<J'ay estè> Agitè de force fantosmes ceste nuict,
en songe, entre autres ayant estè en
un lict rouge avec Madame & en sortant
elle après moy, luy suivit un fantosme
& puis un petit enfant, mais force
mains d'enfant, mais tout cela
en songe. Aussy Eiche & Christof Maler,
se fussent plaint en une autre
chambre auprès de telle agitations.
Nota Bene[:] Songe de Madame, d'avoir estè percè
de 3 cousteaux d'un garçon, lequel
se changea en un beau petit enfant
blond comme Erdtmann, & Madame le print,
trouvant a sa playe, une goutte de sang
sur son cœur.
Supplicatio der Schilischen holzhawer,
haben 9 Schockßo: 21 Malder gehawen, von iedem
Malder 8 Pfennige (denarii)d: thut 15 ThalerThlr: 14 Groscheng:
Der Oberste Jacob King, hat an
mich, an Meine gemahlin, vndt an beyde
Schwestern geschrieben, vndt vnß nach
Schlanstedt zur begräbnüß seiner
haußfrawen, (welche im Majo anno 1632
schon gestorben) in acht tagen<gegen den 10. huius> gebehten.
Avis vom Præsidenten das es gewiß, das
die friedenstractaten, in Schlesjen, sich
zerschlagen, vndt der herzog von Fridlandt
gewoltt die ChurSächsischen sollten sich mitt
den Kayserlichen coniungiren, wieder die
Schwedischen[.] general Banner, hat wieder wollen
volck in Bernburgk legen, ist aber abgewen-
det, herzog von Fridland soll vom Arnheim geschlagen
sein, vndt sein fußvolck meistentheils,
drauf gegangen, darumb müße sich Galas
nach Leütmaritz zu, wenden, So sollen auch
in Schwaben 7ben Bayerische Regimenter
|| [[Handschrift: 150r]]
getrennet vndt geschlagen sein.
Fürst Augustus schreibet die infection seye im
wirtzhause zu Plötzkaw eingerißen,
begehret derowegen die zusammenkunfft
zu Bernburgk fortgehen zu laßen.
Depesche nach Bernburgk.
Am heüttigen behttage, in die kirche.
Gestern vndt heütte, hats zum ersten
mahl diesen winter eyß alhier gefroren,
vndt ist die Sahmzejtt alhier bestellet,
aber zu Schiela noch nicht.
Den Obersten King, wieder beantwortett,
auch haüptmann Knochen vndt Caspar Pfau dahin nach
Schlanstedt aufs leichbegängnüß deputirt.
Zeitung das sjch wjeder blut, jn den waßer-
Tonnen zu halle, sehen laße. Bedeüttet
gewiß abermals blutstürzung, wo es
Gott nicht gnediglich abwendet.
Avis: daß sich 1 compagnie Reütter, zu
Schiela, einquartirt, vndt vbel hausen.
Jch habe Rödern hingeschickt, es
abzuwenden.
Vriel Von Eichen vndt Schuemann nach Quedlinburg
geschickt, wie auch Bilawen.
Schreiben von Wartemßleben, daß
er sich, zu der zahlung, nicht verstehen
will.
Caspar Pfaw hat mir geldt gebracht,
von den Großen Alslebischen vndt
Gernrödischen Steẅren.
Madame la Duchesse de Braunschweig a escrit a Madame, se
plaignant fort de la rudesse de Lohausen avec renvoy
de la lettre[.] Nota Bene[.]
Melchior Loyß hat gestern den Schwestern
200 ThalerThlr: von alhiesigen Steẅren, vndt
Caspar Pfau 100 ThalerThlr: von den Groß Alslebischen vndt Gernrödischen
Steẅren (vber 150 ThalerThlr: so er Caspar Pfau mir
<davon> eingeanwortett) gelifert.
Röder ist wiederkommen, mitt bericht das Rittmeister
Lorbach vndter dem Brandtsteinischen
|| [[Handschrift: 151r]]
Regiment von Schiela aufgebrochen
vndt sich gar wol gehalten.
hat 30 pferde bey sich gehabt, Jst
auch getrennt vndt geschlagen
worden bey Neẅstadt an der Orla.
Die depesche nach Quedlinburg ist wol
abgangen, heetfeldischen stregken mir 600
ThalerThlr: auf künftige Walpurgis wolle 1634
gebe gott vor, davon ich ezliche posten, in
Quedlinburg abgelegt, vndt das vbrige
bekommen bahr, nemlich: 234 ThalerThlr: 14 Groscheng:
Freitag♀ den 4ten: October
Avis von Eißleben, vom Oberaufseher,
das es nichts ist mitt der Meißnischen
gleißnerey.
Zeitung daß der avis, wegen der Wallsteinischen
Njederlage, continuirt von Leiptzigk
(wiewol ichs vor nichts halte) vndt daß
die große glocke zu Sankt Nicolaj, zersprungen,
welches ein omen mutationis in religione
|| [[Handschrift: 151v]]
sein soll.
Der Rittmeister Lorbach oder Lorwaldt,
ist wieder seine gegebene parole heütte
zu Tanckeroda gelegen. Jch habe ihm,
lose wortt sagen laßen, <vndt weggebracht.>
Reprimande a Bjla, <pour les chevaux
de Poulogne[.]>
Schwester Batilde, jst an der coljca
gar kranck worden, Gott helfe jhr, wieder
zu recht, durch sejne gnade.
Samstag♄ den 5ten: October
Deux sangliers ceste semaine, l'un pesant
89 livres℔: (assavoir la venayson 66 livres℔:[,] la teste
14 livres℔: & la peau 9 livres℔[,] fait 89 livres℔)[,]
l'autre sanglier pesoit 75 livres℔: & une
biche pesant 10 livres℔: & 1½ Centner.
Depesche vers Bernburg du picqueur.
Schreiben von Bernburg daß die zusammen-
kunft alda wol abgegangen in des
præs der Cantzeley die deliberation, in
des præsidenten hauß die speisung.
Ezliche malefitz personen sizen zu Bernburg
|| [[Handschrift: 152r]]
vndt daß zu Leiptzigk vber sie gesprochene
vrtheil zu exequiren befohlen, theils capi-
talj poena, theils fustigatione & relegatione
zugleich, theils relegatione allein, zu
bestraffen. Jls sont sept en nombre.
Zeitung das die Bayerischen vndt Spannischen
im Oberlande geschlagen, also das zwar
hertzog Berndt von Weymar, im ersten
angriff, gantz getrennet vndt geschlagen,
auch tödtlich verwundet vor sejne person,
Gutavus horn aber, so ihn endtsezen wollen,
gleichsfalß geschlagen, vndt ganz getrennet
worden, auch vor seine person geblieben,
die Frantzösische armèe aber, so dar-
zu kommen, vndt auch 4mal mann-
lich von den Spannischen zurücka getrieben
worden, endtlich zum 5ten: mal, durch-
gedrungen, vndt eine bluhtige victorie,
nebens der wahlstadt, erhalten.
Mitt der Fridländischen Njederlage aber,
soll nichts dran seyn.
