Sonntag☉ den 1. May: böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ.
Jn die kirche, zur predigtt.
<Ge>Schrieben an die herrenvettern, vnd bruder, jns gesampt,
an die Bernburger Regierung, an Melchior Loyß, an Schwester Sibylla Elisabeth[,]
an Kayser, vndt an den Churfürsten von Saxen, wegen restitution
ablatorum.
Conversirt. Spatzirt jn stall, in garten &cetera[.]
hertzog Frantz Albrecht von Sachßen Lawenburg, jst
diesen abendt ankommen, alhier zu Arnspöeck.
Thomaß ist von Lübeck wiederkommen, mitt guter
verrichtung, Gott gebe daß es glücklich außschlage.
Dienstag♂ den 3. May:
Man ist lustig gewesen, vndt hat starck
getruncken.
hertzog hanß der Bischoff von Lübeck ist
auch herkommen.
Zur predigt, <mitt dem hertzog von Sachßen, vndt hollstejn[.]>
Conversirt, vndt jn de garten spatzirt, auch jm
walde gegeßen.
Donnerstag♃ den 5. May.
Man hat heütte stargk getruncken, vndt ich habe
viel gläser anticipando auff mejn votum zu trincken,
|| [[Handschrift: 115r]]
(mir zu schaden,) mich vberreden laßen. Dictum! factum!
<J'ay tirè l'espèe, contre le Düc de Saxe, avec force injüres,
per gelosia.>
Freitag♀ den 6. May.
Gestern abendt, ist hertzog hanß der bischof von Lübeck,
vndt heütte Morgen, hertzog Frantz Albrecht von hinnen
verrayset, <avec lequel, i'ay estè reconciliè, comme je croy.>
Victörchen jst mjr vnversehens, gar kranck worden,
an einem seltzamen affectu. Gott helfe ihm wieder zu rechte.
heütte ist mir nicht allein, magnitudo periculj,
welches ich außgestanden, in dem ich gestern herzog Franz Albrecht
scharfe wortte gegeben, vndt mich mitt ihm schmeißen
wollen, <vndt den bloßen degen, auf ihn außgezogen> wie auch die andern beyde Fürsten mitt
worten, (wiewol gantz trunckener weyse) hartt
tractiret, repræsentiret worden, sondern auch daß
ich im fallen albereitt gewesen, nach einem
brennenden Feẅer, in der hertzogin Camin, zu, wo
mich nicht Rindorf zurücka gehalten, vndt eben wie
ich im fallen gewesen, gar zu rechter zeitt, ergriffen
hette. habe sonsten etzljche fälle gethan, vndt mich
am gesicht, vndt leibe, in etwaß beschädiget.
Gott lob, der mich biß dato, ex præsentissimo peri-
culo liberiret, der helfe mir ferrners zu rech-
tem, vollkommenem, vndt bestendigem hochnöhtigem glück.
Zeitung daß Baudiß abgedanckt beym Churfürsten.
Conversatio mitt Doctor Sjlvestro, vndt pourmenades.
Sonntag☉ den 8. May:
Jn die kirche.
Nachmittags ist hertzog Jochem Ernst, so gestern
abendt verrayset gewesen, wieder weggezogen, nach
dem Jhre Liebden gar treẅhertzigen abschiedt von mir ge-
nommen.
<Songe du trespas, douleureux de Sa Majestè Jmperiale, dont Dieu la vueille garder.>
Malherberie du tout jnconsiderèe. Ô Dieu
donne moy pacience, & delivrance &<de> mes maulx.
Je ne scay, si cela me donne un bon ou mauvais
augure a mon voyage, que trois jours, en ça,
i'ay tant et tant de fois entendu chanter
le cocu, & jamais de ma vie, ie n'ay si souvent,
ouy crier cest oyseau, comme icy.
Maintenant le vent commence a se tourner,
ie suis encores en suspens, si i'iray par
eau, ou par terre; mais resolu de partir
d'icy, demainb, s'il plaist a Dieu, lequel je
supplie de me vouloir bien conduyre.
<Hofmeister Goltzsch, hat mir zugesprochen.>
Meine abgefertigten nach Travemünde seindt
wiederkommen, mitt dilatorischer resolution
ob schon gestern abendt, vndt heütte der
windt Ostlich<westlich> worden, so wißen doch allezeitt
die Schiffer etwaß einzuwenden, <sich aufzuhalten.>
Avis: von Güsterow, vndt auß dem Fürstenthumb
Anhaltt, daß noch alles in schlechten Terminis
stehett. Gott beßere doch einmal meinen
zustandt.
Escrit a Güsterow, in due luoghj.
Jnvitatio vom herzog Friderich zu Norburg zur gastung
auf sein kindttaüffen.
Conversatio co'l Dottore Vester, questa sera; del pacto familiæ[.]
Jch bjn auch vmb den Teich herümber spatziren gegangen.
Mittwoch☿ den 11ten: May:
Jn die kirche, mitt der herzoginn vndt Meiner
gemahlin.
