schon spähte wardt, außziehen, bahte zwar sehr,
daß es Morgen geschehen möchte, biß er ordinantz
von seinem Rittmeister bekähme, vndt sein Tromp-
ter wiederkähme, sonst köndte er die Reütter,
nicht wol auß dem großen dorf bringen, da-
rinnen sie zerstreẅet lagen, Jch sagte aber
darzu wollten wir wol raht schaffen.


Als sich nun der aufbruch verwejlete, vndt
ich 3 hasen gehetzt hatte, es abendt werden wollte,
vndt mir nicht anstehen wollte so lange mich <da> aufzuhalten || [[Handschrift: 117v]]
hieb ich mitt meinen Reüttern, von einer seitte,
ins dorf hinein, nach der offizirer quartier
zu, von der andern seytte, ließ ich das
fußvolck hinein marchiren. Da der
leüttenambt also gemahnet wardt,
vndt diesen ernst sahe, ließ er durch
corporal vndt andere aufwärter, die
Reütter, aufreden, (in mangelung des Trompters,)
vndt nach dem ezlichen pawren, so da
klagten, in meiner gegenwart satis-
action <vndt restitution auch eines pferdes So ich auß des Rittmeisters quartier nehmen ließ> geschehen, zog ich mitt meiner
Reütterey, (nach vielfältig beschehener danck-
sagung der vndterthanen, vor diesen schutz)
auß dem dorff, vndt hielte eine weile
draußen, ließ aber das fußvolck darinne
liegen. Wie ich nun vernahm daß die
trouppe des gegentheils anfienge aufzusitzen,
retirirt <ich> mich mitt dem abendt schritt vor
schritt nach Ballenstedt zu, iedoch machte
offt halten, vndt schickte Reütter zurücki,
biß ich den gantzen tröp auf Endorf zu,
dahin ich sie verwiesen, marchiren Sahe.

|| [[Handschrift: 118r]]


Baldt darnach kam ein lermen, es kähmen
etzliche Reütter zurück aber nicht alle. Da
schickte ich alle meine Tragoner ins quartier
hinein, dem fußvolck zu assistiren mitt
Rödern, der Sie commandiren sollte. Jch gab
ihnen befehlich keine thätligkeitt anzufangen,
wo aber die andern Reütter sich etwas vn-
dterstünden quartier zu nehmen, oder sonsten
lose händel anzuheben, sollten Sie es nicht
verstatten, sondern mitt gewalt darwieder
sein, vndt das dorf defendiren, auch mich incon-
tinentj (weil ich der einbrechenden nacht, matt
vndt müdigkeitt der pferde vndt theilß
leütte halber <auch daß ich den sachen genug gethan> nicht wol länger warten kondte,)
wann ein ernst vorgienge mich deßen
durch eigenen courrier avertiren. Jch
wollte gewiß baldt wieder da sein, vndt Sie
endtsetzen. Befahl auch Sie sollten an die
Sturmglocken schlagen, wann es vonnöhten.


Nach dem ich nun zu Ballenstedt das abendt-
quartier genommen mitt meiner hofsuitte, vndt
<das> fußvolck nebens den Tragonern in Reinstedt gelaßen, || [[Handschrift: 118v]]
auch die wiedrigen Reütter, ganz außgewichen,
vndt noch vor meinen augen abgezogen,
kriegt ich avis in der nacht, daß sich die wie-
drigen Reütter wieder gewendet, vndt
zu Reinstedt durchmarchiret, abe hetten
eine herde schaffe nehmen wollen, Röder
wehre aber, mitt den Dragonern,
außgefallen, vndt hette die herde gerettet,
die Reütter, wehren auf Wederstedt,
ienseytt der See gelegen, fortmarchiret,
hetten auch keinen schaden weitter gethan,
der leüttenj


Baldt drauf kam ein bohte von harz-
geroda, mitt avis, wie Meine freundliche herzlieb(st)e ge-
mahlin, so herzlich vmb mich bekümmert
wehre, dieweil Jhre Liebden nicht wüsten, wo
ich wehre hinkommen, dann ich hatte alles
vndter dem schein des hetzens verborgen,
Es ist Jhrer Liebden in genere, daß ich gesundt
wehre, vndt alles wolverrichtet notifi-
cirt worden, würde Morgen wjederkommen, dieweil es
heütte zu spähte würde.

|| [[Handschrift: 119r]]

Sonntag den 21. October


Zu fuß in das städtlein Ballenstedt spatzirt,
vndt alda predigt gehört. Darnach aufge-
seßen vor der kirchen vndt auf hatzgeroda[!]
fortmarchirt, vndt mitt ejner salve das
hauß begrüßet, auch Mejne gemahlin, vndt
Schwestern wieder erfreẅet.


Röder stieß noch zu Ballenstedt
mitt dem volck zu mir, vndt kam
noch vor der predigt wieder. Sagte, Sie
hetten auch die 2 vorspann pferde, (so
mir der leüttenambt wieder zu schigken
versprochen, vndt in die handt zugesagt)
die die krancken weggeführt, wiedergebracht<schickt>,
vndt gar gute wort gegeben, auch der schafe
halben, einen schertz drauß machen wollen.


Avis: daß graf Merode Langensalz auch
eingenommen. Der König komme auf Erfurdt[.]


Nachmittags wieder in die Predigt zu harzgeroda.


Viel volcks von Stollberg, flehen ihre sachen hereyn. <et cetera perge>

|| [[Handschrift: 119v]]


Daniel Müller bey mir gewesen, <bey der abendtmalzeitt.>


Avis diesen abendt, daß diesen abend<Merspurg> ge-
wiß von Kayserischen ejngenommen.


<Jtem:> Das Graf Merode volck mitt ihm zu Den-
stedt 2 Meilenm. hinder Sangerhausen liege, vndt
darinnen greẅlich tyrannisirt habe,
mitt niederhawen der kleinen kjnder,
schändung vndt mitt pulfer verbrennung
der Frawen vndt mägde, auch andern
Barbarischen vnmenschligkejtten.


<Jtem:> Das zu hollstedt, 2 Meilenm: von hjer,
(1 Meilem: hjnder Tanckeroda) albereitt 1 compagnie
Crabahten angekommen.


<Jtem:> Das general Graf von Pappenhejm, selber jn
Mülhausen liege.


J'ay escrit pour des sauvegardes perge au Conte de Merode.


Das volck flehet weydlich, von Sangerhausen,
herejn, <vndt förchten sich gar sehr.>


Denstedt gehört dem Churfürsten von Saxen zu,
hollstedt aber ligt in der Grafschafft
Mansfeldt.

|| [[Handschrift: 120r]]


J'ay donnè ordre pour les gardes icy a Harz-
guerode.

Montag den 22. October


Es sollen gestern, vber die 300 persohnen herein
kommen sein, vndt sich von Sangerhausen salvirt
haben, mitt vielem guht.


Diesen Morgen eylender avis von Tanckeroda,
das Davidt Posen seine dragoner alda ein-
gefallen, vndt so wol in der kirche vndt
Pfarre, als sonsten mitt weibesbildern,
vbel gehauset. Jch habe hinauß geschickt,
den warheitsgrundt zu erfahren, vndt
alsdann die Thäter in gefängliche haft
zu nehmen, oder wo sie sich wehren, drauf
zu schlagen.


Zeitung von Bernburg daß Rittmeister Miltitz vorgestern alda
durch, vf Erfurdt, von dannen zu Chur Saxen zu verray-
sen, gezogen. Berichtett, das das Pappenheimische volck 1 meile
von Erfurdt gewesen. Jn Erfurdt wehren 4500
Mann zu Fuß, vndt 500 pferdt, eingeschloßen der
neẅgeworbenen. herzog Berndt seye zu Schleüsingen,
erwarte daselbst des Königs, welcher König resolvirt, || [[Handschrift: 120v]]
Chur Sachsen zu secundiren, vndt sollte er kein
hembde am leib behalten, auch hat der König an
seinen residenten zu Erfurdt geschrieben, das
er vf 40000 Mann proviandt schaffen soll.
Leiptzigk ist von Obersten holcko belägert,
vndt wehren sich darinnen, der herzog von
Fridlandt, vndt Gallaß seindt intentio-
nirt sich mitt dem Pappenheim zu coniungiren,
wirdt also der gantze Schwal des krieges,
in den Ober Sächßischen krayß fallen, Gott
erbarme sich vnser, vndt vnserer armen
land vndt leütte, gnediglich.


Graf von Papp
Andreas Winsius mein Neẅer hofprediger
zu Bernburg ist heütte mein gast gewesen.


heiliger vndt Doctor Triller haben mich im
nahmen aller Sangerhaüser vmb die
protection ersucht, vndt mir gedancktt. et cetera


Avis, das Franckenhausen auch außge-
plündert ist worden, auch des Grafen sein hauß,
wirdt also niemands geschonet.

|| [[Handschrift: 121r]]


Jch habe den großen Teich fischen laßen,
vndt gefangen: 5½ zentner vndt 3 Pfund (libra)℔: Carpenk,
an 8 schock vndt 21 carpen, Jtem: 8 zentner Ca-
rauschen, an 63 schocken, Jtem: 4 CentnerC: 19 Pfund (libra)℔: pärsche.


Avis, daß gestern auf der wiese bey
Tauche viel volck gelegen, <vmb halle herumb.>


Napierschky, jst mitt 30 Tragonern,
von Tanckeroda, nachmittags wiederkommen,
hat 8 pferde so außgespannet den Reüt-
tern abgeiaget, vndt ezliche vmbringet.
Von andern vnthaten aber, nichts weit-
ters, jn erfahrung brjngen können.


Die eroberung Mülhausen, Langensaltze,
Denstedt, durch Pappenheim vndt eroberung Merseburg
durch holcko continuirt, Leiptzig wirdt
hart belägert, vndt Erfurdt schon berennet.
Sangerhausen soll auch baldt herhalten.


herr von Wertern, hat seine krancke
gemahlin, so erst 8 tage, im kindtbett lieget,
auch anhero geschicktt, vndt die Sangerhaüser
haben flehentlich an mich suppliciret vnd gebehten,
sie in gnedigen schutz aufzunehmen, auf wenjg tage.

|| [[Handschrift: 121v]]


Avis von Rammelburgk, das Leiptzigk
nicht belägert seye, sondern es hetten sich
nur etzliche compagnien darvor præsentirt,
welche mitt stügken abgewiesen worden.


Nota Bene Andreas Winsius sagte heütte, er
Nota Bene tribuirte den prophezeyungen, so vnlengst
Nota Bene im Schwang gegangen, nicht viel, denn man
köndte die propheten anderst nicht, als ab
eventu prüfen. Nun wehren viel
falsche prophezeyungen, in schwang gangen,
als mitt dem Schuster, weißgerber, vndt
andern, ergo; wehre zu statuiren, Sie hetten
den rechten prophetengeist nicht gehabt, vndt
der Teüfel hette die wahren Christglaübigen
nur irre machen wollen, damitt Sie desto
sicher sein, vndt sich desto leichter durch
stärckere macht bezwingen laßen sollten.
An itzo aber hette er vor ein par iahren,
von ferrneren Prophezeyungen nichts
gehöret, daß hette er vor ein gut zeichen
gehalten, daß Gott numehr seiner kirchen
hülff erzeigen wollte per Regem Sueciæ || [[Handschrift: 122r]]
wie er denn vermeinte, er würde gewißlich
triumphiren, vndt die Kayßerischen würden in
Mejßen vndt Düringen wegen mangel an
proviandt, wenig außrichten können. et cetera


Die Sangerhaüser haben an mich supplicirt,
vndt mich vmb schutz gebehten, den ich ihnen
auch gar gern verwilliget, wenn ich nur
selber, kan sicher sein.


Avis diesen abendt, das 3 compagnien dragone<Crabahten,>
Nota Bene nach Sangerhausen, 3 Meilenm: von hjnnen, heütte
kommen, vndt die Stadt ejngenommen. Jch habe
die wacht alhier zu verstärcken befohlen.
Nota Bene Es ist ein Müller8 zu Sangerhausen, ejn ejnfältiger
Mann, derselbige hat 2 stunden zuvor geweißaget:
Jhr bürger fliehet von hjnnen, sonst werdet
ihr vberfallen werden, iedoch von wenigen volck.
Vorm Jahr soll er des Tilly Niederlage vor
Leiptzigk, auch 2 Monat<14 tage> zuvor verkündiget
haben. Vorgestern, als ezliche Sangerhaü-
ser hieher gewichen, hat er gesagt Sie
sollten nur noch eylf tage gedult haben,
darinnen würde der Teüfel wüten vndt || [[Handschrift: 122v]]
toben, auch nach Menschenbluht begierig sein,
darnach aber, würde der Wallsteiner
biß aufs heüpt, vndt viel ärger, als der
Tilly, vor Leiptzigk geschlagen werden,
würde auch Leiptzig nicht einbekommen.


Dem Doctor Triller hat er vorm iahre ge-
weißaget, Sein <des Müllers9 eigen> weib wehre ein hof-
färtig weib, erhübe sich ihres, vndt
seines reichthumbs, Sie würde aber,
vber ein Jahr (wie nun geschehen) so
arm werden daß sie kaum ein hembde
am leibe würde darvon bringen können.

