Depart du Medecin, Docteur Stöecker.
Nota Bene Zeitung das Altemburgk von den Kayßerlichen
Nota Bene eingenommen, vndt Leiptzigk belägert seye.
Fürst Augustus bittet mich höchlich künftigen
Nota Bene donnerstag, nach Wolfen auf eine zu-
sammenkunfft.
Tobias Hübner schlägt mir Christof von
Giebichenstein, oder Christof Hieronymus
Schlegel zum hofmeister vor, nach Norburg.
Dienstag♂ den 2. October
Nach Riedern, den iungen Röder geschickt,
(die deslogirung eines Schwedischen Rittmeisters
mitt 60 pferden, zu procuriren) selb ander.
Songè, comme le Roy de Swede, seroit mort
dans la ville de Mosco, apres avoir fait la
guerre au Grand Prince, & se seroit trans-
formè au Roy de Dennemarck cel lequel
on y auroit enterrè avec grande pompe,
& cela auroit estè l'explication de mon
songe du 4. de May, que mon nom seroit engravè
dans la terre de Moscovie pour une memoire & mo-
nument perpetuel.
An Fridrich Löbzelter[,] an Albrecht Schultheß vndt herzog Joachim ernst
geschrieben.
Caspar Pfau kömbt an, hat mir 500 ThalerThlr: auf
die wolle, zu Quedljnburg außgerichtett.
Pappenheim hat 10 mille Mann vor hildeßheim,
darinnen nur, 2<3>00 Mann liegen. Obrist Goltz,
hat 5 mille inn vnd vmb Ejnbeck, gegen Baudißin.
Lohausen will wieder vor Wolfenbüttel[.]
Zeitung daß dem herzog von Fridlandt 3 Regiment abge-
schlagen worden.
Schneider Temerè hat mir schreiben,
auß Franckreich, von Adolf Börstel mittgebrachtt.
Avjs: daß Gallaß wieder contre-
mandirt seye, vndt vor Lejptzjg abgezo-
gen. Der wejn soll vom neẅlichen
frost, vorgangenen Sontags, großen
schaden gelitten haben. C'est derechef
une punition de Dieu, contre mon mesnage.
Avis, daß die Chur Sächsische armèe nach dem
Sie die Kayßerlichen in Schlesien ganz ver-
derbet vmb Dresen[!] wieder angelanget seye.
Baudiß conjungire sich mitt Lünenburg
darzu stoßen 5 Regimenter auß heßen.
Monsieur ist vom König in Frankreich seinem hern-
bruder geschlagen, vndt der Montmo-
rancy verwundet vndt gefangen.
Mittwoch☿ den 3. October
Jn die kirche am behttage.
Nach dem frühestück gen Bernburgk.
alda ich von Fürst Augusto schreiben vor mir funden,
daß die zusammenkunfft sollte biß
auf vbermorgen verschoben sein, zu Wolfen.
Avis das hildeßheim vom Pappen-
heim erobert, vndt er auf hanover zugehe.
Jch befinde alhier die Stadt Bernburg
sehr öde vndt wüste, die meisten bürger,
seindt naher Zerbst geflohen. Es ist
zwischen Zerbst vndt der Elbe der
streiffenden Reütter halber sehr vnsicher.
Jtem: avis, das Duderstedt auch von den
Kayserlichen wieder eingenommen.
Jn Bernburg, lieget auch 1 compagnie Schwedisches fuß-
volcks vndt deren mehr an allen Sahlpäßen
in dieser gegendt.
An Eichen geschrieben, vigilanz, diligenz,
gute kundtschaft, vnd avis, commendirt.
Donnerstag♃ den 4. October
Songe icy a Bernburg ce mattin, comme je se-
rois allè d'Heringen, & eusse perdu
en chemin par l'yvrognerie de mes pages,
plusieurs petits Diamants & jouyaulx,
de quelque valeur, mais i'eusse retrouvè
le beau grand Diamant, la medaille en
estant rompuë & despecèe.
Mitt Præsident tractirt. Deliberanda
zu Wolfen sollen sein:
1. Wie man sich gegen der einbrechenden Kayßerlichen
armèe, (verantwortlich dem Evangelischen wesen, vndt Evangelischen
<Chur: vndt Fürsten auch> König in Schweden) zu bezeigen?
2. Schuldig seindt wir, auf die conservation, vn-
serer lande zu gedencken, ergo: <ob> permissum, ihnen
endtgegen zu schicken vmb verschonung zu bitten?
sich zu hergebung proviandts zu erbiehten, vndt
auch wegen contribution zu accordiren?
3. Was vnseren persohnen zu rahten?
ob man im lande zu bleiben oder nicht?
4. Wie derer Fürsten ämpter, so außreißen,
in acht zu nehmen, ihnen ihr vndterhalt nachzuschicken,
vndt man sich jhrer anzunehmen?
|| [[Handschrift: 94r]]
5. Weil vnser vndterhalt auf den Steẅer-
zinsen mittberuhet, ob die Steẅerbefehliche nicht
außzuschreiben, vndt zu anticipiren.
6. Receß in der evictionsache zu vollziehen.
7. Johann Gehring, die gelder, so er Schwar-
tzenbergern vorgestreckt, zu erstatten.
Avis von Fürst Augusto daß die neẅgeworbene
72 fähnlein recta auf heßen, zum Baudjß,
herzog Bernhardt aber, mitt 24 Regimentern,
vf Salfeldt <zugehen>, Margraf Christian seye zu Erfurdt
ankommen, wie auch die ChurSächsische armèe zu
Dresen[!]. Jn Schlesien seye es auf der Schwedischen
vndt ChurSächsischen seitte ganz richtig auch Breß-
law hette sich ergeben, wie auch Mähren
mitt dem Könige accordirt, insonderheitt
die Stadt Olmitz. Gallaas seye biß
auf Gera kommen, brenne aber nicht,
wie Corpes, welcher 300 Mann vor Dresen[!]
solle ejngebüßet haben. Mitt hildeßheim
seye es noch vngewiß, etcetera[.]
Jch habe heütte meinen garten vndt gebeüde
|| [[Handschrift: 94v]]
besehen. Jm garten ist der wein vnzeittig
vndt erfrohren, wie auch in Weinbergen,
der wein meistentheils erforen, vndt
ich der wintzer trost nach, kaum 100
eymer bekommen werde, da ich
wol eher 1000 bekommen. Der Mar-
schalck, (so von Tilsen wiederkommen)
hat gestern lesen laßen, vndt kaum
3 eymer bekommen, da er vorm iahr,
48 gelesen. hindter dem garten,
am vorwege, neben dem brawhause, leßet
der Amptmann, sejne stuben, vndt kammern,
gar fein zurichten, vndt bawen. Jm
platze des Schloßes, haben Sie numehr
den brunnen fast fertig, vndt das
bildt Meines gnedigen herzlieben hernvatters
Sehliger auch aufgerichtett.
heütte ist die Schwedische compagnie
(darundter viel buben gewesen)
außgezogen, vndt von hinnen aufgebrochen:
Sie haben mjr an meinem zoll vndt geleytte
großen schaden gethan, daß jedermann auf Calbe zu gefahren.
Balzer hauff, kömbt von Dresen[!], mitt berichtt,
daß alda großer schrecken gewesen, der Oberste
holcko, hette 15000 beysammen, wehre vor Dresen[!]
vorüber marchirt, es hetten ihm die Stücke vom
walle, wenig schaden gethan, vndt hetten nichts
gutes geschoßen. Man hette gar schlechte kundt-
schafft alda. Drey Regiment kähmen auß
Schlesjen <an>, vom ChurSäxischen volck.
Mjtt Præsjdenten, Schwarzbergern, vndt Marschalcken,
conversirt, <vndt allerley anstellungen gemachtt.>
Freitag♀ den 5. October
Zusammenkunft zu Wolfen, Fürst Augusti[,] Fürst Ludwigs[,]
Fürst Johann Casimirs[,] meiner vndt Fürst Geörge Ari-
berts benebens den rähten.
Wichtige deliberationes vndt disputata
wegen der entgegenschickung oder nicht. Meine
vndt meiner rähte rationes pro affirmati-
va, Es wehre Christlich, dem gewjßen ge-
mäß, vndt den pflichten eines vasallen
als auch deren so man subditis geleistet,
|| [[Handschrift: 95v]]
ähnlich, gegen der posteritet verant-
wortlicher, in Göttlichen, weltlichen Vndt
beschriebenen <auch natürlichen> rechten, gegründet, das
man zur conservation seiner gühter,
vndt sie vor devastation zu be-
wahren, dörfte <auch> seinen feinden entgegen
schicken, vmb verschonung bitten, vndt
die von Gott anvertrawete vn-
dterthanen[,] land vndt leütte, vor
Mordt vndt brandt auch endtlicher
ruin bewahren. Es wehre weder dem
König noch dem Evangelischen wesen, da-
mitt gedienet daß wir vns verderben
ließen. So hette ein vasallus gegen
seinem lehenherren, ein herr gegen
seine vndterthanen mehr verbindung
vndt wehre ihnen mehr zu lejsten schul-
dig als einem Bundtsgenoßen. Es
müste vns der König schüzen können,
sonst wehre der Bundt nichts, welcher
|| [[Handschrift: 96r]]
auch nur auf eine zejtt, gemacht wehre.
Ergo: sollte man es thun. hetten wir es doch
thun mögen, alß man auf dem Leiptziger
convent gewesen, da hetten wir noch mitt
vorbewust des Churfürsten von Saxen, den Kay-
serlichen contribuirt, vndt also mitt denen
so man zu Leipzig wollen vor feinde hal-
ten, bono patriæ, correspondirt.
E contra wahren andere starck dar-
wieder, <es wehre res malj exemplj et primj inter Evangelicos>[,] es liefe wieder die allianz mitt
Schweden, man sollte guht vndt bluht auf-
sezen, nicht vacilliren. Alle regierende
herren, sollten auß dem lande ziehen,
außer Fürst Georg Aribert, vndt der vnmündige zu
Zerbst. Man würde vns sonsten zwingen,
vom Leiptziger schluß abzuspringen, <so wol
als von der alliantz mitt Schweden.>
Endtlich, post varias altercationes
ist dahin geschloßen worden: Fürst Ludwig (als der
sich mitt dem Könige tieff eingelaßen)
sollte auß dem lande ziehen, in sicherheitt.
|| [[Handschrift: 96v]]
Fürst Augustus aber nach Zerbst, biß daß
man vernehme, ob der Elbepaß ge-
wonnen, oder nicht? Dann dieweil
er das Directorium <als der ältiste> jm lande führet,
vnd den Leipziger schluß helfen machen,
möchte ihm davon abzuspringen
hart zugesezt werden. Fürst Iohann Casimir
(ob er auch schon, nicht allzusicher ie-
doch dieweil es <ihm> an mediis <ausser landes> er-
mangelt) vndt ich, sollten auf
vnsern residenzen bleiben, vndt
vns ohne gesambten Schluß,
in keine haüpttractaten einlaßen.
Vetter Aribert sollte Stadthalter
zu Cöhten sein, vndt doch allezeitt
dem gesambten Schluß sich con-
formiren. Aber ohne die höchste
nohtwendigkejtt, sollte keine
abschickung geschehen, an die Kayßerlichen
|| [[Handschrift: 97r]]
vndt allezeitt fleißige communication,
vndtereinander, gepflogen werden,
vndt keiner seinen accord sepa-
ratim machen, wie daßelbige
schriftlich sollte aufgesetzet werden.
Avis: daß 4 mille Mann, jn Wolfenbüttel
ankommen, vndt die vbrige Pappenheim<j>-
<sche> armèe hernach folge. Cape tibj hoc
am harz.
Nachmittags voneinander gezogen. Fürst Ludwig
hat endtlich die abschickung permittirt,
iedoch zu vnserer verantwortung ge-
stellet sein laßen.