Avis: daß Magdeburg von Kayserlichen vndt
ChurSächsischem volck belägert seye, vndt der Banner
fort zurückc marchire, auch Brandenburgk
vndt Havelberg verlohren habe.
Præparatoria zum abzugk.
<Risposta an Herzog Friedrich zu Schleswig holstein z nach Norburgk.>
Donnerstag♃ den 12ten: May.
Meilenm. | |
Nach gesterigem vndt heüttigem genommenem abschiedt,
bin ich in Gottes nahmen aufgewesen, vndt gezogen, von Arnspöeck, nach Rehne vndterwegens den Obersten vndt general Major winckel begegnet, vndt ihm zugesprochen, weil er vnser landsmann ist, vndt abgedanckt hatt. |
6 |
Zu Rehne hat mich abermalß das Freẅlein
logiren, vndt tractiren laßen, auch mir selber
zugesprochen.
Freitag♀ den 13den: May:
Zu Rehne der behtstunde beygewohnet.
Darnach abschiedt vom Freẅlein genommen.
Jhr CammerJuncker Grabaw hat mir aufge-
wartett, wie gestern im garten vndt sonsten.
Meilenm. | |
Von Rehne nach Schwerin
nachm frühstück alda herzog Adolf Friederichen gefunden. |
4 |
Der Abgedanckte Schwedische general
Major Lohausen, hat sich auch bey der abendt-
malzeitt befunden, den ich zuvor noch nie gesehen.
Samstag♄ den 14den: May.
Meilenm. | |
Nach genommenem abschiedt, von Schwerin, nach
Neẅstadt alda mich herzog Adolf tractiren, vndt biß dahin durch seinen Jägermeister1 auch einen CammerJuncker Camitz convoyiren laßen. |
4 |
Es jst ein hüpscher garten alda.
Sonntag☉ den 15den: May:
Capitain Copie, hat sich wie gestern præsentirt.
Abschiedt an der gränze von den Meckelburgischen geleidts-
leütten.
Meilenm. | |
Von Neẅstadt nach Perlebergk in der Margk<Prigniz>
alda mich der Oberste Goldtstein zu gaste geladen. Dabey auch ein herr von Pudliz vndt viel officirer sich befunden, auch viel bier gesoffen worden, weil ich keinen wein trincken mögen. Neantmoins j'ay tenu la reputation de Sa Majestè Jmperiale & de Son Altesse Electorale de Saxe. |
5 |
An Bannier geschickt, vmb durchzukommen.
Montag☽ den 16. May:
Meilenm. | |
Von Perlebergk, nach dem la hagelstrom zu,
vnferrne von Werben an welchem ortt, der feldtmarschalck Banner, mich durch den Obersten Stammer, Obersten leüttnant Serwaßky<Saborßky>, Obrist leutnant Müller, Obrist leutnant Berkofksky, vndt Goltzens Obrist leutnant annehmen vndt mir entgegen reitten laßen, auch tractiren laßen, jn ejnem aufgeschla- genem zellte, am waßer, da wir im bier gezecht, vndt spähte nach der mahlzeitt, vber die havel jn fehren, oder pramen, darnach weitter zu lande weggefahren bey |
3 |
Meilenm. | |
havelberg vorüber, auf Sandaw zu
nach dem wir jrre gefahren. |
1 |
Der Oberste Goltzsch kahm auch jm zellte
zu mir, vndt machte sich<erzeigte Sich> gar höflich,
nach dem er sich erinnert daß er vor
diesem vndter mir geritten, etcetera[.]
Nota[:] J'ay eu quelque mesentendu avec
le Lieutenant Colonel Berkofsky, a cause du sac
de Bernbourg, lequel il vouloit nier. Il est
Lieutenant Colonel du Duc Frantz Henry de Saxe Lawenburg[.]
Mitt großer mühe habe ich den Trompter des general
Banners persuadirt, das er ist mittgeritten, nach
dem es ihm die Obersten Stammer, Golzsch, auch obrist leutnant Meyer vberrede[t.]
Dienstag♂ den 17den: May:
Meilenm. | |
Von Sandaw, auf Jerichow, in Gottes nahmen
fortt, ohne paß vndt convoy, alda kalte küche gehalten, vndt den pferden graß geben laßen, weil <sonst> nichts zu bekommen. |
4 |
Meilenm. | |
Von Jericho nach Borch | 4 |
<Summa> |
<8 <Meilenm.>> |
Wie gefährlich die heüttige Tage-
rayse gewesen, ist nicht außzudencken. Jch hatte
weder convoy noch paß, nur meine kuzsche vndt vier
raytpferde bey mir, wenig kerll, ezliche kinder
vndt fantasten. Man hat fast niemandt
vndterwegens gesehen, wenig pawren, ver-
wüstete dörfer vndt einöde, dahin von
beyden parteyen pfleget starck geritten zu werden,
vndt es sehr vnsicher ist. Gottes schirm vndt Schutz,
war mein paß, die heiligen engel meine convoy,
der heiligen dreyfaltigkeitt, seye lob[,] ehr vndt
danck gesagt in ewigkeitt, Amen.