Dienstag den 23. October


Nota Bene diese nachtt vmb 1 vhr, hat es abermals ge-
klopft vor meiner gemahlin stube, kurtz vor 1 vhr,
also daß wje das klopfen auß gewesen, so hat es eins
geschlagen. <Dergleichen händel gibt es mehr.>


Je presage quelque non petit malheur, si
Dieu ne le divertit benignement par sa grace.


Fata præviderj possunt, non (semper) evitarj.
Sed Dominus Providebit.

|| [[Handschrift: 123r]]


Avis, das 8 mille Finnen vndt lappen zum herzog von
Lüneburg gestoßen, zu Wittembergk. Bey der
Sachsenburgk soll außgerufen sein, es solle sich
bey leibesstraffe kein Soldat an der Graf-
schafft Schwarzburgk so wol an der grafschaft
Manßfeldt, vndt sonderlich an der stadt Eißleben
vergreiffen. Am Sontage haben 6 compagnien
Crabahten vndt deüzsche zu Seburg keinem
Menschen kein leydt gethan, alles vmbs geldt
bezahlt, vndt von dannen zu nach Erdeborn
vnd fornstadt, da sie 1 compagnie Weyma-
rische Reütter aufgeschlagen vndt biß auf
20 niedergemachtt, Marcus Corpes comman-
dirt sie, stoßen zum Pappenheim.


Avis, das auch in Nordthausen 4 compagnien
Kayßerische liegen.


Der herr von Wertern ist mitt
seiner gemahlin, (so in 8ten tag, jm kjndtbett
gelegen) anhero sich zu f salviren gelangett.


Rittmeister Supp, ejn resolvirt Mann,
vndt Doctor Triller, seindt meine gäste zu
Mittage gewesen, haben sich jm nahmen aller re-
fugiirten, offerirt, jhre habe, guht vndt bluht, bey mjr aufzusetzen, || [[Handschrift: 123v]]
vndt mich, vmb ferrnere gnedige protection
gebehten.


Rittmeister Supp, jst mitt 60 pferden, außge-
fallen, naher Sangerhausen zu, zu re-
cognosciren, vndt auf der Crabahten
vorhaben, achtung zu geben, auch mich
deßen, eylends zu avisiren, <contre mon ordre, proprio motu.>

Mittwoch den 24<sten:> Octobris


Avis vmb Mitternachtt, das 3 compagnien
Wallonen, zu Pansfelde angelangt, hetten
Wipper außgeplündert, nach dem Sie von
Sangerhausen kommen, vndt zu Wippra,
ihres landtsmannes, des wirts verschonet,
hetten fleißig nach hartzgeroda gefragt.


Jch habe mich endtschloßen, wenn Sie
ankommen, nach ihrer ordinantz zu fragen,
wo sie eine haben, mich ferrner nach ge-
stalten sachen, zu schicken, vndt interim
die wachten, vor einen vberfall, ver-
stärcken laßen.

|| [[Handschrift: 124r]]


Zu Stollbergk, sollen Sje die wälder
verhawen, vndt sich resolvirt haben
zu wehren, welches mir alhier auch
zwar vorgeschlagen worden, ich habe es aber
durchauß nicht rahtsam befunden, ist
auch meiner intention gantz zu wieder.


Rittmeister Supp, welcher wiederkommen,
hat vorigen avis gebrachtt, von Pansfelde.
Nota Bene Er ist eine halbe stunde hernacher in Wipper
Nota Bene gekommen, nach dem die Crabahten schon drinnen
Nota Bene gewesen, vndt wehre er ½ stunde eher an-
kommen, hette er sie drinnen angetroffen,
vndt darüber ihnen, als auch djesem gantzen
Städtlein ein groß vnheyl zuwachsen
dörfen. Mögen also von glück sagen.
Jch habe es zwar durchauß nicht haben
wollen, das man partien weiß, auß-
schicken sollte, damitt es nicht mjßverstän-
de erregete, wejl es aber nur, zu recognos-
ciren angesehen gewesen, vndt vielleicht die
Sangerhaüser, etwas in salvo bringen wollen,
habe ichs geschehen laßen. <Caspar Pfau ist hier gewesen. Dissuasio.>

|| [[Handschrift: 124v]]


Avis, das meine rähte, der Præsident
vndt Schwartzenberger von Bernburg naher
Zerbst vber die Elbe, auch außgerißen, haben
Caspar Pfau auch mitthaben wollen.


Jtem: das vfm hartz, sich noch wenig
Kayßerisch volck getrawe.


Jtem: das zu häringen vndt Quedelinburg
schriftliche auch lebendige Kayßerliche salva-
guardien sein.


<Jtem:> das Mülhausen 100 mille ThalerThlr: an geldt vndt
geldes werth, vor die plünderung gegeben.


<Jtem:> das die Crabahten Rammelburgk
außgeplündert, vndt der alte Stammer sejn
frawenzimmer, alda im stich gelaßen<noch zuvor, darvon gebrachtt.>


Eine duplicata an graf Merode
gemachtt, weil der bohte außenbleibet.


Avis, daß Suppens Reütter gestern den
Crabahten so bange gemachtt, dieweil Sie
vermeint es wehre feindes volck, das
etzliche ihre hüte im stich gelaßen.

|| [[Handschrift: 125r]]


L'Abbesse de Quedlinburg m'a fait demander
son bon consejl touchant sa seuretè, & qu'il me
pleust, de la recommender aux Generaulx & chefs d'armèe.

Donnerstag den 25sten: Octobris


Wiewol ich Eichen, zu erhaltung etzlicher
salvaguardien bey itziger grawsamen landes-
noht abgefertiget, so ist er doch, re infecta
alsbaldt zurückl kommen, dieweil bericht
einkömbt, daß die 4 mille Mann, so zu Sanger-
hausen gelegen, eylends aufbrechen müßen,
vndt marchiren naher Leyptzig zu, dahin
der König (welcher seine armèen auch zu-
sammen ziehen leßett) sich auch begeben,
vndt vermuhtlich <eine> schlacht liffern will.


Nota Bene Dieses ist gleichsam ein wunder vor vnsern
augen, das die streiffende rotte diesem Städt-
lein alhier gleichsam wieder ihren willen,
keinen schaden zufügen mögen, vndt durch wun-
Nota Benederbahre schickung Gottes, das vnglück
welches Rittmeister Supp, durch sein außreitten
Nota Bene vns vervrsachen können, in ein großes glück || [[Handschrift: 125v]]
vns, vndt diesem städtlein zum besten, wun-
derbahrer weyse verwandelt, davor
seiner Göttlichen Allmachtt, gühte, vndt
Barmhertzigkeitt, billich lob, ehr, preiß,
vndt danck zu sagen, auch solcher
wolthat nimmermehr zu vergeßen. perge


Viel ominiren, weil an itzo zu Sanger-
hausen das weibsvolck, (so alda ge-
blieben) schändtlich genohtzüchtiget,
viel exorbitantzen alda vndt anderstwo
verv̈bet, die geistlichen vndt magistrat
gefangen, vbel tractirt, das geldt auß-
gepreßett, vndt viel exceß vorge-
gangen, Jnsonderheitt aber auch zu Den-
stedt, alt vndt Jung niedergehawen,
die weibsbilder geschändet, etzliche
mitt pulfer verbrennet, insolenter
tractjret, auch den kindern, die hände
abgehawen, auf die hüte gesteckt worden,
vndt viel voneinander gehawen, es werde || [[Handschrift: 126r]]
Gott, solche exorbitantzien, mitt einer
starcken Niederlage, (wie vorm Jahr,
<wegen> oder <vor> 1½ zu Magdeburg geschehen<en insolenzen>), vor Leiptzigk
straffen vndt heimbsuchen. Pour moy,
ie me prefigure que Dieu punira les au-
theurs ou executeurs de telles enormes
meschancetèz, mais espargnera ceux quj
ont encores sa crainte & l'honnestetè
en recommendation, esgalant la cause
a une salutaire paix, dont nous l'invo-
quons incessamment. <Qu'il en soit glorifiè eternellement.>


Avis vom Præsidenten das wegen deß vmb
halle noch liegenden Kayßerlichen volcks, der
in der Grafschafft Manßfeldt niederge-
machten Weymarischen compagnie, alles
zu Bernburg vndt im Fürstenthumb, in gros-
ser furcht vndt schrecken ist, die meisten
Fürstlichen diener, auch vom adel aufm lande
seindt außgerißen, vndt ist an keinem
ortt, ordre, wie man sich zu verhalten, hindter-
laßen, der Wulfische Schluß, ist zwar || [[Handschrift: 126v]]
bei Cöhten, Zerbst, vndt Deßaw, aller-
dings approbirt, iedoch dringet man noch
auf eine zusammenkunfft, welche er Præsident
schon zum 4ten. mahl recusirt, aber weil
er zum 5. vndt 6ten: mal citirt worden,
mitt dem andeütten, das von neẅem scrupel
vorfielen, daß man nohtwendig zusammen
kommen müste, wiewol es itzt nicht
zeitt viel zu deliberiren sondern schlüße
zu effectuiren, so müste er, doch wieder
seinen willen, sich nach Zerbst begeben,
will aber verhoffentlich als heütte
wjeder zu Bernburg sein, vndt mir
vndterthenige relation thun.


Avis: das das hauß heldrungen,
auch eingenommen, vndt ob es sich schon an-
fangs, zu einem accord ansehen laßen,
so seye es doch hernachmals mitt ge-
waltt erobertt, alles darinnen,
niedergemachtt, vndt <in> die 14 Metallenen
Stücke darauß abgeführet worden.

|| [[Handschrift: 127r]]


hübner hat mir auch geantwortett, Christof
Jeronymus Schlegel sollte sich einstellen, die
Schwedischen eingelegte executionsReütter, (welche
so viel verbitterung vervrsachet,) würden
abgeführet.


Avis: das meine rähte wieder zu Bernburg
sein, Lüneburgische armèe seye wieder vmb Stasfurt
angelanget, zu Stollberg liegt volck, vndt
der herr von Pudlitz ist mitt 1 compagnie nacher Mansfeldt
marchiret.


Der herr von Wertern, vndt Berndt von
der Aßeburgk, seindt meine gäste zu Mittage
gewesen, wie auch Aßeburgs haußfraw,
<von> Mejner herzlieb(st)en gemahljn, gebehten worden.


Nota: der herr von Wertern wirdt flugks
ohnmächtig, wenn man jhm einen käse auf den
Tjsch vorsetzet. Jch verstehe Rittmeister Supp,
ist abermals mitt 30 pferden, außgeritten.


Churfürst von Saxen soll 22 mille Schefel (Scheffel)Schfl: <alt> getrey-
dig, haben zu Sangerhausen beysammen gehabtt,
vndt niemandes ichts davon mittheilen wollen. <Jtzt habens die Kayßerlichen auf einmal hinweg genommen, vndt verderbett. et cetera>

|| [[Handschrift: 127v]]


Jl semble qu'on fait plus la guerre a
l'Electeur de Saxen, qu'a son pays.


Zeitung das Wörptzigk vndt Gröptzigk auch
außgeplündert worden, vndt das die Kayserlichen
gar fleißige nachfrage nach hernvettern Fürst
Ludwigen; vndt Seinem Cammerraht, henrich
von Werder, gethan.


Comme Ernst Dietrich Röder me servoit
aujourd'huy a table, pour la 1ere. fois,
le sang luy sortit au deser, comme
un ruisseau subitement, par le nèz,
qu'il luy fallut soudain s'en aller,
& il s'en esmerveilla luy mesme disant
cela ne luy estre jamais arrivè.
Le jeune Christian Röder nous a
aussy servy, fils de Hans Wolff.


Diesen abendt, Doctor Triller, zu gaste gehabtt.


Nach der mahlzeitt, hette ich baldt ein vn-
glück in meiner stube gehabtt, in dem
mein wachsstock ein zimlich Feẅer, doch
Gott lob, ohne <sondern> schaden angerichtett.

|| [[Handschrift: 128r]]

Freitag den 26sten: October


Rittmeister Suppe, so wiederkommen, berichtett,
daß er gestern, eine meile ienseytt Sangerhau-
sen gewesen, vndt seye die gantze Pappen-
heimische armèe gantz eylendß, vndt mitt
solcher ordnung daß sich männiglich darüber
verwundert, auf Mersburg <zu> gegangen,
Es berichten auch die Sangerhaüser, als sollte
der König albereitt dißeyt dem Thüringer
Walde, vndt hertzog Berndt bey Budtstet
ankommen. Tempus demonstrabit. perge perge


J'ay gagè avec ma femme pour <deux> cent Daler,
que l'armèe de l'Empereur gaigneroit la ba-
taille, qu'ils livreront l'un a l'autre, &
elle a gagè, que le Roy la gaigneroit
asseurèment. <C'est pour passer le temps, entre nous.>


Stammer der herman Kersten,
ist alhier gewesen, zur Mjttagsmalzeitt,
sagt Rammelburgk seye darumb, dieweil
die Sangerhaüser wagen alda gewesen, geplündert || [[Handschrift: 128v]]
worden.