Als jch zu Bernburg wieder ankommen,
aviso, daß gestern 3 compagnien Reütter von
des Obersten Mitzschefalß Regiment zu
hatzgeroda[!], sich mitt gewaltt einquar-
tjrt, vndt daß hertzog Alexander henrich <von hollstein>,
alda ankommen.
Wenn Nomen Nescio vor halberstadt (nach eingezogener
guter kundtschafft) offen patent Caspar Pfau
oder Vriel von Eichen zu Pappenheim oder Nomen Nescio zu paßiren
vndt repaßiren. Trompter dabey.
Curialia. Contestiren de devotione Cæsarea[.]
Produzirung do es noht, der originalien
hofte vndt bähte, man würde michs
genießen laßen, Recommendation meine
Aembter vnd vnderthanen. Offerta in
genere zu hergebung proviandts vndt was
in meinem vermögen wehre, mitt bericht
patrueles würden dergleichen thun, vnd bähte
Nomen Nescio wollte zeitt vndt ort benennen,
der entgegenschickung. Jnterim bähte ich
vmb spetialsalvaguardien auf mein
<residenz> hauß vndt Stadt hatzgeroda[!], hauß vnd
Stadt Bernburg[,] Ambthauß Ballenstedt,
hauß Plötzka darumb mich Fürst Augustus gebehten,
gehört in den antheil certis pactis, Fürst Augustus
würde sich auch accomodiren. Jtem Gernrode
|| [[Handschrift: 98r]]
Vndt Groß Alßleben si Caspar Pfau le trouve bon.
Salveguardie auf des Præsjdenten gühter,
Güsten, vndt Plötzkaw, dem Marschalck
wegen Altemburg. Sich auf die haüpt-
tractaten zu referiren wegen öfnung
der päße vndt contribution. hernvettern seindt
in ihren residentzen.
Die Weinlese jst gestern vndt
heütte, alhjer in den bergen, gar
trawrig, abgangen, vndt sehr viel wein
erfrohren. Pacience!
Avis diesen abendt von Gernrode, das
herzog Geörge von Lüneburg von Neẅen halmßleben
auß, heütte, mitt 6000 Mann, zu Oscherßleben,
ankommen werde. Man vermuhtet, es seye
auf eine conjunctur mitt Baudißin ange-
sehen, so lieget auch volck vmb hatzgeroda[!],
welches auch des orts marchiren möchte.
hildeßheim seye gewiß vber, vndt solle Pap- || [[Handschrift: 98v]]
penheim vor hanover sein, ezliche melden,
es habe albereitt accordirt, vndt gehe die
marche auf Zelle. Vmb Wolfenbüttel
seye viel volck ankommen, vndt stünden
also diese lande in höchster gefahr, So
sollen sich, dje Braunschwejger auch,
wiedrig bezejgen. Goßlar, dörfte
auch baldt attacquirt werden.
Samstag♄ den 6. October
Avis von Leipzig daß der Obrist holcko Kemnitz
ejnbekommen, von dannen sich auf Freyberg zu,
gewendet, vndt vermeine, die Städte Tor-
gaw, Meißen, vndt Leiptzig alsdann auch
einzukriegen. holcko ist Feldtmarschalck.
Er hat 5 Regiment vor Kemniz gebrachtt,
es mitt stücken beschoßen, vndt den 3ten
tag zu accordiren gezwungen. Vor die plün-
derung 11 mille ThalerThlr: hergeben müßen. Feldtmarschall
gallaaß jst mitt 10 Regimentern, zum Obersten
holcko gestoßen, vndt conjunctim vor
|| [[Handschrift: 99r]]
Freyberg gerücktt. Sie seindt gar gern
15 mille Mann starck.
Jtem: das herzog von Fridlandt Coburg einge-
nommen, wehre aber vom Casteel mitt vnauf-
hörlichem schießen, wieder herauß getrie-
ben worden, iedoch hette er die stadt in brandt
gesteckt.
Samstag♄ den 6. October
Jn dieser Nachtt, gen hatzgeroda[!]
gefahren, von wannen, das volck numehr
aufgebrochen. hertzog Alexander
henrich von hollstein, alda angetroffen, so
vorgestern alhier zu hatzgeroda[!] angelanget.
Steẅeranticipationsbefehliche au
zwischen hier vndt Gallj, außgeschrieben.
Avis daß Graf Pappenheim auf Zelle zugehe.
Anderer aviß daß die Staden Reinbergk
belägert, vndt Pappenheim destwegen wieder zurücka
müße.
Jn die vorbereitungspredigt.
<Songe de force traittèz avec Pappenheim[.]>
Jn die predigt, darbey der Hertzog von
hollstein sich auch befunden. Darnach haben
wir reformirte communicirt, Gott seye es
gedanckt, der helfe, das dieses, nicht das
letzte mal sey, daß wir alhier zu hatzge-
roda[!] das heilige Nachtmal halten mögen.
Nachmittags avis, das Pappenheim sich in
zwey hauffen getheilet, mitt einem,
gehe er durch Thüringen, auf Meißen
zu, mitt dem andern gehe Graf von
Gronsfeldt, vbern hartz, vndt wolle
heütte zu Nordhausen ankommen.
Avis, vom herzog Geörgen von Lüneburg,
er wolle Morgen, mitt 7 mille Mann
bey vns logiren, begehret proviandt etcetera
damitt ordre gehalten werde.
Jch schicke Naperschky nach Gernroda
selb ander, die beyden Baltzer, nach Günter-
sperga.
Montag☽ den 8. October
Avis von Ballenstedt, das die Quedlinburger
das Lüneburgische volck nicht einlaßen wollen,
sondern ihnen proviandt verschaffen.
herzog von hollstein, jst wegk, nach Bernburg[.]
Seiner reütter 80 haben sich zu Radisch-
leben einquartiert; seidthero Sonnabends.
Die zeitung continuirt, das die
Pappenheimischen heütte sollen zu Northau-
sen ankommen.
Jch habe Stammern befohlen, die
Reütter zu Radischleben aufzutreiben,
dieweil Sie keine ordinantz haben.
De Schreiben von Caspar Pfaw, auf 1 Regjment
pferde würde es kommen, das Lüneburgische volck
so ich zum wenigsten einnehmen müste.
Jtzt avisirt ein Capitän leutnant vorm Thor, mitt
40 pferden, eylends, daß Pappenhejm heütte
gewiß, zu Northausen anlangen werde.
I'y envoye Temerè libereyTuch vndt
victualien ejnzukauffen, etcetera etcetera etcetera
nach Nordthausen.
Avis vom Præsidenten das Adolf Wilhelm
von Krosjgk zu Deßaw angelanget,
berichtett: das Rex Sueciæ in Bayern
sich befindett, vndt weydlich brennen
leßet, herzog Berndt von Weymar,
bey Kjtzingen, Ochsenstern soll jn kurtzem
zu Halle anlangen, Pfaltzgraf Frjede-
rjch, habe 8 Regimenter beysammen,
zu recuperation seiner landen. Gestern
hat sollen herzog Geörg von Lünenburg mitt
Baudiß sjch conjungiren, vndt auff
Quedlinburg zu marchiren, vom Pappenheim
habe man keine kundtschafft, er solle
sein auf Zelle zu, gegangen.
heütte ist ein dreyfach vnglückliches
zeichen im kalender, vndt eine starcke
conjunctio Martis & Saturnj.
Zeitung das es zu Northausen noch keine noht
habe, denn die Pappenheimischen sollten wieder
zurückeb sein. herzog Berndt soll mitt
9 Regimentern bey Langensalz ankommen
sein. Diese zeitung kömpt von vftrungen her.
Diesen abendt, kömbt Caspar Pfaw,
mitt bericht, das 22 compagnien Reütter,
vom Lüneburgischen vndt Lawenburgischen volck im
ampt Ballenstedt quartier genommen,
(eben wie ich die Steẅren von dannen
(c erheben soll), zu meinem großen schaden.
10 compagnien liegen in heimb, Radischleben,
Reinstedt, vndt Padeborn, 4 compagnien
zu Riedern, 6 compagnien in Ballenstedt,
2 compagnien jn Gernroda. Seindt aber
vngleich starck, effective 1000 pferde.
Noch 1000 pferde liegen im Blanckenburgischen.
4000 Mann zu fuß, mitt den hohen
Offizirern, jn der Stadt Quedlinburgk.
|| [[Handschrift: 101v]]
Pacience! Wo will man proviandt
hernehmen?
J'escris au Duc de Lüneburg & au Sergeant
general Major Lohausen, ou de divertir
la marche & lever le camp ou <les> quartiers,
ou bien, en cas, que cela ne puisse estre,
de les eslargir, diewejl alles vberle-
get jst. <Naperschky ist wiederkommen.>
Dienstag♂ den 9. October
Röder mitt Jacob Schwarzen nach
heimb geschickt, selbige örter als heimb,
Radißleben, Reinstedt vndt Padeborn in acht
zu nehmen. Caspar Pfaw, hat Gernroda,
Groß Alßleben, Frosa vndt Riedern, neben
Lorenz. Stammer hat Ballenstedt,
Radißleben vnd Riedern auch zu observiren.
Gott gebe zu glück vndt seye der
Oberste hüter.
Avis das in meinem dorf Breiten- || [[Handschrift: 102r]]
stein, sich auch 60 pferde einlogiret, vndt
alles bundt vber gehet wo nicht baldt
hülfe geschicht.
Vor wenig tagen, hat alhjer zu hartzgeroda,
einem gemeinen kerll, nemlich dem Philips,
(so vnlengst außm forwergk alhier, da
er hofmeister war, abgeschaft worden)
getraẅmett, er wehre hinauf aufs
Frawenzjmmer gekommen, vndt hette
alda die 5 freẅlein meine fünff
Schwestern in einem kreyß, in schleyern
mitt rosenkräntzen in den händen
iedere einen haltende, stehen sehen,
Mitten inne wehre eine schwarze
kiste oder kasten, mitt einem leich-
tuch bedeckt, gestanden, vndt Sie
rings herümb, hetten gesungen,:
Wo sollen wir dann fljehen hin?
da wir möchten bleiben,
zu dir herr Christ alleine.1
Vndt das mitt heller vernehmlicher Stimme.
Jtzt kömbt avis, daß 2 Kayßerliche
Regiment zu Northaim liegen, eines zu
roß, vndt eins zu fuß, auch soll Pappen-
heim vom herzog von Fridlandt abgefordert sein.
Temeré wieder von Northausen. Das grüne
Tuch nur 12 ellen zu 2 Gulden (florenus)f: 1 Regiment zu
roß vndt 1 zu fuß Kayserliche ligt zu Eim-
beck vndt <h>Jl<de>s<hejm>. Die Kayserlich
Pappenheimische armèe zu hammeln vndt Alfeldt.
Wollen auf halberstadt vnd Goßlar
zu gehen, als man zu Nordhausen ver-
muhtet.
Nota Bene Avis von Bernburg das Freybergk in
Nota Bene Meißen, vber seye, vndt von den Kayserlichen
Nota Bene mitt stürmender handt erobertt.
Marggraf Christian, so vorgestern, mitt
40 pferden zu Deßaw gewesen, hat berichtett,
der Düringer waldt wehre verhawen, vndt
an die päße landtvolck gelegt. Baudiß
vndt Landtgraf Wilhelm sollen 10 mille Mann haben, vber oder
vnder den harz gehen. hertzog Wilm habe sich nach
|| [[Handschrift: 103r]]
Erfurt retirirt, vndt samle 14 Regimenter.
perge perge
Restanten oder execution wirdt von Fürst August vndt
Fürst Ludwig gedröẅet. Jmpossibilitas ist dargegen,
in Meinem hartzkrayse.