Sigmundt Conradt Deẅerlin, von Falcken-
grundt, ist wiederkommen, außm Njeder-
landt, Gott lob mitt glück, wiewol
ich nichts als bona verba erhalten.
Schreiben von der Königin in<au><ß> Böhmen vom Secretario <Maurice,>
vom Leone von Aissema, <gestern abendt.>
A son retour du pays-bas, il a
failly a rompre le col dans un chariot,
un Capitaine seant auprès de luy rom-
pant les costes <est> a son costè par la
cheute et cetera assis A eu force avantures mais
assèz heureuses Dieumercy, <bien que plusieurs cheutes
par terre, & vent contraire
sur mer.>
vormittags, aufm Schloß, nachmittags in der
Stadt predigt gehört.
Bohte von Oldenburg wjederkommen, mjtt schreiben,
vom Grafen, vndt Wolzogen. Ribuffo. etcetera
Bohte von Lübeck auch glücklich wiederkommen.
<Schreiber> hänßgen, abermal, nach Walhausen geschicktt,
wein abzuholen 12 Aymer, Djeu garde, qu'il
ne soit pillè avec l'argent.
Sigmund Deuerlin hat seine commission vndt werbungen
abgeleget, vndt alles wol referiret.
Bohte von Magdeburgk, jst auch wjederkommen,
mitt zimlicher expedition.
Jtem: ejn kaufmann von hamburgk, will getrey-
dig erhandeln, mitt deme man aber schwehrlich kan
eines werden.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Als heütte herr Johann Leüthnerus
vormittags auf dem Saal predigte, von der
wittwen Sohn zu Naim1, sagte er vndter andern
auch diese nachdenckliche wortt:
Wer weiß, ob morgen oder vber-
morgen, nicht ein ehegatte vom andern gescheiden
eine wittwe oder wittwer gemacht wirdt
der es jst itzt nicht meynet, er blühe wie
er wolle, er seye in was stande er wolle, etcetera[.]
Vnsere hofmeisterinn fienge drüber an zu weinen.
Mais il me semble que cest homme abuse de
son eloquence, & a faute de iugement, a particula-
rizer ainsy trop naifuement, ce que paraventure
il ne verroit pas malvolontiers.
Songe, daß wir auf einem platz in der höhe, (baldt wie
zu Bernburg baldt wie zu heydelberg) gestanden, ezliche
Fürsten, benebens König in Böhmen alß herrvatter Seliger[,] herzog
<hans> von zweybrück, Pfalzgraf hanß Casimir,
|| [[Handschrift: 153v]]
<Pfalzgraf Ludwig,> hertzogk Julius von Wirtemberg[,] Margraf von Anspach, me
semble aussy, vndt zu lezt herzog Alexander henrich von
Hollstein. Wir hetten alle in ein gewölbe
vndter der erden gehen müßen, vndt vnsere
wapen hineyn setzen laßen. Mein wapen
wehre am allerersten fertig worden, da
hette herrvatter Sehliger gesagt: Ey das ist
recht. Darauf wehre ich am ersten <vndter den Fürsten,>nach
dem König in Böhmen ins gewölbe hineyn gegangen,
vndt hette vnsere<mein> wapen am allerbesten
außgemahlet gefunden, der andern Fürsten
ihres so erst außwendig am gewölbe
neben meinem wahren, hernach aber <auch> hinein
getragen wurden, rings herümb stehende,
hatten meistentheils mängel, daß sie nicht
recht außgem[a]hlet, oder sonst defect
hatten, darüber freẅete sich herrvatter
vndt ich das vnsers das beste wehre, die andern
Fürsten, insonderheitt Pfalzgraf Ludwig zanckten
mitt ihren leütten, das alles so vbel gemah-
let wehre, Jn der mitte aber des ge-
Nota Benewölbes stunde ein Steinerner Sargk,
vndt drauf Stunde des Königs in Schweden
|| [[Handschrift: 154r]]
wapen gar groß, aber nur in lehm gegraben,
noch nicht vberzogen, viel weniger gemahlt,
Sollte erst fertig werden vndt vberstrichen.
Wie ich nun also die wapen rings herümb
an der wandt im runden gewölbe, (welches
doch etwas licht hatte, in deßen mitten
der Steinerne Sarck stunde) besahe, vndt
das meines so vollkommen vndt gerühmet
wurde, mir wolgefiel, sahe ich es noch
eigentlicher an, so dauchte mich es wehre
Nota Bene nicht mein rechtes wapen, sondern viel
löẅen darinnen, vndt ein anders, darein
ich mich so baldt nicht richten kondte,
vndt darüber perplex wardt.
Madame a songè que ceste may-
son d'Harzguerode a estè pillèe par
les soldats, quj m'ont persecutè a
coups d'espeè, & m'ont voulu tuer,
mais ne m'ont sceu nuire. Sur ces
entrefaites elle s'est resveillèe pleine
d'angoisse apres<sur> les 3 heures du
mattin, & a commencè a sentir les douleurs
quj ont accoustumè de preceder l'accouchement
|| [[Handschrift: 154v]]
que Dieu luy vueille benignement ottroyer
heureux par sa grace & benediction.
Nota Bene[:] Jnfluence dèz long temps, que lors
qu'un peintre feroit mon pourtrait naifuement
bien, que ceste annèe là, je mourrois
ou tost apres le pourtraict achevè. Or ja-
mais peintre ne m'a sceu pourtraire
au vif, quoy que plusieurs l'ayent es-
sayè, sinon Maistre Michel Mireveldt
a Delft, en original que Sigmund Deuerlin m'a
apportè hier, pourtrait au vif, avec ad-
miration de tous mes gens, & il y avoit
encores une copie auprès, assèz bien faite
qu & i'ay donnè l'original & la copie
a Madame a son tresgrand contentement.
Peut estre que ceste influence a estè imagi-
naire, peut estre aussy, que non.
Ludit in humanis, Divina sapientia rebus.2
Nun hat Gott der grundtgühtige, Barm-
hertzige vndt Allmächtige vatter, kurz vor
6 vhren diesen Morgen, Meine freundliche herzlieb(st)e gemah-
lin dero getragene fraẅlichen bürden,
|| [[Handschrift: 155r]]
gnediglich entbunden, vndt vnß beyderseits
mitt einem wolgestalten iungen Söhnlein
erfreẅet vndt begabet, dafür wir Seiner
Göttlichen Allmacht innbrünstig lob, ehr,
preiß vndt danck sagen, Er wolle
ferrner das angefangene werck, zu
seines heilgen nahmens ehre, der kirchen
wolfahrt, des vatterlandes bestem,
auch zu des kindes zeittlicher vndt
ewiger wolfahrt vollführen, daßelbe
stärcken, in guter gesundtheitt,
vndt allem fürstlichem wolstandt
erhalten, auch die frawMutter meine
herzliebste gemahlin, in ihren wochen
stärcken, erhalten, vndt zu vorigen
leibeskräften, mil durch seine
Göttliche Allmacht, vndt mildreiche
gühte wieder verhelfen, vmb
Christi willen Amen.
