Avjs: von Bila von Reinstedt, daß die subditj
albereitt 105 ThalerThlr: alda, erlegen müßen.
Avis von Türckhammer das der Rittmeister von<Clauß>
<Jürge> von Vitinghof den leütten zu Frosa glejchsfalß viel
geldt abschätzt.
Aviß: das zum Neẅdorf auch Reütter ejngefallen,
von Stollberg auß.
Nachmittags bin ich zu des Amptmanns mühle geritten,
welche Peinerts vor diesem gewesen.
Avis vom Braitenstein, daß der <werderische> commandant
aldar vom <Schwedischen> Major zu Stollberg bedröẅet worden, wo
er nicht das quartier in güte würde raümen,
ihn herauß zu schlagen.
<Mein bruder ist herkommen.>
Mein bagage auß Frankreich ist auch per hamburg angelanget.
Zeitung daß der friede zwischen dem Könjg jn Pohlen,
vndt GroßTürgken geschloßen, etcetera[.]
Avis von Bila diesen abendt, das Sie von Reinstedt
nacher hecklingen aufgebrochen, haben aber Mentzen,
(weil er sich vor ejnen cornet bestellen laßen,
vndt nicht bleiben wollen) vmb 114 ReichsthalerRthlr:
geschätzet.
Sonntag☉ den 2. November
Offre meines bruders Fürst Friedrich zur brüderlichen freundlichen ver-
gleichung. &cetera <wjll auf etwas gewißes gehen, vndt
die Rechnungen sehen.>
Zweymal in die kjrche.
Montag☽ den 3. November
<Eschange de Rabe von Reithorn, page de mon frere, contre mon petit Matz Röder. Dieu m'y donne bonheur.>
Avis daß zu Neẅdorf vndt in den versetzten pfandt-
schillingsdörfern, die von Stollberg auß, Schwedische
einquartirungen continuiren vndt das große præjudiz
so darauß erfolgen kan.
Meilenm. | |
Nach heym durch Schiela gefahren, alda zu
Schiela ich vergebens fischen laßen, weil nur iunge brut vndt ezliche wenig leichkarpen im Teich gewesen, seindt in allem |
2½ |
Zu heym viel querelas wegen einquartirung gehört.
Dienstag♂ den 4. November
Nach Schöningen, zur hertzoginn von Braunschweig.
Durch Großen Alßleben, alda kalte küche gehalten.
vndt zu Schöningen pernoctirt, auch wol gehalten
worden.
Vndter andern ehrerbiehtungen seindt mir abends
die schlüßel vom hause in mein losament gebracht
worden, durch den Major1, vndt ich habe das wortt
Anne Sofie gegeben.
Mittwoch☿ den 5. November
Alhier zu Schöningen bey gutem losament, tracta-
tion vndt conversation der herzoginn still gelegen.
Donnerstag♃ den 6. November
Meilenm. | |
Verrayset wiederumb zu Großen Alsleben
kalte küche, alda Caspar Pfaw di ritorno vom general Banner der ist mitt vnß content, vndt hat, das volck auß allen meinen dörfern abgefordert. hat auch satisfaction wegen Fürst Iohann Casimirs rayse nach Dresen[!]. |
3 |
Auf den abendt nach Ballenstedt | 3 |
Summa: |
6 Meilenm: |
Meilenm. | |
Vollends wieder nach harzgeroda
Auf dieser rayse nach Schöningen seindt mir von meinen kuzschenpferden den 6 grawen Stuhten, zwey aufstößig worden. |
1 große |
Schreiben von der Regierung Vndt von Schwarzenberger[,]
Jtem: von herzog Wjlhelm von Weimar gratulatorisch
zum iungen Sohn.
Avis: wie die Schwedischen, in Bernburg dominirt,
vndt großen muhtwillen verv̈bet, auch in des
Præsidenten hause, gar vornehme befehlichshaber, nicht
gemejne Soldaten. Jch dencke Sie tummeln sich also
exorbitanter noch vor ihrem ende, vndt scheiden eines
theilß, mitt einem stanck abe[!]. Gott seye mitt vnß,
vndt bewahre vnser landt, vor ferrnerem vnglück.