Avis Graf henrich von Bergk marchire
mitt 10 mille Mann auf den Weserstrom zu,
den general Pappenheim von diesen landen
wendig zu machen.
herzog Geörgen von Lüneburg hat sjch, gegen mejne
leütte gar höflich erzejget, vndt
sich erbotten, Morgen gebe gott den aufbruch
zu maturiren, wje auch general Major,
Lohausen gethan. Zu Ascherßleben, hat
sich herzog Geörgen mitt Fürst Ludwjgen, Morgen, gebe gott
zusammen beschejden. Das volck soll
sich im Ambt Ballenstedt noch zjmljch wol halten.
Avis von Leiptzig, daß sich die Meße
zerschlage, vndt Gehrjng vnser Nürnberger
Factor, der gute Mann, zu Francfurt mitt
todt abgangen, welches mir zu vnstatten kömbt.
Jtem: das Freyberg ejngenommen, so
wol als Kemnjz, Bayreüth, vndt
Coburgk,
Jtem: daß <der> Türcke friede mache, mitt
Persien, wolle sich gegen Deützschlandt
wenden.
Jtem: daß die rebelljschen pawren zu
Lintz dem König in Schweden anlaß geben,
Wien zu attacquiren, wo ferrne nicht
interim friede wjrdt.
Jtem: daß Er<t>zherzog Leopoldus, wie
auch der Junge Prjnz, Don Carlos, jn hjspa-
nien mitt tode, abgegangen.
Jtem: das bey den Staden, von den
Spannjschen trefues tractirt wirdt.
Jtem: in Franckreich zwischen
Monsieur vndt dem König.
Schlesien soll von den Schwedischen vndt
ChurSächsischen meistenthejls gewonnen sein. et cetera
Mittwoch☿ den 10. October
heütte jst der vfbruch der Lüneburgischen
armèe erfolget, auß den Aembtern, Ballen-
stedt, Gernroda vndt Güntersperga,
(dann zu Güntersberge auch eine compagnie gelegen,
welches wjr heütte erst erfahren)
auf Ascherßleben zu, vndt haben sjch
noch, jn dem meynjgen, zimlich wol gehalten.
Avis: von Caspar Pfau das heütte Morgen der vfbruch,
mitt guter ordre erfolget, vndt das Oberster
Mitzschefal mitt seinen trouppen, durch Gernro-
da auff Oscherßleben, von dannen auf Braun-
schweig marchiret.
Superbia di Paul Ludwig ne voulant aller a Leipzig[.]
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Es hat diesen abendt an Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin StubenThür, als ich allein
mitt Jhrer Liebden gegeßen, gar starck an-
geklopft, vndt ist doch, kejn Mensch draußen
gewesen.
Donnerstag♃ den 11. October
Jn die kirche.
Zeitung das Freybergk in Meißen nicht allein
gewjß v̈ber, sondern es soll auch 100 mille
ThalerThlr: vor die Brandtschatzung, vndt 80 mille
ThalerThlr: vor die begräbnüß geben. hertzog
von Fridlandt, marchirt mitt seiner
armèe, auf Eisenach, sich mitt dem
Pappenheimb zu conjungiren.
Naperschky nach Stollberg geschickt,
mitt einem pacquet, an Philip Grühling
Bürgemeister[!] vndt Stadt Physicus auch Me-
dicus aldar, daßelbe pacquet gehöret nach
hamburg an Albrecht Schulteß, mitt brjefen
an den ChurSächsischen agenten, vndt Stadischen gesandten.
Denn alle wochen zweymal der bohte
von hamburg nach Nürnberg, & viceversa,
hindurch gehett. Vndt diewejl es nur, 2
mejlen von dannen<hinnen> entlegen, ist es mir be-
quehmer, als wenn ich sollte alzeitt die briefe
|| [[Handschrift: 105r]]
auf Leiptzig, oder Magdeburgk gehen laßen.
Der gute ehrliche alte Christof Maler,
ist anhero gekommen, ob er schon am podagra ge-
huncken, in diesem vbelen wetter, affrontant
les jeunes niaix, vndt will nach Leiptzig.
Gott helfe zu gutem glück, <vndt auffkommen.>
Avis von Gernroda, daß auch die dörfer
zu Frosa vndt Nachterstedt bequartieret
worden. Die Wolfenbüttelischen strejfen sehr.
stargk heraußer.
Es hat gar einen stargken schnee geleget.
Naperschky jst gegen abendt, von Stollberg wjederkommen,
mitt schreiben vom Grühling, daß erst Sontags
die post nach hamburg wirdt alda durchgehen.
Christof Maler berichtett, das numehr die
weinlese verrichtett, Jch hette etwan
vber 70 eymer bekommen, vndt Meine
freundliche herzlieb(st)e gemahlin etwan 18 eymer zu Waldaw.
Dominus dedit, Dominus abstulit, sit
nomen Dominj benedictum.2
Freitag♀ den 12. October
Christoph Maler ist in Gottes nahmen fortt,
nach Leipzig, Gott gebe ihm glücklichen
fortgang in seiner ihm <von mir> anbefohlenen expe-
dition, vndt bewahre ihn vor mancherley
vnglück, welches ihm begegnen köndte.
Eilende schreiben auß Franckreich
von Adolf Börstel daß er vmb hernvatters Sehliger
willen, vmb 5560 Gulden (florenus)f: verdammet
worden. Bittet vmb hülfe, dieweil
er vndt wir vnschuldig, aber das
recht in Franckreich sich beügen
leßet.
Schreiben von Christian Iulius von hoym begehrt 600 ThalerThlr:
vndt 4jährige zinsen. <Non è tempo, hor hora.>
Alte canzlerin3, 200 ThalerThlr: von jhres hern4
rückstandt, sambt 2jährigen zjnsen.
Bruder Ernsts Secretarius begehrt geldt
vor seinen herren.
Samstag♄ den 13den: October
<Songe de la mort de Fürst August inopinèe, de la compagnie de l'Empereur avec lequel ie n'eusse voulu aller a Vienne, & de la paroy de [...]<ma> chambre dont la chaulx estoit tombèe, & le teste de terre a la paroy remply de fourmis.>
Vriel von Eiche, ist von Quedlinburg wieder-
kommen, avecassèz[!] de satisfaction[.]
Es jst auch ein Obrist leutnant zu Frosa gelegen.
hat weydljch bancquetirt: et cetera
Die hatzgeröder[!], sejndt zwischen hier, vndt
Quedlinburg, Jämmerljch angegriffen, vndt ge-
plündert worden.
Schreiben von Bruder Ernst, darinnen er
sejn deputat begehrt, vndt man solle
sich zwischen hier vndt weyhenachten
mitt dem vbrigen gefast halten, wenn
er heraußer kömbt.
Schreiben von Schöningen, daß graf von Pappenheim mardy passè,
mjtt der armèe von hildeßheim aufgebrochen.
Sonntag☉ den 14den: October
Jn die kirche.
<Befehlich an <die> beambten
wegen Bruder Ernsts contentirung>
Avis: das holcko, jn Meißen geschlagen
seye.
Es wirdt großer proviant in der
Grafschaft Stolberg, zusammen gebrachtt.
3 compagnien haben sich in Reinstedt einquar-
tiert schätzen das dorf.
Zu Padeborn händel mitt Rittmeister Wahl.
Avis, daß Pappenheim Eimbeck außgeplündert,
vndt auf Northeim, Osteroda vndt
Mülhausen zu, marchire, Graff
henrich von Bergk soll sich mitt
Baudiß conjungjrt haben.
Montag☽ den 15den: October
Songe de Madame, wie Bernburg
wehre jm feẅer aufgegangen.
Spatziren gegangen in diesem schönen wetter,
nach den donen, darjnnen dje vogel sjch fangen.
Avis von Stollberg, daß Pappenheim noch gewiß
von hildeßheim vndt Eimbeck aufgebrochen
auf Osteroda zu, marchirt, vndt biß an Schartzen-
feldt hjnan, hette strejfen laßen, dörfte
wol seine marche nach Erfurdt hin
richten. Von häringen, jst derglejchen
ankommen.
Ambtmann von Ballenstedt resigniret
vndt kündiget seinen dienst auff, weil er
die schwehre bürde nicht mehr zu ertragen
getrawet. <Jch habe es aber noch nicht consentirt[.]>
Röder ist von Reinstedt wiederkommen, alda
er die pawrenplacker abgewiesen, 4 auß-
gespannete pferde, jhnen wieder abgeiagt,
vndt 30 p ThalerThlr: den pawren salvirt,
welche Sie sonsten hetten einem quar-
tiermejster erlegen sollen, vndt albereitt
in promptu gehabtt.
Avis von Sangerhausen, das hertzog Wilhelm
von Weymar in Erfurdt noch sehr vnpaß, herzog
Berndt aber, seye mitt seinem volck noch in
Francken, vndt Coburgischem lande, vndt muß da-
selbst auf seines feindes actiones achtung
geben, ergo nicht hierauf kommen. Er soll
des herzogs von Fridlandt trouppen attacquirt, vndt
13 Standarden abgenommen haben, von Nort- || [[Handschrift: 107v]]
hausen, Kelbra, vndt derer örter, wirdt
berichtett, das general Pappenheim mitt hertzogk
zu Fridlandt, sich zu coniungiren, 8 Regi-
menter durch Heßen, habe gehen laßen,
Gestern aber seye er von Osteroda durch
die Grafschafft honstein, mitt den vbrigen
Regimentern vf Mülhausen gangen,
zuvor Osteroda[,] hertzbergk, Schartze-
feldt vndt ander örter geplündert,
Göttingen hat er mitt 3 compagnien besetzt,
auch (wie man vermuhtet) etzliche örter
auff dem Eißfeldt. Gestern ist
die Lüneburgische armèe <vmb Aschersleben> aufgebrochen,
vndt auff Staßfurt zu gangen.
Abermahljge sollicitation; vndt furia
von Mejnem bruder, Fürst Ernst, durch
Petern anbrachtt, jch sollte jhn verschonen
mitt anweysungen, vndt nur bahr
geldt außzahlen laßen, etcetera[.] Er wehre es
befehlicht. etcetera
Præsident räht mir, 500 ThalerThlr: von den alten
Steẅerresten, vndt 400 von den neẅen ihm zu geben
|| [[Handschrift: 108r]]
damitt wir voneinander kommen.
Avis, daß die vorstadt zu Osteroda durch das
Pappenheimische volck gantz außgeplündert, die Stadt
aber hat 14 mille ReichsthalerRthlr: geben, ingleichem Claußthal
6000[,] Zellerfelde 6000[,] Anderßberg hat sollen 2 mille
geben, weil sie aber solches nicht aufzubringen
vermocht, ist das gantze volck darinnen
iung vndt altt herauß ins holtz gelauffen,
die 4 Pappenheimischen Regiment, gehen auf Nordthausen
zu. Vor Schartzfeldt sollen Sie eingebüst
haben. Die Murmelung gehet, Pappenheim ge-
he zurückd, <sed non credo.>
Avis von Stollberg, Pappenheim gehe endtweder
zurücke oder auf Mülhausen. Die hertzoge von
Weymar herzog Wilhelm, herzog Albrecht, vnd herzog Ernst,
seindt alle in Erfurdt geflohen, vndt fast
alle bürger auß Weymar. Kayserische
Dragoner vndt Crabahten haben biß dahin,
vndt an Iehna gestreifft. herzog Berndt ist mitt
16000 Mann Sonnabendß zu Ilmenaw ankommen,
seindt meistentheils lappen vndt Finnen,
|| [[Handschrift: 108v]]
Sontags frühe ist herzog Berndts vortrap
vmb Erfurdt ankommen, Gestern
früh ist zu WeißenSee ein groß schießen
bey Erfurdt herümb gehöret worden,
ob es salve oder ernst gewesen, stehet
zu erfahren. König in Schweden will
in kurzem im Thüringischen Krayß anlangen,
den bedrangten beystandt zu leisten,
darumb die Stende dahin nach Erfurdt
beschieden, mitt zuzurahten, wje dje logi-
rung am füglichsten geschehen könne.