Vor Borch habe ich einen verhawenen paß,
gegen abendt ankommende, nicht ohne sorgen, müßen
wieder machen laßen, damitt ich durchkähme.
Es lieget der Kayserliche Obersten leutnant Madlo darinnen
mitt 7 compagnien Reütter, commandirte völcker,
welcher mich diesen abendt zu gaste gehabt, vndt mir
alle ehre, respect, vndt courtoysie erwiesen.
perge perge
|| [[Handschrift: 118v]]
er gieng mitt mir zu fuße, jn mein losament, da ich
hinritte, vndt hatte noch ein drey Rittmeister
bey sich wie auch vber der Tafel.
Avis: daß der Churfürst von Saxen, auf einer,
der Kayserliche Feldtmarschalck hatzfeldt auf der
andern seytte Magdeburg belägern, vndt ein
Joch an der zollbrücke abgeschoßen, damitt
sie die zollschantze von der Stadt abschneyden.
Sechs Regiment Schwedische liegen darinnen.
Mittwoch☿ den 18den: May:
Meilenm | |
Von Borch nach Zerbst
mitt convoy von 5 pferden, nach dem der Obrist leutnant nicht allein in mein losament kommen, sondern mich auch ein stück weges, hinauß begleittet, gar höflich. |
5 |
Zu Zerbst liegen 250 Mann Kayserliches volck
vndter einem Obrist wachmeisterd[.] Jch bin
aufs schloß gezogen, habe mitt haüptmann
Metzsch, Bürg dem Sindico Fingerling, wie
auch dem Cantzler Sturmio mutatis mutandise conversirt.
Avis: daß der wolqualificirte Mann,
Tobiaß hübner, Raht zu Deßaw gestorben,
welcher billich zu betrawren.
Conversatio mitt hanß Pansen Cammermeister alhier.
Zeitung das der alte Graf von Altha<j>n<m>, (so das
heilige landt recuperiren wollen) gestorben zu Wien,
wie auch die alte Gräfin von Manßfeldt.
Jtem: das die Türckische bohtschaft alda an-
gelanget den frieden zu stabiliren.
Jtem: das der Kayser in procinctu,
naher Regenspurgk aufzubrechen.
Diesen abendt hat der Obrist Wachmeisterf
einen leüttenampt zu mir geschickt, das wortt
zu geben begehrt, vndt benebens den schlüßeln
zun Thoren. Jch habe das wortt, Ferdinandt
gegeben, vndt die Thorschlüßel bey mir behalten,
auch mich der ehre vndt höflichen bezeigung bedanckt
darinnen dann die Kayserlichen offizirer allen andern
vorzuleüchten wißen, vndt vollkommen sein.
Donnerstag♃ den 19. May:
Man macht die vnsicherheitt sehr groß im lande,
vndt das die streifenden parteyen zu 60[,] 70[,]
100[,] ia etzliche 100 <Starck> sich zusammen rottiren,
vndt alles ohne vndterscheidt, was Sie können,
preiß machen, weil die hungersnoht so groß ist.
Es stirbt auch alhier zu Zerbst, wie auch zu
Cöhten, Bernburg[,] harzgerode vndt anderer orten, dieses landes,
zu 15[,] zu 20 personen des Tages, an der haüptkranckheitt,
dörfte wol eine jnfection darauff erfolgen.
Der Obrist Wachmeister2 so alhier liegt, ist zu mir
kommen, vndt gar höflich gewesen. Jch habe ihn
mitt mir eßen laßen.
Zeitung daß die zollschantze vor Magdeburg erobertt,
vndt die brügke ruinirt worden.
Meilenm. | |
Von Zerbst mitt convoy, nach Deßaw
alda Mein vetter etwaß vnpaß, die Fürstin aber vndt 3 freẅlein wol auff gewesen. |
2 |
Avis: das mein bruder mitt dem Obristen Disenhausen
inß landt zu Meckelnburg gezogen, vndt hat
keinen vom adel bey sich. Jtem: daß sein
frommer hanß Albrecht Münchaw, mitt
todt abgegangen, wie auch henrich von dem
Werder, vndt Tobiaß hübner, welche
alle zu beklagen.
Freitag♀ den 20. May:
Nach Arnspöeck, Güstero, Lichtemberg, vndt
Leiptzig, geschrieben, vndt schreiben laßen.
Meilenm: | |
Von Deßaw nach Cöhten, mitt convoy
alda herrvetter Fürst Ludwig vndt seine gemahlin. |
2<3> |
Samstag♄ den 21. May:
[Meilenm.] | |
Nach Bernburgk mitt Schwester Anna Sophia
vndt convoy Rittmeister Knochens3. |
2 |
<Eine partie, hat vnß begegnet, von zweyen
starcken trouppen.>
Sonntag☉ den 22. May:
Predigen laßen, aufm Schloß.