Victorio Christopherus Ludovicus, meines
Secretarij vatter, vndt Diaconus zu Bernburgk, hat
die Jahrzahl in meines kindes nahmen, also gefunden:
VICtorIo AMeDeo VIVat eX Voto patrIs.
oder aber:
VICtorIa a Meo Deo. (Anno: 1634)
Nota Bene Es ist heütte ein Antvogel aufm Teiche vorm Schloße gelegen,
der hat 19 schöße2 auf sich thun lassen, also das man
|| [[Handschrift: 178r]]
gesehen bescheidentlich die federn von ihm stieben,
ist nicht aufgeflogen, auch nicht todt blieben, welches
wir vor ein portentum halten.
<Schwester Loysa, ist nach Bernburg[.]>
Schreiben von Pirna: Jtem: von Graf Maximilian von Trauttmansdorff
gar höflich, <Jtem: vom Löbzelter, <wegen <verhoften> progreß des frjedens.>>
Jtem: gratulationes vom Churfürsten vndt Churfürstjn zu Brandenburg
zum iungen Sohn, <Jtem: von Landtgraf Wjlhelm.>
Avis von Sigmund Conrad Deuerlin Von Falkengrunds brudern von Leiptzig, daß er
vor 14 tagen von Breßlaw geschrieben, daß es ihm vnmüg-
lich seye fortzukommen, dörfte sich nicht vndterstehen, etwas
wichtiges von sich zu schreiben, Er hat sich von dar zu
waßer nach Franckfurt begeben sollen, aber weil
daßelbe sehr klein, vndt die Croaten zum öftern
durchsetzen, hat ers nicht wagen wollen. Er erwartett
aber zu Breßlaw die Briegischen gesandten3, mitt
welchen er sich auf Dresden machen will. Darumb
sie ihn stündtlich zu Leiptzigk erwarten. Huc usque
der avis. Jch besorge aber dieweil die Briegischen
gesandten albereitt sollen fort sein, er werde
es versaümet haben, diese occasion. Gott helfe
doch ihm, vndt meinem hinterlaßenen bagage
wieder zu mir, daß alles glücklich vndt wol, zu
rechte kommen möge. Amen.
Avis: das ob schon dje Schwedischen Stollberger auß
den pfandtschillingsdörfern außgezogen, sie dennoch
baldt wiederzukommen gedroẅet, auch salvaguardien
vndt ihr bagage darinnen gelaßen.
Jtzt i<g>egen abendt spähte, schreibt mir vom Braitenstein
der Werderische corporal zu, wie das der Major von
Stollberg daselbst einquartiren laßen, vermeinet
Sie wollen sich das quartier nicht abdringen laßen,
erholet sich bescheidts, weßen er sich zu verhalten.
Schreiben von Johann Augustus von der Aßeburgk,
von Amfurtt, darinnen er sich endtschuldiget den
angesetzten termin zu acceptiren.
Jch habe ihm debito modo antworten laßen.
Nota Bene Jn die kirche: Nota Bene[:] So gebt dem Kayser was des Kaysers ist.4 etcetera
Avis daß zu Braittenstein[,] Tanckeroda vndt Neẅdorff
sich die Schwedischen de facto einquartirt haben.
Dernier effort, de la mauvayse prison icy au
chasteau, conclu par Laurent le Polacque.
Montag☽ den 10<ten:> November
Die angestellete iagt fuchsiagt zu Ballenstedt,
ist wegen stargken windes, vndt schneewetters wieder
zurücka gegangen.
Avis von Caspar Pfau daß feldtmarschalck Banner
Fürst August vmb einnehmung 2 Regimenter zu roß zu-
geschrieben. Banner hette heütte alle Obersten
von der jnfantery nach halle beschrieben, Jst vn-
gewiß ob er wieder zurückb nach Egelen oder
auf Erfurdt werde. Er Caspar Pfau wundert sich, das die
Reütter zu Stollberg des Feldtmarschalls ordonnantz nicht pa-
riren wollen, wie auch, daß sich die Werderischen
Soldaten, solcher ordonnantz zu wieder, ihr quartier
nehmen laßen. Minden soll am vergangenen dinstage
mitt accordt vbergangen sein.