Ehe die Kayserischen an Erfurdt gestreifft,
seindt<haben> kaum 4 compagnien zum entsatz Jn Er-
furt ankommen können.
heütte vor abends seindt 7 Reütter,
an meine vorwerckspferde bey Schiela
kommen, haben die strenge am wagengeschirr
abgehawen, vndt 4 pferde wegg außgespannt.
<Dje 2 besten habe ich baldt wiedergekriegt,
den andern beyden
nachiagen laßen.>
Mittwoch☿ den 17den: October
Napierschky jst gestern abendt, von Bernburg
wiederkommen, mitt bericht, daß Oberster
Nota Bene holcko die Stadt vndt Brücke
Nota Bene zu Meißen, an der Elbe eingenommen,
daß herzog Berndt 13 standarden erobert,
daß herzog von Fridlandt eylends zurückf,
Nota Bene nach Oesterreich gemust, weil 20 mille Vngern
eingefallen, vndt vmb Wien herumb
streiffen, nach dem herzog von Fridlandt e in
einem sturm, viel volcks vor der festung
Koburgk soll verlohren haben. Die lu-
teraner sagen, Lutherus habe das liedt:
Ein feste burgk ist vnser Gott, etcetera5
auf diesem casteel gemachtt, drumb
hetten es die Friedländischen, nicht er-
steigen können[.]
Burkhard von Erlach schreibt mir, es wolle der
kitt, an meinem brunnen gebeẅde zu
Bernburg nicht halten, vnd lauffe das waßer hjndurch.
Zeitung daß die Lüneburgische armèe naher Wittemberg
marchire dem holckischen einbruch, jn Meißen,
abzuwehren.
Christof Maler, ist von Leiptzigk
wiederkommen, Gott lob, das er kein vn-
glück gehabt. Es ist sonsten alda alles in
forcht vndt schrecken gestanden, wiewol<Er<s> hatten>
die kaufleütte schon alles eingepackt,
theils auch weggeschickt, das also nicht
alles vollkömblich können verrichtet werden,
wiewol der ehrliche alte Christof noch
treẅlich das seinige gethan, vndt einen
wechßelbrief erhoben, welcher schon hat
sollen nach hamburg geschjckt werden,
als darzu eben Edouardt Becker
in procinctu gewesen, vndt hatte die
schreiben schon verfertiget.
Zeitung das zu ende des September der große
Reichstag in Polen vor sich gegangen, die
Catolischen weltliche, alle Evangelischen Vndt Chur
|| [[Handschrift: 110r]]
Brandenburg seindt auf des Printzen Vladislaj
seitte, die Geistlichen Catolischen aber auf des
Printzen Alexandrj faction.
Jtem: das in den Niderlanden vndt in Frankreich
friede tractirt wirdt.
Jtem: daß die pawren jn Oberöesterreich, aber-
mals, Rebellisch worden.
Avis von Bernburg daß herrvetter Fürst Ludwig seinem
Rittmeister Laubach anbefohlen, ezliche
pferde auf der Stadt Bernburg vnkosten naher
Bernburg zu schicken, welche alda 1200
Nota Bene ThalerThlr: rückstendige contribution, von der
Stadt einzufordern haben sollten, eben als
wenn die Stadt den gantzen antheil v-
bertragen müste, da doch das debitum
nicht liquidum vndt die abzüge nicht
berechnet noch worden, <vermöge der Schwedischen ordonantz.>
An Bruder Ernst vndt Bruder Friedrich geschrieben.
heütte diese nacht, hat sich das dritte von
mejnen Schielichen Forwergkspferden von sich selber,
|| [[Handschrift: 110v]]
mitt männiglichs verwunderung, ejngestellet,
vndt ist vmb Mitternacht, vor das forwerck
lauffend gekommen. <Diese Nacht vmb 11 vhr,
eine Mondfinsternüß gewesen,
hat etwa 2 stunden gewehret.>
Donnerstag♃ den 18den: October
Songe d'un brave Seigneur François Renè
(Renatus) quj auroit veincu <jadis> l'Espagne,
& auroit estendu ses victoires jusqu'aux
colomnes d'Hercules6, & au destroit de
Gibraltar, (Fretum Herculeum) estant
enterrè a Gades, ou Cadiz, ou Calis
Malis (qui est une mesme chose) & j'eusse
veu son enterrement d'une longue
pierre quarrèe selo & sa stature en
longueur (non en hauteur) gisante dessus
habillè a l'antique, & j'eusse deplorè
l & reconnu la vanitè de la gran-
deur terrienne. Mais j'eusse
rapportè avec moy a Hamburg, force
belles & grandes pierreries, que le Duc
|| [[Handschrift: 111r]]
Franz Carll de Saxe & un Colonel & un
Lieutenant colonel comme aussy Lohausen, eussent veu
avec playsir, & je leur en eusse aussy donnè,
Mais ces Officiers eussent eu grande
quantitè de belles & grosses monnoyes
d'or & d'argent, qu'une piece d'or, auroit
valu cent ducats, & davantage voire
a deuxcents (si bien m'en souvient) &
les eussent donnè aux fols, aux Musi-
ciens, aux valets d'hostellerie & a sem-
blables gens, pour leur vin, dont le Lieutenant Colonel
(quj n'avoit pas eu moyen de faire le sem-
blable) avec Lohausen se seroit fort faschè,
disant que c'estoit une profuse prodigalitè
ne servant de rien, & estant provenue
de voleries & pilleries, & quj faysoit honte
a ceux quj n'en sceussent faire autant.
Apres cela je fusse allè voir en
Nota Bene passant, Madame ma Mere saine
& disposte, prennant congè d'elle. A cause
|| [[Handschrift: 111v]]
de l'indisposition de ma femme, i'ay
dormy seul ceste nuict, ce quj est a
noter en semblables songes remarquables,
& que i'ay peu souppè hier au soir, &
eu ce songe vers le mattin aujourd'huy.
Predigttag nicht visitirt.
Abermahlige einquartirung zu Rejnstedt,
vndt Frosa.
Beschwehrungen der vom adel in Ambt Ballenstedt,
wegen vielfältiger Steẅer vndt contribution,
auch scharfen procedere.
Avis daß Mülhausen, 15 mille[,] Nordthausen aber,
18 mille ThalerThlr: dem grafen von Pappenheim zu geben gewilliget. perge
Mein vierdtes pferdt von Schiela ist
auch außgekundtschafft, vndt wieder
bekommen worden. Ein hüpscher brauner
Wallach. Jch habe nur, 1 ThalerThlr: Tranck-
geldt geben dörfen, <deßen das pferdt wol werth.>
50 Pfund (libra)℔: Carauschen, Schleyen vndt pärsche
vndtereinander gefischt, außm helder vorm
|| [[Handschrift: 112r]]
Schloß.
Avis vom Præsidenten darinnen vber die
neẅen executions Reütter heftig ding ge-
klagt wirdt, wie sje so jnsolent, vndt im-
portun sein, auch sjch mitt dem ordinantz
deputat, als mitt 2 Pfund (libra)℔: brodt, 2 Pfund (libra)℔: fleisch,
3 maß bier, ein Viertel (Hohlmaß)v haber, rauchfutter
nach Notturfft, nicht wollen genügen laßen,
sondern wollen vjel mehr haben, nur was
sie vollauf, eßen, trincken, vndt verfüt-
tern mögen, vndt noch vber diß, einem
iegleichen noch darzu, eine verehrung 1 ducaten,
begehren dörfen, sollicitiren auch mitt ge-
waltt die contributjonsresta. Dem Præ-
sidenten ist in 7 i<J>ahren solche insolentz njcht
wiederfahren, als ihm diese leütte thun.
Zu Deßaw seindt auch dergleichen Lobachische
executionsReütter, (nemljch von Fürst Ludwigs compagnie)
eingefallen die hinderstellige 2 mille ThalerThlr: con-
tribution einzuteiben, welches mein vetter,
vor einen großen affront hel<Vndt> schimpf helt.
Die zeitung continuirt, daß Ragozj mitt 20 in 30 mille
Mann, seye in Oesterreich eingefallen,
vndt Rex Sveciæ, seye bey den Rebel-
lischen pawren in Oberöesterreich.
Freitag♀ den 19den: October
Avis, das der König in Schweden, den
Nota Bene Bayerfürsten, aufs haupt geschlagen.
Nota Bene Das die rebellischen pawren im land
Nota Bene Ob der Enß, den Donawstrom gesper-
ret, das Wien, mitt 80000
Mann, belägert seye.
Jtem: daß graf Henrich von Bergk auf
Münster zu, marchire, sich mitt
general Baudiß zu conjungiren.
herzog von Fridlandt habe befehl be-
kommen Wien zu entsetzen, wolle aber,
Leiptzig erst weghaben.
hans Ritz vnser Factor ist zwischen
Leipzig vndt Altemburg von einer
streiffenden rotte gefangen worden.
Avis, das mir gestern, 4 pferde,
(auch von Schiela) nach dem ich kaum die vorigen
wiederbekommen, bey Ascherßleben, außgespannet,
vndt mein paß, wenig respectirt worden.
Sie haben mir wein vndt saltz von
Staßfurt herführen sollen, Sejndt in allem,
8 wehrhafte kerll darbey gewesen,
vndt haben sich doch also berauben laßen.
Anderer avis, stragks darauff, das
auch gestern vor Bernburg, Meiner freundlichen
herzlieb(st)en gemahlin, 4 Waldawjsche pferde,
außgespannet worden.
Jch will jhnen nachschicken.
Avis von Northausen, das Mülhausen,
mitt 5 Regimentern belägert seye, vom
Pappenheimischen volck, vndt die von Northausen
wollen auch accordiren.
Nota Bene
Nota Bene Eilender avis, das hertzog von
Nota Bene Nota Bene Fridlandt gewiß vor Leiptzig liege.
Christoph Maler abgefertiget, nacher Bernburgk.
Gott gebe ihm beßer glück, <als dem Schencken7.>
Nota Bene Vne ioye & tendreur interieure du coeur,
Nota Bene auquel se sent fort allegery, Madame
Nota Bene ma treschere compaigne extraordinairement
Nota Bene depuis trois jours seulement. et cetera
Samstag♄ den 20. October
Dieweil die Reinstedter vber des
Rittmeister Dietrjch Schermer so<Seine> trouppe
so bitterlich geweheklagt, vndt jhn
mein hofiuncker Röder auch nicht mehr
wegbringen können, habe ich mich
resolvirt, ihn aufzuschlagen. Dieweil
ich aber nur 36 Mußketirer theilß zu
roß theilß zu fuß benebens ein
14 Reütter von den meynigen, so ey-
lends in der stille, <nur> aufbringen können,
|| [[Handschrift: 114r]]
vndt theilß gar schlecht beschoßen vndt
beritten, (wiewol ihrer ezliche darundter
auch behertzt genugsam<)> gewesen)g, vndt
vornehmlich besorgt, man würde mir
diese action vor vbel, vndt als eine
thätligkejtt, zum præjuditz des Evangelischen
wesens, deütten, auch so gar größe ehr
darbey nicht zu eriagen, vndt leichtlich
ein schimpf bey so schlechter suitte da-
rauß endtstehen köndte, auch die trouppe
vber 50 Mann starck, wol armirt,
wol montirt, vndt meistentheilß,
von Reformirten offizirern, zusammen ge-
brachtt, habe ich mitt großer mühe,
mich endtlich, den linderen weg zu
gehen, nach vielem disputiren, erbit<von den>
meynigen erbitten laßen, iedoch mitt
resolution, wo ferrne sich die Reütter
vnbescheiden erweysen würden, vndt mich
nicht respectiren, ehe ich vnverrichteter
|| [[Handschrift: 114v]]
sache abziehen, oder weichen sollte, die
extrema zu tentiren, vndt mitt einer
furia (vngeachtet aller gefahr) dar-
wieder zu gehen.