Wir seindt nachmittags nachm
Neẅem dorff spatziren gefahren,
Meine gemahljn, die Schwestern
Vndt ich, haben auch die raysigen
pferde laßen mittgehen, <außm Stalle.>


Jordan Ernst, pachtmann <zu Bärenroda,>zum Günter-
sperga
, hat das braune pferdt zu sich ge-
nommen, den Marggrafen, welcher vom herzog von
hollstein mir gelaßen, vndt die Maucken hat,<ganz lahm ist,>
nach müglichkeitt zu curiren.


Avis: das Leiptzigk mitt accord v-
bergangen, wie auch halle wiederumb
eingenommen seye, der König seye aber per-
söhnlich zu Erfurdt angelangett. et cetera


Die ankunfft des Königes soll
den Kayserischen eine gewaltige furcht
eingeiagt haben, also daß Sie geschwinde
forteylen müßen, sich zu coniungiren, si credere
fas est.

|| [[Handschrift: 129r]]

Samstag den 27. October


Die Sangerhaüser, als R Doctor Triller,
Rittmeister Supp, der heyliger, der landt-
richter10 von Sangerhausen vndt <Rittmeister> Sommerlatte,
haben gar einen höflichen abschiedt von mir genommen,
vor die gnedige protection sich bedanckt, mir
vndt den meinigen gratulirt, vndt seindt
also, nach eingenommenem frühestück <aufm hause, hernacher> fortgezogen.


Avis, das herrvetter Fürst Ludwig vnß insge-
Nota Benesampt sein landt cedirt vndt abgetretten.


Responsum vom Graf Merode höflich. Räht, jch soll
salvaguardien, vom herzog von Fridlandt begehren,
durch abschickung. <cito:> herzog von Fridlandt seye zu Torgaw,
die Pappenheimische mitt seiner armèe con-
jungirt. Graf von Pappenhejm, hat dem
bohten viel gnade erwiesen, vndt vjel mitt
ihme conversirt.


Jch schicke Ejchen nach Cöhten, der anweysung,
in meinem nahmen, beyzuwohnen, vndt von dannen
vielleicht, das gerahtene cito: zu exequiren[.] || [[Handschrift: 129v]]
Gott gebe zu großem glück.


Avis von Quedlinburg das Obrister Bönnighausen,
zu Osterwigk mitt 5 compagnien gestriges ankommen,
die örter, so sich der contribution verweigern,
mitt gewaltt zu zwingen, hat auch albereitt,
diese nachtt Rinckleben außgeplündert,
vndt Rittmeister Götzen, so daselbst mitt
seiner compagnie gelegen, njedergehawen,
Halberstadt soll resolvirt sejn, sich
zu wehren.

Sonntag den 28sten: October


Avis: daß sich <Schwedisch> volck in Breitenstain einquartiert,
vndter Davidt Pause.


Avis von Sondershausen, das der König
zu Arnstadt ist, hat 12 Regimenter bey sich,
vndt erwartett noch, 10000 Mann. Baudiß
vndt herzog Jörge sollen auch zu ihm stoßen.


Avis von Gernroda, der König werde in
kurzem dieser örter, (hoc est in den Stiftern)
mitt der armèe anlangen. Proviandt wirdt
verschafft, <hin vndt wieder.>

|| [[Handschrift: 130r]]


Avis von halla, daß Melchior von hatzfeldt
darinnen lieget, 200 Mann Schwedische liegen im
Schloß. Leiptzig ist vber Stadt vndt Schloß. Jn
Leipzig ist der haüptmann Vopelius des schloßes
gehencktt, die Soldaten <im Schloße> niedergehawen.


herr von Wertern vndt Berlepsch meine
gäste zu Mittage gewesen.


Zwey predigten habe ich heütte angehörett.


Der Diaconus Henricus Lagus, hat vnß bey der a-
bendmalzeitt erzehlet, wie er vor ohngefehr
14 tagen, einen trawm gehabtt, als hette er eine
sehr schwarze dicke finstere wolcke von Quedlinburg
her kommende gesehen, darüber er gewaltig er-
schrocken, Baldt aber hernacher hette sich die
wolcke aufgethan, vndt es wehre der Sohn Gottes,
in einem purpurfarben Mantel gekleidett,
hervor kommen, da schwebend, da hette er
der caplan angefangen zu ruffen, herr
Jesu Christe komb deiner armen be-
drangten Christlichen kirche zu hülfe, darüber
hette ihn seine Fraw aufgeweckt, Ey was
schreyet ihr denn so? <Es wehre gegen Morgen gewesen.>

|| [[Handschrift: 130v]]

Montag den 29<sten:> October


Eiche jst von Bernburg wiederkommen, dieweil
ihn vnsere leütte nicht fort laßen wollen,
auß forcht vorm König in Schweden.


Præsident schreibt, das die anweysung zu
Cöhten <den 27. huius> wol abgegangen. Nota Bene[:] L'on m'affronte
damitt daß man meinen deputirten Eichen
nicht darbey zu sein, gewürdiget, vndt
dennoch wieder meinen willen, Stammern
heimlich beschrieben. Stammer ist zu con-
servirung des postes, nomine der gesambten
fürstlichen herrschafft, (vel quasi da ich nicht
drein consentiret) zu Cöthen gelaßen,
vndt von Fürst Augusto mit patenten vndt
instruction versehen worden. Will mir
aber das vbrige weder durch schriften noch
per jnternuncium berichten, was
etwa ferrner dabey vorgegangen.
Di[!] andere sache betreffend schreibt Præses,
so könne mich kein Mensch verdencken,
daß ich zu der zeitt, da der Oberste Merode || [[Handschrift: 131r]]
so nahe bey hatzgeroda[!] weggezogen, jhn vmb
salvaguardia ersuchtt. Numehr aber nach dem,
1. die marche vorbey[,] 2. der König im anzug vndt
mir näher als die Kayßerlichen[,] 3. da es das ansehen
hatt, als wollte man de summa rerum certiren,
vndt das vermuhtlich hierümb die feindliche ar-
mèen zusammenstoßen, kan præsident zu der abschickung
zum herzog von Fridlandt nicht rahten, zumahl vndt
4. weil der Oberste Merode das werck auf
den Generalissimum stellet, vndt dadurch
eine hauptsächliche accommodation suchett, solche
aber 5. von mir allein einseytich nicht wol
geschehen, dieselbe<ich mich> auch 6. gnedig zu erinnern,
waß dißfals zu Wulfen abgeredett,
7. die creditif vndt instructiones albe-
reitt verfertiget, die deputirte benandt,
auch nur biß man Sie fortziehen heiße,
warten. Bewirft sich auf Vriel von Eichens mündt-
liche relation, vndt räht, jch soll mich mjtt
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, vndt Frawenzimmer,
von hatzgeroda[!] hinwegk, an andere sichere
ortt begeben, oder aufs wenigste das fürstliche
vndt adeliche Frawenzimmer von mir schicken.

|| [[Handschrift: 131v]]


Nota Bene[:] Es soll Stahlmann gesagt haben,
es hette ihm ein Schwedischer commissarius refe-
rirt, so baldt als ich gehört hette daß
general Pappenheim, mitt sejner armèe angezogen,
hette ich vor freẅden einen sprung
gethan, welches doch nicht wahr ist,
dann ers es von mir nie geschehen, daß
ich vor freẅden gesprungen wehre, kan
mich auch Gott lob, gravitetischer
halten, als kjnder oder Narren.


Sie geben auch vor, es wehren der gräfin von
Manßfeldt zu Schrappelaw, die ringe von
fingern abgezogen worden, das frawen-
zimmer alda geplündert vndt geschändet,
So sollte ich auch dergleichen exempel
mitt der alten herzogin von Altemburg[,]
mitt der gräfin von Gleichen, mitt dem
freẅlein von Saxen11, ponderiren.


Der König würde sejnen marsch
an dem Sahlstrom nehmen, vndt dem || [[Handschrift: 132r]]
Churfürsten (deßen armèe 24 mille starck ankommen
sein soll) die Elbe zu defendiren vberlaßen,
Sie vermeinen auch, das Kayßerliche volck gewjß
zu schlagen.


Rex Sveciæ soll gar wunderlich werden, soll
zu herzog Wilhelm von Weimar gesagt haben, wehre er
Nota Bene kein Fürst, er wollte ihn hencken laßen.


Meine Rationes worumb ich nicht wol
von hinnen weichen kan, die seindt 1. das
es mir an <geldt>mediis <zu raysen> ermangelt. 2. Das das
kindt kräncklich ist, den Doctor Lanium zu
Quedlinburg an der handt hatt. 3.<V>ndt Meine
gemahlin von diesem ihrem eigenem<einigem> kinde,
nicht wol weichen<wegziehen> kan. 3. Das meine vo-
cation nicht zu deseriren, die vndterthanen,
(bevorab in nöhten) zu schützen, vndt zu regieren.
4. Wenn iedermann auß dem lande zeücht,
werden die vndterthanen, diener vndt rähte,
nicht allejn abbandonnirt, das landt jeder-
mann preiß gegeben, sondern es dörfte sich
auch der dritte mann, deßelben bemächtigen.
5. habe ich biß hieher standt gehalten, so
kan ich es ins künfftige, auch noch thun. et cetera <vndt bin ich den Kayserlichen nicht auß dem wege gezogen, ergo nec Regi.>

|| [[Handschrift: 132v]]


Jm Post Scriptum schreibt der Præsident (pour m'appri-
voiser) daß es ihm leydt seye, das er nicht
bey itzigen occurrentien sich gegen mir,
expectoriren könne. Bey der Cöthnischen
sache, seye noch allerhandt außzufertigen,
vndt zu erinnern, damitt es nicht das
ansehen gewinne, als wann in <fraudem &> præjudi-
cium Jmperatoris gehandelt würde,
derowegen er Heinrich Börstel diesen punkt biß zur münd-
lichen vndterredung, sparen will.


Den andern paß betreffend so müste ich
mich bey itzigem zustandt, vndt wann
zwey wiedrige partheyen, mitt aller
ihrer macht so nahe kommen, sich endtweder
interessirt machen, oder müste neutral
sein, auf einen vndt andern fall seye
nicht zu rahten, das ich das frawen-
zimmer bey mir behalte, alhier zu
hatzgeroda[!]. Meine person belangende
so würde ich zu dem ersten wege nicht
leicht verstehen dörfen, beym andern || [[Handschrift: 133r]]
weg aber, sagen alle Politicj, das wer
neutral bleiben will, sich bey dergleichen
zustandt subduciren soll. Ein politicus
müße zwar einen scopum vor sich haben,
sich aber nach dem emergentien richten.


Jch köndte derowegen zur retirada
fleißige præparatoria machen, wegen
des Königs anzug vndt wohin er den
kopff streckt gute erkundigung einziehen,
wegen der zeitt, ortt, vndt modj
halben will Præsident mitt dem Marschalck
reden, vndt heütte sein wenig bedencken,
mir vndterthenig eröfnen.


Meine muhme die wittibe
zu Steinfurtt, vndt Graf Arnoldt
Jost zu Bentheimb, schreiben mir
vom 7. ⁄ 17. October das absterben Graf
Wilhelm heinrichs zu Bentheimb
ley Meines weylandt gewesenen
vetters vndt Schwagers leydmühtig
zu.

|| [[Handschrift: 133v]]


Schreiben auß hollstein, von Albrecht Schultheß
vom 20. huius, daß Voppius in hollandt,
daß die kleinodien vom 15. September auf ein
jahr lang, 8 pro cento zu verzjnsen,
versezet vmb 1600 ReichsthalerRthlr:


Madame ist zum ersten mahl, mitt dem
kleinen, Erdtmann Gideon auß: vndt in die
lufft gefahren.


Zum Braitenstein, jst noch Davidt
Pause der major, numehr in den dritten tagk
gelegen, hat zimlich vbel alda hauß ge-
halten, vndt als ich habe Rödern heütte
wollen hinschicken, ist ihm vndterwegens
ein bohte begegnett, daß Sje numehr, von
dannen aufgebrochen wehren.


Die Schwestern, habe jch laßen zum
aufbruch, sjch fertig halten, wiewol ich es
vor vnnöhtig erachte.

|| [[Handschrift: 134r]]

Dienstag den 30. October


Jch habe meine leütte hinauß nach Ballen-
stedt, aufs Fuchsiagen geschicktt, dieweil
jch nicht selber mittkommen können.