Meine herzlieb(st)e gemahlin hat ein drey stunden
lang zimliche schmertzen außgestanden, vndt
|| [[Handschrift: 155v]]
die secundinæ haben nicht fortgewolt,
iedoch hat der vielgühtige Gott, gar
gnediglich geholfen. Er seye dafür gepreyset.
Jch habe vber die 60 notification
schreiben, außgefertigett.
Donnè 10 DalersDal: en Goldgulden (Goldflorin)☉f: bohtenbrodt, a la gouver-
nante pour m'avoir dit, que c'est un fils, la
premiere, & 10 DalersDal: a la sagefemme.
Paul Ludwig ist mitt 2 wagen vndt dem bereütter
von Bernburg ankommen.
Avis das Gallaaß aufs Neẅe,
will in Meißen einfallen.
Dem præsidenten contentirt mitt einem schönen
blawschimmel, <den jch zu Bernburg gekaufft.>
Gar freundliche Antwortt vndt gratulationes
auf mejne notification, von den Quedlinburger
Aeptißinn vndt Pröbstinn.
Dienstag♂ den 8ten: October
Noch von den gestrigen notificationen, etzliche
vollzogen, vndt Eichen nach Deßaw, Coßwigk[,]
Lichtemberg, vndt Dresen[!], geschickt, wo er
durchkommen kan, zun Gevatterschaften
|| [[Handschrift: 156r]]
einzuladen, Fürst Johann Casimir[,] die wittwe zu
Coßwigk, die Churfürstin zu Lichtemberg,
vndt den Churfürsten von Saxen, wo er
biß nach Dresen[!], durchkommen kan,
sonsten soll ers bleiben laßen.
Carl Heinrich von Nostitz le page a estè contraint
de recevoir le chastiment meritè, pour les
injures descochèes contre les gentilshommes, &
de leur donner satisfaction comme aussi a
moy mesme pour avoir deshonorè mon chasteau.
Ein leüttenambt der neẅlichste käse-
krämer, oder höckenträger, hat sich vie-
ler vnnützen wortt, wie er den Schielischen
mittfahren wollte, vernehmen laßen,
vndt Wolf Resen wollen anfaßen,
Jch habe Napierschky hinauß ge-
schickt, seinem beginnen abzuwehren.
Es hat sich aber der Schnarcher eines
andern bedacht, vndt auf Straßberg zu, sich
gewendet, selb dritte, die vbrigen 12
pferde anderstwohin reitten laßen, si ce
n'est une feinte.
Mittwoch☿ den 9ten: October
Avis das man sich noch gewiß eines ein-
falß in Meißen, oder Francken besorget,
die Kayserlichen sich sehr stärcken, die
Schwedischen aber, vndt jhre adhærenten
sehr empeschirt sein, dörfte auch wol
einen Bannirischen sammelplatz in vndt
vmb Bernburgk setzen.
Noch expedirt, wegen der Berlinjschen zahlung,
wegen der abschickung<abfertigung> in Pommern, Item
an die Schwestern, nach Güsterow, Jtem: nacher
Magdeburgk meiner leütte, Gott geleytte Sie,
Jtem: nacher Bernburgk.
Die Rechnungen durchsehen.
Artzney eingenommen, <de Mechuacana <seu Rabarbarum
nigrum, ad expellendam altram
bilem> potio.>
Donnerstag♃ den 10ten: October
Escrit de bon anchre au President datè
hier au soir. Dieu vueille que le
desirè effect en reüssisse. De mesme
a Krosigk & a Hübener, par messagers
exprès. Homo proponit, Deus disponit.3
Der kleine ist gar vnpaß von schreyen
die gantze nacht vndt hat tormina. etcetera
Es incommodirt auch, Mejne freundliche herzlieb(st)e gemahlin,
gar sehr in ihrer Ruhe, vndt Jhre Liebden seindt
zimlich vnpaß, haben auch molestien
in mammis, etcetera etcetera etcetera[.]
Nota Bene[:] Jl semble qu'il y ait du charme, (Dieu
nous en vueille benignement preserver) veu
que l'enfant quoy que famelicq n'a voulu
recevoir le laict de la nourrice (quoy
que saine) nj mesme le propre enfant
de la nourrice n'a voulu recevoir son
laict quoy que bon, a ce qu'ils disent, &
mon enfant n'a aussy sceu reposer
dans le berceau, que l'on croit enchantè.
Dieu vueille descouvrir les impostures.
Aussy devant 2<1>½ ans & davantage
comme Erdmann fut nè, le laict
de sa nourrice luy passa inconti-
nent sans apparence quelconque,
mais par la grace de Dieu, & par
remedes en fin luy revint, & on
usa plusieurs remedes contre le charme ou
sourcelleries, ou enchantemens.
Menaces de Fürst August & de Bawyr,
avec leur execution, en cas que la contri-
bution n'ensuive, quj reste encores.
Freitag♀ den 11ten: October
<Fama et vita parj passu ambulant.>
Receu une tresmeschante, et
injurieuse lettre, par commendement
de Fürst Augustus, a Paulus, <addressèe de SonnenSch:b>
J'en ay mis en peine Madame,
contre mon grè, <mais forcè.>
Le laict estant du tout passè a la
nourrice (nous croyons par charmes)
il en a fallu prendre, une autre
& l'enfant s'appayse. Dieu le conserve.
A spasso fuora dopò desinare, a cavallo,
par passar la malinconia, ricevuta dal
torto di sta mattina, arrivatomj in iscritto.
höfliche antwortt von Schöningen, ou Madame
la Duchesse de Brunswyck se paint, d'estre
tout de mesme traittèe, comme moy. Nota Bene ses mots:
das man Dero Liebdens herren neben mich gleich tractirt,
ist wol eine böse manier (c'est a dire l'occupation
|| [[Handschrift: 158r]]
du chasteau de Bernburg comme celuy de Hessen)
aber man muß itzundt viel vber sich gehen
laßen, vndt mitt gedultt vberwinden, es wirdt
ia verhoffentlich eins mahls, müßen beßer
werden, die Fürstin zu Krannichfeldt wirdt
nu wieder in ruhe sein, denn gallaas
ist mitt allem volck nach Böhmen gangen,
Sonsten höret man von beyden armèen
nichts, etzliche meynen, es sollen wieder
tractaten vohr sein, Gott gebe doch
eines mahl solche die vns einen bestendigen
frieden bringen, denn das ist vns wol
das beste, denn ich sehe, noch schlechten
forthel4 den ein vndt <der> ander von hatt,
von dem mandat, da Dero Liebden von melden,
habe ich noch nichts gehört, Dero Liebden bitte
ich laßens mir doch eine abschrift von
zukommen, ich kan mir aber nicht einbilden,
das ein Fürst sein wirdt, so solchen parirt,
hat man nun so lange vor die deützsche
Freyheitt gefochten, vndt soll diß nun
der gewinn sein, so hette mans lieber
bleiben laßen, denn vom haüpt ist solches
|| [[Handschrift: 158v]]
"noch niemals begert worden, aber
das seindt die rechten Strafen darauf,
wenn mans sagen dörffte, wenn man
dem nicht wjll gehorchen, dem man
schuldig, so muß mans andern thun,
welche einen machen erkennen, was
man verachtet. Huc usque Herzogin von Braunschweig welche
gleichwol vernünfftig geschrieben,
vndt vmb ihrer qualiteten willen,
(insonderheitt da sie numehr ihre
Jugendtiahr abgeleget, vndt eines
großen Churfürsten Schwester ist,)
nicht zu verachten.