Als ich zu Ballenstedt, den iungen
Stammer mittgenommen, vndt seine winde,
bin ich ferrner sub spetie venationis,
(darzu ich auch von harzgeroda auß,
meine hunde mittgebrachtt) auf Radisch-
leben zu, hetzen geritten. Alda
ist Eichen der Ambtsraht, mitt den
hatzgerödern[!] zu mir gestoßen, dann
ich erst nur mitt meiner hofpursche
gleichsam im vortrab, nichts zu verabseü-
men außgeritten war. Die Ballen-
stedter ließ ich aufbiehten, es stellete sich
aber niemandt ein, als Wolf der Forster,
mochte etwan vnrecht bestellet sein.
Rödern citirte ich eilends, von Reinstedt,
|| [[Handschrift: 115r]]
nach Radißleben zu mir, vndt schickte
3 oder 4 pferde hinein ins quartier nachzu-
fragen ob die Reütter abgezogen, oder nicht.
Zh Jnterim hielten wir ein frühestück
zu Radißlebn, dieweil auch das fußvolck
von harzgeroda sehr hungerig[,] matt
vndt müde wahr. Vndterdeßen,
kamen meine außgeschickte Reütter wie-
der, brachten Rödern mitt, vndt kundt-
schafft auß Reinstedt, der leüttenambt
wollte durchauß nicht aufbrechen,
biß ihme sein Rittmeister, (welcher
in Quedlinburg läge) andere ordinantz
brächte. Lobten die trouppe gewaltig
wie es so ein außerlesen, von offizirern
zusammen gerafft wol mu<o>ntirtes volck
wehre, vndt hielte Stammer, Röder,
vndt andere darvor, wir würden bey
ihnen, mitt gewaltt, nichts außrichten.
|| [[Handschrift: 115v]]
Man riehte mir gar starck, ich sollte
ia aufs wenigste das fußvolck nicht
mittnehmen, denn Sie es vor kein iagen,
solcher gestaltt, aufnehmen würden, wenn
ich ie mich nicht bewegen laßen wollte
zu Radißleben zu verbleiben vndt den
leütenambt dahin kommen zu laßen, auch
ihme mündtlich zuzusprechen. Jch sagte,
wenn ich des leütnants zu Radißleben erwartete,
würde er mitt d der ganzen trouppe
anzjehen, oder doch starck kommen, vndt ver-
meinen wir hetten das herz nicht, ihn an-
zugreiffen, auch vielleicht trotziger werden,
wann er gleichsam solcher gestaltt von
mir selbst advertirt würde sich in
acht zu nehmen, bevorab wann
kein nachtruck, dieser seitte so
baldt vorhanden, Nahm derowegen,
den schluß, ihn zwar heraußer zu begehren,
durch Eichen selb vierdte, vndt aber doch
|| [[Handschrift: 116r]]
fortzurücken mitt meinen beyden trouplein
zu roß vndt fuß, ehe Sie sich auf etwas wie-
driges besinnen köndten, So gab es eben
das glück daß wir eben einen hasen vorm
dorf hetzeten, der lief nach vieler lust
die er vns machte, in Reinstedt hinein
vndt wurde also in ihrem eigenen quar-
tier (pro bono omine) von vnsern winden
gefangen. Mittlerweyle kömbt
der leüttenambt selb vierdte herauß,
vndt Eiche mitt ihm. Jch hatte nun
zum theil selber, zum theil durch
Stammer vndt Napierschky, vnser
volck in zween trouppen, an
zweyen avenuën vom dorff, zim-
lich weitt voneinander stellen laßen,
auch ihnen den Bereütter, den Oberforster
vnd andere geschickteste zu roß oder zu fuß,
zu commendanten zugegeben, vndt die ord-
nung zimlich lang, zu mehrerem schregken, gemacht.
|| [[Handschrift: 116v]]
Als mich nun der Leüttenambt also in
guter ordre haltend ersehen, will er
wieder vmbkehren, (gestaltt dann auch
sein quartiermeister dem wetter nicht ge-
trawet, vndt sporenstreichs ins
quartier wieder gerannt) Eiche aber
spricht ihm zu, ich erwartete seiner
im felde, er sollte mich nur an-
sprechen vndt sich zum vfbruch erbiehten,
darzu er ganz nicht geneigt gewesen,
vndt gesagt, ich kähme gar starck,
die Caleße, (darauf jch lange röhr
geführt) benebens dem fußvolck
ist jhm auch (als zum hetzen alleine
vnnöhtig,) sehr verdächtig vorkommen.
Endtlich, wie er zu mir kommen, vndt
sich demühtig, vndt bescheiden erzeigt,
wiewol er anfangs, wi<ohne> seines Rittmeisters
ordinantz durchauß nicht aufbrechen
|| [[Handschrift: 117r]]
wollen, ich ihm aber remonstrirt, daß ich seinem
Rittmeister aufzuwarten, dahin nicht kommen
wehre etcetera er müste fortt, wehre lange genueg
da gelegen, ohne mein vorwißen, Königs in Schweden dienst
wehre es nicht die länder (so in <Seiner> contribution)
zu verderben, Reichsfürsten müste man anderst
tractiren. Als er den ernst sahe,
(ob er schon eine ordinantz vom Obristen Mitzschefahl
producirte, darinnen seinem Rittmeister befohlen
wardt, in den dörfern vmb Quedlinburg herümb,
quartier zu nehmen,) sagte er, er wollte mir zu
vndterthenigen ehren, noch diesen abendt, ob es
schon spähte wardt, außziehen, bahte zwar sehr,
daß es Morgen geschehen möchte, biß er ordinantz
von seinem Rittmeister bekähme, vndt sein Tromp-
ter wiederkähme, sonst köndte er die Reütter,
nicht wol auß dem großen dorf bringen, da-
rinnen sie zerstreẅet lagen, Jch sagte aber
darzu wollten wir wol raht schaffen.
Als sich nun der aufbruch verwejlete, vndt
ich 3 hasen gehetzt hatte, es abendt werden wollte,
vndt mir nicht anstehen wollte so lange mich <da> aufzuhalten
|| [[Handschrift: 117v]]
hieb ich mitt meinen Reüttern, von einer seitte,
ins dorf hinein, nach der offizirer quartier
zu, von der andern seytte, ließ ich das
fußvolck hinein marchiren. Da der
leüttenambt also gemahnet wardt,
vndt diesen ernst sahe, ließ er durch
corporal vndt andere aufwärter, die
Reütter, aufreden, (in mangelung des Trompters,)
vndt nach dem ezlichen pawren, so da
klagten, in meiner gegenwart satis-
action <vndt restitution auch eines pferdes So ich auß des Rittmeisters quartier
nehmen ließ> geschehen, zog ich mitt meiner
Reütterey, (nach vielfältig beschehener danck-
sagung der vndterthanen, vor diesen schutz)
auß dem dorff, vndt hielte eine weile
draußen, ließ aber das fußvolck darinne
liegen. Wie ich nun vernahm daß die
trouppe des gegentheils anfienge aufzusitzen,
retirirt <ich> mich mitt dem abendt schritt vor
schritt nach Ballenstedt zu, iedoch machte
offt halten, vndt schickte Reütter zurücki,
biß ich den gantzen tröp auf Endorf zu,
dahin ich sie verwiesen, marchiren Sahe.
Baldt darnach kam ein lermen, es kähmen
etzliche Reütter zurück aber nicht alle. Da
schickte ich alle meine Tragoner ins quartier
hinein, dem fußvolck zu assistiren mitt
Rödern, der Sie commandiren sollte. Jch gab
ihnen befehlich keine thätligkeitt anzufangen,
wo aber die andern Reütter sich etwas vn-
dterstünden quartier zu nehmen, oder sonsten
lose händel anzuheben, sollten Sie es nicht
verstatten, sondern mitt gewalt darwieder
sein, vndt das dorf defendiren, auch mich incon-
tinentj (weil ich der einbrechenden nacht, matt
vndt müdigkeitt der pferde vndt theilß
leütte halber <auch daß ich den sachen genug gethan> nicht wol länger warten kondte,)
wann ein ernst vorgienge mich deßen
durch eigenen courrier avertiren. Jch
wollte gewiß baldt wieder da sein, vndt Sie
endtsetzen. Befahl auch Sie sollten an die
Sturmglocken schlagen, wann es vonnöhten.
Nach dem ich nun zu Ballenstedt das abendt-
quartier genommen mitt meiner hofsuitte, vndt
<das> fußvolck nebens den Tragonern in Reinstedt gelaßen,
|| [[Handschrift: 118v]]
auch die wiedrigen Reütter, ganz außgewichen,
vndt noch vor meinen augen abgezogen,
kriegt ich avis in der nacht, daß sich die wie-
drigen Reütter wieder gewendet, vndt
zu Reinstedt durchmarchiret, abe hetten
eine herde schaffe nehmen wollen, Röder
wehre aber, mitt den Dragonern,
außgefallen, vndt hette die herde gerettet,
die Reütter, wehren auf Wederstedt,
ienseytt der See gelegen, fortmarchiret,
hetten auch keinen schaden weitter gethan,
der leüttenj
Baldt drauf kam ein bohte von harz-
geroda, mitt avis, wie Meine freundliche herzlieb(st)e ge-
mahlin, so herzlich vmb mich bekümmert
wehre, dieweil Jhre Liebden nicht wüsten, wo
ich wehre hinkommen, dann ich hatte alles
vndter dem schein des hetzens verborgen,
Es ist Jhrer Liebden in genere, daß ich gesundt
wehre, vndt alles wolverrichtet notifi-
cirt worden, würde Morgen wjederkommen, dieweil es
heütte zu spähte würde.
Sonntag☉ den 21. October
Zu fuß in das städtlein Ballenstedt spatzirt,
vndt alda predigt gehört. Darnach aufge-
seßen vor der kirchen vndt auf hatzgeroda[!]
fortmarchirt, vndt mitt ejner salve das
hauß begrüßet, auch Mejne gemahlin, vndt
Schwestern wieder erfreẅet.
Röder stieß noch zu Ballenstedt
mitt dem volck zu mir, vndt kam
noch vor der predigt wieder. Sagte, Sie
hetten auch die 2 vorspann pferde, (so
mir der leüttenambt wieder zu schigken
versprochen, vndt in die handt zugesagt)
die die krancken weggeführt, wiedergebracht<schickt>,
vndt gar gute wort gegeben, auch der schafe
halben, einen schertz drauß machen wollen.
Avis: daß graf Merode Langensalz auch
eingenommen. Der König komme auf Erfurdt[.]
Nachmittags wieder in die Predigt zu harzgeroda.
Viel volcks von Stollberg, flehen ihre sachen hereyn. <et cetera perge>
Daniel Müller bey mir gewesen, <bey der abendtmalzeitt.>
Avis diesen abendt, daß diesen abend<Merspurg> ge-
wiß von Kayserischen ejngenommen.
<Jtem:> Das Graf Merode volck mitt ihm zu Den-
stedt 2 Meilenm. hinder Sangerhausen liege, vndt
darinnen greẅlich tyrannisirt habe,
mitt niederhawen der kleinen kjnder,
schändung vndt mitt pulfer verbrennung
der Frawen vndt mägde, auch andern
Barbarischen vnmenschligkejtten.
<Jtem:> Das zu hollstedt, 2 Meilenm: von hjer,
(1 Meilem: hjnder Tanckeroda) albereitt 1 compagnie
Crabahten angekommen.
<Jtem:> Das general Graf von Pappenhejm, selber jn
Mülhausen liege.
J'ay escrit pour des sauvegardes perge au Conte de Merode.
Das volck flehet weydlich, von Sangerhausen,
herejn, <vndt förchten sich gar sehr.>
Denstedt gehört dem Churfürsten von Saxen zu,
hollstedt aber ligt in der Grafschafft
Mansfeldt.