Zeitung auß Mecklenburg daß Otto Preen, Meines Schwagers
daselbst, vornehmster Raht, vndt andere mehr personen,
etwas geschwinde, mitt todt abgegangen.
Dienstag♂ den 11ten: November
Nota Bene Somnium: wie eine Schwangere fraw, ich in
einer kirche (darinnen ich mitt den schwestern
gestanden) leütten sehen, Man hette dieselbe pro
venefica gehalten, gestalt dann Meine Fraw-
Mutter Selige welche selber auch in schwangerer aber
frölichen gestaltt hervor kommen, vndt mitt vnß geredet,
darvor gehalten, vndt geklagt, wie Sie Jhrer Gnaden
selber possen gemacht, <Baldt darauf wehre Tygern5>
|| [[Handschrift: 179v]]
<ein poße, widerfahren, durch incantesimo, daß er sich vberwerfen müßen, <& me
ne destaj.>>
Disparerj colla Madama stravagantj:
Klagen vndt lamentj der armen leütte auß den
versetzten pfandtschillingsdörfern, weil Sie die Stoll-
bergischen mitt geldtschatzungen plagen wollen.
Bitten vmb schutz.
Avis von Caspar Pfau daß die friedenstractaten zu Dresen[!],
gantz rückgängig vndt nichts davon zu hoffen. Jtem:
so schickt er eine <andere> ordinantz, so Fürst August außgewirckt,
vom general Banner, die Stollberger <Schweden> abzutreiben, dahin
ich Ernst Rödern mittgeschicktt. Gott gebe zu glück.
Vnnütze schreiben von herzog Wilm<helm> von Weymar,
an meine herzlieb(st)e gemahlin, vndt will sie nicht zahlen.
Begnadigung so ich Caspar Pfau ertheilet, auf 40 iahr,
mitt 5½ hufen landes laßguht, im Stift Gernro-
de so Doctor Gericke vor diesem gehabtt.
Avis von Bernburg daß der Obrist Werder den Capitän Kalitzsch,
mitt seiner compagnie will anhero, jn die pfandt-
schillingsdörfer schicken, auf mein begehren.
Madame n'a sceu impetrer, de Wolfenbüttel
des saulvegardes, a cause de la mesfiance
du gouverneur leans.
Jch habe nach Schöningen geschrieben, <an die hertzoginn.>
hochzeitt brief von herzog Johann Christian von hollstein, mitt dem
freẅlein von Delmenhorst.
Jtem: Schreiben auß dem hagen vndt von Orange.
Napierschky hat mich vmb dimission angesprochen,
will zu bruder Fritzen, sein capitän leütnant zu werden.
Bila hat meinen consenß erlanget, sich zu verhey-
rahten, d'icv des 3 Roys en un an, Dieu aydant, <mitt
einer Röderjnn.>
Cüno hahn, Levins Sohn ist
anhero kommen auß Mecklenburg[.] Jl dit que mon cousin
le Prince Casimir, est de retour a Dessa de Dresen[!], & que
la paix y est concluë, <de quo valde dubito adhuc.>
Mon portier jcy, s'en est fuy, <pour des causes d'incontinence.>
Melchior Loyß berichtett, das Capitän Kalitzsch vom Werderischen
Regiment mitt seiner compagnie ankommen, vndt in die pfandt-
schillingsdörfer vertheilet worden. hatt etwan
ein 30 knechte beysammen gehabtt.
Zigenhorn vndt Lachs, wollen alle bergwercke
haben im bezirck meines alhiesigen Territorij,
vndt die helfte der Silber, anderst wollen sie nicht
einschlagen.
Los cavallos son andado sono and
Meine alte vndt junge pferde habe ich lassen hinauß
reitten.
Donnerstag♃ den 13. November
Avis von Caspar Pfau daß der herrvetter Fürst Augustus geschrieben,
es wehre der frjede zu Dresen[!] richtig vndt honorable,
Ein wolf jst geschoßen worden, von hanckeln.