Zeitung von Eißleben, daß Rex Svecorum zu Arn-
stadt mitt 30 mille Mann ankommen, hertzog Berndt
seye vorgestern mitt 5 Regimenter vmb Eckerß-
berge gelegen, König nehme numehr seinen
marsch auf die Naumburg zu, Ob schon Leip-
tzig gantz vber ist (nemlich Stadt vnd schloß)
so halte sjch doch noch die Moritzburgk zu
hall. Dje Kayserischen marschiren auf
Dresen[!] zu, gestern hat man ezliche
feẅer vmb halle vndt Merseburgk
gesehen. Von Leiptzig w seindt stücke
geholt worden, die Moritzburgk zu be-
schießen, Gestern in der nacht seindt 2 compagnien
Crabahten, naher helfta gekommen,
vndt gefragt, ob Schwedisches oder Churfürstliches volck alda
läge, welches verneinet worden vnd sie abgezogen.

|| [[Handschrift: 134v]]


Es jst des Obersten Taupadels sein Obrist leutant
anhero gekommen, mitt 60 pferden, will
von Erfurdt nach Braunschweig. Er
hat quartier begehrt alhier auf eine Nacht,
so jhm verwjlljget worden.


Mejne leütte seindt wiederkommen
von Ballenstedt haben, 1 dachs, 2 hasen,
vndt 8 füchße gefangen. Die fuchsbälge
habe jch Eichen verehrt.


Avis, daß dje Schwedische besatzung,
auf dem heßischen Tamb, von den Wolfen-
büttelischen durch einen außfall, nieder-
gemacht worden, also das die Wolfenbütt-
ler numehr den paß auf halberstadt
frey haben offen haben.


Der Schütze von Bernburg hat 7 Räp-
hüner gefangen.

|| [[Handschrift: 135r]]

Mittwoch den 31. October


Der Oberste leutant Pierre de Brossard, ein Frantzose
sambt seinem zukünfftigen Schwiegervatter12,
haben mich angesprochen, <vndt seindt darnach, weggezogen.>


Zeitung das 3 compagnien Crabahten, vndter Mans-
feldt weggezogen, gar stillschweigens, vndt
haben auf Aschersleben zu, gewoltt. Von
dannen dörften Sie endtweder auf halber-
stadt, oder der armèe zu, gehen.


Der König soll sjch sehr lustig, vndt
freẅdig erzejgen, vermeint viel stärcker
vndt mächtiger an volck zu sein, als die
Kayserischen.


Avis von Bernburg das die Kayserischen
halle verlaßen. Jtem: daß Sie hetten vmb-
schlagen, vndt außblasen laßen, man sollte
dem Fürstenthumb Anhaltt, bey
Nota Bene leibs[-] vndt lebensstraffe, kein leydt
zufügen. Die Schwedischen geben dje ration,
dieweil Sie es zum winterquartier be-
halten wollen. Mais ie l'interprete en bon sens.

|| [[Handschrift: 135v]]


Baltzer nach Sangerhausen geschicktt.


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] diesen Morgen vmb 5 vhr im
finstern, haben Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin,
vndt jch, gar ein seltzames geschrey,
gekirr, geraßell, vndt gleichsam wehe-
klagen vndtereinander gehörett, daß wir
nicht wißen was es eigentlich sein
mögen, oder was es bedeüttet.


Nota Bene[:] heütte diesen tag, hat meine freundliche
herzlieb(st)e gemahlin, noch eine schöne außgeblühete
wejße rose, vom Gottsacker bekommen,
welche lieblich gerochen. Dergleichen
albereitt mehr vorhanden gewesen.


Es ist aber ein selzam ding vmb
diese zeitt, vndt pflegt gemejnjglich,
sterben zu bedeütten.


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] J'ay descouvert mes secrets
d'Hamburg a Madame en confiance, &
au lieu que ie croyois qu'elle abhorre-
roit ces desseings, ie trouve au contraire || [[Handschrift: 136r]]
Nota Bene non sans admiration, qu'elle y prend goust
& y porte grande inclination, contre mon at-
tente. Le bon Dieu p vueille parfaire son ou-
vrage, & me donner unefois relasche &
Nota Bene repos, de tant d'jnquietudes, de ma vie.


Textapparat
a Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
b Die Wortbestandteile "zu" und "rücke" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
c Im Orignal verwischt.
d Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
e Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
f Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
g Gestrichene Klammer im Original verwischt.
h Im Original verwischt.
i Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
j Im Original verwischt.
k Unterbrechung des Wortes durch einen großen Tintenfleck zwischen den Buchstaben "C" und "a".
l Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.

Kommentar
1 Zitat aus der dritten Strophe des Kirchenliedes "Mitten wir im Leben sind" aus dem Lutherischen Gesangbüchlein (1638), S. 745.
2 Iob 1,21.
3 Identifizierung unsicher.
4 Identifizierung unsicher.
5 Lutherisches Gesangbüchlein (1638), S. 627f.
6 Als "Säulen des Herakles" bezeichnete man in der Antike zwei markante, die Straße von Gibraltar einrahmende Felsenberge: im Norden den Felsen von Gibraltar, im Süden entweder den Jbel Musa oder den Monte del Hacho.
7 Identifizierung unsicher.
8 Person nicht ermittelt.
9 Person nicht ermittelt.
10 Person nicht ermittelt.
11 Person nicht ermittelt.
12 Person nicht ermittelt.
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1632_10.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
abandonniren
verlassen, zurücklassen
abandonniren
aufgeben
abandonniren
im Stich lassen
Accommodation
Anbequemung, Anpassung
Accommodation
Versorgung, Ausstattung
Accommodation
Vereinbarung, Vergleich, Abkommen
accommodiren
sich anpassen, sich fügen, sich (gütlich) vergleichen
accommodiren
einrichten, ausstatten
accommodiren
zufriedenstellen, versorgen
Accord
Vereinbarung, Vergleich
Accord
Vertrag zur kampflosen Übergabe eines Ortes
accordiren
einen Vertrag schließen, sich einigen
accordiren
einen Ort mittels eines Vertrags (Akkords) übergeben
accordiren
übereinstimmen, einig sein, zustimmen
accordiren
übereinstimmend machen, vergleichen
accordiren
vertraglich zubilligen
advertiren
hinwenden, zuwenden
advertiren
benachrichtigen, aufmerksam machen
approbiren
billigen
aufreden
zum Aufsitzen bringen
aufschlagen
zurückschlagen, in die Flucht schlagen, besiegen
aufschlagen
(den Preis) erhöhen
ausblasen
etwas mit dem vorherigen Blasen eines Instrumentes bekannt geben
avertiren
von etwas in Kenntnis setzen, aufmerksam machen
avertiren
etwas abwenden
Avis
Mitteilung, Nachricht, Zeitung
bancquetiren
ein Festmahl halten
beschoßen
ausgebildet, ausgerüstet, ausgesteuert
beschreiben
schriftlich ein- oder vorladen
besorgen
befürchten, fürchten
bewerfen
sich berufen, sich beziehen auf
Bube
Spitzbube, Schurke
Capitän-Leutnant
Kommandeur der Leibkompanie eines Generals oder Obristen
cediren
weichen, nachgeben
cediren
abtreten, übereignen
certiren
streiten, wetteifern
conformiren
beistimmen, übereinstimmen, sich fügen
conformiren
anpassen
Conjunctur
Vereinigung, Zusammenführung
conjungiren
verbinden, verbünden, vereinigen, zusammenführen
Conservation
Erhaltung, Bewahrung
Contentirung
Zufriedenstellung
contestiren
bezeugen
contestiren
eine Auseinandersetzung in Gang bringen
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
contremandiren
einen gegebenen Auftrag durch einen Gegenbefehl widerrufen
contribuiren
außerordentliche Steuern oder andere Zwangsabgaben entrichten
contribuiren
beitragen, beisteuern, einen Anteil leisten
Creditiv
Beglaubigungsschreiben
Damm
erhöhte Straße
defendiren
verteidigen
deliberiren
überlegen, beratschlagen
De(s)logirung
Abzug, Verlassen des Quartiers
Deputat
Aufwendung für den Lebensunterhalt
deseriren
jemanden verlassen, etwas aufgeben
Diligenz
Sorgfalt, Fleiß
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
effectuiren
ausführen, durchführen
Eimer
Hohlmaß für Flüssigkeiten
ein
ungefähr
Emergentie
das sichtbar Werdende, das zum Vorschein Kommende
Eviction
Gewährleistung, Sicherstellung, Bürgschaft
exequiren
(einen Befehl, eine gerichtliche Anordnung) vollziehen, vollstrecken, mit Gewalt durchsetzen
exequiren
militärischen Zwang anwenden (zur Schuldeneintreibung, zum Erpressen von Geld- oder Naturalleistungen)
exequiren
strafen, (feindlich) verfolgen
exequiren
bestrafen, hinrichten
Exorbitanz
Überschreitung des Maßes, Übergriff
expectoriren
sich deutlich und aufrichtig wegen einer Sache erklären
Expedition
Beförderung, Besorgung
Expedition
Abfertigung
Expedition
Verrichtung
Expedition
Ausfertigung eines Schriftstückes
Expedition
Feldzug
Faction
Aufruhr, Meuterei, Empörung
Faction
(politische) Partei
Faction
(politische) Entzweiung
Factor
lokaler Geschäftsführer eines Handelsunternehmens
Factor
Beauftragter für Geld- und Handelsangelegenheiten
Fähnlein
kleinste Gliederungseinheit beim Fußvolk (Kompanie)
flehen
flüchten, in Sicherheit bringen
Fuchsbalg
Fuchsfell
Fußvolk
sämtliche Soldaten zu Fuß (Infanterie) innerhalb eines Heeres
Gallustag
Gedenktag für den irischen Mönch Sankt Gallus (16. Oktober)
Hälter
Behältnis für die Fischzucht
Haupttractat
Hauptverhandlung
hinterstellig
rückständig
Hofmeister
vom Besitzer eingesetzter Verwalter eines Landgutes
ichtwas
(irgend)etwas
intentioniren
beabsichtigen, vorhaben
interessirt
teilhaftig, beteiligt
Karpen
Karpfen
Krabate
Kroate (Sammelbegriff für einen in der Regel aus Südost- oder Osteuropa stammenden Angehörigen der leichten Reiterei)
Landvolk
Landestruppen
langes Rohr
Gewehr (Büchse oder Arkebuse) mit langem Lauf
Libereituch
Stoff für Bedienstetenkleidung (Livrée)
maturiren
beschleunigen
mitteilen
(einen Anteil von etwas) abgeben
mitteilen
etwas (z. B. Schutz, Frieden, Gerechtigkeit, Gnade, ein Recht) gewähren
montiren
ausrüsten, ausstaffieren
Murmelung
Gerücht
notzüchtigen
vergewaltigen
Occurenz
Vorkommen, Vorkommnis
offen
allgemein bekannt, öffentlich verkündet, mit öffentlichem Glauben versehen, beweiskräftig, formell, den Formvorschriften gemäß
ominiren
prophezeien
Ordinanz
Befehl, Anordnung
Ordinanzdeputat
durch Verpflegungsordonnanz festgelegte Mittel für den Lebensunterhalt
Pärsch
Barsch
Partie
Streifkorps (kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde)
Partie
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partie
(sich gegenüberstehende) Seite, Partei
Partie
eine gewisse Anzahl oder eine Gruppe von Dingen oder Personen gleicher Art
Paß
Fall, Vorgang
Patent
Urkunde über die Verleihung eines Rechts, Erlaubnisschein
Patent
schriftlicher Anschlag (meist zur öffentlichen Bekanntmachung einer obrigkeitlichen Verordnung oder Mitteilung)
Patent
mit der Ernennung zum Offizier verbundene Verpflichtung zum Anwerben und Unterhalten eines bestimmten Truppenkontingents
Patent
Befehl
ponderiren
bedenken, erwägen
procuriren
etwas besorgen, für etwas Sorge tragen
produciren
vorführen, vorlegen, vorweisen
Producirung
Vorführung, Vorlage
Quartiermeister
für die Beschaffung von Verpflegung und Unterkunft zuständiger Stabsoffizier
Ration
Grund, Begründung
Rauchfutter
Rauhfutter (Heu, Gras und Stroh)
Recuperation
Zurückeroberung
Recuperation
Wiedererwerbung, Wiedererlangung
recusiren
(jemandem etwas) versagen, verweigern
recusiren
ablehnen, nicht akzeptieren
referiren
sich beziehen
reformierter Offizier
abgedankter Offizier, Offizier ohne aktuelles Kommando
refugi(i)ren
flüchten, Zuflucht suchen
refugi(i)ren
ausweichen
Relation
Bericht
remonstriren
Gegenvorstellungen machen, einwenden, entgegenhalten
repassiren
zurückkehren
resolviren
entschließen, beschließen
resolviren
auflösen
Restant
noch ausstehende Zahlungsforderung
Restant
mit fälligen Zahlungen im Rückstand befindlicher Schuldner
Salva Guardia
militärischer Schutz, Schutzwache
Salva Guardia
sicheres Geleit durch Soldaten
Salva Guardia
Schutzbrief für Reisende
Salva Guardia
Schutzbrief gegen Angriffe oder vor Kriegslasten wie Einquartierungen, Kontributionen und anderen Sonderzahlungen
salviren
retten
schätzen
mit außerordentlicher Geldzahlung (Ranzion) belegen, besteuern
selbviert
eine Person mit noch drei anderen, zu viert
Sollicitation
(Rechts-)Gesuch, Bitte
sollicitiren
etwas gerichtlich betreiben, um Rechtshilfe ersuchen
sollicitiren
ansuchen, bitten
sollicitiren
fordern, anfordern, erfordern
spornstreichs
im schnellsten Lauf
Stück
Geschütz
subduciren
unbemerkt entfernen
tentiren
versuchen
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
tribuiren
beilegen, zueignen
Trompter
Trompeter
übertragen
tragfähig sein
übertragen
eine Last auf sich nehmen, ertragen, dulden
übertragen
verschonen, bewahren
unzeitig
nicht zur rechten Zeit
unzeitig
vorzeitig
vacilliren
wanken
verehren
schenken
verehren
beschenken
Verehrung
Beschenkung, Geschenk
verweilen
aufhalten, hemmen, verzögern
vielfältig
vielfach, vielmalig, oft, wiederholt
Vigilanz
Wachsamkeit
visitiren
besuchen
visitiren
untersuchen, begutachten
Volk
Truppen
Vorbewußt
Vorwissen
Vortrab
der militärischen Haupteinheit voranreitende Truppe
Wachsstock
mit Wachs überzogener Faden, der zu einer zylinderförmigen Rolle aufgewickelt wird
wendig machen
rückgängig machen, enden, abwenden, abwehren
Wind
Windhund (großer schlanker Jagdhund)
Zeitung
Nachricht
Peter Agricola