Die verwüstung mir referiren laßen, wie alles
außgeplündert, auch aller vorraht hinweg
genommen worden. Man hat an stadt
etzlicher 60 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten außsaat in diesem ampt
bernburgk, nur 11 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: außseen können. Jtem:
nur 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer. Die gebeẅde aufm Schloß
seindt auch sehr verwüstet, vndt verderbet
weil 700 pferde ezliche wochen lang, darinnen
gelegen. Die kranckheitten regieren auch
sehr alhier, dieweil aller vorrath hinweg genommen
worden, vndt die leütte erhungern, auch von den
Soldaten die luft inficirt worden. Die große
dürre vndt mangel regens verhindert auch
das liebe getreydich aufzuwachßen, also daß alle
landtplagen fast concurriren. Gott wolle sie
[g]nediglich abwenden, oder lindern.
Gestern hat herrvetter Fürst Augustus an mich geschrieben
vndt mich auf den convent naher Deßa invitirt,
[a]uch zu meiner ankunft mir gratulirt. Jch habe
[i]hm wieder geantwortett.
Lettre de Melchior Loyß touchant Gebhardt, & sa dimission.
Schwester Anna Sophia ist nach Plötzka vndt wieder her.
Raht gehalten mitt dem præsidenten vndt Schwarzberger
von wegen gegenwertiger occurrentzien, vndt
meines itzigen zustandes.
Jnfortunium commune Germanis, Voluntas Dej
semper salutaris. Jhm zu vertrawen.
Gravamina 1. communia[,] 2. particularia. Ad 1.
Desordre bellj, ruina nostra subditj verlauffen, ackerbaw
verhindert, abnahme pecudum, Residentzen vnsicher,
assignationes a privatis perge Contra Reichsconstitutiones, jura
gentium, kriegsrechte, Christliche liebe, friedensschluß,
Man hats zuvor vom Kayser nicht leiden wollen.
Römerzug. Ackerbaw, viehzucht versichern, die par-
ticular assignationes abzuschaffen, Freyheitt conserviren.
An Ackerleütten vndt weingärtnern, sich nicht zu
vergreiffen, wie in allten constitutionen stehett, da-
rauf sich auch der friedensschluß bewirft. Sonst
endtstehen die contributionen dem Reich, wenn man nicht seen
noch erndten kan. Exemplum Tillij, als er vor Magdeburg
lag waren wir sicher. Viehstehlen zu verbiehten, vndt
es anzuhalten. 2. Restitutio meines vnverschuldten schadens
lex 12 tabularum[:] Wer ein socium deserirt, sacer esto.4 Die
gemeinen rechte sagen, es seye ein crimen læsæ Maiestatis
einen socium zu beleydigen. Diese sachen mitt den herr[en]-
vettern, auch mitt ChurBrandenburg zu communiciren, auch [es]
dem Kayser zu insistiren. Meine haußhaltung z[u]
verpachten. Vnde media?
heütte seindt etzliche haüser in Plötzka abgebrandt.
gMontagß den 23ten May 1636. et cetera
Seint Jhre Fürstliche gnaden Nach Deßaw auf die angesetzte zusammenkunft gefahren,
Vndt Vnterwegenß bey Paleberg zue Meinem Gnädigen Fürsten vndt herrn
Fürst Augusto et cetera gestoßen Vndt allso mitteinander beyde Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden bene-
benst Frewlen Anna Sophia et cetera Naher Cöthen zumittage, Allda Sie
daß Frewlein gelaßen, Von dannen Nach der Mahlzeitt mitt Meinem
Gnädigen Fürsten Vndt herrn Fürst Ludwigen zu Anhalt et cetera Naher Deßaw
Mitt starckem Comitat Vndt guter Convoye,
Zue Deßaw Wurden Jhre Fürstliche gnaden Von Fürst George Ariberten et cetera Vndt dem
jungen Printzen herrn hanß Georgen et cetera Willkommen geheißen,
dieweill Fürst Johan Casimirß fürstliche gnaden etwaß schwermütig Vndt vnpaßlich
gewesen, Wannenhero solche hypochondria entstanden, Jst Nicht Noht
alhier zubeschreiben. et cetera Jllustrissimi fürstlichen gnaden haben schreiben bekommen Von Wien,
darinnen Vermeldet wirdt, daß Jhre Kaißerliche Mayestät Jm aufbruch auf Regenspurg
zubegriffen, würden aber Vnterwegenß zu Lintz Vndt München, der
Churfürsten anzug Vndt ankunft erwarten, Jhre Mayestät haben gar ein
große displicentz vber Jllustrissimi nostri fürstlichen gnaden Vnverschuldeten Tractation et cetera
Vndt offeriren sich zu allen guten et cetera[.] Die kayserin Præsentirt sich zu
einem honorario, Jhrer Fürstlichen gnaden Müntz wirdt geschlagen, hanß
Löw ist zu wien ankommen, et cetera Lebzelter ist Nicht im Lager, sondern
im Landt zu Meißen,
Dienstag♂ den 24ten May,
Man hatt allhier zu Deßaw Rath gehalten, Vor[-] Vndt Nachmittagß,
Wiewoll Fürst Johan Casimirß, fürstliche gnaden Nicht darbey gewesen,
hdenn er in Schwehrmuth vndt Trawrigkeitt, (a cause des <6> Reitres
<innocents> massacrèz par ses gens, avec son sceu, de sang froid) versirt, vndt
trosts benöhtiget. Gott wolle ihn erquicken, durch seinen Heiligen Geist.
