Freitag♀ den 1. Aprill:
<Nota Bene[:] Agnus castus nel horto.>
heütte Morgen, in den garten spatziren gegangen;
alhier zum Berlin. Ligt lustig an der Spree.
Nachmittags nach gehabten dißcurßen cum gynecæo;
hinauß mitt den Churfürstinnen, vndt jhrem
Frawenzimmer, in Levjn von Knesebecks garten
gefahren, alda mitt ejner guten collatjon,
herrlich tractirt worden.
Sottise de Malherbe, en allant vers le Comte de noir mont[.]
Samstag♄ den 2. Aprill:
Geschrieben nach hause, an Burkhard von Erlach[,] an georg haubold von Einsiedel[,] an negromonte[,]
an Johann Löw nach Wien.
Nachmittags hinauß spatziren gefahren, vndt hetzen
geritten, mitt der Churfürstinn, vndt dero Damen.
Der Oberste heede kam auch mitt darzu.
Darnach hat man vnß den Stall gezeigett.
Schreiben von Zerbst, daß pferde vndt wagen wol
vberkommen, vndt dahin zurücka angelangett.
Avis: von Caspar Pfau das nicht allein Stammer, sondern
auch Jorcko der kutzscher gestorben vom Bernburgischen anfall.
Jn Acken seyen die Schwedischen von den ChurSächsischen vberfallen vndt
theilß niedergemacht worden. hatzfeldt seye gewiß mitt
|| [[Handschrift: 106r]]
dem Kayserlichen secourß angelanget bey ChurSachsen[.] Daß hauß
Bernburgk, ist noch besetzt von den Schwedi<churSäxischen,>
die Bannirischen haben sich sämptlich wieder vber
die Sahle begeben, vndt es dörfte baldt etwaß
haüptsächliches vorgehen, <vber der Elbe.>
Gestern gab ich zum wortt oder losung,
Berlin, heütte aber Brandenburgk.
Zweymal in die kirche, vormittags hat Krellius
geprediget, nachmittags ein hübener.
Schreiben von Achatz von Kreützen, wegen Brandts.
Risposta von Güsterow, wollen vnß biß nach
Wytstock, wagen vndt pferde entgegen schicken.
Es soll gar vnsicher dahin sein. Gott helfe vnß.
Mitt Levin von Knesebeck, zjmlich weitt-
laüftig conversirt. <Aussy avec le Conte de noirmont.>
Abermals den herrn Grafen von Schwartzenburgk, (so
artzeney gebrauchtt) in seinem losament besuchtt.
Nachmittags, in des Churfürsten garten spatzirt, vndt
bey des Marschalcks Waldaw haußfraw collation gehalten.
Zeitung daß hatzfeldt, 16000 Mann stargk, zum Churfürsten von Saxen
gestoßen.
Nach dem wir mitt den Churfürstlichen personen, von der collation vndt
abendteßen wiederkommen, hat mich der graff von Schwartzenbergk in
mein losament begleitett.
Hier je donnay le mot de Preüßen, aujourd'huy
Julliers. (Gülich)
Predigt gehört des Agricola.
Nachmittags hat mich der von Mißlich besuchtt.
Graf von Schwartzenberg hat mich ein bedencken der
Theologischen facultet zu helmstadt, lesen laßen, darinnen
Sie hertzog Geörgen rahten, den frieden nicht außzu-
schlagen, sondern anzunehmen, weil es sonsten
wieders gewißen lieffe.
Diesen abendt, von der alten Churfürstinn Pfaltz-
gräfin abschiedt genommen.
Mittwoch☿ den 6ten: Aprill:
Zeitung daß der Banner vber die Elbe gegangen, nach der
ChurSächsischen vndt hatzfeldischen conjunction.
Diesen Morgen, von der Churfürstinn von Brandenburg jn jhrem losa-
ment abschiedt genommen, wie auch, von allerseits freẅlein,
vndt fortgezogen auf Güsterow (wo müglich) zu.