geb. 1607/08
gest. 1648
Anm.: Bis 1631 fürstlicher Kanzleischreiber in Bernburg; bis ca. 1632 Kriegssekretär des Fürsten Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); danach in schwedischen Diensten; um 1635/43 Sekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zeitweilig auch Schösser in Beesen.
Foppe van Aitzema

geb. ca. 1580
gest. 1637
Anm.: Sohn des Schelte van Aitzema; Studium in Franeker, Leiden, Helmstedt und Wittenberg; 1607-1613 herzoglicher Rat in Wolfenbüttel; 1612/13 zugleich Kanzler des Hochstifts Halberstadt; Gesandter der Generalstaaten, u. a. bei der Hanse in Lübeck bzw. Hamburg (seit 1617) und am Wiener Kaiserhof (1636/37); 1637 Konversion zum katholischen Glauben.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Gräfin Anna von Bentheim, Steinfurt und Tecklenburg

geb. 1579
gest. 1624
Anm.: Tochter des Grafen Arnold IV. von Bentheim, Steinfurt und Tecklenburg (1554-1606); ab 1595 Ehe mit Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Mutter Christians II.; 1617 Gründerin und Patronin der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Enthaltende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1604
gest. 1640
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Holdselige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

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Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Erdmann Gideon von Anhalt-Bernburg

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Louise Amalia von Anhalt-Bernburg

geb. 1606
gest. 1635
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; seit 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Sanftmütige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Georg Aribert von Anhalt-Dessau

geb. 1606
gest. 1643
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1618 gemeinsam mit seinem Bruder Fürst Johann Kasimir (1596-1660) regierender Fürst von Anhalt-Dessau (bis 1625 unter dessen Vormundschaft); 1625-1631 Offizier in kaiserlichen Kriegsdiensten; seit 1632 Inhaber der Ämter Wörlitz und Radegast; ab 1637 morganatische Ehe mit Johanna Elisabeth von Krosigk; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anmutige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst

geb. 1621
gest. 1667
Anm.: Sohn des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1642 unter Vormundschaft des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); trotzdem ab 1633 Erziehung in Oldenburg unter dem Einfluss seiner lutherischen Mutter Fürstin Magdalena (1585-1657); seit 1642 regierender Fürst von Anhalt-Zerbst; danach schrittweiser Konfessionswechsel seines Landes zum Luthertum; ab 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgestalte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Agnes von der Asseburg
Geburtsname: Agnes von Schauroth

gest. 1652
Anm.: Erste Gemahlin des Bernhard von der Asseburg (1593-1657).
Bernhard von der Asseburg

geb. 1593
gest. 1657
Anm.: Sohn des Ludwig d. Ä. von der Asseburg (1546-1633); Erbherr auf Wallhausen.
Balthasar (1) N. N.

Anm.: Spätestens 1630 Jagdknecht des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; konvertierte 1636 vom Luthertum zum Calvinismus.
Wolf Heinrich von Baudissin

geb. 1597
gest. 1646
Anm.: Sohn des Christoph von Baudissin (gest. 1618); 1615 venezianischer Leutnant; 1620 Teilnahme an der Schlacht am Weißen Berg als böhmisch-kurpfälzischer Rittmeister; 1625-1627 dänischer Reiterobrist; schwedischer Obrist (1628-1633) und Generalleutnant (1631-1633); 1635/36 kursächsischer Generalleutnant; seit 1641 polnischer Gesandter in Kopenhagen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Eduard Becker

geb. 1577
gest. 1639
Anm.: Sohn des Leipziger Bürgers und Kaufmanns Aegidius Becker (gest. 1589); Schulbesuch in Leipzig; ab 1581 Kaufmannslehre in Köln, später Handelsdiener in Köln; ab 1611 Kaufmann in Leipzig (anfangs als Kontorist, ab 1615 eigenständig); seit 1624 Ratsherr; seit 1638 zugleich Vorsteher der Landstube; vgl. Johann Höppner: Leichpredigt/ Vber das Sprüchlein Davids aus dem 42. Psalm [...], Leipzig 1639, Bl. 14r-18r.

Weiterführende Informationen in der GND
Gräfin Anna Elisabeth von Bentheim-Steinfurt
Geburtsname: Fürstin Anna Elisabeth von Anhalt-Dessau

geb. 1598
gest. 1660
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1617-1632 Ehe mit Graf Wilhelm Heinrich von Bentheim-Steinfurt (1584-1632).

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Wilhelm Heinrich von Bentheim-Steinfurt

geb. 1584
gest. 1632
Anm.: Sohn des Grafen Arnold IV. von Bentheim, Steinfurt und Tecklenburg (1554-1606); ab 1604 Domherr in Straßburg; 1606-1610 gemeinsam mit seinem älteren Bruder Arnold Jobst (1580-1643) regierender Graf von Bentheim und Steinfurt; seit 1610 alleiniger Regent der Grafschaft Steinfurt; ab 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kräftige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Arnold Jobst von Bentheim und Steinfurt

geb. 1580
gest. 1643
Anm.: Sohn des Grafen Arnold IV. von Bentheim, Steinfurt und Tecklenburg (1554-1606); 1606-1610 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Wilhelm Heinrich (1584-1632) regierender Graf von Bentheim und Steinfurt; 1610-1632 alleiniger Regent der Grafschaft Bentheim; seit 1632 alleinregierender Graf von Bentheim und Steinfurt.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Hendrik van den Bergh
Markgraf Hendrik von Bergen op Zoom

geb. 1573
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Willem IV. van den Bergh (1537-1586); spanischer General und Statthalter von Obergeldern (Opper-Gelre); in den 1630er Jahren Anführer einer antispanischen Bewegung in den südlichen katholischen Niederlanden; seit 1632 niederländischer Obrist.

Weiterführende Informationen in der GND
Erich Volkmar von Berlepsch

geb. 1581
gest. 1641
Anm.: Sohn des Curt Thilo von Berlepsch (1540-1589); ab 1622 Erbherr auf Großurleben; seit 1620 Oberamtmann und später Vizekanzler der Niedergrafschaft Katzenelnbogen; angeblich auch Rat und Hofmarschall des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); in den 1630er Jahren schwedischer und kursächsischer Kriegskommissar; Pfandinhaber des gräflich-stolbergischen Amts Roßla.
Jakob Böhme

geb. 1575
gest. 1624
Anm.: Sohn des Alt-Seidenberger Bauern Jakob Böhme (gest. 1618); dreijährige Schuhmacherlehre in Seidenberg; seit 1599 Schuhmachermeister in Görlitz; Mystiker, christlicher Theosoph und neuplatonisch-paracelsisch gesprägter Philosoph einer biblisch-spekulativen Natur- und Natursprachenlehre, der nie studiert hat.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Lothar Dietrich von Bönninghausen

geb. 1598
gest. 1657
Anm.: Sohn des Adolf von Bönninghausen (gest. vor 1633); um 1616 in spanischen Kriegsdiensten; spätestens ab 1622 ligistischer Rittmeister; kaiserlicher Obrist (1629), Generalfeldwachtmeister (1634) und Feldmarschalleutnant (1639/40); 1645-1647 französischer Maréchal de camp; 1647/48 erneut kaiserlicher Obrist und Feldmarschalleutnant; 1634 Erhebung in den Freiherrenstand; vgl. Helmut Lahrkamp: Lothar Dietrich Freiherr von Bönninghausen. Ein westfälischer Söldnerführer des Dreißigjährigen Krieges, in: Westfälische Zeitschrift 108 (1958), S. 239-366.

Weiterführende Informationen in der GND
Adolf von Börstel

geb. 1591
gest. 1656
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmannes Curt von Börstel (1549-1618); königlicher Kammerjunker in Paris; langjähriger Agent der Fürsten von Anhalt und anderer protestantischer deutscher Reichsfürsten am französischen Königshof; seit 1646 Herr von Rieux (Oise).
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Gaston de Bourbon
Duc Gaston d' Anjou
Duc Gaston d' Orléans
Duc Gaston de Chartres
Duc Gaston d' Montpensier
Duc Gaston d' Saint-Fargeau
Duc Gaston de Valois
Duc Gaston d' Alençon

geb. 1608
gest. 1660
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610) und ältester lebender Bruder ("Monsieur") von Ludwig XIII. (1601-1643); 1608-1640 Duc d'Anjou; ab 1626 Duc d'Orléans et de Chartres; seit 1627 Duc de Montpensier et de Saint-Fargeau; ab 1630 Duc de Valois; seit 1643 Lieutenant-général du royaume; ab 1646 Duc de Alençon; 1648-1653 wiederholter Parteiwechsel während der Fronde.

Weiterführende Informationen in der GND
Markgraf Christian von Brandenburg-Bayreuth

geb. 1581
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1603 regierender Markgraf von Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth; seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vollblühende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Georg von Braunschweig-Calenberg
Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg

geb. 1582
gest. 1641
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592); 1611/12 dänischer Obrist bzw. Generalwachtmeister; 1619-1624 und 1634 General des Niedersächsischen Reichskreises; 1626-1630 kaiserlicher Obrist; 1630-1635 schwedischer General; ab 1635 regierender Herzog von Braunschweig-Calenberg (1636 Hannover als Residenz); seit 1636 Befehlshaber einer kleinen unabhängigen Armee der welfischen Teilfürstentümer Calenberg-Göttingen, Lüneburg-Celle und Wolfenbüttel; ab 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fangende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Pierre de Brossard

geb. 1594
gest. 1638
Anm.: Französischer Adliger aus der Normandie; schwedischer Hauptmann (spätestens 1627), Major (1629/30), Obristleutnant (um 1632) und Obrist (1633); seit 1633 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Lösende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Wilhelm von Calchum
Wilhelm von Calcheim
Wilhelm von Lohausen

geb. 1584
gest. 1640
Anm.: Sohn des Heinrich von Calchum; zunächst Hofjunker in Pfalz-Zweibrücken; ab 1602 in kaiserlichen Kriegsdiensten; 1610 kurbrandenburgischer Leutnant; 1614 Hauptmann unter Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1591-1634); 1615-1620 Kapitän der kurfürstlich-brandenburgischen Leibgarde; 1619 auch Obristleutnant der schlesischen Stände; 1622 Obrist unter Markgraf Johann Georg von Brandenburg-Jägerndorf (1577-1624); 1622-1625 Obrist, Geheimer Rat und Statthalter des Grafen Anton Günther von Oldenburg (1583-1667); 1625/26 dänischer Kriegsrat, Obrist und Generalkriegskommissar; 1628/29 Obrist der Stadt Bremen; seit 1630 Kriegsrat und Obrist des Herzogs Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (1588-1658); 1631-1635 schwedischer Kommandant von Wismar, Generalmajor (Sergeant-Major-General) und Kommandeur der niedersächsischen Armee; 1632-1635 schwedischer Kommandant von Magdeburg; ab 1636 mecklenburgischer Geheimer Rat und Kriegsrat, Obristfeldwachtmeister und Kommandant von Rostock; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Feste").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Marcus von Corpes

gest. 1638
Anm.: Angeblich spanischer Herkunft; Obristleutnant (1628) und Obrist (1630-1638) eines kaiserlichen Kroatenregiments; 1632 Erhebung in den Freiherrenstand; vgl. Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels, Bd. 2, Wien 1795, S. 158f.
König Christian IV. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian IV. von Schleswig-Holstein

geb. 1577
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); ab 1588 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein (bis 1593 unter Vormundschaft); seit 1603 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Uriel von Eichen
Uriel von der Eich

geb. 1597
gest. ca. 1649/50
Anm.: Sohn des Bernburger Freigutsbesitzers Heinrich von Eichen (gest. vor 1613); bis 1631 Besitzer eines Freigutes in der Altstadt zu Bernburg; ab 1632 anhaltisch-bernburgischer Rat und Amtshauptmann von Harzgerode; später auch gräflich-stolbergischer Rat; 1641 und 1646 stolbergischer Kriegskommissar.