Montag☽ den 22. October
Es sollen gestern, vber die 300 persohnen herein
kommen sein, vndt sich von Sangerhausen salvirt
haben, mitt vielem guht.
Diesen Morgen eylender avis von Tanckeroda,
das Davidt Posen seine dragoner alda ein-
gefallen, vndt so wol in der kirche vndt
Pfarre, als sonsten mitt weibesbildern,
vbel gehauset. Jch habe hinauß geschickt,
den warheitsgrundt zu erfahren, vndt
alsdann die Thäter in gefängliche haft
zu nehmen, oder wo sie sich wehren, drauf
zu schlagen.
Zeitung von Bernburg daß Rittmeister Miltitz vorgestern alda
durch, vf Erfurdt, von dannen zu Chur Saxen zu verray-
sen, gezogen. Berichtett, das das Pappenheimische volck 1 meile
von Erfurdt gewesen. Jn Erfurdt wehren 4500
Mann zu Fuß, vndt 500 pferdt, eingeschloßen der
neẅgeworbenen. herzog Berndt seye zu Schleüsingen,
erwarte daselbst des Königs, welcher König resolvirt,
|| [[Handschrift: 120v]]
Chur Sachsen zu secundiren, vndt sollte er kein
hembde am leib behalten, auch hat der König an
seinen residenten zu Erfurdt geschrieben, das
er vf 40000 Mann proviandt schaffen soll.
Leiptzigk ist von Obersten holcko belägert,
vndt wehren sich darinnen, der herzog von
Fridlandt, vndt Gallaß seindt intentio-
nirt sich mitt dem Pappenheim zu coniungiren,
wirdt also der gantze Schwal des krieges,
in den Ober Sächßischen krayß fallen, Gott
erbarme sich vnser, vndt vnserer armen
land vndt leütte, gnediglich.
Graf von Papp
Andreas Winsius mein Neẅer hofprediger
zu Bernburg ist heütte mein gast gewesen.
heiliger vndt Doctor Triller haben mich im
nahmen aller Sangerhaüser vmb die
protection ersucht, vndt mir gedancktt. et cetera
Avis, das Franckenhausen auch außge-
plündert ist worden, auch des Grafen sein hauß,
wirdt also niemands geschonet.
Jch habe den großen Teich fischen laßen,
vndt gefangen: 5½ zentner vndt 3 Pfund (libra)℔: Carpenk,
an 8 schock vndt 21 carpen, Jtem: 8 zentner Ca-
rauschen, an 63 schocken, Jtem: 4 CentnerC: 19 Pfund (libra)℔: pärsche.
Avis, daß gestern auf der wiese bey
Tauche viel volck gelegen, <vmb halle herumb.>
Napierschky, jst mitt 30 Tragonern,
von Tanckeroda, nachmittags wiederkommen,
hat 8 pferde so außgespannet den Reüt-
tern abgeiaget, vndt ezliche vmbringet.
Von andern vnthaten aber, nichts weit-
ters, jn erfahrung brjngen können.
Die eroberung Mülhausen, Langensaltze,
Denstedt, durch Pappenheim vndt eroberung Merseburg
durch holcko continuirt, Leiptzig wirdt
hart belägert, vndt Erfurdt schon berennet.
Sangerhausen soll auch baldt herhalten.
herr von Wertern, hat seine krancke
gemahlin, so erst 8 tage, im kindtbett lieget,
auch anhero geschicktt, vndt die Sangerhaüser
haben flehentlich an mich suppliciret vnd gebehten,
sie in gnedigen schutz aufzunehmen, auf wenjg tage.
Avis von Rammelburgk, das Leiptzigk
nicht belägert seye, sondern es hetten sich
nur etzliche compagnien darvor præsentirt,
welche mitt stügken abgewiesen worden.
Nota Bene Andreas Winsius sagte heütte, er
Nota Bene tribuirte den prophezeyungen, so vnlengst
Nota Bene im Schwang gegangen, nicht viel, denn man
köndte die propheten anderst nicht, als ab
eventu prüfen. Nun wehren viel
falsche prophezeyungen, in schwang gangen,
als mitt dem Schuster, weißgerber, vndt
andern, ergo; wehre zu statuiren, Sie hetten
den rechten prophetengeist nicht gehabt, vndt
der Teüfel hette die wahren Christglaübigen
nur irre machen wollen, damitt Sie desto
sicher sein, vndt sich desto leichter durch
stärckere macht bezwingen laßen sollten.
An itzo aber hette er vor ein par iahren,
von ferrneren Prophezeyungen nichts
gehöret, daß hette er vor ein gut zeichen
gehalten, daß Gott numehr seiner kirchen
hülff erzeigen wollte per Regem Sueciæ
|| [[Handschrift: 122r]]
wie er denn vermeinte, er würde gewißlich
triumphiren, vndt die Kayßerischen würden in
Mejßen vndt Düringen wegen mangel an
proviandt, wenig außrichten können. et cetera
Die Sangerhaüser haben an mich supplicirt,
vndt mich vmb schutz gebehten, den ich ihnen
auch gar gern verwilliget, wenn ich nur
selber, kan sicher sein.
Avis diesen abendt, das 3 compagnien dragone<Crabahten,>
Nota Bene nach Sangerhausen, 3 Meilenm: von hjnnen, heütte
kommen, vndt die Stadt ejngenommen. Jch habe
die wacht alhier zu verstärcken befohlen.
Nota Bene Es ist ein Müller8 zu Sangerhausen, ejn ejnfältiger
Mann, derselbige hat 2 stunden zuvor geweißaget:
Jhr bürger fliehet von hjnnen, sonst werdet
ihr vberfallen werden, iedoch von wenigen volck.
Vorm Jahr soll er des Tilly Niederlage vor
Leiptzigk, auch 2 Monat<14 tage> zuvor verkündiget
haben. Vorgestern, als ezliche Sangerhaü-
ser hieher gewichen, hat er gesagt Sie
sollten nur noch eylf tage gedult haben,
darinnen würde der Teüfel wüten vndt
|| [[Handschrift: 122v]]
toben, auch nach Menschenbluht begierig sein,
darnach aber, würde der Wallsteiner
biß aufs heüpt, vndt viel ärger, als der
Tilly, vor Leiptzigk geschlagen werden,
würde auch Leiptzig nicht einbekommen.
Dem Doctor Triller hat er vorm iahre ge-
weißaget, Sein <des Müllers9 eigen> weib wehre ein hof-
färtig weib, erhübe sich ihres, vndt
seines reichthumbs, Sie würde aber,
vber ein Jahr (wie nun geschehen) so
arm werden daß sie kaum ein hembde
am leibe würde darvon bringen können.
Dienstag♂ den 23. October
Nota Bene diese nachtt vmb 1 vhr, hat es abermals ge-
klopft vor meiner gemahlin stube, kurtz vor 1 vhr,
also daß wje das klopfen auß gewesen, so hat es eins
geschlagen. <Dergleichen händel gibt es mehr.>
Je presage quelque non petit malheur, si
Dieu ne le divertit benignement par sa grace.
Fata præviderj possunt, non (semper) evitarj.
Sed Dominus Providebit.
Avis, das 8 mille Finnen vndt lappen zum herzog von
Lüneburg gestoßen, zu Wittembergk. Bey der
Sachsenburgk soll außgerufen sein, es solle sich
bey leibesstraffe kein Soldat an der Graf-
schafft Schwarzburgk so wol an der grafschaft
Manßfeldt, vndt sonderlich an der stadt Eißleben
vergreiffen. Am Sontage haben 6 compagnien
Crabahten vndt deüzsche zu Seburg keinem
Menschen kein leydt gethan, alles vmbs geldt
bezahlt, vndt von dannen zu nach Erdeborn
vnd fornstadt, da sie 1 compagnie Weyma-
rische Reütter aufgeschlagen vndt biß auf
20 niedergemachtt, Marcus Corpes comman-
dirt sie, stoßen zum Pappenheim.
Avis, das auch in Nordthausen 4 compagnien
Kayßerische liegen.
Der herr von Wertern ist mitt
seiner gemahlin, (so in 8ten tag, jm kjndtbett
gelegen) anhero sich zu f salviren gelangett.
Rittmeister Supp, ejn resolvirt Mann,
vndt Doctor Triller, seindt meine gäste zu
Mittage gewesen, haben sich jm nahmen aller re-
fugiirten, offerirt, jhre habe, guht vndt bluht, bey mjr aufzusetzen,
|| [[Handschrift: 123v]]
vndt mich, vmb ferrnere gnedige protection
gebehten.
Rittmeister Supp, jst mitt 60 pferden, außge-
fallen, naher Sangerhausen zu, zu re-
cognosciren, vndt auf der Crabahten
vorhaben, achtung zu geben, auch mich
deßen, eylends zu avisiren, <contre mon
ordre, proprio motu.>
Avis vmb Mitternachtt, das 3 compagnien
Wallonen, zu Pansfelde angelangt, hetten
Wipper außgeplündert, nach dem Sie von
Sangerhausen kommen, vndt zu Wippra,
ihres landtsmannes, des wirts verschonet,
hetten fleißig nach hartzgeroda gefragt.
Jch habe mich endtschloßen, wenn Sie
ankommen, nach ihrer ordinantz zu fragen,
wo sie eine haben, mich ferrner nach ge-
stalten sachen, zu schicken, vndt interim
die wachten, vor einen vberfall, ver-
stärcken laßen.
Zu Stollbergk, sollen Sje die wälder
verhawen, vndt sich resolvirt haben
zu wehren, welches mir alhier auch
zwar vorgeschlagen worden, ich habe es aber
durchauß nicht rahtsam befunden, ist
auch meiner intention gantz zu wieder.
Rittmeister Supp, welcher wiederkommen,
hat vorigen avis gebrachtt, von Pansfelde.
Nota Bene Er ist eine halbe stunde hernacher in Wipper
Nota Bene gekommen, nach dem die Crabahten schon drinnen
Nota Bene gewesen, vndt wehre er ½ stunde eher an-
kommen, hette er sie drinnen angetroffen,
vndt darüber ihnen, als auch djesem gantzen
Städtlein ein groß vnheyl zuwachsen
dörfen. Mögen also von glück sagen.
Jch habe es zwar durchauß nicht haben
wollen, das man partien weiß, auß-
schicken sollte, damitt es nicht mjßverstän-
de erregete, wejl es aber nur, zu recognos-
ciren angesehen gewesen, vndt vielleicht die
Sangerhaüser, etwas in salvo bringen wollen,
habe ichs geschehen laßen. <Caspar Pfau ist hier gewesen. Dissuasio.>
Avis, das meine rähte, der Præsident
vndt Schwartzenberger von Bernburg naher
Zerbst vber die Elbe, auch außgerißen, haben
Caspar Pfau auch mitthaben wollen.
Jtem: das vfm hartz, sich noch wenig
Kayßerisch volck getrawe.
Jtem: das zu häringen vndt Quedelinburg
schriftliche auch lebendige Kayßerliche salva-
guardien sein.
<Jtem:> das Mülhausen 100 mille ThalerThlr: an geldt vndt
geldes werth, vor die plünderung gegeben.
<Jtem:> das die Crabahten Rammelburgk
außgeplündert, vndt der alte Stammer sejn
frawenzimmer, alda im stich gelaßen<noch zuvor, darvon gebrachtt.>
Eine duplicata an graf Merode
gemachtt, weil der bohte außenbleibet.
Avis, daß Suppens Reütter gestern den
Crabahten so bange gemachtt, dieweil Sie
vermeint es wehre feindes volck, das
etzliche ihre hüte im stich gelaßen.
L'Abbesse de Quedlinburg m'a fait demander
son bon consejl touchant sa seuretè, & qu'il me
pleust, de la recommender aux Generaulx & chefs d'armèe.