Nota Bene[:] Il a confiè son angoisse & demandè conseil (sans doute par l'in-
stigation de ses gens) aux deux Oncles, mais ie n'en ay rien deu
scavoir, sj le Prince Aribert, ne me l'eust dit en confiance.
Le ministre le va consoler; a cause que sa conscience en est trop chargèe.
Dieu nous vueille pardonner tous nos pechèz, <par Jesus Christ Amen.>
Jm raht ist tractirt worden, von der abschickung an ChurSaxen,
Bodenhausens, vndt Milagij, von versicherung des ackerbawes, beschüzung
der pferde vndt viehes, abwendung der particular assignationen,
deren sich die offizirer an vnsere Städte vndt Empter vndterstehen,
offerta, die dem Churfürsten zu thun, Remedia dem[!] gravaminibus abzuhelfen,
mitt Patenten, vndt nachiagt eigenes volcks, so dem Kayser, dem Reich,
vndt vnß pflichtbar zu machen.
Man hat auch von meinen sachen geredet, vndt wie indigne ich
seye in dem einfall zu Bernburg tractirt worden, solle es nicht
ersitzen laßen, sondern die restitution sollicitiren, vndt
alles aufsetzen, vndt taxiren laßen. Sollte mich der intercession
ChurBrandenburgs gebrauchen, auch des Königs in Dänemark wo ferrne ich dieselbe
erlangen köndte, Sie die herrnvettern wollten mitt cooperiren
helfen, vndt da ferrne es mitt ChurSachsen nicht gehen wollte, so
sollte ich es beym Kayser selbst suchen, denn es wehre allen Für-
sten ein præjuditz, sich solcher gestaltt tractiren zu laßen.
Nota Bene[:] die deliberanda seindt mir nicht gezeiget worden,
vndt man hat ezliche conventicula ohne mich gehalten.
Jch bin gestern abendt noch, in die kirche ins gebeht gegangen,
vndt habe darinnen, das fürstliche Frawenzimmer angesprochen.
Mittwoch☿ den 25. May:
heütte Morgen nach dem ich lange gewartett, haben endtlich die
herrenvettern alle vier, alß Fürst Augustus[,] Fürst Ludwig[,] Fürst Johann Casimir vndt
Fürst Georg Aribert, den Milagium vndt Doctor Müllern, an mich geschickt,
vndt mitt großem glimpf an mich gelangen laßen 1. daß sie
numehr, (inß gesampt, nicht der Senior allein) die Gernrödische
Empter, an sich nehmen wollten, begehrten edition der rech-
nungen, zu meinem besten, vmb der remission willen, vndt wollten
Sich also bezeigen, daß ich dero condolentz vndt compassion in itzigem
meinem statu, sollte ob Gott will, zu verspühren haben.
2. Bähten nochmalß ich wollte das pactum familiæ (ohne einige
condition vndt vorbehaltt) weil es numehr aufs rejne gebracht,
|| [[Handschrift: 122r]]
vndterschreiben, vndt meinen consensum auch darzu geben,
benebenst ezlichen rationibus gar moderate.
Jch habe wieder glimpflich geantwortett, meine curialia
angebracht, vndt wegen der Gernrödischen sache, meine vorige
offerta (wiewol ich vngern anererbte lande vndt leütte
quittirte) repetirt, vmb des lieben friedens vndt einigkeitt
willen, iedoch vmb condolentz vndt compassion in itzigen
meinen Trangsahlen gebehten, etcetera vndt daß ich den Waldauer
hof in leydlichem pacht, behalten möchte. Jn der andern
sache mich erinnert deßen, was schrift: vndt Mündtlich
vndter vnß vorgegangen, des pactj halber, ie mehr aber
daß ich den sachen nachdächte, ie weniger daß ichs in mei-
nem gewißen recht, vndt gegen der posteritet verantwortt-
lich befünde, solch pactum zu vollnziehen, köndte auch
die jura superioritatis so liederlich nicht hingeben,
noch das iehnige so ich gebohren, mir anererbet vndt an-
verstammet, auch so solenniter vom Kayser confirmirt,
meiner posteritet vndt mir selbst zum præjuditz, in
die schantze schlagen, Jch wollte kein gebundener, sondern
ein Freyer Reichsfürst bleiben, Es wehre auch kein
gesampt werck ohne daß, so lange es der vetter zu
Zerbst nicht vndterschriebe, welcher wegen seiner min-
deriährigkeitt darzu nicht gelangen köndte. Vnter-
deßen hette ich noch lange bedenckzeitt vndt weile.