Jtem: 4 Rehe von hanckeln vndt Türckhammer sejndt
zur hofstadt gelifert.
Freitag♀ den 14den: November
Conversè avec le juge6 de Güntersperghe. Nota Bene[.]
Caspar Pfau hat mir 50 ThalerThlr: lehnwahren geschickt durch Rindorf.
Schreiben von Johann Löẅ de dato Wien vom 8. ⁄ 18. October
referirt sich auf seine vorige vom 1. ⁄ 11. vber Nürmberg[!]
gesandt, Jtem daß Deẅerlin, vndt sein Sohn Johan wehren
2. ⁄ 12. September von Wien aufgebrochen. habe aber diese beyde
posten noch nicht bekommen.
Zeitung daß der friede zu Dresen[!] gewiß geschloßen.
Noch briefe von Orange vndt von Adolf Börstel[.]
Zeitung daß der Monsieur in Franckreich dem
Könige gar angenehm gewesen, vndt mitt ihme
gäntzlich außgesöhnet seye.
Jtem: daß die Frantzosen ihr volck noch herüber schigken.
Jtem: daß ein lottringischer Soldat, so den König in Frankreich er-
morden wollen, ertapt, vndt verbrandt worden seye.
Ernst Röder, ist vom Brejtenstein wiederkommen, von
dannen, wie auch auß den andern pfandtschillingsdör-
fern die Stollbergischen Schweden, heütte aufgebrochen,
weil Sie die Bannerische ordonnantz, vndt die
Werderische einquartirung gesehen, vndt sich ohne
zweifel beförchtett, ich würde Sie heraußer
schlagen.
Ludwig Knoche so mitt vetter Casimir zu
Dresen[!] gewesen, vndt schon gestern acht tage wieder-
kommen, nach Deßa mitt Jhrer Liebden (sans m[!]'en avertir
personne) hat mir allerley relation gethan, vnter
andern auch daß es mitt den friedenstractaten noch in
weittem felde wehre.
Jch habe nach Paris an Adolf Börstel vndt nach Orange
an Christoph Burggraf vnd Herr Zu Dohna[,] an Lieuwe van Aitzema im hagen geschrieben.
Schwester Louyse vndt meine pursche ist von Bernburg
wiederkommen, wie auch Aßeburgk, vndt Knoche.
Samstag♄ den 15. November
Conversatio mitt Knochen.
Avis daß der major von Stollbergk vndt die zu
Neẅdorf vndt Tanckeroda liegende Reütter
contremandirt, biß er bey Stallhansen gewesen.
|| [[Handschrift: 181v]]
etcetera
Capitain Kalitzsch bey mir gewesen, <Jtem: Caspar Pfau[.]>
Caspar Pfau hat<hanckel hatt> Ein<en> hirsch gelifert hat gewogen 173 Pfund (libra)℔:
Die FrawMuhme von Krannichfeldt, jst herkommen.
Sonntag☉ den 16. November
heütte hat Meine herzlieb(st)e gemahlin dero kirchgang
gehalten, aufm Sahl, vndt Magister Sax Superintendent zu
Cöhten geprediget.
Nachmittags bin ich in die kirche gefahren, mitt
ein par Schwestern.
heütte wirdt mein Bruder Fürst Friederich,
mündig, vndt benandtlich 21 Jahr altt.
Zeitung wie das königliche beylager zu Coppenhagen, so gewal-
tig[,] stadtlich vndt prächtig abgelauffen, alß bey
keiner <solchen> occasion, jn hundert iahren, mag sejn erhört
worden.
Der Superintendent Magister Daniel Sachß, hat von
mir sejnen vndterthänigen abschiedt genommen.
heütte habe ich ein mandat laßen publiciren,
wie man sich bey itzigen laüften mitt buß-
fertigem leben, vndt wandel, in k hochzeitten,
kindttaüffen, vndt kleidungen etcetera insonderheitt auch
|| [[Handschrift: 182r]]
an predigten in den Schencken, wein[-], bier[-] vndt
brandteweinhaüsern verhalten soll.
Dieweil die FrawMuhme noch alhier, so haben
wir Jhrer Liebden mitt conversation, (so gut wir ge-
kondt,) die zejtt vertrieben.
