Jn die predigt, Ern Andræ Winsij.
Bey der mahlzeitt, M ist mejn bruder Fürst Friederich,
der Marschalck Erlach, hanß Ernst Börstel,
Curtt Börstel, Münchaw, Röder, vndt
der Winsius, zugegen gewesen.
Risposta von beyden herrnvettern,
gestern von Fürst Augusto[,] heütte von Fürst Ludwigen,
daß Sje alhjer heütte gegen abendt, erscheinen
wollen.
Conversationes mitt Winsio, vndt darnach
mitt dem Superintendenten Magister Conrado Reinhardo.
Raht gehalten, Meine herrenvettern Fürst August vndt Fürst Ludwig
nebenst meinem bruder Fürst Friedrich vndt mir, in gegen-
wartt henrich vndt Dietrich Werders, Jtem: des
præsidenten[,] Jtem: hofmeister Schillings, hanß Ernst Börstels,
vndt meines hofrahts Schwartzenbergers.
Fürst August proponit, höfliche offerten, seine<vor Sich,> vndt seinen
herrn bruder, alß beyde jnterponenten, vndt verordnete
executorn des Testaments. Vermahnung zur einig-
keitt, darinnen vnser hauß bißhero florirt, Modus
tractandj, wirdt bedachtt. Das Testament wirdt verlesen,
durch Georg Friedrich Schwartzenbergern.
Heinrich Börstel[:] Jch vndt mein bruder hetten schon das Testament agnos-
cirt, verharreten darbey. Waß klar nicht zu dispu-
tiren. Dependentia aber wegen mutation der zeitten, vndt cir-
cumstantzien, davon zu tractiren. Conservatio status be-
stünde in unitate, conservatio familiæ & subditorum.
Norma seye testamentum, die tractaten leichte,
aber von hoher jmportantz, consequentzen wegen der subdivi-
sion. Mentem & voluntatem Testatoris, müste man
ansehen. Solche beßer erklären: nemlich Kayßerliche Pri-
vilegij der Theilung halber. Alle feuda regalia sollen vn-
theilbar sein, vermöge Fridericj constitution1, aber der
observantz wegen, permittitur contrarium, nemlich die
thejlung in jnfinitum, was einmal divisibile, dividitur
in jnfinitum. Jus primogenituræ hette zwar Son Altesse Selige<herrvatter>
<Sehliger> nicht einführen wollen, aber die subdivisiones modificjren.
Sonst köndte die Religion vndt Staadt in diesem lande,
nicht erhalten werden. Wenn ein ieder eine absonderliche Re-
gierung hatt, 6 Regierungen, im Fürstenthumb, so
alle anß Kammergericht können appelliren. Man
würde dem Reich, vndt dem lande schaden. Vorzeitten
wehre es viel ein ander djng gewesen. Jhrer viel
haben in cælibatu gelebt, Ritter vndt Pfaffen
worden. Feudum commune soll alleine bleiben da-
mitt keine caducitet von einem begangen werde,
|| [[Handschrift: 211r]]
&cetera vndt man darüber das feudum verliehre.
Wann ChurSachsen die Stifter bekähme, dörfte es Tren-
nungen geben. Compactatsachen. Remotior vetter-
schafft, als brüder oder nahe freünde. Corpus & digni-
tas des Fürstenthumbs, Staadt, religion.
Eine Regierung, oder gesamptes hofgericht. Dissidia
componiren. Separationes, subdivisiones, evitiren.
Corpus & dignitas sollte indivisibile aber doch com-
municabile bleiben. Leges fundamentales
huius principatus nicht vmbzustoßen. 1. Jura episcopalja
Territorialia, appellationis, Ritterlehn, Ritter-
dienst, Regierung nicht zu theilen, solle ein corpus
individuum bleiben, iedoch communicabile.
2. Gesampten onera so auf dem antheil haften,
alß da seindt: wiederkäufliche zinsen, Schwestern depu-
tata, hernvatter Seliges schulden, Fürst Ernsts schulden, Regie-
rungskosten, diß seindt indivisibilia.
3. Ob wir vnß ad tempus zu accordiren, wegen itziger
laüften, oder haüptsächlich zu tractiren? Concordia
necessaria.
hans Ernst Börstel gehet auf den receß, vndt meine ap-
probation, Jtem: concordiam fraternam, Stellet alles
den interponenten anheim zu proponiren.
Schwarzberger. Concordia; Modus tractandj, indivisibi-
lia erstljch, darnach divisibjlia. Fürst Christian[:] mens Testatoris.
henrich Werder. Viel 100 Jahr hero zwar getheilt,
Nun aber hette herrvatter Seliger anderstwohin gesehen. Jndi-
visibile das landt vndt Regierung, aber die fructus
gleichmeßig. Oberster Werder conformirt sich mitt
dem Præsidenten vndt bedanckt sich wegen der confi-
dentz zu Seiner person, daß er gleichsam ein interpo-
nent sollte mitt sein. Conformirt sich &cetera[.]
Fürst Christian[:] Concordiam amat, Mens Testatoris, Jndivisi
bilia von divisibilibus zu scheiden.
Fürst Friedrich Item: Fürst Ludwig[:] jnconveniens nicht auß der acht zu
laßen, mitt den vielen Regierungen. Gesampt hofgericht
wegen der justitzien sachen, anzustellen. Diß antheil in spe-
tie betreffend die jndjvisibilia vorzunehmen erstlich, dar-
nach zu den andern schreitten. Fürst August concludit.
Jch stelle die indivisibilia aufzusetzen, patruis
anheimb, vndt will Sie alß dann ferrner erwegen.
Fürst Friedrich begehrt eine sonderung derer posten, welche incur-
riren in die kammerrechnung, Amptsrechnung, vndt
begräbnüßrechnung Fürst Ernsts sehliger. Will dem testament
stricte inhæriren, vndt gleich theilen, weil Fürst August vndt
Fürst Ludwig noch am leben. Wüste nicht, ob er den krieg
continujren köndte, müste auf etwas gewißes
gehen, vndt wollte mir nicht gerne beschwehrlich
sein, hette Gott angerufen, der hette es ihm aber
|| [[Handschrift: 212r]]
noch nicht in sinn gegeben, sich mitt geldt abfinden
zu laßen. Bähte, weil er mündig, ihn nicht
länger aufzuhalten. Dieses haben mir die pa-
truj angezeigt, darauf habe ich respondiert Jch wollte
die designationem onerum zwar distinguiren
laßen, aber doch sollten Sie Fürst Friedrich dahin halten, daß
ers agnoscire vndt sich mitt mir vergleiche.