Weiterführende Informationen in der GND
Burkhard (1) von Erlach

geb. 1566
gest. 1640
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (gest. 1566); ab 1610 Herr auf Altenburg (bei Bernburg); seit 1580 Erziehung am Dessauer Hof gemeinsam mit Prinz Christian d. Ä. von Anhalt (1568-1630), den er anschließend auf seiner Kavalierstour durch Italien, Frankreich, England und Holland begleitete; 1591/92 Teilnahme an dessen Expeditionskorps für König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); kurpfälzischer Kammerherr, Gesandter und Landrichter der Oberpfalz; anhaltisch-bernburgischer Stallmeister, Hofmeister (ca. 1622/23) und Hofmarschall (seit 1624); ab 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gesunde").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Jordan Ernst

Anm.: Um 1632/34 Pächter des fürstlichen Vorwerks in Bärenrode.
König Ludwig XIII. von Frankreich
König Ludwig II. von Navarra

geb. 1601
gest. 1643
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); seit 1610 König von Frankreich und Navarra (bis 1617 unter Regentschaft seiner Mutter Maria).

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Matthias Gallas
Duca Matthias di Lucèra

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des tridentinischen Adligen Pankraz Gallas (1549-1612); zunächst in spanischen und kaiserlichen Kriegsdiensten (1615-1617); 1626-1630 ligistischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1629), Generalfeldwachtmeister (1629), Feldzeugmeister (1631), Feldmarschall (1632) und Generalleutnant (1633); ab 1631 kaiserlicher Kämmerer; seit 1639 auch Geheimer Rat; Erhebung in den Freiherren- (1627) und Grafenstand (1632); seit 1635 Duca di Lucèra.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Maximilian August Gans zu Putlitz

geb. 1605
gest. 1667
Anm.: Sohn des Wedigo Reimar Gans zu Putlitz (1567-1626); Erbherr auf Putlitz, Wolfshagen und Wittenberge in der Prignitz; kurbrandenburgischer Erbmarschall; ca. 1630-1632 schwedischer Obristleutnant; seit 1652 Landeshauptmann der Prignitz.
Hans Gering

gest. 1632
Anm.: Nürnberger Kaufmann und seit Beginn der 1620er Jahre Beauftragter der Fürsten von Anhalt für Geld- und Handelsangelegenheiten.
Christoph von Giebichenstein

Anm.: Anhaltischer Adliger; Erbherr auf Elsnigk.
Gräfin Erdmuthe Juliana von Gleichen-Tonna
Gräfin Erdmuthe Juliana von Spiegelberg
Gräfin Erdmuthe Juliana von Pyrmont
Geburtsname: Gräfin Erdmuthe Juliana von Hohnstein

geb. 1587
gest. 1633
Anm.: Tochter des Grafen Ernst VII. von Hohnstein (1562–1593); 1606-1631 Ehe mit Graf Johann Ludwig von Gleichen-Tonna (1565-1631).

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. Götz (1)

Anm.: Um 1632 schwedischer Rittmeister.
Martin Maximilian von der Goltz

geb. 1593
gest. 1653
Anm.: Sohn des Johann von der Goltz (gest. 1626); kaiserlicher Obrist (1631), Generalfeldwachtmeister (1636) und Feldzeugmeister (1638); 1634 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Philipp Gruling
Philipp Grüling

geb. 1593
gest. 1667
Anm.: Geboren in Stolberg (Harz); Studium der Medizin in Jena; 1619-1626 praktischer Arzt und Konrektor des Gymnasiums in Nordhausen; ab 1627 Stolberger Stadtmedicus und gräflicher Leibarzt; außerdem 1627-1629 Schulrektor und seit 1629 Bürgermeister von Stolberg.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann (1) Harschleben
Johann (1) Harsleben

gest. 1642
Anm.: Ca. 1618-1637 Amtmann von Ballenstedt.
Graf Melchior von Hatzfeldt

geb. 1593
gest. 1658
Anm.: Sohn des kurmainzischen Rates Sebastian von Hatzfeldt (1566-1631); kaiserlicher Obristleutnant (1625), Obrist (1632), Feldmarschallleutnant (1633), Generalfeldzeugmeister (1634), Feldmarschall (1635-1646) und Generalfeldmarschall (1657); seit 1642 kaiserlicher Geheimer Rat; 1635 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Balthasar Hauffe

Anm.: Um 1632/35 vermutlich Bürger in Bernburg.
Herakles

Anm.: Figur der griechischen Mythologie.

Weiterführende Informationen in der GND
Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel

geb. 1602
gest. 1637
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1617 Administrator von Hersfeld; nach der erzwungenen Abdankung seines Vaters seit 1627 regierender Landgraf von Hessen-Kassel; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kitzliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Heinrich Holk

geb. 1599
gest. 1633
Anm.: Sohn des dänischen Kriegskommissars und Diplomaten Ditlev Holk (1556-1633); zunächst in dänischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1626-1629); danach kaiserlicher Obrist (1630), Generalwachtmeister (1632), Feldmarschallleutnant (1632) und Feldmarschall (1632); seit 1630 kaiserlicher Kämmerer; 1633 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Christian Julius von Hoym

geb. 1586
gest. 1656
Anm.: Sohn des anhaltischen Oberpräsidenten und Kammerrats Christoph von Hoym (1534-1605); Erbherr auf Droyßig und Burgscheidungen; Erbkämmerer des Hochstifts bzw. kurbrandenburgischen Fürstentums Halberstadt; vgl. Gottfried Lobeck: Geistliches Sterbe-Bettlein/ Aus dem güldenen Macht-Spruch Joh. 3. v. 16 [...], o. O. 1656, o. S.

Weiterführende Informationen in der GND
Tobias (2) Hübner

geb. 1578
gest. 1636
Anm.: Sohn des anhaltisch-dessauischen Kanzlers Tobias Hübner (d. Ä.); Erbherr auf Storkau; 1608-1610 Hofmeister des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt-Dessau (1592-1615); 1610-1613 Hofmann des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach (1583-1625); noch 1614 Rat des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); nach 1614 Geheimer Rat und Hofmeister in Dessau; nach 1618 Kammer- und Justizienrat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1620 immer wieder Angehöriger des Engeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nutzbare").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

Weiterführende Informationen in der GND
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Philipp Kersten

Anm.: Bis 1632 Verwalter des fürstlichen Vorwerks in Harzgerode.
Hilarius Keufer
Hilger Keufer

geb. 1603
gest. 1653
Anm.: Gräflich-mansfeldischer Bergwerksfaktor und Handelsmann in Eisleben; seit 1631 auch Freisasse in Sangerhausen.
Christoph Kotter

geb. 1595
gest. 1647
Anm.: Geboren in Langenau bei Görlitz; Weißgerberlehre in Görlitz; danach Weißgerber im niederschlesischen Sprottau; seit 1616 Erlebnis wiederholter religiöser Erscheinungen; 1625 dreimonatige Haft und anschließende Ausweisung wegen antihabsburgischer Prophezeiungen; Flucht in die Oberlausitz und Verzicht auf weitere Veröffentlichungen.

Weiterführende Informationen in der GND
Adolf Wilhelm von Krosigk

geb. 1609
gest. 1665
Anm.: Sohn des (Albrecht) Christoph von Krosigk (1576-1638); 1632 sächsisch-weimarischer Hauptmann; ab 1636 in hessisch-kasselischen Diensten als Hofmeister (1637/37) und Geheimer Rat (seit 1638); 1644-1649 Gesandter beim Westfälischen Friedenskongress; 1650-1652 Resident in Wien; 1653/54 Gesandter auf dem Regensburger Reichstag; Präsident des Geheimen Rats in Kassel; 1656 Erhebung in den Frei- und Panierherrenstand; ab 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zerstöbernde").

Weiterführende Informationen in der GND, Hessische Biographie, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. Lagus

Anm.: Um 1632 Ehefrau des Harzgeröder Diakons Heinrich Lagus (gest. ca. 1636).
Heinrich Lagus

gest. ca. 1636
Anm.: Geboren in Heringen; ca. 1616-1636 Diakon in Harzgerode; 1627/28 zudem Pfarrverwalter in Neudorf; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 330.
Nikolaus Lanius

Anm.: Dr. med.; um 1632/34 Arzt in Quedlinburg; auch zeitweilig Leibarzt von Haus aus des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Jakob Laubach

gest. nach 1649
Anm.: Ca. 1631-1635 Rittmeister einer Kompanie des schwedischen Statthalters Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650) im Erzstift Magedeburg; 1642-1645 Inspektor über mehrere magdeburgische Domänenämter.
Friedrich Lebzelter

geb. 1565
gest. 1640
Anm.: Augsburger Bürger und Handelsmann; kursächsischer Kammerdiener, Agent und Gesandter, u. a. in Prag (1618-1620), Wien (seit 1620) und Hamburg (1632-1634).
Lorenz (1) N. N.

Anm.: Um 1629/32 fürstlicher Schirrmeister in Ballenstedt.
Paul Ludwig

geb. 1603
gest. 1684
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); bis 1630 geheimer Kammersekretär des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1630 Kammersekretär, seit 1633 zudem Pfennigmeister, spätestens 1636 Lehens- und Gerichtssekretär, spätestens 1642 Kanzlei- und Lehenssekretär, danach bis 1651 Justiz- und Hofrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Martin Luther

geb. 1483
gest. 1546
Anm.: Sohn des Eislebener Bergmannes Hans Luder (1459–1530); deutscher Bibelübersetzer und Reformator; Schulbesuch in Mansfeld, Magdeburg und Eisenach; ab 1501 Studium in Erfurt (1502 Baccalaureus artium, 1504 Magister artium); 1505 Eintritt in das Erfurter Kloster der Augustinereremiten; 1507 Priesterweihe; Studium in Erfurt (1507) und Wittenberg (1508-1510); 1511 Versetzung in das Wittenberger Kloster der Augustinereremiten; 1512 Promotion zum Dr. theol. an der Universität Wittenberg; seit 1513 Professor für biblische Exegese in Wittenberg; 1520 Verbrennung einer päpstlichen Bannandrohungsbulle; 1521 Bann durch den Papst und Reichsacht durch Wormser Edikt von Kaiser Karl V. (1500-1558); 1521/22 geheimer Aufenthalt auf der Wartburg bei Eisenach (Bibelübersetzung).

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Gräfin Juliana Maria von Mansfeld-Hinterort
Geburtsname: Juliana Maria Reuß zu Gera

geb. 1598
gest. 1650
Anm.: Tochter des Heinrich Posthumus von Reuß zu Gera (1572-1635); 1614-1628 Ehe mit Graf David von Mansfeld-Hinterort (1573-1628); seit 1630 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Schamhaftige").
Comte Jean de Merode-Waroux

geb. ca. 1589
gest. 1633
Anm.: Sohn des Jean-Pierre de Merode-Waroux (gest. 1633); zunächst spanischer Soldat; kaiserlicher Hauptmann (1619), Obristleutnant (1621), Obrist (1625), Generalfeldwachtmeister (1631) und Feldzeugmeister (1632); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

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Christoph von Miltitz

Anm.: Meißnischer Adliger; kursächsischer Rittmeister (vor 1629) und Obrist (vor 1636).
Joachim von Mitzlaff

gest. nach 1654
Anm.: Pommerischer Adliger; 1626/27 dänischer Generalkriegskommissar; 1631-1634 schwedischer Obrist, 1634 unter Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); 1635-1638 kursächsischer Obrist; 1636-1639 schwedischer Kriegsgefangener; kaiserlicher Obrist (1641-1646) und Generalkriegskommissar (1642); seit 1633 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Offene").

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Duc Henri II de Montmorency

geb. 1595
gest. 1632
Anm.: Sohn des Duc Henri I de Montmorency (1534-1614); 1612-1626 Großadmiral von Frankreich; ab 1614 Duc de Montmorency und Gouverneur des Languedoc; 1620-1624 Vizekönig von Neufrankreich; seit 1626 militärische Karriere zu Lande bis zum Maréchal de France (1630); 1632 Hinrichtung wegen Teilnahme an einem erfolglosen Adelsaufstand gegen die französische Krone.

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Daniel (1) Müller

Anm.: 1628-1630 und seit 1631 fürstlicher Amtmann von Gernrode; um 1637/38 vermutlich Kommissar der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg.
Andreas Napierski

Anm.: Vermutlich preußischer Adliger; bis 1632 "Junker" des polnischen Prinzenkammerjunkers Achaz von Creytzen (1602-1648/49); 1632-1634 Kammerjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; um 1635/36 schwedischer Hauptmann.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

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Erzherzog Leopold von Österreich
Bischof Leopold von Passau
Bischof Leopold von Straßburg

geb. 1586
gest. 1632
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); 1598-1625 Bischof von Passau; 1599 Koadjutor und 1607-1626 Bischof von Straßburg; 1619-1623 Statthalter (Gubernator) von Tirol und Vorderösterreich; ab 1623 regierender Landesfürst von Tirol; seit 1626 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Graf Axel Gustafsson Oxenstierna af Södermöre

geb. 1583
gest. 1654
Anm.: Sohn des schwedischen Reichsrats Gustaf Gabrielsson Oxenstierna (1551-1597); ab 1604 königlicher Kammerjunker; seit 1609 Reichsrat; ab 1612 schwedischer Reichskanzler; 1632/34-1644 Mitglied der Vormundschaftsregierung für Königin Christina von Schweden (1626-1689); 1645 Erhebung in den Grafenstand; seit 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gewünschte").