Aßeburgk weggezogen, <apres avoir prins congè de moy.>
Adolf Thylo von Vitzenhagen, mein gewesener
kammerpage, so mir numehr in das<vber> Sechs iahr, auf-
gewartett, hurtig, munter, vndt fleißig gewesen,
weil er zum Obrist leutnant Pletze <Seinem Schwager> verrayset, vndt
mitt ihm fortziehen soll, hat von mir, seinen
gnedigen abschiedt bekommen, aber weil er
noch nicht mündig, vndt nur 18 Jahr altt, habe ich
ihn nicht wehrhaftig machen wollen. <Je luy ay fait present
de 30 Dalers; & d'un
bel habit. et cetera et cetera et cetera>
Napierschky habe ich den Pollnischen wallachen verehrt.
hinauß spatziren geritten.
Es sejndt vom Neẅdorf Schwedische herein geritten,
haben tumultuirt, vndt einen bürger schätzen wollen,
weil er auch ein gut alda hatt. Ernst Röder aber,
hat es vndternommen, vndt Sie haben müßen vmb schön
wetter bitten.
Schreiben von Bruder Fritzen, der begehrt den
pfarrer alhjer, den Leüthnerum von mjr, zum
feldtprediger.
Jtem: schreiben vom Mjlagjo, von Dresen[!] auß,
aber dilatorisch. etcetera
Songe des 2 mille Pistoles (spanische Goldmünze)pjst: d'Espagne recues de Brüsselles, par
aventure, a Amsterdam; de latfeur, puis qu'ils
appartenoyent a Son Altesse de la flotte Indienne.
Schrejben von Lejptzjgk, vom Sigmund Deuerlin von Falkengrund welcher zu
Lejptzig ankommen, avec le jeune Jean Löẅ. Jtem: schreiben
vom hertzogk von Brigk.
Donnerstag♃ den 20. November
Den Johannem Leüthnerum, hieroben, aufm Sahl predigen
laßen, da dann die Fraw Muhme fleißig zu-
gehört, vndt ihr die predigt wolgefallen lassen.
Jch habe ihn auch besprochen wegen bruder Fritzens.
Er hats alles in meinen willen gestellett.
Der Rohtschimmel den ich Ernst Rödern geschencktt,
|| [[Handschrift: 183r]]
ist vnversehens vmbgefallen.
Es seindt heütte 50 pferde vom Obersten Kniphausen,
zu Schiela gelegen.
Schreiben vom Aisma, proponirte versur. <vndt wie die herren Staden, durch mein begehren, so irritirt seindt worden, daß Sie nichts drauf antworten
mögen, ia auch herr Stahlmann Fürst Ludwigs abgeschickten<r>
destwegen schlechten bescheidt bekommen, da er
doch von meinen sachen nichts gewust, <&cetera[.]>>
Rex Franciae hat 12 mille Mann, den deützschen vnionisten
verwilliget zu vndterhalten, vndt 500 mille Livres tournois₶: nach Metz
geschicktt, will mitt Spannien brechen.
Schreiben vom Fürsten Augusto[.] <Nota Bene[:] Penetrativitè was ich von Wien habe.>
Fürst Augusto geantwortett, gar moderate & insensiblement.
Disputationes, mitt der FrawMuhme ihrem hofprediger.
Ankunfft des Stallmeisters von Sonderßhausen, <will zum
general Feldtmarschall Banner.>
Samstag♄ den 22. November
Gestern seindt die Stollbergischen Schweden, von Neẅdorf
vndt Tanckeroda auch aufgebrochen, nach dem Sie den leütten zjm-
lichen dampf angethan, vndt mich dadurch auch schlechtlich respectirt.
Forteilhaftigkeitten, so ich alhier wegen der Beampten,
vndt vogelstellens, auch sonsten erfahren.
Sonntag☉ den 23. November
Jn die predigt zur Stadtkirchen <mitt den Schwestern>, mittlerweile daß
Schwarzburgische vndt Meiner herzlieb(st)en gemahlin frawen-
zimmer, wie auch die Fürstinnen selber, hieroben
aufm Schloß, in einer Stuben, den Schwarzburgischen hofprediger
predigen laßen, vndt bey ihme auf lutrisch communiciret.