Meilenm. | |
Von Berlin, nach Müllenbegk
alda kalte küche gehalten, vndt der Graf von Schwarzenberg hat den von Waldaw zu vnß geschicktt, sich zu endtschuldigen daß er heütte Morgen (auß faute seins kammerdieners,) nicht abscheidt genommen. |
2 |
Meilenm. | |
Der Oberschencke Breitzke, vndt der vorschneider Sallern,
|| [[Handschrift: 107r]]
seindt weitter mitt vnß gezogen, von Müllenbeck nach Liebenwalde zu Nacht alda können wir, weder hinter sich noch vor sich, weil die Meckelnburgischen pferde nit ankommen, vndt die Berlinische Morgen, gebe gott wieder zurückb wollen. Dieu me delivre une fois de ces soings & angoisses inutiles, & Diaboliques. |
3 |
Ezliche seindt von Berlin zu vnß gestoßen,
mittzuraysen. Non mj fido a ciascheduno.
heütte ist ein großer behttag, vndt man
hat mirs vor vbel gehalten, auch vor vn-
glücklich gedeüttet, daß ich heütte verraysen
mögen.
<Kein bohte hat fürwarts gewoltt.>
Donnerstag♃ den 7ten: Aprill.
heütte haben wir den gantzen Tag vergebens aufge-
wartett auf die pferde, vndt theilß mitt conversiren,
theilß mitt spatziren, theilß mitt irresolutionen zugebrachtt,
alhier zu Liebenwalde. Gott helfe vnß mitt gnaden,
hindurch.
Nachmittags als ich hinauß hetzen geritten, ist eilende post
von Berlin ankommen, Bannier läge zu TreẅenBrizen,
vndt gienge auf auf Berljn zu. Die Churfürstinnen würden
nacher Spandaw entweichen. Es wehre alles voller schrecken.
Fordern in eil pferde vndt wagen ab, wie dann der ober-
Schencke Brietzke, vndt der vorschneider Sallern darvon gezogen,
|| [[Handschrift: 107v]]
mitt wagen vndt pferden, nach genommenem abschiedt,
also daß wir numehr weder hindter sich noch vor sich
können, weil die Meckelnburgischen wagen vndt pferde
außen bleiben. Gott helfe vnß auch auß dieser
angst, vndt beschehre vnß ein ruhiger leben.
Dem Oberschencken habe ich mein bildtnüß in
golde verehrt, dem vorschneider aber, einen Rubinring,
vndt solches alles, wegen fleißiger aufwartung.
Gestern abendt, hat mich der ChurSächsische
CammerJuncker, Carllwitz, vndt ein Manteüfel,
auch angesprochen, wollen zum Arnheimb. heütte
Morgen seindt Sie von vnß gezogen. Der ChurBrandenburgische
Rittmeister, la cave, aber, ist bey vnß geblieben,
vndt hat vnß wiederrahten nachm Berlin wieder
vmbzukehren, dahin wir anfiengen zu jncliniren.
Gott stehe vnß bey, in allen vnsern Nöhten, <vndt> gefahr.
Der Mecklenburgische Einspänniger ist heütte, nacher dem lande
zu Mecklenburg zu, geschickt worden, die maturation vnserer
rayse zu befördern, weil alles ins stecken gerähtet.
Les corbeaux se sont mordus icy a Liebenwalde, devant
nos fenestres. <Je ne scay ce que cela denote!>
Avis von Fürstemberg, daß die Mecklenburgischen wagen vndt
pferde von Wytstock dahin angelanget, erwarten
bescheidts, ob Sie sollen biß gen Zedenick gehen.
Fürstemberg liegt 5 meilen von hinnen, vndt
Wytstock aber 9 Meilenm:
Mitt dem lackayen (<wein>Kersten:) so vbel ange-
lauffen, vndt einen <ganzen Tag einen> Tamm durchstechen helfen müßen,
von seinen abentheẅren erzehlen hören, wie er von
den Schwedischen in der nacht außgerißen, vndt auf einen
Stock im vberspringen, gefallen, daß er blut außgeworfen,
endtlichen doch endtwichen. Es sollen die Schwedischen,
so wol alß die Kayserlichen vndterwegens sehr streiffen.
Gott bewahre vor vnglück, vndt helfe vnß hindurch.
Allerley anstaltt gemachtt, mitt dem Rittmeister
de la cave, vndt den beyden Ambtschreibern von Zedenick
Vndt von Liebenwalde.