Modus divisionis, (weil Fürst Friedrich sich ia nicht will
lencken laßen) ist schwehr, 1. wegen abganges der
jntraden, alß holtzcontract &cetera[,] 2. wegen verschrei-
bung des leibgedinges hejmb, vndt assignation
an Ballenstedt im fall es manquirte.
A meridie: post discessum des Obrist leutnants hanaw
seindt patruj wieder zusammen geseßen, in
den tractaten fortzufahren. Fürst Ludwig perorirt,
vndt saget Fürst Friedrich referirte sich aufs testament[,]
will zum ersten, meinen vorschlag nicht
verstehen. Die difficulteten betreffend hat sich
Fürst Friedrich schriftlich erkläret, wegen beyder erregten
objectionen, des dotalitij, vndt abgangener holtz-
nutzungen. Jst neben der herren vettern meynung schrift-
lich aufgesezt worden, nemlich wegen wechsels
mitt harzgeroda oder Bernburg[,] Jtem: den zugang der schäden
oder abgangs an den holznuzungen zu erstatten.
Der ChurSächsische Oberste leütnant hanaw ist zu
Mittage, bey vns gewesen, vndt hat allerley
mitt vnß tractirt.
Abermalß raht gehalten, wje gestern abendt,
wegen der bevorstehenden, wichtigen friedenß-
handlung, vndt außfertigung der patenten et cetera[.]
bFürst August proponirt in der friedenshandlung
1. An Pirnische tractaten
zu acceptiren.
2. Modus dissolvendj
fœderis, mitt Schweden,
vndt den 4 oberkraysen.
3. Modus acceptationis
pacis.
Ad 1. Heinrich Börstel[:] die puncta vber alle maßen
schwehr, æquilibrium aufgehoben, nichts
als interitus vnsers hauses vndt vndter-
thanen zu besorgen, si ex duobus malis, minus non eligimus,
Christi exempel nach, da er saget, wie man einen krieg
soll anfangen, vberschlagen, oder friede machen. Ad 2. Alle fœdera,
dje vmb friedens willen aufgerichtett, seindt sempiterna.
Aber cessante bello, cessirt auch fœdus. Exempel der venedi-
ger, wie Sie mitt dem Türcken accordjrt anno [15]72
ex inevitabilj necessitate, vndt daß Sie die socij nicht
schützen können. Oxenstierna hat vnß vorm Jahr deserirt,
vndt selbst gleichsam loß gesprochen, wie sich die
ChurSäxischen einquartiret. Dem <general> Banner vndt 4 ober-
kraysen, solches zu notificiren. Ad 3. Wir sollten
der ander nach Brandenburg sein, den frieden zu accepti-
ren. Eventualiter einen schluß zu nehmen. Vnser
|| [[Handschrift: 213r]]
hauss hette auf den frieden votirt iederzeitt, sich
aller extremiteten endthalten. Legation an Chur Brandenburg
vmb zu erfahren, wie ers machen wolle.
Crackeel mitt vetter Fürst Iohann Casimir vndt accordt;
<durch Fürst Augusts interposition.>
Tractaten mitt dem Obrist leutnant hanaw[.]
Obrist Werder, conformirt sich zwar, mitt acceptation
des friedens. Man solle sich aber nicht <damitt> præcipitiren.
sondern erst sehen, obs der Kayser selber ratificirt
hette. Communicatio mitt Chur Brandenburg[,] heßen, vndt andern.
Daß wehre aber das allerärgste, daß man seine religi-
onsverwandten gantz sollte abbandoniren,
vndt wieder sie krieg führen vndt contribujren
helfen.
henrich Werder: ChurSaxen habe recht, daß er den
frieden geschloßen, denn derselbe sonsten, zu weitt-
laüftig worden wehre, wegen außländischer
potentaten, vndt herümbschigkungen &cetera da doch
die erklärung gegen den 15. ⁄ 25. Februarij müste einkommen.
An ChurSachsen zu schreiben, an pax vom Kayser ratificirt?
hofmeister Schilling, Nolentes volentes müsten wir wol
den frieden acceptiren. Mitt ChurBrandenburg vndt Mecklenburg zu
correspondiren, huius rej gratia, Jtem: Milagij ferrnere relation
von Dresen[!] erwarten.
Doctor Müller: Chur Sachsen hette ex duobus malis minus eligirt,
vndt wegen des vorgegangenen treffen vor Nördtljngen,
schließen müßen. Wers nicht acceptiren wirdt, nach be-
schehener notification, der wirdt vor fejndt gehalten werden,
Es wirdt vns nichts entzogen, durch diesen frieden,
Pfaltz vndt andere haüser, zwar werden graviret.
|| [[Handschrift: 213v]]
Andern zum præjuditz, nichts zu bewilligen. Vmb ferr-
nere communication zu bitten. Endtbrechung der alliantzen,
nicht præcipitanter. &cetera
Fürst Friedrich[:] Wann Chur Brandenburg vndt der NiederSächsische Krayß, diesen
frieden eingienge, möchten wirs auch thun. Den Schwedischen
es offenhertzig zu communiciren. Schreiben an ChurSaxen.
Fürst Christian[:] Jch rahte treẅlich, man cunctire nicht, mitt
dem friede, ie eher ie lieber darzu thue. Jch wejß
von keiner alliantz mehr alß von der Königlich Schwedischen,
welche personal gewesen, vndt sich selber dissolvirt.
Von der alliantz mitt den 4 Oberkrayßen, weiß ich
nichts, vndt ist die erste auch an meinem ortt, nur
gezwungen werck gewesen, auch nicht von ihnen
gehalten worden. Dancke Gott, daß er einmahl
vnser gebeht erhöret, vndt die gemühter der Poten-
taten zum frieden gelencket.
Fürst Iohann Casimir[,] Fürst Ludwig[,] Fürst Augustus conformiren sich, & concluditur:
biß auf morgen gebe gott den schluß zu differiren.
den frieden, (wann er gewiß) einzugehen, patenten
außzufertigen, dem Churfürsten zu schreiben, communication
mitt Schweden; auch wegen dissolvirung der alliantz,
offenhertzig, zu thun, Communication mitt Brandenburg[,] heßen,
Lünenburg, &cetera[.] Künftigen Sontag soll man, gebe gott zu Deßa sein,
vndt Alßdann, den endtlichen schluß nehmen.