Zeitung daß 4 Regiment dem Landtgrafen von heßen,
seindt abgeschlagen worden.
Nachmittags, haben wir allesampt, den Schwartzburgischen
hofprediger, <Magister
Antonius
Mylius
genandt,> hören predigen, in dem gynecœo, vndt
er hat gar feine dona concionandj.
Der Oberste leütnant Bawyr, ist herkommen, hat sich
aber gar zu spähte anmelden laßen.
Sonntag☉ den 23. No Montag☽ den 24. November böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Ricreazione de' discorsj, con Madama dj negromonte,
Sdegnj dj fräulein eleonora per la zia Madama Augustag coperta dj calumnie.
Ritorno Thomas Benckendorfs von Leiptzig hier sera, <cum Leone insano.>
Zeitung daß 4 Regiment ChurSächsische von den Kayserlichen geschlagen
worden. Jtem: daß die Kayserlichen Abgesandten von Pirna
naher Prag verrayset, auch der Landgraf weggezogen, vndt
der friede in sehr guten terminis stehe. &cetera
Baltzer Myhe nach Gaterschleben, verschicktt.
30 ThalerThlr: an gelde, 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rogken, 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, 7 schafe,
24 malder holz, etcetera kost vor sjch Vndt sejnen Jungen, soll
man den<m> Neẅen hofmeister offeriren. &cetera Jtem: futter
auf 2 pferde. Mais il ne se contente pas de cela, veut
avoir davantage, & divers accidents. &cetera &cetera &cetera &cetera
Zeitung daß der Stillestandt zwischen den Kayserlichen vndt
ChurSäxischen <biß auf den 5. Januarij> gemacht, auch der friede biß auf Kayserlicher
Mayestät ratification geschloßen, vndt die Kayserlichen
Gesandten von Pirn auß, gar solenniter abgezogen
seyen. Da pacem Domine, in Germania nostra.
Die Frawmuhme von K Schwartzburg jst wieder mitt
den ihrigen7 verrayset, <naher Quedljnburg vndt Schöningen.>
Mon enfant Erdtmann recommence a estre indispost;
Dieu le vueille preserver par sa Sainte grace.
Mitt dem Schulmeister Vogt, habe ich geredet, Soll
morgen gebe gott sein officium scholasticum wieder anfangen.
Paul Ludwig ist von Bernburg wiederkommen. Præsident jst noch vnpaß.
Leßet mir sagen, der friede wehre zwar biß auf ratification
geschloßen, aber deßen Artickel alle mitteinander,
wehren auf Schrauben gestellet. &cetera
Donnerstag♃ den 27. November
Die FrawMuhme so wol alß auch die hertzogin
von Quedljnburg haben mir sagen laßen, der friede in Meißen,
wehre mitt dem Kayser usque ad ratificationem geschloßen,
Jtem: es wehre gar gewiß (sed vix credo) daß her-
tzog Berndt mitt dem Frantzösischen volck hette die
Kayßerlichen vberfallen, 48 fahnen bekommen, die infanteria
geschlagen, gantz zertrennet, vndt was sich nicht vnder-
gestellet, niedergemachtt, der König in Vngern hette
selber einen tödtlichen schuß bekommen, vndt erst auf
heilbrunn, hernacher auf Neẅburgk sich retirirt,
herzog Bernhardt ferrner nachgesetzt, vndt die Kayserlichen
zum andern mahl geschlagen, darümb dann alles
Kayserliche volck auß dem Reich vndt auß Böhmen,
solle zusammenziehen. Dieses alles soll auß franckfurt,
Nördtljngen, Weißemburgk, heydeck, Dünckelspiel,
Rotenburgk, confir <vndt> Leiptzigk, confirmirt worden sein.
Predigt gehöret, welche der Diaconus alhier zu
Bernburgk hartzgeroda verrichtett.
Songe comme les pages de ma femme auroyent portè le
dueil, mais les miens non! (Nota Bene[:] gardèz vous du mois de 9bre.)