Es hat sich Gott lob vndt danck, mitt
Mutter vndt kindt, fein angelaßen,
der Allmächtige stärcke sie ferrner.
Plusieurs tristes pensèes, a cause des
contrarietèz innocentes que je souffre.
Paulus ist mitt seinen raysegefer-
ten von Magdeburg wieder kommen.
|| [[Handschrift: 159r]]
Der Allerhöchste seye davor gepreysett,
vndt bewahre ferrner mich vndt die mey-
nigen vor aller gefahr, <Vndt Schimpf,> es seye auf
raysen zu waßer vndt landt, alß
auch vornehmlich zu hause, vndt so
lange wir in diesem leben auf
diesem Jammerthal wallen, vndt wandern müßen.
Jtzt erfahre ichs erst, das der wagen
mitt den fischwahren vndterm Apfelberge
vmbgeworfen, par niaiserie du cocher,
vndt großer schade geschehen seye.
Malheur!
Nota Bene Nota Bene[:] Avis das die Schwedischen in
Nota Bene Schlesien, biß aufs haüpt geschlagen,
Nota Bene vndt ihrer 4 mille Mann geblieben, auch
Nota Bene der alte Graf von Turn gefangen seye.
Antwortt vom Marschalckh Krosigk
vndt vetter Johann Casimirn.
Nota Bene[:] Es jst heütte vndt gestern, ein
grawsamer Sturmwjndt gewesen.
Sonntag☉ den 13den: October
Jn die kirche: Dancksagung pour Madame
<zweymal.>
Confirmatio von Bernburg[,] von Groß Alsleben,
von Schönin Magdeburg etcetera der Schwedischen
niederlage in Schlesien. Gott gebe friede.
Pfarrer erinnert mich, das heütte
vndt gestern 8 tage, vngewöhnliche
Sturmwinde alhier gewesen, so
da pflegen schlachten zu denotiren.
Montag☽ den 14. October
Napierschky mitt Paulus vndt Sigmundt
vndt bereytter nach Bernburg[.] Dieu les garde,
avec 1200 ThalerThlr: &cetera
Confirmatio der Schwedischen Niederlage in Schlesien,
eroberung frankfort an der Oder, Croßen, etcetera[.]
Conjunction des Altringers mitt dem
Duca di Feria bey Costnitz, einfall
vndt schaden, in heßen, des Obristen Bönnig-
hausens, Niederlage des Sperreüters,
|| [[Handschrift: 160r]]
vndt 3 Regimenter, vndt daß sie zu Wien
so gefast, daß sie wollen das Vnus pastor
& unum ovile in kurtzem in Deützschlandt
solle werden.
Schelmereyen abermal mitt vnserer
Amme. Dieu les divertisse, & me
donne unefois repos de mes tourments,
<irraysonnables.>
Retour de Stoffel le lacquay avec
force lettres complimenteuses de Plötzkaw,
Calbe, Dessa, Coswigk, & Bretzsch, la ou
il a rencontrè Madame la Douairiere
de Lichtembergk en se retirant illecq a
cause de la guerre & de la peste.
Eiche m'a aussy escrit, & nonobstant
la defense, que je luy en ay faite, a
avancè chemin, vers Dresen[!]. Dieu
le garde de la peste, & des picoreurs.
Caspar Pfaw hiergewesen, attestant la
pusillanimitè des Swedois.
Nachmittags hinauß geritten.
Resolution de Madame de vouloir allaicter l'en-
fant elle mesme, que Dieu benje.
Dienstag♂ den 15den: October
Zeitungen, von Adolf Börstel auß Franckreich.
Wieder an ihn geschrieben, <heütte dato.>
A spasso andato fuorj, nel bel tempo.
Jch habe heütte alhier aufm Forwergke
hartzgeroda laßen proben des getreydigs
außdreschen in gegenwart, der Junckern
Röders vndt Bilaens, vndt der pagen
Rindorffs vndt Nostitzens. Der alte
Richter Caspar Pischel, ist auch mitt
darzu kommen, hat gegeben wie folgett:
Ein schock Sommerrogken, von der
breitte hindter dem Schloße, hat ge-
gegeben, 3 Schefel (Scheffel)schfl: 1 metze.
Ein schock gersten, von der breitte,
die Amptshufe genandt, 7 Schefel (Scheffel)schfl: ½ himpen.
Ein schock haber, von der großen
herren breite, hat gegeben 9 scheffel.
Ein schock haber vom Cunrodt
hat gegeben, 8 Schefel (Scheffel)schfl: vndt 1 himpen.
Gott gebe das wirs in der menge
wol genießen mögen.
Mittwoch☿ den 16den: October
J'ay sceu des terribles choses de la
chesne, que je n'eusse pas creu. Il
semble que Dieu me veut monstrer par
effect que je <ne> suis, qu'homme, & que luy
seul est scrutateur des coeurs. &cetera
J'ay disnè pour la 1ere: fois, avec
Madame en ses couches, puis qu'elle
s'est levèe aujourd'huy, en assèz bon
poinct, pour la premiere fois.
Grawsame vnthaten, homicidia vndt
parricidia so zu Bernburg scharf gestrafft
werden sollen, von außländern an andern
orten zwar verübet, aber durch Gottes
schickung alda ans Tagelicht kommen.
Jch habe die sententz nicht mildern wollen,
andern zum abscheẅ. Atrocia deljcta pu-
niuntur atrocibus poenis.
Meine gestrige pursche hat wieder
alhier proben genommen.
Ein schock winterrogken so am Apfelberge
gestanden, hat gegeben 3 Schefel (Scheffel)schfl:
Ein Schockßo: gersten, welches auf der breitte
vorm schloße gestanden, 6½ Schefel (Scheffel)schfl:
Ein schock zinßhaber, hat gegeben
5 Schefel (Scheffel)schfl: vndt ½ himpen.
Donnerstag♃ den 17den: October
Je suis demeurè hors de l'Eglise. <sceu cependant comme Iohann Schumann (suivant sa
coustume) a invehè que les principaulx
devoyent donner bon exemple aux autres.>
Causè avec Melchior Loyß de l'infidelitè du monde.
Pourmenades apres le travail de teste,
& bon lambicquement du cerveau.
Freitag♀ den 18den: October
Vnser kindt, ob es schon frisch vndt gesundt
zur welt gebohren, so scheinet es doch,
(wie wir vndt der Medicus darvor
halten) es seye bezaubert, dann alle
|| [[Handschrift: 162r]]
drey tage der Ammen die Milch vergehet,
alß numehr auch der vierdten geschehen, vndt
das arme kindt darüber verschmachten muß,
Gott erbarm sich sein, des armen würm-
leins, vndt vnser aller.