Zeitung das die festung Vdenhejm oder Philipsburgk, von den Kay-
serlichen vberrumpelt, vndt die deützschen darinnen niedergehawen
worden, die Frantzosen aber quartier bekommen.
Mittwoch☿ den 4. Februar
Predigt gehört zum anfang der fasten.
Fürst August ist wieder kommen, <von Plötzka.>
Schreiben von Madame vndt vom Aisma, auß
hollstein, vndt Altemburg vnd Leipzigk.
Die herrenvettern, als interponenten, haben
ferrner tractirt, zwjschen mir, vndt mejnem
Bruder, vndt es hat derselbige sehr hart an
sich gehalten, will nichts remittiren, da ich
doch albereitt viel nachgegeben. Gott helfe
daß alles wol abgehe.
Nota Bene[:] Fürst Friedrich schreibt an ChurSaxen, vndt offerirt
seine dienste, da er doch noch nicht resigniret
gehabtt.
Difficulteten wegen vnserer tractaten.
<ThalerThlr:> | <Groscheng:> | <Pfennige (denarii)d:> | ||
Fürst Friedrich kriegt endtlich | 5038 | 16 | 10½ | an harzgerode. |
1027 | 12 | – | in daßelbige Ambt,
verwandte beßerung. |
|
Nota Bene[:] Es werden die | 1000 | – | von den landtschaftzinsen. | |
Aempter, in dem |
7066 |
ThalerThlr: |
4 Groscheng: |
10½ Pfennige (denarii)d: Summa huius. |
kommen.
ThalerThlr: | Groscheng: | Pfennige (denarii)d: | ||
Jch bekähme | 7344 | 12 | 9½ | an Bernburgk. |
zu vndterschiedlichen
außgaben: |
632 | 16 | – | eingewandte beßerung,
in selbiges Ampt. |
5079 | 18 | 4½ | an Ballenstedt, Jtem: | |
6 | 3 | 10 | eingewandte beßerung. | |
13063 <ThalerThlr:> |
3 Groscheng: |
[0] Pfennige (denarii)d. |
hievon muß ich abzahlen:
<ThalerThlr:> | ||
240 | von 4 mille capital an meinen ehegeldern. | |
150 | Allmosengelder. | |
1000 | kostgeldt den freẅlein. | |
3000 | Regierungskosten | |
<Groscheng> | ||
78 | 18 | Röderische zinsen. |
10 | – | provision dem alten Reitschmidt |
12 | – | vor die arme Schulknaben. |
200 | – | i<J>ährliche contribution. |
4690 | ThalerThlr: | 18 Groscheng: Summa huius: |
ThalerThlr: | gute Groschengg: | |
Abgezogen verbleibett: | 8372 | 9 |
ThalerThlr | Groscheng: | Pfennige (denarii)d: | |
Ermangelt noch zu erfüllung der | 7719 | 11 | 6¼ |
Die helfte des verbliebenen Rests der 15438 ThalerThlr:
23 Groscheng: ½ Pfennige (denarii)d: nutzung, nach abzug der onerum belauft
sich auf 7719 ThalerThlr: 11 Groscheng: 6¼ Pfennige (denarii)d:
Die iährlichen onera auf dem antheil haftende
belauffen sich auf 9750 ThalerThlr: 14 Groscheng: 1 Pfennig (denarius)d: Darzu
werden deputirt 5060 ThalerThlr: 5 Groscheng: 3 Pfennige (denarii)d: landt-
schaft zinßen, vndt 4690 ThalerThlr: 18 Groscheng: obenspecificirt.
Es werden aber: 15438 ThalerThlr: 23 Groscheng: ½ Pfennig (denarius)d: getheilt,
wie vorgemeldet, vber die 8750 ThalerThlr: 14 Groscheng: 1 Pfennig (denarius)d:
Dann die gantze Summa Jährlicher intraden des
Bernburgischen antheilß, belaüft sich, auf die
24189 ThalerThlr: 13 Groscheng: 1½ Pfennige (denarii)d, wie
Sie anno 1603 vndt 1606 angeschlagen.
Mein Bruder Fürst Friedrich will mir vor ein Sechtzig
holtz, ein wispel Gersten geben, vndt also vor 10
Sechtzig[,] 10 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: nach Ballenstedt da ichs begehre, des
wildprets halben, will er sjch mitt mir, freundlich
brüderlich vergleichen, vndt wol bezeigen. Die
Eichelmast in den Ballenstedtischen vndt Gernrödischen Forsten,
bleibet bey selbigen Aemptern. Der aufge-
schwollenen extraordinariorum schulden halben, hat man sjch
jns künftige, zu vergleichen, wann dje rech-
nungen abgelegt. Alles fraterne zu componiren.
Doctor Tetensij, Rennikens, vndt Pansens weinberge,
Fürst Friedrich zu vberlaßen, gegen die 653 ThalerThlr: 6 Groscheng: 7¾ Pfennige (denarii)d:
trügen kaum, 70 Gulden (florenus)f: oder ThalerThlr: ein jahr lang, da ich
doch bey 1300 ThalerThlr: dem anschlage nach, fortheil
hette.
Nach dem alles, durch Göttljche verleyhung,
fraterne & amice componirt, worden, vndt aufm
pappier vollnzogen, hat mir herrvetter Fürst Augustus
im nahmen sein vndt Fürst Ludwigs die anzeige ferrner
gethan, glück vndt Gottes segen gewüntzschett,
zu brüderlicher einigkeitt, mich vndt meinen
bruder vermahnt, vndt daß wir der observantz
vnsers hauses nach, <zu stehter festhaltung> einander einen handt-
streich geben sollten, welches alles in guten
terminis, mitt gebührender dancksagung geschehen.
Darnach seindt Sie wieder von einander gezogen,
die alten herrenvettern, vndt der Oberste Werder,
auch andere rähte, nach dem sie vns, viel glück
gewüntzschett. Jch bin mitt Mejnem bruder,
Fürst Friederich, alhier zu Bernburg geblieben, vndt
haben vnß mitteinander, in einigkeitt ergetzet.
Gott gesegne vnser guht auf beyden theilen,
reichlich vndt vielfältig, ihm zu ehren, vndt
zu vnserm, vndt der vnserigen aufnehmen.