Meilenm | |
Nach dem eßen, seindt wir von Liebenwalde, nach
Zedenick ejn kloster, (noch in der Marck Brandenburg) zu waßer auf der havel gefahren |
2 |
Man kan zwar zu lande in 2½ stunden
hinkommen. Zu waßer aber verzeücht sichs wol
ejn 6 stunden.
Avis: daß drey compagnien Kayserliche (ezliche sagen fünffe)
auf Fürstemberg zugangen, vndt daßelbige occupiren
wollen. Dörften also die Mecklenburgischen wagen
vndt pferde, inducas gehen. Gott verhüte es.
Wie es vnß noch ferrner in angustiis ergehen
soll, mag der liebe Gott wißen, vndt beschloßen haben.
Alhier stirbt es an der haüptkranckheitt.
Samstag♄ den 9ten: Aprill:
Schreiben von Fürstemberg, daß die Mecklenburgischen
pferde kommen wollen, Gott helfe ihnen vndt
vnß mitt glück hindurch, vndt beschehre
mir doch (wie andern) ein ruhiges vber-
flüßiges vndt vergenügtes leben.
Vormittags, haben wir das kloster vndt ihre
ceremonien alhier zu Zedenick besehen. Es hat
eylf Nonnen im kloster, darundter eine Domina1,
eine priorinn2, etcetera alles Adeliche Jungfrawen.
Sie singen, lesen, vndt behten, Morgends vndt abends.
Meilenm. | |
Vmb Mittag, ist der von Bilaw, vndt einer
von Langk, mitt den Meckelburgischen pferden, vndt convoy ankommen. Nachmittags seindt wir aufgewesen, vndt gefahren von Zedenick nach Fürstemberg, seindt drey große meilen[.] Vndterwegens lermen gehabtt, von einer partie Reütter, welche zween von den vnserigen zurück geiagt. Wir seindt ihnen aber mitt guter resolution gefolgett, also daß Sie sich verlieren müßen im holtze, ob schon das Frawenzimmer etwas schrecken darob enntpfunden. |
3 |
Zu Fürstemberg ist einer von Langk haüptmann.
Ein fein Ampthauß ist alda, vndt wir haben
vber die havel gemust.
Am heüttigen PalmenSontag, seindt wir
alhier zu Fürstemberg zweymal in die kirche
gegangen, darnach den Tag mitt spatziren gehen,
vndt conversiren zugebracht.
Zeitung daß Bredenhagen dahin wir Morgen gewoltt,
von den Schwedischen occupiret seye, wißen
also schier nicht wohin wir vnß wenden sollen.
Avis: daß der herzogk zu Güsterow noch gar kranck
seye, Gott lindere seine schmerzen vndt beßere alles.
Montag☽ den 11ten: Aprill:
<Zu Strehlitz ist einer von Peckadel haüptmann.>
Meilenm. | |
Nachm frühestück vndt genommenem abschiedt vom
haüptmann Langk, seindt wir mitt vnsern ge- leittsleütten in Gottes nahmen fortt, auf Strehliz, ist Meiner Schwester der hertzoginn verschriebenes leibgeding, lieget von Fürstembergk |
2 |
Vndterwegens einen nicht geringen alarm
gehabtt, von einer parthey von 70 jn 80 pferde,
welche vor vnß in Strehlitz kommen, vndt durchge-
zogen, auch pferde vor vnß außgespannet.
Zu Strehlitz ist baldt hernacher eine andere
Schwedische partey, ankommen vndt durchgezogen. perge
Dienstag♂ den 12ten: Aprill:
Meilenm. | |
Von Strehlitz nach Waeren
vndterwegens, auf halbem wege gefüttert, vndt dieweil wir beyderseits parteyen vermuhtend seindt wir in nicht geringer gefahr, vndt sorgen begriffen gewesen. |
5 |
Nach der kalten küche hat der Meckelburgische
zu Strehlitz haüptmann Peckadel seinen
abschiedt von vnß genommen, wie auch der
von Langk (so vorgeschnitten vndterwegens)
des haüptmanns zu Fürstemberg bruder, welchem
ich einen rubinring verehrt.
Vor Waeren wurde eine Schwedische partie
von 12 pferden ersehen. Jst aber nicht an vnß
gekommen. Jn Waeren, liegen bey
ein 20 Schwedische werber. Vnser quartier
haben wir bey einem vom Adel, Fuchs genandt,
genommen. Jst schlecht bestellet.