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Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Veit von Pappenheim (1535-1600); 1616 Konversion zum katholischen Glauben; 1617/18 und ab 1623 Reichshofrat; in bayerisch-ligistischen bzw. kaiserlichen und spanischen (1624/25) Kriegsdiensten als Rittmeister (1619), Obristleutnant (1620), Obrist (1622), Generalfeldwachtmeister (1626), Generalfeldzeugmeister (1629) und Feldmarschall (1631); seit 1623 kaiserlicher Kämmerer; ab 1629 auch kaiserlicher Kommissar für die Vollstreckung des Restitutionsedikts im Fränkischen Reichskreis; 1628 Erhebung in den Grafenstand; seit 1631 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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David Pause

Anm.: Schwedischer Rittmeister (um 1631) und Major (um 1632).
Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz
König Friedrich I. von Böhmen

geb. 1596
gest. 1632
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); 1610-1623 Kurfürst von der Pfalz (bis 1614 unter Vormundschaft); 1619/20 ebenso König von Böhmen ("Winterkönig"); ab 1620 Exil in den Vereinigten Niederlanden; 1623 Übertragung der pfälzischen Kurwürde auf Herzog Maximilian I. von Bayern (1573-1651) durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); seit 1612 Ritter des Hosenbandordens.

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Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Prinz Alexander Karl von Polen

geb. 1614
gest. 1634
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632).
König Władysław IV. von Polen
Großfürst Władysław II. von Litauen

geb. 1595
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); 1610-1613 erwählter Zar des Moskauer Reiches; ab 1632 König von Polen und Großfürst von Litauen; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Georg I. Rákóczi
I. Rákóczi György
Fürst Georg I. von Siebenbürgen

geb. 1593
gest. 1648
Anm.: Sohn des Sigismund Rákóczi (1544-1608), ab 1607 Fürst von Siebenbürgen; seit 1630 Fürst von Siebenbürgen.

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Wolf Reisi(c)ke

gest. 1640
Anm.: Spätestens seit 1627 Ballenstedter Holzförster und Jäger, im Jahr 1628 auch Mundschenk des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
François René
Franciscus Renatus

Anm.: Fiktiver antispanischer Feldherr, der Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg am 18. Oktober 1632 im Traum erschien.
Christoph Rieck(e)

geb. ca. 1573
gest. 1640
Anm.: Geboren in Schwäbisch Gmünd; 1614 Bekanntschaft mit dem Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, dem er vor allem auf dessen Reisen diente, u. a. 1622/23 als Kammerdiener und 1633 als Kammermeister; um 1630 Bernburger Hofmaler; später Maler der Fruchtbringenden Gesellschaft.
Johann Ritz

geb. 1579
gest. 1633
Anm.: Sohn des reichsstift-thornischen Statthalters Simon Ritz (gest. 1628) in Ubach over Worms; 1595-1599 Erziehung bei seinem Onkel Adolf Ritz in Dessau; 1599-1609 Dienst beim Leipziger Händler Simon Ritz (1564-1628); ab 1609 Leipziger Bürger und Angehöriger der Kramerinnung; später Kramermeister und Mitglied im Ausschuss der Bürgerschaft bei Verhandlungen mit feindlichen Truppen; seit ca. 1613 Beauftragter für Geld- und Handelsangelegenheiten der Herzöge von Schlesien, Fürsten von Anhalt und Grafen zu Solms; vgl. Christian Lange: Christliche Leichenpredigt Vber den Trostreichen Spruch Pauli 2 Tim 4 [...], Leipzig 1633, Bl. C4v-E1v.

Weiterführende Informationen in der GND
Christian Ernst von Röder

geb. 1613
gest. 1674
Anm.: Älterer Sohn des Harzgeröder Adligen Hans Wolf Ernst von Röder (gest. 1632); Erbherr auf Hoym.
Ernst Dietrich von Röder

geb. ca. 1612
gest. 1686
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); Erbherr auf Ermsleben; bis 1630 Edelknabe und Kammerjunge des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ca. 1632-1635 Hofjunker und ab 1636 Kammerjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1634 zudem fürstlicher Kriegskommissar in den Ämtern Güntersberge und Harzgerode; bis 1650 fürstlich-bernburgischer Kriegskommissar; ab 1650 fürstlich-bernburgischer Kammerjunker von Haus aus; ab 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Diensthafte").
Hans Wolf Ernst von Röder

geb. ca. 1590
gest. 1632
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Hans von Röder (gest. 1604); seit März 1628 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Herzog Albrecht von Sachsen-Eisenach
Herzog Albrecht von Sachsen-Weimar

geb. 1599
gest. 1644
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Eisenach; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unansehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Ernst I. (der Fromme) von Sachsen-Gotha-Altenburg
Herzog Ernst I. (der Fromme) von Sachsen-Gotha
Herzog Ernst von Sachsen-Weimar

geb. 1601
gest. 1675
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; 1631-1636 schwedischer Obrist; 1633/34 Statthalter des Herzogtums Franken für seinen jüngeren Bruder Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Gotha; seit 1672 ebenso regierender Herzog von Sachsen-Altenburg; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bittersüße").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Franz Karl von Sachsen-Lauenburg

geb. 1594
gest. 1660
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); 1621-1623 und 1625/26 Obrist unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); 1626/27 dänischer Obrist; 1630-1633 schwedischer Obrist; 1633-1635 kurbrandenburgischer Obrist; 1635-1637 kursächsischer Obrist und Generalmajor; 1637 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1637 Friedensvermittler zwischen Kaiser Ferdinand III. (1608-1657) und Schweden; ab 1638 kaiserlicher Generalfeldwachtmeister; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schönste").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Anna Maria von Sachsen-Weimar
Geburtsname: Pfalzgräfin Anna Maria von Pfalz-Neuburg

geb. 1575
gest. 1643
Anm.: Tochter des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (1547-1614); 1591-1602 Ehe mit Herzog Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562-1602); seit 1604 Witwensitz in Altenburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar
Herzog Bernhard von Franken

geb. 1604
gest. 1639
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); ab 1620 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; zunächst Kriegdienst unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1622), Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622) und Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1623); 1625-1627 dänischer Obrist; schwedischer Obrist (1631-1634) und General (1632); 1633/34 Herzog von Franken (größtenteils ehemalige Hochstifte Würzburg und Bamberg als Lehen der schwedischen Krone); ab 1635 Heerführer im französischen Auftrag; seit 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Austrucknende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Dorothea Sophia von Sachsen-Weimar
Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg

geb. 1587
gest. 1645
Anm.: Tochter des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562-1602); ab 1618 Äbtissin des reichsunmittelbaren Stifts Quedlinburg; seit 1624 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gottselige").

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar

geb. 1598
gest. 1662
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender, ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Weimar; Obrist unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1620-1622) und Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622); 1623 General unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1623/24 kaiserlicher Gefangener; 1631-1635 schwedischer Militärgouverneur von Thüringen und Statthalter von Erfurt; 1632-1635 schwedischer Generalleutnant; 1617 Gründungsmitglied und seit 1651 zweites Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schmackhafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Hans Gebhard Schenke

Anm.: Sohn des Magdeburger Kaufmanns Johann Schenke (gest. ca. 1627); um 1631/32 Rittmeister; vor 1638 verschollen.
Dietrich Schirmer
Dietrich Schermer

Anm.: Um 1632 schwedischer Rittmeister.
Christoph Hieronymus (von) Schlegel

gest. 1638
Anm.: Sohn des Christoph (von) Schlegel (gest. 1609).
Herzog Joachim Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön

geb. 1595
gest. 1671
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1622 Titularherzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön; seit 1625 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sichere").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Alexander Heinrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1608
gest. 1667
Anm.: Sohn des Herzogs Alexander von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1573-1627); um 1631 schwedischer Rittmeister; 1649 Konversion zum katholischen Glauben; danach Übersiedlung nach Schlesien; später kaiserlicher Obrist.

Weiterführende Informationen in der GND
Martin Schmidt

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Badeborner Pfarrers Matthäus Schmidt (gest. 1626); fürstlicher Amtmann und Amtsschreiber in Harzgerode (bis 1632); anschließend Amtmann von Bernburg (1632-1637) und Ballenstedt (seit 1637).
Anna Katharina Schröter
Geburtsname: Anna Katharina Vigel

gest. 1640
Anm.: Tochter des Daniel Vigel; 1615-1625 Ehe mit Peter Elias Schröter (gest. 1625).

Weiterführende Informationen in der GND
Peter Elias Schröter

geb. ca. 1590
gest. 1625
Anm.: Sohn des Bautzener Stadtarztes Johann Friedrich Schröter (1559-1625); Rechtsstudium (ab 1612) und Promotion zum Dr. jur. in Marburg; 1615-1622 Jurist in Jena; seit 1623 Kanzler des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Albrecht Schulte
Albrecht Schultze
Albrecht Schultheß

geb. 1576
gest. 1652
Anm.: Sohn des Hamburger Senators Johann (1) Schulte (1537-1597); Hamburger Kaufmann und Ratsschenk; 1621 Sechziger; 1623 Kämmereibürger; 1628 Kriegskommissar; 1629 Jurat; 1631 B+ürger am Niedergericht; 1648 Oberalter und Präses; 1652 Leichnamsgeschworener; zudem Beauftragter der Herzöge von Schleswig-Holstein für Finanz- und Handelsangelegenheiten in Hamburg; vgl. Friedrich Georg Buek: Die hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien, Hamburg 1857, S. 95.
Georg Friedrich Schwartzenberger

geb. 1591
gest. 1640
Anm.: Sohn des Speyrer Reichskammergerichtsadvokaten Melchior Liborius Schwartzenberger; 1619-1632 anhaltisch-bernburgischer Gerichts- und Lehenssekretär; seit 1632 Hof- und Regierungsrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Graf Albrecht Günther von Schwarzburg-Rudolstadt

geb. 1582
gest. 1634
Anm.: Sohn des Grafen Albrecht VII. von Schwarzburg-Rudolstadt (1537-1605); Regent in Stadtilm (1612-1624), Frankenhausen (ab 1624) und Blankenburg (seit 1631).

Weiterführende Informationen in der GND
Jakob Schwarze

Anm.: Um 1628/35 vermutlich Getreidehändler.
König Gustav II. Adolf von Schweden

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Karl IX. von Schweden (1550-1611); ab 1611 König von Schweden; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Anna Elisabeth von Selmnitz
Geburtsname: Anna Elisabeth von Werthern

geb. 1632
gest. 1704
Anm.: Tochter des Georg von Werthern (1581-1636); 1646-1678 Ehe mit Ernst Friedemann von Selmniz (1620-1678).

Weiterführende Informationen in der GND
Johannes Levi von Sommerlat

Anm.: Um 1631/33 schwedischer Rittmeister; bis 1637 in Reinstedt begütert.
Infant Carlos von Spanien und Portugal
Don Carlos de Austria

geb. 1607
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); 1621-1629 Thronfolger von Spanien und Portugal; seit 1623 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Johannes Stalmann

geb. 1577
gest. 1635(?)
Anm.: Sohn des Bauern Kaspar Stalmann (gest. 1619) in Lüttringhausen bei Remscheid; 1601-1603 Jurastudium in Herborn; Dr. jur. utr.; 1603-1609 Advokat und Dozent in Herborn; 1609-1612 gräflich-isenburgischer Oberschultheiß in Büdingen; 1612-1628 Rat und Kanzler des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dänischer Generalkriegsauditor; 1630 schwedischer Agent in Magdeburg; 1631-1634 schwedischer Kanzler der Stifte Magdeburg und Halberstadt; danach schwedische Gefangenschaft und Flucht in die habsburgischen Erblande; seit 1632 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abgezogene").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Adrian Arndt (von) Stammer

geb. ca. 1563/64
gest. 1636
Anm.: Sohn des Eckhard (von) Stammer auf Westdorf und Ballenstedt; Erbherr auf Rammelburg; um 1597 kurbrandenburgischer Kammerjunker; seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erquickende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. (von) Stammer (3)