A meridie mitt Schwartzenbergern raht gehalten:
Mühlengebeẅde vndt Schäferey zu erbawen.
Residentz zu Bernburg lustig in friedenszeitten, wegen
vieler commoditeten, auch rähte vndt Regierung.
Schwehr aber, von wegen mangel an holtze vndt fuhren,
vnordnung der ablager, suspicionen, wo man sich an
der contribution bezahlt macht, paßiren vndt zuschlag der
soldatesca. Anfang der hofstadt zu Ballenstedt zu machen,
¼ iahr lang, damitt man in die eingezogene ordnung
komme. Paul Ludwig hette keine lust mehr zun rechnungen, wollte
lieber alhier zu Bernburg bleiben, bey vatter vndt Mutter,
bey regirung vndt Ambtssachen. Thomas Benckendorf alß ledig, ersparte
mir zu hofe 1. Paul Ludwigs kostgeldt vndt wohnung. 2. den copiisten,
weil andere schreiber in der küche vndt Aemptern vorhanden.
3. Jtem: etwas an der Besoldung, wann er 60 ThalerThlr: vndt
den Tisch zu hoff hette. Meine hofkammerrechnung
|| [[Handschrift: 216r]]
köndte durch des küchenschreibers handt gehen.
Georg Schumann nach abgelegter kammerrechnungen baldt nach
Johannis, darzu die beampten anzuregen.
Paul Ludwig an Georg Schumann stadt
Nota Bene[:] wiederkäufliche zinsen, die man nicht
gibt, wie es damitt zu halten?
Davidt Tappen die geldtbesoldung zu augiren. Meßegeldt.
Johann Schumann auf den Waldawer hof, 80 ThalerThlr: iährlich
vor kostgeldt, vndt alles, hofmeister vndt Raht,
so ledig an stadt Kötzschawes. Einen vom adel
so qualifizirt, an Stadt zweyer.
Ajuto di costa in Polonia a me &cetera[.]
Mitt henrich Werdern, vndt Milagio reden,
wegen der hollandischen Sachen.
Nota Bene[:] Caspar Pfaw; resignir: oder abdanckung.
Wir besorgen vnß gar sehr, wegen des all-
sehr dick gefrornen eyßes, zu einer elle[,] zu
1½ elle, ia zu 2 ellen, wann die eißfahrt
bey eingefallenem Tawwetter gehlingen
gehen möchte, es dörfte die Salebrügke al-
hier zu Bernburg einen stargken Stoß leyden.
Gott bewahre vnß vor vnglück vndt schaden,
nach Seiner vätterlichen gühte vndt wolgefallen,
vndt laße vns doch o nicht gar verderben.
Manna eingenommen 2 loht, alhier zu Bernburgk.
Mein bruder Fürst Friederich ist nach Calbe gezogen.
cTheilungs Zettel.
Zwischen herrn Christians vnd herrn Friederichs ge-
brudern fursten zu Anhalt, perge fürstliche fürstliche gnaden gnaden
1. Seindt die nutzungen des furstlich Bernburgischen Antheils
in furstbruderlicher Theilung Anno 1603 vnd 1606 æsti-
mirt vnd angeschlagen, wie folget,
Thalerthl: | Groscheng. | Pfennige (denarii)d. | |
7344 | 12 | 9½ | Ambt Bernburg, hier zu |
632 | 16 | – | Zins von 10545 Thalerthl: in dieses Ambt nach furstbruder- licher theilung eingewanten beßerung alß 375 Thalerthl: – – Vor einen Anger zu Lesewitz 30 Thalerthl: – – Vor einen Morgen groß von Fricke Sandersleben 480 Thalerthl: – – Vor Bansen 450 Thalerthl: – – Vor Doctor Detensij 200 Thalerthl: – – Vor Rennicken weinberge 9010 Thalerthl: – – Vor die brucke vnd andere des Raths gutere |
5079 | 18 | 4½ | Ambt Ballenstedt, hierzu |
6 | 3 | 10 | Zins von 102 Thalerthlr. 14 Groscheng. 4<9> Pfennige (denarii)d. in daßelbe Ambt ein- gewandt beßerung, an einem garten zu hoym am hauße |
5038 | 16 | 10½ | h<A>mpt Hartzkeroda, hierzu |
1027 | 12 | – | Zins von 17125 Thalerthlr. 19 Groscheng. 9 Pfennige (denarii)d. in angeregt Ambt ein- gewanten beßerung, alß 13639 Thalerthl: 4 Groscheng. Vor Wolf Dieterich Röders holtzung vnd andere zubehör 2924 Thalerthl: 6 Groscheng. vor Hans Wolf Ernst Röders holtzung vnd zubehör 411 Thalerthl: – – Vor Wilhelm von Hoyms holtzun[g] 100 Thalerthlr: – – Vor 20 Morgen holtz Valtin Welbe[r] 26 Thalerthl: 6 [Groscheng.] – Vor 6 Morgen holtz von hanßen Valin zu Steinbrueck 25 Thalerthl: 3 [Groscheng.] 9 [Pfennige (denarii)d.] Vor 5¾ Morgen holtzung vom Richter2 zu Stangeroda, |
5060 Thalerthl: | 5 Groscheng | 3 Pfennige (denarii)d. | Landschafft zinßen, |
24189 |
13 |
1½ Pfennige (denarii)d. |
Summa huius |
Von obgesetzten 24189 Thalerthl: 13 Groscheng. 1½ Pfennige (denarii)d. werden
zuförderst die auf diesem Furstlichen Antheil hafften-
de gemeine onera, abgezogen, wie hernach speci-
ficiret[:]
Thalerthl: | Groscheng. | Pfennige (denarii)d. | |
2337 | 20 | 1 | An Jehrlichen wiederkeuflichen zinßen von 46592 Thalerthl.