Meilenm. | |
Von Waeren nach Güstrow
vndterwegens gefüttert, vndt mitt deme von Osten geredet. |
5 |
Der Marschalck Bugenhagen vndt
noch zween andere haben mich angenommen
im felde, im Nahmen des herzogs, welcher gar
kranck ist. Die herzogin hat vnß im hoff
entpfangen, mitt Trawrigem gemühte.
Am heüttigen grünen donnerstage in die kirchen,
alhier zu Güsterow. <On a fait action de grace pour nostre delivrance.>
Der herzog Mein Schwager ist gar vnpaß,
an der waßersuchtt. Gott helfe ihm, vndt
lindere ihrer Liebden dero schmertzen.
Nachmittags in garten spazirt, mitt dem hofmeister
Langken. <La Cave ist weggezogen.>
Aufn abendt, habe ich Meinen Schwager zu
sehen bekommen. Jhre Liebden ließen sich mir in dero
vorgemach endtgegen tragen, vndt sahen gar sehr
verändert auß, sehr mager vndt gelb vndter
dem gesicht, die schenckel sehr geschwollen.
Die geelsuchtt, vndt waßersuchtt setzen Jhrer
Liebden starck zu. Wir haben bey deroselben
zu nachtt gegeßen, vndt mitt conversiren
Jhre Liebden recreirt so viel als sichs leyden wollen.
Jhre Liebden haben gar eine schwache stimme, wiewol
das herz noch frisch ist. Drey medicj seindt bey deroselben,
vndt thun mitt artzneyen ihren fleiß. Gott wolle
sein gedeyen darzu geben. Jhre Liebden haben noch darzu
diese nacht beschwehrung vom Stein angefangen zu
entpfinden. Gott erbarm sich ihrer, vndt lindere dero
schmerzen, vndt schicke es zu einer sehligen beßerung.
Freitag♀ den 15. Aprill: Charfreytag.
Somnium memorabile, so ich leyder! vergeßen.
Möchte mir, (weil es von consequentz gewesen) noch
einfallen. Daß erinnere ich mich noch, daß vor
der Stadt Bernburg viel todten cörper großer
starcker leütte, gesehen worden, aber daß war
daß allerletzte. Zuvorher aber kahmen mir, viel
seltzame hyeroglifica, characteres, vndt anderst
von itzigem <vn>wesen, vndt wie es ChurSaxen ergehen
möchte, ein, die ich nun vergeßen.
Predigt abermals gehöret vormittags. Nachmittags
aber ist nicht geprediget worden, sondern wir seindt in
garten gegangen.
Des herzogs schwachheitt, hat sich gar vbel angelaßen,
weil Jhrer Liebden ezliche blasen vndt löcher, durch die
scharfe wäßerichte materie <in die Schengkel> gekommen, vndt große
schmertzen vervrsacht, ob schon gestern die geschwulst
etwaß gefallen gewesen, vndt wir gestern große
sperantz noch hatten. Jhre Liebden sollen auch gesagt
haben, zu ihren leütten, heütte gegen abendt, Sie sollten
wol achtung auf Sie geben, Jtem: es nahete sich zum
ende, welche reden Jhre Liebden noch nie geführet, in
wehrender kranckheitt, welche numehr, in die 14 wochen
angehalten. Jhre Liebden sollen oft gewüntzscht haben, daß Sie
nicht also aufm bette, sondern aufm freyen felde,
ihr leben endigen möchten. Gott richte es nach seinem
|| [[Handschrift: 111r]]
willen, vndt laße vns seine gühte herrlich preißen.
Jns Morgengebeht in der cappelle, seindt wir gegangen.
Schreiben von Arnspöeck, alda man Meiner erwartett,
vndt gar höflich sich offerirett.
Der vorbereittungspredigt zum heiligen abendtmahl, alhier
zu Güsterow beygewohnt, nachmittags.
Es hat sich mitt dem Hertzogk noch nicht beßern
wollen.
Sonntag☉ den 17den: Aprill: Ostern.
Am heüttigen heiligen Ostertage, <der> predigt vndt communion,
alhier zu Güsterow beygewohnet.