So wehren auch viel communia außgesezt, die Sich gar
|| [[Handschrift: 122v]]
wol disputiren ließen, ob man schuldig in perpetuum
darbey zu verharren oder nicht, vndt solche dem Seniorat
zu vberlaßen, denn jura Territorij vndt superioritatis
die ieglichem regierenden Fürsten absonderlich gebührten
köndten leichtlich dadurch lædirt werden, vndt würde
mirs kein rechtsgelehrter gut heißen, auch kein ver-
stendiger Freyer Fürst, wenn ich mich also binden
ließe. Jch hette ohne daß, das Müntzregal beym
Kayser erhalten, wollte mir daßelbe nicht
nehmen, noch ins gesampt, verwenden laßen,
viel weniger des beneficij appellationis an Kayserlichen
hof oder das Kayserliche Kammergericht mich begeben, noch
supremam et summam justitiam reijciren, da<noch>
deterioris conditionis durch vbereilung eines ½jäh-
rigen proceßes werden, alß der geringste pawer ist,
welcher doch noch ein remedium suspensivum haben, vndt
gebrauchen kan, alß appellationis, restitutionis, reductionis,
supplicationis, etcetera denn bißweilen ein judex auch irren
kan, vndt die anliegen seyen vndterschiedlich darinnen auch
wol parteyligkeitten könten vorlauffen. So müste
man auch gedencken, daß die alten pacta vnserer vor-
fahren, eben so starck vnß verbünden, alß dieses, neẅe,
dörfte derowegen keiner innovation, vndt ich sähe fast, daß in
Geistlichen[,] Polizey vndt landesordnung, alle jura superioritatis
tangirt würden, vndt alles auff eine neẅerung außliefe.
|| [[Handschrift: 123r]]
Jch wollte mich aber gern ferrner bedencken. Bähte nur Sie
wollten wol consideriren waß pacta personalia, oder
ad posteros transitoria wehren, vndt ob man also allen
inhæriren, vndt sich vinculiren laßen müste. So müste
man auch wol consideriren, daß sub spetioso titulo
concordiæ die communio introducirt vndt colorirt
würde, welche doch keine concordia nicht allein nicht
ist, sondern auch eine mater discordiæ quæ multa
secum jncommoda, & errores trahit, g von den Juristen
selbst, genennet wirdt. Abraham vndt Lot waren
kinder Gottes, aber sie verglichen sich vmb der lieben ei-
nigkeitt willen also: Willtu zur rechten, so will ich
zur lincken, etcetera[.]5 Das Meum & Tuum muß vndter-
schieden sein, kan nicht in communione perpertua bestehen.
So habe ich auch bißher, schlechten Nutzen von der gesamptung
gehabtt, vndt großen schaden darbey gelitten. hette
wol meinen Antheil beßer conserviren können,
ohne diese gesamptung. Jch begehrte selber die einigkeitt,
darinnen vnser hauß bißhero noch zimlich florirt, zu
conserviren vndt propagiren, wollte auch allezeitt, in vor-
fallenden anliegen, die gühte, dem außträglichen wege
rechtens freywillig vorziehen, Alleine köndte ich mich
wieder meine angeborne Freyheitt, vndt so solenniter
confirmirte oberherrligkeitt, nicht also binden laßen.
Suchte zwar vngern einige separation, nur waß verantwortlich
|| [[Handschrift: 123v]]
wehre, vor Gott, vndt vor den Menschen. etcetera
Sie sagten ihre herren principaln wehren allerseits resolvirt,
es mitt den getreẅen landtstenden, zu vollnziehen, wann ich
es ie nicht thun wollte oder köndte, zeigten es mir vor
wie es auf Pergament gebrachtt, vndt mitt vielen
sjegeln behangen war. Jch mochte es nicht einmahl
aufmachen, Noch ansehen, vndt ließ sie also damitt
wieder hinziehen. <Nota Bene[:]> Sie sagten auch ihre gnädigen Fürsten vndt herrn,
wollten numehr auch dem pacto nachleben, vndt solches
auf die posteros propagiren helfen. perge
Nach gehaltener freündtlichen Mahlzeitt, seindt wir
von Deßaw wieder weggezogen. Jch sprach noch zuvor,
die Fürstin, vndt ihren herren an. perge Puis congè du
Prince Aribert perge & du Colonel Werder.
Bey Cöhten, schiede herrvetter Fürst Ludwig von vnß, bey
Palberg, herrvetter Fürst Augustus. Ehe aber herrvetter Fürst Ludwig noch
von vns schiedt, rencontrirte vnß eine starcke partie,
von 50 pferden, welche ingenue bekandten, Sie
hetten vor Magdeburg nicht mehr zu leben, müsten
suchen, wo sie etwaß kriegen köndten. Weil wir
aber so starck wahren, dorften Sie vnß nicht anfechten.
Gestern hatte man zeittung, Magdeburg wollte ac-
cordiren. heütte aber daß Banner zu Brandenburg ankommen,
Leßle hette sich mitt dem Landgrafen von heßen coniungirt,
giengen hanaw zu entsetzen.
<Jch bin zu Bernburgk; wol angelanget.>
Donnerstag♃ den 26. May. himmelfahrtsTag. 1636.