18 Groscheng. Capithal |
240 | – | – | Von 4000 Thalerthl. An furst Christians fürstlichen gnaden Ehegeldern Capital |
24 | – | – | Hempo von den Knesebeck von 400 Thalerthl: Capitahl |
150 | – | – | Von 2500 Thalerthl: Capitahl Almosen gelder |
60 | – | – | den furstlichen Freulein von 1000 Thalerthlr Capitahl vor
Silbergeschier |
2500 | – | – | Der furstlichen Freulein Jehrlich deputat vnd kostgelt |
3000 | – | – | Regierungs kosten |
78 | 18 | – | Röderische zins von 1500 Gulden (florenus)f. Capitahl |
12 | – | – | Doctor Schröters Seligen wittib von 200 Thalerthlr |
10 | – | – | Jehrliche prouision den Alten Reitschmidt |
12 | – | – | fur die Armen Schuelknaben zu Duch |
200 | – | – | Jehrliche Contribution |
126 | – | – | Zins herrn Presidenten hausfrauen von 2100 Thalerthl:
Capitahl, welche an die Landschafft gelder verwisen, |
8750 Thalerthl: |
14 Groscheng. |
1 Pfennig (denarius)d. |
Summa der onerum |
Dieselbe von obgesetzter Summa
abgezogen, verbleiben zu theilen,
15438 Thalerthl: 23 Groscheng. ½ Pfennig (denarius)d.
Die 8750 Thalerthlr: 14 Groscheng. 1 Pfennig (denarius)d deren auf dem furstlichen Bernburgischen
Antheil hafftenden onerum, neben noch 1000 Thalerthlr welche Furst Friderichs
zu Anhalt perge fürstliche gnaden zu erfullung dero zugetheilten Erbportion Jehrlich
abzutragen seindt, werden folgender maßen zubezahlen angewiesen,
<Thalerthl.> | <Groscheng> | <Pfennige (denarii)d.> | |
2337 | 20 | 1 | Wiederkeufliche zinßen |
1500 | – | – | Furstlicher Freulein Deputata ohne daß kostgeld |
1000 | – | – | Furst friederichs fürstlicher gnaden |
126 | – | – | herrn Presidentens haus frauen zins von 2100 Thalerthl: Capitahl |
60 | – | – | Den furstlichen Freulein von 1000 Thalerthl: Capitahl |
24 | – | – | Hempo von Knesebeck zinsd |
12 | – | – | Doctor Schröters Seeligen wittib zinse |
5059 |
20 |
1 |
Summa huius |
5 Groscheng. 3 Pfennige (denarii)d. verwißen, der Rest so sich auf 4690 Thalerthl: 18 Groscheng er-
strecket, fu<w>irdt aus furst Christians zu Anhalt et cetera fürstlicher gnaden zugetheilten Erb
portion wie vnten specificirt zu befinden, guth gethan, || [[Handschrift: 217v]]
Die helffte des verbliebenen Restes der 15438 Thalerthl: 23 Groscheng.
½ Pfennig (denarius)d. Nutzung nach abzug der onerum, beleufft sich auf
7719 Thalerthl: 11 Groscheng. 6¼ Pfennige (denarii)d.
Deren werden furst Christians zu Anhalt perge fürstliche gnaden befridiget,
wie folget,
Thalerthl: | Groscheng. | Pfennige (denarii)d. | |
7344 | 12 | 9½ | An Bernburg. Jtem |
564 | 16 | – | Jn daßelbe Ambt wie obspecificirt eingewanten beßerung
Jedoch daß hieruon, die nutzung des von Bansen, Tetensio vnd Reinicken erkaufter weinberge, abgezogen worden, |
5079 | 18 | 4½ | An Ballenstedt, Jtem |
6 | 3 | 10 | Jn daßelbe Ambt verwante beßerung |
12995 <Thalerthl> |
3 Groscheng. |
– Pfennige (denarii)d |
Summa |
Hieruon haben Jhre Fürstliche Gnaden herraußzugeben vnd Jehrlich ab- zuzahlen, |
|||
240 | – | – | Von 4000 Thalerthlr Capitahl an Jhrer Fürstlichen Gnaden Ehegeldern |
150 | – | – | Allmosen gelder |
1000 | – | – | kostgelt den furstlichen freulein |
3000 | – | – | Regirungs kosten |
78 | –<18> | – | Röderische zinß |
10 | – | – | Jehrliche prouision dem Alten Reitschmidt |
12 | – | – | Fur die Armen Schulknaben |
200 | – | – | Jehrliche Contribution |
4690 Thalerthl: |
18 Groscheng |
– |
Summa huius |
8304 Thalerthl: 9 Groscheng.
Furst Friederichs zu Anhalt et cetera fürstlicher gnaden kommet zu dero Erbportion
zue
Thalerthl. | Groscheng. | Pfennige (denarii)d. | |
5038 | 16 | 10½ | An hartzgeroda Jtem |
1027 | 12 | – | Jn daßelbe Ambt alß obspecificirt verwante beßerung |
1000 | – | – | von den Landschafft zinßen |
68 | – | – | von Bansen[,] Tetensij, vnd Reinickens Weinbergs nutzung |
7134 |
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Summa huius |
Worbey zu mercken, daß ob zwar furst Christians zu Anhalt et cetera
fürstlicher gnaden Antheils nutzung sich etwas höher, alß furst Friederichs
fürstlicher gnaden aufkunfften, belaufen, daß doch darbey in consideration
gezogen, deß hochgedachts furst Christians fürstlicher gnaden Antheil mit
vielen oneribus beschweret, das andere aber nicht allein
gantz frey, sondern noch darzu etwas an baaren gelde bekom-
met, Vber dieses so haben die furstlichen herrn brudere sich
|| [[Handschrift: 218r]]
erinnert, daß laut der Vetterlichen verträge, man es mit
ein ander so genau nicht zu nehmen, noch so sehr zu scrupuliren
sondern auf die erhaltung bruderlicher einigkeit[,] liebe[,]
treu vnd affection zusehen, vnd dardurch den segen
Gottes zu conseruiren, Welches den hochgedachte Jhre fürstliche fürstliche gnaden gnaden
sich auf allen Theilen euserst angelegen sein laßen wollen,
Signatum Bernburg den 4. Februarij Anno 1635
Christian fürst zu Anhalt
manu propria |
Friederich fürst zu Anhalt
manu propria |
Augustus fürst zu Anhalt et cetera | Ludwig fürst zu Anhalt et cetera |
fNota Bene[:] Mein bruder will mir vor 12 wispel gersten
Ballenstedter maß, 16 Sechtzig Malder holtz vberlaßen, <der fuhren halben, alternirte man, ich ließe die
gerste, mein bruder das holz anschaffen, seu viceversa.>
Die Eichelmast der Aembter Ballenstedt vndt
Gernrode, bleibt billich derselben Aempter
in den Ballenstedtischen vndt Gernrödischen Försten,
dem receß de anno 1616 gemeß.