Nachmittags wieder in die kirche.
Mi Der herzogk ist noch gar Matt, vndt vnpaß,
Gott helfe ihm auß seiner Noht, vndt elendt gnediglich.
Den heüttigen Oster Montag abermals mitt 2 predigten
vndt gebeht gefeyret.
Zeitung daß Saltzburg vom hertzogk von Rohan, eingenommen
seye. <Jn garten vor abends spazirt vndt conversiret.>
Der Rittmeister la Cave hat sich wieder eingestellet.
Vormittags abermal in die kirche predigt anzuhören.
Nachmittags inß ballhauß, vndt abschiedt vom hertzogk,
welcher gar Treẅherzig in ihrer großen Schwachheitt, gewesen.
|| [[Handschrift: 111v]]
Gott stärcke Sie, nach sejnem gnedigen willen, vndt
erhalte Jhre Liebden mildvätterlich.
Mein Schwager hat mir proprio motu eine
kutzsche mitt 6 pferden, (da ich am wenigsten dran
gedachte) verehrt, Seindt 6 füchße, vndt eine schwarz
lederne neẅe kuzsche, welche mir an itzo, nach
beschehener spoliirung wol zu statten kömbtt.
Gott vergelte es Jhre Liebden daß Sie so guthertzig
seindt, vndt laße mich doch (nach seinem willen)
von deroselben beßerung viel beßeres als biß
anhero vernehmen.
Jch habe auch abschiedt von Meiner Schwester
der hertzoginn, wie auch den andern freẅlein
Schwestern, vndt dann von freẅlein Christina,
vndt Freẅlein Anne Sofie genommen, auch den
Junckern. et cetera Lanck hofmeister[,] hille kammerJuncker,
Bilaw, CammerJuncker, (so mir geschencktt)
vndt Drebergk dem vorschneider.
Le maître d'hostel Langk a eu mon pourtrait
d'or, a cause des chevaux & carosse presentè,
Bilaw une belle bague de Safir, le Stallmeister3
aussy une bague, sans l'argent que j'ay
presentè a l'escuyrie, & a la mayson.
Mittwoch☿ den 20. Aprill:
Meilenm. | |
Von Güsterow (nach genommenem abschjede von Meinen
Schwestern, vndt Freẅlein, wie auch Langken vndt andern fleißigen aufwärtern, alß hille vndt andern) nach Schwerin a vndterwegens gefüttert, vndt schreiben von herzog Adolf Friderich, daß er mich gar gerne sehen wollte entpfangen. |
7 |
Er hat mir auch geleidtsleütte entgegen
geschicktt, vndt mich stadtlich annehmen
laßen, auch meiner im hofe zu Schwerin
erwartett, vndt vnß wol tractirt,
beynebenß seiner gemahlin.
<Stoffel lackayen abgefertiget, so zu Güstrow ankömbtt.>
Mitt herzog Adolfen den Stall[,] Rennbahne vndt
seine schöne pferde besehen, auch rings vmb
das hauß herümb gegangen, wie es etwaß
befestigett, vndt rings herümb im
waßer gelegen. Der Stall vndt bahne seindt
außerhalb des Schloßes.
Man hat etwas getruncken, vndt allerley conversirt.
Freitag♀ den 22. Aprill:
Meilenm. | |
Nach genommenem abschiede von herzog Adolf vndt Seiner gemahlin,
von Schwerin nach Rehne || [[Handschrift: 112v]] alda das Freẅlein von Mecklenburg sich aufhelt des herzogs schwester, welche blindt ist. Weil man vnß zu Schömberg eine meile von hier, auch auf vnsern kosten, nicht herbergen wollen, (weil es ihnen herzog Augustus von Lünenburg Zelle nicht befohlen) haben wir zu Rehne stille liegen müßen, vndt seindt nach der kalten küchen, aufs hauß gezogen, auch fein logiret worden, vndt beherberget. |
4 |
Samstag♄ den 23. Aprjll.