Nota Bene[:] herrvetter Fürst Ludwig, sagte mir heüt gestern zu Deßa
es wehre eine commission resolvirt in der Gernrödischen sache
auf den 2. Junij, wegen einnehmung der empter, vndt
aufnehmung der rechnung. Jch möchte den meinigen der-
gleichen befehlen. haben sie also diese Tagefahrt,
(vnbefragt meiner,) angesetzett. Daß ist schon
ein effect des pactj, per majora zu gehen, vndt zu schließen.
Jch habe die predigt in der kirche vorm berge, mitt angehört.
Darnach raht gehalten, wegen schreibens an Bodenhausen vndt
Milagium zu resarcirung des agkerbawes, vndt viehzuchtt.
Revision des schreibens an ChurSachsen wegen restitution meiner
schäden. Jntercession von ChurBrandenburg mich zu gebrauchen,
ihm die gantze sache zu berichten, sampt den beylagen.
Specificatio der schäden. Vbj mich aufzuhalten, vndt
woher die media zu nehmen? Locus in hollstein oder hic.
Meckelburg ist ruinirt. Weymar verderbett. Jn Silesia
vngewiß, ob sedes bellj da hinein kommen würde. Senza
danarj non si fà niente. Borgen durch interposition patruorum.
Sich einzuziehen, auf ein Jahr lang. Kriegsbestallung nicht
rahtsam. Alij putant: alles seye Theẅer alhier.
Vnsicherheitt wegen Banners. Procul a Jove procul a
fulmine. gegen den herbst, oder vber 1½ iahr revertj.
Privatim mich aufzuhalten, oder in hollstein, se sj può.
Jl y a bien de la difficultè par tout.
Nach Weymar geschrieben an herzogk Wilhelm, vndt nacher
Leiptzigk schreiben laßen. Dieu vueille seconder mes desseings.
Jch bin auch heütte herümber gegangen, die for befestigung
dieses hauses Bernburgk zu besehen, wie es die ChurSäxischen
feste gemachtt. Jn garten auch spatzirt, alda
meiner gemahlin <im herbst> gesteckte pfirsichbaẅmlein ezliche
einer spanne hoch aufgegangen, auch 4 neẅe bienen
schwärme bekommen worden. Dieu nous ottroye <unefois> bonheur,
apres tant et tant des indicibles malheurs,
& nous fortifie en ceste foy & confiance, <assèz foible.>
Diesen abendt hats geregnet, welches viel leütte, so
sich lange darnach gesehnet, höchlichen erfreẅet. Gott
wolle mich auch mitt allerley gnugsamen vergenüglich-
keitt, nach so vielfältig außgestandener großen
wiederwertigkeitt ergetzen, vndt contentiren.
Die Sonne hat diesen abendt gantz blutroht,
als ich sie (meines behalts) noch nie so roht betrachtett,
außgesehen, vndt ist ein schwartzer strich darinnen
gewesen. <Ezliche wollen eine Todtenbahre drauß machen.>
Davidt Tappe mein gewesener Ambtschreiber alhier
zu Bernburgk, ist heütte Nachmittags begraben, vndt
ihm eine leichpredigt gehalten worden. Jch habe einen guten
diener, welcher dieses Ampts gelegenheitt wol inne
gehabtt, an ihme verlohren.
Freitag♀ den 27. May:
Schreiben von Meiner freundlichen hertzlieb(st)en Gemahlin vom 18den. vndt
19den: huius entpfangen, vndt Jhrer Liebden wieder geschrieben per Cöhten.
Conversatio mitt negromonte.
Nachmittags raht gehalten, in der Gernrödische sache. 1. Remission
de anno [16]35 biß [16]36 ist erhalten. Einfall der Schweden,
hats verhindert. 2. Jnventarij, vndt rechnungen edition.
3. Künftige administration der Empter. <Heinrich Börstel> Ad 1.
exceptio casus insolitj et bellj seye evident.
Ad 2. casus fortuitj et vis majoris. Kan derowegen
nicht exhibirt werden, wie anno 1611. Ad 3. Vnstreittig
mitt mir, aber inter reliquos. Res evidenter sterilis.
Onera Senioratus. Jn gesampten Nahmen die gühter
zu administriren, vndt die Onera Nota Bene jns gesampt
zu tragen. Personen zu deputiren, so die gühter auß-
antwortten, rechnung ediren [16]35 biß [16]36 wegen der remission.
W<Concluditur>i: Caspar Pfau vndt Ambtschreibern alda es anzubefehlen.
Man müste zusehen, daß die onera vndt nicht das lucrum Fürst Augusto
gewehret würden, wenn ie etwas sollte gewehret werden,
daran ich doch zweifelte, dieweil mir nichts wehre ge-
wehret worden, vndt ich hette noch in die 3 mille ThalerThlr: an geldt oder
getreydich, oder gewißer assignationen, wegen außengeblie-
bener intraden, pächte, auch anderer gefälle zu prætendiren.
Jch müste auch der pachtgelder halber nicht weitter besprochen
werden, keine neẅe lehnschaften oder huldigung vorzunehmen.
Acta ausszuantworten da es nöhtig. etcetera etcetera etcetera perge
|| [[Handschrift: 125v]]
Waldawer hoffs, pachtremission.