Wegen wildprets will sich Mein bruder, an nichts
verbinden, aber brüderlich bezeigen.
Die regalien bleiben vngetheilt, vndt eine Regirung,
deren direction ich billich zu führen, kraft vätterlichen
Testaments.
Es hat heütte, wie auch gestern, sehr dick genebelt,
also daß man von Schloß auß, die Stadt kaum
sehen können.
Conferentz mitt Geörge Schumann, vndt die vornehmsten
|| [[Handschrift: 218v]]
original vhrkunden, darauf sich das testament<der vergleich> be-
wirfft, durchsehen.
Milagij gewesenes wohnhauß, ist von Steinen, hatt
einen Stall vndt Scheüne, auch garten, ist wol
1200 Gulden (florenus)f: werth, ohne die brawgerechtigkeitt, welche
albereitt verkaufft ist.
Schwartzenbergers hauß, hat herrvatter Seliger vor 500 Gulden (florenus)f: erkauft.
Des præsidenten hauß, mi Die cantzeley mitt stall
vndt Scheüne, auch garten ist vmb 1300 Gulden (florenus)f: erkaufft.
Jl Jl me prie, de vouloir faire avancer les nopces
de son fils, puis qu'ils sont fiancèz.
Die brücke seye zwar zu 6000 Gulden (florenus)f: angeschlagen,
wann der holtzhof vndt die Rammel (welche
allein 300 ThalerThlr: werth) wie auch die jntraden
der brücke, mitteingerechnet wirdt. Daß dach ist
nun auch vom winde herab geworfen, vor 3 iahren.
Nota Bene[:] das meiste getreydig ist noch im Stroh, vndt diß
Jahr die wenigsten wiederkäuflichen zinßen abgetragen.
Nach gehaltenem Raht, mitt Fürst Augusto in der
Cantzeley, vndt vollzogenen friedenspatenten,
bin ich fortt, nach Ascherßleben, in großem gewäßer,
alda <man> mich vor der Stadt, des Obristen Werder Obrist leutnant3 lange
warten laßen.
Von Ascherßleben nach harzgeroda, vormittags,
an stadt daß man heütte zu Deßa sollen zusammen
kommen, aber solche zusammenkunft, wegen
großen waßers, vndt Milagij wiederkunft
verblieben.
Avis von Güntersperge wie die Schwedischen
droẅen, alles außzuplündern.
Avis von ezlichen harzgerödischen wie Meiner gemahlin
<korn>wagen angegriffen, vndt 8 pferde den hatzge-
rödern[!], 5 den Neẅdörfern vndt andern, außge-
spannt, auch ezliche vbel verwundet worden. Es
seindt die so nach hammeln vndt dem Weser-
strom zu gefahren.
Allerley discurß vndt sachen so richtig zu machen,
wegen vorhabender nöhtiger jntentionen, darzu
ich præparatoria zubereitte. Gott segene sie.
Baltzer Myhen, nach halle vndt Eißleben.
Nachmittags ich mitt georg haubold von Einsiedel vndt Bilaen nach Ballenstedt.
Zu Ballenstedt oeconomica tractirt, vndt nachmittags
wieder gen harzgerode vndt Stammern auch mittgenommen[.]
Bila hat eine digression auf Gernrode nehmen müßen,
wegen ezliches Schwedisches volcks, so er von dannen
weggebrachtt, vndter dem Oberster<n> Kalckreütter.
Zeitung daß Landgraf Wilhelm vndt herzog Bernhardt
ezlich volck abgeschlagen worden seye, darundter
auch diese Kalckreütrischen gewesen.
Gar ein freündtlich gratulation antwortt-
schreiben vom Churfürsten von Saxen zum Neuen Jahr
entpfangen.
Die festung Wirtzburg, Augspurg vndt Philips-
burg seindt in der Kayßerlichen händen.
Avis von Tanckeroda daß 2 compagnien alda eingefallen,
Jch habe Rödern vor der predigt hingeschickt.
Darnach in die predigt gefahren, in zimlicherg großer
kälte.
Nachmittags avis von Tanckeroda, daß Ernst Dietrich
Röder, i<J>ämmerlich zerschlagen worden, vndt sich mitt
dem Obersten raüffen müßen, auch gar vbel
seye zugerichtett worden, vndt das die Reütter
das dorf verwachen, vndt die strada battiren als gegen
dem fejndt, weil Sje sich vielleicht zu mir, njchts gutes
versehen.
Jch habe inß Ampt Ballenstedt geschickt, den vfbott
ergehen, vndt die ChurSächsische Reütter, ihr quartier zu
defendiren (darzu ich treẅlich helfen wollte) ansprechen
laßen. Gott gebe daß wirs wol treffen.
Baldt hernacher avis bekommen, daß die Reütter
nachm hahn aufgebrochen, ihr oberster Wrangel ge-
heißen, hat zu Rödern, (welcher mitt bluhtigem
kopff wiederkommen) gesagt, eẅer herr sähe
lieber den feindt im lande, alß vnß, wir
wißens wol, darauf hat ein wortt das
ander gegeben, vndt Röder hat sich erstlich
mitt dem Obersten, darnach mit einem Ritt-
meister, endtlich mitt einem leütenampt,
(welchen er auch durch den arm gestoßen, vndt
vbern kopf gehawen,) tapfer herümber geschmißen,
vndt also gegen drey nacheinander, seinen
ehren ein genügen gethan. Man hat daß
dorf verwachet, damitt mjrs njcht köndte
berichtett werden, es h jst auch Röders Mußcketirer
einer, mitt gewaltt, zurückh geiagt worden,
der anhero lauffen wollen, iedoch haben sich etzliche
pawren durch parthiret, ehe noch Röder ankommen.
Solche händel sejndt schwehr zu verdaẅen.
Olim hæc meminisse juvabit.4 Jch will es schrift- || [[Handschrift: 220v]]
lich aufsezen laßen, vndt satisfaction begehren.
Thomas Benckendorf nach Bernburg cum diariis vndt rechnungen.
Jakob Schwarze zum Wrangel nachm Hahn satisfaction
vndt rayson zu suchen, weil man mir meinen
kammeriuncker mitt bluhtigem kopf zu hause geschicktt,
vndt allerley nachdencklicher reden, sich verneh-
men laßen.