On soupçonne une femme de qualitè,<honneste condition,>
Dieu vueille, que nous ne facions tort a
personne, & descouvre la meschancetè. <Nota Bene Les terribles grimaçes qu'elle me
faysoit & a ma soeur Anna Sophia un de ces jours,
ne nous voulant en rien responder en plein
midy, quoy que nous la demandassions.
Elle ne permet a personne de se mirer
en sa prunelle de l'œil. Nota Bene[.]>
Jch habe das kindt mitt eßenspeise
laßen aufhalten, wiewol es große
gefahr auf sich hatt.
Elle a mis 9 sortes d'herbes
au berceau, ne voulant faire semblant
de les connoistre, & nous les avons fait
brusler.
L'enfant aisnè & celuy cy est inquitè
lors qu'elle est en la chambre de l'enfant,
|| [[Handschrift: 162v]]
criants, & ne pouvans dormir.
Jls disent, luy avoir veu faire des
signes de la croix, & dire des mots
entre les dents sur l'enfant.
Elle nous a addressè l'annèe passèe,
& ceste fois aussy, les plus pauvres
& meschantes nourrices, que l'on a
sceu trouver, comme si les femmes de
bien ne le faysoyent tresvolontiers,
dont il y a icy bon nombre, lesquelles
se l'estiment a honneur. Mais
ceste femme suspecte nous veut toujours ad-
dresser les femmes ou parentes de vo-
leurs ou mendiants. Dieu nous soit
en ayde & divertisse toutes meschancetèz,
& que nous ne nous trompions en nos opi-
nions.
Nechst einem innnbrünstigem gebeht, ist
vor zauberey guht, korallen zincken
am halse getragen, Jtem: corallenpulver
eingenommen, Jtem: Johanniskraut in
die stube gelegt, ein Jtem: ein licht brennen
|| [[Handschrift: 163r]]
zu laßen so von der Sonnen angesteckt
ist, wiederstrebet den bösen Geistern.
Man hat andere mehr sachen, Jedoch:
An deß herren segen,
Jsts alles gelegen.
Zeitung das die Niederlage der Schwedischen
in Schlesien, durch herren Schafgotzschen
geschehen, vndt alles geändert ist.
Jtem: daß die Schweitzer auch in den
harnisch gebracht worden, durch
die Schwedischen vndt Frantzosen.
Gott gebe vns friede gnediglich.
Samstag♄ den 19den: October
Vrgirt die Steẅren zu Ballenstedt.
Jn etwas linderung vndt beßerung,
mitt dem kleinen, Gott seye es gedanckt,
vndt gebe continuation. Amen.
Hà nevicato sta mattina, e tutto'l giorno,
per la prima volta, quest'inverno, dopo
haver fatto vento terribile sta notte.
perge perge
Avis: daß Cratz, nach dem er vermeinet,
seine gühter, von den Schwedischen wieder zu
bekommen, seye von den ChurCöllnischen
ertapt, vndt gefangen weggeführet
worden. Dörfte wol ein böß ende nehmen.
<J'ay> Sceu aujourd'huy, que madame ma Tante
de Cöhten auroit opinè de moy, (au millieu
de ses resveries) qu'il faudroit, que j'eusse
commis quelque singulier pechè, que
Dieu me punissoit si rigoureusement, &
qu'elle scavoit bien que i'estois fort in-
quietè & angoissè en mon esprit, & qu'il
me falloit autant souffrir, qu'ame vivante,
mais aussy, qu'elle scavoit, que j'avois
encores, la crainte de Dieu, & qu'il me
releveroit, & me donneroit bonne fortune.
Paul Ludwig revenu de Bernbourg, cum Naperschky,
Disparerj, ansietà, wiederligkeitt.
Begehren des general Banners, durch Werdern,
an Fürst Augustum man solle sich angreiffen,
|| [[Handschrift: 164r]]
vndt mitt volck, zur gegendefension
gefast halten. Er general Bannér lest sich in
Chur Brandenburgische bestallung ein.
Fürst Augusti mißhelligkeitt, daß ich ihm,
(in meiner injuriensache) so scharf geschrieben.
Jmputet sibj.
Sonntag☉ den 20sten: October
Jn die predigt <Du du eben du du, du seyest, was Standes,
du wollest, hohes oder Niedriges Standes.> etcetera Vormittags, aber
nicht Nachmittags, propter negociorum cumulum.
Follie ou malice de mes Conseillers,
quj me veulent donner tort, a cause de
la lettre escrite au Prince Auguste, & que je
luy devois envoyer deux personnes pour
excuser les mots quj l'ont touchè,
comme s'il me falloit requerir pardon,
d'avoir ressenty les injures receuës.
Montag☽ den 21. October
Paul Ludwig[,] Georg Knüttel in einer Calesche, 2 pagen,
1 knecht, 2 Mußcketiere zur confoy, nach
Ballenstedt geschickt geldt abzuholen.
Röder, 1 page, 1 knecht, 1 Stalliungen
zur roß, vndt 2 Mußcketiere mitt den wagen,
nach Bernburgk.
Bilaw, vndt den bereütter, nebenst
2 Mußcketirern, mitt meiner kutzsche
nach Quedlinburg das freẅlein von
Schömbergk, abzuholen.
Gott geleytte sje alle zu glück.
Vorgestern hat eine starcke trouppe
Reütter, meine leütte von Bernburg kommende,
angreiffen wollen, wie Sie aber ihre
resolution zur gegenwehre vermerckt,
haben Sie sich nicht vergreiffen dörfen.
Avis daß mir diese tage ein hüpscher
Rappe, welchen ich auch zum gestühte gebraucht,
im forwergk <zu Bernburgk,> vmbgefallen, Blejbe jch also vn-
glücklich mitt pferden.
Jo sono andato a spasso fuora, dopo desjnare, a
cavallo. <Accesso dj Herrmann Kristian Stammer.>
Avis von Caspar Pfau das das Bannirische Regiment,
auff halle commandirt ist, vndt durch die hartz-
ämpter marchiren werde, Jtem: es hette
hertzog Frantz Albrecht geschrieben, daß der herzogk
Nota Bene von Fridlandt, ein auge auf Magdeburgk hette.
Der herrvetter Fürst Ludwig, Schwedischer
Stadthalter, würde nechtsten Freytag, auf
hamburgk, mitt seiner gemahlin verraysen.
Es leßet sich ansehen, alß wann sonsten
djeses Für lande, diß iahr, wegen der
winterquartier schwehrlich werden verscho-
net bleiben, Er Caspar Pfau wüntzschet in seinem
avisschreiben an Paul Ludwig das wir nur leütte
bekommen mögen, bey denen wir verbleiben
können. Es dreẅen meinem antheil auch
Nota Bene die Schwedischen starck, mitt militarischer
Nota Bene executjon, weil ich noch 1400 ThalerThlr: restiren
soll. Er will das seinige einschicken, da-
mitt die armen leütte nicht weiter geplagt werden.