Anm.: Um 1632 Ehefrau des Adrian Arndt (von) Stammer (ca. 1563/64-1636).
Hermann Christian (von) Stammer

geb. 1603
gest. 1636
Anm.: Sohn des Arndt (von) Stammer (gest. 1611) auf Ballenstedt; 1622/23 Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; Kammerjunker (1623-1625) und Stallmeister (ab 1629) des Prinzen Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); seit 1635 Hof- und Stallmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erweckende"); vgl. Daniel Sachse: Christliche LeichPredigt/ Uber Den Tödtlichen Abgang Deß weyland WohlEdlen [...] Herman Christian Stammers/ [...], Zerbst 1636, Bl. Eiij r-Fiv r.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Jakob von Steinberg

geb. 1586
gest. 1661
Anm.: Geboren in Hildesheim; Studium in Helmstedt (1603) und Marburg (1604); sächsisch-lauenburgischer Hofrat; ab 1619 braunschweigisch-wolfenbüttelischer Rat und Landfiskal; 1621 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Helmstedt; seit 1622 Hofrat und Gerichtsdirektor, später Kanzleidirektor und Generalkommissar; 1628/29 in dänischen Diensten; ab 1630 Hofrat des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); schwedischer Gesandter an die Herzöge von Sachsen-Weimar und Braunschweig-Lüneburg (1631) sowie Resident in Erfurt (1631/32); 1635/36 Generallegat des Königreichs Schweden in Deutschland; 1648-1654 Landdrost im Erzstift Bremen; 1642 Nobilitierung; vgl. Helmut Samse: Die Zentralverwaltung in den südwelfischen Landen vom 15. bis zum 17. Jh., Hildesheim 1940, S. 177f., sowie Heiko Droste: Im Dienst der Krone. Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert, Berlin/Münster 2006, S. 410.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann Stöcker

geb. 1588/89
gest. 1651
Anm.: Geboren in Lemgo(?); um 1616 Studium der Medizin in Leiden; Dr. med.; u. a. fürstlich-anhaltischer, gräflich-oldenburgischer, gräflich-holsteinisch-schaumburgischer und gräflich-lippischer Leibarzt; seit 1626 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vortreffliche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. Supp(e)

Anm.: Um 1632 schwedischer Rittmeister.
Jean T'Serclaes de Tilly
Graf Johann von Tilly

geb. 1559
gest. 1632
Anm.: Sohn des Martin T'Serclaes de Tilly (gest. 1597); zunächst in spanischen und lothringischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obristleutnant (1600), Generalfeldwachtmeister (1601), Obrist (1602), Feldzeugmeister (1602-1604) und Feldmarschall (1605) in Ungarn; ab 1610 Generalleutnant der Katholischen Liga; seit 1630 auch kaiserlicher Generalleutnant; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Georg Christoph von Taupadel

geb. 1595
gest. 1647
Anm.: Sohn des Heinrich von Taupadel; 1625-1628 in dänischen Kriegsdiensten; danach schwedischer Obrist (1630-1634) und Kommandant von Erfurt (1632); 1635-1639 Obrist unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); seit 1640 französischer Obrist.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
N. N. Temeré

Anm.: Französischer Schneider, der um 1631/32 im Dienst des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg stand.
Michael Triller

gest. 1657
Anm.: Sohn des kursächsischen Sangerhausener Amtsschössers Michael Triller (1551-1610); Studium in Jena; Dr. jur.; praktischer Jurist in Sangerhausen.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. von Wahl

Anm.: Um 1632 vermutlich schwedischer Rittmeister.
Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein
Albrecht Václav Eusebius z Valdštejna
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein
Fürst Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht VIII. von Mecklenburg
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Schlesien-Sagan

geb. 1583
gest. 1634
Anm.: Sohn des Wilhelm von Waldstein (1547-1595); 1606 Konversion zum katholischen Glauben; 1607 kaiserlicher Hauptmann; 1615-1618 Obrist der mährischen Stände; kaiserlicher Obrist (1619), Generalfeldwachtmeister (1623) und zweimal Oberbefehlshaber der Armee des Kaisers (1625-1630 und 1632-1634); 1623 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1624 Fürst und seit 1625 Herzog von Friedland; 1628-1631 Herzog von Mecklenburg; ab 1628 Herzog von Schlesien-Sagan; 1634 Absetzung und Ermordung wegen Hochverrats; seit 1628 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Balthasar Weckerlin

Anm.: Spätestens 1630-1635 und erneut seit 1637 Bereiter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1643); um 1635 Aufseher über dessen Rüstkammer.
Heinrich von dem Werder

geb. 1578
gest. 1636
Anm.: Sohn des Gebhard von dem Werder (1539-1612); Erbherr auf Gröbzig; bis 1635 Land- und Kammerrat des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); zuletzt Angehöriger des anhaltischen Ständeausschusses; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fortkommende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Georg von Werthern

geb. 1581
gest. 1636
Anm.: Sohn des Hans Georg von Werthern (1555-1633); 1615-1617 sächsisch-weimarischer Geheimer Rat und Kammerrat; ab 1621 kursächsischer Geheimer Rat; seit 1628 Oberhofrichter in Leipzig; ab 1630 Oberhauptmann von Thüringen; seit 1633 Direktor des Geheimen Rates; daneben mehrfach kursächsischer Gesandter, u. a. auf dem Regensburger Fürstentag (1622/23), auf den Kurfürstentagen von Schleusingen (1624) und Mühlhausen (1637) sowie bei den Verhandlungen zum Prager Frieden (1635).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Sächsische Biographie
Rahel von Werthern
Geburtsname: Rahel von Einsiedel

geb. 1599
gest. 1667
Anm.: Tochter des Heinrich Hildebrand von Einsiedel (1554-1602); 1625-1636 Ehe mit Georg von Werthern (1581-1636).
Andreas Winß
Andreas Winsius

gest. 1638
Anm.: Geboren in Küstrin; 1606 Studium in Frankfurt/Oder; 1621/22-1628 Hofprediger des Herzogs Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636); 1629-1632 Pfarrer in Gernrode; 1632-1638 Pfarrer an der Bernburger Schlosskirche St. Ägidien und Hofprediger des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 469.

Weiterführende Informationen in der GND
Zar (Moskauer Reich) Michael
Michail Fjodorowitsch Romanow

geb. 1596
gest. 1645
Anm.: Sohn des Bojaren Fjodor Nikititsch Romanow (1553-1633); seit 1613 Zar des Moskauer Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Alfeld
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Altenburg
weiterführende Informationen
Altenburg (bei Nienburg/Saale)
weiterführende Informationen
Anhalt-Bernburg, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Dessau, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Köthen, Fürstentum
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Anhalt-Zerbst, Fürstentum
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Arnstadt
weiterführende Informationen
Aschersleben
weiterführende Informationen
Badeborn
weiterführende Informationen
Ballenstedt
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Ballenstedt(-Hoym), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Bayern, Herzogtum bzw. Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Bayreuth
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Blankenburg-Regenstein, Grafschaft
weiterführende Informationen
Braunschweig
weiterführende Informationen
Braunschweig und Lüneburg, Herzogtum
weiterführende Informationen

Anm.: Die Teilfürstentümer Braunschweig-Wolfenbüttel, Lüneburg, Calenberg und Grubenhagen umfassendes Gesamtterritorium der welfischen Herzöge.
Breitenstein
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Breslau (Wrocław)
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Buttstädt
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Cadiz
weiterführende Informationen
Calbe
weiterführende Informationen
Celle
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Chemnitz
weiterführende Informationen
Clausthal (Clausthal-Zellerfeld)
weiterführende Informationen
Coburg
weiterführende Informationen
Dankerode
weiterführende Informationen
Dessau (Dessau-Roßlau)
weiterführende Informationen
Donau, Fluss
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Duderstadt
weiterführende Informationen
Eckartsberga
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Eichsfeld
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Einbeck
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Eisenach
weiterführende Informationen
Eisleben (Lutherstadt Eisleben)
weiterführende Informationen
Elbe (Labe), Fluss
weiterführende Informationen
Endorf
weiterführende Informationen
Erdborn
weiterführende Informationen
Erfurt
weiterführende Informationen
Farnstädt
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Franken
weiterführende Informationen
Frankenhausen (Bad Frankenhausen)
weiterführende Informationen
Frankfurt (Main)
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Freiberg
weiterführende Informationen
Frose
weiterführende Informationen
Gatersleber See (Aschersleber See)
Anm.: Ehemalige ausgedehnte Wasserfläche nordwestlich von Aschersleben, die seit 1964 dem Braunkohletagebau bei Nachterstedt (Restlöcher Concordiasee und Königsauer See) zum Opfer fiel.
Gera
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Gernrode
weiterführende Informationen
Gernrode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Gibraltar, Felsen von (Rock of Gibraltar)
weiterführende Informationen
Göttingen
weiterführende Informationen
Goslar
weiterführende Informationen
Gröbzig
weiterführende Informationen
Großalsleben
weiterführende Informationen
Großalsleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Güntersberge
weiterführende Informationen
Güntersberge, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Güsten
weiterführende Informationen
Halberstadt
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Halberstadt, Hochstift
weiterführende Informationen
Halle (Saale)
weiterführende Informationen
Hamburg
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Hameln
weiterführende Informationen
Hannover
weiterführende Informationen
Harz
weiterführende Informationen
Harzgerode
weiterführende Informationen
Harzgerode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
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Heldrungen
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Helfta
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Heringen (Helme)
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Herzberg am Harz
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Hessen
weiterführende Informationen
Hessen-Kassel, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hessen, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hildesheim
weiterführende Informationen
Hohnstein, Grafschaft
weiterführende Informationen
Holdenstedt
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
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Hoym
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Ilmenau
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Jbel Musa
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Jena
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Kelbra
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Kitzingen
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Köthen
weiterführende Informationen
Langensalza (Bad Langensalza)
weiterführende Informationen
Leipzig
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Linz
weiterführende Informationen
Mähren, Markgrafschaft
weiterführende Informationen
Magdeburg
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Mansfeld
weiterführende Informationen
Mansfeld, Grafschaft
weiterführende Informationen
Meißen
weiterführende Informationen
Meißen, Markgrafschaft
weiterführende Informationen

Anm.: Kernland des (albertinischen) Kurfürstentums Sachsen.
Merseburg
weiterführende Informationen
Monte del Hacho
weiterführende Informationen
Moritzburg, Schloss (Halle/Saale)
weiterführende Informationen
Moskau
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Moskauer Reich
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Mühlhausen
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Münster
weiterführende Informationen
Nachterstedt
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Naumburg
weiterführende Informationen
Neudorf
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Neuhaldensleben (Haldensleben I)
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Niederlande (beide Teile)
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Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
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Norburg (Nordborg)
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Nordhausen
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Northeim
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Nürnberg
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Obersächsischer Reichskreis
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Österreich, Erzherzogtum
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Österreich ob der Enns (Oberösterreich), Erzherzogtum
weiterführende Informationen
Olmütz (Olomouc)
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Oschersleben
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Osmanisches Reich
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Osterode am Harz
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Osterwieck
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Pansfelde
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Persien (Iran)
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Pfalz, Kurfürstentum
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Pleißenburg, Festung (Leipzig)
weiterführende Informationen

Anm.: Nicht mehr existierende kursächsische Festung (anstelle des heutigen Neuen Rathauses) zu Leipzig, die baulich und rechtlich von der Stadt getrennt war.
Plötzkau
weiterführende Informationen
Polen, Königreich
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Quedlinburg
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Radisleben
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Rammelburg
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Reinstedt
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Rheinberg
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Rieder
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Ringleben
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Saale, Fluss
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Saalfeld
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Sachsen-Coburg, Herzogtum
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Sachsen, Kurfürstentum
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Sangerhausen
weiterführende Informationen
Sankt Andreasberg
weiterführende Informationen
Scharzfeld
weiterführende Informationen
Schielo
weiterführende Informationen
Schlesien, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schleusingen
weiterführende Informationen
Schöningen
weiterführende Informationen
Schraplau
weiterführende Informationen
Schwarzburg, Grafschaft
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Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Seeburg
weiterführende Informationen
Sondershausen
weiterführende Informationen
Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Staßfurt
weiterführende Informationen
Steinfurt
weiterführende Informationen
Stolberg, Grafschaft
weiterführende Informationen
Stolberg (Harz)
weiterführende Informationen
Straße von Gibraltar
weiterführende Informationen
Taucha
weiterführende Informationen
Tennstedt (Bad Tennstedt)
weiterführende Informationen
Thüringen
weiterführende Informationen
Thüringer Wald
weiterführende Informationen
Torgau
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Tylsen
weiterführende Informationen
Uftrungen
weiterführende Informationen
Ungarn, Königreich
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Untere Sachsenburg
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Anm.: Bis 1815 Sitz des kursächsischen Amtes Sachsenburg im Thüringer Kreis.
Waldau
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Wedderstedt
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Weimar
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Weißensee
weiterführende Informationen
Weser, Fluss
weiterführende Informationen
Wien
weiterführende Informationen
Wippra
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Wittenberg (Lutherstadt Wittenberg)
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Wörbzig
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Wolfenbüttel
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Wulfen
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Zellerfeld (Clausthal-Zellerfeld)
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Zerbst
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Sangerhausen, Rat der Stadt
Leipzigische Schluß/ Das ist/ Waß die Evangelischen und Protestirende Chur-Fürsten und Stände in wehrenden Leipzigischen Convent, berathschlaget und beschlossen: Sub Dato Leipzig den 2. April. 1631, o. O.: 1631. [Nachweis im GVK]
New-Zugerichtetes Lutherisches GesangBüchlein, Leipzig: Gottfried Grosse & Johann Albrecht Mintzel, 1638. [Nachweis im GVK]