Als ich vermeint vorgeschriebenes wehre effectuirt,
so ist nichts drauf erfolget, weil ich weder Jacob Schwarzen,
noch andere vnderthanen auß hartzgeroda fortbringen können et cetera[.]
Bin also ie zu weilen infoelix, <in meinem resolvirten jntentionen[.]>
Die Ställe, pferde vndt Fohlen darinnen besichtigett.
Balzer Myhe, ist von Ejßleben wiederkommen, saget,
es wehren der Zigenhorn vndt Lachs, mißliche vndt
vbel beruffene leütte, denen die bergwercke njcht
anzuvertrawen, vndt die Schwartzenburgischen schulden
zu halle wehren anno [16]20 in loser Müntze gezahlt
worden, auch noch 400 ThalerThlr: davon detrahirt, also
daß Sie nicht 2 mille ThalerThlr: außtrügen.
Zeitung daß die Kayßerlichen auß Wolfenbüttel, jhr
volck abführen.
Es jst ein par tage her, ein starcker nach-
winter eingefallen.
Jch habe heütte einen schriftlichen bericht aufsetzen laßen,
deßen waß zu Danckeroda, bey der Schlägerey vorgangen,
damitt es an gehörige ortt, gelanget werden möge.
Avis: daß mein bruder Fürst Friedrich auf den Abendt wolle anhero gelangen,
mitt hanß Ernsten vndt Curt Börsteln, auch Münchawen, <etcetera etcetera etcetera[.]>
Zweymal in die kirche, co'l fratello. perge
Thomas Benckendorf wjederkommen, von Bernburgk, <mitt journalen vndt berichten. et cetera>
Curt Börstels expedition vollnziehen müßen, <naher Cassel
vndt Ox>i
Conversationes mitt herman Christian Stammern,
Curt Börsteln, vndt Melchior Loyß, sans pa ohne
was ich ordinarie, col fratello conversire.
Nota Bene Stammern vndt Börsteln expedirt.
Nota Bene Rammarico di cuore, e pentimento grandissimo per non esser
andato al campo Polacco, innanzj Schmolensko, l'anno 1633j
dove jo harej potuto abbracciar una grandissima fortuna,
Nota Bene e vedere al manco quasj in un'anno glj duoj poten-
tissimj esercitj della Christianità e lor nemjcj, poj
che il Turco poco dapoj mosse guerra anch'eglj, mà
ancora ch'io hebbj incitamentj grandj a questa fortuna,
pure altrj genjj, (nemicj della mia prosperità,) me
n'impedirono, e senza dubbjo v'harej fatto, una
bellissima fortuna, secondo le apparenze. Pacienza!
Fronte capillata est, posthæc occasjo calva!5
Es laßen sich viel spectra an izo alhier aufm
Schloß harzgeroda vermercken, ziehen die leütte
Nota Bene beyn armen. Es deücht mich, es will endtweder
Nota Bene ein absterben, oder eine außplünderung ominiren.
Deus avertat mala omina. <Sonsten wenn man außreümen soll, geschiehet auch wol
dergleichen.>
Allerley acta vndt kleider ejnpacken laßen.
Rindorfen mitt packwägen vndt karn, sambt ezlichem
bagage nach Bernburg geschicktt. Dieu les conduyse,
bey itziger großen vnsicherheitt.
hinauß auff die kraenhütte spatzirt, in schlackichtem
Thauwetter, aber nichts geschoßen.
Zeitung das es mitt dem frieden, noch nicht richtig, doch ver-
hoft mans jn kurtzem. Der Graf von Schwartzenberg
alß Chur Brandenburgischer Gesandter, soll destwegen, auch zu
Dresen[!] auch angelanget sein.
Zur kirchen, predigt anzuhören.
hanß Ludwig Knoche ist herkommen, mitt bericht, das
die Kayßerlichen quartier machen, auf 5 Regimenter
zu Nordthausen.
Jacob Schwartze, hat die hatzgerödischen[!] außgespanneten
pferde, meistentheilß wiederbekommen, welches
|| [[Handschrift: 222r]]
vor ein glück zu achten.
Mein bruder Fürst Friedrich ist gestern vndt heütte, etwas
vnpaß an den mandeln gewesen, Gott gebe Jhrer Liebden
selbsterwüntzschte restitution, wiewol auch
heütte die colica darzu gekommen.
Zigenhorn ist wieder herkommen, wegen der berg-
werckscontracte einen schluß zu nehmen, si Deo
placeret, a princjpatum nostrum augere.
Rjndorf jst auch von Bernburg wiederkommen. Jtem:
hanß Ernst Börstel, etcetera etcetera etcetera[.]
Es ist mitt Meinem bruder, Gott lob, beßer worden.
Meinem bruder, Fürst Friedrich communicirt, was in berg-
werckssachen vorgegangen, vmb sejn gutachten, &cetera[.]
Gott gebe zu glück, wo ferrn es vnß bescheret
sein soll. Fürst Friedrich vndt sein hofmeister hanß ernst Börstel sejndt
geneigt darzu, insonderheitt wegen des holzhandels,
bitten aber (weil es ein gesamptes regal) es
mitt der Regierung vndt patruis zu communiciren,
so wol in bergwercks: als Müntzsachen, ob ich
zwar wegen mir zustehenden jure Territorialj
solches wol allein vor die handt nehmen köndte.
hinauß spatziren geritten, da mir dann Lohausens
Obrist leutnant Bawer vorm Schloß, mitt 25 Pferden begegnet
sans me saluer, nj oster le chappeau[,] pas un d'iceux.
|| [[Handschrift: 222v]]
Es scheinet alß wollen die Schwedischen anfangen,
sich mir wiedrig zu erzeigen, Gott gebe, daß es
auf meiner seytte wol ablauffen möge.
Jch habe an beyde alte herrnvettern geschrie-
ben, wie mich Wrangel affrontirt, vndt begehrt,
Sie möchten es an General Banner, oder herzog Berndt gelangen laßen,
ob sie es gut heißen wollten, oder nicht, weil ich
nicht weiß, wo Wrangel anzutreffen?
Damitt ich satisfaction von ihm erlange, <oder
suchen könne.>
Zeitung daß die Kayserlichen mitt gewalt durchs Eißfeldt
durchbrechen wollen, gegen welche der hertzog von Lünen-
burg auch ezlich volck commandiren will.