(Jdus Martij8, ils sont venus, <voirement> mais non passèz encores)
Baltzer Myhens relation, daß des herrn von Schwarzenberg
schuldtpost noch nicht liquidum quid, weder zu halle, noch zu
Erxleben, noch zu Gaterschleben, habe also kein glück mitt den
holländern, vndt ihren helfershelfern.
Der Stallmeister Oberhaüpt, von Sonderßhausen, ist
wieder hiedurch paßirt, vndt hat mir diesen abendt, vor,
vber vndt nach der mahlzeitt zugesprochen. Sein ca-
merade aber, der Merlaw, Bannirischer Stallmeister,
hat kein Quartierj bekommen, weil sein paß verdächtig alt
gewesen, wiewol es hernachmalß beßer gedeüttet worden.
Jch bin heütte, zum ersten mahl, mitt der wüntzschel-
ruhte vmbher gegangen, nebenst Ejnsiedeln, vndt
dem Amptmann Melchior Loyß, vndt Daniel Wal-
tern, welchem sie allein geschlagen, den vnß andern
aber, nicht schlagen wollen.
Offres de Balthasar Pelbek de me faire present, des 900 ThalerThlr:
apres la mort, des enfants, de ses enfans9.
Zeitung daß dem gewesenen Administrator im Ertzstift Magdeburg
sollen auß demselben iährlich ad dies vitæ 12 mille ThalerThlr:
gegeben werden, wie auch was er die 3 iahr hero zur Neẅ-
stadt vndt Wien verzehret, Sonst soll das Ertzstift des Churfürsten von
Saxen Sohn, vberlaßen sein, <wann friede wirdt.>
Samstag♄ den 29. November
hanß Loẅ, vndt Rab a Reithorn, haben bey Baltzern
heütte anfangen müßen zu reitten lernen.
Brandt a la cuysjne. <Ritorno dj Giovanni Schumann von
der hildeßheimer gefährlichen Straßen.>
Gegen abendt, auf der krahenhütte, habe jch zum
erstemahl einen Stoßvogel geschoßen.
Sonntag☉ den 30. November
heütte ist der erste Advent, da fähet sjch der
Geistlichen vndt aller frommer Christen kircheniahr
aufs neẅe wiederumb an, Gott seye es gedanckt,
daß wirs erlebet haben, der helfte vnß ferrner
mitt gnaden hindurch.
Nota Bene[:] Songe de la conversation & voyage par la Boheme
& Noremberg avec le Grandchancelier de Swede
Oxenstierna, non sans grandes disputes, Jtem:
de la fertilitè des mines d'argent d'Hartzguerode,
& de 30 quintaulx <d'argent> que Melchior Loyß avoit fait emmener
par gehring pour faire vendre, sans conter les autres
grosses masses de metaulx que j'aurois veu.
Jtem: la grande quantitè de brebis quj se seroit
ramassèe dans un grand estable, renva<e>rsant
plusieurs hommes, non sans grande risèe, & la mienne
part risèe particulierement horsmis d'un vieux berger
lequel auroit fort pleurè de ceste confusion, & mes
|| [[Handschrift: 186r]]
Oncles mesmes, n'en eussent pas estè trop contents.
Predigt gehöret vor: vndt Nachmittags.
Schreiben von Paul Ludwig vndt citation aufn djnstag.
Avis de la mesjntelligence de Fürst Iohann Casimir par faulx
rapports. Ô mesdisance!
Werders Regiment, soll au abgefordert, hingegen
aber, des Amirals Regiment, ejngeleget werden,
in dieses Fürstenthumb, <gestalt dann 70 Mann, albereitt zu
Waldaw liegen, obschon die Wederischen
vor Donnerstag♃ njcht aufbrechen wollen.>
Mitt Jacob Schwartzen zum erstenmahl conversirt.
Er ist ejn Rivierischer kopf, <vndt wol zu gebrauchen.>
hanß Ludwig Knoche, jst alhjer gewesen zum Nachtjmbiß,
aber der caplan beyde mahlzeitten, vndt die iehnigen,
so gepredjget haben, iede mahlzeitt, et cetera[.]