Wiewol ich Eichen, zu erhaltung etzlicher
salvaguardien bey itziger grawsamen landes-
noht abgefertiget, so ist er doch, re infecta
alsbaldt zurückl kommen, dieweil bericht
einkömbt, daß die 4 mille Mann, so zu Sanger-
hausen gelegen, eylends aufbrechen müßen,
vndt marchiren naher Leyptzig zu, dahin
der König (welcher seine armèen auch zu-
sammen ziehen leßett) sich auch begeben,
vndt vermuhtlich <eine> schlacht liffern will.
Nota Bene Dieses ist gleichsam ein wunder vor vnsern
augen, das die streiffende rotte diesem Städt-
lein alhier gleichsam wieder ihren willen,
keinen schaden zufügen mögen, vndt durch wun-
Nota Benederbahre schickung Gottes, das vnglück
welches Rittmeister Supp, durch sein außreitten
Nota Bene vns vervrsachen können, in ein großes glück
|| [[Handschrift: 125v]]
vns, vndt diesem städtlein zum besten, wun-
derbahrer weyse verwandelt, davor
seiner Göttlichen Allmachtt, gühte, vndt
Barmhertzigkeitt, billich lob, ehr, preiß,
vndt danck zu sagen, auch solcher
wolthat nimmermehr zu vergeßen. perge
Viel ominiren, weil an itzo zu Sanger-
hausen das weibsvolck, (so alda ge-
blieben) schändtlich genohtzüchtiget,
viel exorbitantzen alda vndt anderstwo
verv̈bet, die geistlichen vndt magistrat
gefangen, vbel tractirt, das geldt auß-
gepreßett, vndt viel exceß vorge-
gangen, Jnsonderheitt aber auch zu Den-
stedt, alt vndt Jung niedergehawen,
die weibsbilder geschändet, etzliche
mitt pulfer verbrennet, insolenter
tractjret, auch den kindern, die hände
abgehawen, auf die hüte gesteckt worden,
vndt viel voneinander gehawen, es werde
|| [[Handschrift: 126r]]
Gott, solche exorbitantzien, mitt einer
starcken Niederlage, (wie vorm Jahr,
<wegen> oder <vor> 1½ zu Magdeburg geschehen<en insolenzen>), vor Leiptzigk
straffen vndt heimbsuchen. Pour moy,
ie me prefigure que Dieu punira les au-
theurs ou executeurs de telles enormes
meschancetèz, mais espargnera ceux quj
ont encores sa crainte & l'honnestetè
en recommendation, esgalant la cause
a une salutaire paix, dont nous l'invo-
quons incessamment. <Qu'il en soit glorifiè
eternellement.>
Avis vom Præsidenten das wegen deß vmb
halle noch liegenden Kayßerlichen volcks, der
in der Grafschafft Manßfeldt niederge-
machten Weymarischen compagnie, alles
zu Bernburg vndt im Fürstenthumb, in gros-
ser furcht vndt schrecken ist, die meisten
Fürstlichen diener, auch vom adel aufm lande
seindt außgerißen, vndt ist an keinem
ortt, ordre, wie man sich zu verhalten, hindter-
laßen, der Wulfische Schluß, ist zwar
|| [[Handschrift: 126v]]
bei Cöhten, Zerbst, vndt Deßaw, aller-
dings approbirt, iedoch dringet man noch
auf eine zusammenkunfft, welche er Præsident
schon zum 4ten. mahl recusirt, aber weil
er zum 5. vndt 6ten: mal citirt worden,
mitt dem andeütten, das von neẅem scrupel
vorfielen, daß man nohtwendig zusammen
kommen müste, wiewol es itzt nicht
zeitt viel zu deliberiren sondern schlüße
zu effectuiren, so müste er, doch wieder
seinen willen, sich nach Zerbst begeben,
will aber verhoffentlich als heütte
wjeder zu Bernburg sein, vndt mir
vndterthenige relation thun.
Avis: das das hauß heldrungen,
auch eingenommen, vndt ob es sich schon an-
fangs, zu einem accord ansehen laßen,
so seye es doch hernachmals mitt ge-
waltt erobertt, alles darinnen,
niedergemachtt, vndt <in> die 14 Metallenen
Stücke darauß abgeführet worden.
hübner hat mir auch geantwortett, Christof
Jeronymus Schlegel sollte sich einstellen, die
Schwedischen eingelegte executionsReütter, (welche
so viel verbitterung vervrsachet,) würden
abgeführet.
Avis: das meine rähte wieder zu Bernburg
sein, Lüneburgische armèe seye wieder vmb Stasfurt
angelanget, zu Stollberg liegt volck, vndt
der herr von Pudlitz ist mitt 1 compagnie nacher Mansfeldt
marchiret.
Der herr von Wertern, vndt Berndt von
der Aßeburgk, seindt meine gäste zu Mittage
gewesen, wie auch Aßeburgs haußfraw,
<von> Mejner herzlieb(st)en gemahljn, gebehten worden.
Nota: der herr von Wertern wirdt flugks
ohnmächtig, wenn man jhm einen käse auf den
Tjsch vorsetzet. Jch verstehe Rittmeister Supp,
ist abermals mitt 30 pferden, außgeritten.
Churfürst von Saxen soll 22 mille Schefel (Scheffel)Schfl: <alt> getrey-
dig, haben zu Sangerhausen beysammen gehabtt,
vndt niemandes ichts davon mittheilen wollen. <Jtzt
habens die Kayßerlichen auf einmal
hinweg genommen, vndt verderbett. et cetera>
Jl semble qu'on fait plus la guerre a
l'Electeur de Saxen, qu'a son pays.
Zeitung das Wörptzigk vndt Gröptzigk auch
außgeplündert worden, vndt das die Kayserlichen
gar fleißige nachfrage nach hernvettern Fürst
Ludwigen; vndt Seinem Cammerraht, henrich
von Werder, gethan.
Comme Ernst Dietrich Röder me servoit
aujourd'huy a table, pour la 1ere. fois,
le sang luy sortit au deser, comme
un ruisseau subitement, par le nèz,
qu'il luy fallut soudain s'en aller,
& il s'en esmerveilla luy mesme disant
cela ne luy estre jamais arrivè.
Le jeune Christian Röder nous a
aussy servy, fils de Hans Wolff.
Diesen abendt, Doctor Triller, zu gaste gehabtt.
Nach der mahlzeitt, hette ich baldt ein vn-
glück in meiner stube gehabtt, in dem
mein wachsstock ein zimlich Feẅer, doch
Gott lob, ohne <sondern> schaden angerichtett.
Freitag♀ den 26sten: October
Rittmeister Suppe, so wiederkommen, berichtett,
daß er gestern, eine meile ienseytt Sangerhau-
sen gewesen, vndt seye die gantze Pappen-
heimische armèe gantz eylendß, vndt mitt
solcher ordnung daß sich männiglich darüber
verwundert, auf Mersburg <zu> gegangen,
Es berichten auch die Sangerhaüser, als sollte
der König albereitt dißeyt dem Thüringer
Walde, vndt hertzog Berndt bey Budtstet
ankommen. Tempus demonstrabit. perge perge
J'ay gagè avec ma femme pour <deux> cent Daler,
que l'armèe de l'Empereur gaigneroit la ba-
taille, qu'ils livreront l'un a l'autre, &
elle a gagè, que le Roy la gaigneroit
asseurèment. <C'est pour passer le temps, entre nous.>
Stammer der herman Kersten,
ist alhier gewesen, zur Mjttagsmalzeitt,
sagt Rammelburgk seye darumb, dieweil
die Sangerhaüser wagen alda gewesen, geplündert
|| [[Handschrift: 128v]]
worden.
Wir seindt nachmittags nachm
Neẅem dorff spatziren gefahren,
Meine gemahljn, die Schwestern
Vndt ich, haben auch die raysigen
pferde laßen mittgehen, <außm Stalle.>
Jordan Ernst, pachtmann <zu Bärenroda,>zum Günter-
sperga, hat das braune pferdt zu sich ge-
nommen, den Marggrafen, welcher vom herzog von
hollstein mir gelaßen, vndt die Maucken hat,<ganz lahm ist,>
nach müglichkeitt zu curiren.
Avis: das Leiptzigk mitt accord v-
bergangen, wie auch halle wiederumb
eingenommen seye, der König seye aber per-
söhnlich zu Erfurdt angelangett. et cetera
Die ankunfft des Königes soll
den Kayserischen eine gewaltige furcht
eingeiagt haben, also daß Sie geschwinde
forteylen müßen, sich zu coniungiren, si credere
fas est.
Samstag♄ den 27. October
Die Sangerhaüser, als R Doctor Triller,
Rittmeister Supp, der heyliger, der landt-
richter10 von Sangerhausen vndt <Rittmeister> Sommerlatte,
haben gar einen höflichen abschiedt von mir genommen,
vor die gnedige protection sich bedanckt, mir
vndt den meinigen gratulirt, vndt seindt
also, nach eingenommenem frühestück <aufm hause, hernacher> fortgezogen.
Avis, das herrvetter Fürst Ludwig vnß insge-
Nota Benesampt sein landt cedirt vndt abgetretten.
Responsum vom Graf Merode höflich. Räht, jch soll
salvaguardien, vom herzog von Fridlandt begehren,
durch abschickung. <cito:> herzog von Fridlandt seye zu Torgaw,
die Pappenheimische mitt seiner armèe con-
jungirt. Graf von Pappenhejm, hat dem
bohten viel gnade erwiesen, vndt vjel mitt
ihme conversirt.
Jch schicke Ejchen nach Cöhten, der anweysung,
in meinem nahmen, beyzuwohnen, vndt von dannen
vielleicht, das gerahtene cito: zu exequiren[.]
|| [[Handschrift: 129v]]
Gott gebe zu großem glück.
Avis von Quedlinburg das Obrister Bönnighausen,
zu Osterwigk mitt 5 compagnien gestriges ankommen,
die örter, so sich der contribution verweigern,
mitt gewaltt zu zwingen, hat auch albereitt,
diese nachtt Rinckleben außgeplündert,
vndt Rittmeister Götzen, so daselbst mitt
seiner compagnie gelegen, njedergehawen,
Halberstadt soll resolvirt sejn, sich
zu wehren.
Sonntag☉ den 28sten: October
Avis: daß sich <Schwedisch> volck in Breitenstain einquartiert,
vndter Davidt Pause.
Avis von Sondershausen, das der König
zu Arnstadt ist, hat 12 Regimenter bey sich,
vndt erwartett noch, 10000 Mann. Baudiß
vndt herzog Jörge sollen auch zu ihm stoßen.
Avis von Gernroda, der König werde in
kurzem dieser örter, (hoc est in den Stiftern)
mitt der armèe anlangen. Proviandt wirdt
verschafft, <hin vndt wieder.>
Avis von halla, daß Melchior von hatzfeldt
darinnen lieget, 200 Mann Schwedische liegen im
Schloß. Leiptzig ist vber Stadt vndt Schloß. Jn
Leipzig ist der haüptmann Vopelius des schloßes
gehencktt, die Soldaten <im Schloße> niedergehawen.
herr von Wertern vndt Berlepsch meine
gäste zu Mittage gewesen.
Zwey predigten habe ich heütte angehörett.
Der Diaconus Henricus Lagus, hat vnß bey der a-
bendmalzeitt erzehlet, wie er vor ohngefehr
14 tagen, einen trawm gehabtt, als hette er eine
sehr schwarze dicke finstere wolcke von Quedlinburg
her kommende gesehen, darüber er gewaltig er-
schrocken, Baldt aber hernacher hette sich die
wolcke aufgethan, vndt es wehre der Sohn Gottes,
in einem purpurfarben Mantel gekleidett,
hervor kommen, da schwebend, da hette er
der caplan angefangen zu ruffen, herr
Jesu Christe komb deiner armen be-
drangten Christlichen kirche zu hülfe, darüber
hette ihn seine Fraw aufgeweckt, Ey was
schreyet ihr denn so? <Es wehre gegen Morgen gewesen.>
Montag☽ den 29<sten:> October
Eiche jst von Bernburg wiederkommen, dieweil
ihn vnsere leütte nicht fort laßen wollen,
auß forcht vorm König in Schweden.