Bittet vmb ferrnere communication so et-
was auß dem Reich kömbt, morgen nach Gernroda.
Paul Ludwig der Secretarius ist Gott lob, mitt seinen
geferten, diesen abendt von Ballenstedt, glück-
lich wiederkommen, vndt hat 300 ThalerThlr: Steẅer-
gelder mittgebracht, also das ich numehr,
mille ThalerThlr: auf die Ballenstedtische Steẅer,
dieses termins, <Michaelis> weg habe.
Das freẅlein von Schömbergk, Thumb-
dechantin zu Quedlinburg ist auch mitt
meinen pferden, glücklich alhier, angelanget.
Dienstag♂ den 22sten: October
Avis: von Caspar Pfau es hette general Banner gerahten,
dje Fürsten zu Anhaltt, sollten ihre resi-
dentzen noch nicht quittiren, sondern den ferr-
neren verlauff, des krieges ansehen, etcetera[.]
Questo mj piace? Perche fuggir?
Nota Bene <Nota Bene Nota Bene[:]> Avis: das herzog von Fridlandt den alten
Nota Bene Grafen von Turn, (wieder aller Menschen
Nota Bene gedancken) vmb seines hohen alters willen,
Nota Bene auf freyen fuß gestellet, die beyden Du-
Nota Benebaldt aber vndt Oberster von Felß, seyen
Nota Bene noch gefangen. Großen Glogaw,
|| [[Handschrift: 166r]]
Nota Bene Francfurt, vndt Berlin solle der herzog von Fridland
Nota Bene inne haben, vndt Breßlaw auch oppugniren.
Nota Bene Lignitz, vndt viel plätze in Schlesien, haben
Nota Bene sich auch ergeben.
1 CentnerC: 24 Pfund (libra)℔: un sanglier gelifert.
Discorsj co'l Melchior Loyß della miseria presente.
Mà quilibet faber suæ fortunæ5.
Es hat grawsamlich heütte gestürmet,
vndt viel wirbelwinde gegeben, auch
geschneyet.
Rödern ist mitt seinen geferten, von Bernburg
wiederkommen, saget Brandenburgk seye
auch vber, vndt herr Schafgotzsch marchire
nach dem lande von Mecklenburg zu,
mitt 8 Regimenten, herzog von Fridlandt
marchire nach Böhmen zu, vndt galaas
nachm Voytlande.
Gestern seindt die parricidæ, homicidæ
vndt adulterj, zu Bernburg abgethan
worden, vndt <haben> ihrer grawsamen vnthaten
halber, (wiewol es außländer gewesen)
auch grawsamlich, andern zum abscheẅ, sterben müssen.
Mittwoch☿ den 23. October
Der <große> windt hat diese nacht durch,
zimlichc lange gewehret.
1 wildschwein außm Ballenstedter
Forst, hat gewogen 1 zentner 5 Pfund (libra)℔:
benebens einem Rehe.
Paul Ludwig wieder nach Bernburg, durch
Staßfurt.
hänßgen von Wallhausen wiederkommen,
cum notificatione der partiten Vriel Von Eichens alda.
Nota Bene[:] Partiten auch mitt dem Krannichfel-
dischen Kötzschaw. La fin couronne l'œuvre.6
Nota Bene <Nota Bene Nota Bene[:]> Discorsj mitt freẅlein A<nne> S<ofia> entre
autres de l'apprehension de quelque
jnfamie et indigne traittement, quoy
qu'innocent. Dieu m'en garde.
Fata possunt præviderj, non evitarj.
Les tyrans ne peuvent pas faire, tout
ce, qu'ils veulent.
Lettres au Duc de Friedland & a l'Electeur de Brandenburg[.}
Dieu vueille qu'ils passent seurement.
heütte habe ich einen großen Jsraelitischen
weintrauben, dreyerley gattung, gar
hüpsch gemacht, von Bernburg bekommen.
Sie haben in allem, nur gelesen,
diese weinlese, 59 Eymer, 33 Kannen (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k:
alß | 2 Eimer (Hohlmaß für Flüssigkeiten)E. | – Kannen (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k: | im Aderstedter Berge, |
– Eimer (Hohlmaß für Flüssigkeiten)E. | 15 Kannen (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k: | im Renniken berge, | |
5 Eimer (Hohlmaß für Flüssigkeiten)E. | 6 Kannen (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k: | in Doctor Tetensij berge, | |
2 Eimer (Hohlmaß für Flüssigkeiten)E: | 1 Kanne (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k: | im Küxberge, | |
36 Eimer (Hohlmaß für Flüssigkeiten)E: | 6 Kannen (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k: | Vrban Mötzsch <bey der ziegelhütten.> | |
4 Eimer (Hohlmaß für Flüssigkeiten)E. | – Kannen (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k: | in des Rahts
gewesenen bergen. |
|
10 Eimer (Hohlmaß für Flüssigkeiten)E: | 5 Kannen (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k: | Jm langen berge. | |
Summa |
59 Eimer (Hohlmaß für Flüssigkeiten)E: |
33 Kannen (Hohlmaß für Flüssigkeiten)k: |
Jst ein schlechtes gegen mille ia 1500 eymer, so wol eher gelesen worden. |
Attamen sit Dnj nomen Dominj benedictum.
Gestern seindt auch 5 compagnien Schwedische
Reütter, vmb Bernburg herümb, gelegen.
Der außgeschickte gesandte,
Eiche hat sich wieder eingestellett,
mitt höflichen schreiben, von Dresen[!], Pretzsch,
Deßaw vndt Koßwigk, etcetera[.] Der Chur-
fürst hat ihm große ehre erwiesen,
|| [[Handschrift: 167v]]
vmb meinet willen.
Zeitung: der diversion so herzog Berndt
machen soll in Böhmen.
Jtem: der conjunction der Schweitzer,
mitt den Schwedischen.
Jtem: noch ferrnerer tractaten, mitt
hertzog von Fridlandt.
Donnerstag♃ den 24sten: October
Jn die kirche.
Madame est sortie hier, pour la 1ere fojs,
de son logis au mien, Dieumercy, &
aussy aujourd'huy, en assèz bon estat.
Eichens præsenten besehen. Er hat einen <großen>
schönen pocal vom Churfürsten, vndt von
der Churfürstin <zu Lichtemberg>, ejnen fejnen Tisch-
becher, alles vbergüldet, vndt einen
demantring von vetter Casjmirn,
verehrt bekommen, diewejl er Sje zu
Gevattern gebehten.
Avis daß gestern 12 Reütter vom Schwedischen
Cantzler Ochsenstirn ankommen, welche ihr
patent vorgewiesen, des Jnnhalts, daß sie zu
Nota Bene extorquirung der im Ambt hartzgeroda
zurückd verbliebenen 500 ThalerThlr: contribu-
tion abgefertiget, im fall sie nun befänden,
das die vndterthanen, oder beampten
hieran saumsehlig gewesen, sollen sie sich
bey ihnen einquartiren, vndt von dannen
nicht wejchen, biß sie solches nachstands
fehig worden,
Jch habe es eylends mitt ernster revocation,
Eichen, so weggerjtten, avisiren laßen.