heütte Morgen habe ich das blinde Freẅlein
Anne Sofie von Mecklenburg auch angesprochen. Sie
ist durch flüßige zufälle also worden, wiewol man
es Jhrer Liebden nicht ansiehet. <Jst billich zu condoliren.>
Meilenm. | |
Von Rene <mitt den hollsteinischen pferden> auf Schömberg,
alda vns gestern der Lüneburgische Ambtmann4, nicht aufs hauß nehmen wollen. |
1 |
Noch weitter auf Sluckvp
alda gefüttert. |
2 |
Arnspöeck
Mejn Schwager herzog Jochem Ernst ist vnß entgegen geritten, vndt hat vnß darnach auch im hause, benebenst Seiner gemahlin, auch Freẅlein Lenore gar gerne gesehen. |
3 |
<Summa> |
<6 Meilenm:> |
Briefe vom Churfürsten von Saxen, von den hernvettern,
von meinen rähten, von Adolf Börstel[,] vom Nostjtz etcetera[.]
Rittmeister la cave, hat seinen abschiedt genommen,
nacher Be hamburg zu raysen.
Wir haben vnß recreirt, in garten vndt
Stall zu spatziren, vndt mitt conversiren.
herzog Jochem Ernst, ist diesen Morgen, nach
Plöene gezogen, aufn abendt wiederzukommen,
wie auch geschehen.
Mittwoch☿ den 27. Aprill.
Predigt aufm Schloße gehört.
Starcke Sturmwinde gestern, vorgestern, vndt heütte.
Jn garten<pusch> spatzirt mitt dem hertzogk Jochem Ernst[.]
Meine Schwester die hertzoginn von Meckelnburgk
hat mir die betrübte zeittung zugeschrieben, <vom>
<24. huius> daß ihr <herzlieb(st)er> herr, Mein Schwager Sehliger, herzog
hanß Albrecht von Mecklemburgk, nach auß-
gestandener 15wochigen schwehren leibesschwachheitt,
selbige verschienene nachtt, kurz nach 11 vhr,
durch einen sehligen vndt Sanften Todt, auß diesem
Thränenthal abgefordert, vndt in die ewige glory,
|| [[Handschrift: 113v]]
vndt herrlichkeitt versezet, deren Liebden Sehlen
Gott gnedig seye, vndt Jhre hindterlaßene
hochbetrübte wittwe, diener, vndt vndter-
thanen, bevorab in itziger schwehren zeitt,
trösten wolle. Jhre Liebden seindt in Güstro
verschieden, vndt ich habe einen großen
freündt vndt bruder an deroselben gehabtt.
Gott wolle noch andere fulcra & fir-
mamenta Ecclesiæ orthodoxæ, (deren
eyferiger fautor Jhre Liebden Sehlige gewesen)
durch seine gnade vnß erwecken,
vndt seiner kirche friede<n> verleyhen.
Zeitung daß die Schenckenschantze vom
Graf Wilhelm von Naßaw, mitt
accord eingenommen worden. haben
also die Staden viel mühe vndt arbeitt
auch <zeitt vndt> vnkosten, (nach so liederlichem
geschwinden verlust) davor aufwenden
müßen.
An Adolf Börstel in Frankreich geschrieben, per la via dj Lübecka
& Hamburgo.
Donnerstag♃ den 28. Aprill:
Præparatoria zur Trawer gemachtt, vndt Thomas Benckendorf nach
Lübeck destwegen geschicktt.
Die zeitt mitt conversiren, lesen, vndt spatziren
zugebrachtt.
Abschiedt von freẅlein Eleonora genommen.
Freitag♀ den 29. Aprill:
Freẅlejn Eleonora, jst nacher Reetwisch, ihrem
guht, verrayset.
Schreiben von Wien, vom Johann Löw daß der Kayser, daß ChurSächsische
procedere zu Bernburg sehr hart empfunden, wollen da-
rauf inquiriren laßen, vndt bestraffen.
<Rittmeister> La Cave hat mir auch geschrieben, <von Hamburgk.>
Nachmittags seindt Mein Schwager, vndt ich, wie auch
vnsere beyderseits gemahlinnen, hinauß spatziren gefahren.
A spasso, e andando conversando, e [in] parte contras-
tando, per le cose passate dj Bohemia.
Schreiben von Schwester Sybjlle Elisabeth, durchn
Tobiaß Steffegk, (so sich eingestellet)
entpfangen. Er ist gar sicher durchgekommen.
An de la Cave wieder geschrjeben.