Præsident schreibt, das die anweysung zu
Cöhten <den 27. huius> wol abgegangen. Nota Bene[:] L'on m'affronte
damitt daß man meinen deputirten Eichen
nicht darbey zu sein, gewürdiget, vndt
dennoch wieder meinen willen, Stammern
heimlich beschrieben. Stammer ist zu con-
servirung des postes, nomine der gesambten
fürstlichen herrschafft, (vel quasi da ich nicht
drein consentiret) zu Cöthen gelaßen,
vndt von Fürst Augusto mit patenten vndt
instruction versehen worden. Will mir
aber das vbrige weder durch schriften noch
per jnternuncium berichten, was
etwa ferrner dabey vorgegangen.
Di[!] andere sache betreffend schreibt Præses,
so könne mich kein Mensch verdencken,
daß ich zu der zeitt, da der Oberste Merode
|| [[Handschrift: 131r]]
so nahe bey hatzgeroda[!] weggezogen, jhn vmb
salvaguardia ersuchtt. Numehr aber nach dem,
1. die marche vorbey[,] 2. der König im anzug vndt
mir näher als die Kayßerlichen[,] 3. da es das ansehen
hatt, als wollte man de summa rerum certiren,
vndt das vermuhtlich hierümb die feindliche ar-
mèen zusammenstoßen, kan præsident zu der abschickung
zum herzog von Fridlandt nicht rahten, zumahl vndt
4. weil der Oberste Merode das werck auf
den Generalissimum stellet, vndt dadurch
eine hauptsächliche accommodation suchett, solche
aber 5. von mir allein einseytich nicht wol
geschehen, dieselbe<ich mich> auch 6. gnedig zu erinnern,
waß dißfals zu Wulfen abgeredett,
7. die creditif vndt instructiones albe-
reitt verfertiget, die deputirte benandt,
auch nur biß man Sie fortziehen heiße,
warten. Bewirft sich auf Vriel von Eichens mündt-
liche relation, vndt räht, jch soll mich mjtt
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, vndt Frawenzimmer,
von hatzgeroda[!] hinwegk, an andere sichere
ortt begeben, oder aufs wenigste das fürstliche
vndt adeliche Frawenzimmer von mir schicken.
Nota Bene[:] Es soll Stahlmann gesagt haben,
es hette ihm ein Schwedischer commissarius refe-
rirt, so baldt als ich gehört hette daß
general Pappenheim, mitt sejner armèe angezogen,
hette ich vor freẅden einen sprung
gethan, welches doch nicht wahr ist,
dann ers es von mir nie geschehen, daß
ich vor freẅden gesprungen wehre, kan
mich auch Gott lob, gravitetischer
halten, als kjnder oder Narren.
Sie geben auch vor, es wehren der gräfin von
Manßfeldt zu Schrappelaw, die ringe von
fingern abgezogen worden, das frawen-
zimmer alda geplündert vndt geschändet,
So sollte ich auch dergleichen exempel
mitt der alten herzogin von Altemburg[,]
mitt der gräfin von Gleichen, mitt dem
freẅlein von Saxen11, ponderiren.
Der König würde sejnen marsch
an dem Sahlstrom nehmen, vndt dem
|| [[Handschrift: 132r]]
Churfürsten (deßen armèe 24 mille starck ankommen
sein soll) die Elbe zu defendiren vberlaßen,
Sie vermeinen auch, das Kayßerliche volck gewjß
zu schlagen.
Rex Sveciæ soll gar wunderlich werden, soll
zu herzog Wilhelm von Weimar gesagt haben, wehre er
Nota Bene kein Fürst, er wollte ihn hencken laßen.
Meine Rationes worumb ich nicht wol
von hinnen weichen kan, die seindt 1. das
es mir an <geldt>mediis <zu raysen> ermangelt. 2. Das das
kindt kräncklich ist, den Doctor Lanium zu
Quedlinburg an der handt hatt. 3.<V>ndt Meine
gemahlin von diesem ihrem eigenem<einigem> kinde,
nicht wol weichen<wegziehen> kan. 3. Das meine vo-
cation nicht zu deseriren, die vndterthanen,
(bevorab in nöhten) zu schützen, vndt zu regieren.
4. Wenn iedermann auß dem lande zeücht,
werden die vndterthanen, diener vndt rähte,
nicht allejn abbandonnirt, das landt jeder-
mann preiß gegeben, sondern es dörfte sich
auch der dritte mann, deßelben bemächtigen.
5. habe ich biß hieher standt gehalten, so
kan ich es ins künfftige, auch noch thun. et cetera <vndt
bin ich den Kayserlichen nicht auß dem wege gezogen, ergo nec Regi.>
Jm Post Scriptum schreibt der Præsident (pour m'appri-
voiser) daß es ihm leydt seye, das er nicht
bey itzigen occurrentien sich gegen mir,
expectoriren könne. Bey der Cöthnischen
sache, seye noch allerhandt außzufertigen,
vndt zu erinnern, damitt es nicht das
ansehen gewinne, als wann in <fraudem &> præjudi-
cium Jmperatoris gehandelt würde,
derowegen er Heinrich Börstel diesen punkt biß zur münd-
lichen vndterredung, sparen will.
Den andern paß betreffend so müste ich
mich bey itzigem zustandt, vndt wann
zwey wiedrige partheyen, mitt aller
ihrer macht so nahe kommen, sich endtweder
interessirt machen, oder müste neutral
sein, auf einen vndt andern fall seye
nicht zu rahten, das ich das frawen-
zimmer bey mir behalte, alhier zu
hatzgeroda[!]. Meine person belangende
so würde ich zu dem ersten wege nicht
leicht verstehen dörfen, beym andern
|| [[Handschrift: 133r]]
weg aber, sagen alle Politicj, das wer
neutral bleiben will, sich bey dergleichen
zustandt subduciren soll. Ein politicus
müße zwar einen scopum vor sich haben,
sich aber nach dem emergentien richten.
Jch köndte derowegen zur retirada
fleißige præparatoria machen, wegen
des Königs anzug vndt wohin er den
kopff streckt gute erkundigung einziehen,
wegen der zeitt, ortt, vndt modj
halben will Præsident mitt dem Marschalck
reden, vndt heütte sein wenig bedencken,
mir vndterthenig eröfnen.
Meine muhme die wittibe
zu Steinfurtt, vndt Graf Arnoldt
Jost zu Bentheimb, schreiben mir
vom 7. ⁄ 17. October das absterben Graf
Wilhelm heinrichs zu Bentheimb
ley Meines weylandt gewesenen
vetters vndt Schwagers leydmühtig
zu.
Schreiben auß hollstein, von Albrecht Schultheß
vom 20. huius, daß Voppius in hollandt,
daß die kleinodien vom 15. September auf ein
jahr lang, 8 pro cento zu verzjnsen,
versezet vmb 1600 ReichsthalerRthlr:
Madame ist zum ersten mahl, mitt dem
kleinen, Erdtmann Gideon auß: vndt in die
lufft gefahren.
Zum Braitenstein, jst noch Davidt
Pause der major, numehr in den dritten tagk
gelegen, hat zimlich vbel alda hauß ge-
halten, vndt als ich habe Rödern heütte
wollen hinschicken, ist ihm vndterwegens
ein bohte begegnett, daß Sje numehr, von
dannen aufgebrochen wehren.
Die Schwestern, habe jch laßen zum
aufbruch, sjch fertig halten, wiewol ich es
vor vnnöhtig erachte.
Dienstag♂ den 30. October
Jch habe meine leütte hinauß nach Ballen-
stedt, aufs Fuchsiagen geschicktt, dieweil
jch nicht selber mittkommen können.
Zeitung von Eißleben, daß Rex Svecorum zu Arn-
stadt mitt 30 mille Mann ankommen, hertzog Berndt
seye vorgestern mitt 5 Regimenter vmb Eckerß-
berge gelegen, König nehme numehr seinen
marsch auf die Naumburg zu, Ob schon Leip-
tzig gantz vber ist (nemlich Stadt vnd schloß)
so halte sjch doch noch die Moritzburgk zu
hall. Dje Kayserischen marschiren auf
Dresen[!] zu, gestern hat man ezliche
feẅer vmb halle vndt Merseburgk
gesehen. Von Leiptzig w seindt stücke
geholt worden, die Moritzburgk zu be-
schießen, Gestern in der nacht seindt 2 compagnien
Crabahten, naher helfta gekommen,
vndt gefragt, ob Schwedisches oder Churfürstliches volck alda
läge, welches verneinet worden vnd sie abgezogen.
Es jst des Obersten Taupadels sein Obrist leutant
anhero gekommen, mitt 60 pferden, will
von Erfurdt nach Braunschweig. Er
hat quartier begehrt alhier auf eine Nacht,
so jhm verwjlljget worden.
Mejne leütte seindt wiederkommen
von Ballenstedt haben, 1 dachs, 2 hasen,
vndt 8 füchße gefangen. Die fuchsbälge
habe jch Eichen verehrt.
Avis, daß dje Schwedische besatzung,
auf dem heßischen Tamb, von den Wolfen-
büttelischen durch einen außfall, nieder-
gemacht worden, also das die Wolfenbütt-
ler numehr den paß auf halberstadt
frey haben offen haben.
Mittwoch☿ den 31. October
Der Oberste leutant Pierre de Brossard, ein Frantzose
sambt seinem zukünfftigen Schwiegervatter12,
haben mich angesprochen, <vndt seindt darnach,
weggezogen.>
Zeitung das 3 compagnien Crabahten, vndter Mans-
feldt weggezogen, gar stillschweigens, vndt
haben auf Aschersleben zu, gewoltt. Von
dannen dörften Sie endtweder auf halber-
stadt, oder der armèe zu, gehen.
Der König soll sjch sehr lustig, vndt
freẅdig erzejgen, vermeint viel stärcker
vndt mächtiger an volck zu sein, als die
Kayserischen.
Avis von Bernburg das die Kayserischen
halle verlaßen. Jtem: daß Sie hetten vmb-
schlagen, vndt außblasen laßen, man sollte
dem Fürstenthumb Anhaltt, bey
Nota Bene leibs[-] vndt lebensstraffe, kein leydt
zufügen. Die Schwedischen geben dje ration,
dieweil Sie es zum winterquartier be-
halten wollen. Mais ie l'interprete en bon sens.
Baltzer nach Sangerhausen geschicktt.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] diesen Morgen vmb 5 vhr im
finstern, haben Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin,
vndt jch, gar ein seltzames geschrey,
gekirr, geraßell, vndt gleichsam wehe-
klagen vndtereinander gehörett, daß wir
nicht wißen was es eigentlich sein
mögen, oder was es bedeüttet.
Nota Bene[:] heütte diesen tag, hat meine freundliche
herzlieb(st)e gemahlin, noch eine schöne außgeblühete
wejße rose, vom Gottsacker bekommen,
welche lieblich gerochen. Dergleichen
albereitt mehr vorhanden gewesen.
Es ist aber ein selzam ding vmb
diese zeitt, vndt pflegt gemejnjglich,
sterben zu bedeütten.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] J'ay descouvert mes secrets
d'Hamburg a Madame en confiance, &
au lieu que ie croyois qu'elle abhorre-
roit ces desseings, ie trouve au contraire
|| [[Handschrift: 136r]]
Nota Bene non sans admiration, qu'elle y prend goust
& y porte grande inclination, contre mon at-
tente. Le bon Dieu p vueille parfaire son ou-
vrage, & me donner unefois relasche &
Nota Bene repos, de tant d'jnquietudes, de ma vie.