Jtem: der Schwestern deputat vndt wiederkäufliche zinsen
halben, etcetera herrschaft zinsen vndt Patrimonialia
gehen andern sachen vor. Erinnerungsschreiben der
Steẅren halber außzulaßen. Von den Regirungs
kosten de quibus crabrones excitavj6, altum silentium!
Jtem: der haußhaltung halber, bestehet im Agkerbau[,]
viehzucht,
wein,
Pferde zulegen, so da brachen. Caspar Pfau vndt
harschleben herundter zu bescheiden, wie die oeconomia
droben anzustellen?
habe also den præsidenten dimittirt nach gehaltenem
raht, vndt meine meynung expectorirt zimlicher maßen.
Schreiben von Lichtemberg, wegen des kleinodts, vndt sonsten.
Samstag♄ den 28. May:
Nach meinen sachen, in der haußkammer gesehen.
Mitt præsidenten controversia, weil er den raht
stärcktt in der rebellion Paulj Ludwigs hauses
befreyung der wachten Vndt einquartirung Meinem
privilegio zu wieder vmbzustoßen.
Schreiben von hertzogk Adolf Friederichen von Meckeln-
burgk, welcher mich zu der leichbegängnüß Meines
Sehligen Schwagers, auf den 30. Junij, einladen thut, iedoch
den Tag zuvorn, alß auff Petrj Paulj, einzukommen.
|| [[Handschrift: 126r]]
Er schreibt in vbernommener vormundtschaft Nota Bene da doch
Meine schwester die hertzoginn, wie auch der Churfürst von
Brandenburg[,] Landtgraf von heßen, vndt herrvetter Fürst
Ludwig zu Anhaltt, zu vormündern verordnet seindt.
Jch höre aber der Churfürst von Brandenburg habe es recusirt.
Den Stadtvogt zu mir kommen laßen, vndt ihm verwiesen<vorgehalten>,
daß der raht meine privilegia so schlecht respectirt, wegen der
bürgerwache, Jtem: der vbelen nachreden, alß wenn
es itzo nicht zeitt wehre, fürstlichen befehlichen nachzuleben,
Jtem: alß ob Schwartzberger der Stadt zu schaden, zur brügke
gerahten, daß sie gebawet worden, theilß sollen ihm
auch den todt anzuthun gedroẅet haben. habe ihm
befohlen, solches den bürgemeistern[!] vndt Raht zu verweysen.
Sonntag☉ den 29sten: May:
Briefe vom Berlin vndt Grafen von Schwartzenburgk,
vom Churfürsten gar freundlich[,] vom Grafen wegen absterben seines
Sohns. de reliquis nihil.
Jn die predigt gefahren, zur kirchen vorm berge.
Zu Mittage, seindt der Marschalck Erlach, vndt
der hofprediger Winsius, meine gäste gewesen,
wie auch Paulus Ludwig, mein lehens: vndt gerichts Secretarius[.]
Rescrit au Conte de Schwarzenberg luy plaignant le dueil.
Schreiben von Leiptzigk, vom hanß Jochem Gehring, vndt
vom postmeister alda noch entpfangen diesen abendt.
Montag☽ den 30. May:
Der alte Superintendens hat mich noch alhier zu Bernburg vor
meinem verraysen angesprochen.
Meilenm. | |
Nachm frühstück mitt stargker convoy, na von Bernburgk
nach halle vndterwegens nur eine partie gesehen. |
5 |
Es seindt viel bürger von Bernburg mittgefahren, wie
auch beyde Börstel vndt Biedersee7 mittgeritten.
Dienstag♂ den 31. May:
[Meilenm.] | |
Von halle vollends nach Lejptzjgk:
Etzliche rechnen es nur vor 4 mejlen. Vndterwegens zu Schkeüditz kalte küche gehalten. Zu Leipzig beym <Torgischen> bierführer eingekehret, dieweil jch zwischen ihm, vndt Adrian Steyger zu alterniren pflege, vmb der Meßen vndt anderer vmbstände willen. |
5 |
Zu Leiptzigk hat sich der Neẅe Frantzösische kammerdiener
von Deßaw eingestellet, Gott gebe mir glück darzu.
Zeitung daß die ChurSächsischen drey stürme vor Magdeburg verlohren haben sollen.
Nota Bene Zwischen hier vndt halle seindt alle dörfer, fast gantz
außgestorben an der grassirenden haüptkranckheitt.
Mitt Caspar Posen <Jubilirern alhier> geredet, wegen bewuster Lichtembergischen post,
so er mir richtig zu machen.
Es hat gewaltig gedonnert diesen abendt alhier zu Leiptzigk,
vndt darauf geregenet.
Zeitung daß die Churfürstin zu Lichtemberg sich zum aufbruch gefast machet.
Geschrieben nach Schöningen, Plötzka, vndt an Meine herzlieb(st)e gemahlin.
Mitt Johann Jochem Gehring alles richtig gemacht.
Gott gebe zu glück. <Löbzellter ist nicht zu mir kommen.>