Jtzt erfahre ich, daß auch 8 Soldaten
von Fürst Ludwigen ins Ambt Ballen-
stedt geschickt, die execution
wegen Restirender contribution zu thun.
Jl m'envoye aussy, la quittance men-
songere d'Vriel Von Eichen pour Adrian Arndt Stammer.
Jtzt gegen die mahlzeitt, kommen die
10 executions Soldaten hieher, vnangese-
hen meiner Residentz, vndt Meiner
herzlieb(st)en gemahlin itzigem Zustandt, vndt
logiren sich in die Schencke. Ô affront
detestable! fait a un Prince, pour des-
honorer sa mayson, par le Prince Louys
mesmes & par son ordre, contre l'accord
Swedojs, auquel est comprins, le de-
falquement des fraix des passages,
& enlogements.
Zu Bernburgk, sollen auch welche,
eingefallen sejn.
Ô Dieu revenge moy, prens la querelle,
denn es geschiehete nur v[o]n Fürst Augusto
vndt Fürst Ludwigen also vnverwarnter
dinge, mich zu vberfallen, auß Teüfe-
lischem gifftigem neidt, vndt
mißgunst. etcetera O Gott räche es, Amen.
Die ordre hieher, lauttet also: <mutatis mutandis:>
Von Gottes gnaden, Ludwig Fürst zu Anhalt[,] Graf
zu Ascanien[,] herr zu Bernburgk vndt Zerbst, der
Königlichen Mayestät zu Schweden, Stadthalter in
den Magdeburgischen vndt halberstädtischen landen.
Demnach das Ambt hartzgeroda einen starcken
rest zur Anhaltischen contributionscassa schuldig,
darvon die Königliche Kammer, noch abzuzahlen,
vndt auch die guarnison in Magdeburgk zu vnderhalten,
Alß werden hiermitt kegenwertige Soldaten
dahin geschicktt, das der Amptmann seines
orts, dieselbe zu eintreibung bey den saümigen,
vndt rügkstendigen, zu gebrauchen, wie sie dann
befehlicht sein, nicht ehe von dannen vndt den seü-
migen örtern zu weichen, biß so lange Sie die
restanten eingebracht, vndt destwegen bescheini-
gung von dem Anhaltischen Obereinnehmer erfol-
get sey, darbey den Soldaten befohlen, das Sie
außer der gewöhnlichen spejsung, keinen vnfug
anrichten, oder andere exorbitantzien treiben
sollen, die vnkosten aber der speisung, nach wei-
sung der fürstlichen Regierung, sollen endtweder vber
die seümigen einnehmer, oder die seümigen
zahler gehen, Wornach man sich allerseits zu achten.
Signatum Calbe den 20. October Anno 1633.
<Loco Sigilli Ludwig Fürst zu Anhaltt: et cetera zehen Soldat[!]>
Nachmittags, hin nach Bernburg vndt
heütte in der finstern nacht, zu Warmb-
storf pernoctirt, nach dem ich zu
Ascherßleben eine weile vorm Thor
warten müßen, aber hernacher durch
Bürgemeister[!] Müllers courtoysie alles wol
wieder einbracht worden.
Samstag♄ den 26sten: October
Diesen Morgen, nach Bernburgk.
Mitt negromonte den præsidenten berichten
laßen: 1. der execution Soldaten halber.
2. Vriel Von Eichens facinora. 3. Wie es gemejnt,
wegen der 200 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, vndt mille ThalerThlr:
so Bannern zu præsentiren. 4. Nova.
vndt andere schlechte incjdentia.
Responsum[:] 1. die Soldaten, von den resjdenzen,
wegzunehmen, vndt auf den dörfern, mitt
nottürfftigem vnderhalt, biß die contributiones
oder abrechnungen ejnkommen, zu versehen.
Fürst Augusts displicentz darüber. Soll auch Fürst Ludwig
|| [[Handschrift: 170r]]
darümb geschrieben haben, gar scharf.
2. Vriel Von Eichen herundter zu citiren, August Arndt Stammers
<falsche> original obligation meinet wegen zu begehren,
Jtem: des pfarrers befreyung, vndt alles
auch wegen der eingehobenen contribution zu
begehren<inquiriren,> vndt ihn Vriel Von Eichen alhier in
arrest zu nehmen.
3. Die 200 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, vndt mille ThalerThlr:
dem general Banner, sollen vom lande vndt
von der contribution, nicht aber von der herrschaft
genommen werden.
4. herzog von Fridland seye zurückf nach Schlesien
zu, ezliche örter noch zu occupiren. habe
zwar frankfordt besezt gelaßen, aber Berlin
seye nicht eingenommen. Werde auch
wol nach Böhmen zu, gehen, weil herzog
Berndt alda in des Kaysers landen, eine
diversion will machen.
Lamentj M<ärtin> Schmidts Ambtmann alhier zu
Bernburg daß ihn heütte der Oberste Sparem-
berger so iniuriose tractirt. Jch hette
|| [[Handschrift: 170v]]
denselben zwar in arrest nehmen laßen
wollen, wann er nicht schon hinweg gewesen
wehre. Er hat am vergangenen Montag
in meinen alhiesigen Ambtsdörfern
schändtlich vbel gehauset, vndt weil
es Märtin Schmidt geklaget, Fürst Ludwig
hat er ihn heütte im durchraysen
mitt schmähworten in præsentz vieler
leütte vbel tractirt, auch gesagt, was
er nach dem Stadthalter Fürst Ludwig frage.
Der præsident hat ihme zwar hernacher
einen scharfen verweiß <davor> gegeben.
Also tractiren Sie mich, verderben meine
Aembter, <Schmähen meine bedienten[,]> prügeln vndt verwunden gar
wie geschehen die vndterthanen, nohtzüchtigen
die wejbsbilder, schätzen das geldt den leütten
abe[!], vndt vber das alles will man die
contribution richtig vndt vervoll haben.
Darzu seindt an itzo die commercia gesperret,
alle kähne vndt fehren an der Elbe hinweg-
genommen, auch also daß man nicht nach Zerbst
|| [[Handschrift: 171r]]
kommen, vndt das getreydig zu geldt machen kan.
Zu Magdeburg werden auch schiff vndt getreydig
von den Schwedischen offizirern, zu proviantirung
der festung (wie Sie sagen, aber revera ihre
eigene schinderey vndt monopolia zu treiben)
verarrestiret, also das die commercia gantz
gestopft sejn, vndt die armen leütte vbel
daran, können nichts zu gelde machen.
Ein Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gerste gilt an itzo alhier zu Bernburg
7[,] 8[,] 9 ThalerThlr: drüber nicht. Jnterim will
man zur contrjbution geldt haben, vndt legt
noch darzu executionSoldaten in die ämpter
also das wir ärger, als pawren vndt
Sclaven tractirt werden. Gott seye es ge-
klagt, der beßere es. Jch mag wol sagen
mitt David: laß mich nicht zu schanden
werden, denn ich trawe auf dich7, Bewahr
mich für vnehre, denn ich dich anruff herre.8
Es sitzt an itzo eine Fraw alhier, so
zaüberey ist beschuldiget, hat sich greẅlich
martern vndt peinigen laßen, aber fast
ohne entpfindung, vndt nichts bekennen wollen.