Der Ambtmann zu Ballenstedt ist herkommen, <por mj satisfacerk[.]>
Aviß von Nordthausen, das daselbst 6 Regiment Lüneburgische
vndt Schwedische liegen, vndt kejn Kayßerliches volck,
Sollen vbel hausen.
<Nota Bene[:] diesen abendt eine Mondfinsternüß gesehen, nach
8 vhr, des abends.>
Jn die kjrche zweymal, <vor: vndt Nachmittags.>
heütte vormittags, hat Magister Davidt Sachße geprediget,
zum erstenmal in seiner Neẅen vocation, alhier
zu hartzgeroda.
Der Obrist Wrangel, soll gestern, bey Tanckeroda
vorbey paßiret sein, nach dem general Banner zu, weil
er von wegen der Kayserlichen nicht durchkommen können.
Es ist auch heütte noch 1 compagnie Reütter alda
gelegen, von seinem volck, so gar vbel disciplinirt
gewesen.
Ein Sudoriferum heütte gebrauchtt.
hans Ludwig Knoche ist abermahls hehrgekommen, berichtett
das doch noch die Kayserlichen sollen starck im an-
zuge sein, die Schwedischen aber, vndt Chur Sächsjsche.
sollen trouppenweyse, auf einander selber,
vndt auf den landtmann reitten, also, daß es
vber alle maßen vnsicher wirdt.
Der Stallmeister von Sonderßhausen, ist diesen
abendt herkommen, hat sich aber leibesschwachheitt halben,
endtschuldigen laßen, daß er nicht zu mir gekommen,
auf mein erfordern. perge perge perge
Mitt dem Stallmeister von Sonderßhausen Oberhaüpt,
allerley discurirt, <vndt confidenter.>
Die straßen werden auß der maßen vnsicher,
wegen der ChurSächsischen vndt Schwedischen Reütter, welche
starck auf einander reitten, darüber es der
landtmann auch mitt endtgelten muß.
Meinem bruder Fürst Friedrich die hollacherinn, vndt
Trompterhänßgen Stuhte, verehret. Es seindt
zwey hüpsche Stügke.
Aujourd'huy au jour de naissance de Madame,
elle a 33 ans. Dieu la face vivre, &
prosperer longues annèes, a sa gloire.
Zeitung daß es mitt den frjedenstractaten gantz
vngewiß, vndt zerschlagen seye.
Daß Augspurg nach außgestandener <vbergewöhnlich> großen
hungersnoht vber, auch Plaßemburg blocquirt seye,
Jtem: der Frantzose, in vollem anzuge,
auf Deützschlandt zu, begriffen, vndt
will die Philipsburgk recuperiren, verstehe
wenn ers thun kan, wie wol er mächtjge
armèen soll beysammen haben. Es verlauttet auch,
alß solle der krieg zwischen Polen vndt Schweden
wieder angehen.
Es stunde auch inter alia, in gestrigen zeitungen, wie
so eine große waßerfluht, zu Nürnberg endtstanden,
vndt treflichen schaden gethan hette, wie auch
vor einem Monat, die gewaltige Feẅersbrunst
alda zugeschweigen des vorigen landtsterbens.
Artzney gebraucht, <Rhabarbarum.>
Predigt gehört Magister Davidt Saxens.
Abschiedt von den Schwestern, genommen.
Wieterßheim ist diesen abendt alhier ankommen,
vndt hat sich eingestellet, mitt 6<10> Reüttern,
von der Ballenstedtischen compagnie[.]
Schreiben vom Winsio, cum unitate Christianitatis
sine præjudicio orthodoxorum.
Lettre d'Orange vom 22. Xbris, du Baron de Dohna & de Charles Henri de
Nostitz.
Melchior Loyß ist wiederkommen, mitt bericht, daß sich der Oberste
Wrangel will componiren laßen, vndt gibt
Rödern große schuldt, habe auch höchlich protestirt,
daß er mir nichts begehrte zu wieder zu thun,
viel weniger mich zu despectiren.
Zeitung daß die Kayßerlichen subdelegirten zu Prag ankommen,
vndt nacher Dresen[!] geschrieben, Sie hetten die Kayßerlichen
vndt der Catolischen Churfürsten ratificationes bey sich, bahten
Elector Saxoniæ wollte die seinigen auch einschigken, der Churfürst
aber hats abgeschlagen vndt Deplitz benennet, Auf seitten
der Evangelischen seindt noch keine acceptationes einkommen, Chur Brandenburg
dringet auf einen vergleich wegen der Gülischen lande mitt Chur
Sachsen[.] Die ChurSächsischen dringen auf einen vniversal Stillestandt,
die Kayßerlichen aber auf einen particular, wollen doch endtlich
ChurBrandenburg[,] herzog Wilhelm, vnd herzog Jörgen mitt einnehmen, keines weges
|| [[Handschrift: 224v]]
aber, Landtgraf Wilms vndt herzog Bernds armèen.
Die 4 oberkrayße opiniastriren sich, dringen auf
einen convent, pour gaster comme ie croy tout a plat, leurs
affaires.
Meilenm. | |
Von hartzgeroda (nach gesagtem a Dieu) mitt Wie- terßheim, Einsiedel, vndt Röder, gen Ei<in allem> 14 personen stargk, darzu 10 Reütter zur confoy, fortgezogen, auf Eißleben zu Mittage alda Jacob Schwarze 200 ThalerThlr: außzahlen laßen. |
4 gute |
Von dannen nach Seburgk <Nachtlager:>
alda Levin hahn gar vnpaß gewesen, sein Sohn aber mir aufgewartett. |
1 große. |
<5> |
[Meilenm.] | |
Von Seburgk auf halle | 2 |
Dißke ein dorf, denen von Dißkaw zustendig
alda gefüttert, vndt weil kejn haber, wegen des vielfältigen durchmarchirens, vndt einquartirungen zu bekommen, hat vns ein höflicher pfarrer6, auß Schlesien, damitt außgeholfen. |
1 |
Leiptzigk <Nachtlager im Torgischen bierführer.>
alda Sigmundt Deẅerlin, bescheiden vndt andere sachen tractirt. |
4 |
<7> |
Zeitung daß der hertzog von Rohan geschlagen;
Jtem: der friede noch mißlich stehe. Auf einen
Monat seye stillestandt erhalten, aber herzog
Berndt, vndt Landgraf von heßen, nicht mitt eingeschloßen.