Sonntag☉ den 27sten: October
Paul Ludwig vmb Vriel Von Eichen willen, verschicktt, <nachm hartz.>
Vormittags, in die Alte Stadtkirche gefahren,
vndt darinnen, Magister Davidt Saxen, predigen
hören, weil der Superintendens kranck ist,
ihne Saxen auch mitt mir eßen laßen,
als den ich zuvor nie gesehen, noch gehöret.
Nachmig
Der Præsident, vndt sein vetter9, seindt
auch bey mir geblieben, vber den Mar-
schalck vndt meine Junckern Napierschky
vndt Bilaw.
Nachmittags Paulußen seinen vatter,
den Ludovjcum, auch in der alten
Stadt, gehöret.
Avis: das Oberster Sparremberger,
sich mjtt seinem Regiment Reütter in
meine dörfer quartirt, Palberg, Poley,
vndt Lattorff, so Fürst Ludwigs ist. Jch habe hi-
nauß geschicktt, Bilawen, etcetera[.] Der Oberste
Sparremberg hat mir laßen viel guts sagen,
vndt ist gar sehr discret gewesen.
Montag☽ den 28. October
<Vriel von> Eichen meinen (von nun an) gewesenen Raht,
vndt haüptmann zu harzgeroda, welcher auf
gesterige eilende erforderung erschienen,
habe ich durch den Præsidenten vndt Schwarzen-
bergern, auch durch den Marschalck alhier
zu Bernburgk, auf meinem hause in arrest
nehmen laßen, darumb dieweil er crimi-
na falsj begangen, 1. Ein blancquet, da-
rauf er des pfarrers Leüthnerj begnadi-
gung vndt befreyung seines guhts, ad
dies vitæ, schreiben sollen, verwechßelt,
vndt von Adrian Arendt Stammern,
100 ReichsthalerRthlr: vndter meiner handt, (me jn-
scio) wjeder meinen willen, aufgenommen,
in 14 tagen wieder zu restituiren, so aber nicht ge-
schehen, vndt hatt hingegen, jn sejnem Nahmen,
auff meinen <vorgewanten> befehl (quasi vero) dem
Leüthnero, ejne viel amplifizirtere
befreyung, auf <Sich vndt> seine kjnder10, wiederfahren
laßen, welches ein summum facinus jst.
2. So hat er etzliche Monat contribution ange-
griffen vndt den armen leütten zu præjuditz, vor
|| [[Handschrift: 172v]]
Sich selbst behalten, auß dem Ambt harzgeroda.
3. 100 ThalerThlr: verlaügnet, die die heetfeld
wein in meinem Nahmen zu Sangerhausen
von Doctor Trjllern gekaufft ohne mejn wißen,
vndt willen. Auch viel andere lose händel
mehr.
Die ersten beyde auflagen, welche ihn
höchlich graviren, hat er nicht laüg-
nen können, wiewol er tergiversirt.
Jch habe den Præsidenten[,] Schwarzbergern,
den Marschalck vndt Magister Davidt
Saxen beym Mittagseßen behalten.
Nachmittags Eichens schrejber Wolf
abhören laßen.
Melchior Loyß vndt Paul Ludwig seindt den abendt
von harzgeroda ankommen, mitt mehreren
inquisitionaln so Eichens schelm-
stück graviren.
Schreiben von Madame vndt von Leiptzigk[.]
Zeitung von Leipzig das Bautzen von den Kayserlichen belägert
seye, herzog von Fridlands volck, wieder von frankfordt an der Oder,
zurückh gegangen, vndt herzog Berndt wolle
|| [[Handschrift: 173r]]
mitt 15 mille Mann jn Böhmen einfallen, eine diver-
sion zu machen.
Als heütte Melchior Loyß vndt Paul Ludwig von
harzgeroda mitt eingezogener information,
wegen Vriel Von Eichens imposturen, wiederkommen,
haben Sie Endorff vndt Staßfurtt
im feẅer gesehen. Zu Staßfurt soll
Wartemßleben ein stall von Reüttern,
die er nicht quartieren wollen, sedulo
angesteckt sein worden, Jst aber endtlich
nach dem er abgebrandt, das feẅer
gelöscht worden.
Dienstag♂ den 29sten: October
Supplication von Eichen, außm arrest,
darinnen er mich, vmb Gottes barm-
hertzigkeitt willen, bittet, ihn der
schmach zu benehmen, auch vmb sejner
vnerzogenen kinder11, vndt freündt-
schafft willen, promittirt alle selbst be-
gehrte caution vndt beßerung.
Ja, wenn es sein ernst wehre.
Jch habe heißen den gnadenpfenning[!], von ihm nehmen.
An den Obersten Sparremberger geschrieben,
wegen satisfaction der injurien
auf meine beampten außgestoßen,
vndt restitution der ablaten
den vndterthanen.
Paulj meines Secretarij vatter, der
Diaconus in der alten Stadt, hat mitt mir,
zu Mittage gegeßen, vndt Nachmittags,
habe ich mitt ihme conversirt.
Supplicatjon von Eichen, in subjectissima
forma, Jhn des arrests zu erlaßen, etcetera[.]
Jtem: an den Marschalck Erlach, jhme,
ein gut wortt, bey mir, zu verleyhen.
Zeitung: daß alles voller volcks, zu Wittemberg,
von den ChurSäxischen liege, vndt da herumb.
Wegen Vriel Von Eichens sachen, noch deliberirt.
Die beyden Troten vorbescheiden, wegen
ihres kirchenbawes, zu hecklingen,
vndt ihre gravamina wegen einquarti-
rungen vndt durchzügen angehöret.
Mittwoch☿ den 30. October
Jn die kjrche vorm berge, des Winsij
predigt anzuhören.
Vriel Von Eichens supplicatio an Schwarzenberger in demisissima
forma.
Nach 9 vhr vormittags, mitt dem Marschalck
vndt meinen Junckern, gen harzgeroda.
Vndterwegens zu Warmstorf kalte Küche.
Meine herzlieb(st)e gemahlin, kjnder, vndt Schwestern,
in gutem zustandt gefunden, Gott lob,
auch dem freẅlein von Schömbergk,
Thumbdechantin zu Quedlinburg zugesprochen.
Donnerstag♃ den 31. October
Expeditiones nach Bernburgk, vndt
mitt dem Marschalck Burkhard von Erlach conversirt
von anstellung der kindttaüffe etcetera[.]
Avis von Doctor Trjller, daß der wein zu
Sangerhausen, auch auf meinen nahmen,
von Eichen, erhandelt, da ich doch, kein
wortt, darvon gewust[.]
Zeitung daß Schmolenßkow, vom König in Polen endt-
setzt, vndt ein hartes Treffen darüber,
mitt den Moßkowitern geschehen.
Jtem: daß der Türcke dem Polen, den
frieden auffgekündigett.